Nullzinspolitik und Inflation

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Diplomatensohn5000
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Re: Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Die Deutschen und ihr Inflations-Gespenst. Eine unerschütterliche Hassliebe :D
Sybilla
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Re: Inflation

Beitrag von Sybilla »

Die Inflation beginnt zu traben

HÖCHSTER STAND SEIT 29 JAHREN: Inflation in Deutschland steigt im November auf 5,2 Prozent

Tarifabschlüsse unter 3 % sind meilenweit von einem Inflationsausgleich entfernt, deutsche verlieren an Wohlstand. Politik lässt EZB-Leitung am lockeren Zügel.
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Diplomatensohn5000
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Re: Inflation

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Sybilla hat geschrieben:deutsche verlieren an Wohlstand
Das kommt drauf an, mein Freund ;)
Sybilla
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Re: Inflation

Beitrag von Sybilla »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 17:47)

Das kommt drauf an, mein Freund ;)
Die Mehrzahl der deutschen Erwerbsbevölkerung verliert auf Grund der trabenden Inflation an Wohlstand, da beißt keine Maus den Faden ab.
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Aldemarin
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Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Aldemarin »

Oft werden die Begriffe Inflation und Teuerung synonym benutzt. Doch in wie weit ist das richtig? Inflation entsteht, wenn zu viel Geld im Umlauf ist und wenn man Geld aus dem Umlauf entfernt, geht die Inflation zurück. Eine Teuerung kann unabhängig davon entstehen, wenn zum Beispiel der Preis für einen wichtigen Rohstoff ansteigt. Da hilft es nicht Gels aus dem Umlauf zu entfernen.
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franktoast
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Re: Inflation

Beitrag von franktoast »

Sybilla hat geschrieben:(01 Dec 2021, 09:56)

Die Mehrzahl der deutschen Erwerbsbevölkerung verliert auf Grund der trabenden Inflation an Wohlstand, da beißt keine Maus den Faden ab.
Dass Inflation eher denen hilft, die Schulden in der entsprechenden Währung haben und Assets wie Aktien oder Immobilien, ist klar. Deflation ist das Schreckensgespenst der Reichen(die haben ja kein Geld) und Verschuldeten/Staaten. Zum Glück streben wir alle eine Inflation an.

Wenn die Reichen dann immer reicher werden, können wir das immer noch auf den Kapitalismus schieben.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Inflation

Beitrag von Wähler »

franktoast hat geschrieben:(05 Dec 2021, 10:14)
Dass Inflation eher denen hilft, die Schulden in der entsprechenden Währung haben und Assets wie Aktien oder Immobilien, ist klar. Deflation ist das Schreckensgespenst der Reichen(die haben ja kein Geld) und Verschuldeten/Staaten. Zum Glück streben wir alle eine Inflation an.
Wenn die Reichen dann immer reicher werden, können wir das immer noch auf den Kapitalismus schieben.
Seit Beginn der Weltfinanzkrise 2007 wird in diesem Forum dieses Thema beackert. In der Ära Merkel ist leider nichts geschehen, um das Riestern abzuschaffen und durch einen Staatsaktienfonds zu ersetzen:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.5475310
Vielleicht tut sich etwas unter der neuen Regierung. ;)
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Realist2014 »

Aldemarin hat geschrieben:(04 Dec 2021, 23:12)

Oft werden die Begriffe Inflation und Teuerung synonym benutzt. Doch in wie weit ist das richtig? Inflation entsteht, wenn zu viel Geld im Umlauf ist und wenn man Geld aus dem Umlauf entfernt, geht die Inflation zurück. Eine Teuerung kann unabhängig davon entstehen, wenn zum Beispiel der Preis für einen wichtigen Rohstoff ansteigt. Da hilft es nicht Gels aus dem Umlauf zu entfernen.
"anhaltender Prozess der Geldentwertung, der sich durch allgemeine Preiserhöhungen bemerkbar macht. Mit einer Geldeinheit kann dann ständig weniger gekauft werden, d. h., die Kaufkraft (siehe dort) des Geldes vermindert sich dauernd. Nicht als Inflation gelten einmalige, vorübergehende, durch ungewöhnliche Vorkommnisse (z. B. Missernten, Streiks) verursachte Preisniveauerhöhungen sowie Preissteigerungen für bestimmte Güter oder Produktionsfaktoren. Die Inflation wird gemessen am Anstieg eines das allgemeine Preisniveau am besten widerspiegelnden Preisindexes (siehe dort) wie z. B. des Verbraucherpreisindexes für Deutschland. Der prozentuale Anstieg des Preisindexes in einem bestimmten Zeitraum wird als Inflationsrate (siehe dort) bezeichnet.

