Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

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Europa2050
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Europa2050 »

Haegar hat geschrieben:(09 Apr 2021, 13:11)

Interessante Beschreibung und dann die ledigliche Einordnung als Nr. 2 in eine Wirkungskette zur Entwicklung einer Gesellschaft.
Besonders gut finde ich bei einem solchen Blickwinkel für mich die gedankliche Einordnung der Dämonisierer und der Apologeten des kleinen Gliedes Kapitalismus.
Naja, jede einzelne dieser Stufen war „genial“, eben auch die Erfindung des Kapitalismus.

Ohne die vorherige Etablierung der Marktwirtschaft, ich hab hier Norditalien genannt, aber natürlich auch das Wirken der Hanse, wäre niemand auf die Idee gekommen, Risiko zu gehen und zu investieren, wenn doch der zu realisierende Ertrag nicht gewunken hätte.

Und der Kapitalismus war letztlich der Treiber, dass eine rechtsstaatliche Ordnung erfolgreicher war, als absolute Herrschaften, da er nur mit Eigentums- und Rechtsgarantien auch gegenüber der Führung zu den erfolgbringenden Zukunftsinvestitionen führte.
Ein Investor investierte halt sein Geld lieber in Amsterdam, wo er sich des Bestandes der Früchte sicherer sein konnte, als in Frankreich oder Spanien, wo der König ihm gerne mal per Erlas+Verlies die selben nahm...

Deswegen die Kette...
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Haegar
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Haegar »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Apr 2021, 15:59)

Naja, jede einzelne dieser Stufen war „genial“, eben auch die Erfindung des Kapitalismus.

Ohne die vorherige Etablierung der Marktwirtschaft, ich hab hier Norditalien genannt, aber natürlich auch das Wirken der Hanse, wäre niemand auf die Idee gekommen, Risiko zu gehen und zu investieren, wenn doch der zu realisierende Ertrag nicht gewunken hätte.

Und der Kapitalismus war letztlich der Treiber, dass eine rechtsstaatliche Ordnung erfolgreicher war, als absolute Herrschaften, da er nur mit Eigentums- und Rechtsgarantien auch gegenüber der Führung zu den erfolgbringenden Zukunftsinvestitionen führte.
Ein Investor investierte halt sein Geld lieber in Amsterdam, wo er sich des Bestandes der Früchte sicherer sein konnte, als in Frankreich oder Spanien, wo der König ihm gerne mal per Erlas+Verlies die selben nahm...

Deswegen die Kette...
Nach dieser Kettentheorie dürfte die Entwicklung in China interessant (nach dem chinesischen Fluch) werden. Denn die Weiterentwicklung zum Rechtsstaat scheint da noch auf sich warten zu lassen, wenn man den Umgang mit dem chinesischen Amazonpendant beachtet. Und ich habe Zweifel, ob sich das so schnell ändern wird. Was passiert dann ?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Kleinlok »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 Apr 2021, 10:51)

Sagenhaft! Da hat man dir ja übel mitgespielt.
in gewisser Weise schon, z.B. wenn geizige Arbeitgeber versuchten mich in (zudem illegaler) unterbezahlter Beschäftigung auszubeuten. Ließ ich mir nicht gefallen, aber es wird versucht. Das gier ist ein Land, wo es immer schwerer wird mit ehrlicher Arbeit sich behaupten zu können und wo ich inzwischen kein Mitleid mit den Spießern habe, wenn irgendwo mal wieder eine Bank überfallen wird.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kleinlok hat geschrieben:(09 Apr 2021, 17:19)

in gewisser Weise schon, z.B. wenn geizige Arbeitgeber versuchten mich in (zudem illegaler) unterbezahlter Beschäftigung auszubeuten.
Warum suchst du dir eine illegale Beschäftigung?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Europa2050 »

Haegar hat geschrieben:(09 Apr 2021, 17:18)

Nach dieser Kettentheorie dürfte die Entwicklung in China interessant (nach dem chinesischen Fluch) werden. Denn die Weiterentwicklung zum Rechtsstaat scheint da noch auf sich warten zu lassen, wenn man den Umgang mit dem chinesischen Amazonpendant beachtet. Und ich habe Zweifel, ob sich das so schnell ändern wird. Was passiert dann ?
Nun ja, was in Europa 100 Jahre dauert, dauert in China 500...

Nach der Theorie gibt es aber auf Dauer tatsächlich nur zwei Varianten:
- Etablierung rechtsstaatlicher Verhältnisse (Niederländisches Beispiel)
- Scheitern des Kapitalismus durch Abwanderung des Kapitals (Spanisches Beispiel)

Nur werden wir die Auflösung vermutlich beide nicht erleben. Europa, klein und rohstoffarm, ist jedenfalls gut beraten, beim niederländischen zu bleiben...
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

Praia61 hat geschrieben:(09 Apr 2021, 10:48)

Gewinne sind das was nach allen Kosten übrig bleibt.
Und genau darauf werden ja die Steuern bezahlt. KöSt oder EinkSt beispielsweise.

Welches Problem siehst Du da nun also ? :?: :dead:

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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Adam Smith »

Praia61 hat geschrieben:(09 Apr 2021, 10:48)

Gewinne sind das was nach allen Kosten übrig bleibt.
Bei Kapitalgesellschaften gehören die Steuern dazu. Verwirrt einige Lehrer, wenn sie die Aufbereitung der Bilanz erklären. Spätestens hier sollten sie es bemerken. Bei der Kfz.-Steuer machen sie aber schlapp und sind hilflos. Wobei sie das dann wieder gut verkaufen können.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Praia61 »

Skull hat geschrieben:(09 Apr 2021, 18:20)

Und genau darauf werden ja die Steuern bezahlt. KöSt oder EinkSt beispielsweise.

Welches Problem siehst Du da nun also ? :?: :dead:

mfg
Blutsauger Finanzamt , da ist das Problem.
Die besteuern fast alles und manches doppelt.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

Praia61 hat geschrieben:(09 Apr 2021, 20:02)

Blutsauger Finanzamt , da ist das Problem.
Die besteuern fast alles und manches doppelt.
Noch etwas zum Thema beizutragen ?

mfg
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(08 Apr 2021, 23:01)

Ja.

Werden sie ja und das nennt sich Steuer.
Egal ob Körperschaftssteuer, Einkommensteuer, Gewerbesteuer oder gar Vergnügungssteuer.

Ist doch weltweilt und allgemein gesellschaftlicher Konsens.

