Handelskrieg

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Alter Stubentiger
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:01)

Das ist nicht "wurscht", wir könnten die Vergeltung erhöhen und dann erfolgt wahrscheinlich die Vergeltung der Vergeltung auf unsere Autoindustrie, eine der wesentlichsten Säulen unserer Volkswirtschaft.
Nur dass viel "deutsche" Autos in den USA gebaut werden. Wer hier einen X3 bestellt bekommt "Made in USA". Und Ford baut Autos in Europa. Man kann dass alles gar nicht mehr nach Nationen trennen. Vor allem wenn man die Zulieferindustrie mit einbezieht.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
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DarkLightbringer
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Europa2050 hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:08)

Die deutsche Autoindustrie hat Trump doch eh schon auf dem Kieker, dafür bekommt er in Detroit Fleissbildchen und Wählerstimmen.
Ob sich die G6 vorher gegen andere Angriffe gewehrt hat oder nicht, spielt höchstens argumentativ eine Rolle.

Und nochmal: ja, das gibt diesseits und jenseits des Atlantiks rote Nasen.
Na ja, wenn das also der Plan sei - man hole sich diesseits und jenseits des Atlantiks rote Nasen - dann sei er so.
Als Unwilliger kann man trotzdem mit Joschka Fischer sagen:

"I am not convinced".
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sünnerklaas
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Re: Handelskrieg

Beitrag von sünnerklaas »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:23)

Darum geht es. Um bedingungslose Unterwerfung.
Wobei Trumps Siege Scheinsiege sind. Aber sie lassen sich gut verkaufen.
Andere profitieren enorm durch Trump. Zum Beispiel Kim Jong Un. Den hat Trump ungewollt so richtig aufgebaut. Nach dem Treffen zwischen Kim und Trump werden sich in Pjöngjang die Staatschefs anderer Staaten die Klinke in die Hand geben.
Ein schönes Interview mit Christian Hacke gibt es dazu auf N-TV. Darin heisst es:
Christian Hacke hat geschrieben: Erstens: Ohne ein einziges Zugeständnis gemacht zu haben, hat Kim erreicht, dass sich ein amerikanischer Präsident mit ihm trifft. Zweitens: Kim ist in Singapur kein Bittsteller, sondern gleichberechtigter Verhandlungspartner. Drittens: Das Treffen ist ein Türöffner zu gleichberechtigten Gesprächen mit Russland, Japan und China. Auch Assad hat sich schon angemeldet. Viertens: Kim ist jetzt schon ein Vorbild für kleinere Diktatoren in der Welt, ihre nuklearen Träume nachdrücklicher zu verfolgen denn je. Wenn Trump ohne Ergebnisse nach Hause fährt, hat er einen gefährlichen Diktator international hoffähig gemacht.
Quelle
...da ist Trump der Unterlegene. Und merkt es nicht einmal.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:27)

Nur dass viel "deutsche" Autos in den USA gebaut werden. Wer hier einen X3 bestellt bekommt "Made in USA". Und Ford baut Autos in Europa. Man kann dass alles gar nicht mehr nach Nationen trennen. Vor allem wenn man die Zulieferindustrie mit einbezieht.
Das spricht wiederum für Siegesgewißheit und wir können schon mal im kleinen Kreis den Lorbeer flechten.

Meistens hört man allerdings, eine Eskalation könne gar nicht gut gehen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:23)

Darum geht es. Um bedingungslose Unterwerfung.
Oder um den totalen Handelskrieg.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:01)
Das ist nicht "wurscht", wir könnten die Vergeltung erhöhen und dann erfolgt wahrscheinlich die Vergeltung der Vergeltung auf unsere Autoindustrie, eine der wesentlichsten Säulen unserer Volkswirtschaft.
Wovon träumst Du nachts? Die kommt doch sowieso. Selbst wenn die EU keinen einzigen Vergeltungszoll erheben würde.
Die EU, auch Kanada, haben sich an die WTO gewandt. Folge: Trump verkündet, dass die Regeln der WTO nicht mehr für die USA gelten. Period.
Die Vergeltungszölle sollen erst ab 1. Juli gelten. Es wäre also noch Zeit, einen Ausgleich zu verhandeln. Aber, das Wort "Ausgleich" ist "meek", nichts für einen Trump. No deal, da kein Gewinner.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Bielefeld09 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:36)

