Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

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schokoschendrezki
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(20 Sep 2021, 08:35)

Das ist ein schlechtes Beispiel. Denn genau die Situation hatte man ja vor der Privatisierung des Rundfunks und der Telekommunikation. Staatliche, behäbige Monopole mit wenig Innovationswillen. Du hast dir ein Radio gekauft und konntest nur Sender des Staatsmonopols empfangen.
Nee, Kater, das stimmt absolut nicht! Ich hab mir zu DDR-Staatszeiten im volkseigenen Staatsladen ein Radio gekauft und habe damit nicht "Radio DDR" sondern BBC, Rias oder American Forces Network gehört.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2021, 08:48)

Nee, Kater, das stimmt absolut nicht! Ich hab mir zu DDR-Staatszeiten im volkseigenen Staatsladen ein Radio gekauft und habe damit nicht "Radio DDR" sondern BBC, Rias oder American Forces Network gehört.
Sicher, war technologisch nicht zu verhindern. Ändert aber nichts am Grundprinzip.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(20 Sep 2021, 08:52)

Sicher, war technologisch nicht zu verhindern. Ändert aber nichts am Grundprinzip.
Immer her mit einem Grundprinzip, das mir Wahlfreiheit und gleichzeitig Funktionalität bietet. Gibts aber nicht. Auch die "Genialität des Kapitalismus" bringt diese Kombination nicht hervor. Ich bin im Smartphone-Bereich auf Gedeih und Verderb einem privaten Anbieter ausgeliefert. Es gibt keine wirklich praktisch nutzbaren Open-Source-Angebote. Und ich habe inzwischen die Hoffnung aufgegeben, dass es sie jemals geben wird. Das ist der eigentliche Grund, weshalb ich mich bis heute strikt weigere, ein Smartphone zu benutzen. Wir haben heute eine Situation, in der nicht nur der amerikanische Ex-Präsident den privatwirtschaftlich betriebenen Twitter-Dienst zur Verkündigung nutzt sondern in der auch die Verteidigungsministerin Rückzugsbefehle verkündet. Ich denke manchmal darüber nach, ob ich nicht mehr normal bin oder die Welt. Meines Wissens nutzt selbst die Polizei private IT-Dienste zur Übermittlung etwa von Tatortphotos. Wo's eigentlich klar ist, dass die Daten auf Servern gespeichert werden, auf die keine Behörde einen Zugriff hat.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2021, 09:02)

Immer her mit einem Grundprinzip, das mir Wahlfreiheit und gleichzeitig Funktionalität bietet. Gibts aber nicht. Auch die "Genialität des Kapitalismus" bringt diese Kombination nicht hervor. Ich bin im Smartphone-Bereich auf Gedeih und Verderb einem privaten Anbieter ausgeliefert. Es gibt keine wirklich praktisch nutzbaren Open-Source-Angebote.
Bezogen auf deinen Post bist du ja gerade keinem Anbieter ausgeliefert. Du kannst deinen Vertrag mit unterschiedlichsten Mobilfunkunternehmen schließen. Früher könntest du das nicht. Im Westen warst du der Post ausgeliefert. Der Kapitalismus hat hier für Vielfalt gesorgt und eben nicht das Staatsmonopol.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

Das Ergebnis dieser "Genialität des Kapitalismus": Sicher, auch Leute wie Bezos oder Musk als Einzelpersonen nicht außerhalb des Gesetzes und des Rechtsstaats. Aber de facto können sie dennoch in einer Weise in den Lauf der Welt eingreifen wie es eigentlich nur demokratisch gewählte Institutionen tun können dürfen sollten.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(20 Sep 2021, 09:13)

Bezogen auf deinen Post bist du ja gerade keinem Anbieter ausgeliefert. Du kannst deinen Vertrag mit unterschiedlichsten Mobilfunkunternehmen schließen. Früher könntest du das nicht. Im Westen warst du der Post ausgeliefert. Der Kapitalismus hat hier für Vielfalt gesorgt und eben nicht das Staatsmonopol.
Ja. Das mit der Post, das ist schon richtig. Aber nochmal: Auch mit den unterschiedlichen Postalternativ-Anbietern kann ich einen Brief oder ein Paket an jede Adresse in der Welt senden. Man sollte vielleicht unterscheiden zwischen den Liberalisierungswellen, die - ich weiß nicht - vielleicht ab Ende der 70er bis Ende der 90er liefen. Und den Monopolisierungsprozessen, für die die großen IT-Unternehmen heute stehen. Das ist ja vielleicht nicht ein- und dasselbe. Die Diskussionen dazu kommen mir manchmal vor, als wenn die einen mit einem "Privatisierung!"-T-Shirt in die eine und die anderen mit einem "Verstaatlichung!"-T-Shirt in die andere Richtung laufen und dabei nicht nach links und nicht nach rechts schauen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2021, 09:14)

Das Ergebnis dieser "Genialität des Kapitalismus": Sicher, auch Leute wie Bezos oder Musk als Einzelpersonen nicht außerhalb des Gesetzes und des Rechtsstaats. Aber de facto können sie dennoch in einer Weise in den Lauf der Welt eingreifen wie es eigentlich nur demokratisch gewählte Institutionen tun können dürfen sollten.
Ist das so? Auch hier nochmal. Das von dir oben genannte Beispiel, widerspricht dem was du eigentlich sagen wolltest. Denn das was du oben beklagte, war eben Realität solange das staatlich kontrolliert wurde. Hier also ein staatliches Monopol herrschte. Diese Einschränkungen existieren nicht mehr, seit man das privatisierte.
Die Frage ist doch was du sagen willst oder worin nun deine Kritik liegt. Dass Menschen wie Bezos oder Musk in den Lauf der Welt eingreifen können ist ja erstmal ein diffuses Empfinden.
Hast du dich nicht mal beschwert, dass du ein bestimmtes Kabel mit bestimmten Steckern für deine Musik bei Amazon bestellen musstest , weil es angeblich nirgends sonst ohne größeren Aufwand erhältlich ist? Hast du dir auch mal angesehen, wer der Verkäufer dieses Artikels war? Vielleicht nicht mal Amazon, sondern jemand der Plattform nutzt. Könnte jemand sein, der irgendwo in der Provinz sitzt, sich auf sowas spezialisiert hat, aber ohne die entsprechende Plattform nie seine Kunden erreichen könnte.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

Guten Morgen,

wie angekündigt. Diverse themenfremde Beiträge in die Ablage verschoben.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(20 Sep 2021, 09:26)

Ist das so? Auch hier nochmal. Das von dir oben genannte Beispiel, widerspricht dem was du eigentlich sagen wolltest. Denn das was du oben beklagte, war eben Realität solange das staatlich kontrolliert wurde. Hier also ein staatliches Monopol herrschte. Diese Einschränkungen existieren nicht mehr, seit man das privatisierte.
Die Frage ist doch was du sagen willst oder worin nun deine Kritik liegt. Dass Menschen wie Bezos oder Musk in den Lauf der Welt eingreifen können ist ja erstmal ein diffuses Empfinden.
Hast du dich nicht mal beschwert, dass du ein bestimmtes Kabel mit bestimmten Steckern für deine Musik bei Amazon bestellen musstest , weil es angeblich nirgends sonst ohne größeren Aufwand erhältlich ist? Hast du dir auch mal angesehen, wer der Verkäufer dieses Artikels war? Vielleicht nicht mal Amazon, sondern jemand der Plattform nutzt. Könnte jemand sein, der irgendwo in der Provinz sitzt, sich auf sowas spezialisiert hat, aber ohne die entsprechende Plattform nie seine Kunden erreichen könnte.
:) Ja. Und ich bestelle laufende Meter etwas bei Amazon. Weil ichs sonst niemals irgendwie mit vertretbarem Aufwand bekommen könnte. Allerdings niemals anders als von einem technischen Ding mit einem Open-Source-System.

