Wie weiter mit Syrien ?

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Cobra9
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Cobra9 »

Summers hat geschrieben:(08 Mar 2016, 17:12)

Was aber im Endeffekt wenig ausrichten wird. Solange man Russland nicht mit an Bord hat, kann man sich die ganzen Aktionspläne in die Haare schmieren, die EU und die Türkei sind nur Getriebene, Reaktion: ja, Aktion: nein.
Man braucht keine Aktion. Warum ? Die Sache hat 2 Seiten. Syrien ist noch auf Jahre ein Aufbauland und die klügsten Köpfe sind auch weg. Wenn Russland so gerne Syrien unterstützt, bitte darf es den Aufbau gerne fnanzieren. Da kann man sich raushalten. Man tut was für die Leute, versucht Lybien und andere Krisenherde zu stabilisieren was dann die Anzahl an Flüchtlingen reduziert. Die Flüchtlige werden noch immer kommen, nicht nur aus dem Krieg raus.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(08 Mar 2016, 08:17)

Na denn; 30 kg Marschgepäck und los geht's!
Ich jubele Ihnen zu!
IS und Al Nusra müssen ausgschaltet werden.
Danach mehr!
Das Marschgepäck ist bereits bei der Anti-IS-Koalition, ebenso wie in der Ägäis. Mit dem Hauptkriegsverbrecher Assad wird es jedoch niemals Frieden geben. Das gilt es zu realisieren.
Das Glas ist nicht halb leer; es ist halb voll!
Die Mullahs melden neue Raketentests. Neue Sanktionen sollten die Antwort sein.
Mitte Januar verhängte Washington daher neue Sanktionen gegen Iran - sie richten sich gegen elf Unternehmen und Einzelpersonen, die das Raketenprogramm unterstützt hätten.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 81178.html
Die EU verrät ihre Werte; da kommt es auf einen
Verrat mehr oder weniger auch nicht an. Auch
das ist ein Trümmerhaufen!
Europa lag 1945 in Trümmern, heute liegt Syrien in Trümmern. Das ist jeweils - nicht nur, aber auch - eine Folge der Appeasementpolitik. Die Prinzipien von Freiheit und Humanismus sind gut, man muss dann aber auch mal die Reihen schließen, wenn man einer Herausforderung begegnen will. Die Feinde der Freiheit erschreckt man nicht durch Zwiespältigkeiten in den eigenen Reihen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Summers hat geschrieben:(08 Mar 2016, 17:07)

"In vielen Städten und Gemeinden" ist deutlich von "landesweit" entfernt. Wenn man bedenkt, dass große Teile vom IS einerseits und von Assad andererseits gehalten werden, ist vollkommen klar, dass "landesweit" nur übertrieben sein kann.
Es handelt sich also zu einem guten Teil um Propaganda.
Die Formulierung des SNC lautet: "...in vielen Städten und Gemeinden in ganz Syrien." Das bedeutet natürlich nicht, in jeder Gemeinde. Politisch bedeutet es aber vor allem - Assad ist im Krieg unbeliebt und wenn nicht geschossen wird, auch. Gäbe es eine allgemeine Waffenruhe, wäre man wieder an dem Punkt, an dem man 2012 war.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Mar 2016, 08:48)

Das Marschgepäck ist bereits bei der Anti-IS-Koalition, ebenso wie in der Ägäis. Mit dem Hauptkriegsverbrecher Assad wird es jedoch niemals Frieden geben. Das gilt es zu realisieren.
Na wunderbar; dann können wir uns ja beruhigt
unseren Tagesgeschäften zuwenden. Einen Krieg
mit Rußland braucht hier niemand.
Die Mullahs melden neue Raketentests. Neue Sanktionen sollten die Antwort sein. http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 81178.html
Neue Handelsbeschränkungen können aber erst
dann sinnvoll sein, wenn man mit den gewählten
Volksvertretern kein vernünftiges Verhandlungsergebnis
erzielen konnte. China müsste in gleicher Weise be-
teiligt sein; ansonsten sind Strafmaßnahmen nur
dämlich und weltfremd.
Europa lag 1945 in Trümmern, heute liegt Syrien in Trümmern. Das ist jeweils - nicht nur, aber auch - eine Folge der Appeasementpolitik. Die Prinzipien von Freiheit und Humanismus sind gut, man muss dann aber auch mal die Reihen schließen, wenn man einer Herausforderung begegnen will. Die Feinde der Freiheit erschreckt man nicht durch Zwiespältigkeiten in den eigenen Reihen.
Tja, was man muß und was man kann, dazwischen
liegen offensichtlich Welten. Muß ich doch nicht
erläutern?
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Bundesaffe hat geschrieben:(08 Mar 2016, 17:56)

Einen so groben Unsinn liest man selten. Ein paar Fahnenschwenker sagen nichts aus.

So siehts in Syrien wirklich aus:
Der zivile Protest während der brüchigen Feuerpause sagt schon etwas aus.
250.000 Kinder in belagerten Gebieten Syriens hungern
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 81339.html
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die jüngsten Waffentests Irans verletzen zumindest lt. dem Pressesprecher des Weissen Hauses Josh Earnest keinerlei Abkommen. Waffen und Prozedere deren Handhabung werden in der Regel auch getestet, weltweit. Wäre sonst auch merkwürdig. Diese Waffensysteme im Iran sind zentraler Bestandteil der Abschreckung. Hätte es sie bereits 1980 gegeben, wäre vieles anders gelaufen.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von H2O »

King Kong 2006 hat geschrieben:(09 Mar 2016, 09:20)

Die jüngsten Waffentests Irans verletzen zumindest lt. dem Pressesprecher des Weissen Hauses Josh Earnest keinerlei Abkommen. Waffen und Prozedere deren Handhabung werden in der Regel auch getestet, weltweit. Wäre sonst auch merkwürdig. Diese Waffensysteme im Iran sind zentraler Bestandteil der Abschreckung. Hätte es sie bereits 1980 gegeben, wäre vieles anders gelaufen.
Kann man formal sicher so sehen. Rein praktisch
frage ich mich natürlich, welchen wehrtechnischen
Sinn solche Raketen haben sollten, wenn damit
keine Massenvernichtungsmittel (ABC-Waffen)
verschossen werden sollen. Diese Frage stimmt
mich schon sehr nachdenklich... was geht in den
Köpfen und wehrtechnischen Entwicklungen der
iranischen Führung nur vor?
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Jabbas Pet »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Mar 2016, 08:48)

