Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

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3x schwarzer Kater
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

zollagent hat geschrieben:(26 Mar 2018, 13:21)

Man wird deswegen gerne rechts eingeordnet, weil der Widerspruch und auch die "Argumente" gegen eine Währungsunion vorzugsweise (Ausnahmen natürlich existent) in erster Linie aus der rechten Ecke kommen.
Besonders spannend wird es dann, wenn plötzlich das Wohl der anderen Länder in den Vordergrund gerückt wird. Dass man Ländern wie Griechenland, Spanien oder wie auch immer die Möglichkeit nimmt durch Währungspolitik ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Als ob die Währungspolitik eine Alternative zu guter Wirtschaftspolitik wäre, mit der man alles was falsch gemacht wird einfach mal so geraderücken könnte. Ohne Kosten für den Bürger.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von zollagent »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 Mar 2018, 13:32)

Besonders spannend wird es dann, wenn plötzlich das Wohl der anderen Länder in den Vordergrund gerückt wird. Dass man Ländern wie Griechenland, Spanien oder wie auch immer die Möglichkeit nimmt durch Währungspolitik ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Als ob die Währungspolitik eine Alternative zu guter Wirtschaftspolitik wäre, mit der man alles was falsch gemacht wird einfach mal so geraderücken könnte. Ohne Kosten für den Bürger.
Das Rezept der "Währungsmanipulation zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes" ist ein vergifteter Apfel, der der Bösen Königin von hinter den sieben Bergen zur Ehre gereichen würde. Und leider wird in den rechten Kreisen den kurzdenkerischen Märchen geglaubt. Ohne Strukturänderungen wird man mit Währungsesoterik nur erreichen, daß irgendwann die Problematik noch schlimmer wird.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

zollagent hat geschrieben:(26 Mar 2018, 13:34)

Das Rezept der "Währungsmanipulation zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes" ist ein vergifteter Apfel, der der Bösen Königin von hinter den sieben Bergen zur Ehre gereichen würde. Und leider wird in den rechten Kreisen den kurzdenkerischen Märchen geglaubt. Ohne Strukturänderungen wird man mit Währungsesoterik nur erreichen, daß irgendwann die Problematik noch schlimmer wird.
Korrekt. Und wer Länder mit niedriger Produktivität als Gegenargument vorschlägt, sollte dann mal überlegen, warum z.B. die Slowakei oder die baltischen Länder, das Problem nicht haben. An der Währung kann's wohl nicht liegen.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

[Mod: Bezugszitat entfernt]

jederzeit googeln. Z.B. die Inflationsraten in Deutschland oder die Wechselkurschwankungen von DM und EUR im Vergleich zum USD. Das sollte eigentlich mal zum Grundwissen gehören für diejenigen, die sich mal damit beschäftigen.

Ansonsten ist es natürlich interessant, dass du natürlich erstmal lauthals nach "Beleg" schreist, wenn man mal eine andere Meinung als du vertritt, du es selber allerdings bei deiner Behauptung, dass es sich beim EUR im Vergleich DM eher um eine schwache Währung handelt ist nicht für notwendig hältst einen Beleg beizubringen.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

Zitat Anfang;
Planungen für einen solchen Schlechtwetterfonds gibt es auch in Europa. Soweit ist der Vorschlag nicht neu. Neu ist aber das Volumen des Hilfstopfs, den der IWF schaffen will: Jedes Land soll im Jahr 0,35 Prozent seiner Wirtschaftsleistung einzahlen. Für Deutschland wären das gut 11,4 Milliarden Euro. Innerhalb von zehn

Zitat Ende.

http://www.handelsblatt.com/finanzen/ge ... 12420.html

Das Problem dürfte sein, dass im Moment nur Deutschland "problemlos" einzahlen kann. Für eine Währungsunion müssen alle Staaten gleich vernünftig sein. Das kommt aber langsam.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

Mal ein UR-alter Beitrag von mir.
Skull hat geschrieben:(16 May 2012, 11:48)


Das Projekt Euro ist und war ein Politisches, kein Wirtschaftliches.

Deine "Argumente" hier im zitierten Absatz lässt dagegen "Experten"wissen vermissen.

-Handel wird einfacher und der Wirtschaftsraum größer

Der Wirtschaftraum hat sich durch eine gemeinsame Währung nicht verändert.
Der Handel durch das Fehlen einer Rechenoperation ist zu vernachlässigen.
Auch vorher gab es relativ stabile Währungen innerhalb Europas zueinander.

-Um in der globalisierten Welt wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es für Europa von großem Vorteil die Nationalstaaten-Zersplitterung zu überwinden.

Dafür ist keine gemeinsame Währung notwendig, sondern gemeinsame Voraussetzungen in Form von Steuer-und Rechtssystemen.

-Der erste Schritt ist ein gemeinsamer Wirtschaftsraum mit einer Währung

Genau das ist falsch und der Fehler. Umgekehrt muß es lauten.
Eine gemeinsame Währung kann nur am Ende einer gemeinsamen Entwicklung stehen.



Und damit Du mich richtig verstehst. Ich war (!) vehement gegen die
Einführung einer gemeinsamen Währung zu diesem Zeitpunkt mit diesen Ländern.
Eine gemeinsame Währung von D, F, A, B, NL, LUX, DK, SF und S wäre eher unproblematisch gewesen.

Heute und seit Einführung im Jahr 1999 schreibe ich, es war und ist ein Fehler gewesen,
aber man muß nun damit leben und das beste daraus machen.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(26 Mar 2018, 14:59)

Mal ein UR-alter Beitrag von mir.



mfg
Aus meiner Sicht sollte man nicht nur das Beste aus dem politischen Konzept der Gemeinschaftswährung machen, sondern endlich sämtliche Partner der EU dazu veranlassen, sich zu einer gemeinsamen Haushaltskontrolle bereit zu finden und der Gemeinschaftswährung bei zu treten.

