"Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

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Helmuth_123
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Helmuth_123 »

BlueMonday hat geschrieben:(23 Aug 2017, 21:32)

Es soll auch in der Heimat Menschen geben, die mittlerweile Onlinehandel betreiben und davon leben wollen. Onlinehandel ist in der Regel auch Einzelhandel, abgesehen eben vom Großhandel. Am Ende sitzt so ein Onlinehändler immer in irgendeiner Heimat. Heimat ist überall!
Da so ein Onlinehändler ein Impressum haben muss, kann man sogar nachschauen, ob man dann die eigene Heimat mit einem Einkauf unterstützt oder die Heimat eines anderen Menschen. Was ja auch nicht verkehrt ist. Wer will schon eine Heimat über eine andere stellen, so aus Prinzip?
Wenn ein Nichtthüringer thüringische Nussknacker aus einem thüringischen Onlineshop kauft, dann erhält er die thüringische Heimat gewissermaßen aus der nichthüringischen Ferne. Ich vermute, so ein thüringischer Nussknackeronlineshop wird sogar in der Mehrzahl nichtthüringische Kunden haben. Und das dank Internet und Onlinekauf.
Ich habe nur eine Heimat, eben meine Heimat. Und ich möchte, dass es dieser wirtschaftlich gut geht, da ja auch ich davon profitiere. Eine florierende Wirtschaft sorgt für Steuereinahmen, davon können Kulturangebote finanziert werden (z.B. wenn ein sehr schönes Stadtmuseum in meiner Heimatstadt), die ich gerne und häufig nutze. Davon profitieren wiederum die Mitarbeiter der jeweiligen Kulturangebote, die dann nicht auf der Straße sitzen. Und natürlich steht meine Heimat für mich an erster Stelle. Vor allem, da ja gerade in meiner Heimat noch viel Aufbauarbeit geleistet werden muss.
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Helmuth_123
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Helmuth_123 »

Quatschki hat geschrieben:(23 Aug 2017, 21:52)

Die meisten Buchhandlungen gehören irgendwelchen Ketten. die irgendwelchen fremdländischen Investoren gehören und die Gebäude, in denen sie Ladenmiete zahlen, gehören auch irgendwelchen fremdländischen Investoren.
So was steht bei mir nicht unter Artenschutz.
Und die Bücher, die mich interessieren, haben die sowieso nicht in der Filiale.
Meine Buchhandlung ist kein Teil einer Kette. :)
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Quatschki
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Quatschki »

Ich lass zum Beispiel meist zur Packstation schicken.
Da die Packstation laufend kaputt ist, hat der Packstationreparaturmann immer zu tun.
Und weil dann die Sendung zur Postfiliale umgeleitet wird, hat die Postfilialenfrau zu tun.
Und der Paketbote sowieso.

In einer Buchhandlung gehe ich ja auch nur hin, bediene mich selbst
die Tante scannt den Code ein und kassiert
Und wenn ich wage, nach einer Tüte zu fragen, hagelt es neuerdings vorwurfsvolle Blicke, als ob ich die Delfine ausrotten würde. Das muß ich mir nicht antun!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Alpha Centauri »

gödelchen hat geschrieben:(23 Aug 2017, 15:28)

Eigentlich geht es darum nicht. Das urbane Leben, das Leben in der Stadt wird runter gehen., noch mehr runter als es heute schon ist. Eintreten für den Verlust von Qualität an Bauten, positiv gestimmten Menschen, Plätzen zum Verweilen muss die öffentliche Hand. Bezahlt von Geldern, die Amazon, und Co nicht zahlen.

Das "Elend" ist doch heute schon mehr als fühlbar. Es ist da. Einerlei des Erscheinungsbildes von Geschäften der Ketten Zara, H+M etc, Menschen in Jogginganzügen mit grauen, abgehangener Mimik und Haltung, elende Gestalten drücken sich in die entstehenden Ecken und Leere der sich entblößenden Stadt. Vertraute Cafès, Winkel und Ecken, die Stadtkultur vermitteln verschmutzen. Es drängelt sich die Masse der Smartphon-Junkies und Selfie-Fischer geballt an Hot-Spots.

Wer muss für den Ausgleich sorgen, den Dreck wegmachen? Die öffentliche Hand. Bezahlt von Geldern, die Amazon, ebay und Co nicht zahlen.......

