Starker Euro holt zum Franken auf

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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

z4ubi hat geschrieben:(30 Jan 2019, 20:04)

Der Vorteil ist der, dass sie sich an- oder abdocken können und somit das tun können, was sie eben gerade für richtig halten. Länder im Euro können das aktuell nicht.
Die Probleme sind aber so oder so da. Die Idee dass eine nationale Währung einen Vorteil hätte ist rational nicht darstellbar. Heute ist jeder gut beraten an einem der großen Währungsräume in irgendeiner Art und Weise anzudocken oder zu kooperieren.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(30 Jan 2019, 18:25)

Nö. Sie haben ihre Währung fest an den Euro gekoppelt solange es ging.

Dafür waren immer wieder Stützungskäufe nötig.
Schließlich wurde die Bindung aufgegeben. Was aber auch wieder zu Problemen führte. Börsencrash.
Erstere Satz ist noch richtig. Der Rest weniger.
Bis zur Aufgabe dieser Bindung (Kursunterkante von 1,20) hat die SNB permanent CHF verkauft !
Und Euro GEKAUFT. Um den Kurs des CHF zu schwächen.
Nachdem dieses aber nicht wirklich erfolgreich war, dieses Projekt aufgaben,
ist der CHF Kurs nach OBEN explodiert.

mfg
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

Skull hat geschrieben:(30 Jan 2019, 21:08)

Erstere Satz ist noch richtig. Der Rest weniger.
Bis zur Aufgabe dieser Bindung (Kursunterkante von 1,20) hat die SNB permanent CHF verkauft !
Und Euro GEKAUFT. Um den Kurs des CHF zu schwächen.
Nachdem dieses aber nicht wirklich erfolgreich war, dieses Projekt aufgaben,
ist der CHF Kurs nach OBEN explodiert.

mfg
Also ist die der Schweizer Franken ein Beispiel für die Problemlosigkeit von kleinen nationalen Währungen?
Weil die SNB viel Geld verpulvern mußte???
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(30 Jan 2019, 21:11)

Also ist die der Schweizer Franken ein Beispiel für die Problemlosigkeit von kleinen nationalen Währungen?
Weil die SNB viel Geld verpulvern mußte???
Habe ich das geschrieben ? Ich denke...nicht.

Ich habe Dich lediglich auf die falsche Betrachtung seitens des Schweizer Franken aufmerksam gemacht.

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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

imp hat geschrieben:(30 Jan 2019, 20:09)

Das ist vor allem ein psychologischer Vorteil. Das Abkoppeln passiert am Sankt Nimmerlein. Umgekehrt kommt man bei zwingendem Grund auch aus dem Euro.
Dass der Franken ständig an den Euro gekoppelt ist, gibt die Kursentwicklung der letzten 20 Jahre nicht her. Natürlich schaut auch die Schweizer Notenbank immer danach, wie die Kurse zu anderen Währungen stehen, aber das ist mit ständiger Kopplung nicht gleichbedeutend.
Und ein Euroaustritt ist sowieso mal ne ganz andere Nummer, als einen Kurswechsel in der Geldpolitik einzuleiten.
Alter Stubentiger hat geschrieben:(30 Jan 2019, 20:51)
Die Probleme sind aber so oder so da. Die Idee dass eine nationale Währung einen Vorteil hätte ist rational nicht darstellbar.
Die Probleme sind da, weil im Euroraum uneinheitliche Wirtschaftspolitik bei gleicher Geldpolitik stattfand. (Länder mit höherer Inflation hätten eine strengere Geldpolitik benötigt und umgekehrt. Oder es hätte im Währungsraum einen funktionierenden Mechanismus geben müssen, der das ausgeglichen hätte.)
Deshalb ist es für den Euroraum auch viel schwieriger aus der Krise zu gelangen als es andere Nationen bereits konnten. Wirtschaftsstarke Länder mit nationaler Währung stehen aktuell also besser da. (Mit einer sinnvollen Reform könnte der Euro natürlich gleichziehen)
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

z4ubi hat geschrieben:(30 Jan 2019, 21:23)

Dass der Franken ständig an den Euro gekoppelt ist, gibt die Kursentwicklung der letzten 20 Jahre nicht her. Natürlich schaut auch die Schweizer Notenbank immer danach, wie die Kurse zu anderen Währungen stehen, aber das ist mit ständiger Kopplung nicht gleichbedeutend.
Und ein Euroaustritt ist sowieso mal ne ganz andere Nummer, als einen Kurswechsel in der Geldpolitik einzuleiten.


Die Probleme sind da, weil im Euroraum uneinheitliche Wirtschaftspolitik bei gleicher Geldpolitik stattfand. (Länder mit höherer Inflation hätten eine strengere Geldpolitik benötigt und umgekehrt. Oder es hätte im Währungsraum einen funktionierenden Mechanismus geben müssen, der das ausgeglichen hätte.)
Deshalb ist es für den Euroraum auch viel schwieriger aus der Krise zu gelangen als es andere Nationen bereits konnten. Wirtschaftsstarke Länder mit nationaler Währung stehen aktuell also besser da. (Mit einer sinnvollen Reform könnte der Euro natürlich gleichziehen)
Besser stehen vielleicht die Schweiz und Norwegen da. Aus sehr speziellen Gründen. Aber sonst keiner auf dem Planeten. Nationale Währungen sind im Gegenteil extrem verwundbar gegeben über Währungsschwankungen und auch Währungsspekulanten. Wer auch schon mal außerhalb Deutschlands Ware bezogen hat will den Euro nicht missen. Die Skeptiker sind durch die Bank Leute denen nicht klar ist wieviel mehr Aufwand die monetäre Kleinstaaterei bedeutet.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(31 Jan 2019, 16:35)

Die Skeptiker sind durch die Bank Leute denen nicht klar ist wieviel mehr Aufwand die monetäre Kleinstaaterei bedeutet.
Das hat nichts mit Skeptiker zu tun. Auch nicht mit Kleinstaaterei. Auch nicht mit Grösse.