Als Privatmann habe ich viele tausend Euros dafür ausgegeben, daß Überweisungen aus dem Euro-Raum nach Polen mit hohen Bankgebühren belastet werden. Eine Überweisung im Euro-Raum ist kostenlos. Inzwischen habe ich einen günstigen Weg für Überweisungen gefunden. Die Veränderung der Wechselkurse bleibt ärgerlich (Bandbreite 10%).

Mag ja sein, daß niemand etwas von den Währungsveränderungen bemerkt, wenn er stets träge auf seinem Nest sitzt... aber selbst da bekommt er Wind davon, wenn er seine Tankstelle ansteuert. Aber dann ist das schon der Dollar, der mal schwächelt und mal bärenstark auftritt.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2018, 18:24)

Nein, geldpolitische Maßnahmen, wie etwa die Abwertung der eigenen Währung - was dann zur Entwerttung der Schulden führt - kommen nicht aus der "rechten Ecke", das ist eine Verschwörungstheorie.
Nein, das ist weder eine Verschwörungstheorie noch rechts. Rechts (wirtschaftspolitisch) ist nämlich genau dass man das nicht will. Insofern bin ich in Bezug auf diese Tatsache wohl durchaus auch rechts, ohne dass ich mich dafür schämen oder entschuldigen muss. Für spannend halte ich nur, wie wenig rechts in diesem Bezug manche unserer sehr weit rechts stehenden Freunde plötzlich argumentieren.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Mar 2018, 18:24)

Nein, geldpolitische Maßnahmen, wie etwa die Abwertung der eigenen Währung - was dann zur Entwertung der Schulden führt - kommen nicht aus der "rechten Ecke", das ist eine Verschwörungstheorie.
Nicht nur der Schulden, sondern auch der Ersparnisse im Land. Eine Maßnahme, die vor allem "die Kleinen" trifft.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von rain353 »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Mar 2018, 06:27)

Die Exporte laufen gut und es gibt eine Schwarze Null. Das mit den Leitzinsen ist ein Befehl von Krugman und in Japan genauso vorhanden.
Ja, aber diese schwarze Null basiert auf Kosten der deutschen Sparer..... und der Rentenversicherung...
Wieso haben wir die reichsten Staaten in der Vergangenheit gerettet, wenn wir doch die Ärmsten in Europa sind....
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

rain353 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 21:33)

Ja, aber diese schwarze Null basiert auf Kosten der deutschen Sparer..... und der Rentenversicherung...

Wieso haben wir die reichsten Staaten in der Vergangenheit gerettet, wenn wir doch die Ärmsten in Europa sind....
Worauf möchtest Du hinaus ?

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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von rain353 »

Skull hat geschrieben:(26 Mar 2018, 21:35)

Worauf möchtest Du hinaus ?

mfg
Die haben doch nur "Ja" zur Währungsunion gesagt, weil sie zu deren Gunsten ausfiel, dann soll man schließlich sich auch bemühen, als nach einem gemeinsamen Budget und EU-Finanzminister zu schreien.... Undankbar!
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

rain353 hat geschrieben:(26 Mar 2018, 22:53)

Die haben doch nur "Ja" zur Währungsunion gesagt, weil sie zu deren Gunsten ausfiel,
dann soll man schließlich sich auch bemühen,
als nach einem gemeinsamen Budget und EU-Finanzminister zu schreien.... Undankbar!
Ich kann Dir weiterhin nicht wirklich folgen.
Noch weniger, was Du eigentlich mitteilen möchtest

Wer ist im Kontext Deiner Postings nun "die" ?

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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

zollagent hat geschrieben:(26 Mar 2018, 13:34)

Das Rezept der "Währungsmanipulation zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes" ist ein vergifteter Apfel, der der Bösen Königin von hinter den sieben Bergen zur Ehre gereichen würde. Und leider wird in den rechten Kreisen den kurzdenkerischen Märchen geglaubt. Ohne Strukturänderungen wird man mit Währungsesoterik nur erreichen, daß irgendwann die Problematik noch schlimmer wird.
Dieser giftige Apfel wurde aber gerne und viel gereicht als es noch nationale Waehrungen in Europa gab.

Ich erlebte das oft genug. Beispiel Italien. Wurde es knapp hat man einfach Lira gedruckt und Abwertung gerne in Kauf genommen. Die italienischen Firmen verkauften dann im Ausland zu billigeren Preisen in US$ als die deutsche Konkurrenz und bingo es gab fuer den US$ mehr Lira. Spanien und auch Frankreich verhielten sich nicht viel anders.

Man nahm willig und gesteuert hoehere Inflation und Geldentwertung in Kauf. Und wurde es zu toll hat man sich auch damals gerne aus dem noerdlichen Europa helfen lassen.