Was will ich sagen? Damits nicht als die Einzelmeinung eines schrägen Eigenwilligen daherkommt, zitiere ich mal Stefan Brink, seines Zeichens Landesdatenschutzbeauftragter in Baden- Württemberg in einem ganz aktuellen Interview:
Stefan Brink: Das Problem muss man so lösen, dass die sogenannte Interoperabilität zwischen den Diensten eröffnet wird. Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum Whatsapp-Nutzer nur mit Whatsapp-Nutzern kommunizieren können und nicht auch mal eben eine Message in Richtung eines Threema-Nutzers schreiben. Das ist gewollt so, auf die Art und Weise möchte Whatsapp sein Marktmonopol schützen. Aber wir haben ja auch im Telekommunikationsbereich es nicht so, dass Vodafone-Kunden nicht mit T-Online-Kunden telefonieren könnten, das geht sehr wohl. Man muss es nur gesetzlich durchsetzen. Das wäre gleichzeitig ein wichtiger Schritt, um solche Monopole aufzubrechen
https://www.swr.de/swr2/wissen/swr2-man ... 11-100.pdf
Das ist ja nicht einfach mal so eine "linke Kapitalismuskritik". Sondern eine konkrete, belegbare Kritik an konkreten Prozessen, die sich erst in jüngerer Zeit vollziehen.

Es gibt aus meiner in wirtschaftlichen Dingen zugegeben laienhaften Sicht neben dem Paradigma eines strengen Wirtschaftsliberalismus und einer strengen Staatswirtschaft eben noch das Paradigma der Openness und des freien kollektiven Wirtschaftens. Das weder auf Gewinn jenseits von Reproduktionsfähigkeit noch auf Zurichtung durch den Staat ausgerichtet ist.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von franktoast »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2021, 09:14)

Das Ergebnis dieser "Genialität des Kapitalismus": Sicher, auch Leute wie Bezos oder Musk als Einzelpersonen nicht außerhalb des Gesetzes und des Rechtsstaats. Aber de facto können sie dennoch in einer Weise in den Lauf der Welt eingreifen wie es eigentlich nur demokratisch gewählte Institutionen tun können dürfen sollten.
Sicher. Das ist ja auch die Idee hinter diesem "reich werden". Dass man Dinge tun kann, die man ansonsten nicht tun könnte. Nun, wie ist dieser Bezos eigentlich an das ganze Geld gekommen? Wurde da von ein paar ebenfalls nicht demokratisch gewählten Superreichen hinter verschlossenen Kammern entschieden, dass der nun reich wird?

Warum arbeiten 1Mio. Menschen bei Amazon, wenn es dort so richtig kacke ist? Warum kaufen Milliarden bei Amazon ein und nicht lieber bei Otto oder dem Elektroladen um die Ecke? Warum leihen so viele Menschen Amazon Geld (direkt oder indirekt)? Warum liefern so viele Unternehmen ihre Produkte an Amazon?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

franktoast hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:10)

Sicher. Das ist ja auch die Idee hinter diesem "reich werden". Dass man Dinge tun kann, die man ansonsten nicht tun könnte. Nun, wie ist dieser Bezos eigentlich an das ganze Geld gekommen? Wurde da von ein paar ebenfalls nicht demokratisch gewählten Superreichen hinter verschlossenen Kammern entschieden, dass der nun reich wird?

Warum arbeiten 1Mio. Menschen bei Amazon, wenn es dort so richtig kacke ist? Warum kaufen Milliarden bei Amazon ein und nicht lieber bei Otto oder dem Elektroladen um die Ecke? Warum leihen so viele Menschen Amazon Geld (direkt oder indirekt)? Warum liefern so viele Unternehmen ihre Produkte an Amazon?
Ich selbst kaufe ständig bei Amazon ein und habe mit keinem Wort geschrieben, dass es bei Amazon irgendwie "so richtig kacke ist".

Ich weiß nur eins und das ganz sicher: Die ganze IT-Revolution von den ersten Personal Workstations bis zu den heutigen Smartphones und auch den Server-Farmen, die bei Amazon und auch bei Google und Facebook laufen, hätte nicht oder zumindest sehr viel später stattgefunden, hätten die amerikanischen Kartellbehörden Ende der 70er nicht den Telekommunikationskonzern AT&T und das IBM-Großrechner/Mainframe-Monopol "360" zerschlagen. Und damit wieder für sowas wie Markt und Wettbewerb gesorgt. Und für eine Abslösung der Mainframe-Technologie durch irgendwie verkleinerte und verteiltere Einheiten. Und schon gar nicht hätte es sowas wie Apple-Geräte gegeben.

Etwas ähnliches steht heute an. Ich wiederhole: Jeder vernünftige Mensch geht davon aus, dass man einen Vodafone-Nutzer mit einem Telecom-Account anrufen kann. Und dass man mit einem privaten Zustelldienst jede Adresse in der Welt erreicht. In der Welt der Messenger-Dienste gilt das nicht. Und eine zerschlagungswillige Kartellbehörde scheints nicht mehr zu geben.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:17)

Ich weiß nur eins und das ganz sicher: Die ganze IT-Revolution von den ersten Personal Workstations bis zu den heutigen Smartphones und auch den Server-Farmen, die bei Amazon und auch bei Google und Facebook laufen, hätte nicht oder zumindest sehr viel später stattgefunden, hätten die amerikanischen Kartellbehörden Ende der 70er nicht den Telekommunikationskonzern AT&T und das IBM-Großrechner/Mainframe-Monopol "360" zerschlagen. Und damit wieder für sowas wie Markt und Wettbewerb gesorgt. Und für eine Abslösung der Mainframe-Technologie durch irgendwie verkleinerte und verteiltere Einheiten. Und schon gar nicht hätte es sowas wie Apple-Geräte gegeben.
n.
Sorry, das ist NONSENS

Es gab auch noch DEC usw.

VOR der "Zerschlagung".

Bitte bei den Fakten bleiben
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von franktoast »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:17)

Ich selbst kaufe ständig bei Amazon ein und habe mit keinem Wort geschrieben, dass es bei Amazon irgendwie "so richtig kacke ist".