Es gibt eine WährungsHOHEIT.
Die drücken die Währungsparitäten als Ausdruck für VERTRAUEN und Stabiltät aus.
Oder deren fehlender.

Natürlich ist es schwieriger einen grossen gemeinsamen Währungsraum
mit unterschiedlichen nationalen Volkswirtschaften zu gestalten.

Und genauso können kleine Währunsräume als Spielball, aber genauso als Anker des Vertrauens fungieren.

Und mir...ist da eine Menge klar. :)

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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(31 Jan 2019, 16:35)
Besser stehen vielleicht die Schweiz und Norwegen da. Aus sehr speziellen Gründen. Aber sonst keiner auf dem Planeten. Nationale Währungen sind im Gegenteil extrem verwundbar gegeben über Währungsschwankungen und auch Währungsspekulanten. Wer auch schon mal außerhalb Deutschlands Ware bezogen hat will den Euro nicht missen. Die Skeptiker sind durch die Bank Leute denen nicht klar ist wieviel mehr Aufwand die monetäre Kleinstaaterei bedeutet.
Sogar Großbritannien steht sehr gut da (ein Brexit kann möglicherweise schaden, liegt dann aber nicht an der britischen Währung, sondern an politischem Scheitern).
Während die Eurozone immernoch an der Arbeitslosigkeit zu knabbern hat (vor allem große Nationen wie Spanien, Italien und Frankreich liegen hier hinterher).
Wenn der Euro von Vorteil gewesen wäre, hätte man uns voller Neid beim Meistern der Krise zugeschaut und wir müssten jetzt keine Reformanstrengungen unternehmen.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

z4ubi hat geschrieben:(31 Jan 2019, 17:37)

Sogar Großbritannien steht sehr gut da (ein Brexit kann möglicherweise schaden, liegt dann aber nicht an der britischen Währung, sondern an politischem Scheitern).
Während die Eurozone immernoch an der Arbeitslosigkeit zu knabbern hat (vor allem große Nationen wie Spanien, Italien und Frankreich liegen hier hinterher).
Wenn der Euro von Vorteil gewesen wäre, hätte man uns voller Neid beim Meistern der Krise zugeschaut und wir müssten jetzt keine Reformanstrengungen unternehmen.
Reformieren muß man immer. Das britische Pfund war auch ohne Brexit kein Vorteil. Und jetzt ist es erst recht keiner.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(31 Jan 2019, 17:48)

Reformieren muß man immer.

Das britische Pfund war auch ohne Brexit kein Vorteil. Und jetzt ist es erst recht keiner.
Guten Abend,

das Thema ist immer noch der CHF. Nicht das britische Pfund. Und auch nicht der Brexit.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(31 Jan 2019, 17:48)

Reformieren muß man immer. Das britische Pfund war auch ohne Brexit kein Vorteil. Und jetzt ist es erst recht keiner.
Weder beim schweizer Franken noch beim britischen Pfund herrscht Reformbedarf.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Europa2050 »

z4ubi hat geschrieben:(31 Jan 2019, 19:09)

Weder beim schweizer Franken noch beim britischen Pfund herrscht Reformbedarf.
Und wenn mal wieder ein Soros kommt und die Unfähigkeit einzelner, aber stolzer Notenbanken aufdeckt, ist der Lack und vom Pfund wieder ab und der Staatschatz geschmälert.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(31 Jan 2019, 21:15)

Und wenn mal wieder ein Soros kommt und die Unfähigkeit einzelner, aber stolzer Notenbanken aufdeckt,
ist der Lack und vom Pfund wieder ab und der Staatschatz geschmälert.
Da wird mal wieder etwas verwechselt.

Wenn POLITIK künstlich und ausserhalb der Realität Kurse stützen, pflegen oder politisch festlegen will,
DANN haben alle Soros dieser Welt (überhaupt) die Möglichkeit gegen diese künstlichen Kurse zu spekulieren.

Der CHF und deren WUNSCH ihn nicht unter 1,20 fallen zu lassen, was da mal wieder ein gutes Beispiel.
Ebenso vor Jahrzehnten, wo Politik ein nicht mehr reales Paritätengitter innerhalb des ECU
-> den Franc erst damit der Spekulation überhaupt aussetzte.

