Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

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sünnerklaas
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von sünnerklaas »

Teeernte hat geschrieben:(09 Mar 2021, 16:51)

Industriealisierung - Deutschland - ?? - ich hatte was von GB und USA gehört 17..Hundert...irgendwas.

Aber na klar - irgendwer meint Deutschland ist Nabel der Welt... :D :D :D
Was bitteschön wurde im 18. Jahrhundert da industrialisiert?
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Teeernte
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Mar 2021, 16:53)

Was bitteschön wurde im 18. Jahrhundert da industrialisiert?
Frag wiki nach Dampf..>>.Berghbau >> Stahl... ich bin hier im Faulmodus.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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sünnerklaas
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 16:51)

Daran hat sich bis heute ja nichts geändert, wenn man die Erntehelfer so anschaut...
Es hat da auch nach dem ersten Grünen Plan genug Versuche gegeben, die Leute dort zu halten. Unter anderem mit staatlichen Hilfen für Landwirter beim Hausbau, beim Grunderwerb etc.. Es hat aber nicht funktioniert.
Und es waren ja nicht nur die Landarbeiter, die seinerzeit in Industrie und Gewerbe abgewandert sind - es haben ja auch viele ihre Kleinbetriebe und selbst mittelgroßen Betriebe in Stadtnähe aufgegeben. Ganz hart wurde es mit der DM-Aufwertung Anfang der 1960er Jahre, nach der Importwaren auf einem Mal deutlich günstiger wurden. Das hat dann nicht nur die hiesige Landwirtschaft getroffen, hart betroffen waren auch Bergbau und Fischerei.
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Mar 2021, 16:59)

Es hat da auch .....hart betroffen waren auch Bergbau und Fischerei.

35 Sundenwoche 5Tagewoche sicheres Einkommen hat einen Vorteil gegen 10 Stunden x 7 Tage Arbeit ohne Urlaub und unsicherer Abnahme.... :D :D :D
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Mar 2021, 16:59)

Es hat da auch nach dem ersten Grünen Plan genug Versuche gegeben, die Leute dort zu halten. Unter anderem mit staatlichen Hilfen für Landwirter beim Hausbau, beim Grunderwerb etc.. Es hat aber nicht funktioniert.
Und es waren ja nicht nur die Landarbeiter, die seinerzeit in Industrie und Gewerbe abgewandert sind - es haben ja auch viele ihre Kleinbetriebe und selbst mittelgroßen Betriebe in Stadtnähe aufgegeben. Ganz hart wurde es mit der DM-Aufwertung Anfang der 1960er Jahre, nach der Importwaren auf einem Mal deutlich günstiger wurden. Das hat dann nicht nur die hiesige Landwirtschaft getroffen, hart betroffen waren auch Bergbau und Fischerei.
Wir haben 1,7 Millionen Arbeitslose in Bezug von ALG II ( "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehend")

warum müssen dann Polen usw. Spargel stechen oder Erdbeeren pflücken?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 17:14)

Wir haben 1,7 Millionen Arbeitslose in Bezug von ALG II ( "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehend")

warum müssen dann Polen usw. Spargel stechen oder Erdbeeren pflücken?
Das Thema war hier eher, wie kann man sich aufwendige Arbeiten ersparen und nicht, wie kann man Arbeiten auf andere abschieben.
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 18:45)

Das Thema war hier eher, wie kann man sich aufwendige Arbeiten ersparen und nicht, wie kann man Arbeiten auf andere abschieben.
Die wird ja bereits auf die Polen usw. "abgeschoben"

Aber gerade die Themen Spargelernte usw. zeigt die Grenzen der Effizienzsteigerung auf...

Da muss nach wie vor "von Hand" gestochen werden.
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 18:47)

Aber gerade die Themen Spargelernte usw. zeigt die Grenzen der Effizienzsteigerung auf...

Da muss nach wie vor "von Hand" gestochen werden.
Auch da gibt es schon interessante Innovationen: https://www.landwirt-media.com/roboter- ... tomatisch/
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 18:52)

Auch da gibt es schon interessante Innovationen: https://www.landwirt-media.com/roboter- ... tomatisch/
"Der Roboter soll im kommenden Jahr Serienreife erlangen und in der zweireihigen Variante um die 700.000 Euro kosten."