Weitermachen (lassen) :-)
Smartphon Junkies und stets den Kopf gebeugt haltende Technik Sklaven, jede größere Stadt ist voll davon, hier beginnt ja im Grund schon dass Elend, :D
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Boracay »

gödelchen hat geschrieben:(23 Aug 2017, 15:28)

Eigentlich geht es darum nicht. Das urbane Leben, das Leben in der Stadt wird runter gehen., noch mehr runter als es heute schon ist. Eintreten für den Verlust von Qualität an Bauten, positiv gestimmten Menschen, Plätzen zum Verweilen muss die öffentliche Hand. Bezahlt von Geldern, die Amazon, und Co nicht zahlen.

Das "Elend" ist doch heute schon mehr als fühlbar. Es ist da. Einerlei des Erscheinungsbildes von Geschäften der Ketten Zara, H+M etc, Menschen in Jogginganzügen mit grauen, abgehangener Mimik und Haltung, elende Gestalten drücken sich in die entstehenden Ecken und Leere der sich entblößenden Stadt. Vertraute Cafès, Winkel und Ecken, die Stadtkultur vermitteln verschmutzen. Es drängelt sich die Masse der Smartphon-Junkies und Selfie-Fischer geballt an Hot-Spots.

Wer muss für den Ausgleich sorgen, den Dreck wegmachen? Die öffentliche Hand. Bezahlt von Geldern, die Amazon, ebay und Co nicht zahlen.......

Weitermachen (lassen) :-)
Das Gegenteil ist der Fall.

Ich war nach Jahren letztens wieder mal in der Stadt (muss man ja nicht mehr, kauft doch kein Mensch mehr in der Stadt ein) und war erstaunt wie viele Bars, Cafes, usw. es jetzt gibt. Viele Länden haben dich gemacht, gegen die Online-Konkurrenz haben die ja keine Chance, aber dafür sind brutal viele Gastro Angebote dazu gekommen und viele Länden sind in Büros umgestylt worden. Echt cool. Werde zwar weiterhin nicht in die Stadt gehen, da ich dafür viel zu geizig bin (3€ für einen Kaffee, sind da Gold und Diamanten drin??) aber wem das gefällt.....
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Selina
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Selina »

BlueMonday hat geschrieben:(23 Aug 2017, 21:32)

Es soll auch in der Heimat Menschen geben, die mittlerweile Onlinehandel betreiben und davon leben wollen. Onlinehandel ist in der Regel auch Einzelhandel, abgesehen eben vom Großhandel. Am Ende sitzt so ein Onlinehändler immer in irgendeiner Heimat. Heimat ist überall!
Da so ein Onlinehändler ein Impressum haben muss, kann man sogar nachschauen, ob man dann die eigene Heimat mit einem Einkauf unterstützt oder die Heimat eines anderen Menschen. Was ja auch nicht verkehrt ist. Wer will schon eine Heimat über eine andere stellen, so aus Prinzip?
Wenn ein Nichtthüringer thüringische Nussknacker aus einem thüringischen Onlineshop kauft, dann erhält er die thüringische Heimat gewissermaßen aus der nichthüringischen Ferne. Ich vermute, so ein thüringischer Nussknackeronlineshop wird sogar in der Mehrzahl nichtthüringische Kunden haben. Und das dank Internet und Onlinekauf.
Originalnussknacker kommen aus dem Erzgebirge. Nix Thüringen :D
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von schokoschendrezki »

Pro&Contra hat geschrieben:(23 Aug 2017, 14:52)

Der Einzelhandel ist größtenteils überflüssig geworden. Im Internet habe ich eine wesentliche größere Auswahl, eine viel bessere Vergleichsmöglichkeit und keinen Stress. Der Deutsche Einzelhandel wäre gut beraten, wenn er sich zusammentun würde und einen Onlinestore wie Amazon aufbauen würde. Ich persönlich kaufe so gut wie alles online. In Ausnahmefällen gehe ich in ein Fachgeschäft. Ein Fahrrad zum Beispiel kaufe ich lieber noch offline. Aber mindestens 90% meiner Einkäufe finden online statt. Von Lebensmitteln mal abgesehen.
Geht mir ziemlich ähnlich. Es gibt eine Reihe von Dingen, denen man sich haptisch nähern muss. Und Lebensmittel werden bei mir wahrscheinlich für immer (oder so lang es möglich ist) vom Online-Einkauf ausgenommen sein. Aber ansonsten: Auf der einen Seite kaufe ich überhaupt noch regelmäßig Bücher und Tonträger (einschließlich Vinyl), was möglicherweise gleichermaßen altmodisch wie ganz neuen Trends entsprechend ist. Auf der anderen Seite aber wirklich komplett online. Ohne jede Ausnahme. Vor allem bei Tonträgern wäre es so gut wie unmöglich (auch durch Bestellung), offline an eine Reihe von Sachen heranzukommen, die mich interessieren.