Ich weiß nur eins und das ganz sicher: Die ganze IT-Revolution von den ersten Personal Workstations bis zu den heutigen Smartphones und auch den Server-Farmen, die bei Amazon und auch bei Google und Facebook laufen, hätte nicht oder zumindest sehr viel später stattgefunden, hätten die amerikanischen Kartellbehörden Ende der 70er nicht den Telekommunikationskonzern AT&T und das IBM-Großrechner/Mainframe-Monopol "360" zerschlagen. Und damit wieder für sowas wie Markt und Wettbewerb gesorgt. Und für eine Abslösung der Mainframe-Technologie durch irgendwie verkleinerte und verteiltere Einheiten. Und schon gar nicht hätte es sowas wie Apple-Geräte gegeben.

Etwas ähnliches steht heute an. Ich wiederhole: Jeder vernünftige Mensch geht davon aus, dass man einen Vodafone-Nutzer mit einem Telecom-Account anrufen kann. Und dass man mit einem privaten Zustelldienst jede Adresse in der Welt erreicht. In der Welt der Messenger-Dienste gilt das nicht. Und eine zerschlagungswillige Kartellbehörde scheints nicht mehr zu geben.
Und wenns bei Amazon gut ist, was willst du durch eine Zerschlagung erreichen? Ist dir Amazon zu wenig innovativ?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2021, 08:23)

Staatseingriffe sind heute des Teufels. Die Genialität des Kapitalismus lässt grüßen.
Herrje, wo schaust du hin, um keine "Staatseingriffe" mehr zu sehen? Staatseingriffe sind zur "Lösung" praktisch von fast allem geworden. Und das wenige, was noch nicht völlig "berahmt", "angeordnet", subventioniert oder verreguliert wurde, soll auch noch eingefangen werden.
Corona? Hast du mitbekommen? Da ging der Staatseingriff so weit, dass dir befohlen wurde, was du vor deinem Gesicht zu tragen hast und wann du aus dem Haus gehen darfst. Man hat für dich Impfstoffe und Masken eingekauft, "kostenlos" Bratwürste verteilt und what not.
Irgendwann wird daraus wohl mal ein großer Sabberlatz für die völlig abhängig gewordene, unselbständige und staatsgläubige "Bevölkerung", der man dann wohl immer noch die Gruselstory vom "Raubtierkapitalismus" und "den entfesselten Märkten" auftischt, die man unbedingt bändigen müsse.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(24 Sep 2021, 15:41)

Herrje, wo schaust du hin, um keine "Staatseingriffe" mehr zu sehen? Staatseingriffe sind zur "Lösung" praktisch von fast allem geworden. Und das wenige, was noch nicht völlig "berahmt", "angeordnet", subventioniert oder verreguliert wurde, soll auch noch eingefangen werden.
Corona? Hast du mitbekommen? Da ging der Staatseingriff so weit, dass dir befohlen wurde, was du vor deinem Gesicht zu tragen hast und wann du aus dem Haus gehen darfst. Man hat für dich Impfstoffe und Masken eingekauft, "kostenlos" Bratwürste verteilt und what not.
Irgendwann wird daraus wohl mal ein großer Sabberlatz für die völlig abhängig gewordene, unselbständige und staatsgläubige "Bevölkerung", der man dann wohl immer noch die Gruselstory vom "Raubtierkapitalismus" und "den entfesselten Märkten" auftischt, die man unbedingt bändigen müsse.
Das ist richtig. Aber das sind Kleinigkeiten. Das ist aucn nicht eigentlich nur ein Staatseingriff sondern eine Mischung aus Staatseingriff und Staatskonformität. Stell dir ein Deutschland vor, in welchem eine vom Innenministeriumn konzipierte "Leitkultur" mit einer populären Zustimmung einhergeht. Was ja gar nicht so unwahrscheinlich ist oder war. Wenn kein Polizist in der Nähe ist, der aufpasst, dass du dich nach deutschen Sitten richtest, wird dich ein selbsternannter Blockwart schon darauf hinweisen, dass man hierzulande "Guten Tag" sagt. "Mütze ab im Schulgebäude" hieß es mal zu meiner Schulzeit. Dass hiuerzulande Mädchen und Jungen gemeinsam Schwimmunterricht zu nehmen haben.

Der wirtschaftliche Punkt, die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit, die Vermeidung von Monopolen und Kartellen hat damit wenig bis garnix zu tun. Dahinter steht doch letztendlich die Vorstellung, dass nicht persönlicher Reichtum sonden die Dynamik der Wirtschaft im Vordergund steht. Dass man zur Not und ohne Rücksicht auf Besitz auch einmal die Karten einsammeln und neu verteilen mus. Damit das Spiel wieder ein Spiel wird. Ein Reset, ein Reboot, eine Neuinstallation ist oft systemtheoretisch einfach nicht zu umgehen. So wie ich es verstehe, ist das eigentlich der Geist Amerikas und der Geist von Liberalität. Das wäre die Genialität des Kapitalismus. Bei einem der Server-Monitoring-Werkzeuge, die ich tagtächlich benutze, heißt eine wesentliche Funktion tatsächlich auch "Tabula Rasa". Tisch leermachen und neubeginnen. Systeme mit kumulierenden Teilbereichen landen sehr häufig in der Sackgasse. Man muss an Gott glauben, wenn man denkt, dass "laufen lassen" automatisch und von selbst in die richtige Richtung läuft.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Sep 2021, 21:13)


Der wirtschaftliche Punkt, die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit, die Vermeidung von Monopolen und Kartellen hat damit wenig bis garnix zu tun. Dahinter steht doch letztendlich die Vorstellung, dass nicht persönlicher Reichtum sonden die Dynamik der Wirtschaft im Vordergund steht. Dass man zur Not und ohne Rücksicht auf Besitz auch einmal die Karten einsammeln und neu verteilen mus. Damit das Spiel wieder ein Spiel wird. Ein Reset, ein Reboot, eine Neuinstallation ist oft systemtheoretisch einfach nicht zu umgehen. So wie ich es verstehe, ist das eigentlich der Geist Amerikas und der Geist von Liberalität. uft.
Zerschlagungen gab es ja schon früher dort- bei großen Monopolen.

Nur sind die proprietären Messengerdienste das ja nicht......

aber hier:

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... nario.html
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

Realist2014 hat geschrieben:(24 Sep 2021, 21:41)

Zerschlagungen gab es ja schon früher dort- bei großen Monopolen.

