Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2019, 17:39)
Ein Gedankenexperiment ist laut dir kein realistisches Szenario, Rosinenpicken ist also nicht.
Ok, wenn du den Unterschied nicht erkennst, dann lassen wir das. "Nehmen wir an, die Vermögensverteilung wäre gleicher..." - Du: "Hä? Ist sie aber nicht. Gedankenexperiment macht keinen Sinn."
Zwei Dinge:
Erstens: Herzchirurg kann prinzipiell jeder werden, Erbe von Riesenvermögen nicht.
Quatsch, wie will jemand ohne Finger Chirurg werden? Eine Ehepartner mit super reichen Eltern, kann der Mann ohne Finger trotzdem finden. Boah, deine Argumente... Ich meine, 9 der 10 reichsten Menschen sind Selfmade.
Zweitens: Nach dem o.g. Zitat dürften solche Produktionsmittel also erst vererbt werden, wenn die Erben ihre Tauglichkeit bei der Steuerung von Produktionsmitteln bewiesen haben. Man könnte ja eine Computersimulation machen, wobei die Teilnehmer die Produktionsmittel einsetzen müssen und wer dabei am besten abschneidet, der bekommt das Erbe. Wie wäre das?
Dann könnte man das ja immer machen, wenn das gehen würde. Übrigens: Wenn es so eine Simulation geben würde, dann hätte ich die gerne. Damit könnte ich auf dem Aktienmarkt Milliarden verdienen.
Ich will den Leuten gar nicht an ihr Vermögen, es ist ihr Geld, der Staat, der die soziale Marktwirtschaft zu verantworten hat, muss sich aber etwas einfallen lassen, damit die Masse der Bürger mehr Vermögen bilden kann, es kann nicht sein, dass Deutschland eine der größten Wirtschaftsmächte der Welt ist, die deutschen Bürger aber europaweit in Sachen Vermögen hinterher hinken.
Wie gesagt: Zum einen hat es diverse Gründe, warum Deutschland statistisch pro Kopf weniger Vermögen hat als deutlich ärmere Länder als Deutschland. Wohlstand lässt sich nicht mit einer Zahl bemessen, auch wenn das schön wäre. Ich meine, darum geht es ja in dem Thread. Du siehst dir eine statistische Zahl an und attestierst: Aha, Deutschland ist im Vermögen sau schlecht, da muss man was tun. Wenn man das Gedankenexperiment umsetzen würde, wäre das Medianvermögen deutlich höher. Hätte man dadurch etwas gewonnen? Wärst du dann zufriedener?
Wie wäre es damit: Man zählt die Rentenansprüche als Vermögen in der Statistik mit. Hat jemand mit 40 zB. Ansprüche von 200 000€, dann zählen wir sein Vermögen als 200 000€ + das , was er noch hat. Um das anzugleichen, machen wir das in allen Ländern so und gucken, wo dann Deutschland steht. Dass andere Länder deutlich mehr auf private Vorsorge bauen, wirkt sich natürlich auf die Statistik aus.
Zum anderen kommt es drauf an, wie man es schafft, dass mehr Vermögen gebildet werden kann.
Sind die Immobilienpreise zu hoch? Nö, das ist in anderen Ländern nicht anders.
Haben die Deutschen zu viel Angst vor zB. Aktien? Klar, die Aktienquote (haushalte, die Aktien haben) ist im internationalen Vergleich sehr niedrig. Bei einem derartigen Niedrigzinsumfeld ist das schlecht. Ich persönlich finde, da könnte man zumindest mal Aufklärung betreiben. Aktien werden doch als Teufelszeug angesehen. Stichwort: Solareinzelaktie, die pleite ging, Telekomaktie, Dotcomblase(ich kenn einen Freund, dessen Bekannter...). Und wenn ein Merz sich hinstellt und sagt, dass man Aktienanlage für Privathaushalte steuerlich begünstigen sollte - was eben genau die Privatvermögen steigen ließe - reagiert Deutschland empört. Wie kann er nur??
Was sind deine Vorschläge oder Gedanken?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.