Dann mal her mit den links, wie Unternehmen die potentielle Körperschaftsteuer in die Preisfindung mit einfliessen lassen!3x schwarzer Kater hat geschrieben:(28 Apr 2021, 10:13)
Für _ernsthaft_ Interessierte an dieser Thematik gibt es genug Material im Internet.
Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Du willst hier mitdiskutieren. Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, dein Unwissen zu beseitigen. Wenn du ernsthaft an der Thematik interessiert bist, dann hast du von mir die Stichworte erhalten mit denen du dich schlau machen kannst. Und zwar vollkommen unvoreingenommen von dem, was ich dir vorkauen kann. Das wäre die Basis für eine ernsthafte Diskussion. Letztendlich ist es aber deine Entscheidung ob es dir wichtig ist hier ein tieferes Verständnis für die Problematik zu bekommen.Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Apr 2021, 10:15)
Dann mal her mit den links, wie Unternehmen die potentielle Körperschaftsteuer in die Preisfindung mit einfliessen lassen!
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Man kann sich die Studie übrigens hier durchlesen:
https://www.zew.de/presse/pressearchiv/ ... wirtschaft
Die Argumentation der Studie ist, dass man bei der Preisentwicklung die für Verbraucher relevante Preisentwicklung gesondert betrachten sollte. Also das bei der Beurteilung der Preisentwicklung nicht allein die gesamtwirtschaftliche Preisentwicklung (=Inflation) relevant ist, sondern man sollte versuchen in einer gesonderten Betrachtung diejenigen Produkte in den Blick zu nehmen, welche vom Verbraucher tatsächlich nachgefragt werden. Das versucht die Studie. Sie zeigt, dass in unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft die Preisentwicklung stark unterschiedlich ist. Sie schlägt dann vor, dass man Verbraucherpreisaufschläge berechnen sollte, macht das und kommt zum Schluss, dass die Preise von Gütern, welche für Verbraucher relevant sind (Miete, Einzelhandel etc.) überdurchschnittlich angestiegen sind. In sehr knapper Form wird dann auch noch gezeigt/argumentiert, dass die Verbraucherpreisaufschläge für Leute mit niedrigem Einkommen höher sind, aber ich muss zugeben, dass die Argumentation mit den Wägungsschemata dort für mich nicht wirklich nachvollziehbar ist.
Das Argument ist, dass Preisaufschläge ein Indikator für die Marktmacht von Unternehmen sind und daher die Verbraucherpreisaufschläge ein Anzeichen für Marktmacht von Unternehmen in diesen Bereichen stehen. Dadurch, dass man dann die besondere Auswirkung der Verbraucherpreisaufschläge für niedrige Einkommen gezeigt hat, kommt dann der Schluss, dass der Anstieg von Marktmacht besonders das soziale Ungleichgewicht von Arm und Reich fördert und hier die Politik aktiv werden sollte.
Im Spiegel-Artikel steht:
Es würde mich nicht wundern, wenn diese Aussage in Wirklichkeit auf den Herrn Staatssekretär Kastrop zurückgeht, welcher die Studie der Presse vorgestellt hat und dessen politische Absicht in Richtung Regulierung von Onlinewirtschaft geht:
https://www.zew.de/presse/pressearchiv/ ... wirtschaft
Die Argumentation der Studie ist, dass man bei der Preisentwicklung die für Verbraucher relevante Preisentwicklung gesondert betrachten sollte. Also das bei der Beurteilung der Preisentwicklung nicht allein die gesamtwirtschaftliche Preisentwicklung (=Inflation) relevant ist, sondern man sollte versuchen in einer gesonderten Betrachtung diejenigen Produkte in den Blick zu nehmen, welche vom Verbraucher tatsächlich nachgefragt werden. Das versucht die Studie. Sie zeigt, dass in unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft die Preisentwicklung stark unterschiedlich ist. Sie schlägt dann vor, dass man Verbraucherpreisaufschläge berechnen sollte, macht das und kommt zum Schluss, dass die Preise von Gütern, welche für Verbraucher relevant sind (Miete, Einzelhandel etc.) überdurchschnittlich angestiegen sind. In sehr knapper Form wird dann auch noch gezeigt/argumentiert, dass die Verbraucherpreisaufschläge für Leute mit niedrigem Einkommen höher sind, aber ich muss zugeben, dass die Argumentation mit den Wägungsschemata dort für mich nicht wirklich nachvollziehbar ist.
Das Argument ist, dass Preisaufschläge ein Indikator für die Marktmacht von Unternehmen sind und daher die Verbraucherpreisaufschläge ein Anzeichen für Marktmacht von Unternehmen in diesen Bereichen stehen. Dadurch, dass man dann die besondere Auswirkung der Verbraucherpreisaufschläge für niedrige Einkommen gezeigt hat, kommt dann der Schluss, dass der Anstieg von Marktmacht besonders das soziale Ungleichgewicht von Arm und Reich fördert und hier die Politik aktiv werden sollte.