Da ist Handarbeit immer noch billiger für die meisten Spargelbauern...
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 18:54)

"Der Roboter soll im kommenden Jahr Serienreife erlangen und in der zweireihigen Variante um die 700.000 Euro kosten."


Da ist Handarbeit immer noch billiger für die meisten Spargelbauern...
Du klingst wie die Leute, die jede Neuerung erstmal kritisch sehen. :D

Natürlich sind die ersten Entwicklungen bei einer Erntemaschine wie auch anderen Einsatzgebieten erstmal horrend teuer. Das sind Prototypen die von Start-Ups oder Instituten kommen. Und vermutlich in der Performance erreicht er nur einen Teil von dem, was normale Erntehelfer schaffen. Der erste Computer von Zuse war ein Unikat, praktisch unbezahlbar und brauchte für eine Multiplikation einige Sekunden. Aus diesen Angaben kann man natürlich nicht erkennen, ob es sich in Zukunft wirklich durchsetzen wird oder nicht. Wichtig ist das Potential solcher Erfindungen. Es gibt eine Lernkurve und mit den produzierten Stückzahlen werden auch die Kosten sinken. Und dann stellt sich irgendwann nicht mehr die Frage, sollen polnische oder rumänische Erntehelfer eingeflogen werden, sondern welche Maschinen von welchem Hersteller verwendet man.
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:09)
Du klingst wie die Leute, die jede Neuerung erstmal kritisch sehen. :D

Ne, wie jemand der kalkulieren kann...
Natürlich sind die ersten Entwicklungen bei einer Erntemaschine wie auch anderen Einsatzgebieten erstmal horrend teuer. Das sind Prototypen die von Start-Ups oder Instituten kommen. Und vermutlich in der Performance erreicht er nur einen Teil von dem, was normale Erntehelfer schaffen. Der erste Computer von Zuse war ein Unikat, praktisch unbezahlbar und brauchte für eine Multiplikation einige Sekunden. Aus diesen Angaben kann man natürlich nicht erkennen, ob es sich in Zukunft wirklich durchsetzen wird oder nicht. Wichtig ist das Potential solcher Erfindungen. Es gibt eine Lernkurve und mit den produzierten Stückzahlen werden auch die Kosten sinken. Und dann stellt sich irgendwann nicht mehr die Frage, sollen polnische oder rumänische Erntehelfer eingeflogen werden, sondern welche Maschinen von welchem Hersteller verwendet man.
Ja, so in 20 Jahren
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Tom Bombadil »

Sören74 hat geschrieben:(08 Mar 2021, 10:30)

Sie waren nicht faul in der Umsetzung ihrer Ideen, sondern sie waren zu faul, die Dinge auf gewöhnlichen Wege umzusetzen.
Das ist keine Faulheit im ökonomischen Sinn, höchstens Bequemlichkeit.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:11)

Ja, so in 20 Jahren
Die Pandemie war in dem Sinne sogar ein Innovationsbeschleuniger:

"„Durch die Corona-Krise, den Mangel an Saisonarbeitskräfte und steigende Hygieneanforderungen hat sich die Einstellung zu dem Vollernter deutlich geändert“, stellt Geschäftsführer Christian Bornstein fest. Der Hersteller registriert nun mehr Anfragen. So lange aus Osteuropa genügend Saisonarbeitskräfte kamen, haben Landwirte die Investition von 100.000 Euro gescheut, so sein Eindruck.

Und der Verband der Spargelbauer zu lange auf die Handarbeit gesetzt. Das räche sich nun. Die automatisierte Dammernte im fünf- bis siebentägigen Rhythmus soll laut Bornstein 15 bis 20 Erntehelfer einsparen."


https://bnn.de/kraichgau/bruchsal/bei-b ... t-geerntet
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:27)

Die Pandemie war in dem Sinne sogar ein Innovationsbeschleuniger:

"„Durch die Corona-Krise, den Mangel an Saisonarbeitskräfte und steigende Hygieneanforderungen hat sich die Einstellung zu dem Vollernter deutlich geändert“, stellt Geschäftsführer Christian Bornstein fest. Der Hersteller registriert nun mehr Anfragen. So lange aus Osteuropa genügend Saisonarbeitskräfte kamen, haben Landwirte die Investition von 100.000 Euro gescheut, so sein Eindruck.