Da werden die Gewinne an alle verteilt.

mfg
Das ist inhaltlich falsch. Steuern verteilen gar nichts - sie schöpfen ab. Zum Teil schöpfen sie Gewinne ab, aber eben auch nicht nur.

Verteilt wird allenfalls über die staatlichen oder staatlich organisierten Ausgaben/Investitionen u.ä.....

Ob und wie viel dann tatsächlich verteilt wird, ist noch eine ganz andere Sache.
Wenn Großverdiener viele Steuern zahlen, aber noch viel mehr Subventionen beziehen, dann gehören sie zu den Gewinnern der Umverteilung - und die Umverteilung geschieht dann vom Mittelstand zu den Großverdienern und Großvermögenden.
Wenn Empfänger sozialer Leistungen kaum Steuern zahlen, aber viele staatliche Leistungen beziehen, gehören sie zu den Gewinnern der Umverteilung - die Umverteilung geschieht dann regelmäßig vom Mittelstand zu den Minderbemittelten.

Regelmäßig ist es in Westeuropa so, dass vor allem der Mittelstand seine Gewinne verteilt - und das sowohl an die Großvermögenden als auch an die Minderbemittelten.
Das ist ein Problem!
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(09 Apr 2021, 17:30)
Warum suchst du dir eine illegale Beschäftigung?
Verträge ohne Beteiligung des Staates sind häufig lukrativer. ;)
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Agesilaos Megas »

Haegar hat geschrieben:(09 Apr 2021, 17:18)

Nach dieser Kettentheorie dürfte die Entwicklung in China interessant (nach dem chinesischen Fluch) werden. Denn die Weiterentwicklung zum Rechtsstaat scheint da noch auf sich warten zu lassen, wenn man den Umgang mit dem chinesischen Amazonpendant beachtet. Und ich habe Zweifel, ob sich das so schnell ändern wird. Was passiert dann ?
Teleologischen Aszendenztheorien war noch nie zu vertrauen. Ironie, dass da besagter Nutzer eine auffällige Gemeinsamkeit mit Marx aufweist, evtl. Hufeisentheorie.
gentibus solidaritas, una fit humanitas.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(09 Apr 2021, 23:37)

Das ist inhaltlich falsch. Steuern verteilen gar nichts - sie schöpfen ab.

[…]

Regelmäßig ist es in Westeuropa so, dass vor allem der Mittelstand seine Gewinne verteilt...
Da musst Du Dich nun entscheiden. :D

Widerspruch des Widersprechens wegen, die zu Deinem eigenen Widerspruch führen.

Steuern auf Gewinne die „abgeschöpft“ werden, werden also vom Staat danach wieder verteilt.
Worum soll sich sich nun Dein Widerspruch drehen ? Semantik ?

mfg
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Europa2050 »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(10 Apr 2021, 06:16)

Teleologischen Aszendenztheorien war noch nie zu vertrauen. Ironie, dass da besagter Nutzer eine auffällige Gemeinsamkeit mit Marx aufweist, evtl. Hufeisentheorie.
Natürlich lassen sich Entwicklungen nur deuten, analysieren, nicht prophezeien. Und ich behaupte auch nicht dass es so kommen musste und auch wieder so kommen muss, baue mir nur ein für mich schlüssiges Modell, warum es so war.

Marx als Analytiker in einer Zeit, da der Schritt mit der Rechtsstaatlichkeit noch nicht komplett abgeschlossen, der mit dem Liberalismus mit dem vorübergehenden Scheitern der Franz. Revolution auch erstmal tot war und Demokratie in unserem Sinne noch weit weg, war brilliant. Nur seine Folgerungen m.E. falsch.

Und nein, nicht Hufeisen, ideologisches Viereck ist für mich das Modell für Kommunismus, Liberalismus, Konervativismus und Faschismus bzw. dem Mittelpunkt zugewandt die jeweiligen „Lightversionen“.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Praia61 »

Skull hat geschrieben:(09 Apr 2021, 23:28)

Noch etwas zum Thema beizutragen ?

mfg
Wenn nichts mehr kommt , hättest du deine seltsame Frage bleiben lassen können.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Praia61 »

Skull hat geschrieben:(09 Apr 2021, 18:20)

Und genau darauf werden ja die Steuern bezahlt. KöSt oder EinkSt beispielsweise.

Welches Problem siehst Du da nun also ? :?: :dead:

mfg
Beide Steuerarten KöSt oder EinkSt werden auf den Gewinn erhoben und verschmälern somit den effektiven Gewinn.
Der effektive Gewinn über den jemand verfügen kann , den ich kurz als Gewinn bezeichnet habe, wird nicht versteuert!
Es gibt m. E. im Steuerrecht keine Steuer mit der Bezeichnung Gewinnsteuer.
Wenn ja bitte Quelle.
Wo liegt dein Problem ?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

Praia61 hat geschrieben:(10 Apr 2021, 13:51)

Beide Steuerarten KöSt oder EinkSt werden auf den Gewinn erhoben und verschmälern somit den effektiven Gewinn.
Der effektive Gewinn über den jemand verfügen kann , den ich kurz als Gewinn bezeichnet habe, wird nicht versteuert!
Es gibt m. E. im Steuerrecht keine Steuer mit der Bezeichnung Gewinnsteuer.
Wenn ja bitte Quelle.


Wo liegt dein Problem ?
Das Du ziemlichen Unsinn schreibst und ein ziemliches Durcheinander veranstaltest.

Auf Gewinne fallen Steuern an. PUNKT.

Egal, welche Drehungen und Verdrehungen Du weiterhin hier aufführst.

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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

Praia61 hat geschrieben:(10 Apr 2021, 19:33)

Es gibt keine Steuer die sich Gewinnsteuer nennt.
Ertragsteuer (oder Gewinnsteuer) ist der Oberbegriff
für Einkommen-, Körperschaft- und Gewerbesteuer. Gegensatz sind die Kostensteuern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ertragsteuer

Gewinnsteuern
sind alle Steuern, die als Besteuerungsgrundlage von Gewinn ausgehen:
Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbeertragsteuer.
http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/g ... teuern.htm

mfg
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Ihr redet doch bloß aneinander vorbei: der eine meint Gewinn vor Steuern, der andere Gewinn nach Steuern.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

SillyWalks hat geschrieben:(11 Apr 2021, 00:03)

Ihr redet doch bloß aneinander vorbei:

der eine meint Gewinn vor Steuern, der andere Gewinn nach Steuern.
Nö.

Der eine windet sich von Beitrag zu Beitrag, der andere hatte auf eine Selbstverständlichkeit hingewiesen.