Im Spiegel-Artikel steht:
Die Preisentwicklung bei Digitalprodukten und IT-Dienstleistungen werden in der Studie nicht gesondert betrachtet. Möglicherweise gibt es noch eine andere Version der Studie mit detaillierten Zahlenreihen, aber in der Studie, welche auf der Website veröffentlicht wurde (13 Seiten lang) findet sich die Aussage einer Verdreifachung der Gewinnspanne nicht. Da dies der gesamte Aufhänger des Artikels ist, ist das ziemlich bemerkenswert.Besonders deutlich zeigt sich die Entwicklung bei Digitalprodukten und IT-Dienstleistungen, wo globale Großkonzerne wie Google oder Microsoft die Märkte beherrschen. In diesen Branchen haben sich die Gewinnspannen im Untersuchungszeitraum mehr als verdreifacht, während sie im Einzelhandel und in der Versorgungswirtschaft nur geringfügig zugelegt haben.
Es würde mich nicht wundern, wenn diese Aussage in Wirklichkeit auf den Herrn Staatssekretär Kastrop zurückgeht, welcher die Studie der Presse vorgestellt hat und dessen politische Absicht in Richtung Regulierung von Onlinewirtschaft geht:
Das eindeutige Ergebnis hat die Regierung alarmiert. Insbesondere in der Digitalwirtschaft werde man der Entwicklung »nicht tatenlos zusehen«, verspricht Staatssekretär Kastrop. Berlin werde bei der Diskussion um neue EU-Richtlinien für die Onlinewirtschaft auf »klare und verbindliche Regeln für digitale Geschäftsmodelle« drängen. Ein »besserer Wettbewerb«, sagt er, käme »letztlich auch Verbraucherinnen und Verbrauchern zugute«.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Mir egal ob du deine Behauptung belegen magst oder nicht, so bleibt es dann halt unbelegter Unfug.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Hallo Forum :-)Platon hat geschrieben:(27 Apr 2021, 13:15)
Es geht nicht darum, wie viel Gewinn ein Unternehmen macht, sondern das Preise aufgrund der marktbeherrschenden Stellung von Unternehmen unverhältnismäßig stark gestiegen sind. Und das sollte eigentlich nicht sein.
Kartellbildung gibt es seit dem Anfang der geschriebenen Geschichte. Natürlich sollte dies nicht sein. Aber Unternehmen werden von Menschen gestaltet. Und da gibt es eben Fair Play und auch Fouls. Ein fast unlösbares Problem, wie mir scheint. Ich weiss nur, je regulierter ein Staat ist, wie z.B. Deutschland, desto einfacher ist es, mit einem Foul durchzukommen.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Die werden auch weiterhin nach Luxemburg ziehen.schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Apr 2021, 13:42)
Der gegenwärtige US-Präsident, unverdächtig aller linksgrünen Verseuchtheit, hat gerade den Vorschlag einer "globalen Mindessteuer" eingebracht. Um irgendwie zu verhindern, dass Tech-Riesen wie Apple & Co sich Länder wie Irland oder Finanzunternehmen sich Länder wie Luxemburg suchen können, um eben nix zu zahlen.
Der Wettbewerbsvorteil den sie vorfinden besteht nur zu einem kleinen Teil auf Unternehmenssteuern.
Viel wichtiger für die die ist die Mehrsprachigkeit der Arbeitnehmer, die gute Bildung und die geringeren Gehaltskosten für diese Hochqualifizierten!
In Luxemburg sind nämlich auch die Lohnnebenkosten sehr viel niedriger.
Jemand der 5000euro netto monatlich haben will kosten in L deutlich weniger als in D
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Also die Tatsache, dass die Amazon EU GmbH/SARL ihren Sitz in Luxemburg hat, hat eindeutig vorrangig etwas mit einem Steuerfluchtmodell zu tun. Der eine Teil des Unternehmens vergibt Kredite oder der eine Teil handelt unternehmensintern mit Lizenzgebühren. Die Tochterfirma Amazon Europe Holding Technologies etwa mit Sitz in Luxemburg hat nicht nur keine hochqualifizierten Mitarbeiter in Luxemburg sondern schlicht überhaupt keine Mitarbeiter sondern nur einen Sitz.garfield336 hat geschrieben:(05 May 2021, 12:05)
Die werden auch weiterhin nach Luxemburg ziehen.
Der Wettbewerbsvorteil den sie vorfinden besteht nur zu einem kleinen Teil auf Unternehmenssteuern.
Viel wichtiger für die die ist die Mehrsprachigkeit der Arbeitnehmer, die gute Bildung und die geringeren Gehaltskosten für diese Hochqualifizierten!