Oder um den totalen Handelskrieg.
Tja, wenn Trump den will,
dann soll er ihn haben.
Ein isolierter Präsident ist ein Depp.
Nun macht ihn auch zum internationialen Depp.
Und dann, froozen mininng-.
Der arme Lord.
Nimmt diesen Idioten nur irgendwann ernst?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:44)

Wovon träumst Du nachts? Die kommt doch sowieso. Selbst wenn die EU keinen einzigen Vergeltungszoll erheben würde.
Die EU, auch Kanada, haben sich an die WTO gewandt. Folge: Trump verkündet, dass die Regeln der WTO nicht mehr für die USA gelten. Period.
Die Vergeltungszölle sollen erst ab 1. Juli gelten. Es wäre also noch Zeit, einen Ausgleich zu verhandeln. Aber, das Wort "Ausgleich" ist "meek", nichts für einen Trump. No deal, da kein Gewinner.
Auch hierzu gibt es Kritiker:
Im Streit um Zölle zwischen den USA und Europa will die Bundesregierung nun vor der Welthandelsorganisation WTO Klage einreichen. Ein ziemlich riskanter Plan.
https://www.welt.de/wirtschaft/video174 ... ichen.html

Demnach ist eine Niederlage der USA keinesfalls ausgemacht und würde sie Recht bekommen, wären die Kompetenzen sogar noch beträchtlich ausgeweitet.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Bielefeld09 hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:47)

Tja, wenn Trump den will,
dann soll er ihn haben.
Ein isolierter Präsident ist ein Depp.
Nun macht ihn auch zum internationialen Depp.
Und dann, froozen mininng-.
Der arme Lord.
Nimmt diesen Idioten nur irgendwann ernst?
Wir müssen ja auch wollen.
"Wir sollten den französischen Präsidenten beim Wort nehmen". Wie kommt es zum plötzlichen Sinneswandel in Berlin? Und vor allem: Wie ernst ist er gemeint?

Offenbar fällt den Spitzen der Großen Koalition erst heute ein, dass sie mit ihrer selbstgefälligen Status-quo-Politik bei schwarzer Haushalts-Null, 300 Milliarden Dollar deutschem Leistungsüberschuss und 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben nicht durchkommen. Ihr Einsehen verdanken wir keinem anderen als US-Präsident Donald Trump.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 12354.html

Einen Plan B gibt es nicht, man wird so oder so verhandeln müssen. Schon allein wegen der Konzeptlosigkeit, wie das Blatt schreibt.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Bielefeld09 »

Tja, wir Deutschen sind der Dreck der Geschichte,
na und!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Jetzt spricht man eben mit den Franzosen über die 300 Milliarden Dollar Leistungsüberschuss und die Verteidigungsausgaben, die traditionell unter den eigenen Vorgaben liegen.
Nähme man noch das iranische Atomabkommen dazu und schnürte ein Gesamtpaket, könnte man schon mit den Amis sprechen. Fast schon entspannt.

Von daher, die Krise muss man wollen. Einen Grund dafür findet sich schon.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von sünnerklaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:44)
Folge: Trump verkündet, dass die Regeln der WTO nicht mehr für die USA gelten. Period.
Trump kann nicht einfach mal das WTO-Vertragswerk ausser Kraft setzen. Dazu braucht er die Zustimmung des Kongress.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

sünnerklaas hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:31)

Wobei Trumps Siege Scheinsiege sind. Aber sie lassen sich gut verkaufen.
Andere profitieren enorm durch Trump. Zum Beispiel Kim Jong Un. Den hat Trump ungewollt so richtig aufgebaut. Nach dem Treffen zwischen Kim und Trump werden sich in Pjöngjang die Staatschefs anderer Staaten die Klinke in die Hand geben.
Ein schönes Interview mit Christian Hacke gibt es dazu auf N-TV. Darin heisst es:


...da ist Trump der Unterlegene. Und merkt es nicht einmal.
Juncker, Merkel und Macron sind auch nicht nur doof. Ich denke jeder weiß das in Singapur nur Spielchen gespielt werden.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:34)

Das spricht wiederum für Siegesgewißheit und wir können schon mal im kleinen Kreis den Lorbeer flechten.