Gewinn nach Steuern impliziert, das Steuern auf den Gewinn angefallen SIND.
Diese Steuern werden vom Staat erhoben und dann an die Allgemeinheit -in welcher Form auch immer- (um)verteilt.

Daher verstehe ich nicht, was dieses Rumgeeiere des Users soll.

Darum ging es:

https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 3#p4964033

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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Kleinlok »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(09 Apr 2021, 17:30)

Warum suchst du dir eine illegale Beschäftigung?
Die habe ich mir ganz bestimmt nicht ausgesucht, ich wurde ohne dass das vorher mit mir abgesprochen worden ist in eine solche eingeteilt. Ich war bei einem privaten Lerninstitut beschäftigt, dass mich an eine Lernförderung an der Ludwig Erhard Schule in Frankfurt Höchst ausborgte, plötzlich wurde ich aber im regulären Unterricht dieser Schule eingesetzt ohne dass ein dafür notwendiger Vertrag mit der Schulleitung abgeschlossen wurde.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kleinlok hat geschrieben:(11 Apr 2021, 12:04)

Die habe ich mir ganz bestimmt nicht ausgesucht, ich wurde ohne dass das vorher mit mir abgesprochen worden ist in eine solche eingeteilt. Ich war bei einem privaten Lerninstitut beschäftigt, dass mich an eine Lernförderung an der Ludwig Erhard Schule in Frankfurt Höchst ausborgte, plötzlich wurde ich aber im regulären Unterricht dieser Schule eingesetzt ohne dass ein dafür notwendiger Vertrag mit der Schulleitung abgeschlossen wurde.
Aha, du wurdest also also von deinem Arbeitgeber im regulären Unterricht eingesetzt, ohne dass dein Arbeitgeber das mit Auftraggeber abgestimmt hat. Wie soll das funktionieren?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(10 Apr 2021, 07:05)

Da musst Du Dich nun entscheiden. :D

Widerspruch des Widersprechens wegen, die zu Deinem eigenen Widerspruch führen.

Steuern auf Gewinne die „abgeschöpft“ werden, werden also vom Staat danach wieder verteilt.
Worum soll sich sich nun Dein Widerspruch drehen ? Semantik ?

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Du bist also der Meinung, dass Steuern mehr machen als abschöpfen? Ernsthaft?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(11 Apr 2021, 23:52)

Du bist also der Meinung, dass Steuern mehr machen als abschöpfen? Ernsthaft?
Da bin ich der falsche Adressat. Folge dem Diskussionsverlauf.

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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von NoUse4AName »

Es geht doch darum das es Menschen mit viel Kapital unglaublich leicht gemacht wird dieses zu vermehren, und das der Nutzen der aus dieser Tatsache erfolgt selten wirklich gut ist, oft ist es ganz okay solange man sich die Kosten/Folgen dieser "Errungenschaft" nicht näher ansieht, denn eigentlich gibts nahezu immer 'nen Haken. Amazon druckt Geld ohne Ende, aber zieht einen gigantischen Rattenschwanz an Schäden an Planeten und der Menschheit insgesamt mit sich. Geben wir uns wirklich genug Mühe darüber nachzudenken ob der Nutzen die Kosten wirklich übersteigt oder scheißen wir im Zweifel drauf, weil Gewinn heute wichtiger ist als Konsequenzen in (ferner) Zukunft. Wenn ich hier höre das der Kapitalismus genial war weil er es Europa ermöglicht hat die Welt auszubeuten bevor andere Regionen das tun konnten kann ich nur mit dem Kopf schütteln und mich fragen von was für 'nen Menschenbild der Kapitalismus eigentlich ausgeht. (Ich weiß es natürlich, das alle gierige, nimmersatte Asoziale sind und man in Trump-Manier nur sicher stellen muss das man nicht "verliert", alles andere ist egal.)

Tut mir leid Leute, mit so 'nem System, mit so ner zentralen These, da geb ich auf die Menschheit als solche keinen Pfifferling, als würdet ihr von der Mentalität immer noch im MIttelalter festkleben. Innerhalb von 60 Jahren hat sich die Menschheit vervierfacht, wir können jeden Tag tausende Tonnen guter Lebensmittel in den Müll werfen ohne Hunger zu leiden, während 'n Großteil der Welt sogar noch tatsächlich im Mittelalter festhängt, und nein, das sind die nicht selbst Schuld, zumindest nicht nur, da haben wir einen großen Anteil dran, das bisschen Entwicklungshilfe reicht nicht mal um die Schäden auszugleichen die wir mit dem System momentan anrichten (wer wenig Geld hat hats schwer mehr davon zu kriegen, wer viel davon hat hat es umso leichter, unfaire Zölle/Handelsbedingungen weil Reiche Länder die regeln vorgeben, Abfälle wie Hühnerfüße und Schweineköpfe die den afrikanischen Markt fluten und es der heimischen Industrie unmöglich macht sich aufzubauen, etc. etc. etc.)), von Schadensersatz für die Verbrechen in der Vergangenheit ganz zu schweigen. Das sind kleinste Mosaiksteine einer Welt der Schande die ihr in eurem Größenwahn einfach ausblendet, getreu der CDU: "Wir haben mit nichts irgendwas zu tun, mir gehts gut, wems nich gut geht is selbst Schuld, nach mir die Sintflut." Diese Einstellung hat den Planeten jetzt 200 Jahre in den Ruin getrieben, entweder ihr rückt davon ab und lasst zumindest zu das darüber diskutiert wird wie man davon, step by step, wegkommt, oder ihr lasst es und die Scheiße wird über euch zusammenbrechen. Vermutlich wisst ihr das auch und hofft insgeheim das es noch solange dauert bis ihr eines sanften, natürlichen Todes gestorben seid, dass eure Nachfahren dann aber fucked sind würde mich nachts schlecht schlafen lassen, aber ich schätze ihr schlaft alle sehr gut. Zum beneiden.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

NoUse4AName hat geschrieben:(15 Apr 2021, 11:48)

Es geht doch darum das es Menschen mit viel Kapital unglaublich leicht gemacht wird dieses zu vermehren, und das der Nutzen der aus dieser Tatsache erfolgt selten wirklich gut ist....
Nö, es geht um effiziente Ressourcenallokation.....
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Absurd »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Apr 2021, 12:03)
Nö, es geht um effiziente Ressourcenallokation.....
Faire Ressourcenallokation kann aber nicht irgend wann mehr funktionieren, wenn z.B. die Vermögensschere in immer extremere Dimensionen emporschießt.
(Acht Superreiche besitzen so viel wie die halbe Menschheit; Deutschland das ungerechteste Land der EU)
Interessant wäre es einmal zu diskutieren, wie der "Supercrash" - eine Art "Revolution" (der ja irgendwann kommen muss; zumal ja sogar das Universum endlich ist) aussehen wird... :?:
Die Absurdität des Lebens schafft bisweilen eine unerträgliche kognitive Dissonanz... http://www.denkwerkzukunft.de/downloads ... zinger.pdf
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

Absurd hat geschrieben:(15 Apr 2021, 17:34)

Deutschland das ungerechteste Land der EU
Da bitte ich mal um eine Quelle.