In Luxemburg sind nämlich auch die Lohnnebenkosten sehr viel niedriger.
Jemand der 5000euro netto monatlich haben will kosten in L deutlich weniger als in D
Ich will das Thema nicht weiter vertiefen, weil ich von Steuerrecht im Grunde kaum eine Ahnung habe. Aber nur soviel: Ich habe in jüngerer Zeit zig Artikel gelesen und Beiträge gehört - und zwar in seriösen Medien - die, wenn man es auf einen kurzen Nenner bringen will, den Staat Luxemburg im Grunde genommen als eine Art kriminelle Organisation in Staatsform darstellten.
Es ist auch einfach ernst zu nehmen, dass der neue US-Präsident bzw. seine Finanzministerin so etwas wie eine "globale Mindeststeuer" wenns sein muss mit der Brechstange duchzusetzen gedenken.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Was reden sie da für einen Unfug. Amazon gehört zu den 10grössten Arbeitgebern in Luxemburg!schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2021, 14:23)
Also die Tatsache, dass die Amazon EU GmbH/SARL ihren Sitz in Luxemburg hat, hat eindeutig vorrangig etwas mit einem Steuerfluchtmodell zu tun. Der eine Teil des Unternehmens vergibt Kredite oder der eine Teil handelt unternehmensintern mit Lizenzgebühren. Die Tochterfirma Amazon Europe Holding Technologies etwa mit Sitz in Luxemburg hat nicht nur keine hochqualifizierten Mitarbeiter in Luxemburg sondern schlicht überhaupt keine Mitarbeiter sondern nur einen Sitz.
n.
und offensichtlich werden immer noch Mitarbeiter gesucht:
https://www.amazon.jobs/de/locations/lu ... luxembourg
Aber sie betreiben keine Warenlager hier. Es sind Büro und ITjobs.
Zuletzt geändert von garfield336 am Do 6. Mai 2021, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Es gibt, was Kartellbildung anbelangt, berühmte Beispiele. Die Hollywood-Filmindustrie entstand ja im Grunde genommen als Umgehungsstrategie zur dominanten Stellung von Edisons Motion Picture Patents Company (MPPC, "Edison Trust"). Das was Edison damals war ist heute eine Firma wie Apple. Sie muss zerschlagen werden, um wieder Konkurrenz, Wettbewerb, offene Standards und einen Ausbruch aus dieser Vorstellung einer durchgängigen dystopischen "Apple-Welt" herzustellen. Natürlich zuerst mit Konsumververweigerung. Dann mit legalen politischen Mitteln. Und dann von mir aus auch mit halblegalen Mitteln. Das Apple-Logo muss im Bewusstsein der Menschen als "Kontrolle über alles", als Dystopie ankommen.snowball hat geschrieben:(01 May 2021, 16:16)
Hallo Forum :-)
Kartellbildung gibt es seit dem Anfang der geschriebenen Geschichte. Natürlich sollte dies nicht sein. Aber Unternehmen werden von Menschen gestaltet. Und da gibt es eben Fair Play und auch Fouls. Ein fast unlösbares Problem, wie mir scheint. Ich weiss nur, je regulierter ein Staat ist, wie z.B. Deutschland, desto einfacher ist es, mit einem Foul durchzukommen.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Sie geben an 2 250 Mitarbeiter hier zu habenschokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2021, 14:23)
Also die Tatsache, dass die Amazon EU GmbH/SARL ihren Sitz in Luxemburg hat, hat eindeutig vorrangig etwas mit einem Steuerfluchtmodell zu tun. Der eine Teil des Unternehmens vergibt Kredite oder der eine Teil handelt unternehmensintern mit Lizenzgebühren. Die Tochterfirma Amazon Europe Holding Technologies etwa mit Sitz in Luxemburg hat nicht nur keine hochqualifizierten Mitarbeiter in Luxemburg sondern schlicht überhaupt keine Mitarbeiter sondern nur einen Sitz.
Stand 2019.
Quelle: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... 3QjB16FfsV S
Seite 23
Zuletzt geändert von garfield336 am Do 6. Mai 2021, 14:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Amazon ist nicht einfach ein- und dieselbe Firma. Der Trick besteht doch offensichtlich (ähnlich wie etwa bei IKEA) darin, das Unternehmen in eine unüberschaubare Vielzahl von Tochterunternehmen zu zergliedern. Die "Amazon Europe Holding Technologies" macht nix weiter, als von Luxemburg aus Eigentumsrechte von ihrer eigenen US-Unternehmenszentrale aufzukaufen und diese Rechte an wiederum andere Amazon-Tochterunternehmen zurückzuvermieten. Dabei entstehen virtuelle Gewinne und Verluste, die einfach je nach Gusto und Richtung einmal zur Steuervermeidung und zum anderen sogar zur Steuerrückerstattung genutzt werden.garfield336 hat geschrieben:(06 May 2021, 14:35)
Was reden sie da für einen Unfug. Amazon gehört zu den 10grössten Arbeitgebern in Luxemburg!