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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Europa2050 hat geschrieben:(31 Jan 2019, 21:15)
Und wenn mal wieder ein Soros kommt und die Unfähigkeit einzelner, aber stolzer Notenbanken aufdeckt, ist der Lack und vom Pfund wieder ab und der Staatschatz geschmälert.
Ein wesentliches Problem war doch hier gerade, dass sich GB durch den EWS-Beitritt an feste Wechselkurse halten musste (quasi die Vorstufe zum Euro).
Hätte man einen besseren Wechselkurs gewählt, wäre die Geschichte wohl nicht gleich dermaßen in die Hose gegangen. Aber letztlich zeigt der Vorfall doch, wo die Schwierigkeiten liegen, unterschiedliche Wirtschaftsräume unter einen Währungshut zu bekommen.
Wenn wir gerade bei Spekulationen sind: Nicht vergessen sollte man auch den Einfluss US-amerikanischer Ratingagenturen auf die Bereitschaft der EZB, was den Kauf von Staatsanleihen der Euro-Länder betrifft.
Skull hat geschrieben:(31 Jan 2019, 21:26)
Der CHF und deren WUNSCH ihn nicht unter 1,20 fallen zu lassen, was da mal wieder ein gutes Beispiel.
Kann den Schweizern da keinen Vorwurf machen. Sich an den Euro zu halten, war sicher nicht unsinnig. Stabile Währungskurse sind ja prinzipiell nichts schlechtes und bieten dem Handel eine gewisse Sicherheit.
Als die EZB ihr Anleihekaufprogramm angekündigt hat, war die Entscheidung ebenfalls richtig, diesen Weg nicht mehr weiterzugehen,
weil die schweizer Wirtschaft diese Geldpolitik einfach nicht nötig hatte.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

z4ubi hat geschrieben:(31 Jan 2019, 23:26)

Kann den Schweizern da keinen Vorwurf machen. Sich an den Euro zu halten, war sicher nicht unsinnig.
Stabile Währungskurse sind ja prinzipiell nichts schlechtes und bieten dem Handel eine gewisse Sicherheit.
Hast Du überhaupt verstanden, was ich geschrieben habe ? :?:

Der Preis von GEWÜNSCHTEN (nicht marktgerechten) stabilen Währungskursen
sind das Schaffen von Strukturproblemen und das Eröffnen von Spekulationen.

Wenn Währungskurse deswegen stabil sind, weil die Kurse echt und nicht politisch gewollt sind,
ist das dagegen sicherlich positiv.
Als die EZB ihr Anleihekaufprogramm angekündigt hat, war die Entscheidung ebenfalls richtig,
diesen Weg nicht mehr weiterzugehen, weil die schweizer Wirtschaft diese Geldpolitik einfach nicht nötig hatte.
???

Die umfangreichen Anleihekäufe der EZB begannen 2009.
Die SNB wollte ihre Währung ab 2011 durch den künstlichen Interventionskurs von 1,20 nicht noch weiter steigen lassen.
2015 beendete sie diesen VERSUCH. Die EZB erweiterte ihre Anleihenkäufe dagegen sogar noch im Jahr 2015 und 2016.

Was willst Du da also fälschlicherweise konstruieren ?

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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Skull hat geschrieben:(01 Feb 2019, 07:15)
Die umfangreichen Anleihekäufe der EZB begannen 2009.
Die SNB wollte ihre Währung ab 2011 durch den künstlichen Interventionskurs von 1,20 nicht noch weiter steigen lassen.
2015 beendete sie diesen VERSUCH. Die EZB erweiterte ihre Anleihenkäufe dagegen sogar noch im Jahr 2015 und 2016.

Was willst Du da also fälschlicherweise konstruieren ?

mfg
Im Januar 2015 hob die SNB das Kursziel auf und im gleichen Monat kündigte die EZB offiziell die erweiterten Anleihekäufe an.
Ja, die EZB hatte schon zuvor Anleihekäufe getätigt, aber anderweitig dafür gesorgt, dass die Geldbasis nicht wesentlich wächst.
Die SNB dagegen musste bereits ordentlich Geld drucken.

Hatte Deinen Betrag als Kritik an der SNB verstanden, aber falsch konstruiert war trotzdem nichts ;)
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

z4ubi hat geschrieben:(01 Feb 2019, 12:08)

Im Januar 2015 hob die SNB das Kursziel auf und im gleichen Monat kündigte die EZB offiziell die erweiterten Anleihekäufe an.
Ja, die EZB hatte schon zuvor Anleihekäufe getätigt, aber anderweitig dafür gesorgt, dass die Geldbasis nicht wesentlich wächst.
Die SNB dagegen musste bereits ordentlich Geld drucken.

Hatte Deinen Betrag als Kritik an der SNB verstanden, aber falsch konstruiert war trotzdem nichts ;)
Du konstruierst Zusammenhänge wo keine sind.

Das Wichtigste bei einer Zentralbank ist dass sie die Währung stabil hält. Unabhängig zum Beispiel von der Meinung der Regierung. Auch der eigenen Regierung. Es ist egal ob man jetzt eine EZB oder eine nationale Zentralbank hat. Wenn die Politik den Währungshütern reinredet und vorschreibt was sie zu tun hat gibt es so gut wie immer Probleme mit der Geldwertabilität. Aber diese ist zentral und sollte das höchste Ziel der Zentralbanken sein. Es gibt Länder wie die Türkei oder Venezuela wo die Zentralbank nicht wirklich unabhängig ist. Und schon hast du Probleme.