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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Absurd hat geschrieben:(15 Apr 2021, 17:34)

Faire Ressourcenallokation kann aber nicht irgend wann mehr funktionieren, wenn z.B. die Vermögensschere in immer extremere Dimensionen emporschießt.
Das kannst du sicher genauer erklären.
(Acht Superreiche besitzen so viel wie die halbe Menschheit)
Und ich allein besitze so viel wie ein Fünftel der deutschen Bevölkerung :?
Deutschland das ungerechteste Land der EU)
a) Wo liest man so einen Blödsinn
b) was treibt jemanden dazu so einen Unsinn auch noch weiterzuverbreiten?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Adam Smith »

NoUse4AName hat geschrieben:(15 Apr 2021, 11:48)

Es geht doch darum das es Menschen mit viel Kapital unglaublich leicht gemacht wird dieses zu vermehren, und das der Nutzen der aus dieser Tatsache erfolgt selten wirklich gut ist, oft ist es ganz okay solange man sich die Kosten/Folgen dieser "Errungenschaft" nicht näher ansieht, denn eigentlich gibts nahezu immer 'nen Haken. Amazon druckt Geld ohne Ende, aber zieht einen gigantischen Rattenschwanz an Schäden an Planeten und der Menschheit insgesamt mit sich.
Amazon ist eine Firma die einen enormen Vorteil für die Menschen bedeutet. Es sind nur noch gigantisch grosse Lager notwendig von denen die Menschen ohne Probleme innerhalb von wenigen Tagen ihre Güter beziehen können. Des Weiteren bietet Amazon auch vielen kleinen Unternehmen eine Plattform.

Natürlich bedeutet auch dieses einen Strukturwandel. Es setzt sich im Kapitalismus aber immer das durch was der Mensch wählt.

Was für einen gigantischen Rattenschwanz an Problemen für den Planeten und der Menschheit bewirkt denn Amazon konkret? Karstadt und Kaufhof müssen einige Warenhäuser schließen?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von NoUse4AName »

'n Planet vor'm Kollaps, einzelne Individuen besitzen mehr als dutzende Millionen Menschen, in den USA auch mehr als 100 Millionen, Milliarden Menschen in der Welt die keine 5 Dollar am Tag verdienen, die ein krankheitsfall in die absolute Armut stürzen wird, ein Finanzsystem das aus dem letzten Locht pfeift und mit Billionen EZB Euronen künstlich am Leben erhalten werden muss, bis zum nächsten Crash, is mal langsam wieder Zeit, Auslöser des 6. Massenaussterbens, mehr Plastik als Fisch im Ozean, könnte die Liste ewig fortsetzen, wenn so effiziente Ressourcenallokation aussieht ist die Krone der Schöpfung echt 'ne erbärmliche Amöbe. Und ja, für was, damit das Ego von Superreichen ins unermessliche wächst, sich mit dem "verdienten" Geld Wünsche zu erfüllen ist ja schon lange nicht mehr das Ziel wenn man 10, 11, 12 stellige Kontoauszüge hat, da gehts schon lange nur noch darum einfach MEHR zu haben, is viel effizienter als Menschen vorm verhungern zu bewahren oder ihnen arbeit zu geben sodass sie nicht die Lunge unseres Planeten abholzt oder so, nene, is schon so effizient wies geht, weil...
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

NoUse4AName hat geschrieben:(15 Apr 2021, 18:21)

'n Planet vor'm Kollaps, einzelne Individuen besitzen mehr als dutzende Millionen Menschen, in den USA auch mehr als 100 Millionen, Milliarden Menschen in der Welt die keine 5 Dollar am Tag verdienen, die ein krankheitsfall in die absolute Armut stürzen wird, ein Finanzsystem das aus dem letzten Locht pfeift und mit Billionen EZB Euronen künstlich am Leben erhalten werden muss, bis zum nächsten Crash, is mal langsam wieder Zeit, Auslöser des 6. Massenaussterbens, mehr Plastik als Fisch im Ozean, könnte die Liste ewig fortsetzen, wenn so effiziente Ressourcenallokation aussieht ist die Krone der Schöpfung echt 'ne erbärmliche Amöbe. Und ja, für was, damit das Ego von Superreichen ins unermessliche wächst, sich mit dem "verdienten" Geld Wünsche zu erfüllen ist ja schon lange nicht mehr das Ziel wenn man 10, 11, 12 stellige Kontoauszüge hat, da gehts schon lange nur noch darum einfach MEHR zu haben, is viel effizienter als Menschen vorm verhungern zu bewahren oder ihnen arbeit zu geben sodass sie nicht die Lunge unseres Planeten abholzt oder so, nene, is schon so effizient wies geht, weil...
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

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Adam Smith hat geschrieben:(15 Apr 2021, 18:17)

Amazon ist eine Firma die einen enormen Vorteil für die Menschen bedeutet. Es sind nur noch gigantisch grosse Lager notwendig von denen die Menschen ohne Probleme innerhalb von wenigen Tagen ihre Güter beziehen können. Des Weiteren bietet Amazon auch vielen kleinen Unternehmen eine Plattform.

Natürlich bedeutet auch dieses einen Strukturwandel. Es setzt sich im Kapitalismus aber immer das durch was der Mensch wählt.