Beim Entstehen einer Inflation spielt besonders die Geldmenge in der Volkswirtschaft eine große Rolle. Steht der gesamtwirtschaftlichen Gütermenge eine zu große Geldmenge gegenüber (Aufblähung der Geldmenge), ist eine Bedingung für die Inflation gegeben. Übersteigt die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage das gesamtwirtschaftliche Güterangebot, das kurzfristig nicht erhöht werden kann, sind steigende Preise die Folge, die Inflation setzt ein. Die Preissteigerungen lösen steigende Löhne aus, wegen des höheren Einkommens steigt die Nachfrage nach Gütern an. Die höheren Löhne bewirken jedoch auch steigende Kosten der Unternehmen, was wiederum zu Preissteigerungen für Güter führt. Außerdem wird der Preisauftrieb durch die gestiegene Nachfrage zusätzlich verstärkt. Als Folge steigen die Löhne und anschließend wiederum die Preise. Es entsteht eine Lohn-Preis-Spirale (siehe dort). Da in einer solchen Situation in der Bevölkerung die Angst vor weiteren Preissteigerungen und dem Verlust der gesparten Gelder ständig wächst, geben viele ihr Geld möglichst schnell für den Kauf von Gütern aus oder legen Geld zur Werterhaltung in Sachwerten an (Flucht in die Sachwerte), bevor neue Preiserhöhungen zu weiteren Kaufkraftverlusten führen. Eine Inflation kann sich deshalb dauernd selbst verstärken. "


https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/ ... /inflation
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Realist2014 hat geschrieben:Beim Entstehen einer Inflation spielt besonders die Geldmenge in der Volkswirtschaft eine große Rolle.
Nur dass die Realität das anders sieht.

Aktuell sieht man nur die Basiseffekte. Ohne Lohn-Preis-Spirale passiert da nichts. Und die ist aktuell nicht in Sicht.
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Realist2014 »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben:(05 Dec 2021, 12:09)

Nur dass die Realität das anders sieht.

Aktuell sieht man nur die Basiseffekte. Ohne Lohn-Preis-Spirale passiert da nichts. Und die ist aktuell nicht in Sicht.
Du hast schon gelesen, dass ich das BPB zitiert habe?
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Dec 2021, 12:10)

Du hast schon gelesen, dass ich das BPB zitiert habe?
Habe ich. Die BPB liegt falsch.
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Realist2014 »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben:(05 Dec 2021, 12:13)

Habe ich. Die BPB liegt falsch.
ah ja....
DU weißt es also besser als dort erläutert?

Erstaunlich....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Dec 2021, 12:18)

ah ja....
DU weißt es also besser als dort erläutert?

Erstaunlich....
Nicht direkt. Die empirische Evidenz zu dem Thema schon eher.

Die Quantitätsgleichung ist doch sowieso ein alter Hut.
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Realist2014 »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben:(05 Dec 2021, 12:20)

Nicht direkt. Die empirische Evidenz zu dem Thema schon eher.

Die Quantitätsgleichung ist doch sowieso ein alter Hut.
Was genau ist an den Erläuterungen des BPB zum Begriff Inflation "falsch"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Dec 2021, 12:22)

Was genau ist an den Erläuterungen des BPB zum Begriff Inflation "falsch"?
Der Part mit der Geldmenge zeigt sich nicht in den aktuellen Daten.

Und wenn man klug investiert, werden auch keine Ersparnisse "aufgefressen".
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Realist2014 »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben:(05 Dec 2021, 12:26)

Der Part mit der Geldmenge zeigt sich nicht in den aktuellen Daten.

".
Steht auch nicht beim BPB, dass diese zwingend sei.
Einfach nochmal lesen.
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Diplomatensohn5000 »

Realist2014 hat geschrieben:Einfach nochmal lesen.
Nein
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Realist2014 »

Diplomatensohn5000 hat geschrieben:(05 Dec 2021, 13:16)

Nein
Gut, es steht dir natürlich frei, das was dort steht, falsch zu interpretieren.

dort steht:

"Beim Entstehen einer Inflation spielt besonders die Geldmenge in der Volkswirtschaft eine große Rolle. Steht der gesamtwirtschaftlichen Gütermenge eine zu große Geldmenge gegenüber (Aufblähung der Geldmenge), ist eine Bedingung für die Inflation gegeben"
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Re: EZB

Beitrag von Troh.Klaus »

syna hat geschrieben:(08 Dec 2021, 14:11)
D.h. sie darf nicht durch die Druckerpresse der EZB finanziert werden. Eine Art "italienische" Finanzierung" führt tendenziell zu Instabiltität und bremst Innovation und Wirtschaft. Deshalb muss sie möglichst verhindert werden.
Na ja, ich habe schon seit 10 Jahren den Eindruck, dass die EZB sich längst für die "italienische Finanzierung" entschieden hat, what ever it takes.
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von franktoast »