Die EZB sorgt jedenfalls für Stabilität. Was erwartest du dir denn mehr? Zu DM-Zeiten hatten wir eine mehr als doppelt so hohe Inflation! Und am Ende schadete die DM unserer Wirtschaft. Die war nur solange es feste Wechselkurse und billiges Öl gab.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(01 Feb 2019, 17:20)
Die EZB sorgt jedenfalls für Stabilität. Was erwartest du dir denn mehr? Zu DM-Zeiten hatten wir eine mehr als doppelt so hohe Inflation! Und am Ende schadete die DM unserer Wirtschaft. Die war nur solange es feste Wechselkurse und billiges Öl gab.
Ja, die EZB schöpft alle Möglichkeiten aus, die ihr aktuell zur Verfügung stehen.

Das Problem ist folgendes: Die Schweizer Nationalbank richtet ihre Goldpolitik danach aus, wie sich in der Schweiz Inflation und Konjunktur entwickeln. Sie soll im Interesse der Schweiz handeln.
Nach welcher Inflation oder Konjunktur soll sich aber die EZB richten? Die Deutschlands, Spaniens oder dem Durchschnitt der Eurozone?
Wenn in einem Land die Konjunktur anzieht und sich Zinsanhebungen anbieten, aber anderswo das Gegenteil der Fall ist und Inflation nahe 0 tendiert? Was soll die EZB tun?
Eine Euroreform (Eurobudget) könnte es möglich machen, mit diesen Ungleichgewichten umgehen zu können. Das muss sich aber erst noch zeigen.
Die Schweizer Nationalbank hat diese Schwierigkeiten nicht. Sie brauch sich "nur" nach den Bedürfnissen des eigenen Landes richten.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von BlueMonday »

z4ubi hat geschrieben:(01 Feb 2019, 20:04)

Ja, die EZB schöpft alle Möglichkeiten aus, die ihr aktuell zur Verfügung stehen.

Das Problem ist folgendes: Die Schweizer Nationalbank richtet ihre Goldpolitik danach aus, wie sich in der Schweiz Inflation und Konjunktur entwickeln. Sie soll im Interesse der Schweiz handeln.
Nach welcher Inflation oder Konjunktur soll sich aber die EZB richten? Die Deutschlands, Spaniens oder dem Durchschnitt der Eurozone?
Wenn in einem Land die Konjunktur anzieht und sich Zinsanhebungen anbieten, aber anderswo das Gegenteil der Fall ist und Inflation nahe 0 tendiert? Was soll die EZB tun?
Eine Euroreform (Eurobudget) könnte es möglich machen, mit diesen Ungleichgewichten umgehen zu können. Das muss sich aber erst noch zeigen.
Die Schweizer Nationalbank hat diese Schwierigkeiten nicht. Sie brauch sich "nur" nach den Bedürfnissen des eigenen Landes richten.
Das Problem ist allgemeinerer Natur. Auch die Schweiz ist kein homogener Raum. Real sind letztlich Millionen von verschiedenen Preisen, die sich nicht gleich ändern. Jeder Warenkorb überdeckt diese eigentliche Preisrealität. Zentralbanken tappen so immer mehr oder weniger im Dunkeln. Der ganze Fiatmoneyansatz ist das Problem, diese ganze Idee, Geld zentral steuern zu müssen bzw. zu können.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

BlueMonday hat geschrieben:(01 Feb 2019, 21:18)

Das Problem ist allgemeinerer Natur. Auch die Schweiz ist kein homogener Raum. Real sind letztlich Millionen von verschiedenen Preisen, die sich nicht gleich ändern. Jeder Warenkorb überdeckt diese eigentliche Preisrealität. Zentralbanken tappen so immer mehr oder weniger im Dunkeln. Der ganze Fiatmoneyansatz ist das Problem, diese ganze Idee, Geld zentral steuern zu müssen bzw. zu können.
Ob die Schweiz ein homogener Raum ist oder nicht, ist für die Nationalbank kaum von Bedeutung. Für so etwas ist der nationale Haushalt zuständig (Länderfinanzausgleich usw.).

Die zentrale "Steuerung" des Geldes ist eigentlich nur die Festlegung durch Zentralbanken, wie teuer oder günstig man an Geld kommt.
Wohin das Geld fließt, wird nicht mehr zentral gesteuert, sondern hängt von den Marktakteueren ab (Geschäftsbanken, Staat, Unternehmen, Häuslebauer usw.).
Das Geldsystem halte ich jedenfalls nicht für ein Problem. Der falsche Umgang damit, kann natürlich zum Problem werden. Letztlich fehlt eine bessere und realistische Alternative.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

z4ubi hat geschrieben:(01 Feb 2019, 23:49)

Ob die Schweiz ein homogener Raum ist oder nicht, ist für die Nationalbank kaum von Bedeutung. Für so etwas ist der nationale Haushalt zuständig (Länderfinanzausgleich usw.).

Die zentrale "Steuerung" des Geldes ist eigentlich nur die Festlegung durch Zentralbanken, wie teuer oder günstig man an Geld kommt.
Wohin das Geld fließt, wird nicht mehr zentral gesteuert, sondern hängt von den Marktakteueren ab (Geschäftsbanken, Staat, Unternehmen, Häuslebauer usw.).
Das Geldsystem halte ich jedenfalls nicht für ein Problem. Der falsche Umgang damit, kann natürlich zum Problem werden. Letztlich fehlt eine bessere und realistische Alternative.
Aber ob die EU ein homogener Raum ist oder nicht, ist von Bedeutung während dies für die Schweiz nicht von Bedeutung ist?