Sogesehen ist der Euro an sich besser und wuerde noch besser funktionieren wenn es ein eineheitliches europaeisches Finanzsystem und eine europaeische Zentralbank an Stelle der nationalen Zentralbanken gaebe.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von unity in diversity »

Ohne eine koordinierte Standortpolitik, kann Europa keinen globalen Wettbewerb bestehen:
http://janson-karikatur.de/wp-content/u ... 829-sw.jpg
Stattdessen pflegen die ihren Nord/Süddünkel und lassen sich von der Flüchtlingskrise auseinanderreißen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
odiug

Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von odiug »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Mar 2018, 04:22)

Ohne eine koordinierte Standortpolitik, kann Europa keinen globalen Wettbewerb bestehen:
http://janson-karikatur.de/wp-content/u ... 829-sw.jpg
Stattdessen pflegen die ihren Nord/Süddünkel und lassen sich von der Flüchtlingskrise auseinanderreißen.
Die USA haben auch kein koordinierte Standortpolitik und auch keine einheitliche Migrationspolitik ... Stichwort: Sanctuary Cities.
Aber sie haben eine Regelung, wie einzelne Staaten pleite gehen können, ohne dass deshalb die Währung selbst zerbrechen würde.
Und genau das bräuchte der EURO-Raum auch.
Aber da stehen noch alte, etwas verstaubt, romantische Ideen von nationaler Souveränität der einzelnen Mitgliedsstaaten im Weg, die sich mit der faktischen Realität kaum mehr verbinden lassen.
Interessanterweise würden die einzelnen Euro-Staaten an Handlungsspielraum gewinnen, würden sie eine Möglichkeit haben, innerhalb des Euros pleite zu gehen.
Und genau die Unfähigkeit, alte Zöpfe abzuschütteln, ist die Ursache für die Konflikte in der EU.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(27 Mar 2018, 01:43)

....

Sogesehen ist der Euro an sich besser und wuerde noch besser funktionieren wenn es ein eineheitliches europaeisches Finanzsystem und eine europaeische Zentralbank an Stelle der nationalen Zentralbanken gaebe.
Eine EZB (Europäische Zentralbank) haben wir aber seit Anbeginn des Euros, mit Herrn Trichet, Herrn Duisenberg und nun Herrn Draghi als EZB-Präsidenten. Letztere Unterschrift prangt auf allen Euro-Geldscheinen. Demnächst wird voraussichtlich Herr Weidmann den Stab übernehmen.

Mit etwas Glück vollzieht die Euro-Gruppe auch den Schritt hin zu einem europäischen Finanzsystem mit Finanzminister und Überwachung des Haushaltsrahmens der Euro-Länder. Der französische Staatspräsident Macron hat einen entsprechenden Vorschlag gemacht, der nun von der Bundesregierung beäugt wird... vermutlich mit Wohlwollen.

Soooo schlecht steht es auch wieder nicht mit dem Euro. Nun müssen wir noch mit Griechen und Italienern eine Lösung der Schuldenkrisen finden.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:05)
Soooo schlecht steht es auch wieder nicht mit dem Euro. Nun müssen wir noch mit Griechen und Italienern eine Lösung der Schuldenkrisen finden.
Die Euro-Krise ist vorbei.

Zitat Anfang.

Fest steht: Griechenland wird im Sommer aller Voraussicht nach kein neues Kreditprogramm brauchen. Aufatmen in Brüssel, Berlin, Paris und Washington.

Der griechische Staatshaushalt wird auch in diesem Jahr einen kräftigen primären Haushaltsüberschuss (ohne den Schuldendienst) aufweisen – dem fortgesetzten rigorosen Sparkurs in Athen sei Dank. Gehälter, Löhne, Renten und Pensionen wurden seit Anfang 2010 um bis 55 Prozent gekürzt, Steuern und Abgaben massiv erhöht, eine Vielzahl neuer Steuern und Abgaben in Athen eingeführt.

Zitat Ende.

http://m.sz-online.de/nachrichten/griec ... 87694.html

Jetzt wird überlegt was zu tun ist, damit sich so was nicht wiederholt. Ein Euro-Finanzminister ist im Gespräch und/oder 0,35% vom BIP werden jährlich in einen Fonds eingezahlt und es gibt dazu strengere Auflagen.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:20)

Die Euro-Krise ist vorbei.

Zitat Anfang.

Fest steht: Griechenland wird im Sommer aller Voraussicht nach kein neues Kreditprogramm brauchen. Aufatmen in Brüssel, Berlin, Paris und Washington.

Der griechische Staatshaushalt wird auch in diesem Jahr einen kräftigen primären Haushaltsüberschuss (ohne den Schuldendienst) aufweisen – dem fortgesetzten rigorosen Sparkurs in Athen sei Dank. Gehälter, Löhne, Renten und Pensionen wurden seit Anfang 2010 um bis 55 Prozent gekürzt, Steuern und Abgaben massiv erhöht, eine Vielzahl neuer Steuern und Abgaben in Athen eingeführt.

Zitat Ende.

http://m.sz-online.de/nachrichten/griec ... 87694.html

Jetzt wird überlegt was zu tun ist, damit sich so was nicht wiederholt. Ein Euro-Finanzminister ist im Gespräch und/oder 0,35% vom BIP werden jährlich in einen Fonds eingezahlt und es gibt dazu strengere Auflagen.
Diesen Daten traue ich nicht über den Weg. Griechenland steht mit seinem Korruptionsindex (2016) auf Platz 69, Italien auf Platz 60. Das ist kein guter Platz für eine zuverlässige Wirtschaft. Die EU muß diese Probleme lösen; zur Not mit scharfen Schnitten.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von zollagent »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(27 Mar 2018, 01:43)

Dieser giftige Apfel wurde aber gerne und viel gereicht als es noch nationale Waehrungen in Europa gab.

Ich erlebte das oft genug. Beispiel Italien. Wurde es knapp hat man einfach Lira gedruckt und Abwertung gerne in Kauf genommen. Die italienischen Firmen verkauften dann im Ausland zu billigeren Preisen in US$ als die deutsche Konkurrenz und bingo es gab fuer den US$ mehr Lira. Spanien und auch Frankreich verhielten sich nicht viel anders.

Man nahm willig und gesteuert hoehere Inflation und Geldentwertung in Kauf. Und wurde es zu toll hat man sich auch damals gerne aus dem noerdlichen Europa helfen lassen.