Was für einen gigantischen Rattenschwanz an Problemen für den Planeten und der Menschheit bewirkt denn Amazon konkret? Karstadt und Kaufhof müssen einige Warenhäuser schließen?
Steuervermeidung, verhindern von Gewerkschaften, massive Ressourcenverschwendung durch gedankenlosen Konsum der rund um die Uhr möglich ist, Abhängigkeiten von Händlern die von Amazon dazu benutzt werden um herauszufinden welche Produkte gut laufen, um dann diese Produkte unter eigener Marke selbst anzubieten, die Händler tragen auch das Risiko das der Kunde das Produkt als beschädigt angibt, sich das Geld erstatten lässt, aber das Produkt einfach behält, Scherze dieser Art. Yoa der lokale Einzelhandel, der in den jeweiligen Ländern Steuern bezahlt hat, wird von Amazon auf lange Sicht gekillt, und des fehlt dann natürlich in der Staatskasse, die Arbeitsplätze ebenso, die durch Niedriglohn-Sklavenarbeit ersetzt wurde, auf die dann auch kaum Steuern anfallen, viele Leute können sich bei den desaströsen Löhnen in Deutschland keine Familie leisten, geschweige denn ein Eigenheim über 30, 35 Jahre finanzieren, was den demografischen Wandel verstärkt. Wie wir den mit immer weniger Erwerbsfähigen Menschen die immer schlechter bezahlt werden von Unternehmen die immer aggressivere Steuervermeidung betreiben überhaupt stemmen sollen bleibt ein Geheimnis, und nebenbei sollen wir auch noch die Welt vor dem Klimawandel retten oder ihn zumindest so mild wie möglich halten, betrifft nicht nur Amazon aber Amazon ist gerne vorne mit dabei diese Problematik zu verschärfen. Zumal wir bald hunderte Millionen Klimaflüchtlinge in der Nordhalbkugel verteilen dürfen, bald im historischen Sinne, vielleicht haben wa ja noch 50, 70, ey vllt sogar 100 Jahre, aber historisch betrachtet halt nix. Da wird man nostalgisch an 2015 zurückdenken und sich fragen wieso man wegen 850.000 Flüchtlingen so'n Drama veranstaltet hat :D

Und das bequemlichkeit und schnelleren Zugriff auf Produkte rechtfertigt das ein Mensch mit 57 so viel geld "verdient" hat wie 95000 Gymnasiallehrer in 35 Jahren Berufsausübung halt ich mal für 'nen ganz schlechten Witz.
3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Apr 2021, 18:25)

5 € ins Phrasenschwein.
Sag mir doch noch bitte welche Phrase dich so abturned und aus welchem Grund, glaubst du das ich lüge? Das ich falsch liege? Oder das dich die Realität nervt und du nicht mit ihr behelligt werden willst?
Adam Smith
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Adam Smith »

NoUse4AName hat geschrieben:(15 Apr 2021, 18:41)

Steuervermeidung, verhindern von Gewerkschaften, massive Ressourcenverschwendung durch gedankenlosen Konsum der rund um die Uhr möglich ist, Abhängigkeiten von Händlern die von Amazon dazu benutzt werden um herauszufinden welche Produkte gut laufen, um dann diese Produkte unter eigener Marke selbst anzubieten, die Händler tragen auch das Risiko das der Kunde das Produkt als beschädigt angibt, sich das Geld erstatten lässt, aber das Produkt einfach behält, Scherze dieser Art. Yoa der lokale Einzelhandel, der in den jeweiligen Ländern Steuern bezahlt hat, wird von
Amazon befindet sich noch im Aufbau und investiert viel. Bald fließen aber die Milliarden an den Staat. Gewerkschaften haben die Kommunisten verboten und in den USA haben Gewerkschaften seit vielen Jahrzehnten einen schlechten Ruf. Das liegt nicht an Amazon. Der Mensch kann halt nun ständig fast alles wählen. Das ist doch nicht verkehrt. Natürlich bieten die Händler auch Amazon einen Vorteil.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Absurd
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Absurd »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Apr 2021, 18:08)
Und ich allein besitze so viel wie ein Fünftel der deutschen Bevölkerung :?
a) Wo liest man so einen Blödsinn
b) was treibt jemanden dazu so einen Unsinn auch noch weiterzuverbreiten?
a) Steht bei Jens Berger u.v.a.
b) Wusste nicht, dass ich der einzige Arme hier im neoliberalen Forum bin :dead:
Die Absurdität des Lebens schafft bisweilen eine unerträgliche kognitive Dissonanz... http://www.denkwerkzukunft.de/downloads ... zinger.pdf
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3x schwarzer Kater
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Absurd hat geschrieben:(16 Apr 2021, 13:35)

a) Steht bei Jens Berger u.v.a.
Behaupten kann man viel wenn der Tag lang ist. Ich habe diese Aussage so bei ihm nicht gefunden.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Tom Bombadil »

Absurd hat geschrieben:(15 Apr 2021, 17:34)

Deutschland das ungerechteste Land der EU...
In welchen Land der EU werden denn mehr als die deutschen 1.000 Milliarden Euro gesamt resp. über 12.000 Euro pro Kopf an Sozialausgaben getätigt?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von franktoast »

NoUse4AName hat geschrieben:(15 Apr 2021, 18:41)
Steuervermeidung,
Also würdest du sagen, der Staat schafft mit dem Geld bzw. Ressourcen mehr als Amazon? Wenn Amazon zB. 1Mrd. weniger als Steuern zahlt, dann kauft es damit ja Arbeitsstunden ein bzw. zahlt Lohn und es wird etwas hergestellt, was Kunden wollen.
massive Ressourcenverschwendung durch gedankenlosen Konsum der rund um die Uhr möglich ist
Der Staat könnte doch einfach definieren, welche Bürger unmündig sind und deren Konsum überwachen? Problem gelöst.
Abhängigkeiten von Händlern die von Amazon dazu benutzt werden um herauszufinden welche Produkte gut laufen, um dann diese Produkte unter eigener Marke selbst anzubieten
Du meinst, Millionen von Menschen bezahlen so weniger für gleich gute Produkte? Eine Unterschichtsfamilie kann sich deswegen wie viel mehr leisten? Ähnliches bei unsrem Supermarktoligopol. Aldi und Co. pressen ja die Bauern auf, die auf einem Millionenvermögen sitzen*, damit die Unterschichtsfamilie ihre Familie gut versorgen können?
, die Händler tragen auch das Risiko das der Kunde das Produkt als beschädigt angibt, sich das Geld erstatten lässt, aber das Produkt einfach behält
,
So what? Amazon hat das gleiche Problem. Rücksendungen werden in den Preis einkalkuliert.
viele Leute können sich bei den desaströsen Löhnen in Deutschland keine Familie leisten,
Äh nein, große Konzerne können hohe Skalierungseffekte erzielen, was bei gleichzeitig höheren Löhnen zu niedrigeren Preisen führt. Große Unternehmen verlieren jedoch an Flexibilität und Bürokratie artet aus. Falls ein großes Unternehmen jedoch diese beiden Nachteile gut in den Griff bekommt, ist es Gold für die Gesellschaft. Amazon schafft das.