Nur sind die proprietären Messengerdienste das ja nicht......

aber hier:

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... nario.html
Ich finds ja erstmal gut, dass du nicht gleich mit der Enteignungskeule kommst. Das Problem bei dem WELT-Artikel ist, dass er auf Rockefeller eingeht, irgendwas vor mehr als 100 Jahren. Für die Frage der Monopolstellung der heutigen Tech-Riesen sind aber die Kartellverfahren gegen AT&T und IBM in den 70ern viel viel entscheidender. Die waren im Prinzip der Entblockierer für alles das, was irgendwie rund um sowohl Mikroelektronik wie auch Open Source lief. Der Staat, wenn man so will, hat einen Riesen-Felsblock von einer nur so strömenden Quelle weggeräumt.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

franktoast hat geschrieben:(24 Sep 2021, 11:02)

Und wenns bei Amazon gut ist, was willst du durch eine Zerschlagung erreichen? Ist dir Amazon zu wenig innovativ?
Der Punkt ist, dass ich gar nicht wissen kann, welche Alternativen es zu Amazon gäbe, abgesehen von einigen Spezialvertrieben (die ich auch nutze).

AUsgerechnet Elon Musk, der meint, "Monopole sind nicht verboten" forderte eine "Zerschlagung von Amazon". Warum? Weil Amazon irgendein verschwörungtheoretisches Musk-Lieblings-Covid-Verharmlosungsbuch nicht vertreiben wollte. https://www.handelsblatt.com/technik/it ... N35MeK-ap2

Ich mein: Merkt man denn nicht, dass wir uns längst in einer globalen Oligarchenwelt befinden? In einem Russland im Großen? Bekommt man das wirklich nicht mit?

Alle möglichen Firmen benutzen private Messengerdienste für Kundenkontaktpflege. Private Daten gelangen so auf Server von Privatunternehmen. Selbst staatliche Behörden, selbst Hochschulen oder die Polizei arbeitet mit privaten Messengerdiensten. Allesamt agieren sie an sich rechtswidrig im Sinne des Datenschutzes. Die Polizei handelt rechtswidrig. Man sollte die Polizei anzeigen!

Komplexe dynamische Systeme neigen von Fall zu Fall zu sowas wie lokalen Hypertrophierungen (neue Threads zur Threadkontrolle werden gestartet, weil zuviel neue Thread gestartet werden oder massenweise Mails werden durch Monitoringsysteme versendet, die darüber informieren, dass zuviele Mails pro Zeiteinheit versendet werden) oder auch zu sowas wie Blockierungen aufgrund von gegenseitigen Transaktionsabhängigkeiten. Die können sich nur immer weiter aufschaukeln und sind nur durch ein "Zurück auf Los" lösbar.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von franktoast »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Sep 2021, 23:24)

Der Punkt ist, dass ich gar nicht wissen kann, welche Alternativen es zu Amazon gäbe, abgesehen von einigen Spezialvertrieben (die ich auch nutze).

AUsgerechnet Elon Musk, der meint, "Monopole sind nicht verboten" forderte eine "Zerschlagung von Amazon". Warum? Weil Amazon irgendein verschwörungtheoretisches Musk-Lieblings-Covid-Verharmlosungsbuch nicht vertreiben wollte. https://www.handelsblatt.com/technik/it ... N35MeK-ap2
Also ich kaufe wirklich gern bei Amazon ein, aber ich bin da keineswegs loyal. Wenn es irgendwo anders günstiger ist, kauf ich da, zB. Ebay. Die Hürde und Kosten für einen eigenen Vertrieb ist gering. Schau mal das Unternehmen an. Da kannst du in sehr kurzer Zeit einen Onlineshop erstellen und die Logistik auslagern.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Shopify
Anstatt an Amazon 20% abzudrücken, kann man es auch selber in die Hand nehmen oder alternativ auf diversen Plattformen anbieten (Kaufland, Idealo, Ebay, etc.)

Klar, es gibt sicherlich Netzwerkeffekte bei Amazon. Die machen ihre Sache sicherlich super. Aber die Konkurrenz ist hoch, die Wechselkosten für Käufer gleich null (übrigens ähnlich bei Suchmaschinen, ein Klick und man ist wo anders).

Was willst du also durch eine Zerschlagung erreichen? Und was ist der Grund? Soll man Thalia auch zerschlagen, wenn sie irgendein Buch nicht anbieten?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von butterfly »

BlueMonday hat geschrieben:(24 Sep 2021, 15:41)
der man dann wohl immer noch die Gruselstory vom "Raubtierkapitalismus" und "den entfesselten Märkten" auftischt, die man unbedingt bändigen müsse.
Naja, die Macht wird da missbraucht, wo sie hinfällt, insofern müssen die, die sie missbrauchen, gebändigt werden.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von harry52 »

butterfly hat geschrieben:(04 Oct 2021, 06:16)

Naja, die Macht wird da missbraucht, wo sie hinfällt, insofern müssen die, die sie missbrauchen, gebändigt werden.
Im Kapitalismus haben wir die Konsumenten die Macht.
1980 gab es weltweit 300 millionen PKW. Im Jahr 2020 waren es bereits viermal so viele, nämlich 1,2 milliarden und wenn Kapitalismus Kritiker immer behaupten, dass der Kapitalismus nicht erfolgreich sei und nur eine kleine reiche Minderheit profitiert, dann ist das falsch.

Das kann man auch an der Anzahl der Flugreisen, Smartphones, Waschmaschinen ... erkennen.
Gleichzeitig wollen Kapitalismus Kritiker dafür sorgen, dass umverteilt wird, damit der "kleine Mann" mehr Geld für Konsum bekommt. Wenn das überhaupt funktionieren würde, so wie die sich das denken. dann Gute Nacht.

Dann würde sich der Planet ja noch viel schneller erwärmen.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von butterfly »

harry52 hat geschrieben:(09 Nov 2021, 10:53)

Im Kapitalismus haben wir die Konsumenten die Macht.
Naja, jeder trägt zum Machtgefüge bei, auch der, der den Machthabern mit Nichtstun freien lauf lässt
harry52 hat geschrieben:(09 Nov 2021, 10:53)

1980 gab es weltweit 300 millionen PKW. Im Jahr 2020 waren es bereits viermal so viele, nämlich 1,2 milliarden und wenn Kapitalismus Kritiker immer behaupten, dass der Kapitalismus nicht erfolgreich sei und nur eine kleine reiche Minderheit profitiert, dann ist das falsch.
Ja, seh ich auch so
harry52 hat geschrieben:(09 Nov 2021, 10:53)

Das kann man auch an der Anzahl der Flugreisen, Smartphones, Waschmaschinen ... erkennen.
Richtig
harry52 hat geschrieben:(09 Nov 2021, 10:53)
Gleichzeitig wollen Kapitalismus Kritiker dafür sorgen, dass umverteilt wird, damit der "kleine Mann" mehr Geld für Konsum bekommt. Wenn das überhaupt funktionieren würde, so wie die sich das denken. dann Gute Nacht.