Sogesehen ist der Euro an sich besser und wuerde noch besser funktionieren wenn es ein eineheitliches europaeisches Finanzsystem und eine europaeische Zentralbank an Stelle der nationalen Zentralbanken gaebe.
Es gibt doch ein Europäische Zentralbank. Übrigens hat der giftige Apfel die Schattenseite, daß der Einkauf auch teurer wird. Und daß dann letztlich die nationale Währung nicht mehr akzeptiert wird, sondern Bezahlung in Devisen, bspw. Dollar gefordert wird. Dann ist die Magie der Währungsmanipulation schnell am Ende.
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:29)

Diesen Daten traue ich nicht über den Weg. Griechenland steht mit seinem Korruptionsindex (2016) auf Platz 69, Italien auf Platz 60. Das ist kein guter Platz für eine zuverlässige Wirtschaft. Die EU muß diese Probleme lösen; zur Not mit scharfen Schnitten.
Diese Daten dürften nun stimmen. Die EU und der IWF sind ja direkt vor Ort und Griechenland ist ja nicht mehr in der Lage sich weiter kräftig zu verschulden. Krugman hat hier ja verloren.

Zitat Anfang.

Das behauptet zumindest die griechische Regierung: "Wir werden unsere nationale Souveränität wiederherstellen", sagt Wirtschaftsminister Dragasakis. Das ist ein wichtiger Punkt für die Griechen. Vertreter der Eurozone mögen den Begriff "Souveränität" nicht so gerne. Sie sagen, Griechenland werde, wie alle Staaten der Eurozone

Zitat Ende.

http://m.spiegel.de/wirtschaft/soziales ... 96732.html
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

zollagent hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:36)

Es gibt doch ein Europäische Zentralbank. Übrigens hat der giftige Apfel die Schattenseite, daß der Einkauf auch teurer wird. Und daß dann letztlich die nationale Währung nicht mehr akzeptiert wird, sondern Bezahlung in Devisen, bspw. Dollar gefordert wird. Dann ist die Magie der Währungsmanipulation schnell am Ende.
Ja die gibt es aber es gibt auch noch die Nationalbanken die ihr Sueppchen kochen.

Deine Aussage bezueglich nationale Waehrung bestaetigt lediglich das eine gemeinsame Waehrung besser ist. Natuerlich wurde vor dem Euro bei Verkauf zB nach Griechenland Bezahlung in DM gefordert. Ich haette niemals Drachmen, Pesos oder Lira akzeptiert. Aber Devisenreserven waren da zumindest fuer Laender wie Italien mit einer guten Export Rate. Ansonsten Geld drucken. Das ist der Kreislauf
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Re: Warum wird man als rechts eingestuft, wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:39)

Diese Daten dürften nun stimmen. Die EU und der IWF sind ja direkt vor Ort und Griechenland ist ja nicht mehr in der Lage sich weiter kräftig zu verschulden.

...
...
Nach Griechenland fließen derzeit viele Milliarden. Und die allgegenwärtige Korruption wird dafür sorgen, daß der alte Kladderadatsch in kurzer Zeit wieder Oberwasser hat. Da ist etwas ganz grundsätzlich faul.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

Das Problem einer Währungsunion ist schlicht und einfach,
wenn Regeln, Gesetze, Wirtschaft, Konjunktur etc. zu unterschiedlich in den nationalen Räumen ist,
eine gleichlautende und gemeinsame Geldpolitik eben an Grenzen stösst.

Da die einzelnen Volkswirtschaften unterschiedliche Ansprüche, Bedürfnisse und Notwendigkeiten
an die eine Zentralbank haben.

Das galt sinngemäß bei der deutschen Wiedervereinigung beim Zusammenführen von BRD und DDR,
genauso wie heute im Eurowährungsraum.

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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2018, 10:30)

Das Problem einer Währungsunion ist schlicht und einfach,
wenn Regeln, Gesetze, Wirtschaft, Konjunktur etc. zu unterschiedlich in den nationalen Räumen ist,
eine gleichlautende und gemeinsame Geldpolitik eben an Grenzen stösst.

Da die einzelnen Volkswirtschaften unterschiedliche Ansprüche, Bedürfnisse und Notwendigkeiten
an die eine Zentralbank haben.

mfg
Völlig ein zu sehen! Deshalb muß aus meiner Sicht das Manöver Euro abgepfiffen werden. Und zwar entlang einer Entscheidungslinie, die durch den landesspezifischen Korruptionsindex bestimmt wird. Der hat etwas mit der Wirtschaftsweise eines Landes und seiner Menschen zu tun.

https://www.transparency.de/korruptions ... -2016/?L=0

Mit einiger Sicherheit sind Griechenland und Italien nicht in der Lage, ihr Land in einer stabilen Währungszone zu halten.

Diese Schieflage muß aufgearbeitet werden, wie auch immer... sonst wird das auf Dauer nichts mit dem Euro.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 10:50)

Völlig ein zu sehen! Deshalb muß aus meiner Sicht das Manöver Euro abgepfiffen werden. Und zwar entlang einer Entscheidungslinie, die durch den landesspezifischen Korruptionsindex bestimmt wird. Der hat etwas mit der Wirtschaftsweise eines Landes und seiner Menschen zu tun.

https://www.transparency.de/korruptions ... -2016/?L=0

Mit einiger Sicherheit sind Griechenland und Italien nicht in der Lage, ihr Land in einer stabilen Währungszone zu halten.