Ich sehe damit allerdings keineswegs ein "Ende der Innenstadt" für gekommen oder gar für wünschenswert an. Ich muss auch auf meine Kröten aufpassen, aber einen richtig guten, starken, aromatischen Espresso in einer Umgebung mit Stil und Format bekommt man eben nicht aus dem Kaffeautomaten beim Kettenbackwarengeschäft. Für mein Lebensgefühl erheblich wichtiger als PSse oder Taktraten. Die Frage ist, wie die Bürger bei der Gestaltung der Innenstädte wieder an Einfluss gewinnen können.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von gödelchen »

Boracay hat geschrieben:(23 Aug 2017, 23:20)

Das Gegenteil ist der Fall.

Ich war nach Jahren letztens wieder mal in der Stadt (muss man ja nicht mehr, kauft doch kein Mensch mehr in der Stadt ein) und war erstaunt wie viele Bars, Cafes, usw. es jetzt gibt. Viele Länden haben dich gemacht, gegen die Online-Konkurrenz haben die ja keine Chance, aber dafür sind brutal viele Gastro Angebote dazu gekommen und viele Länden sind in Büros umgestylt worden. Echt cool. Werde zwar weiterhin nicht in die Stadt gehen, da ich dafür viel zu geizig bin (3€ für einen Kaffee, sind da Gold und Diamanten drin??) aber wem das gefällt.....
lol..

geh nächstes jahr mal wieder hin, wie viele der Gastro Angebote noch da sind...:-) Büroflächen in Innenstadtlage ?.....Wer geht mit einer Büroetage in die Innenstadt. Wer bezahlt das ? Außerdem, mit den Büros die da ggf. hingehen( meist Freiberufler) und den Gastro-Betrieben (meist Kleingewerbetreibende und Klitschen) bekommt eine Großstadt KEINEN müden Euro an Steueraufkommen in ihr Steuersäckel.....

Problem erkannt ?
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von BlueMonday »

Selina hat geschrieben:(23 Aug 2017, 23:34)

Originalnussknacker kommen aus dem Erzgebirge. Nix Thüringen :D
Nö. Die ersten mit extra gefertigten Nussknackern nussknackende Nussknacker waren die nüsseliebenden Italiener und das zu Zeiten, da war das Erzgebirge noch hunderte Jahre lang entfernt davon, überhaupt besiedelt zu sein.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von BlueMonday »

Pro&Contra hat geschrieben:(23 Aug 2017, 14:52)

Der Einzelhandel ist größtenteils überflüssig geworden. Im Internet habe ich eine wesentliche größere Auswahl, eine viel bessere Vergleichsmöglichkeit und keinen Stress. Der Deutsche Einzelhandel wäre gut beraten, wenn er sich zusammentun würde und einen Onlinestore wie Amazon aufbauen würde. Ich persönlich kaufe so gut wie alles online. In Ausnahmefällen gehe ich in ein Fachgeschäft. Ein Fahrrad zum Beispiel kaufe ich lieber noch offline. Aber mindestens 90% meiner Einkäufe finden online statt. Von Lebensmitteln mal abgesehen.
Was da im Internet stattfindet ist ja Einzelhandel. Der ist da schon längst, seit vielen vielen Jahren... Unzählige Shops von klein bis groß, auch wenn es manche wohl noch nicht bemerkt haben.
Einzelhandel ist der Handel mit dem Endkunden, dem man in der Regel einzelne Warenexemplare verkauft, im Internet prinzipbedingt in Form des Versandhandels. Das Gegenteil nennt sich Großhandel. Da handelt der Großhändler oder Hersteller mit Einzelhändlern (Business2Business), und dann geht es in der Regel um Abnahme großer Mengen, so palettenweise... daher der Name.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Selina »

BlueMonday hat geschrieben:(24 Aug 2017, 11:49)

Nö. Die ersten mit extra gefertigten Nussknackern nussknackende Nussknacker waren die nüsseliebenden Italiener und das zu Zeiten, da war das Erzgebirge noch hunderte Jahre lang entfernt davon, überhaupt besiedelt zu sein.
Ja, nussknackerähnliche Teile gab es bereits in der Antike. Aber die Nussknacker, die man heute gut kennt und die in alle Welt exportiert werden, stammen aus dem Erzgebirge.