Ich weiß, dass das provokativ ist. Der Staat hat gewisse Ausgaben zu tätigen und muss Steuern von den Produktiven abziehen. Jedoch sind die Arbeitskräfte und Unternehmen dafür verantwortlich, dass wir so reich sind, nicht der Staat.

Beispiel: Der Staat nimmt einem Frisörsalon pro Monat 1500€ an Steuern weg, und gibt es einem Arbeitslosen. Besser wäre es, wenn der Staat dem Salon das Geld lässt, seinen Angestellten mehr bezahlt, die davon etwas kaufen, was der Arbeitslose herstellen kann.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Achim T. »

Grau hat geschrieben:(06 Mar 2020, 21:08)

... liegt darin begründet, dass er davon ausgeht dass sich Menschen wie Menschen verhalten.

Alle anderen Systeme sehen Menschen als Lemminge, denen nur der richtige Führer fehlt. Daher werden sie auch immer scheitern.
Das ist Unsinn - die Genialität des Kapitalismus besteht darin, das immer der Andere schuld ist und somit Verantwortung bestraft wird. Gewinner ist immer derjenige, der galubhaft machen kann, dass für die Probleme andere (Kunden/Hersteller/Lieferkette/Gesetztgeber) verantwortlich sind. Die können dann den wiederum verantwortungslosesten Produzenten wählen und sich mit den günstgsten Preisen am Markt behaupten.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Progressiver »

Vielleicht entspricht der Kapitalismus ja in einer radikalisierten Form der menschlichen Natur am ehesten: Eine Menschengruppe geht in ein bestimmtes Gebiet, plündert dort alle Ressourcen aus und zieht dann weiter. Zu Zeiten des Nomadentums ging das ja noch in Ordnung. Ab der Entdeckung Amerikas gab es ja mindestens die "Neue Welt", die man noch zusätzlich ausplündern konnte. Nun sind wir aber in einer neuen Phase der Menschheitsgeschichte eingetreten: Wir können nicht mehr weiterziehen! Irgendwelche Phantasten träumen zwar davon, dass man den Mars besiedeln könnte. Oder aber wenigstens von irgendwelchen Kometen Metalle gewinnen könnte, die man dann auf die Erde verfrachten müsste. Aber das sind alles Wunschträume. Die Weltgesellschaft ist in eine Phase eingetreten, in der es sich nicht mehr lohnt, neue Kontinente zu besiedeln. Es sei denn, man ist ein Flüchtling aus Afrika und will ins El Dorado Europa, weil das Klima in den eigenen Heimatländern ein Überleben nicht mehr möglich werden lässt.

Auf jeden Fall sollten wir da auch die Statistik als Warnung sehen: 99 Prozent aller Arten, die bereits auf der Erde gelebt hatten, sind wieder ausgestorben. Der Mensch tut mit seiner Art, alles hemmungslos ausplündern zu wollen, alles, damit im Endeffekt auch er sich selbst vernichtet. Der Mensch hat keine Fressfeinde, die ihn in Schach halten können.

Der Kapitalismus ist dabei keine Lösung, sondern Teil des Problems. Gewissermaßen wirkt er wie ein Brandbeschleuniger. Oder anders gesagt: Er wird die Selbstauslöschung des Menschen auf diesem Planeten beschleunigen. So etwas ist aber alles andere als genial, sondern das genaue Gegenteil davon.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

Progressiver hat geschrieben:(03 Jul 2021, 23:41)
Der Kapitalismus ist dabei keine Lösung, sondern Teil des Problems. n.

Warum ist es denn ein "Problem", dass diejenigen, die ihr Eigentum zur Wertschöpfung zur Verfügung stellen, von dieser Wertschöpfung auch einen Teil bekommen und nicht nur die "Arbeiter"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Europa2050 »

Progressiver hat geschrieben:(03 Jul 2021, 23:41)

Vielleicht entspricht der Kapitalismus ja in einer radikalisierten Form der menschlichen Natur am ehesten: Eine Menschengruppe geht in ein bestimmtes Gebiet, plündert dort alle Ressourcen aus und zieht dann weiter. Zu Zeiten des Nomadentums ging das ja noch in Ordnung. Ab der Entdeckung Amerikas gab es ja mindestens die "Neue Welt", die man noch zusätzlich ausplündern konnte. Nun sind wir aber in einer neuen Phase der Menschheitsgeschichte eingetreten: Wir können nicht mehr weiterziehen! Irgendwelche Phantasten träumen zwar davon, dass man den Mars besiedeln könnte. Oder aber wenigstens von irgendwelchen Kometen Metalle gewinnen könnte, die man dann auf die Erde verfrachten müsste. Aber das sind alles Wunschträume. Die Weltgesellschaft ist in eine Phase eingetreten, in der es sich nicht mehr lohnt, neue Kontinente zu besiedeln. Es sei denn, man ist ein Flüchtling aus Afrika und will ins El Dorado Europa, weil das Klima in den eigenen Heimatländern ein Überleben nicht mehr möglich werden lässt.

Auf jeden Fall sollten wir da auch die Statistik als Warnung sehen: 99 Prozent aller Arten, die bereits auf der Erde gelebt hatten, sind wieder ausgestorben. Der Mensch tut mit seiner Art, alles hemmungslos ausplündern zu wollen, alles, damit im Endeffekt auch er sich selbst vernichtet. Der Mensch hat keine Fressfeinde, die ihn in Schach halten können.

Der Kapitalismus ist dabei keine Lösung, sondern Teil des Problems. Gewissermaßen wirkt er wie ein Brandbeschleuniger. Oder anders gesagt: Er wird die Selbstauslöschung des Menschen auf diesem Planeten beschleunigen. So etwas ist aber alles andere als genial, sondern das genaue Gegenteil davon.
Dass Menschen so agieren ist unbestritten. Das ist aber weniger der Kapitalismus in seiner Konzeption, das ist wohl eher der Gier des Menschen geschuldet. Die Zerstörung seiner Umwelt (nicht nur in Kategorie „Natur“ gedacht), bekommt er auch so hin, auch in den Gegenentwürfen Theokratie, Oligarchie oder Kommunismus.