Meistens hört man allerdings, eine Eskalation könne gar nicht gut gehen.
Natürlich ist eine Eskalation nicht gut. Aber was will man tun. Sie geht von Trump aus.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Jun 2018, 21:50)

Auch hierzu gibt es Kritiker:
https://www.welt.de/wirtschaft/video174 ... ichen.html

Demnach ist eine Niederlage der USA keinesfalls ausgemacht und würde sie Recht bekommen, wären die Kompetenzen sogar noch beträchtlich ausgeweitet.
Die Niederlage der USA ist ausgemacht. Das Problem ist der Zeitfaktor. So eine Klage dauert endlos.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Jun 2018, 22:30)

Jetzt spricht man eben mit den Franzosen über die 300 Milliarden Dollar Leistungsüberschuss und die Verteidigungsausgaben, die traditionell unter den eigenen Vorgaben liegen.
Nähme man noch das iranische Atomabkommen dazu und schnürte ein Gesamtpaket, könnte man schon mit den Amis sprechen. Fast schon entspannt.

Von daher, die Krise muss man wollen. Einen Grund dafür findet sich schon.
Völlig unsinnige Annahmen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von sünnerklaas »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 07:59)

Juncker, Merkel und Macron sind auch nicht nur doof. Ich denke jeder weiß das in Singapur nur Spielchen gespielt werden.

Da gibt es die ganz großen Bilder. Trump und Kim beim historischen Treffen. Wie weiland Nixon bei Mao. Das ist das, was bleibt und in die Geschichtsbücher eingeht, selbst wenn Trump hinterher wegen der Russland-Affäre aus dem Amt fliegen sollte. Im Grunde könnte Trump jetzt beruhigt und aus "gesundheitlichen Gründen" gesichtswahrend zurücktreten.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von sünnerklaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Jun 2018, 22:00)

Wir müssen ja auch wollen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 12354.html

Einen Plan B gibt es nicht, man wird so oder so verhandeln müssen. Schon allein wegen der Konzeptlosigkeit, wie das Blatt schreibt.
Die "Schwarze Haushalts-Null" ist ein ehernes Wahlkampfversprechen. Damit soll eine Wählerklientel bedient werden, die den Unterschied zwischen Schulden und Zwischenfinanzierung nicht begriffen hat und nicht begreift. Kredite zur Zwischenfinanzierung aufzunehmen ist allgemein üblich.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 08:00)

Natürlich ist eine Eskalation nicht gut. Aber was will man tun. Sie geht von Trump aus.
Sie hat mit mangelnder Verhandlungsbereitschaft zu tun.
Im übrigen setzt Eskalation voraus, dass man mitmacht, also wenn Vergeltung auf Vergeltung folgt. Ohne eigenes Zutun geht das nicht.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 08:01)

Die Niederlage der USA ist ausgemacht. Das Problem ist der Zeitfaktor. So eine Klage dauert endlos.
Der Artikel sagt etwas anderes aus.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(31 May 2018, 17:56)

Wird wirklich so viel Stahl und Alu von EU nach USA verschifft?
Kann ich mir garnicht vorstellen.
Derzeit sind es 3,6 Mio. t Stahl, ziemlich genau 10 % des Gesamtstahlimports. Dabei liegt das Schwergewicht auf Spezialstählen, keine 08/15-Massenware. Nebenbei, in den USA ist die Produktion von Stahl um ca. 50 US-$ je Tonne teurer als in Europa. Aluminium ist etwas anders gelagert. Die USA zählen zu den größten Aluminiumproduzenten weltweit, können aber offenbar den eigenen Markt nicht befriedigen. Die Importe von Aluminium in die USA sind in erster Linie Halbzeuge, kein Rohaluminium.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Tom Bombadil »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:13)

Der Artikel sagt etwas anderes aus.
"Niederlage der USA" ist der feuchte Traum der Antiamerikaner, geträumt seit dem Ende des 2. Weltkrieges.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 08:02)

Völlig unsinnige Annahmen.
Es sind völlig naheliegende Annahmen.
Kanzlerin und Vizekanzler wanzen sich an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron heran. Donald Trump und die eigene Konzeptlosigkeit lassen ihnen keine andere Wahl.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 12354.html

Deutschlands nächstwichtigster Verbündeter ist Frankreich.
Macron wartet seit einem Jahr auf den Dialog, nun sieht es danach aus, dass er kommt. Und das berührt - vom Atomabkommen abgesehen - die gleichen Themen, die auch für die USA interessant gewesen wären.
Hinter verschlossenen Türen stimmen deutsche Politiker und hochrangige Beamte zu: Deutschland muss mehr tun. Wer aber erklärt das den Wählern?
https://www.tagesspiegel.de/politik/eur ... 07554.html
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:15)

