H2O hat geschrieben:(08 Sep 2017, 13:42)
So funktionieren Monopole aber nicht; die üben schon durch ihre schiere Größe auch politische Macht aus. Beginnend mit der Standortfrage, über ihre Einkaufsmacht und ihre Möglichkeit, entstehenden Wettbewerb
entweder platt zu machen oder das noch kleine Unternehmen auf zu kaufen. Dem Verkäufer fällt dabei möglicherweise noch ein Stein vom Herzen, weil er nicht platt gemacht wurde. Monopole haben viele Gesichter... am besten für den Verbraucher und die Politik ist der faire Wettbewerb bis hin zur Teilung von Monopolen durch ein Gesetz zum Schutz des Wettbewerbs.
Ja, ein größeres Unternehmen hat mehr Einkaufsmacht. Diese niedrigeren Preise sind aber auch nur durchsetzbar, weil der Verkäufer niedrigere Kosten pro Einheit hat. Man spricht hier auch von Win-Win. Natürlich wird immer eine Seite jammern und der Kleinere die Sympathien auf sich ziehen. Und natürlich wird man bei Politiker um Unterstützung klagen, auch wenn die eigenen Probleme ganz wo anders her kommen, hat man eine beliebite Zielscheibe gefunden.
Das mit dem Aufkaufen ist so ne Sache. Yahoo hat vor 15 Jahre eine Stellung die Google heute hat. Warum wurde Google nicht aufgekauft? Yahoo hat ebenfalls ein Angebot für Facebook vorgelegt.
Ein großes Unternehmen hat also politische Macht und das soll was Schlechtes sein? Vergleichen wir doch mal.
- die Größe bzw. Macht eines Unternehmens wie auch eines Politikers wird durch die Bürger bestimmt. Sollte klar sein.
- Politiker werden durch Rhetorik gewählt, die sie vlt. einhalten. Versprechungen sind ausschlaggebend. Amazon muss Leistungen bringen
- politischer Wettbewerb existiert de facto nur alle 4 Jahre, bevor gewählt wird. der Wettbewerb bezieht sich auf die Wahl, nicht auf die Regierungszeit, in der ein Monopol herrscht. Im Gegensatz zu Amazon, wo sehr oft gewählt wird und die Leistungen vergleichbar sind (was hat der Nachbar? Wie ist der zufrieden?) und im Zweifel kann man zurück schicken.
- nicht nur Käufer bestimmen die Macht von Amazon, sondern auch Mitarbeiter und Millionen von Aktionären
Und du siehst das als Problem an, dass Amazon politische Macht hat?
Vielleicht noch ein Gedanke zu Amazon: Irgendwann ist Amazon gar kein Wettbewerber mehr, sondern Bestandteil der Versorgungsinfrastruktur. Dann aber in Händen von wenigen privaten Eigentümern. War nur so ein Gedanke...
Ich bin einer der Eigentümer.
Es gibt ja zwei Wege:
1. Aha, Amazon ist besser als die Konkurrenz, Kunden zufrieden zu stellen. Also muss der Staat Amazon aufhalten.
2. Aha, Amazon ist besser als die Konkurrenz, Kunden zufrieden zu stellen. Also muss ich Aktien kaufen, um daran mitzuverdienen.
In welcher Gruppe bist du?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.