und offensichtlich werden immer noch Mitarbeiter gesucht:
https://www.amazon.jobs/de/locations/lu ... luxembourg
Aber sie betreiben keine Warenlager hier. Es sind Büro und ITjobs.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Ja solche Tricks machen viele.schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2021, 14:45)
Amazon ist nicht einfach ein- und dieselbe Firma. Der Trick besteht doch offensichtlich (ähnlich wie etwa bei IKEA) darin, das Unternehmen in eine unüberschaubare Vielzahl von Tochterunternehmen zu zergliedern. Die "Amazon Europe Holding Technologies" macht nix weiter, als von Luxemburg aus Eigentumsrechte von ihrer eigenen US-Unternehmenszentrale aufzukaufen und diese Rechte an wiederum andere Amazon-Tochterunternehmen zurückzuvermieten. Dabei entstehen virtuelle Gewinne und Verluste, die einfach je nach Gusto und Richtung einmal zur Steuervermeidung und zum anderen sogar zur Steuerrückerstattung genutzt werden.
Nun sie behaupten aber die hätten keine Mitarbeiter hier. Das ist schlicht Unfug.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Ja. Ich kann das natürlich nicht überprüfen. Macht es die Sache, wenn es stimmt, besser? Natürlich braucht auch ein Unternehmen wie IKEA für das undruchsichtige Geflecht von Tochterfirmen zur Steuervermeidung Leute, die dieses Geflecht am Laufen halten.garfield336 hat geschrieben:(06 May 2021, 14:44)
Sie geben an 2 250 Mitarbeiter hier zu haben
Stand 2019.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Die Europazentrale von Amazon ist in Luxemburg. Hier wird praktisch das gesamte Europageschäft entwickelt, das Marketing gemacht, aber auch die Auftragsabwicklung, Rechnungstellung und Zahlungsabwicklung erfolgt hier. Aktuelle Zahlen habe ich nicht. Amazon dürfte hierfür in Luxemburg mittlerweile gut über 2.000 Mitarbeiter beschäftigen. Das ist also tatsächlich eine operatives Unternehmen mit echten Menschen und echtem Geschäft und eben nicht nur eine "Briefkastenfirma". Dass es zusätzlich zum operativen Geschäft noch eine oder mehrere Holdings gibt ist durchaus bei Großunternehmen nichts ungewöhnliches. In der Regel wird hier das Beteiligungsmanagement vom operativen Geschäft getrennt. Das ist durchaus sinnvoll und hat rein gar nichts mit Steuersparen zu tun. So eine Holding braucht in der Regel auch kein Personal, die wird halt administrativ einfach so im operativen Unternehmen mitgemacht.schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2021, 14:23)
Also die Tatsache, dass die Amazon EU GmbH/SARL ihren Sitz in Luxemburg hat, hat eindeutig vorrangig etwas mit einem Steuerfluchtmodell zu tun. Der eine Teil des Unternehmens vergibt Kredite oder der eine Teil handelt unternehmensintern mit Lizenzgebühren. Die Tochterfirma Amazon Europe Holding Technologies etwa mit Sitz in Luxemburg hat nicht nur keine hochqualifizierten Mitarbeiter in Luxemburg sondern schlicht überhaupt keine Mitarbeiter sondern nur einen Sitz.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Ich habe die Quelle angegeben.schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2021, 14:49)
Ja. Ich kann das natürlich nicht überprüfen. Macht es die Sache, wenn es stimmt, besser? Natürlich braucht auch ein Unternehmen wie IKEA für das undruchsichtige Geflecht von Tochterfirmen zur Steuervermeidung Leute, die dieses Geflecht am Laufen halten.
Das ist ihnen nicht vorzuwerfen. Sie nutzen bestehende Gesetze aus, die niemand ändern will.
übrigens hat IKEA kaum Mitarbeiter hier. Villeicht ein Büro.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Nun. Ich habe schon weiter oben zugegeben, dass ich von Steuerrecht im Grunde kaum eine Ahnung habe. Aber mich interessiert das Thema dennoch. Ich behaupte nicht sondern reiche - in diesem Fall - eher das Resultat von Analysen weiter.garfield336 hat geschrieben:(06 May 2021, 14:48)
Ja solche Tricks machen viele.