"Niederlage der USA" ist der feuchte Traum der Antiamerikaner, geträumt seit dem Ende des 2. Weltkrieges.
Ironischerweise ist plumper Antiamerikanismus so trumpy wie Trump selbst bzw. wie man sich Trump zumindest vorstellt.
Anhänger dieser Richtung sind zu jeder Krise bereit, selbstredend zu Lasten des Gemeinwohls und der Sicherheitsarchitektur.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Europa2050 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:33)

Ironischerweise ist plumper Antiamerikanismus so trumpy wie Trump selbst bzw. wie man sich Trump zumindest vorstellt.
Anhänger dieser Richtung sind zu jeder Krise bereit, selbstredend zu Lasten des Gemeinwohls und der Sicherheitsarchitektur.
Wenn man gegen Trumps plumpen Nationalismus ist und dessen Ablehnung des Multilateralismus anprangert, ist man genau so wenig antiamerikanisch, wie man antirussisch ist, wenn man das Gleiche bei Putin kritisiert.

Man ist nur der Meinung, dass Kooperation und Vertragstreue am langen Ende für alle besser ist, als Konfrontation und *.first
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Europa2050 hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:40)

Wenn man gegen Trumps plumpen Nationalismus ist und dessen Ablehnung des Multilateralismus anprangert, ist man genau so wenig antiamerikanisch, wie man antirussisch ist, wenn man das Gleiche bei Putin kritisiert.

Man ist nur der Meinung, dass Kooperation und Vertragstreue am langen Ende für alle besser ist, als Konfrontation und *.first
Völlig richtig, es ist ja auch nicht so, dass es ausschließlich Anhänger des Antiamerikanismus gäbe, es gibt sie auch. Und umgekehrt gibt es in den USA Politiker, die über Trump entsetzt sind und den Umgang mit
Verbündeten scharf kritisieren.

Trotzdem ließen sich Vereinfachungen vermeiden und eurozentrische Sichtweisen kritisieren. Das tun ja auch einige. Um die China-Politik kritisch zu sehen, muss man nicht Trump heißen, ein gewisser Macron tat das ebenso - in einem Interview vor seiner Wahl. Oder nehmen wir das 2-%-Ziel für Verteidigungsausgaben - das ist gemeinsam beschlossen worden, aber fast niemand hält sich daran.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Dieter Winter hat geschrieben:(10 Jun 2018, 17:30)

Das ist keine Frage, sondern der schlichten Tatsache geschuldet, dass die USA mehr ausgeben als einnehmen.
Das stimmt nicht so ganz. Die Unternehmensbeteiligungen der US-Wirtschaft in anderen Ländern nehmen auch einen gehörigen Teil ein, und es ärgert Trump vor allem, daß die da gemachten Gewinne nicht in die USA fließen, sondern in Steuerparadiesen verbleiben und der US-Fiskus keinen Zugriff darauf hat. Was vor allem mit der Denkweise in Konzernen als "staatenübergreifender Staat im Staate" zu tun hat.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:11)

Sie hat mit mangelnder Verhandlungsbereitschaft zu tun.
Im übrigen setzt Eskalation voraus, dass man mitmacht, also wenn Vergeltung auf Vergeltung folgt. Ohne eigenes Zutun geht das nicht.
Ich denke du weigerst dich einfach die Fakten so zu sehen wie sie sind. Man könnte auch sagen du suchst Streit mit mir.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:13)

Der Artikel sagt etwas anderes aus.
Ich nehme mir die Freiheit richtig einzuordnen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Dieter Winter »

zollagent hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:57)

Das stimmt nicht so ganz. Die Unternehmensbeteiligungen der US-Wirtschaft in anderen Ländern nehmen auch einen gehörigen Teil ein, und es ärgert Trump vor allem, daß die da gemachten Gewinne nicht in die USA fließen, sondern in Steuerparadiesen verbleiben und der US-Fiskus keinen Zugriff darauf hat.
Darauf hat die EU relativ wenig Einfluss, jedenfalls auf die Steuerparadiese außerhalb der EU. LUX und NL sind da natürlich ein Fall für sich.
Never approach a bull from the front, a horse from the rear, or an idiot from any direction.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Kölner1302 hat geschrieben:(10 Jun 2018, 18:54)