Realist2014 hat geschrieben:(05 Dec 2021, 13:18)

Gut, es steht dir natürlich frei, das was dort steht, falsch zu interpretieren.

dort steht:

"Beim Entstehen einer Inflation spielt besonders die Geldmenge in der Volkswirtschaft eine große Rolle. Steht der gesamtwirtschaftlichen Gütermenge eine zu große Geldmenge gegenüber (Aufblähung der Geldmenge), ist eine Bedingung für die Inflation gegeben"
Das Problem ist, dass die “Geldmenge“ sich gar nicht so klar definieren lässt, wie wir uns das immer wünschen. Wenn die FED nun dem Musk seine Tesla-Anteile für 100Mrd. USD abkauft, hat Musk nun mehr Geld zum ausgeben? Irgendwie ja, aber irgendwie auch nein. Er ist ja nicht reicher geworden. Und wenn er sich ne Villa kauft, könnte er auch mit 1000 Teslaaktien bezahlen.

Entscheidend hier ist, ob das, was die FED da kauft, “genauso gut“ wie die Dollar ist, die sie raus gibt. Kauft die Zentralbank AAA-Staatsanleihen, dann ist alles gut. Sollten die Staatsanleihen in der Zentralbankbilanz aber schlechter werden, sinkt das Vertrauen in die Währung. Und das ist das Gefährliche.

Wenn hier also jemand neues Geld druckt, dann sind das Staaten, die Schulden aufnehmen.

Und warum tauscht die Zentralbank Dollar gegen AAA-Anleihen, wenn es eh egal ist? Die Zinsen sinken.
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(10 Dec 2021, 08:12)

Und warum tauscht die Zentralbank Dollar gegen AAA-Anleihen, wenn es eh egal ist?

Die Zinsen sinken.
In den USA ? :?:

mfg
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(10 Dec 2021, 09:11)

In den USA ? :?:

mfg
Ja.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(10 Dec 2021, 11:40)

Ja.
Und ich dachte, dass in den USA die Zinsen wieder zu steigen begonnen haben.
Speziell am langen Ende.

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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben:(10 Dec 2021, 19:29)

Und ich dachte, dass in den USA die Zinsen wieder zu steigen begonnen haben.
Speziell am langen Ende.

mfg
"Die Inflation in den Vereinigten Staaten hat ein Rekordniveau erreicht. Die Verbraucherpreise stiegen im November um 6,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Das ist das größte Plus seit knapp 40 Jahren. Wenn man die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie herausrechnet, beträgt die Preissteigerung binnen eines Jahres 4,9 Prozent.

Diese Inflationsrate setzt die Federal Reserve unter Druck, ihre Geldpolitik schneller zu straffen als bisher beabsichtigt. In der Sitzung in der kommenden Woche werden die Zentralbanker beschließen, ihr Programm der Quantitativen Lockerung schneller zurückzufahren als geplant. Darauf deuten neue Aussagen der Fed-Mitglieder hin."

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/in ... 77857.html

Da wird wohl Bewegung rein kommen in den USA
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Dec 2021, 19:50)

Da wird wohl Bewegung rein kommen in den USA
Ich befürchte DU und ICH haben da keine Ahnung. Denn:
franktoast hat geschrieben:(10 Dec 2021, 08:12)

Die Zinsen sinken.
mfg
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(10 Dec 2021, 19:29)

Und ich dachte, dass in den USA die Zinsen wieder zu steigen begonnen haben.
Speziell am langen Ende.

mfg
Joa. Aber immer noch niedriger als seit der Aufzeichnung bis Corona. Die Rendite minus Inflation ist auch eher niedrig.
https://www.multpl.com/10-year-treasury-rate
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(12 Dec 2021, 16:24)

Joa. Aber immer noch niedriger als seit der Aufzeichnung bis Corona.
Was denn nu ? Ja oder Nein.
Steigen jetzt die Zinsen oder sinken die ?

Zuerst behauptest Du, sie würden sinken. Da habe ich mich ja „gemeldet“.

Jetzt aber postest Du das Gegenteil. :dead:

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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(12 Dec 2021, 16:26)

Was denn nu ? Ja oder Nein.
Steigen jetzt die Zinsen oder sinken die ?

Zuerst behauptest Du, sie würden sinken. Da habe ich mich ja „gemeldet“.

Jetzt aber postest Du das Gegenteil. :dead:

mfg
Also am Freitag sind die Zinsen um 0,005%-Punkte gefallen. Und du behauptest, die Zinsen wären gestiegen? Setz doch mal deine Brille auf ;)
https://www.cnbc.com/quotes/US10Y
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(12 Dec 2021, 17:40)

Also am Freitag sind die Zinsen um 0,005%-Punkte gefallen.