Und der Verband der Spargelbauer zu lange auf die Handarbeit gesetzt. Das räche sich nun. Die automatisierte Dammernte im fünf- bis siebentägigen Rhythmus soll laut Bornstein 15 bis 20 Erntehelfer einsparen."


https://bnn.de/kraichgau/bruchsal/bei-b ... t-geerntet
In dem anderen Artikel waren es 700.000 Euro.... :|
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:30)

In dem anderen Artikel waren es 700.000 Euro.... :|
Na sowas? Vielleicht gibt es ja mindestens zwei Anbieter für Spargel-Vollernter auf der Welt? :x Sieht man mal, wie schnell eine Info aus dem Jahr 2019 in Sachen Neuentwicklungen veraltet sein kann. :)
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:34)

Na sowas? Vielleicht gibt es ja mindestens zwei Anbieter für Spargel-Vollernter auf der Welt? :x Sieht man mal, wie schnell eine Info aus dem Jahr 2019 in Sachen Neuentwicklungen veraltet sein kann. :)
Noch wird per Hand geerntet bzw. gestochen...
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Teeernte »

Sören74 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:27)

Die Pandemie war in dem Sinne sogar ein Innovationsbeschleuniger:

https://bnn.de/kraichgau/bruchsal/bei-b ... t-geerntet
Man drückt einfach die Preise der Erntehelfer.... das geht mit dem Einkauf der Maschine nicht..
(Und versucht in Spargel auszuzahlen)

In der Spargelhalle kostet das Kilo Markenspargel dann 2,50 Eu das Kilo bei Abnahme von 5 Kilo. (Wir frieren ein)
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Realist2014 »

Teeernte hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:36)

Man drückt einfach die Preise der Erntehelfer.... das geht mit dem Einkauf der Maschine nicht..

In der Spargelhalle kostet das Kilo Markenspargel dann 2,50 Eu das Kilo bei Abnahme von 5 Kilo. (Wir frieren ein)

Boah Ey


Billigheimer.... :D
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:35)

Noch wird per Hand geerntet bzw. gestochen...
Und was willst Du uns damit mitteilen? Es geht hier um Innovationen. Um Veränderungen und deren Antrieb. Statische Betrachtungen, wie heute Spargel geerntet wird, sagen uns darüber nichts aus.
Sören74

Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Sören74 »

Teeernte hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:36)

Man drückt einfach die Preise der Erntehelfer.... das geht mit dem Einkauf der Maschine nicht..
Genau so hat das ja auch in der Landwirtschaft funktioniert, Erntehelfer die für 10 Cent die Stunde heute noch mit der Sense den Weizen ernten oder die Kartoffeln aus dem Feld holen. Genau so läuft das. :thumbup:
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:42)

Und was willst Du uns damit mitteilen? Es geht hier um Innovationen. Um Veränderungen und deren Antrieb. Statische Betrachtungen, wie heute Spargel geerntet wird, sagen uns darüber nichts aus.
Immer noch das Gleiche

Es ist immer eine ökonomische Entscheidung

Erst wenn die Kosten der Maschine inklusive Wartung signifikant niedriger sind als im Vergleich zur "Handernte" und natürlich die Qualität des Ernteergebnisses nachhaltig nicht schlechter ist, werden derartige Investitionen getätigt

Wie immer im Kapitalismus ...
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 17:14)