Ausgleichssysteme für benachteiligte Regionen gibt es aber nicht nur in der Schweiz sondern auch in der EU. Insgesamt hält die EZB die Inflation schon recht gut im gewünschten Rahmen. Etwas was Länder wie Italien alleine nie hingekriegt haben.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

BlueMonday hat geschrieben:(01 Feb 2019, 21:18)

Das Problem ist allgemeinerer Natur. Auch die Schweiz ist kein homogener Raum. Real sind letztlich Millionen von verschiedenen Preisen, die sich nicht gleich ändern. Jeder Warenkorb überdeckt diese eigentliche Preisrealität. Zentralbanken tappen so immer mehr oder weniger im Dunkeln. Der ganze Fiatmoneyansatz ist das Problem, diese ganze Idee, Geld zentral steuern zu müssen bzw. zu können.
Nö. Das System ist gut. Das wirkliche Problem entsteht an den Finanzmärkten und einem pervertierten Geldschöpfungsprivileg der Investmentbanken. Dadurch werden gewaltige Hebel aus Geld geschaffen mit deren Hilfe dann Kapitalinvestoren z.B. die Kontrolle über deutsche Mietimmobilien erlangen und darüber gewaltige soziale Verwerfungen erzeugen.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von gugel »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Feb 2019, 16:52)

Nö. Das System ist gut. Das wirkliche Problem entsteht an den Finanzmärkten und einem pervertierten Geldschöpfungsprivileg der Investmentbanken. Dadurch werden gewaltige Hebel aus Geld geschaffen mit deren Hilfe dann Kapitalinvestoren z.B. die Kontrolle über deutsche Mietimmobilien erlangen und darüber gewaltige soziale Verwerfungen erzeugen.
Das hast du gut angesprochen. Deshalb sollte die Zinsschranke beim Erwerb von Grund und Boden ( bes. Land und Forstwirtschaft ), Mietwohngebäuden und Infrastruktur viel stärker zum Tragen kommen. Abzugsfähigkeit bei der Gewinnermittlung dieser Liegenschaften nur bis zur zu 2/3 der auflaufenden Zinsen zulassen, darüber sollte nachgedacht werden.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Feb 2019, 16:48)

Aber ob die EU ein homogener Raum ist oder nicht, ist von Bedeutung während dies für die Schweiz nicht von Bedeutung ist?
Genau.
Manche Länder in der Eurozone hatten vor der Finanzkrise zwischen 2 und 4 Prozent Inflation, andere aber zwischen 1 und 2 Prozent.
Die Eurozone hat (noch) keinen Haushalt und/oder es gibt keine ausreichenden Mechanismen, die solch unterschiedliche Entwicklungen hätten kompensieren oder sogar verhindern können.
Die SNB dagegen kann die Schweiz wie einen homogenen Raum behandeln.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

gugel hat geschrieben:(02 Feb 2019, 18:33)

Das hast du gut angesprochen. Deshalb sollte die Zinsschranke beim Erwerb von Grund und Boden ( bes. Land und Forstwirtschaft ), Mietwohngebäuden und Infrastruktur viel stärker zum Tragen kommen. Abzugsfähigkeit bei der Gewinnermittlung dieser Liegenschaften nur bis zur zu 2/3 der auflaufenden Zinsen zulassen, darüber sollte nachgedacht werden.
Leider ist es sogar so dass der Erwerb und Verkauf von Immobilien für die Immobilienkonzerne steuerfrei ist. Über ein Steuerschlupfloch. Schon da fängt der ganze Betrug an. Als Kapitalinvestor hat man alle Privilegien.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

z4ubi hat geschrieben:(02 Feb 2019, 18:45)

Genau.
Manche Länder in der Eurozone hatten vor der Finanzkrise zwischen 2 und 4 Prozent Inflation, andere aber zwischen 1 und 2 Prozent.
Die Eurozone hat (noch) keinen Haushalt und/oder es gibt keine ausreichenden Mechanismen, die solch unterschiedliche Entwicklungen hätten kompensieren oder sogar verhindern können.
Die SNB dagegen kann die Schweiz wie einen homogenen Raum behandeln.
Ändert aber nichts an den unterschiedlichen Bedingungen innerhalb der Schweiz. Die Schweiz ist nicht homogen. Deutschland auch nicht. Dein ganzer Denkansatz ist falsch.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(03 Feb 2019, 16:09)

Ändert aber nichts an den unterschiedlichen Bedingungen innerhalb der Schweiz. Die Schweiz ist nicht homogen. Deutschland auch nicht. Dein ganzer Denkansatz ist falsch.
Die Schweiz hat einen nationalen Haushalt (Der Bund hat doppelt so viel Schulden wie die Kantone und Gemeinden zusammen) und Mechanismen, welche der Heterogenität "entgegenwirken".
Es gibt keine abgehängten Kantone (wenn man sich beispielsweise die Arbeitslosigkeit anschaut). Die Kantone werden sich nicht soweit auseinanderentwickeln, dass bei manchen Zahlungsunfähigkeit droht und man sich überlegt, ob sie aus dem Franken austreten sollten, während anderweitig die Wirtschaft brummt und Vollbeschäftigung herrscht. (Das heißt nicht, dass in der Schweiz alles perfekt ist.)