Nun sie behaupten aber die hätten keine Mitarbeiter hier. Das ist schlicht Unfug.
https://kontrast.at/zahlt-amazon-steuern/Doch das ist nicht die einzige Niederlassung von Amazon in diesem europäischen Steuersumpf. Denn dort sitzt auch die Amazon Europe Holding Technologies SCS. Dieses Unternehmen hat einen entscheidenden Vorteil: Sie ist eine geschlossene Kommanditgesellschaft und muss ihre Gewinne in Luxemburg nicht versteuern. Laut Süddeutscher Zeitung handelt es sich beim Unternehmen um eine „reine Unternehmenshülle ohne einen einzigen Mitarbeiter“.
Bei kontrast.at handelt es sich um ein der Sozialdemokratischen Partei Österreichs nahestehendes Medium. Insofern natürlich parteipolitisch festgelegt. Die Süddeutsche ist bekannt und bekanntlich auch nicht ohne Fehl und Tadel. Aber um "völligen Blödsinn" wird sich das Ganze dennoch nicht handeln.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
3x schwarzer Kater hat geschrieben:(06 May 2021, 14:51)
Amazon dürfte hierfür in Luxemburg mittlerweile gut über 2.000 Mitarbeiter beschäftigen..
https://statistiques.public.lu/stat/Tab ... FldrName=1
Hier gibt man sogar für das Jahr 2020 2760Mitarbeiter an.
Sie sind auf gutem Weg bald der grösste private Arbeitgeber zu werden.
Zuletzt geändert von garfield336 am Do 6. Mai 2021, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
dann habe ich ja gut geschätztgarfield336 hat geschrieben:(06 May 2021, 14:57)
https://statistiques.public.lu/stat/Tab ... FldrName=1
Hier gibt man sogar für das Jahr 2020 2760Mitarbeiter an.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Sie grasen den ganzen Markt an Facharbeiter ab. Das hat natürlich auch was mit Steuern zu tun, Nur anders als der Herr schokoschendrezki glaubt,
Die Mitarbeiter haben deutlich mehr Geld bei gleichem Bruttolohn. Die hätten deutlich höhere Kosten in Deutschland.
Ein Deutscher aus Rheinland-Pfalz wäre dumm ein solches Stellenangebot auszuschlagen.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Ich kann es nicht wirklich überblicken. Aber die Aktionen, Proteste, Widerstände usw. zu den Steuersparmodellen von großen Unternehmen wie Amazon oder IKEA einfach durch undurchsichtige komplexe Firmenstrukturen und die Vorziehung von Sitzen in Ländern wie Irland, Schweiz oder Luxemburg sind über jahre hinweg so unüberhörbar ... da müssen schon wirklich sehr sehr viele Dumme in den Medien schreiben, wenn das alles nur Unsinn ist.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(06 May 2021, 14:51)
Die Europazentrale von Amazon ist in Luxemburg. Hier wird praktisch das gesamte Europageschäft entwickelt, das Marketing gemacht, aber auch die Auftragsabwicklung, Rechnungstellung und Zahlungsabwicklung erfolgt hier. Aktuelle Zahlen habe ich nicht. Amazon dürfte hierfür in Luxemburg mittlerweile gut über 2.000 Mitarbeiter beschäftigen. Das ist also tatsächlich eine operatives Unternehmen mit echten Menschen und echtem Geschäft und eben nicht nur eine "Briefkastenfirma". Dass es zusätzlich zum operativen Geschäft noch eine oder mehrere Holdings gibt ist durchaus bei Großunternehmen nichts ungewöhnliches. In der Regel wird hier das Beteiligungsmanagement vom operativen Geschäft getrennt. Das ist durchaus sinnvoll und hat rein gar nichts mit Steuersparen zu tun.
Und diese Erzählung von den gebildeten, sprachbegabten Luxemburgern als dem eigentlichen Standortvorteil (nix gegen die Luxemburger) klingt nun wirklich einfach zu einfältig und selbsteingeredet.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Es wird leider Gottes sehr viel Blödsinn geschrieben. Zumindest wenn man sich näher mit der Thematik befasst. Man werfe nur mal einen Blick auf die auch in diesem Thread aufgestellte Behauptung dass Apple zuwenig Steuern in Deutschland zahle. Dabei werden die Steuerzahlungen von Apple in Deutschland ins Verhältnis zu den Endverbraucherumsätzen mit Produkten von Apple gesetzt.schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2021, 14:54)
Bei kontrast.at handelt es sich um ein der Sozialdemokratischen Partei Österreichs nahestehendes Medium. Insofern natürlich parteipolitisch festgelegt. Die Süddeutsche ist bekannt und bekanntlich auch nicht ohne Fehl und Tadel. Aber um "völligen Blödsinn" wird sich das Ganze dennoch nicht handeln.