Wir haben 1,7 Millionen Arbeitslose in Bezug von ALG II ( "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehend")

warum müssen dann Polen usw. Spargel stechen oder Erdbeeren pflücken?
Da ich eine ganze Menge Spargelbauern kenne, kann ich Dir das erklären: das sind alles feste Teams, die schon seit Jahren, teilweise schon seit Jahrzehnten kommen. Das ist alles eingespielt, es besteht Routine. Man kennt sich seit vielen Jahren, jeder weiß, was zu tun ist. Und dazu machen beide Seiten auch noch ein gutes Geschäft.
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von BlueMonday »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Mar 2021, 22:32)

Da ich eine ganze Menge Spargelbauern kenne
Ja, oder so gesagt: weil man auch zum Spargelstechen kompetent sein muss, was ein Teil der Langzeitarbeitslosen wahrscheinlich nicht ist. Die kippen doch schon nach ner halben Stunde aus den Latschen.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Meruem »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Mar 2021, 19:47)

Immer noch das Gleiche

Es ist immer eine ökonomische Entscheidung

Erst wenn die Kosten der Maschine inklusive Wartung signifikant niedriger sind als im Vergleich zur "Handernte" und natürlich die Qualität des Ernteergebnisses nachhaltig nicht schlechter ist, werden derartige Investitionen getätigt

Wie immer im Kapitalismus ...
Wenn du meinst du könntest Spargelstechenndann tut es doch, aber anderen vorzuschreiben ihr seit ja nur Hartzer geht mal schön Spargel stechen sonst gibts keine Unterstützung ist nicht als Zwangsarbeit und damit nicht mit der Verfassumg konform.
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Billie Holiday »

Meruem hat geschrieben:(10 Mar 2021, 00:05)

Wenn du meinst du könntest Spargelstechenndann tut es doch, aber anderen vorzuschreiben ihr seit ja nur Hartzer geht mal schön Spargel stechen sonst gibts keine Unterstützung ist nicht als Zwangsarbeit und damit nicht mit der Verfassumg konform.
Er hat ja einen Beruf und muß deshalb nicht Spargel stechen.
Spargel stechen ist garnicht so einfach, das muß man sorgfältig machen. Es gibt wohl keinen Landwirt, der die fleißigen, schnellen Polen/Osteuropäer freiwillig gegen deutsche Arbeitslose eintauschen würde.
Ja, Zwangsarbeit ist verboten. Gottseidank. Deshalb gibt es ja ca. 400,- für die Untätigen. Wer arbeitet, hat natürlich mehr Geld. Dass der Untätige genauso viel bekommt wie der Arbeitende, wird dein Wunschtraum bleiben. Wer mehr Geld braucht, sollte es einmal mit Arbeit versuchen. Oder reich heiraten oder erben.
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(10 Mar 2021, 00:05)

Wenn du meinst du könntest Spargelstechenndann tut es doch,
Ich habe ein Frage gestellt und ansonsten lass einfach das ad personam
aber anderen vorzuschreiben ihr seit ja nur Hartzer geht mal schön Spargel stechen sonst gibts keine Unterstützung ist nicht als Zwangsarbeit und damit nicht mit der Verfassumg konform.
Wenn die Jobcenter einem ALG II Bezieher derartige Jobs anbietet und diese abgelehnt werden , gibt es eine Sanktion ( Kürzung bis zu 30%)

Und das ist vom Verfassungsgericht als verfassungskonform bewertet worden.
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Realist2014 »

BlueMonday hat geschrieben:(09 Mar 2021, 23:50)

Ja, oder so gesagt: weil man auch zum Spargelstechen kompetent sein muss, was ein Teil der Langzeitarbeitslosen wahrscheinlich nicht ist. Die kippen doch schon nach ner halben Stunde aus den Latschen.
Das zum Thema Kompetenz der unserer Langzeitarbeitslosen...
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von jack000 »

Sören74 hat geschrieben:(07 Mar 2021, 21:28)

Weil es gerade Thema im Linken-Strang war und immer wieder vorkommt, das Schimpfen auf die Faulheit. Ich kann es ehrlich nicht verstehen. Denn die menschliche Faulheit halte ich im Grunde für eine der größten Treibfedern unserer Existenz. Konrad Zuse, der mittlerweile auch von den Amerikanern als der Erfinder des ersten funktionierenden Computers anerkannt wurde, hat sich selbst als einen faulen Menschen bezeichnet. Als Bauingenieur war er irgendwann zu faul, für dieselben Rechnungen immer wieder andere Zahlen einzugeben, um dann am Ende wieder andere Zahlen herauszubekommen. Die ständige Wiederholungen in den Berechnungen war er irgendwann leid. "Fleißige" Menschen hätten das vielleicht stoisch ertragen, er wählte einen anderen Weg. Er hat das Wohnzimmer seiner Eltern in Beschlag genommen und die weitere Geschichte kann man nachlesen.