Mit dem Hauptkriegsverbrecher Assad wird es jedoch niemals Frieden geben. Das gilt es zu realisieren.
Tja nur wie ist ist die Frage. Es scheint als ginge es weder mit noch ohne ihn. Ich bin kein Asad-Befürworter, aber was passiert nach ihm ist die Frage? Und wie und auf welche Art sollte man ihn loswerden?
Das gesamte Regime "abzusetzen" erscheint mir wenig sinnvoll.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Mar 2016, 09:05)

Na wunderbar; dann können wir uns ja beruhigt
unseren Tagesgeschäften zuwenden. Einen Krieg
mit Rußland braucht hier niemand.
Wenn ein Aggressor beschließt, Krieg zu führen, dann ist bereits Krieg.
Neue Handelsbeschränkungen können aber erst
dann sinnvoll sein, wenn man mit den gewählten
Volksvertretern kein vernünftiges Verhandlungsergebnis
erzielen konnte. China müsste in gleicher Weise be-
teiligt sein; ansonsten sind Strafmaßnahmen nur
dämlich und weltfremd.
In einer islamistischen Diktatur haben die Menschen nicht viel Auswahl, ebenso wenig wie in einer säkularen. Wir sollten die dortige Opposition ermuntern, nicht die Mullahs und deren Terroristen.
Tja, was man muß und was man kann, dazwischen
liegen offensichtlich Welten. Muß ich doch nicht
erläutern?
Der Nordatlantik-Rat muss nicht unbedingt die Friedensbewegung ersetzen oder überholen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Summers hat geschrieben:(08 Mar 2016, 17:12)

Was aber im Endeffekt wenig ausrichten wird. Solange man Russland nicht mit an Bord hat, kann man sich die ganzen Aktionspläne in die Haare schmieren, die EU und die Türkei sind nur Getriebene, Reaktion: ja, Aktion: nein.
Man wird ein Mittel finden müssen, um mit der Osteuropa- und Südflanken-Politik des Putin-Regimes umzugehen. Und nur auf Appeasement zu setzen, ist m. E. höchst riskant.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Bundesaffe »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Mar 2016, 09:13)
Der zivile Protest während der brüchigen Feuerpause sagt schon etwas aus.
Das tut er allerdings. Unter der Herrschaft der Al-Qaeda protestieren die FSA-Fans gegen die syrische Regierung und Rußland. Was sagt das wohl aus?

Man könnte jetzt sagen, böse Regierung. Belagert Städte. Das ist Westtenor. Ich sage: Böse Terroristen. Besetzen Städte und können die "befreiten" Zivilisten nicht einmal ernähren. Zivilisten dürfen die besetzten Städte nicht verlassen. Lebensmittelpreise in Madaya z.B. sind unbezahlbar - Die Terroristen jedoch sind wohlgenährt. Außerdem sitzt die Regierung nicht auf Bergen von Brot, sondern hat neben den Einwohnern Millionen von Flüchtlingen zu versorgen. Da wird alles getan, um der Situation gerecht zu werden.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Bundesaffe »

Versöhnung ist eine Methode, die von der Regierung schon lange verfolgt wird. Einige Ortschaften wurden in der Vergangenheit versöhnt, aber auch später wieder von "Rebellen" angegriffen. Die syrische Regierung gibt nun bekannt, daß seit Beginn der Feuerpause über hundert Dörfer mitmachen. Versöhnung, daß heißt nicht einfach Waffenruhe, sondern daß der Krieg dort tatsächlich aufhört.

https://www.almasdarnews.com/article/over/

Weitere Beispiele:
http://www.usmessageboard.com/threads/r ... ah.441172/
http://www.usmessageboard.com/threads/r ... ts.467332/
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Bundesaffe »

Die größte Militäroperation des Krieges soll bald beginnen. Im Mittelpunkt steht die Einahme von Palmyra, Quraytayn und Al-Tabqa. Ausführende Teile der Armee werden die Eliteeinheit Tiger Truppe und Teile der 18. Panzerdivision sein. Berichten zufolge werden T-90 zum Einsatz kommen. Der syrischen Armee werden einige syrische und ausländische Kampfgruppen, russische und iranische Berater und natürlich die russische Luftwaffe zur Seite stehen. Wünschen wir ihnen gutes Gelingen.

https://www.almasdarnews.com/article/sy ... sive-isis/
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Mar 2016, 12:18)

Wenn ein Aggressor beschließt, Krieg zu führen, dann ist bereits Krieg.
Das sollten "wir" also lieber nicht beschließen.
In einer islamistischen Diktatur haben die Menschen nicht viel Auswahl, ebenso wenig wie in einer säkularen. Wir sollten die dortige Opposition ermuntern, nicht die Mullahs und deren Terroristen.
Diese "Ermunterung" hat nun aber genau zu der
unfaßbaren Katastrophe geführt, aus der niemand
einen Ausweg findet.
Der Nordatlantik-Rat muss nicht unbedingt die Friedensbewegung ersetzen oder überholen.
Sein Hauptthema dürfte sich in dieser Gegend wohl
mit dem Ausschalten von IS und Al Nusra befassen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Ultra-tifosi »

Bundesaffe hat geschrieben:(09 Mar 2016, 13:34)

Die größte Militäroperation des Krieges soll bald beginnen. Im Mittelpunkt steht die Einahme von Palmyra, Quraytayn und Al-Tabqa. Ausführende Teile der Armee werden die Eliteeinheit Tiger Truppe und Teile der 18. Panzerdivision sein. Berichten zufolge werden T-90 zum Einsatz kommen. Der syrischen Armee werden einige syrische und ausländische Kampfgruppen, russische und iranische Berater und natürlich die russische Luftwaffe zur Seite stehen. Wünschen wir ihnen gutes Gelingen.