Ja, aber nach meiner letzten Info sind die Zölle auf amerikanische Autos in Deutschland erheblich höher als US-Zölle auf deutsche Autos.
WARUM setzt die Bundesregierung nicht einfach die deutschen Zölle auf das amerikanische Niveau herunter?
Das wäre fairer Wettbewerb - mehr will Trump doch gar nicht!
Weil es dafür eine einfache Erklärung gibt, die offenbar selbst Donald Trump nicht weiß: Das war ein Wunsch der US-Seite. Bekanntlich gab (und gibt) es viele US-Soldaten in Europa, die über Jahre hinweg da leben, wie es eben ihr Dienstherr fordert. Die erhalten als Zuckerl sehr viele von den Streitkräften subventionierte Produkte, TV's, Kücheneinrichtungen, Autos etc. etc. Und da auch nicht alle Soldaten dämlich sind, haben da einige ein tolles Geschäft daraus gemacht, solche subventionierten Fahrzeuge zu kaufen und nach einem "Unfall" oder schlicht nach der halbjährigen Sperrfrist an Europäer zu verkaufen, natürlich mit sattem Gewinn, denn die Verkaufspreise orientierten sich nicht an dem subventionierten Einkaufsniveau, sondern daran, was einen Europäer ein reel importiertes Fahrzeug der gleichen Art kosten würde. Und da die Army wenig daran interessiert war, Europäern US-Fahrzeuge zu subventionieren, verlangte man sogar diesen Zollsatz (ursprünglich war er sogar noch höher, so um 25 %). Herr Trump KÖNNTE so was wissen, aber an Wissen irgendwelcher Art ist ein Sprücheklopfer und Stammtischpolitiker ja wenig interessiert. Der sucht nur Parolen, die bei den Helden mit dem geringeren Wissen dann plausibel erscheinen. Und ihn dann als "Kämpfer gegen Ungerechtigkeiten" erscheinen lassen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:33)

Ironischerweise ist plumper Antiamerikanismus so trumpy wie Trump selbst bzw. wie man sich Trump zumindest vorstellt.
Anhänger dieser Richtung sind zu jeder Krise bereit, selbstredend zu Lasten des Gemeinwohls und der Sicherheitsarchitektur.
Die amerikanischen Transatlantiker sehen die Dinge eher so wie die Europäer. Kritik an Trump und seiner Politik hat so rein gar nichts mit Antiamerikanismus zu tun.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:09)

Ich denke du weigerst dich einfach die Fakten so zu sehen wie sie sind. Man könnte auch sagen du suchst Streit mit mir.
Die Fakten sprechen ja für sich.
Sie passen nur nicht zum Dogma vom unabänderlichen Kollaps.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:10)

Ich nehme mir die Freiheit richtig einzuordnen.
Die Freiheit der hohlen Hand. ;)
Der Artikel sagt aus, dass eine Klage vor dem WTO riskant ist.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Troh.Klaus hat geschrieben:(10 Jun 2018, 19:51)

Die 10%, die die EU, nicht Deutschland, auf amerikanische Import-PKWs fordert, sind WTO-Standard.
Findest Du die 25% Importzölle der USA auf leichte Nutzfahrzeuge (seit 1963) fair?
Die sind auch in der EU die Gleichen. Bei Pickups, deren Ladefläche länger als die Fahrerkabine ist und LKW's 22%, ist die Fahrerkabine länger als die Ladefläche, werden sie als normale PKW's versteuern. Findest du im europäischen Zolltarif, Kapitel 8704 ff.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Jun 2018, 20:06)

Da gab es doch viel Widerstand in Europa ?
Dieser Widerstand hatte aber andere Gründe als Zölle. Er hatte vor allem Bedenken in Bezug auf einheitliche Qualitätsstandards und der "Eingearbeiteten Gewinngarantie" für Konzerne, die dann sogar einklagbar gewesen wäre, Stichwort Schiedsgerichte. ;)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:23)

Dieser Widerstand hatte aber andere Gründe als Zölle. Er hatte vor allem Bedenken in Bezug auf einheitliche Qualitätsstandards und der "Eingearbeiteten Gewinngarantie" für Konzerne, die dann sogar einklagbar gewesen wäre, Stichwort Schiedsgerichte. ;)
Es gab in mindestens drei Ländern umfangreiche Kampagnen gegen TTIP. Es gab sogar eine Art Agentur, die den Protest kommerzialisierte, ein völlig neuartiges Konzept.