Carl Friedrich Gauß war als Schüler zu faul die Zahlen einzeln von 1 bis 100 zu addieren. Er kürzte die Sache ab und entwickelte im Vorübergehen eine Summenformel. Genau diese Dinge abzukürzen, Dinge nicht so zu machen, wie es Tausende Menschen vorher aus einem falsch verstanden Fleiß heraus getan haben, hat uns in vielen Dingen weiter gebracht. Auch Ökonomisch. Fords Fließbandproduktion ist im Grunde aus der Faulheit entstanden, alle Fahrzeuge auf langsame Art zusammenzubauen.

Wer die Faulheit seiner Mitmenschen kritisiert, sollte überlegen, ob das Festhalten von bestimmten Schritten wirklich immer das ist, was uns weitergebracht hat.
Generell kommt es darauf an, was man daraus macht. Die einen erschaffen Verbesserungen daraus, die Arbeit einspart, bzw. die Abläufe effektiver gestalten.
Die anderen fordern nur, dass denen von anderen deren Lebensgestaltung Faulheit bezahlt wird ohne Gegenleistung.
=> Beides völlig unterschiedliche Paar Schuhe und für letzteres gibt es keinen einzigen Grund.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

jack000 hat geschrieben:(10 Mar 2021, 09:40)

Generell kommt es darauf an, was man daraus macht. Die einen erschaffen Verbesserungen daraus, die Arbeit einspart, bzw. die Abläufe effektiver gestalten.
Die anderen fordern nur, dass denen von anderen deren Lebensgestaltung Faulheit bezahlt wird ohne Gegenleistung.
=> Beides völlig unterschiedliche Paar Schuhe und für letzteres gibt es keinen einzigen Grund.
oder auf den Punkt gebracht: Der Threadtitel ist insofern irreführend, dass es nicht um "Faulheit" sondern eigentlich um "Effizienz" geht. Das sind zwei unterschiedliche paar Schuhe, die sich vor allem im Hinblick auf zeitlichen Präferenzen unterscheiden.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von Sören74 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(10 Mar 2021, 09:52)

oder auf den Punkt gebracht: Der Threadtitel ist insofern irreführend, dass es nicht um "Faulheit" sondern eigentlich um "Effizienz" geht. Das sind zwei unterschiedliche paar Schuhe, die sich vor allem im Hinblick auf zeitlichen Präferenzen unterscheiden.
"Ein Lob an die Effizienz" fand ich persönlich zu langweilig. ;) Man muss auch ab und zu mal mit der Sprache spielen und damit Paradoxien erstellen.
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Re: Ein Lob an die Faulheit - aus ökonomischer Sicht

Beitrag von sünnerklaas »

BlueMonday hat geschrieben:(09 Mar 2021, 23:50)

Ja, oder so gesagt: weil man auch zum Spargelstechen kompetent sein muss, was ein Teil der Langzeitarbeitslosen wahrscheinlich nicht ist. Die kippen doch schon nach ner halben Stunde aus den Latschen.
Da kommen seit Jahren und Jahrzehnten feste und zuverlässige Teams zum Spargelstechen. Da sind nur begrenzt Stellen frei, sie wird schon im Vorjahr zwischen Landwirten und Entehelfern vereinbart. Der Landwirt wird sich als Unternehmer nicht vorschreiben lassen, wen er zu nehmen hat und wen nicht und wie er seinen Betrieb personalpolitisch zu führen hat. Das ist seine unternehmerische Freiheit. Wer etwas anderes will, müsste die Höfe verstaatlichen.
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