Diese Schieflage muß aufgearbeitet werden, wie auch immer... sonst wird das auf Dauer nichts mit dem Euro.
Das ist so weit richtig. Wobei Griechenland (noch) unter Aufsicht steht. Aus dem Grund könnte es auch hier funktionieren. Meines Erachtens.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Adam Smith hat geschrieben:(27 Mar 2018, 11:00)

Das ist so weit richtig. Wobei Griechenland (noch) unter Aufsicht steht. Aus dem Grund könnte es auch hier funktionieren. Meines Erachtens.
Die Aufsicht über die Landeshaushalte wäre schon ein Mittel, um auch Italien wieder ein zu hegen. Aber das Verfahren widerspricht dem Zeitgeist der nationalen Unabhängigkeit. Ich glaube deshalb nicht, daß es die Haushaltskontrollen durch eine Art Euro-Finanzminister geben wird.

Stabilität kommt entweder aus dem Volk und seiner Lebens- und Wirtschaftsweise... oder der Versuch schlägt fehl. Da sind wir doch jetzt... und nur durch die Lähmung der EU infolge von Wahlkämpfen und Regierungsbildung in D & F wurde die Umgestaltung der Euro-Zone versäumt.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 11:09)

und nur durch die Lähmung der EU infolge von Wahlkämpfen und Regierungsbildung in D & F
wurde die Umgestaltung der Euro-Zone versäumt.
Davon abgesehen, ob man so etwas wollte und wolle...

Da wurde nichts versäumt. Es ist (derzeit) schlicht nicht möglich (gewesen).

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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2018, 14:10)

Davon abgesehen, ob man so etwas wollte und wolle...

Da wurde nichts versäumt. Es ist (derzeit) schlicht nicht möglich (gewesen).

mfg
Ich bin gespannt, worauf die französische Regierung und die Bundesregierung sich einigen werden... und was danach möglich ist.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 14:47)

Ich bin gespannt, worauf die französische Regierung und die Bundesregierung sich einigen werden...
und was danach möglich ist.
Wenn sich 2 (in Worten zwei) Regierungen einigen...sollten...

was bedeutet das dann wohl für "einstimmige" Entscheidungen in Bezug auf ALLER Euro-Länder ? :D

Und in Bezug auf deren Ratifizierung in ALLEN nationalen Parlamenten ?


Daher kann ich (Deinen) Optimismus nicht wirklich nachvollziehen.

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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2018, 15:04)

Wenn sich 2 (in Worten zwei) Regierungen einigen...sollten...

was bedeutet das dann wohl für "einstimmige" Entscheidungen in Bezug auf ALLER Euro-Länder ? :D

Und in Bezug auf deren Ratifizierung in ALLEN nationalen Parlamenten ?


Daher kann ich (Deinen) Optimismus nicht wirklich nachvollziehen.

mfg
Die Bundesregierung ist angetreten, um mit den 26 Partnern weiter zu machen. Präsident Macron ist angetreten, um in der Euro-Gruppe neu auf zu setzen. Jedenfalls ist das sein Vorschlag. Am Ende muß ja etwas dabei heraus kommen, was beide gut finden. Weiter-so... kann ich mir nicht vorstellen.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Skull »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 15:32)

Die Bundesregierung ist angetreten, um mit den 26 Partnern weiter zu machen.
Präsident Macron ist angetreten, um in der Euro-Gruppe neu auf zu setzen.

Jedenfalls ist das sein Vorschlag.

Am Ende muß ja etwas dabei heraus kommen, was beide gut finden. Weiter-so... kann ich mir nicht vorstellen
Ja. Alles nachvollziehbar.

Aber...was ist, wenn zwei Partner etwas gut finden und die anderen 5 - 20 nicht ? :D

Oder wenn 2 Regierungen etwas gut finden, die eigenen Parteien oder Parlamente aber nicht ?

mfg
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2018, 16:06)

Ja. Alles nachvollziehbar.

Aber...was ist, wenn zwei Partner etwas gut finden und die anderen 5 - 20 nicht ? :D

Oder wenn 2 Regierungen etwas gut finden, die eigenen Parteien oder Parlamente aber nicht ?

mfg
Bei einer GroKo in D und einer absoluten Mehrheit in F sollte eine Einigung auch auf der Ebene der beiden Parlamente möglich sein. Auch den Sozen hatten verschiedene Dinge in der EU überhaupt nicht mehr geschmeckt.

Ich fürchte, das Spiel mit den 5 bis 20 Partnern willig/nicht willig liegt mit im Plan. Das Ergebnis war schon bei Präsident Hollande/Kanzlerin Merkel für Kerneuropa vorüberlegt.

Uns kommt das alles sehr fremd vor, weil die EU-Kommission sich im vergangenen Jahr sehr angestrengt hat, die EU in ihrer derzeitigen Gestalt zu bewahren und sie sogar noch zu erweitern: Beitrittsperspektive Westlicher Balkan. Das Konzept einer so ausgedehnten EU aber funktioniert nur, wenn ein staatlicher Überbau für die EU vereinbart wird. Dazu kommt es nach allen gemachten Erfahrungen aber nicht; allenfalls entschließt sich ein Bund der Willigen zu diesen Schritt. Den geht man, oder die EU wird völlig gelähmt und als Geldverteilmaschine mißverstanden.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 17:24)

Bei einer GroKo in D und einer absoluten Mehrheit in F sollte eine Einigung auch auf der Ebene der beiden Parlamente möglich sein. Auch den Sozen hatten verschiedene Dinge in der EU überhaupt nicht mehr geschmeckt.

Ich fürchte, das Spiel mit den 5 bis 20 Partnern willig/nicht willig liegt mit im Plan. Das Ergebnis war schon bei Präsident Hollande/Kanzlerin Merkel für Kerneuropa vorüberlegt.