Das Konzept des Kapitalismus (TM Jacob Fugger) in seiner Reinform ist aber ein anderes:

„Für dein Wohlergehen morgen ist nicht ein Gott (andere Modelle gab es im 15. Jhd. nicht) sondern dein Verhalten heute entscheidend. Investiere heute - Geld, Rechte, Bildung - und genieße morgen ein Mehrfaches davon.
Verkonsumierst Du aber heute deine Ressourcen, bleibst Du ein armer Schlucker.“

Dieses Grundkonzept war der Beginn von Europas Erfolgsgeschichte, Handel, Grundlagenforschung, Infrastrukturinvestition, Bildung…
Da konnten die Islamische Welt (deine Zukunft liegt in Allahs Hand), das alte China (der Kaiser und seine Beamten sind für alles zuständig) und später der Kommunismus (die Gemeinschaft regelt deine Zukunft) trotz oft besserer Ausgangsbedingungen nicht mehr mithalten.

Und schuf- sozusagen der Nebeneffekt - Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Gleichheit der Menschen.

Und übertragen auf heute: Damit es uns (und unseren Nachfahren) morgen gut geht - und zwar von Hartzer bis Bezos - müssen wir heute mehr investieren und weniger konsumieren.

Genius Jacob hätte es nicht anders gemacht.

Deswegen sehe ich das Problem der Erhaltung einer lebenswerten Erde nicht im „Kapitalismus“, sondern darin, dass die Kausalität - heute schützen, morgen überleben - noch nicht in den Köpfen ist.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Sören74 »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 15:29)

Das Konzept des Kapitalismus (TM Jacob Fugger) in seiner Reinform ist aber ein anderes:

„Für dein Wohlergehen morgen ist nicht ein Gott (andere Modelle gab es im 15. Jhd. nicht) sondern dein Verhalten heute entscheidend. Investiere heute - Geld, Rechte, Bildung - und genieße morgen ein Mehrfaches davon.
Verkonsumierst Du aber heute deine Ressourcen, bleibst Du ein armer Schlucker.“
Das würde ich jetzt gar nicht so sehr als Konzept des Kapitalismus sehen (obwohl es da eine wichtige Rolle spielt), sondern als Konzept der Ökonomie. Die Frage, wie geht man vernünftig mit knappen Gütern um. Schon in Urgesellschaften mit der Sesshaftwerdung von Bauern zeigte sich genau das, investiere die Saat zur richtigen Zeit und Du wirst ein mehrfaches davon ernten. Diese Grundkonzept der Ökonomie spielt heute bei einer wachsenden Bevölkerung mit wachsenden Bedürfnissen eine noch größere Rolle.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von discipula »

Was in Kapitalismus genial ist, ist seine Toleranz. Du hast Geld? Du kannst kaufen, was immer es für Geld zu kaufen gibt.

Bikini oder Burka, christliche oder satanische Bibeln, Fitnessgeräte oder Drogen... wo ein Käufer ist, wird verkauft. ohne Ansehen der Person.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Europa2050 »

Sören74 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 15:53)

Das würde ich jetzt gar nicht so sehr als Konzept des Kapitalismus sehen (obwohl es da eine wichtige Rolle spielt), sondern als Konzept der Ökonomie. Die Frage, wie geht man vernünftig mit knappen Gütern um. Schon in Urgesellschaften mit der Sesshaftwerdung von Bauern zeigte sich genau das, investiere die Saat zur richtigen Zeit und Du wirst ein mehrfaches davon ernten. Diese Grundkonzept der Ökonomie spielt heute bei einer wachsenden Bevölkerung mit wachsenden Bedürfnissen eine noch größere Rolle.
Im Sinne einer Eigenvorsorge gebe ich dir Recht, da setzte der Mensch schon ab der Jungsteinzeit auf sein Abstraktionsvermögen.
Strategisches Denken bei Investitionen war aber bis Fugger unbekannt. Selbst die top organisierten Römer investierten (Straßen/ Aquädukte…) in die Lösung gegenwärtiger Probleme, aber selten in eine bessere Zukunft.

Warum auch? Für die Zukunft war ja in jeder Kultur einer der angebotenen Götter zuständig. Wenn überhaupt, investierte man in dessen Wohlwollen (Gaben, Opfer, Ablässe…). Und da sage einer, Fehlinvestitionen gäbe es erst heute ;) )

Fugger investierte in Minen, Rechte, Handelswege und Menschen, auch Kaiser. Evtl. hat er der Gott auch was zukommen lassen, aber weniger aus Überzeugung, sondern um nicht negativ belegt zu werden, also Marketing.

Vielleicht war Kapitalismus wirklich erst möglich, als zum ersten Mal so etwas wie Götterdämmerung in Europa herrschte, und die römische, mittelalterliche und auch islamische (teilweise bis heute) Welt hatte die Chance auf diese Entdeckung gar nicht.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Europa2050 »

discipula hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:03)

Was in Kapitalismus genial ist, ist seine Toleranz. Du hast Geld? Du kannst kaufen, was immer es für Geld zu kaufen gibt.

Bikini oder Burka, christliche oder satanische Bibeln, Fitnessgeräte oder Drogen... wo ein Käufer ist, wird verkauft. ohne Ansehen der Person.
Wo ich Dir doch wirklich mal Recht geben muss.

Wobei ich diese Eigenschaften eher dem älteren Bruder des Kapitalismus, der Marktwirtschaft (TM unbekannt, Norditalien) zuschreiben würde.

Aber das ist dann fast schon wieder Haarspalterei. :?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Meruem »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:16)

Im Sinne einer Eigenvorsorge gebe ich dir Recht, da setzte der Mensch schon ab der Jungsteinzeit auf sein Abstraktionsvermögen.
Strategisches Denken bei Investitionen war aber bis Fugger unbekannt. Selbst die top organisierten Römer investierten (Straßen/ Aquädukte…) in die Lösung gegenwärtiger Probleme, aber selten in eine bessere Zukunft.

Warum auch? Für die Zukunft war ja in jeder Kultur einer der angebotenen Götter zuständig. Wenn überhaupt, investierte man in dessen Wohlwollen (Gaben, Opfer, Ablässe…). Und da sage einer, Fehlinvestitionen gäbe es erst heute ;) )

Fugger investierte in Minen, Rechte, Handelswege und Menschen, auch Kaiser. Evtl. hat er der Gott auch was zukommen lassen, aber weniger aus Überzeugung, sondern um nicht negativ belegt zu werden, also Marketing.