Dann würde sich der Planet ja noch viel schneller erwärmen.
Ja, es kann nicht jeder reich sein. Nicht jeder kann einen Flughafen haben, nicht jeder kann ein Flugzeug haben, es kann nichtmal jeder eine Villa haben, das ist nicht machbar, so gesehen hätten die Reichen eine Verpflichtung mit guten Beispiel voran zu gehen… so gesehen…
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Meruem »

harry52 hat geschrieben:(09 Nov 2021, 10:53)

Im Kapitalismus haben wir die Konsumenten die Macht.
1980 gab es weltweit 300 millionen PKW. Im Jahr 2020 waren es bereits viermal so viele, nämlich 1,2 milliarden und wenn Kapitalismus Kritiker immer behaupten, dass der Kapitalismus nicht erfolgreich sei und nur eine kleine reiche Minderheit profitiert, dann ist das falsch.

Das kann man auch an der Anzahl der Flugreisen, Smartphones, Waschmaschinen ... erkennen.
Gleichzeitig wollen Kapitalismus Kritiker dafür sorgen, dass umverteilt wird, damit der "kleine Mann" mehr Geld für Konsum bekommt. Wenn das überhaupt funktionieren würde, so wie die sich das denken. dann Gute Nacht.

Dann würde sich der Planet ja noch viel schneller erwärmen.
Mal zum Thema Erderwärmung bzw. Klimawandel gerade erst letzte Woche kam eine Oxfam Studie heraus was Superreiche und die Erderwärmung betrifft und da kam heraus dass die Superreichen das Erdklima weitaus mehr belasten als der ärmste Teil der Weltbevölkerung bis 2030 gehen alleine 16% der CO2 Emissionen auf das Konto der globalen Superreichen, Oxfam: " Die Superreichen führen sich auf wie ökologische Vandalen" . Es zeigt wieder mal das Klimaschutz alleine über den Preis nicht ausreichen wird sondern es braucht klare Einschnitte die gelten genauso für Superreiche wie für alle anderen auch will man ernsthaft die Klimaziele erreichen und die Erderwärmung und deren Folgen wirklich bekämpfen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

harry52 hat geschrieben:(09 Nov 2021, 10:53)

Im Kapitalismus haben wir die Konsumenten die Macht.
1980 gab es weltweit 300 millionen PKW. Im Jahr 2020 waren es bereits viermal so viele, nämlich 1,2 milliarden und wenn Kapitalismus Kritiker immer behaupten, dass der Kapitalismus nicht erfolgreich sei und nur eine kleine reiche Minderheit profitiert, dann ist das falsch.

Das kann man auch an der Anzahl der Flugreisen, Smartphones, Waschmaschinen ... erkennen.
Gleichzeitig wollen Kapitalismus Kritiker dafür sorgen, dass umverteilt wird, damit der "kleine Mann" mehr Geld für Konsum bekommt. Wenn das überhaupt funktionieren würde, so wie die sich das denken. dann Gute Nacht.

Dann würde sich der Planet ja noch viel schneller erwärmen.
Also moderne Kapitalismus-Kritik ... wenn sie denn was taugt, zielt ja auf etwas anderes ab: Auf die Expansivität des Kapitalismus. Nicht auf fehlende Umverteilung. Kapitalismus ist etwas, das Stabilität durch Beschleunigung und Zuwachs erhält. Etwas, das nicht einfach anhalten kann, wenns irgendwo genug ist. Wie bei einem Fahrrad. Ein Fahrrad fährt deshalb stabil, weil man im Prinzip andauernd nach links und rechts fährt oder auch beschleunigt. Man kann nicht einfach anhalten, ohne den Fuß vom Pedal zu nehmen. Anhalten bedeutet umkippen. Man kippt auch um, wenn man in ein Straßenbahngleis fährt und nicht mehr zitternd dauernd nach links und rechts pendeln kann. Das ist Kapitalismus. Stabilität nicht durch Ausgleich oder so etwas wie Balance sondern durch konstante und dauerhafte Beschleunigung.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Nov 2021, 11:31)

Also moderne Kapitalismus-Kritik ... wenn sie denn was taugt, zielt ja auf etwas anderes ab: Auf die Expansivität des Kapitalismus.
87% der Weltbevölkerung haben weniger Einkommen als ein deutscher H4-Empfaenger (inkl. Wohnung). Da muss noch jede Menge expandiert werden, um den Menschen Wohlstand zu bringen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Nov 2021, 13:23)

87% der Weltbevölkerung haben weniger Einkommen als ein deutscher H4-Empfaenger (inkl. Wohnung). Da muss noch jede Menge expandiert werden, um den Menschen Wohlstand zu bringen.
Da kommen wir zwar vom hundertsten ins tausendste und das Thema ist natürlich auch technologisch und wissenschaftlich nicht ganz einfach ... aber man kann sich glaub ich kaum vorstellen, welche Ertragssteigerungen in Regionen wie Afrika einfach durch Wiederaufforstungen, durch mechanische Stabilisierung von Agrarflächen, durch Wieder-Nutzung einheimischer Pflanzen, durch Misch-Anbau ... usw. möglich sind. Anstelle volle Pulle Agrarchemie aus dem Bill & Melinda-Gates Fond. Und Orientierung auf Mais oder Soja.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Nov 2021, 13:39)

... aber man kann sich glaub ich kaum vorstellen, welche Ertragssteigerungen in Regionen wie Afrika einfach durch Wiederaufforstungen, durch mechanische Stabilisierung von Agrarflächen, durch Wieder-Nutzung einheimischer Pflanzen, durch Misch-Anbau ... usw. möglich sind.
Welche Ertragssteigerungen wären in diesen Regionen denn möglich?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(09 Nov 2021, 11:30)

n" . Es zeigt wieder mal das Klimaschutz alleine über den Preis nicht ausreichen wird sondern es braucht klare Einschnitte die gelten genauso für Superreiche wie für alle anderen auch will man ernsthaft die Klimaziele erreichen und die Erderwärmung und deren Folgen wirklich bekämpfen.
Erzähl mal "wer" diese "Superreichen" da "einschränken" soll?

Die lachen sich tot.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Nov 2021, 11:31)

Also moderne Kapitalismus-Kritik ... wenn sie denn was taugt, zielt ja auf etwas anderes ab: Auf die Expansivität des Kapitalismus. Nicht auf fehlende Umverteilung. Kapitalismus ist etwas, das Stabilität durch Beschleunigung und Zuwachs erhält. Etwas, das nicht einfach anhalten kann, wenns irgendwo genug ist. Wie bei einem Fahrrad. Ein Fahrrad fährt deshalb stabil, weil man im Prinzip andauernd nach links und rechts fährt oder auch beschleunigt. Man kann nicht einfach anhalten, ohne den Fuß vom Pedal zu nehmen. Anhalten bedeutet umkippen. Man kippt auch um, wenn man in ein Straßenbahngleis fährt und nicht mehr zitternd dauernd nach links und rechts pendeln kann. Das ist Kapitalismus. Stabilität nicht durch Ausgleich oder so etwas wie Balance sondern durch konstante und dauerhafte Beschleunigung.
Das ist alles falsch

Unternehmen "müssen" nicht wachsen..
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Nov 2021, 11:31)