Sowas ist an "Blödsinn" tatsächlich nicht mehr zu übertreffen. Denn tatsächlich verkauft Apple selber nur einen sehr geringen Anteil der in Deutschland vertrieben Produkte. Nämlich den Anteil der über die Apple Stores geht. Das ist aber nur ein Bruchteil dessen, was in Deutschland insgesamt mit Appleprodukten umgesetzt wird. Das meiste geht immer noch über den normalen Handel. Und logischerweise werden die Gewinne darauf natürlich vom Händler versteuert und natürlich vom Großhändler/Importeur.
Ähnlicher Unsinn wird auch über Ikea verbreitet. Da pickt sich so ein Journalistenvolltrottel irgendeine Holding, deren Zweck lediglich Beteiligungsverwaltung raus und rechnet vor, dass bei den dort erscheinenden Gewinnen in der Bilanz die Steuerlast nur 0,00001% beträgt. Da muss man sich echt fragen, wie weit die Verblödung unter Journalisten schon fortgeschritten ist. Denn eine Holding (egal wo sie sitzt) deren Zweck die Beteiligungsverwaltung ist, zahlt nach internationalen Gepflogenheiten keine Steuern auf die an sie ausgeschütteten Gewinne. Warum? Weil auf die Gewinne schon im ausschüttenden Unternehmen Steuern bezahlt wurden. In Zwischenholdings erfolgt daher keine Besteuerung, sondern eben erst wieder, wenn die Gewinne endgültig an einen Anteilseigner ausgeschüttet werden.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Der wesentliche Punkt ist halt, dass es im Prinzip egal ist, von wo aus Amazon sein Geschäft betreibt, solange man qualifizierte Mitarbeiter bekommt. Ob das nun Luxemburg, Deutschland oder die USA wären ist vollkommen irrelevant. Ich glaube auch nicht dass ein Unternehmen wie Amazon, von seinen Anteilseignern oder Gründern als "amerikanisches" Unternehmen gesehen wird. Da ist und war man schon immer global.schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2021, 15:11)
Ich kann es nicht wirklich überblicken. Aber die Aktionen, Proteste, Widerstände usw. zu den Steuersparmodellen von großen Unternehmen wie Amazon oder IKEA einfach durch undurchsichtige komplexe Firmenstrukturen und die Vorziehung von Sitzen in Ländern wie Irland, Schweiz oder Luxemburg sind über jahre hinweg so unüberhörbar ... da müssen schon wirklich sehr sehr viele Dumme in den Medien schreiben, wenn das alles nur Unsinn ist.
Und diese Erzählung von den gebildeten, sprachbegabten Luxemburgern als dem eigentlichen Standortvorteil (nix gegen die Luxemburger) klingt nun wirklich einfach zu einfältig und selbsteingeredet.
Dass Amazon seinen Firmenwert mittlerweile in Europa hat und eben Lizenzen an die USA berechnet hat ja einen einfachen Grund. Und der liegt in der Steuerpolitik der USA, im konkreten Fall eben darin, dass in USA Verlustvorträge eben irgendwann nach ein paar Jahren verfallen und steuerlich nicht mehr verwertet werden können. Und Amazon hat lange Jahre ausschließlich Verluste gemacht. Gerade als man dann anfing langsam Gewinne zu machen wären die ersten Verlustvorträge verfallen. Ich glaube mich zu erinnern, dass von etwa 7 Mrd. USD die Rede war. Was hat Amazon gemacht? Sie haben den Firmenwert verkauft, damit die Verluste in USA steuerlich verwertet, also auf den Gewinn durch den Verkauf keine Steuern bezahlt. Denn Rest der Geschichte kennt man. Mit eben noch weiteren Folgen für die USA. Funktionen wurden nach Europa verlagert, Arbeitsplätze dort geschaffen und nicht zuletzt darf man in USA jetzt statt Lizenzgebühren für die Nutzung des Namens zu kassieren eben solche bezahlen.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Komisches Wort, ich weiß, was du meinst - aber das ist doch schlau. Niemand lässt sich gerne etwas wegnehmen.schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2021, 14:23)
Steuerfluchtmodell
Ein weißer Schimmel, endlich!schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2021, 14:23)
kriminelle Organisation in Staatsform darstellten.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Deutschlandfunk&Co vermutlich. Wie gesagt, hör dir doch auch mal die Gegenseite an.schokoschendrezki hat geschrieben:(06 May 2021, 14:23)
- und zwar in seriösen Medien - die, wenn man es auf einen kurzen Nenner bringen will, den Staat Luxemburg im Grunde genommen als eine Art kriminelle Organisation in Staatsform darstellten.
Dass es etwas wie einen "Steuerwettberb" - noch - gibt und damit letzte Ausweichmöglichkeiten, ist ja eines der wenigen verbliebenen Korrektive zum "Staat", das ihn und sein Räubertum halbwegs "in check" hält.