Uns kommt das alles sehr fremd vor, weil die EU-Kommission sich im vergangenen Jahr sehr angestrengt hat, die EU in ihrer derzeitigen Gestalt zu bewahren und sie sogar noch zu erweitern: Beitrittsperspektive Westlicher Balkan. Das Konzept einer so ausgedehnten EU aber funktioniert nur, wenn ein staatlicher Überbau für die EU vereinbart wird. Dazu kommt es nach allen gemachten Erfahrungen aber nicht; allenfalls entschließt sich ein Bund der Willigen zu diesen Schritt. Den geht man, oder die EU wird völlig gelähmt und als Geldverteilmaschine mißverstanden.
Warum eine Einigung zwischen der bräsigen Merkel und dem aktionistischen Macron ausgeschlossen ist?
Ersetz in deinen Beiträgen das Wort Partner durch Konkurrent und du bemerkst den Unterschied zwischen Wunschdenken und Realität.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2018, 10:30)

Das Problem einer Währungsunion ist schlicht und einfach,
wenn Regeln, Gesetze, Wirtschaft, Konjunktur etc. zu unterschiedlich in den nationalen Räumen ist,
eine gleichlautende und gemeinsame Geldpolitik eben an Grenzen stösst.


mfg
Genau meine Rede. Es kann nur 100% klappen wenn es ein uebernationales Finanzministerium gaebe an dessen Fuegungen sich alle zu halten haben. Wirtschaft und Konjunktur werden in nationalen Rauemen immer unterschiedlich sein, genauso wie sie regional in den einzelnen Staaten.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(28 Mar 2018, 02:53)

Genau meine Rede. Es kann nur 100% klappen wenn es ein uebernationales Finanzministerium gaebe an dessen Fuegungen sich alle zu halten haben. Wirtschaft und Konjunktur werden in nationalen Rauemen immer unterschiedlich sein, genauso wie sie regional in den einzelnen Staaten.
Also so wie in Venezuela oder in Simbabwe. Und wenn Venezuela mit Kolumbien eine Währungsunion bildet dann wird es gelingen, wenn es ein einheitliches Finanministerium gibt, welches so handelt wie das erfolgreiche Venezuela zuvor.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2018, 10:50)
Völlig ein zu sehen! Deshalb muß aus meiner Sicht das Manöver Euro abgepfiffen werden. Und zwar entlang einer Entscheidungslinie, die durch den landesspezifischen Korruptionsindex bestimmt wird. Der hat etwas mit der Wirtschaftsweise eines Landes und seiner Menschen zu tun.
https://www.transparency.de/korruptions ... -2016/?L=0
Mit einiger Sicherheit sind Griechenland und Italien nicht in der Lage, ihr Land in einer stabilen Währungszone zu halten.
Diese Schieflage muß aufgearbeitet werden, wie auch immer... sonst wird das auf Dauer nichts mit dem Euro.
https://derstandard.at/2000061473460/De ... ef=article
Standard 19. Juli 2017 Debatte über Euro-Austritt: Italien tanzt auf dem Schuldenvulkan
Nielsen ist zuversichtlich: Italien erwirtschaftet derzeit einen Haushaltsüberschuss vor Zinsen in Höhe von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung. Bei gleichbleibendem Wachstum könnten die Zinsen auf die Staatsschulden um ein Prozent steigen, der Schuldenberg würde nicht anwachsen, hat Nielsen errechnet. Ein Prozent ist ein sehr kleiner Spielraum. Allerdings sagt Nielsen, dass Italiens Staatsschulden eine lange Laufzeit von im Schnitt über sechs Jahren haben. Höhere Risikoaufschläge würde Rom also erst nach und nach wirklich spüren.
Die Risiken für den Euro bleiben und keiner kann die Gretchen-Frage beantworten, ob Italien im Euro bleiben sollte oder nicht.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(28 Mar 2018, 09:30).

...
... keiner kann die Gretchen-Frage beantworten, ob Italien im Euro bleiben sollte oder nicht.
Aus meiner Sicht sind 18 Jahre Bewährungszeit genug, um die Bereitschaft und die Fähigkeit eines Partners zu erkennen, sich in eine Gemeinschaft ein zu fügen und eine gemeinsame Lösung mit zu tragen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt... heißt es.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Franzmannanwärter »

Interessant dass noch Niemand die Idee eines "Europas der 2.Geschwindigkeiten" innerhalb dieser Debatte wieder aufgegriffen hat, so könnte man einerseits die Integration der stark wirtschaftlich entwickelten und relativ homogenen EU-Länder vorantreiben und andererseits durch das präsentieren von konkreten Ergebnissen die EU-Integration attraktiver erscheinenen lassen.
Dann hätte man auch den populistischen Parteien a la AFD,Front National oder den Brexit-Anhängern wieder etwas entgegenzusetzen.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Adam Smith »

Franzmannanwärter hat geschrieben:(28 Mar 2018, 11:23)

Interessant dass noch Niemand die Idee eines "Europas der 2.Geschwindigkeiten" innerhalb dieser Debatte wieder aufgegriffen hat, so könnte man einerseits die Integration der stark wirtschaftlich entwickelten und relativ homogenen EU-Länder vorantreiben und andererseits durch das präsentieren von konkreten Ergebnissen die EU-Integration attraktiver erscheinenen lassen.
Dann hätte man auch den populistischen Parteien a la AFD,Front National oder den Brexit-Anhängern wieder etwas entgegenzusetzen.
Es gibt doch ein Europa der 2 Geschwindigkeiten. Die Eurozone und die übrige EU. Und Macron und Merkel reden doch über die Eurozone. Griechenland muss nur fit gemacht werden. Im Moment sieht es ja ganz gut aus. Es sah ja schon mal gut aus, aber hier wurde dann doch betrogen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von Franzmannanwärter »

Adam Smith hat geschrieben:(28 Mar 2018, 11:32)

Es gibt doch ein Europa der 2 Geschwindigkeiten. Die Eurozone und die übrige EU. Und Macron und Merkel reden doch über die Eurozone. Griechenland muss nur fit gemacht werden. Im Moment sieht es ja ganz gut aus. Es sah ja schon mal gut aus, aber hier wurde dann doch betrogen.
Jein,natürlich sind manche EU-Mitgliederstaaten stärker in den Integrationsprozess verstrickt als andere, trotzdem sind wir heute noch vom Konzept des Europas der 2.G entfernt, um das mal zu verdeutlichen:

1)In einem Europa der 2.G würde man sich gemeinsame Ziele setzen und nach jeweiligen Mitteln der betroffenen Staaten eine kürzere oder längere Frist setzen.
Bsp:Ein gesamteuropäischer Plan zur Reduktion der relativen Armut um 20% welcher in Deutschland bis 2025 und in Polen bis 2030 umgesetzt werden soll.