Also moderne Kapitalismus-Kritik ... wenn sie denn was taugt, zielt ja auf etwas anderes ab: Auf die Expansivität des Kapitalismus. Nicht auf fehlende Umverteilung. Kapitalismus ist etwas, das Stabilität durch Beschleunigung und Zuwachs erhält. Etwas, das nicht einfach anhalten kann, wenns irgendwo genug ist. Wie bei einem Fahrrad. Ein Fahrrad fährt deshalb stabil, weil man im Prinzip andauernd nach links und rechts fährt oder auch beschleunigt. Man kann nicht einfach anhalten, ohne den Fuß vom Pedal zu nehmen. Anhalten bedeutet umkippen. Man kippt auch um, wenn man in ein Straßenbahngleis fährt und nicht mehr zitternd dauernd nach links und rechts pendeln kann. Das ist Kapitalismus. Stabilität nicht durch Ausgleich oder so etwas wie Balance sondern durch konstante und dauerhafte Beschleunigung.
Du bist als Fahrradfahrer also ein ständig beschleunigender Kapitalist, der nicht umfallen will :thumbup:

Mal davon ab, dass diese Wachstumszwang-"Kritik" hier schon x-mal durchgekaut wurde, mal grundsätzlicher: Jean-Baptiste Say. Das Saysche Theorem.
Das klärt letztlich die Frage: Wieso bietet jemand etwas überhaupt auf einem Markt an? Was ist das Motiv, etwas anzubieten (und damit aus weniger mehr zu machen)? Says Antwort: Weil er selbst ein Nachfrager (nach mehr) ist.

Und man hat es selbst in der Hand. Niemand zwingt dich zur Nachfrage, auch und gerade der Herr Kapitalismus nicht und von daher auch nicht zum "Wachstum". Du musst kein Fahrrad haben wollen(nachfragen). Und wenn du kein Fahrrad nachfragst, dann musst du auch keine Angebote machen, um dir ein Fahrrad zu leisten. Deine fehlende Nachfrage entzieht den anderen Nachfragern freilich deine Gegenleistung("Wachstum"), aber sie können nichts dagegen tun, außer selbst bzw. ohne dich zu leisten, wonach sie fragen(Autarkie). Und so hast du mehr Zeit, um zu Fuß ziellos durch die Welt zu laufen oder dich auf einen Stein zu setzen und zu bleiben was du bist, ohne jedes Wachstum. So kann es jeder halten, ohne Widerspruch vom Herrn Kapitalismus.

Denn das Angebot, das man auch ablehnen kann, auch das und vor allem ist der Kapitalismus. Darin unterscheidet er sich.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von BlueMonday »

Man könnte nun über Gruppendynamiken etc. philosophieren, wieso viele Menschen wollen, was der Nachbar hat... Wieso so wenige Menschen ihr eigenes Maß sind. Aber das sind ja nun viel allgemeinere Wesenszüge der Menschen. Selbst und gerade des linken Menschen. Der linke Armutsbegriff ist ja ein strikt relativer, orientiert sich ausschließlich daran, was andere haben und zielt letztlich aufs Mehrhabenwollen der Wenigerbesitzenden. Nicht zuletzt braucht der sog. "Sozialstaat" Wachstum, um mehr zuweisen und verteilen zu können, um den wachsenden Anteil der Unselbständigen und Staatsabhängigen zu versorgen. Und allein die Aussicht auf diese Versorgung, diese Versorgungsgarantie als "Grundrecht" lässt ja diesen Teil anwachsen bzw. zuströmen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von butterfly »

BlueMonday hat geschrieben:(09 Nov 2021, 17:36)
und zielt letztlich aufs Mehrhabenwollen der Wenigerbesitzenden.
ist das jetzt gut oder schlecht? die wenigerbesitzenden dürfen nicht mehr wollen, aber die Vielbesitzenden dürfen mehr wollen??!!!!! Wollen will jeder viel!!! nur machbar ist es nicht, so gesehen haben die "vielbesitzenden" eine Verpflichtung, mit positiven Beispiel voran zu gehen... aber das gibt es in deiner Rechnung wohl nicht...
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

butterfly hat geschrieben:(09 Nov 2021, 17:48)

ist das jetzt gut oder schlecht? die wenigerbesitzenden dürfen nicht mehr wollen, aber die Vielbesitzenden dürfen mehr wollen??!!!!!
Die Wenigbesitzeden wollen ja mehr wiollen, wenn sie es selber arbeiten- aber nicht von dem, was andere Erarbeiten..
so gesehen haben die "vielbesitzenden" eine Verpflichtung, mit positiven Beispiel voran zu gehen... aber das gibt es in deiner Rechnung wohl nicht...
Doch, die wollen ja nichts von den Wenigbesitzenden...
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von butterfly »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Nov 2021, 17:53)

Die Wenigbesitzeden wollen ja mehr wiollen, wenn sie es selber arbeiten- aber nicht von dem, was andere Erarbeiten..
Soviel wie die Megareichen besitzen, kann man durch Arbeit gar nicht verdienen... so gesehen haben die "Megareichen" die Verpflichtung, mit positiven Beispiel voran zu gehen. Selber schuld wenn sie es nicht tun und den Hass auf sich ziehen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

butterfly hat geschrieben:(09 Nov 2021, 18:09)

Soviel wie die Megareichen besitzen, kann man durch Arbeit gar nicht verdienen... so gesehen haben die "Megareichen" die Verpflichtung, mit positiven Beispiel voran zu gehen. .
Was genau meinst du mit "positivem Beispiel"

Viele "Megareiche" spenden ja Millionen
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Liegestuhl »

butterfly hat geschrieben:(09 Nov 2021, 17:48)
Wollen will jeder viel!!! nur machbar ist es nicht, so gesehen haben die "vielbesitzenden" eine Verpflichtung, mit positiven Beispiel voran zu gehen..
Aus was leitest du diese Verpflichtung ab?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(09 Nov 2021, 17:23)

Du bist als Fahrradfahrer also ein ständig beschleunigender Kapitalist, der nicht umfallen will :thumbup:

Mal davon ab, dass diese Wachstumszwang-"Kritik" hier schon x-mal durchgekaut wurde, mal grundsätzlicher: Jean-Baptiste Say. Das Saysche Theorem.
Das klärt letztlich die Frage: Wieso bietet jemand etwas überhaupt auf einem Markt an? Was ist das Motiv, etwas anzubieten (und damit aus weniger mehr zu machen)? Says Antwort: Weil er selbst ein Nachfrager (nach mehr) ist.