Hier oder in einem anderen Thread war doch der Tenor der staatsergebenen Bürger: "Dann geh doch woanders hin, wenn's dir hier nicht passt". Fast wie damals als noch "die Mauer" stand.
Also um "mit den Füßen abstimmen" zu können, muss es überhaupt noch Alternativen geben, zu denen man per pedes fliehen kann. Das Ziel der totalitären Gegenbewegung ist ja die globale "Harmonisierung", also die Verunmöglichung eines Steuerwettbewerbs und sonst. Strukturwettbewerbs zw. den Staaten weltweit. Wenn überall dieselbe Bedingungen herrschen, braucht man keine Mauern mehr, denn die Flucht ist perspektivlos.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Das wäre dann ein Anreiz für neue Firmen in diese Lücke vorzustoßenPlaton hat geschrieben:(27 Apr 2021, 13:15)
Es geht nicht darum, wie viel Gewinn ein Unternehmen macht, sondern das Preise aufgrund der marktbeherrschenden Stellung von Unternehmen unverhältnismäßig stark gestiegen sind. Und das sollte eigentlich nicht sein.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Es gibt für mich zwei "Gegenseiten" zu DLF & Co. Zum einen den massentauglichen ÖR TV und zum anderen rechtspopulistische Medien wie Tichy & Co. Von beiden Seiten her sehe, höre und lese ich da nur dummes Zeug.BlueMonday hat geschrieben:(07 May 2021, 15:03)
Deutschlandfunk&Co vermutlich. Wie gesagt, hör dir doch auch mal die Gegenseite an.
Dass es etwas wie einen "Steuerwettberb" - noch - gibt und damit letzte Ausweichmöglichkeiten, ist ja eines der wenigen verbliebenen Korrektive zum "Staat", das ihn und sein Räubertum halbwegs "in check" hält.
Hier oder in einem anderen Thread war doch der Tenor der staatsergebenen Bürger: "Dann geh doch woanders hin, wenn's dir hier nicht passt". Fast wie damals als noch "die Mauer" stand.
Also um "mit den Füßen abstimmen" zu können, muss es überhaupt noch Alternativen geben, zu denen man per pedes fliehen kann. Das Ziel der totalitären Gegenbewegung ist ja die globale "Harmonisierung", also die Verunmöglichung eines Steuerwettbewerbs und sonst. Strukturwettbewerbs zw. den Staaten weltweit. Wenn überall dieselbe Bedingungen herrschen, braucht man keine Mauern mehr, denn die Flucht ist perspektivlos.
Es ist richtig, dass Staatlichkeit und Etatismus für eine gewisse wirtschaftliche Bremswirkung stehen. Ja. Für eine gewisse Trägheit. Aber nochmal: Niemals darf so etwas wie das Bildungssystem, der Kulturbetrieb, Museen, Bibliotheken, Kitas usw. in die Hand von Großunternehmen wie Apple oder MS geraten. Wirklich. So sehr mir diese miesepetrige DDR-Gesellschaft mit ihren pronvinziellen Hausmeistern und Zeltplatzwarten zuwider ist ... auf keinen Fall möchte ich eine Zukunft 2.0 mit Tesla, Amazon & Co. als neue Quasistaatlichkeit. Ich habe absolut kein Problem mit (scheinbarem) "Mangel". Ein Laden mit nur Weißkohl und Möhren verursachen mir lange nicht die Widerständigkeit wie die Vorstellung eines neuen Apple-Produkts. Das sind ja quasireligiöse Veranstaltungen. Eine neue Religion. Niemals mit mir! Lieber ein Leben in Armut und Bescheidenheit. Aber in Freiheit.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Ich denke in den nächsten Jahren gibt es ein Wandel, da ja eine neue Regierung gebildet wird - wird sich einiges ändern. Es werden auch sich die Studien ändern, leider vergisst man immer die wichtigen Studien...
- schokoschendrezki
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Das mit den Zwischenholdings mag ja durchaus sein. Aber wieivel Ikea oder Apple nun tatsächlich selbst an Steuern gemessen an ihren Umsätzen zahlen ... das scheint irgendwie sowohl für kluge wie auch für dumme Journalisten nicht ermittelbar zu sein. Man muss sich dabei immer vor Augen halten, dass solche Unternehmen u.a. auf gebildete Mitarbeiter angewiesen sind. Die in der Regel an staatlichen Hochschulen ausgebildet werden. Wer bezahlt diese Hochschulen? Klar ... es ließe sich auch ein vollkommen privatisiertes Bildungssystem denken. Ohne "Sozialismus". Mit Wirtschaftswissenschafltern, die das System IKEA oder Apple wie in der DDR den Staatssozialismus nicht mehr kritisieren sondern hochleben lassen.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(06 May 2021, 15:13)
Es wird leider Gottes sehr viel Blödsinn geschrieben. Zumindest wenn man sich näher mit der Thematik befasst. Man werfe nur mal einen Blick auf die auch in diesem Thread aufgestellte Behauptung dass Apple zuwenig Steuern in Deutschland zahle. Dabei werden die Steuerzahlungen von Apple in Deutschland ins Verhältnis zu den Endverbraucherumsätzen mit Produkten von Apple gesetzt.