https://www.almasdarnews.com/article/sy ... sive-isis/
hat bereits begonnen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Ultra-tifosi »

So kleines Update;

Die syrische Armee hat die Rebellen in East Ghouta (östlich von Damaskus) in 2 Kessel geteilt.

https://twitter.com/PetoLucem/status/70 ... 25?lang=de
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Jabbas Pet hat geschrieben:(09 Mar 2016, 11:13)

Tja nur wie ist ist die Frage. Es scheint als ginge es weder mit noch ohne ihn. Ich bin kein Asad-Befürworter, aber was passiert nach ihm ist die Frage? Und wie und auf welche Art sollte man ihn loswerden?
Das gesamte Regime "abzusetzen" erscheint mir wenig sinnvoll.
Was kommt, wenn Assad bleibt? Vor Jahren schon hat man eine Übergangsregierung als Lösung diskutiert, aber Assad ist geblieben. Die Folge ist eine Verschärfung der internationalen und regionalen Spannungen und eine Verdopplung der Todeszahlen. Was also ist zu erwarten und zu befürchten? Millionen Tote und Krieg.

Eine Übergangsregierung würde international unterstützt werden, sie wäre auch Partner in der Terrorismusbekämpfung.

Die Verständigungspolitik versucht genau das zu erreichen. Man appelliert an die Vernunft und an die Verhandlungsbereitschaft der Gemäßigten im Regime und seiner Patrone. Funktioniert hat dies bislang nicht. Eher im Gegenteil, die Kriegsachse Teheran-Moskau ist ermuntert, invasiv vorzugehen.

Ich denke, es bräuchte vor allen Dingen Schutzzonen. Und wenn sich Assad-Gegner und Assad-Unterstützer darauf nicht verständigen können oder wollen, dann muss es erzwungen werden, durch Ausrüstung mit Luftabwehr für Assad- und IS-Gegner.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Bundesaffe hat geschrieben:(09 Mar 2016, 13:01)

Das tut er allerdings. Unter der Herrschaft der Al-Qaeda protestieren die FSA-Fans gegen die syrische Regierung und Rußland. Was sagt das wohl aus?



Man könnte jetzt sagen, böse Regierung. Belagert Städte. Das ist Westtenor. Ich sage: Böse Terroristen. Besetzen Städte und können die "befreiten" Zivilisten nicht einmal ernähren. Zivilisten dürfen die besetzten Städte nicht verlassen. Lebensmittelpreise in Madaya z.B. sind unbezahlbar - Die Terroristen jedoch sind wohlgenährt. Außerdem sitzt die Regierung nicht auf Bergen von Brot, sondern hat neben den Einwohnern Millionen von Flüchtlingen zu versorgen. Da wird alles getan, um der Situation gerecht zu werden.
Ja, die "bösen" Organisationen wie Amnesty oder Save the Children weisen auf Kriegsverbrechen hin statt das Regime zu preisen und Hunger und Bomben zu loben.

Der Oberschicht in Latakia geht es ausgezeichnet, man feiert dort sogar Parties in Saus und Braus.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Mar 2016, 13:45)

Das sollten "wir" also lieber nicht beschließen.
Das haben "wir" noch nie beschlossen, auch im Kalten Krieg nicht. Der Angegriffene entscheidet jedoch nicht darüber, was der Angreifer möchte.
Diese "Ermunterung" hat nun aber genau zu der
unfaßbaren Katastrophe geführt, aus der niemand
einen Ausweg findet.
Die Kriegsschuld auf das syrische Volk abzuwälzen ergibt keinen Sinn. Es ist doch so, Teheran möchte unbedingt den Terror-Korridor zwischen dem Iran und Libanon erhalten - deshalb entsendet es auch seine Milizen, irakische, libanesische und eigene.
Sein Hauptthema dürfte sich in dieser Gegend wohl
mit dem Ausschalten von IS und Al Nusra befassen.
Dann wäre er blind für mehrseitige Bedrohungslagen. Genau das aber wurde in der NATO-Übung "Verbundener Dreizack" durchgespielt - die mehrseitige Bedrohungslage durch hybride Kriegsführung und konventionelle Aggression in einem internationalen Krisenfall - also "out of Area".
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Mar 2016, 13:45)

Das sollten "wir" also lieber nicht beschließen.
Das haben "wir" noch nie beschlossen, auch im Kalten Krieg nicht. Der Angegriffene entscheidet jedoch nicht darüber, was der Angreifer möchte.
Diese "Ermunterung" hat nun aber genau zu der
unfaßbaren Katastrophe geführt, aus der niemand
einen Ausweg findet.
Die Kriegsschuld auf das syrische Volk abzuwälzen ergibt keinen Sinn. Es ist doch so, Teheran möchte unbedingt den Terror-Korridor zwischen dem Iran und Libanon erhalten - deshalb entsendet es auch seine Milizen, irakische, libanesische und eigene.
Sein Hauptthema dürfte sich in dieser Gegend wohl
mit dem Ausschalten von IS und Al Nusra befassen.
Dann wäre er blind für mehrseitige Bedrohungslagen. Genau das aber wurde in der NATO-Übung "Verbundener Dreizack" durchgespielt - die mehrseitige Bedrohungslage durch hybride Kriegsführung und konventionelle Aggression in einem internationalen Krisenfall - also "out of Area".
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 11:14)