Und du behauptest, die Zinsen wären gestiegen? Setz doch mal deine Brille auf
Ach so, wegen einem einzigen Tag schreibst Du:
franktoast hat geschrieben:(10 Dec 2021, 08:12)

Und warum tauscht die Zentralbank Dollar gegen AAA-Anleihen, wenn es eh egal ist?

Die Zinsen sinken.
[Mod: ad personam editiert]

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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(12 Dec 2021, 20:01)

Ach so, wegen einem einzigen Tag schreibst Du:

[Mod: ad personam editiert]
Oh, offenbar gibt es eine Gruppe, die meint, es gab keine Zinssenkungen in den letzten Jahren. Wie nennt ihr euch denn und gibt es noch andere Mitglieder?

[Mod: editiert]
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Re: Inflation und Teuerung - synonyme Begriffe?

Beitrag von Realist2014 »

franktoast hat geschrieben:(12 Dec 2021, 17:40)

Also am Freitag sind die Zinsen um 0,005%-Punkte gefallen. Und du behauptest, die Zinsen wären gestiegen? Setz doch mal deine Brille auf ;)
https://www.cnbc.com/quotes/US10Y
Nur mal ein kleiner Hinweis...

Dort geht es um die Rendite der Anleihen, nicht um die Zinssätze derselben
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Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(12 Dec 2021, 17:40)

Also am Freitag sind die Zinsen um 0,005%-Punkte gefallen.
US-Notenbank Fed bereitet Amerika auf Leitzinserhöhungen vor

Die amerikanische Notenbank hat in der letzten Sitzung des Jahres
die erwartete Wende in der Geldpolitik eingeleitet
und damit auf die beharrlich hohen Inflationszahlen reagiert.


https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 86042.html

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Re: Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

Spannend finde ich immer wieder die Berichterstattung in den unterschiedlichen Medien zu den Themen Zinsen, Inflation etc.....

Nur zu gerne greift man sich dabei einzelne Personengruppen heraus, und betrachtet, wie die entsprechende Thematik auf diese Personengruppe wirkt - also beispielsweise:
Inflation und Nullzinspolitik vernichtet Geld für Sparer
Inflation lässt die Preise steigen - Einkommen kommen nicht mehr mit

Dann aber auch:
Niedrige Zinsen - jetzt lohnt der Häuslebau
hohe Inflation - jetzt zahlt sich der Kredit von selbst


Tatsächlich sind die scheinbar so differenziert auftretenden Gruppen in der Realität aber munter durchmischt. Da hat der eine einen Hauskredit, aber gleichzeitig einige Euronen auf Sparkonten.
Natürlich gibt es den "Sparer" in Reinform. Aber eben auch den Kreditnehmer!
Und was des einen Leid, ist des anderen Freud.....

In der Realität sind die Themen noch durchmischter - da besitzen einige nicht nur ein Sparkonto, sondern auch noch Aktien, aber auch vielleicht eine Mietwohnung etc. etc. etc......

Nullzinspolitik und Inflation sind sicher für einige Menschen schlecht - es ist aber auch immer Fakt, dass es nicht nur Verlierer, sondern auch Gewinner gibt. Die Geldpolitik allein ist da nicht maßgebend - entscheidend sind immer auch die gesamtwirtschaftlichen Verhältnisse und auch die Sozialpolitik. Unterm Strich gibt es ein Bemühen der Wirtschaft und des Staates, möglichst die vielen komplexen Parameter so in einem Gleichgewicht zu halten, dass das Gesamtsystem eine gewisse Stabilität aufweist.

Bezogen auf das Schicksal der einzelnen Individuen sagt das wenig aus - gleich welche Veränderungen es im Gesamtsystem gibt, es gibt immer Gewinner und Verlierer. Gut ist es, wenn es mittel- und langfristig mehr Gewinner als Verlierer gibt.
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Re: Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von franktoast »

Atue001 hat geschrieben:(16 Dec 2021, 23:58)
[Fullquote]
Ich denke, du hast recht. Es gibt Gruppen, die profitieren und Gruppen, die verlieren. Ein Individuum kann auch in mehreren Gruppen sein, mit unterschiedlicher Gewichtung.
Ich würde mich selber so in der Mitte einsortieren. Ich will ein Haus kaufen. Sehr teuer, aber niedrige Zinsen. Ich beziehe Gehalt, hab aber viele Aktien.