Und man hat es selbst in der Hand. Niemand zwingt dich zur Nachfrage, auch und gerade der Herr Kapitalismus nicht und von daher auch nicht zum "Wachstum".
Es ist einfach so: Aufgrund der nicht nachlassenden Nachfrage nach motorisiertem Individualverkehr verschlechtert sich von Jahr zu Jahr meine Lebensqualität. Und darauf habe ich keinerlei Einfluss. Jedenfalls nicht durch mein persönliches Konsumverhalten. Was ich gut am Kapitalismus finde, ist, dass er Egoismus nicht pauschal verurteilt. Und mein Egoismus besteht darin, dass ich in einer Welt leben möchte, in der Fahrrad, Fußgänger und vor allem ÖPNV bestimmend sind. Wenn also dieser Kapitalismus mit seiner Genialität ein lieber guter Weihnachtsmann ist, wird er mir diesen Wunsch gewiss nicht abschlagen. Kapitalismus ist ja sowas wie eine Wunscherfüllungsmaschine.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Nov 2021, 11:31)

Also moderne Kapitalismus-Kritik ... wenn sie denn was taugt, zielt ja auf etwas anderes ab: Auf die Expansivität des Kapitalismus. Nicht auf fehlende Umverteilung. Kapitalismus ist etwas, das Stabilität durch Beschleunigung und Zuwachs erhält. Etwas, das nicht einfach anhalten kann, wenns irgendwo genug ist. Wie bei einem Fahrrad. Ein Fahrrad fährt deshalb stabil, weil man im Prinzip andauernd nach links und rechts fährt oder auch beschleunigt. Man kann nicht einfach anhalten, ohne den Fuß vom Pedal zu nehmen. Anhalten bedeutet umkippen. Man kippt auch um, wenn man in ein Straßenbahngleis fährt und nicht mehr zitternd dauernd nach links und rechts pendeln kann. Das ist Kapitalismus. Stabilität nicht durch Ausgleich oder so etwas wie Balance sondern durch konstante und dauerhafte Beschleunigung.
Das sehe ich nicht so. Kapitalismus an sich basiert ja auf wenigen Grundprinzipien. Da wäre z.B. die dezentrale Ressourcenallokation (der Preismechanismus über Angebot und Nachfrage). Mal neutral betrachtet ohne Geld (als reines Tauschmittel). Wieviel bin ich bereit an Leistung zu erbringen, dass ich dafür eine Gegenleistung erhalte, die meinen Nutzen und damit meinen Wohlstand erhöht. Das ist aber eine individuelle Entscheidung, die sich letztendlich an individuellen Präferenzen orientiert. Dazu kommt auch natürlich auch der Punkt, dass ich Eigentum brauche um meinen Nutzen, also meine Lebensituation zu verbessern, also etwas brauche, das ich (möglichst uneingeschränkt) dafür Nutzen kann um meine Bedürfnisse zu befriedigen. Der nächste weiter Gedanke ist, dass ich heute auf kurzfristigen Konsum verzichte um in Zukunft meine Lebensumstände verbessere (Investition nicht im volkswirtschaftlichen Sinne, sondern in einem erweiterten). Man kann natürlich von diesen Prinzipien abweichen, weil man sowas grundsätzlich nicht für notwendig hält und in dieses Gefüge intervenieren. Auf der anderen Seite gibt es aber auch keinen Grund daran zu zweifeln, dass die von mir genannten Faktoren auch dann funktionieren, wenn jeder Mensch seine Präferenzen ändert.
Dazu sei auch mal erwähnt, dass gerade im Sozialismus, also dem Gegenentwurf zum Kapitalismus, das Wachstumsparadigma einen enormen Stellenwert hatte. Also die Verbesserung der eigenen Lebenssituation. Grundsätzlich ist Wachstum also nicht systemimmanent.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von schokoschendrezki »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(10 Nov 2021, 09:28)

Das sehe ich nicht so. Kapitalismus an sich basiert ja auf wenigen Grundprinzipien. Da wäre z.B. die dezentrale Ressourcenallokation (der Preismechanismus über Angebot und Nachfrage). Mal neutral betrachtet ohne Geld (als reines Tauschmittel).
Das ist etwas, was ich wohl mein Leben lang nicht begreifen werde. Dass die Ökonomie als Wissenschaft das Thema "Geld" ausklammert oder auszuklammern versucht. Es wird häufig konstatiert, dass Volkswirtschaftler sich für alles mögliche interessieren. Nur nicht für Geld und Kapital. So wie ich es bislang dachte, ist die grundsätzliche Expansivität des Kapitalismus untrennbar mit der Expansivität von Kapital verbunden. Es muss mehr werden, wenns nicht weniger werden soll.
Ich hab so ein bissel den Eindruck, dass hier immer noch mit Leinentüchern und Mehlsäcken argumentiert wird.

Der Preismechanismus setzt außerdem das Modell eines homo oeconomicus voraus. Den es nicht nur nicht ein bissel sondern überhaupt nicht gibt. Die gegenwärtige politische Weltentwicklung ist von einem immer stärkeren Irrationalismus geprägt. Die Menschen wollen irgenwas. Irgendwo dazugehören. Gemeinschaften. Identitäten. Sie kaufen nicht mehr einfach die billligste Tütesuppe sondern legen Bomben oder treten irgendwelchen extremen Gruppierungen bei.

Der Sozialismus berückschtigt Ressourcen und Ressourcenknappheit schlicht und einfach nicht. In Venezuela wurde die Erdölindustrie einfach wie ein krankes Pferd totgepeitscht. Fertig. Schluss. Erhöht die Löhne. Reduziert die Arbeitszeiten. Wie? Egal!
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Nov 2021, 09:50)

Das ist etwas, was ich wohl mein Leben lang nicht begreifen werde. Dass die Ökonomie als Wissenschaft das Thema "Geld" ausklammert oder auszuklammern versucht. Es wird häufig konstatiert, dass Volkswirtschaftler sich für alles mögliche interessieren. Nur nicht für Geld und Kapital. So wie ich es bislang dachte, ist die grundsätzliche Expansivität des Kapitalismus untrennbar mit der Expansivität von Kapital verbunden. Es muss mehr werden, wenns nicht weniger werden soll.
Ich hab so ein bissel den Eindruck, dass hier immer noch mit Leinentüchern und Mehlsäcken argumentiert wird.
Vielleicht bedarf es dazu einfach der Erkenntnis, dass Geld im Wesentlichen nur ein universelles Tauschmittel ist, das die Transaktionskosten senkt, während Kapital Produktionsmittel sind, die die Produktivität erhöhen und somit die Möglichkeiten zur Bedürfnissbefriedungung erhöhen ohne mehr Zeit dafür zu benötigen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Nov 2021, 09:50)

Das ist etwas, was ich wohl mein Leben lang nicht begreifen werde. Dass die Ökonomie als Wissenschaft das Thema "Geld" ausklammert oder auszuklammern versucht.
Es wird häufig konstatiert, dass Volkswirtschaftler sich für alles mögliche interessieren. Nur nicht für Geld und Kapital.
Wer ist "es"?
Logischerweise spielt die Geldpolitik der Zentralbanken eine Rolle.
so wie ich es bislang dachte, ist die grundsätzliche Expansivität des Kapitalismus untrennbar mit der Expansivität von Kapital verbunden. Es muss mehr werden, wenns nicht weniger werden soll. ..................................l!
Das Problem ist hier eine "Gesamtbetrachtung" - die Handelnden sind aber auf unternehmerischer Ebene unterwegs- auch als Konkurrenten
In gesättigten Märkten gibt es ja auch kein Wachstum mehr- da wird nur um die Änderungen der Kuchengröße gekämpft.
Momentan haben wir ja in D die Situation, dass aufgrund der "Wegfalls" der Sparzinsen sehr viel "Kapital"=Geld praktisch nutzlos "rumliegt", statt für Expansion durch Investition zu sorgen..
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von butterfly »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Nov 2021, 18:16)