Das haben "wir" noch nie beschlossen, auch im Kalten Krieg nicht. Der Angegriffene entscheidet jedoch nicht darüber, was der Angreifer möchte.
Sandkastenspiele sind immer erlaubt...
und sicher auch notwendig.
Die Kriegsschuld auf das syrische Volk abzuwälzen ergibt keinen Sinn. Es ist doch so, Teheran möchte unbedingt den Terror-Korridor zwischen dem Iran und Libanon erhalten - deshalb entsendet es auch seine Milizen, irakische, libanesische und eigene.
Nein, die "Ermunterer" sind nicht in Syrien
zu suchen; die syrischen Familien müssen
aber die Folgen der Ermunterung tragen.
Dann wäre er blind für mehrseitige Bedrohungslagen. Genau das aber wurde in der NATO-Übung "Verbundener Dreizack" durchgespielt - die mehrseitige Bedrohungslage durch hybride Kriegsführung und konventionelle Aggression in einem internationalen Krisenfall - also "out of Area".
Das sind doch wieder die Sandkastenspiele,
die oben schon einmal dran waren. Warum
nicht? Bedrohungsanalysen müssen sein,
und Gedanken und Maßnahmen, wie ihnen
zu begegnen ist, sicher auch.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(10 Mar 2016, 11:25)

Sandkastenspiele sind immer erlaubt...
und sicher auch notwendig.
Wer trainiert, existiert.
Nein, die "Ermunterer" sind nicht in Syrien
zu suchen; die syrischen Familien müssen
aber die Folgen der Ermunterung tragen
.
Die Bundesregierung hat immer einen gewaltfreien Übergang zum politischen Prozess gefordert, aber sie kann der syrischen Opposition natürlich nicht das Denken verbieten.
Al-Azm sieht den seit 2011 schwelenden Konflikt nicht als „Bürgerkrieg“. Nicht die verschiedenen Bevölkerungsgruppen mobilisierten gegeneinander, sondern das System Assad versuche mit allen Mitteln die Opposition niederzuschlagen. Der Radikalismus der Rebellen sei nichts im Vergleich zu dem „Extremismus eines völkermordenden Diktators, der bereit ist, sein eigenes Volk mit Giftgas und Fassbomben zu überschütten“, meint al-Azm.
http://diepresse.com/home/politik/ausse ... =simarchiv

Azm war schon am Damaszener Frühling beteiligt als es nach dem Tod des Vaters von Assad Reform-Hoffnungen gab.
Das sind doch wieder die Sandkastenspiele,
die oben schon einmal dran waren. Warum
nicht? Bedrohungsanalysen müssen sein,
und Gedanken und Maßnahmen, wie ihnen
zu begegnen ist, sicher auch.
Die Kommandeure der alliierten Truppe melden im Zeichen des Dreizacks Erwiderungsfähigkeit nach allen Seiten. Natürlich muss aber die Politik darüber befinden, ob und was sie erwidern möchte.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Summers »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 10:22)

Ich denke, es bräuchte vor allen Dingen Schutzzonen. Und wenn sich Assad-Gegner und Assad-Unterstützer darauf nicht verständigen können oder wollen, dann muss es erzwungen werden, durch Ausrüstung mit Luftabwehr für Assad- und IS-Gegner.
1. Es gibt keine Luftabwehr gegen Flugzeuge in über etwa 5000 m Höhe oder Marschflugkörper, die von Wüstensöhnen mal eben nach einer Schnellausbildung bedient, gewartet und vor allem durch eine eigene Luftwaffe geschützt werden kann. Wir reden hier von tonnenschweren Raketen und Abschussrampen à la Buk.

2. Weniger effektive Rakteten wie die Stinger oder Igla helfen nur bis etwa 5000 m Höhe. Weiterhin wäre nicht gewährleistet, dass solche Waffen nicht in die Hände von Islamisten gelangen würden, allein schon Israel würde die Lieferung solcher Waffen umgehend militärisch verhindern.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Summers »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 10:22)


Eine Übergangsregierung würde international unterstützt werden, sie wäre auch Partner in der Terrorismusbekämpfung.
So wie im Irak, ja? :D
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Summers »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Mar 2016, 12:18)

Wenn ein Aggressor beschließt, Krieg zu führen, dann ist bereits Krieg.
Das letzte Mal, als wir im Krieg mit Russland waren, ist für uns extrem übel ausgegangen, wir sollten das mal besser sein lassen, denke ich.

Der Nordatlantik-Rat muss nicht unbedingt die Friedensbewegung ersetzen oder überholen.
Der Nordatlantik-Rat hat in Syrien sowieso nichts zu suchen, wie der Name schon sagt.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Bundesaffe »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 10:38)

Ja, die "bösen" Organisationen wie Amnesty oder Save the Children weisen auf Kriegsverbrechen hin statt das Regime zu preisen und Hunger und Bomben zu loben.

Der Oberschicht in Latakia geht es ausgezeichnet, man feiert dort sogar Parties in Saus und Braus.
Sie weisen nicht auf Kriegsverbrechen hin, sondern bezeichnen den Kampf gegen den Terror als Kriegsverbrechen, während sie sich über die wahren Kriegsverbrechen, Morde, darunter Köpfungen, Giftgasangriffe auf Soldaten und Zivilisten, Angriffe auf Zivilisten mit Mörsern und Raketen, ethnisch-religiöse Säuberungen, Kindersoldaten, welche durch die sogenannte "Opposition" begangen werden, ausschweigen. Als Knechte des Pentagons belügen und betrügen sie die Menschen im Westen. Da wären beispielsweise die üblen Hetzer von Human Rights Watch, die Fotos des von der US-Luftwaffe zerstörten Ayn Al-Arab (Kobani) zeigen und behaupten, dies sei das Werk syrischer Faßbomben, eine Waffe, die es in Syrien überhaupt nicht gibt.

http://www.globalresearch.ca/human-righ ... ks/5434134

Kindersoldat der FSA:
https://www.transcend.org/tms/wp-conten ... ia-boy.jpg

In Latakia feiert man Parties, sagst du? Du meinst sicher, daß man froh ist, daß die Bedrohung durch Al-Qaeda und die Turkei abgewendet werden konnte.
Siehe dazu die Befreiung Kessabs nach einem Al-Qaeda-Überfall aus der Türkei 2014:
http://www.usmessageboard.com/threads/l ... ad.360156/



DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 11:14)
Die Kriegsschuld auf das syrische Volk abzuwälzen ergibt keinen Sinn. Es ist doch so, Teheran möchte unbedingt den Terror-Korridor zwischen dem Iran und Libanon erhalten - deshalb entsendet es auch seine Milizen, irakische, libanesische und eigene.
Die Kriegsschuld trifft auch nicht den Iran, sondern die Initiatoren des sogenannten "Arabischen Frühlings", also die USA und ihre Vasallen. Sie haben die "Opposition" erst erschaffen und sind verantwortlich für jeden Toten des Krieges. Der Iran beteiligt sich aktiv am Kampf gegen die Kannibalen, Vergewaltiger, Mörder und Terroristen der "Opposition" und des IS. Ihn dafür des Terrorismus zu bezichtigen, ist nicht nur unterste Schublade, sondern eine äußerst perfide Lügenpropaganda zu Gunsten des wahabitischen Terrors in Syrien und im Irak.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Ultra-tifosi »

die aktuelle Lage in Syrien;

http://www.bilder-upload.eu/show.php?fi ... 620947.png

rot = Assad Regierung/Loyalisten/Hizbollah
grün=Oppositionelle Gruppen (außer Jabhat al Nusra)
weiß= Jabhat al Nusra (Al Qaida Ableger für Syrien)
schwarz= IS bzw. Daesh
gelb= SDF (Syrian Democratic Forces; kurdisch dominiert)
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Summers hat geschrieben:(10 Mar 2016, 12:39)

1. Es gibt keine Luftabwehr gegen Flugzeuge in über etwa 5000 m Höhe oder Marschflugkörper, die von Wüstensöhnen mal eben nach einer Schnellausbildung bedient, gewartet und vor allem durch eine eigene Luftwaffe geschützt werden kann. Wir reden hier von tonnenschweren Raketen und Abschussrampen à la Buk.

2. Weniger effektive Rakteten wie die Stinger oder Igla helfen nur bis etwa 5000 m Höhe. Weiterhin wäre nicht gewährleistet, dass solche Waffen nicht in die Hände von Islamisten gelangen würden, allein schon Israel würde die Lieferung solcher Waffen umgehend militärisch verhindern.
1. Es sei an Afghanistan erinnert.

2. "Islamisten" werden bereits durch den Iran mit Raketen versorgt und Israel ist auch durchaus besorgt darüber.
Hisbollah-Chef Scheich Hassan Nasrallah sprach gestern in einem aus seinem Bunker ausgestrahlten Video zu seinen Kämpfern in ihrer Hochburg Dahiyeh im südlichen Beirut und brüstete sich damit, die Fähigkeit zu haben, ganz Israel mit Raketen unter Beschuss nehmen zu können.
http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Summers hat geschrieben:(10 Mar 2016, 12:42)

So wie im Irak, ja? :D
So ähnlich. Auch im Irak trägt die Islamische Republik Iran wesentlich zur Destabilisierung bei.
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DarkLightbringer
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von DarkLightbringer »

Summers hat geschrieben:(10 Mar 2016, 12:47)

Das letzte Mal, als wir im Krieg mit Russland waren, ist für uns extrem übel ausgegangen, wir sollten das mal besser sein lassen, denke ich.
Nochmal die These: Wenn ein Aggressor-Staat den Angriff beschließt und durchführt, dann ist Krieg - der angegriffene Staat kann in dem Fall nicht über Krieg oder Frieden befinden.
Als Polen von Hitler und Stalin überfallen wurde war die polnische Regierung nicht in der Lage, den Krieg zu ignorieren.
Der Nordatlantik-Rat hat in Syrien sowieso nichts zu suchen, wie der Name schon sagt.
Die Destabilisierung an den Flanken der Verbündeten berührt durchaus die Sicherheitsinteressen des Atlantischen Schildes. Es hat ja Gründe, weshalb sich Europäer und der Westen um Frieden bemühen.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Bobo »

Es täte uns und der NATO gut, aus Syrien abzuziehen. Wen oder was unterstützen die NATO-Bomber da eigentlich? Wer genau ist die gemäßigte Opposition? Waren Irak und Afghanistan nicht Warnung genug, um keine weiteren Oppositionsgruppen kriegerisch zu unterstützen? Wer will dafür garantieren, dass diese Typen sich am Ende durchsetzen oder sich nicht als Taliban oder neue islamistische Fanatiker zu erkennen geben? Mein Vorschlag. Sofortiger Abzug aller westlicher Verbände. Arabische Staaten haben sich bisher nicht als stabile Demokratien erwiesen. Wenn sie es wollen, sollte es von Innen kommen. Das erscheint mir als der einzig sinnvolle Weg zur Demokratie. Aufzwingen kann man sie keinem Volk, das von selbst nicht dazu bereit ist. In Syrien sehe ich dafür keine Grundlage.
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von zollagent »

Schon mal darüber nachgedacht, daß bei deinem Bild der Lage die Sieger automatisch allesamt Varianten der Taliban sein müßten. Übrigens gibt es keine NATO-Truppen in dem Land, es könnten daher auch keine abgezogen werden.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Bundesaffe

Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Bundesaffe »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 10:21)

So ähnlich. Auch im Irak trägt die Islamische Republik Iran wesentlich zur Destabilisierung bei.
Destabilisiert der Iran den Irak, in dem er die Armee im Kampf gegen ISIS unterstützt?
Bundesaffe

Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Bundesaffe »

Fazer
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Fazer »

Bobo hat geschrieben:(11 Mar 2016, 12:14)