Und was ist aus CETA geworden ? Das dürfte ja jetzt nicht mehr so umstritten sein.
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Dieter Winter
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Dieter Winter »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:37)

Es gab in mindestens drei Ländern umfangreiche Kampagnen gegen TTIP.
Die Proteste richteten sich in erster Linie gegen die Privatgerichte.
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Alter Stubentiger
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:37)

Es gab in mindestens drei Ländern umfangreiche Kampagnen gegen TTIP. Es gab sogar eine Art Agentur, die den Protest kommerzialisierte, ein völlig neuartiges Konzept.

Und was ist aus CETA geworden ? Das dürfte ja jetzt nicht mehr so umstritten sein.
Da gibts ja auch keine privaten Schiedsgerichte mehr.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Dieter Winter hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:39)

Die Proteste richteten sich in erster Linie gegen die Privatgerichte.
Der Protest ist sozusagen von Trump abgesegnet worden. TTIP ist derzeit nicht verfügbar.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Dieter Winter »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:45)

Der Protest ist sozusagen von Trump abgesegnet worden. TTIP ist derzeit nicht verfügbar.
War schon vor der US Wahl ziemlich tot.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 10:11)

Sie hat mit mangelnder Verhandlungsbereitschaft zu tun.
Im übrigen setzt Eskalation voraus, dass man mitmacht, also wenn Vergeltung auf Vergeltung folgt. Ohne eigenes Zutun geht das nicht.
Es wird doch verhandelt.
Nur die amerikanische Administration, allen voran Trump verweigert sich einem Kompromiss und verlangt Unterwerfung.
Mir scheint auch, dass Trump die Konsequenzen seiner Forderungen nicht wirklich durchdenkt, sondern eher am schnellen "Erfolg", oder dem Anschein von "Erfolg" gelegen ist, denn an langfristigen Ergebnissen.
Daher pickt er sich auch nur einzelne Aspekte heraus, bei denen er sich Vorteile erhofft und lässt alles andere außen vor.
Das Leistungsbilazdefizit der USA ist bei weitem nicht so dramatisch, wie das Handelsbilanzdefizit.
Im Gegenteil, kommt alles auf den Tisch, dann sind die USA sogar Nettogewinner des derzeitigen Handelssystems und nicht das Opfer, wie es Trump versucht darzustellen.
Und natürlich kann man mehr Anstrengungen der Nato Partner verlangen.
Aber auch das hat einen Preis, den Trump so nicht bedenkt.
Wenn Europa sich stärker eint und mehr zur NATO beiträgt, dann bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass die USA Einfluss in der NATO verlieren wird.
Dabei geht es noch nicht einmal um Geld, als vielmehr um bessere Koordination der Verteidigungsanstrengungen auf Seiten der Europäer.
Trump isoliert die USA zunehmend von ihren Verbündeten und verspielt damit die Führungsrolle.
Aber bis das virulent wird und die Amerikaner die Konsequenzen dieser Politik zu spüren bekommen, bis dahin ist der längst in Rente und Twittert wahrscheinlich gegen den neuen Präsidenten :rolleyes:
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:41)

Da gibts ja auch keine privaten Schiedsgerichte mehr.
Die Japaner haben TPP-11 gemacht, ohne USA.
Nichtstun ist kein Schicksal.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Dieter Winter hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:52)

War schon vor der US Wahl ziemlich tot.
Man wollte noch zu Obamas Zeiten etwas aufs Gas drücken, das gelang dann aber nicht mehr und Trump hat schließlich die Einsegnung vorgenommen.

Kann man begrüßen oder bedauern. Jedenfalls ist TTIP derzeit nicht verfügbar.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Dieter Winter »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:57)

Man wollte noch zu Obamas Zeiten etwas aufs Gas drücken, das gelang dann aber nicht mehr und Trump hat schließlich die Einsegnung vorgenommen.