Reine Profiteure sind wohl die meisten Reichen. Verlierer eher Geringverdiener, die kaum Vermögen haben oder auf Tagesgeld und Festgeld setzen (Aktien zu risikoreich). Reicher werden reicher, Arme ärmer. Am Ende schiebt man den Umstand wohl aber trotzdem dem Kapitalismus in die Schuhe.
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Re: Nullzinspolititik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Aus einem Artikel:
Es ist schon fast eine Bilanz des Schreckens, die das Statistische Bundesamt am Morgen veröffentlicht hat: Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind im Dezember um 24,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Damit wurde der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949 verzeichnet.
Gegenüber dem Vormonat November wurde ein Anstieg um 5,0 Prozent verzeichnet, was ebenfalls der stärkste bislang gemessene Anstieg war. Der Anstieg fiel deutlich stärker aus als erwartet. Die Volkswirte der Banken hatten im Jahresvergleich einen Anstieg um 19,4 Prozent und im Vormonatsvergleich nur um 0,8 Prozent erwartet.
...
Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator für den Anstieg der Verbraucherpreise. Bei den Verbraucherpreisen war in Deutschland im Dezember ein Anstieg um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat verzeichnet worden.
...
Fazit: Die Inflation droht sogar außer Kontrolle zu geraten. Besorgniserrgend an der Statistik erscheint vor allem, dass immer mehr Bereiche von Engpässen und stark steigenden Preisen betroffen sind.
https://www.godmode-trader.de/artikel/a ... p,10450167

Düstere Aussichten...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

US-Notenbank leitet Zinswende ein

Die US-Notenbank Federal Reserve hat eine baldige Erhöhung des Leitzinses signalisiert. Damit reagieren die Geldpolitiker auf die hohe Inflation. Der erste Zinsschritt wird im März erwartet. Die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) hat eine rasche Zinserhöhung signalisiert. Angesichts der hohen Inflationsrate und der guten Lage am Arbeitsmarkt werde es "bald angemessen sein", den Leitzins zu erhöhen, teilte die Zentralbank mit. Marktexperten deuten dies als klares Signal, dass der Leitzins schon bei der nächsten Sitzung am 16. März erhöht wird. Einstweilen beließ die Notenbank den geldpolitischen Schlüsselsatz noch in der Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent. Auf dieses Niveau hatte die Fed den Leitzins im März 2020 gesenkt, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern. Jetzt ist die Notenbank vor allem angesichts der hohen Teuerung zum Handeln gezwungen. Die Verbraucherpreise in den USA waren im Dezember um 7,0 Prozent gestiegen, das war der höchste Wert seit fast 40 Jahren.

Gleichzeitig signalisierten die Notenbanker, dass das in der Pandemie eingeführte große Anleiheaufkaufprogramm weiterhin rasch um 30 Milliarden Dollar pro Monat abgebaut werden soll. Damit wäre dieses als Tapering bekannte Manöver Anfang März abgeschlossen.


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fi ... d-103.html

Interessant ist da, dass der Herr Powell auf Rückfrage nicht ausschloss,
das auf jeder der kommenden Sitzungen an der Zinsschraube gedreht werden könnte.
Somit in diesem Jahr noch sieben Mal gucken auf die Fed.

mfg
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Skull
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Inflationsrate sinkt auf 4,9 Prozent

Die Verbraucherpreise sind im Januar nicht mehr ganz so rasant gestiegen wie zuletzt.

Die Inflationsrate lag nach einer ersten Schätzung bei 4,9 Prozent. Ökonomen hatten allerdings mit weniger gerechnet.
Die Preise für Waren und Dienstleistungen lagen im Januar 4,9 Prozent höher als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte. Damit hat sich der Anstieg der Teuerung erstmals seit Monaten etwas verlangsamt. Die Inflationsrate war zuvor sechs Mal in Folge geklettert, vor allem wegen der stark steigenden Energiepreise. Im Dezember hatte sich der Preisauftrieb auf 5,3 Prozent beschleunigt, das war die höchste Rate seit 1992.


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fi ... r-105.html

Irgendwie lustig. Watt machen die alle ? :D

Hatten die „Ökonomen“ nicht noch vor Monaten immer gesagt, im neuen Jahr ist die Inflationsrate deutlich niediger.

Jetzt freut man sich, das sich die Beschleunigung nicht erhöht.
Oder auf hohem Niveau verharrt.

Mal gucken, was die Notenbanken und „Ökonomen“ so weiter „wünschen“.

mfg
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Perdedor
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Perdedor »

Skull hat geschrieben: Jetzt freut man sich, das sich die Beschleunigung nicht erhöht.
Mir ist nicht klar, was hier mit "Beschleunigung" gemeint ist.
Wenn die die "Geschwindigkeit" die Änderungsrate des Verbraucherpreisindexes ist, dann wäre die Beschleunigung die Änderung der Änderungsrate.
Und diese ist negativ. Es wird also gerade gebremst, die Geschwindigkeit nimmt ab.
Man darf nicht vergessen, dass es sich bei der genannten Inflationsrate jeweils um die Teuerung gegenüber dem Vorjahresmonat handelt.
Angenommen die die Inflationsrate im Februar (gegenüber dem Vorjahresmonat) wäre +1%, dann wären die Preise von Januar '22 auf Februar '22 um ca. 3,1% GESUNKEN.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Perdedor hat geschrieben:(31 Jan 2022, 21:31)