Die EZB ist wie eine nationale Zentralbank konstruiert. Es fehlt ihr gegenüber aber die "Nation" bzw. die damit verbundenen wirtschafts-/geldpolitischen Mechaniken.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

z4ubi hat geschrieben:(03 Feb 2019, 20:15)

Die Schweiz hat einen nationalen Haushalt (Der Bund hat doppelt so viel Schulden wie die Kantone und Gemeinden zusammen) und Mechanismen, welche der Heterogenität "entgegenwirken".
Es gibt keine abgehängten Kantone (wenn man sich beispielsweise die Arbeitslosigkeit anschaut). Die Kantone werden sich nicht soweit auseinanderentwickeln, dass bei manchen Zahlungsunfähigkeit droht und man sich überlegt, ob sie aus dem Franken austreten sollten, während anderweitig die Wirtschaft brummt und Vollbeschäftigung herrscht. (Das heißt nicht, dass in der Schweiz alles perfekt ist.)

Die EZB ist wie eine nationale Zentralbank konstruiert. Es fehlt ihr gegenüber aber die "Nation" bzw. die damit verbundenen wirtschafts-/geldpolitischen Mechaniken.
Das ist nur eine Behauptung und sonst nichts.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(04 Feb 2019, 15:00)

Das ist nur eine Behauptung und sonst nichts.
Aber eine ziemlich gute, solange man sie nicht widerlegen kann. ;)

Die Zinsen auf Staatsanleihen der Eurozone spiegeln ebenfalls sehr schön ab, wie auch die Finanzmärkte den Euro falsch eingeschätzt haben.
Nach der Finanz-/Eurokrise gingen die Zinsen auseinander, zuvor waren praktisch alle Euroländer auf einem Zinsniveau.
Man hat also realisiert, dass die Eurozone nur ungern zusammenhält und wenig von Substanz da ist, wleche die Eurozone zusammen hält.

Die EZB konnte nur darauf reagieren, indem sie angekündigt hatte, alles zu tun, was in ihrer Macht steht.
Und das sind nur die Mittel, die einer nationalen Zentralbank zur Verfügung stehen. Sie kann Anleihen kaufen (aber selbst da hat sie nur einen engen Spielraum) und eben mit Leitzinsanpassungen reagieren.
Während die Leitzinsen der SNB natürlich nur für die Schweiz gelten, fallen Spanien, Griechenland und Deutschland alle unter die gleiche Leitzinsvorgabe.
Wenn der Euro eine Zukunft haben will, brauch es ein Eurobudget/Eurobonds, oder es wird eine sehr schwierige Zukunft.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

z4ubi hat geschrieben:(04 Feb 2019, 17:35)

Aber eine ziemlich gute, solange man sie nicht widerlegen kann. ;)

Die Zinsen auf Staatsanleihen der Eurozone spiegeln ebenfalls sehr schön ab, wie auch die Finanzmärkte den Euro falsch eingeschätzt haben.
Nach der Finanz-/Eurokrise gingen die Zinsen auseinander, zuvor waren praktisch alle Euroländer auf einem Zinsniveau.
mhmm...in welcher Art ?

In welcher Art haben die Finanzmärkte den Euro in Relation zum CHF falsch eingeschätzt ?

Und in welcher Art waren vor der der Finanzkrise Griechenland und Deutschland auf einem gleichen Zinsniveau ?

Das bestehende Spreads sich verändert (deutlich vergrössert) haben, steht ausser Zweifel.
Das es da aber keine gegeben hat, ist (mal wieder) UNKORREKT.

mfg
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Skull hat geschrieben:(04 Feb 2019, 17:46)

mhmm...in welcher Art ?

In welcher Art haben die Finanzmärkte den Euro in Relation zum CHF falsch eingeschätzt ?

Und in welcher Art waren vor der der Finanzkrise Griechenland und Deutschland auf einem gleichen Zinsniveau ?

Das bestehende Spreads sich verändert (deutlich vergrössert) haben, steht ausser Zweifel.
Das es da aber keine gegeben hat, ist (mal wieder) UNKORREKT.

mfg
Man muss schon mit der Lupe nachschauen, um zwischen 2002 und 2007 die Unterschiede zu erkennen:
https://oecafe.files.wordpress.com/2012 ... max_l3.gif

Unterschiedliche Inflationsraten und Schuldenstände wurden vermutlich kaum beachtet und um die Zahlungsfähigkeit der einzelnen Eurostaaten machte man sich wohl ebenfalls keine Sorgen.
Das sah dann später anders aus, als es in der Eurozone zu keinem Bailout-Automatismus gekommen ist und sogar von Schuldenschnitt gesprochen wurde.

Verliert man das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit eines Staates, sinkt natürlich auch das Vertrauen in dessen Währung.
In Teilen ist nun das Vertauen in den Euro geschwächt, dafür sprechen die höheren Zinsen. Um das Vertrauen aufrecht zuerhalten, muss sich zeigen wie die Eurozone ihre Krisenstaaten auf Kurs bringt.