Es täte uns und der NATO gut, aus Syrien abzuziehen. Wen oder was unterstützen die NATO-Bomber da eigentlich? Wer genau ist die gemäßigte Opposition? Waren Irak und Afghanistan nicht Warnung genug, um keine weiteren Oppositionsgruppen kriegerisch zu unterstützen? Wer will dafür garantieren, dass diese Typen sich am Ende durchsetzen oder sich nicht als Taliban oder neue islamistische Fanatiker zu erkennen geben? Mein Vorschlag. Sofortiger Abzug aller westlicher Verbände. Arabische Staaten haben sich bisher nicht als stabile Demokratien erwiesen. Wenn sie es wollen, sollte es von Innen kommen. Das erscheint mir als der einzig sinnvolle Weg zur Demokratie. Aufzwingen kann man sie keinem Volk, das von selbst nicht dazu bereit ist. In Syrien sehe ich dafür keine Grundlage.
Na ja, das war ja de facto Position des Westens über 5 Jahre lang. Man hat die Opposition kaum unterstützt. Die Folge war nicht, dass das Land zur Ruhe gekommen ist, sondern dass es in einem tiefen Bürgerkrieg versunken ist in dem 250.000 Leute umgekommen sind. Assad war von Anfang an nicht bereit, sich mit der Opposition friedlich zu einigen. Besser wäre es wohl gewesen, von Anfang an stärker militärisch einzugreifen und dafür zu sorgen, dass die gemässigte Opposition die Oberhand gewinnt, und dann eine Einigung mit der Regierung zu erzwingen. Jetzt hat Russland de facto genau das Gegenteil getan: den Schlächter Assad unterstützt, die Flüchtlingsbewegung Richtung EU angeheizt, die Opposition geschwächt. Assad hat kaum noch Grund ernsthaft auf die Opposition zuzugehen.
Freiheit bedeutet Verantwortung; das ist der Grund, weshalb sich die meisten vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
HugoBettauer

Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von HugoBettauer »

Assad hat am Anfang der Opposition vorzeitige Wahlen angeboten. Statt diese Wahlen aber als Chance für eine große Koalition der Verantwortung zu nutzen, gab es Demos und Schießereien seitens der Extremisten. Auf dieses Pferd zu setzen, war seitens der EU schon immer eine dumme Idee. Die einzige Motivation dafür war, dass Assad kein hinreichender Iranhasser ist.
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Platon
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Platon »

Fazer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 16:50)

Na ja, das war ja de facto Position des Westens über 5 Jahre lang. Man hat die Opposition kaum unterstützt. Die Folge war nicht, dass das Land zur Ruhe gekommen ist, sondern dass es in einem tiefen Bürgerkrieg versunken ist in dem 250.000 Leute umgekommen sind. Assad war von Anfang an nicht bereit, sich mit der Opposition friedlich zu einigen. Besser wäre es wohl gewesen, von Anfang an stärker militärisch einzugreifen und dafür zu sorgen, dass die gemässigte Opposition die Oberhand gewinnt, und dann eine Einigung mit der Regierung zu erzwingen. Jetzt hat Russland de facto genau das Gegenteil getan: den Schlächter Assad unterstützt, die Flüchtlingsbewegung Richtung EU angeheizt, die Opposition geschwächt. Assad hat kaum noch Grund ernsthaft auf die Opposition zuzugehen.
So ist es. Assad versucht gerade den Konflikt militärisch zu gewinnen und die Rebellengebiete alle zurück zu erobern. Wenn man ihn nicht zwingt wird er keiner dauerhaften Friedenslösung zustimmen, die nicht den eigenen totalen Sieg bedeutet. Die Russen hatten ja schon ihre Müh und Not ihn auf die aktuell geltende Waffenruhe zu verpflichten. Wenn man eine Friedenslösung erzielen will, dann wird man sie zuerst mit Russland erzielen müssen, die sie dann Assad aufzwingen, indem sie damit drohen die Luftunterstützung für ihn einzustellen. Weil wenn das passiert verschieben sich die Frontlinien Stück für Stück wieder in die andere Richtung.

Es ist seit Beginn des Konflikts 2011 ja gerade der Knackpunkt, dass Assad von sich aus zu keinem Zeitpunkt bereit ist irgendeinen Kompromiss zuzustimmen, zu dem er nicht mit roher Gewalt gezwungen wird.
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HugoBettauer

Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von HugoBettauer »

Vielleicht sollte man ihm dabei helfen. Wenn die Terroristen besiegt sind, ist keiner mehr außer der Regierung auf dem Schachbrett. Danach kann man über personelle Änderungen leichter verhandeln ohne es auf dem Rücken der Bürger auszutragen.
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Summers
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Summers »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 10:31)

Nochmal die These: Wenn ein Aggressor-Staat den Angriff beschließt und durchführt, dann ist Krieg - der angegriffene Staat kann in dem Fall nicht über Krieg oder Frieden befinden.
Als Polen von Hitler und Stalin überfallen wurde war die polnische Regierung nicht in der Lage, den Krieg zu ignorieren.
Es wäre mir neu, dass Russland Deutschland angegriffen hat, insofern sehe ich nicht, wo wir uns im Krieg befinden sollten.

Die Destabilisierung an den Flanken der Verbündeten berührt durchaus die Sicherheitsinteressen des Atlantischen Schildes. Es hat ja Gründe, weshalb sich Europäer und der Westen um Frieden bemühen.
Die Gründe dürften wohl eher in dem Willen zur Ausdehnung des eigenen Machtbereichs zu finden sein. Das Geschwurbel vom Schutz der Flanken hilft da nicht weiter.
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Summers
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Summers »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 10:21)

So ähnlich. Auch im Irak trägt die Islamische Republik Iran wesentlich zur Destabilisierung bei.
Ach so, jetzt ist also der Iran Schuld daran, dass die USA völkerrechtswidrig den Irak überfallen und ein heilloses Chaos verursacht haben.

Nein, lass mal stecken, solch eine Regierung braucht in Syrien niemand, dadurch würde nichts besser!
HugoBettauer

Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von HugoBettauer »

Die Flanken sind vielleicht beim Fußball wichtig, aber wenn tatsächlich das weltgrößte Militärbündnis mit 80% des weltweiten Atomraketenbestandes sich vor einer russischen Friedensmission fürchtet, kann man schon von Propaganda sprechen.
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Summers
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Summers »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 10:19)

1. Es sei an Afghanistan erinnert.
Eben, Afghanistan stützt meine Aussagen.
Zunächst einmal sei darauf verwiesen, dass Afghanistan etwa 30 Jahre her ist. Die damalige sowjetische Armee, hatte nicht ansatzweise die moderne Technik zur Verfügung, über die die heutige russische Armee verfügt. Heute ist es durchaus möglich, solch einen Luftkrieg auch aus großer Höhe mittels lasergesteuerter Bomben und aus großer Entfernung abgefeuerter Marschflugkörper zu führen. Natürlich nicht ganz so effektiv wie mittels Erdkampfflugzeugen und Hubschraubern, aber es ist nicht so, dass Russland deshalb die Hände gebunden wären.
Auch haben die Stinger-Raketen heute nicht mehr den Schrecken, den sie damals hatten, da es in jener Zeit keine Abwehrmöglichkeiten gab. Das ist heute anders, ähnlich wie die TOW nicht mehr sonderlich effektiv sind, seit dem Einsatz von T-90-Panzern, sind die Stinger auch nicht mehr die Wunderwaffe wie vor 30 Jahren. Daher: Willkommen im Jahr 2016!