Vielleicht war Kapitalismus wirklich erst möglich, als zum ersten Mal so etwas wie Götterdämmerung in Europa herrschte, und die römische, mittelalterliche und auch islamische (teilweise bis heute) Welt hatte die Chance auf diese Entdeckung gar nicht.
Naja auch da könnte man jetzt sagen gut den Religiösen ist Geld nicht so wichtig, man könnte auch mit Verweis auf die amerikanische Verfassung ( Das Streben nach Glück) mal die Frage ganz generell stellen in wieweit Geld tatsächlich glücklich macht oder ist der Satz nicht viel wahrer "wer viel hat, hat auch viel zu verlieren". Andererseits Geld ist im Kapitalismus alles auch bei uns in der Marktwirtschaft es ist ein Ausschlusskritierium für fast alles bei anderen System ist es die Geburt,,dad Geschlecht, ethnische Herkunft usw hier im Kapitalismus ist es der Geldbeutel.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Meruem »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Jul 2021, 15:29)

Dass Menschen so agieren ist unbestritten. Das ist aber weniger der Kapitalismus in seiner Konzeption, das ist wohl eher der Gier des Menschen geschuldet. Die Zerstörung seiner Umwelt (nicht nur in Kategorie „Natur“ gedacht), bekommt er auch so hin, auch in den Gegenentwürfen Theokratie, Oligarchie oder Kommunismus.

Das Konzept des Kapitalismus (TM Jacob Fugger) in seiner Reinform ist aber ein anderes:

„Für dein Wohlergehen morgen ist nicht ein Gott (andere Modelle gab es im 15. Jhd. nicht) sondern dein Verhalten heute entscheidend. Investiere heute - Geld, Rechte, Bildung - und genieße morgen ein Mehrfaches davon.
Verkonsumierst Du aber heute deine Ressourcen, bleibst Du ein armer Schlucker.“

Dieses Grundkonzept war der Beginn von Europas Erfolgsgeschichte, Handel, Grundlagenforschung, Infrastrukturinvestition, Bildung…
Da konnten die Islamische Welt (deine Zukunft liegt in Allahs Hand), das alte China (der Kaiser und seine Beamten sind für alles zuständig) und später der Kommunismus (die Gemeinschaft regelt deine Zukunft) trotz oft besserer Ausgangsbedingungen nicht mehr mithalten.

Und schuf- sozusagen der Nebeneffekt - Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Gleichheit der Menschen.

Und übertragen auf heute: Damit es uns (und unseren Nachfahren) morgen gut geht - und zwar von Hartzer bis Bezos - müssen wir heute mehr investieren und weniger konsumieren.

Genius Jacob hätte es nicht anders gemacht.

Deswegen sehe ich das Problem der Erhaltung einer lebenswerten Erde nicht im „Kapitalismus“, sondern darin, dass die Kausalität - heute schützen, morgen überleben - noch nicht in den Köpfen ist.

Naja deinem Credo " heute schützen, morgen überleben , steht der allgemeine fast schon religiöse Wachstumsfetischismus gegenüber der für Bewahrung und Schutz der Natur, Ressourcen usw mal so gar keinen Blick hat, erst recht auf die ökologischen Konsequenzen für kommenden Generationen, Schwund der Artenvielfalt, Abholzung der Wälder, Anstieg des globalen Meeresspiegels, Vermüllung der Ozeane, Verschmutzung der Luft , Schädigung des Klimas usw. dass alles sind ja die direkten Folgen des ungehemmten ökonomischen Wachstumsfetisches, die globalen Daten lügen in dem Punkt nicht und dieses negative Entwocklung geht ja genauso weiter zurzeit während immer noch viele dem Irrglauben anhängen dass alles sei eine Erfindung der Chinesen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:37)

Naja deinem Credo " heute schützen, morgen überleben , steht der allgemeine fast schon religiöse Wachstumsfetischismus gegenüber der für Bewahrung und Schutz der Natur, Ressourcen usw mal so gar keinen Blick hat, erst recht auf die ökologischen Konsequenzen für kommenden Generationen, Schwund der Artenvielfalt, Abholzung der Wälder, Anstieg des globalen Meeresspiegels, Vermüllung der Ozeane, Verschmutzung der Luft , Schädigung des Klimas usw. dass alles sind ja die direkten Folgen des ungehemmten ökonomischen Wachstumsfetisches, die globalen Daten lügen in dem Punkt nicht und dieses negative Entwocklung geht ja genauso weiter zurzeit während immer noch viele dem Irrglauben anhängen dass alles sei eine Erfindung der Chinesen.
Die höchsten Wachstumsraten haben die Chinesen und die Inder...
Die sind sicher ganz interessiert an deinen Thesen....

In D haben wir, wie in allen Industrieländern, ja nur noch geringe Wachstumsraten.
Und ohne Wachstum wird es problematisch mit Renten und Pensionen ...
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Europa2050 »

Meruem hat geschrieben:(13 Jul 2021, 16:37)

Naja deinem Credo " heute schützen, morgen überleben , steht der allgemeine fast schon religiöse Wachstumsfetischismus gegenüber der für Bewahrung und Schutz der Natur, Ressourcen usw mal so gar keinen Blick hat, erst recht auf die ökologischen Konsequenzen für kommenden Generationen, Schwund der Artenvielfalt, Abholzung der Wälder, Anstieg des globalen Meeresspiegels, Vermüllung der Ozeane, Verschmutzung der Luft , Schädigung des Klimas usw. dass alles sind ja die direkten Folgen des ungehemmten ökonomischen Wachstumsfetisches, die globalen Daten lügen in dem Punkt nicht und dieses negative Entwocklung geht ja genauso weiter zurzeit während immer noch viele dem Irrglauben anhängen dass alles sei eine Erfindung der Chinesen.
Da gebe ich dir absolut Recht.

Aber das Problem ist die Verweigerung vieler Menschen, die Zusammenhänge zwischen heute und morgen zu erkennen oder - aus Bequemlichkeit - die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Und nein, die Konkurrenzmodelle zum Kapitalismus - sozialistische-, theokratische- und oligarchische sind da auch nicht besser.

Der Kapitalismus steht aber zumindest dafür, Ressourcen optimal und zukunftsgerichtet einzusetzen und Verantwortung für das eigene Handeln auch dort zu lassen.

Das wäre genau der richtige Ansatz - wenn wir erstmal begriffen haben, was unsere strategisches Ziel ist - eine lebenswerte Erde.

Wir brauchen dringend weiter hohes Wachstum - an Innovationen, Bildung, Qualität und umweltschonenden / klimafreundlichen Techniken.

Deswegen müssten wir wieder den Turbo anwerfen und eine Epoche hinter uns lassen, wie im 15. Jhd.
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