Kann man begrüßen oder bedauern. Jedenfalls ist TTIP derzeit nicht verfügbar.
Naja, evtl. kommt ja irgendwann eine nachgebesserte Version.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:52)

Es wird doch verhandelt.
Worüber? Die EU-Handelskommissarin verlangt eine bedingungslose Nichtveränderung. Wenn man dem zustimmte, könnte man einen Dialog führen.
Das ist eine sehr europäische Haltung. Dieser folgt Washington allerdings in keinster Weise.
Nur die amerikanische Administration, allen voran Trump verweigert sich einem Kompromiss und verlangt Unterwerfung.
Mir scheint auch, dass Trump die Konsequenzen seiner Forderungen nicht wirklich durchdenkt, sondern eher am schnellen "Erfolg", oder dem Anschein von "Erfolg" gelegen ist, denn an langfristigen Ergebnissen.
Daher pickt er sich auch nur einzelne Aspekte heraus, bei denen er sich Vorteile erhofft und lässt alles andere außen vor.
Das Leistungsbilazdefizit der USA ist bei weitem nicht so dramatisch, wie das Handelsbilanzdefizit.
Im Gegenteil, kommt alles auf den Tisch, dann sind die USA sogar Nettogewinner des derzeitigen Handelssystems und nicht das Opfer, wie es Trump versucht darzustellen.
Trump ist nicht der erste US-Präsident, der sich in einem Handelskrieg versucht. Die Verhandlungsart und Taktik mag ungewöhnlich sein, vielleicht unsittlich, aber die Anliegen sind im Kern gar nicht so abwegig, wie das eurozentrische Kommentatoren gern darstellen.
Laut Ifo-Zolldatenbank liegt der Durchschnittszoll der EU bei 5,2 %, die USA verlangen im Vergleich lediglich 3,5 %.
Und natürlich kann man mehr Anstrengungen der Nato Partner verlangen.
Diese Anstrengungen sind in Wales beschlossen worden.
Der Umstand, dass man sich nicht daran hält, untergräbt den Mythos von der unbedingten Vertragstreue.
Aber auch das hat einen Preis, den Trump so nicht bedenkt.
Wenn Europa sich stärker eint und mehr zur NATO beiträgt, dann bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass die USA Einfluss in der NATO verlieren wird.
Dabei geht es noch nicht einmal um Geld, als vielmehr um bessere Koordination der Verteidigungsanstrengungen auf Seiten der Europäer.
Trump isoliert die USA zunehmend von ihren Verbündeten und verspielt damit die Führungsrolle.
Aber bis das virulent wird und die Amerikaner die Konsequenzen dieser Politik zu spüren bekommen, bis dahin ist der längst in Rente und Twittert wahrscheinlich gegen den neuen Präsidenten :rolleyes:
Mehr Einfluß bedeutet mehr Mitverantwortung.
Die Schutzmacht USA wird man zwar nicht ersetzen können, das ist illusorisch, aber es wird ein Beitrag erwartet. Nicht nur ein "Einfluß" in Europa, sondern auch in den Krisenregionen drumherum.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Dieter Winter hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:59)

Naja, evtl. kommt ja irgendwann eine nachgebesserte Version.
Irgendwas kommt bestimmt, wir sind exportabhängig.
Die deutsch-französischen Gespräche sind eine Vorübung der Idee, Gespräche führen zu können. Wenn man es optimistisch sehen will.
;)
>>We’ll always have Paris<<
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Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Jun 2018, 12:15)

Worüber? Die EU-Handelskommissarin verlangt eine bedingungslose Nichtveränderung. Wenn man dem zustimmte, könnte man einen Dialog führen.
Das ist eine sehr europäische Haltung. Dieser folgt Washington allerdings in keinster Weise.


Trump ist nicht der erste US-Präsident, der sich in einem Handelskrieg versucht. Die Verhandlungsart und Taktik mag ungewöhnlich sein, vielleicht unsittlich, aber die Anliegen sind im Kern gar nicht so abwegig, wie das eurozentrische Kommentatoren gern darstellen.
Laut Ifo-Zolldatenbank liegt der Durchschnittszoll der EU bei 5,2 %, die USA verlangen im Vergleich lediglich 3,5 %.

Diese Anstrengungen sind in Wales beschlossen worden.
Der Umstand, dass man sich nicht daran hält, untergräbt den Mythos von der unbedingten Vertragstreue.