Zwei Gefahren sind jetzt die, dass die Bewertungen der Anleihen eines Staates so schlecht werden, dass nicht einmal mehr die EZB die Anleihen kaufen darf und der Staat
zahlungsunfähig werden könnte. Oder die wirtschaftliche Lage eines Landes verbessert sich nicht, die Stimmung kippt und die Politik zieht einen Euroaustritt in Betracht.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(03 Feb 2019, 16:05)

Leider ist es sogar so dass der Erwerb und Verkauf von Immobilien für die Immobilienkonzerne steuerfrei ist. .
Das ist er natürlich nicht. Beim Kauf fällt Grunderwerbsteuer an und beim Verkauf muss ein Gewinn aus dem Verkauf natürlich auch versteuert werden.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

z4ubi hat geschrieben:(04 Feb 2019, 21:58)

Man muss schon mit der Lupe nachschauen, um zwischen 2002 und 2007 die Unterschiede zu erkennen
Nö. Da braucht man keine Lupe für.

Das Thema HIER ist aber weiterhin der CHF.

Und diese Frage war ja die themenbezogene:

In welcher Art haben die Finanzmärkte den Euro in Relation zum CHF falsch eingeschätzt ?

mfg
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Skull hat geschrieben:(04 Feb 2019, 22:34)

Nö. Da braucht man keine Lupe für.

Das Thema HIER ist aber weiterhin der CHF.

Und diese Frage war ja die themenbezogene:

In welcher Art haben die Finanzmärkte den Euro in Relation zum CHF falsch eingeschätzt ?

mfg
Sie haben ihn für eine tragfähige und stabile Währung gehalten, so wie sie nationale Währungen wie den Franken, Dollar oder Pfund einschätzen.
Und wie oben beschrieben, hat sich dieses Bild gewandelt oder wird jetzt zumindest in Frage gestellt.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

z4ubi hat geschrieben:(04 Feb 2019, 22:54)

Sie haben ihn für eine tragfähige und stabile Währung gehalten,
so wie sie nationale Währungen wie den Franken, Dollar oder Pfund einschätzen.
Und wie oben beschrieben, hat sich dieses Bild gewandelt oder wird jetzt zumindest in Frage gestellt.
Nö.

Zwischenzeitlich ... hatten die Märkte Risiken eingepreist.

Das sieht heute schon wieder anders aus.
Genauso wie Dollar zu Euro. AUD zu USD.
Euro zu Yen. Dollar zu CHF. GBP zu USD?
u.s.w. u.s.f.

Da wurde nichts FALSCH eingeschätzt.

Noch weniger der Euro. Was ja DEINE Aussage war. ;)

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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Skull hat geschrieben:(04 Feb 2019, 23:37)

Nö.

Zwischenzeitlich ... hatten die Märkte Risiken eingepreist.

Das sieht heute schon wieder anders aus.
Eben. Risiken, die man vor der Krise ignoriert oder falsch eingeschätzt hat.

Ja, das Vertrauen in den Euro ist seit der Krise wieder gewachsen (durch die Maßnahmen der EZB und wirtschaftliche Erholung)
und es kann weiter wachsen, wenn die Wirtschaft auf Kurs bleibt und eine sinnvolle Euroreform gelingt.
Das ist aber noch Zukunftsmusik und die Zuversicht in den Euro ist immer noch eine andere als vor der Krise.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

z4ubi hat geschrieben:(05 Feb 2019, 08:52)

Eben. Risiken, die man vor der Krise ignoriert oder falsch eingeschätzt hat.
Natürlich schätzt man Risiken IN und MIT einer Krise anders und neu ein. :D

Nicht falsch, sonden neu und anders. Was denn auch sonst ?

Warum gibt es wohl über Jahrzehnte Schwankungen von grossen Währungen wie Euro zu US-Dollar von über 50 Prozent ?
Das sind permanente und fliessende Neueinschätzungen.

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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Feb 2019, 22:23)

Das ist er natürlich nicht. Beim Kauf fällt Grunderwerbsteuer an und beim Verkauf muss ein Gewinn aus dem Verkauf natürlich auch versteuert werden.
Die wissen alle wie man dies verhindert. Tu nicht so als wüßtest du nicht wie man dass macht.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Alter Stubentiger »

z4ubi hat geschrieben:(05 Feb 2019, 08:52)

Eben. Risiken, die man vor der Krise ignoriert oder falsch eingeschätzt hat.

Ja, das Vertrauen in den Euro ist seit der Krise wieder gewachsen (durch die Maßnahmen der EZB und wirtschaftliche Erholung)
und es kann weiter wachsen, wenn die Wirtschaft auf Kurs bleibt und eine sinnvolle Euroreform gelingt.
Das ist aber noch Zukunftsmusik und die Zuversicht in den Euro ist immer noch eine andere als vor der Krise.
Wie wir aber gerade gelernt haben gibt es solche Phasen der Euphorie und Verzweiflung aber auch beim Franken.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Skull hat geschrieben:(05 Feb 2019, 08:55)

Natürlich schätzt man Risiken IN und MIT einer Krise anders und neu ein. :D

Nicht falsch, sonden neu und anders. Was denn auch sonst ?
Doch, es kann auch Fehleinschätzungen geben, wenn die Gründe einer Krise in der Zeit vor der Krise liegen und dann ignoriert oder falsch bewertet werden.
Unterschiedliche Inflationsraten, Schuldenstände innerhalb der Eurozone waren bekannt. Vor der Krise wusste man oder hätte es wissen müssen, dass "die Südländer über ihren Verhältnissen gelebt haben".
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

z4ubi hat geschrieben:(05 Feb 2019, 10:16)

Doch, es kann auch Fehleinschätzungen geben, wenn die Gründe einer Krise in der Zeit vor der Krise liegen und dann ignoriert oder falsch bewertet werden.
Unterschiedliche Inflationsraten, Schuldenstände innerhalb der Eurozone waren bekannt. Vor der Krise wusste man oder hätte es wissen müssen, dass "die Südländer über ihren Verhältnissen gelebt haben".
Klar. Es KANN Fehleinschätzungen geben. Und ?