Sowas ist an "Blödsinn" tatsächlich nicht mehr zu übertreffen. Denn tatsächlich verkauft Apple selber nur einen sehr geringen Anteil der in Deutschland vertrieben Produkte. Nämlich den Anteil der über die Apple Stores geht. Das ist aber nur ein Bruchteil dessen, was in Deutschland insgesamt mit Appleprodukten umgesetzt wird. Das meiste geht immer noch über den normalen Handel. Und logischerweise werden die Gewinne darauf natürlich vom Händler versteuert und natürlich vom Großhändler/Importeur.
Ähnlicher Unsinn wird auch über Ikea verbreitet. Da pickt sich so ein Journalistenvolltrottel irgendeine Holding, deren Zweck lediglich Beteiligungsverwaltung raus und rechnet vor, dass bei den dort erscheinenden Gewinnen in der Bilanz die Steuerlast nur 0,00001% beträgt. Da muss man sich echt fragen, wie weit die Verblödung unter Journalisten schon fortgeschritten ist. Denn eine Holding (egal wo sie sitzt) deren Zweck die Beteiligungsverwaltung ist, zahlt nach internationalen Gepflogenheiten keine Steuern auf die an sie ausgeschütteten Gewinne. Warum? Weil auf die Gewinne schon im ausschüttenden Unternehmen Steuern bezahlt wurden. In Zwischenholdings erfolgt daher keine Besteuerung, sondern eben erst wieder, wenn die Gewinne endgültig an einen Anteilseigner ausgeschüttet werden.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Ja. Du kannst mit einem guten Wein oder mit einem innovativen Smartphone in "Lücken vorstoßen". Im Bereich großer Dienstleistungsverträge geht das nicht so einfach. Beispiel Hochschulen, Campus-Management. Da ist man natürlicherweise auf Langfristigkeit angewiesen. Wenn da ein großes Unternehmen den Fuß drin hat, dann hat es diesen Fuß auch auf zehn, zwanzig Jahre drin. Ohne Chance auf Mitbewerber. Es hat aber nicht nur einfach den Fuß drin für den Verkauf von Hardware, Software und Dienstleistungen. Es hat - heutzutage - auch den Zugriff auf das Wertvollste was man sich irgendwie vorstellen kann: Persönliche Daten von Menschen mit erwartungsgemäß großer Konsumpotenz.Eiskalt hat geschrieben:(07 May 2021, 18:32)
Das wäre dann ein Anreiz für neue Firmen in diese Lücke vorzustoßen
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Da ist ja schon mal der erste Irrtum. Ertragsteuern werden auf den Gewinn bezahlt, nicht auf den Umsatz. Hier den Umsatz heranzuziehen ist der erste Unsinn der gemacht wird. Und was die Steuerlast der Konzerne angeht, die sieht man natürlich im Konzernabschluss. Zwar nur konsolidiert, aber man sieht zumindest mal wieviel an Steuern ein Konzern zahlt. Da ist dann die Mär, dass Konzerne keine Steuern zahlen schnell am Ende. Siehe z.B. mal den Link zu dem Artikel in der FAZ hier früher Thread.schokoschendrezki hat geschrieben:(17 May 2021, 10:08)
Das mit den Zwischenholdings mag ja durchaus sein. Aber wieivel Ikea oder Apple nun tatsächlich selbst an Steuern gemessen an ihren Umsätzen zahlen ... das scheint irgendwie sowohl für kluge wie auch für dumme Journalisten nicht ermittelbar zu sein.
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Re: Bundesregierung verschwendet Geld für sinnlose Studien
Das ist ein Strohmann. Bei der "Steueroptimierung" der Konzerne geht es darum, dass so wenig Steuern wie nur irgend möglich bezahlt werden müssen. Dafür wird ein riesiger Aufwand betrieben und man legt sich mit windigen Typen ins Bett, die man teuer bezahlt, nur um das Geld nicht dem Staat geben zu müssen, dessen Infrastruktur man zB. nutzt, um diese Gewinne zu erwirtschaften. Dieses Verhalten ist schlichtweg asozial (hier benutze ich dieses Wort ausnahmsweise) und es wird allerhöchste Zeit, dem einen Riegel vorzuschieben.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 May 2021, 10:26)
Da ist dann die Mär, dass Konzerne keine Steuern zahlen schnell am Ende.
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Diffamierer der Linken.
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