Mehr Einfluß bedeutet mehr Mitverantwortung.
Die Schutzmacht USA wird man zwar nicht ersetzen können, das ist illusorisch, aber es wird ein Beitrag erwartet. Nicht nur ein "Einfluß" in Europa, sondern auch in den Krisenregionen drumherum.
'Tschuldige mal ... aber der Beitrag der Franzosen und Deutschen zum Irakkrieg war doch substantiell.
"Don't do it!" und recht hatte Fischer.
Jetzt sitzen die USA vor einem Scherbenhaufen ihrer Nahostpolitik und sind überfordert, diesen wieder zu kitten.
Ha jo ... hmmm ... letztlich ausbaden darf das Europa ... ganz toll :dead:
Wenn Trump uns die Rechnung für die Versäumnisse Europas präsentiert, dann gilt das so auch für die Kosten, die sich aus der verfehlten Politik der USA für Europa ergeben.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Kölner1302 »

zollagent hat geschrieben:(12 Jun 2018, 11:14)

Weil es dafür eine einfache Erklärung gibt, die offenbar selbst Donald Trump nicht weiß: Das war ein Wunsch der US-Seite. Bekanntlich gab (und gibt) es viele US-Soldaten in Europa, die über Jahre hinweg da leben, wie es eben ihr Dienstherr fordert. Die erhalten als Zuckerl sehr viele von den Streitkräften subventionierte Produkte, TV's, Kücheneinrichtungen, Autos etc. etc. Und da auch nicht alle Soldaten dämlich sind, haben da einige ein tolles Geschäft daraus gemacht, solche subventionierten Fahrzeuge zu kaufen und nach einem "Unfall" oder schlicht nach der halbjährigen Sperrfrist an Europäer zu verkaufen, natürlich mit sattem Gewinn, denn die Verkaufspreise orientierten sich nicht an dem subventionierten Einkaufsniveau, sondern daran, was einen Europäer ein reel importiertes Fahrzeug der gleichen Art kosten würde. Und da die Army wenig daran interessiert war, Europäern US-Fahrzeuge zu subventionieren, verlangte man sogar diesen Zollsatz (ursprünglich war er sogar noch höher, so um 25 %). Herr Trump KÖNNTE so was wissen, aber an Wissen irgendwelcher Art ist ein Sprücheklopfer und Stammtischpolitiker ja wenig interessiert. Der sucht nur Parolen, die bei den Helden mit dem geringeren Wissen dann plausibel erscheinen. Und ihn dann als "Kämpfer gegen Ungerechtigkeiten" erscheinen lassen.
... und DAS DOKUMENT haben SIE gelesen? In welchem Konsulat arbeiten Sie? Dürfen Sie das dann überhaupt hier ausposaunen? Erscheint mir außerdem auch ziemlich kompliziert... Und... warum kann Trump dieser faieren Zollregelung für die Zukunft nicht zustimmen?

Ich meine wenn der Zoll auf beiden Siten gleich wäre, dann entsünde ein echter Wettbewerb. Die amerikanischen Autos können mit ihrer sehr langen Haltbarkeit der Hubraum-starken Motoren punkten - erkauft allerdings mit sehr hohem Spritverbrauch...
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(12 Jun 2018, 12:39)

'Tschuldige mal ... aber der Beitrag der Franzosen und Deutschen zum Irakkrieg war doch substantiell.
"Don't do it!" und recht hatte Fischer.
Der Beitrag der Amerikaner zur Liberation Westeuropas im 2. Weltkrieg war auch substantiell.
Aber wir sollen doch über Handelskonflikte sprechen, hat die Moderation gesagt.
Jetzt sitzen die USA vor einem Scherbenhaufen ihrer Nahostpolitik und sind überfordert, diesen wieder zu kitten.
Ist es nicht vielmehr so, dass man 7 Jahre lang dem Syrienkrieg zugesehen hat, während der UN-Generalsekretär fast monatlich eine Träne vergossen hat ?
Im Moment ist wieder Bewegung im Nahen Osten.
Hat aber mit dem Handelskonflikt nur insoweit zu tun, als das man in einem Gesamtpaket über die Dinge sprechen könnte. Wenn man denn wollte.
Ha jo ... hmmm ... letztlich ausbaden darf das Europa ... ganz toll :dead:
Wenn Trump uns die Rechnung für die Versäumnisse Europas präsentiert, dann gilt das so auch für die Kosten, die sich aus der verfehlten Politik der USA für Europa ergeben.
Derzeit stellt der Iran eine Rechnung an die Europäer auf, was sie haben wollen, um den Terror-Standard aufrechthalten zu können.
Die USA verweigert die Zahlung und wer den Atomschirmdeal bestellt, muss ihn auch bezahlen.

Ein Kursschwenk der Europäer wäre jedoch geboten, der Wandel durch Handelssanktion ist machbar und auch hier ist das Potential zur Friedensordnung zumindest gegeben.
Man beachte die strategischen Annäherungen zwischen Israel und arabischen Staaten.
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