2)Im Gegensatz dazu existiert die eher verbreitete Form der abgestuften Integration, die es EU-Mitgliedstaaten erlaubt Rechtsakte innerhalb der EU-Institutionen durchzusetzen solange diese nicht gegen EU-Recht verstoßen.Diese Rechte und Pflichten sind dann allerdings nur den Ländern auferlegt die auch Teil der Verstärkten Integration sind.

Der fundamentale Unterschied findet sich nun in dem Fakt dass ein Europa der 2.G eine gesamteuropäische Zielsetzung/Vision voraussetzt die für alle Mitgliedstaaten bindend wirkt, wohingegen beim Model der abgestuften Integration einfach ein gewisser Anteil der EU-Länder (mindestens 9) einen formalen Alleingang durchsetzen können.
Falls man die Schaffung der "Vereinigten Staaten von Europa" für wünschenswert hält ist es meiner bescheidenen Meinung nach unabdingbar die einzelne Arrangements zugunsten einer globalen Zielsetzung weichen zu lassen.(Zumindest längerfristig.)
Zuletzt geändert von Franzmannanwärter am Fr 30. Mär 2018, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von rain353 »

"Der Euro ist wie Versailles, nur ohne Krieg." Francois Mitterand
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von unity in diversity »

rain353 hat geschrieben:(29 Mar 2018, 00:51)

"Der Euro ist wie Versailles, nur ohne Krieg." Francois Mitterand
Das stimmt, wenn die EU-Staaten untereinander als Konkurrenten auftreten und wenn sie tatsächlich 18 Jahre Bewährungszeit brauchen, um das zu ändern, ist die EU eine Fußnote der Geschichte.
Man muß einige Geburtsfehler reparieren, damit sie innerlich geschlossen nach außen auftreten und dabei alles von außen annehmen, was sie weiterbringen kann.
Das hat etwas mit Verantwortung zu tun und sorgt für ein wachsendes internationales Gewicht.
H2O hat geschrieben:(28 Mar 2018, 09:51)

Aus meiner Sicht sind 18 Jahre Bewährungszeit genug, um die Bereitschaft und die Fähigkeit eines Partners zu erkennen, sich in eine Gemeinschaft ein zu fügen und eine gemeinsame Lösung mit zu tragen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt... heißt es.
Wer käme als Bewährungshelfer in Frage?
Oder wie schafft man Sachzwänge, damit es funktioniert?
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Adam Smith hat geschrieben:(28 Mar 2018, 06:38)

Also so wie in Venezuela oder in Simbabwe. Und wenn Venezuela mit Kolumbien eine Währungsunion bildet dann wird es gelingen, wenn es ein einheitliches Finanministerium gibt, welches so handelt wie das erfolgreiche Venezuela zuvor.
Das trieft von Ironie! Aepfel mit Orangen vergleichen kannst du mit dir selbst tun
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

unity in diversity hat geschrieben:(29 Mar 2018, 01:08)

Das stimmt, wenn die EU-Staaten untereinander als Konkurrenten auftreten und wenn sie tatsächlich 18 Jahre Bewährungszeit brauchen, um das zu ändern, ist die EU eine Fußnote der Geschichte.
Man muß einige Geburtsfehler reparieren, damit sie innerlich geschlossen nach außen auftreten und dabei alles von außen annehmen, was sie weiterbringen kann.
Das hat etwas mit Verantwortung zu tun und sorgt für ein wachsendes internationales Gewicht.
der euro dient im wesentlichen dazu, dass länder wie frankreich und italien bei der verschuldung ihre bonität verbessern und ihre zinslast drücken konnten und das alles auf kosten des dummen deutschen michels, der dafür bürgt.
italien war vor einführung des euro faktisch pleite und musste alle 2 wochen seine gesamten staatsschulden zu horrenden zinsen umschulden.
und frankreich steht auch nicht viel besser da mit seiner staatsverschuldung von 85% des bip und seit dem krieg 2 mal reformierter währung bei denen auf den france 2 mal jeweils eine 0 gestrichen werden musste.
frankreich und italien sind die eigentlichen gauner. england kann man weniger vorwerfen, die haben beim eu-beitritt nicht geleugnet, dass sie gangster sind.
dass sich deutschland so leicht bescheißen ließ bei diesem trickbetrug, hat natürlich begehrlichkeiten geweckt bei andern schurkenstaaten wie griechenland.
wer nimmt kein geld an, das ihm nachgeschmissen wird und die deutsche exportwirtschaft fands natürlich toll, dass sie plötzlich käufer hatte, die mit neuer kreditwürdigkeit ausgestattet worden waren.
wenn die merkel für 5 groschen verstand hätte, würde sie frankreich und italien drohen, dass deutschland sich nur noch in neuen deutschmarks verschuldet und keine haftungen, bürgschaften oder garantien für diese schurkenstaaten übernimmt.
dann würde sich der wind ganz schnell drehen...-! :mad2:
frankreich und italien sind doch nur der eu beigetreten, damit der deutsche michel für sie die steuern bezahlt, die sich die jeweiligen regierungen nicht traut sie von der eigenen bevölkerung einzutreiben!
wir müssen endlich unsere finanzbeamten in diese länder exportieren... es kann doch ned sein, dass in italien 70% der bevölkerung für das finanzamt nicht existent sind! für die beamten des italienischen finanzamtes hat italien nur knapp 10 millionen einwohner und das finden die behörden ganz ok, denn wenn was fehlt, zahlt ja der deutsche michel.
mir fällt noch ein beispiel aus griechenland ein: da war ein strandhotel mit casino mit 100 festangestellten mitarbeitern, die waren 20 jahre steuerlich ned existent! keine steuernummer, keine mehrwertsteuer, für das finanzamt keine konten und natürlich keine mitarbeiter. der deutsche michel zahlt ja, wenn griechenland geld fehlt...-! :mad2:
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(29 Mar 2018, 01:08)