2. "Islamisten" werden bereits durch den Iran mit Raketen versorgt und Israel ist auch durchaus besorgt darüber. http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx
Du verweist hier auf Boden-Boden-Raketen, das ist ein ganz anderes Paar Schuhe.
Boden-Luft-Raketen hätten den unangenehmen Effekt, dass man sie prima gegen Passagierflugzeuge einsetzen könnte. In Syrien kämpfen Al Kaida und "gemäßigte" Rebellen Seite an Seite, niemand könnte garantieren, dass die Waffen nicht in die Hände von Islamisten kommen könnten.
Das würde Israel niemals akzeptieren, und das ist auch gut so!
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Summers »

HugoBettauer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 17:08)

Die Flanken sind vielleicht beim Fußball wichtig, aber wenn tatsächlich das weltgrößte Militärbündnis mit 80% des weltweiten Atomraketenbestandes sich vor einer russischen Friedensmission fürchtet, kann man schon von Propaganda sprechen.
Dann sollte man allerdings auch selbst bei der Wahrheit bleiben, denn diese Zahl kommt nun auch nicht hin.
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H2O
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von H2O »

Natürlich gefällt mir der Ablauf des Geschehens auch
nicht. Nur sehe ich auch nicht, daß dann "der Westen"
den "Rebellen" die Kastanien aus dem Feuer holen
soll. In Libyen und Irak war das keine gute Strategie;
warum sollte sie in Syrien also besser sein?

Die Türkei hätte ihre Interessen verteidigen können,
als der IS anfing, sich den Haß der Welt zu sichern.
Da wurde sie bekniet und gebeten, bis Kobane ohne
Wirkung. Da hätte sie vermutlich auch Assad abräumen
können, ohne richtigen Ärger zu bekommen.

Hat sie verpennt und lieber einen Bürgerkrieg gegen
ihre kurdischen Mitbürger begonnen. Jetzt läuft da
nichts mehr... im Gegenteil, da gäbe es eine sehr ernste
Prügelei. Rußland hat die Trümpfe in der Hand: Kurden,
Iran, Hisbollah, Christen, Alaviten...Israel... sogar die
USA. Das war Präsident Erdogans Meisterstück: Viel
Feind, viel Ehr!
HugoBettauer

Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von HugoBettauer »

Summers hat geschrieben:(11 Mar 2016, 17:21)

Dann sollte man allerdings auch selbst bei der Wahrheit bleiben, denn diese Zahl kommt nun auch nicht hin.
Da die Zahl mancher Länder undokumentiert ist, könntest du richtig liegen.
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Platon
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Platon »

Es gab am heutigen Freitag an vielen Stellen in den Rebellengebieten Anti-Assad-Demos, einige mit nur ein paar Dutzend Teilnehmer, einige aber auch mit Hunderten und Tausenden. Dominant waren dabei die Flaggen der FSA, in Idlib gab es deswegen Konflikte mit al Nusra, welche versuchten zu verhindern, dass FSA-Flaggen geschwungen werden und die Leute ihre Flagge schwingen. Das spiegelt den Konflikt wieder, dass al Nusra zwar Teil der syrischen Opposition ist, aber in erster Linie eigene Ziele verfolgt und diese Teilnahme rein taktischer Natur ist.

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Platon
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Platon »

Ich will jetzt nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass hier manche Demos nicht doppelt sind, aber offensichtlich finden flächendeckend kleine bis mittelgroße Demos statt. Was man auch feststellen muss, nach Geschlechtern getrennt. Im ersten Video oben laufen am Anfang die Männer in einer Gruppe, danach kommen die Frauen und Kinder in einer anderen Gruppe, in den anderen Videos sind so weit ich es gesehen habe nur Männer und Kinder zu sehen.
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Bobo
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Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Bobo »

Fazer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 16:50)