Letzendlich war die Einschätzung ja auch nicht wirklich falsch.
Die Eurozone einigte sich auf Massnahmen, um Länder und das System zu retten und zu stabilisieren. ;)


Und ich weiss immer noch nicht, worauf Du im Verhältnis Schweiz - EU hinaus willst. :D

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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Skull hat geschrieben:(05 Feb 2019, 10:20)

Klar. Es KANN Fehleinschätzungen geben. Und ?

Letzendlich war die Einschätzung ja auch nicht wirklich falsch.
Wird ja immer lustiger :)

Skull hat geschrieben:(05 Feb 2019, 10:20)
Und ich weiss immer noch nicht, worauf Du im Verhältnis Schweiz - EU hinaus willst. :D

mfg
Die These stand im Raum, dass es die Schweiz mit einer nationalen Währung schwieriger hat als wenn sie im Euro wäre.
Wollte nur deutlich machen, dass der Euro vielmehr das Problemkind ist, weil man ihn zwar retten will, er es aber noch nicht ist.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

z4ubi hat geschrieben:(05 Feb 2019, 10:32)

Die These stand im Raum, dass es die Schweiz mit einer nationalen Währung schwieriger hat als wenn sie im Euro wäre.

Wollte nur deutlich machen, dass der Euro vielmehr das Problemkind ist, weil man ihn zwar retten will,
er es aber noch nicht ist.
Meine These wäre da, die Schweiz hat es mit einer eigenen nationalen Währung i.d.R. einfacher.
Es gibt aber Ausnahmesituationen, die es dann manchmal schwieriger machen.

Gerade für die Schweiz. Da sind die Zeiten der neunziger Jahre zu nennen (Kapitalzuflucht)
und natürlich die Zeiten der Finanzkrise (Fluchtwährung).
Letzendlich fährt die Schweiz aber mit Ihrer eigenen (nationalen) Währung deutlich besser.

Und den Euro muss man auch nicht retten. Nicht ER ist das Problemkind.
Die Problemkinder (Plural) sind da eher die nationalen Länder, die weiterhin ihr eigenes Ding machen wollen.

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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von z4ubi »

Skull hat geschrieben:(05 Feb 2019, 11:22)

Meine These wäre da, die Schweiz hat es mit einer eigenen nationalen Währung i.d.R. einfacher.
Es gibt aber Ausnahmesituationen, die es dann manchmal schwieriger machen.

Gerade für die Schweiz. Da sind die Zeiten der neunziger Jahre zu nennen (Kapitalzuflucht)
und natürlich die Zeiten der Finanzkrise (Fluchtwährung).
Letzendlich fährt die Schweiz aber mit Ihrer eigenen (nationalen) Währung deutlich besser.
Sehe ich nicht anders. Aber selbst das Problem der Fluchtwährung ist kein Problem einer nationalen Währung.
Auch einer Gemeinschaftswährung kann das passieren, wenn sie in Krisenzeiten gut dasteht.

Skull hat geschrieben:(05 Feb 2019, 11:22)
Und den Euro muss man auch nicht retten. Nicht ER ist das Problemkind.
Die Problemkinder (Plural) sind da eher die nationalen Länder, die weiterhin ihr eigenes Ding machen wollen.

mfg
Ja, der Euro hängt aber letztlich davon, ob die Eurozone einen gemeinsamen Nenner findet. Und das befindet sich eben noch in der Schwebe.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(05 Feb 2019, 10:20)

Klar. Es KANN Fehleinschätzungen geben. Und ?

Letzendlich war die Einschätzung ja auch nicht wirklich falsch.
Die Eurozone einigte sich auf Massnahmen, um Länder und das System zu retten und zu stabilisieren. ;)

mfg
Ja, das war wirklich interessant. Ich denke aber, der Markt hat das schon falsch eingeschätzt. Er hätte wohl geglaubt, dass die EU für die gesamten Schulden aller Länder haftet. Ansonsten wären die Zinssätze für Griechenland anders gewesen als zB. bei Deutschland. Heute sind die Unterschiede natürlich deutlich, auch zwischen Frankreich und Deutschland. Dass der Markt nun unterschiedliche Zinsen veranschlagt ist auf alle Fälle ein gutes Zeichen für den Euro.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Weltregierung »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Feb 2019, 22:23)

Das ist er natürlich nicht. Beim Kauf fällt Grunderwerbsteuer an und beim Verkauf muss ein Gewinn aus dem Verkauf natürlich auch versteuert werden.
Share Deals, anyone? :rolleyes:
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
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Re: Starker Euro holt zum Franken auf

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

BITTE...das Thema beachten.
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