Das stimmt, wenn die EU-Staaten untereinander als Konkurrenten auftreten und wenn sie tatsächlich 18 Jahre Bewährungszeit brauchen, um das zu ändern, ist die EU eine Fußnote der Geschichte.
Man muß einige Geburtsfehler reparieren, damit sie innerlich geschlossen nach außen auftreten und dabei alles von außen annehmen, was sie weiterbringen kann.
Das hat etwas mit Verantwortung zu tun und sorgt für ein wachsendes internationales Gewicht.

Wer käme als Bewährungshelfer in Frage?
Oder wie schafft man Sachzwänge, damit es funktioniert?
Man schafft Sachzwänge, indem man sich mit gewissenhaften Partnern abstimmt, bestimmte Zahlungen nicht mehr zu leisten, bis die Geschichte entweder ab sofort ordentlich läuft oder der/die Sünder ihre Mitgliedschaft aufgeben. Ich gehe davon aus, daß die große Mehrheit der Euro-Teilnehmer in gleicher Weise empört sind wie wir. Ich erinnere an die Slowakei und deren Zornesreden, als Griechenland mit der Euro-Gruppe Katz und Maus gespielt hatte. Italien ist in jeder Hinsicht ein ganz anderes Kaliber, aber das Land hat nicht das Recht erworben, die anderen Partner in seinen Abgrund mit zu ziehen.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(29 Mar 2018, 11:22)

Man schafft Sachzwänge, indem man sich mit gewissenhaften Partnern abstimmt, bestimmte Zahlungen nicht mehr zu leisten, bis die Geschichte entweder ab sofort ordentlich läuft oder der/die Sünder ihre Mitgliedschaft aufgeben. Ich gehe davon aus, daß die große Mehrheit der Euro-Teilnehmer in gleicher Weise empört sind wie wir. Ich erinnere an die Slowakei und deren Zornesreden, als Griechenland mit der Euro-Gruppe Katz und Maus gespielt hatte. Italien ist in jeder Hinsicht ein ganz anderes Kaliber, aber das Land hat nicht das Recht erworben, die anderen Partner in seinen Abgrund mit zu ziehen.
Die extreme europäische Mitte braucht unbedingt ein Korrektiv.
Movimento 5 Stelle könnte Europa dorthin zurückführen, wo es seinen Anfang nahm.
Man sollte Experimenten immer aufgeschlossen gegenüberstehen.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von rain353 »

unity in diversity hat geschrieben:(29 Mar 2018, 01:08)

Das stimmt, wenn die EU-Staaten untereinander als Konkurrenten auftreten und wenn sie tatsächlich 18 Jahre Bewährungszeit brauchen, um das zu ändern, ist die EU eine Fußnote der Geschichte.
Man muß einige Geburtsfehler reparieren, damit sie innerlich geschlossen nach außen auftreten und dabei alles von außen annehmen, was sie weiterbringen kann.
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Wer käme als Bewährungshelfer in Frage?
Oder wie schafft man Sachzwänge, damit es funktioniert?
Dir ist schon klar, dass das Zitat von dem Vater des Euros stammt? Also war es anscheinend sein Ziel Deutschland zu schwächen...

Er hatte ja in seiner Jugend schon rechtsradikale Tendenzen und eine Bewunderung zu Rudolf Hess.... Hat er Kohl selbst zugetraut... Was für eine verlogener Politiker, dieser Mitterand.
Dieses Zitat war vor der Euro-Einführung... War also sein Plan, ein neues Versailles zu errichten.... Wie durchtrieben muss sein sein?
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von unity in diversity »

rain353 hat geschrieben:(29 Mar 2018, 15:20)

Dir ist schon klar, dass das Zitat von dem Vater des Euros stammt? Also war es anscheinend sein Ziel Deutschland zu schwächen...

Er hatte ja in seiner Jugend schon rechtsradikale Tendenzen und eine Bewunderung zu Rudolf Hess.... Hat er Kohl selbst zugetraut... Was für eine verlogener Politiker, dieser Mitterand.
Dieses Zitat war vor der Euro-Einführung... War also sein Plan, ein neues Versailles zu errichten.... Wie durchtrieben muss sein sein?
Egal, welcher Vergangenheit du nachtrauerst, sei zukunftsorientiert.
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Re: Wenn man gegen eine Währungsunion ist?

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(29 Mar 2018, 14:50)

Die extreme europäische Mitte braucht unbedingt ein Korrektiv.
Movimento 5 Stelle könnte Europa dorthin zurückführen, wo es seinen Anfang nahm.
Man sollte Experimenten immer aufgeschlossen gegenüberstehen.
Aber nur dann, wenn man ihren Ausgang beurteilen kann. Ich habe keine Neigung, Dritte mit meinem Lebensstil herum spielen zu lassen. Auf meine Kosten schon gar nicht.
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