Mir ist nicht klar, was hier mit "Beschleunigung" gemeint ist.
Wenn die die "Geschwindigkeit" die Änderungsrate des Verbraucherpreisindexes ist,
dann wäre die Beschleunigung die Änderung der Änderungsrate.
Und diese ist negativ. Es wird also gerade gebremst, die Geschwindigkeit nimmt ab.
Man darf nicht vergessen, dass es sich bei der genannten Inflationsrate jeweils um die Teuerung gegenüber dem Vorjahresmonat handelt.

Angenommen die die Inflationsrate im Februar…
Super gebremst. :D Und mal sehen, was der Febraur zeigt. :p

Januar 2022 - Januar 2021. 4,9 %
Dezember 2021 - Dezember 2020. 5,3 %
November 2021 - November 2020. 5,2 %
Oktober 2021 - Oktober 2020. 4,5 %
September 2021 - September 2020. 4,1 %
August 2021 - August 2020. 3,9 %
Juli 2021 - Juli 2020. 3,8 %
Juni 2021 - Juni 2020. 2,4 %
Mai 2021 - Mai 2020. 2,6 %
April 2021 - April 2020. 2,0 %
März 2021 - März 2020. 1,8 %
Februar 2021 - Februar 2020. 1,3 %
Januar 2021 - Januar 2020. 1,1 %

Gerade unter der Berücksichtigung, dass der MwSt Effekt ab diesem Jahr wegfällt.

mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(31 Jan 2022, 22:01)

Super gebremst. :D Und mal sehen, was der Febraur zeigt. :p

Januar 2022 - Januar 2021. 4,9 %
Dezember 2021 - Dezember 2020. 5,3 %
November 2021 - November 2020. 5,2 %
Oktober 2021 - Oktober 2020. 4,5 %
September 2021 - September 2020. 4,1 %
August 2021 - August 2020. 3,9 %
Juli 2021 - Juli 2020. 3,8 %
Juni 2021 - Juni 2020. 2,4 %
Mai 2021 - Mai 2020. 2,6 %
April 2021 - April 2020. 2,0 %
März 2021 - März 2020. 1,8 %
Februar 2021 - Februar 2020. 1,3 %
Januar 2021 - Januar 2020. 1,1 %

Gerade unter der Berücksichtigung, dass der MwSt Effekt ab diesem Jahr wegfällt.

mfg
Wir haben eine ganze Reihe an Sondereffekten. Nicht nur den Mehrwertsteuereffekt. Die Zahlen werden jeweils im Jahresvergleich ermittelt und ausgewiesen. Nun den Dezemberwert mit dem Januarwert zu vergleichen und daraus Schlüsse zu ziehen.....ist alles andere als trivial, weil es im Jahresvergleich gänzlich unterschiedliche Ursachen gab, als im Vergleich der Inflationsrate zum Vormonat.......die Auflistung ist zwar inhaltlich korrekt, aber für eine objektive Betrachtung nicht hilfreich.

Eine ECHTE Inflationsgefahr entsteht dann und genau dann, wenn weite Teile der Marktteilnehmer jeweils für sich in Anspruch nehmen, dass ihnen Preisveränderungen kompensiert, oder sogar überkompensiert werden.
Derzeit ist diese Gefahr real, aber noch nicht existent.

NOCH handelt es sich um temporäre Effekte.

Durch Corona und andere Effekte sind derzeit die Rohstoffpreise auf Karusellfahrt, und wegen Störungen in der Logistik kommen weitere Probleme hinzu. Dazu noch der Engpass im Chipmarkt, und die Verwerfungen, die aufgrund der Transformation der Volkswirtschaften in Richtung Nachhaltigkeit entstehen.

Ja - es gibt bedrohliche Anzeichen dafür, dass sich die Inflationsgefahr verdichten könnte und zu einem dauerhaften Problem werden kann.

Aber - derzeit ist der entsprechende Knickpunkt in der gesamtwirtschaftichen Situation in Deutschland noch nicht erreicht - und die Notenbanken beginnen dann auch langsam aber sicher schon mit entsprechenden Gegenmaßnahmen.