Was genau meinst du mit "positivem Beispiel"

Viele "Megareiche" spenden ja Millionen
Haben eigen Stiftungen usw.
ich möchte mich da gar nicht festlegen, wie ein positives Beispiel ausschaut, weil es da viele Möglichkeiten gibt... 2 hast du ja selbst benannt.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von butterfly »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 Nov 2021, 18:21)

Aus was leitest du diese Verpflichtung ab?
Da nicht jeder Vermögend sein kann (es ist nicht machbar) haben deswegen die Reichen (meiner Meinung nach) eine Verpflichtung mit positivem Beispiel voran zu gehen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

doppelt
Zuletzt geändert von Realist2014 am Mi 10. Nov 2021, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

butterfly hat geschrieben:(10 Nov 2021, 11:55)

ich möchte mich da gar nicht festlegen, wie ein positives Beispiel ausschaut, weil es da viele Möglichkeiten gibt... 2 hast du ja selbst benannt.
Das machen sie ja.

Also ist ja alles gut.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Nov 2021, 08:42)

Es ist einfach so: Aufgrund der nicht nachlassenden Nachfrage nach motorisiertem Individualverkehr verschlechtert sich von Jahr zu Jahr meine Lebensqualität. Und darauf habe ich keinerlei Einfluss. Jedenfalls nicht durch mein persönliches Konsumverhalten.
Gehst du "wählen"? Bei so einer "Wahl" hätte deine Stimme ebenso keinerlei Einfluss. Weniger als das sogar.
Deine Kaufentscheidung wiederum hat zumindest einen kleinen Effekt. So fährst zumindest du ja nicht "individuell" herum. Einer weniger.
Wenn die Hälfte der Bevölkerung radikale Fußgänger wären, dann hätte das sicherlich einen spürbareren Effekt, der auch schon weit vor einer Mehrheitssituation einsetzen würde.

Darum geht es ja letztlich: private choice vs public choice. Die Segmentierung der Entscheidungsfindung.
Kapitalismus = es darf sonderndes Eigentum an wesentlichen Gütern ("Produktionsmittel") geben. Das kann in der radikalen Variante praktisch alles umfassen bishin zur Infrastruktur.
Die Abstimmung über den Weltenlauf ist hier viel partieller, wird nicht als Ganzes im Ganzen getroffen. Das ist ja der eigentliche Kritikpunkt am Kapitalismus. Und damit hat auch die einzelne Nachfrage und jedes Angebot ein Gewicht. Man kann tatsächlich zwischen Angeboten wählen. Angebote auch ablehnen.
Das sind die eigentlichen Fronten: die Totalen vs die Partiellen. Die einen wollen über das Ganze entscheiden. Die eigene individuelle Entscheidung wird dabei als wirkungslos vorgestellt.
Stattdessen soll die ganze Welt vom "motorisierten Individualverkehr" befreit werden. Es reicht ihnen nicht, eine davon befreite, sondernde(private) Zone zu schaffen oder sich als Teil davon zu befreien, zu Fuß zu gehen oder sich in Bussen gesammelt befördern zu lassen.

Eine berühmte Denkerin des 20. Jahrhunderts schrieb einmal: "Civilization is the progress of a society towards privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men."
Befreiung ist die Sonderung.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Nov 2021, 09:50)

Das ist etwas, was ich wohl mein Leben lang nicht begreifen werde. Dass die Ökonomie als Wissenschaft das Thema "Geld" ausklammert oder auszuklammern versucht. Es wird häufig konstatiert, dass Volkswirtschaftler sich für alles mögliche interessieren. Nur nicht für Geld und Kapital. So wie ich es bislang dachte, ist die grundsätzliche Expansivität des Kapitalismus untrennbar mit der Expansivität von Kapital verbunden. Es muss mehr werden, wenns nicht weniger werden soll.
Ich hab so ein bissel den Eindruck, dass hier immer noch mit Leinentüchern und Mehlsäcken argumentiert wird.

Der Preismechanismus setzt außerdem das Modell eines homo oeconomicus voraus. Den es nicht nur nicht ein bissel sondern überhaupt nicht gibt. Die gegenwärtige politische Weltentwicklung ist von einem immer stärkeren Irrationalismus geprägt. Die Menschen wollen irgenwas. Irgendwo dazugehören. Gemeinschaften. Identitäten. Sie kaufen nicht mehr einfach die billligste Tütesuppe sondern legen Bomben oder treten irgendwelchen extremen Gruppierungen bei.
Wie hat es mal einer der größten Ökonomen sinngemäß ausgedrückt: Die Ökonomik ist gegenüber Zielen oder Zwecken wertneutral. Es geht bei dieser Disziplin nicht darum, Ziele zu bewerten.
Es gibt keine "irrationalen" Ziele. Höchstens sinnlose Irrwege, die nicht zum gewählten Ziel führen werden. Eines der wesentlichen Themen dieses Ökonoms war es dann auch immer wieder, auf die "Nichtneutralität des Geldes" hinzuweisen oder dass man mit "Geldpolitik" nicht nur das Bezweckte anrichten könne, sondern unerwünschte Seiteneffekte bewirkt. Er sah gerade in einer expansiven zentralistischen Geldpolitik den Keim für zukünftige Krisen(Booms and Busts, "Konjunkturzyklen"). Und der Lehrer und Vordenker dieses Ökonoms hat eine der ersten Geldentstehungstheorien entwickelt, die Verbindung des Geldes zu den "Leinentüchern und Mehlsäcken". Und dazu gesellte sich das Modell des "homo agens". Des handelnden Menschen, der "irgendwas will", für den die Zukunft ungewiss ist, der flüchtige Präferenzen entwickelt, der auch mal Bomben legt oder Politiker spielt.
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Tom Bombadil
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Nov 2021, 09:50)

Dass die Ökonomie als Wissenschaft das Thema "Geld" ausklammert oder auszuklammern versucht.
Geldtheorie ist Teil der Volkswirtschaftlehre, da wird gar nichts ausgeklammert.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Liegestuhl »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Nov 2021, 15:32)

Geldtheorie ist Teil der Volkswirtschaftlehre, da wird gar nichts ausgeklammert.
Ich war auch etwas verwundert. Also ich habe Geldtheorie gehabt und im Grundstudium habe ich mich mit absurden IS-LM-Modellen herumgeschlagen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von BlueMonday »

Er meint halt die klassische Vorstellung eines neutralen Geldes ("Geldschleier"). Das ideale Geld ist ja gemeinhin das neutrale Geld.
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