Na ja, das war ja de facto Position des Westens über 5 Jahre lang. Man hat die Opposition kaum unterstützt. Die Folge war nicht, dass das Land zur Ruhe gekommen ist, sondern dass es in einem tiefen Bürgerkrieg versunken ist in dem 250.000 Leute umgekommen sind. Assad war von Anfang an nicht bereit, sich mit der Opposition friedlich zu einigen. Besser wäre es wohl gewesen, von Anfang an stärker militärisch einzugreifen und dafür zu sorgen, dass die gemässigte Opposition die Oberhand gewinnt, und dann eine Einigung mit der Regierung zu erzwingen. Jetzt hat Russland de facto genau das Gegenteil getan: den Schlächter Assad unterstützt, die Flüchtlingsbewegung Richtung EU angeheizt, die Opposition geschwächt. Assad hat kaum noch Grund ernsthaft auf die Opposition zuzugehen.
Von den angeblich angesetzten Wahlen im nächsten Jahr mal abgesehen, ist die Chance, Assad abzusetzen, vertan. Der führt nun über Russland. Wäre zwar trotzdem machbar, aber was käme dann? Es funktioniert einfach nicht, demokratische Regierungen in arabische Länder zu installieren. Mit einer Ausnahme fielen bisher alle arabischen Länder ins Chaos, deren Diktatoren beseitigt wurden. Diverse islamistische Gruppen übernahmen das Ruder oder führten ihre Kriege fort. Anfangs wäre es der NATO möglich gewesen, die Assad-Truppen in kürzester Zeit zu beseitigen. Man tat es nicht, weil niemand wusste, was dann käme. So denke ich zumindest. Es wurde auch nie auf eine militärische Entscheidung hingearbeitet; obwohl man hätte wissen können, dass die "Bodentruppen" der Rebellen schlecht bewaffnet und von schlechter Kampfmoral waren und sind. Sie können es auf Dauer nicht mit einer halbwegs gerüsteten Armee aufzunehmen. Es ist gewagt anzunehmen, dass all die Toten nur Opfer des Assad-Regimes waren. Alle Bomben töten ohne Ansehen der Person; auch die der NATO. Auch wenn die Machtgier Asssad*s scheinbar Auslöser des Bürgerkrieges war, wie es hinter den Kulissen aussieht, weiß keiner so genau. Der CIA hat mehr als einmal mit falschen Versprechen Bürgerkriege vom Zaun gebrochen und die Leute dann sich selbst überlassen. Ohne dass wir genauestens feststellen, wer dort kämpft und welche Ziele die wirklich verfolgen, sollten wir keinen kriegerischen Akt unterstützen. Weder mit Geld noch mit Waffen. Ansonsten riskieren wir am Ende die Installation einer weiteren Islamistischen Regierung aktiv unterstütz und finanziert zu haben. Geschähe das, wäre es auch fraglich, lob sonderlich viele Syrier nach Machtergreifung eines islamistischen Regimes bereit wären, in ihr Land zurückzukehren, um am Aufbau mitzuarbeiten.
Orks raus aus der Ukraine!
Bundesaffe

Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Bundesaffe »

Bobo hat geschrieben:(12 Mar 2016, 11:03)

Von den angeblich angesetzten Wahlen im nächsten Jahr mal abgesehen, ist die Chance, Assad abzusetzen, vertan. Der führt nun über Russland. Wäre zwar trotzdem machbar, aber was käme dann? Es funktioniert einfach nicht, demokratische Regierungen in arabische Länder zu installieren. Mit einer Ausnahme fielen bisher alle arabischen Länder ins Chaos, deren Diktatoren beseitigt wurden. Diverse islamistische Gruppen übernahmen das Ruder oder führten ihre Kriege fort. Anfangs wäre es der NATO möglich gewesen, die Assad-Truppen in kürzester Zeit zu beseitigen. Man tat es nicht, weil niemand wusste, was dann käme. So denke ich zumindest. Es wurde auch nie auf eine militärische Entscheidung hingearbeitet; obwohl man hätte wissen können, dass die "Bodentruppen" der Rebellen schlecht bewaffnet und von schlechter Kampfmoral waren und sind. Sie können es auf Dauer nicht mit einer halbwegs gerüsteten Armee aufzunehmen. Es ist gewagt anzunehmen, dass all die Toten nur Opfer des Assad-Regimes waren. Alle Bomben töten ohne Ansehen der Person; auch die der NATO. Auch wenn die Machtgier Asssad*s scheinbar Auslöser des Bürgerkrieges war, wie es hinter den Kulissen aussieht, weiß keiner so genau. Der CIA hat mehr als einmal mit falschen Versprechen Bürgerkriege vom Zaun gebrochen und die Leute dann sich selbst überlassen. Ohne dass wir genauestens feststellen, wer dort kämpft und welche Ziele die wirklich verfolgen, sollten wir keinen kriegerischen Akt unterstützen. Weder mit Geld noch mit Waffen. Ansonsten riskieren wir am Ende die Installation einer weiteren Islamistischen Regierung aktiv unterstütz und finanziert zu haben. Geschähe das, wäre es auch fraglich, lob sonderlich viele Syrier nach Machtergreifung eines islamistischen Regimes bereit wären, in ihr Land zurückzukehren, um am Aufbau mitzuarbeiten.
Sehr viel falsch hier. Die "Assad-Truppen", also die Syrische Arabische Armee - wir nennen die Bundeswehr auch nicht "Merkel-Truppen" - konnte nicht einfach beseitigt werden. Als das Ubumu-Regime Syrien bombadieren wollte, hat die syrische Regierung die betroffenen Anlagen evakuiert, doch Bürger nisteten sich dort ein und verhinderten völkerrechtswidrige Anschläge:
http://www.syrianews.cc/syrian-civilian ... ry-attack/
Außerdem verfügt Syrien über eine Luftabwehr.

Von schlecht ausgerüsteten "Rebellen" kann auch keine Rede sein. Auslöser des Kriegs waren weder Assad, noch seine angebliche "Machtgier", sondern der Westen. Es gab tatsächlich Forderungen während der Demos in 2011, welche allerdings von der Regierung angenommen wurde. Im Großen und Ganzen ging es um die Aufhebung des Ausnahmezustandes und Facebook. Beides wurde gemacht, doch der Krieg nahm seinen Lauf - Die Waffen waren vom Westen bereits bereitgestellt worden:
http://edition.cnn.com/2011/WORLD/meast ... ia.unrest/
Bundesaffe

Re: Wie weiter mit Syrien ?

Beitrag von Bundesaffe »

Platon hat geschrieben:(11 Mar 2016, 20:19)

Es gab am heutigen Freitag an vielen Stellen in den Rebellengebieten Anti-Assad-Demos, einige mit nur ein paar Dutzend Teilnehmer, einige aber auch mit Hunderten und Tausenden. Dominant waren dabei die Flaggen der FSA, in Idlib gab es deswegen Konflikte mit al Nusra, welche versuchten zu verhindern, dass FSA-Flaggen geschwungen werden und die Leute ihre Flagge schwingen. Das spiegelt den Konflikt wieder, dass al Nusra zwar Teil der syrischen Opposition ist, aber in erster Linie eigene Ziele verfolgt und diese Teilnahme rein taktischer Natur ist.
Wo sind die Frauen? Stecken sie in Ketten in den Kellern der "demokratischen Opposition" und dürfen nur gesondert "demonstrieren"? Bald kommt Bashar und befreit sie.
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