Ich halte die Politik der EZB derzeit noch für vertretbar.
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Skull
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(01 Feb 2022, 23:32)

....ist alles andere als trivial….
Und ?
…weil es im Jahresvergleich gänzlich unterschiedliche Ursachen gab…
Natürlich, was denn sonst ? Es gibt SELTENST eine einzige Ursache.
…und die Verwerfungen,
die aufgrund der Transformation der Volkswirtschaften in Richtung Nachhaltigkeit entstehen.
Was soll dass mit der (zukünftigen) „Transformation“ zu tun haben ? Welche Verwerfungen dort heute ? :D
Ja - es gibt bedrohliche Anzeichen dafür, dass sich die Inflationsgefahr verdichten könnte
und zu einem dauerhaften Problem werden kann.
Wenigstens mal ein Satz, der passend ist.

mfg
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

Atue001 hat geschrieben:(01 Feb 2022, 23:32)
NOCH handelt es sich um temporäre Effekte.
Quark!
Ich halte die Politik der EZB derzeit noch für vertretbar.
Schön für Dich.
Eurozone: Verbraucherpreise (Vorabschätzung) im Januar +5,1 %. Erwartet wurden +4,4 % nach +5,0 % im Vormonat
Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Ohne Leitzinserhebung wird die Inflation auch nicht runter gehen...
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von z4ubi »

firlefanz11 hat geschrieben:(02 Feb 2022, 12:03)

Eurozone: Verbraucherpreise (Vorabschätzung) im Januar +5,1 %. Erwartet wurden +4,4 % nach +5,0 % im Vormonat
Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Ohne Leitzinserhebung wird die Inflation auch nicht runter gehen...
Ich würde aber bezweifeln, dass sich z.b. Rohölpreise und Liefereingpässe innerhalb und außerhalb der Eurozone großartig von der Zinspolitik der EZB beinflussen lassen...
Atue001 hat geschrieben:(01 Feb 2022, 23:32)
Ich halte die Politik der EZB derzeit noch für vertretbar.
Die EZB bleibt ihrer Linie treu. Nach dem starken Wirtschaftseinbruch 2020 und der Erholung vom letzten Jahr, wäre ein Kurswechsel der EZB doch sehr überraschend. Zumal die EZB die einzige Zentralbank ist, die mehrere Wirtschaftsräume mit nur einer Geldpolitik betreuen muss. Die EZB wird daher weiterhin auf Nummer sicher gehen und im Wesentlichen den Kurs beibehalten.
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firlefanz11
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

z4ubi hat geschrieben:(02 Feb 2022, 14:56)
Die EZB wird daher weiterhin auf Nummer sicher gehen und im Wesentlichen den Kurs beibehalten.
Und genau das wir ihr den Hals brechen... Danke Lagarde...! :rolleyes:
Dagegen wird die Eurokrise vor 10 Jahren wie Kindergeburtstag anmuten...
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Atue001 »

z4ubi hat geschrieben:(02 Feb 2022, 14:56)

Ich würde aber bezweifeln, dass sich z.b. Rohölpreise und Liefereingpässe innerhalb und außerhalb der Eurozone großartig von der Zinspolitik der EZB beinflussen lassen...
So ist es. Zinsen werden die Logistikprobleme weltweit nicht lösen, die Chipkrise nicht beenden, und noch nicht mal den Wohnungsmarkt in Deutschland entspannen. Tatsächlich wäre es eher so, dass mit Zinsen die Spannungen am Wohnungsmarkt sich zunächst verschärfen würden, weil weniger Wohnungen gebaut werden. Das treibt dann weiter die Mietpreise nach oben - was die Inflation weiter antreibt.
Die EZB bleibt ihrer Linie treu. Nach dem starken Wirtschaftseinbruch 2020 und der Erholung vom letzten Jahr, wäre ein Kurswechsel der EZB doch sehr überraschend. Zumal die EZB die einzige Zentralbank ist, die mehrere Wirtschaftsräume mit nur einer Geldpolitik betreuen muss. Die EZB wird daher weiterhin auf Nummer sicher gehen und im Wesentlichen den Kurs beibehalten.
Im Euroraum ist ein Problem, dass bei steigenden Zinsen die Staatshaushalte unter Druck kommen. Probleme bei der Staatsfinanzierung setzen dem Euro aber mehr zu, als die Nullzinspolitik. Deshalb sind Änderungen der Zinspolitik allenfalls langsam und in kleinen Schritten zu erwarten.


Ein gefährlicher Punkt ist, dass in Deutschland zunehmend mehr die Fachkräfte knapp werden. Das, in Verbindung mit steigenden Preisen, führt zu steigenden Lohnforderungen und schließlich zu steigenden Löhnen. Sollte dieser Prozess richtig ins Laufen kommen, DANN kommen wir in eine Spirale der Inflation, die nur noch schwer zu stoppen ist.

Aktuell aber sind die Lohnforderungen der Gewerkschaften NOCH moderat. (Eigentlich zu moderat für den Markt in Deutschland, aber das ist ein anderes Thema.....)
Ich halte deshalb weniger die EZB-Zinspolitik für entscheidend für die Inflationsthematik, sondern vielmehr die Entwicklung der Lohnkosten in Kombination mit der Entwicklung der Arbeitslosigkeit.
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jack000
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von jack000 »

z4ubi hat geschrieben:(02 Feb 2022, 14:56)
Die EZB bleibt ihrer Linie treu.
Ja, mit den entsprechenden Folgen:
Sparkassenpräsident fürchtet "Schleichende Entreicherung der Mittelschicht" und kritisiert EZB

Sparkassenpräsident Helmut Schleweis hält einen längerfristigen Anstieg der Preise für möglich. Dabei käme besonders die Mittelschicht unter die Räder. Er fordert, dass die Europäische Zentralbank noch in diesem Jahr die Leitzinsen erhöhen soll, um der grassierenden Inflation Einhalt zu gebieten.

[...]
Je länger die Geldpolitik der EZB auf Kosten der Verbraucher den deutlich steigenden Preisen tatenlos zusehe, desto größer werde der wirtschaftliche Schaden für große Teile der Bevölkerung.

Dem pflichtet auch Uwe Dürkop, Chefvolkswirt der Berliner Sparkasse, bei. Er meint, dass 50 Prozent der deutschen Haushalte "keine Luft" für eine weitere Steigung der Inflation hätten.
https://de.rt.com/inland/130921-sparkas ... ibVejrz2JY
Aber die EZB kann nicht die Leitzinsen erhöhen, da es einigen Euro-Teilnehmern das Kreuz brechen würde. Also handelt es sich nicht um ein "Der Linie treu bleiben" sondern um ein verharren in einem nicht änderbaren Zustand.
Zumal die EZB die einzige Zentralbank ist, die mehrere Wirtschaftsräume mit nur einer Geldpolitik betreuen muss.
Deswegen sind die Möglichkeiten extrem beschränkt und daher wird die Sache in ihrer jetzigen Form auch vor die Hunde gehen.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von firlefanz11 »

jack000 hat geschrieben:(03 Feb 2022, 07:51)
Aber die EZB kann nicht die Leitzinsen erhöhen, da es einigen Euro-Teilnehmern das Kreuz brechen würde. Also handelt es sich nicht um ein "Der Linie treu bleiben" sondern um ein verharren in einem nicht änderbaren Zustand.
Genau so siehts aus...
Erkennt die EZB nämlich an, dass Inflation ein Problem ist, welches bekämpft werden muss, kann sie nicht weiter Staatsanleihen kaufen und die Zinsen tief halten.
Da das Inflationsziel längst erreicht ist, müsste sie sich jetzt auf Preisstabilität konzentrieren aber genau DAS tut sie nicht sondern subventioniert weiterhin die höchstverschuldeten Länder wie Griechenland u. Italien während hierzulande die Menschen durch Inflation u. Negativzinsen doppelt belastet werden. :mad2:
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Atue001 hat geschrieben:(02 Feb 2022, 23:34)

Ich halte deshalb weniger die EZB-Zinspolitik für entscheidend für die Inflationsthematik, sondern vielmehr die Entwicklung der Lohnkosten in Kombination mit der Entwicklung der Arbeitslosigkeit.
Naja, aber genau darauf zielt doch die Zinspolitik ab. Die Nachfrage zu bremsen (oder nach Situation zu erhöhen), mit einer entsprechenden Reaktion auf die Löhne. :?:
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Tom Bombadil
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Situation ist gefährlich. Wenn die Zentralbanken die Zinsen zu sehr erhöhen, besteht die Gefahr eines Börsencrashs, weil die Blase schon viel zu lange aufgepumpt wurde. Werden die Zinsen nicht erhöht und die Inflation steigt weiter, kann es zwar kurzfristig zu einem Nachfrageboom kommen - der die Inflation weiter anheizt - lange anhalten wird der aber nicht und wenn den Unternehmen die Einnahmen wegbrechen besteht auch wieder Crashgefahr.

Dass die EZB gar nichts macht passt aber gut zur europäischen Politik. So können sich die Staaten einfacher entschulden, dass der arbeitende Bürger, dem die Politik ja eigentlich dienen soll, dabei sein Geld verliert, ist den Granden scheißegal.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Nullzinspolitik und Inflation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Feb 2022, 11:41)

Die Situation ist gefährlich. Wenn die Zentralbanken die Zinsen zu sehr erhöhen, besteht die Gefahr eines Börsencrashs,
Wieso? Richtig ist, dass festverzinsliche Wertpapiere gegenüber Aktien an Attraktivität gewinnen würden. Und möglicherweise Aktien stagnieren oder an Wert verlieren. Das ist vollkommen unproblematisch. Gerade wenn man die möglichen Zinsschritte betrachtet. Es denkt schließlich niemand daran den Leitzins plötzlich um 5 oder 10 Prozentpunkte zu erhöhen.
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