Zitat:

Nach 1800 suchten die Menschen vor allem im so genannten Spielzeugwinkel im Erzgebirge zwischen Seiffen, Olbernhau und Neuhausen/Erzgeb. nach der Einstellung des Bergbaus nach neuen Erwerbsquellen, und so verlegte man sich hauptsächlich aufs Drechseln. Neben anderen dekorativen Gegenständen wie Stühlen und Möbeln wurden hier vor allem Holzspielzeug, Fensterfiguren wie Engel und Bergmann, Schwibbögen, Räuchermännchen und auch Nussknacker gefertigt. Zu den beliebtesten Figuren der „Hebelmänner“ wurden Gendarmen, Soldaten oder Könige. Den ersten Nussknacker in der heute bekannten erzgebirgischen Form und Farbgebung drechselte Friedrich Wilhelm Füchtner um 1870.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nussknacker#Geschichte
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Alter Stubentiger »

yogi61 hat geschrieben:(23 Aug 2017, 13:55)

Es ist eine Allianz der Giganten: Der US-Internetkonzern Google kooperiert ab September mit der Supermarktkette Walmart, dem größten Einzelhändler der Welt. Das teilten die beiden Unternehmen mit. Demnach will Walmart seine Produkte künftig bei "Google Express" anbieten, einer Art Online-Supermarkt des Konzerns. Auf der Plattform, die 2013 in Betrieb ging, können sich Kunden in vielen Ballungsgebieten der USA Lebensmittel nach Hause bestellen. Es wäre das erste Mal, dass Walmart seine Waren außerhalb des eigenen Online-Shops anbietet.

Die Kooperation zwischen Walmart und Google ist vor allem eines: eine Kampfansage an Amazon. Der Internet-Versandhändler, der anfangs noch Bücher und CDs verschickte, hat längst auch den Lebensmittel-Einzelhandel für sich entdeckt. Zuletzt gab Amazon etwa die Übernahme der Bio-Supermarktkette Whole Foods bekannt.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/g ... -1.3637305

Auch wenn wir in diesem Land meist zehn Jahre zurück sind,wird sich das am Ende durchsetzen. Unsere Enkel werden das Haus und die Wohnung wegen solcher Dinge wie Einkaufen nicht mehr verlassen.
Das denke ich nicht. Immer mehr merken daß Online nur in Teilbereichen besser ist. Vor allen bei standardisierten Massenprodukten. Oder wenn man die Produkte nach eigenen Wünschen bestellen kann. Es gibt einen gewissen Trend zur Manufaktur. Marketing online. Produktion klassisch. Wir haben da großen Erfolg mit.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von yogi61 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Aug 2017, 18:19)

Das denke ich nicht. Immer mehr merken daß Online nur in Teilbereichen besser ist. Vor allen bei standardisierten Massenprodukten. Oder wenn man die Produkte nach eigenen Wünschen bestellen kann. Es gibt einen gewissen Trend zur Manufaktur. Marketing online. Produktion klassisch. Wir haben da großen Erfolg mit.
Die nächsten Generationen werden ihre Zeit sehr viel mehr zu schätzen wissen. Einkaufen wird da sicher nicht mehr als Zeiträuber eine grosse Rolle spielen. Wir hätten es wahrscheinlich auch schon so gemacht, wenn wir gekonnt hätten.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(25 Aug 2017, 19:24)

Die nächsten Generationen werden ihre Zeit sehr viel mehr zu schätzen wissen. Einkaufen wird da sicher nicht mehr als Zeiträuber eine grosse Rolle spielen. Wir hätten es wahrscheinlich auch schon so gemacht, wenn wir gekonnt hätten.

Ich bin Foodshopperin und leidenschaftliche Köchin. Mir kommt nichts ins Haus und den Topf, was ich nicht selbst auf Frische, Aroma und Reife überprüft habe. Soviel Zeit zur Lebensqualität muss sein.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Quatschki »

yogi61 hat geschrieben:(25 Aug 2017, 19:24)

Die nächsten Generationen werden ihre Zeit sehr viel mehr zu schätzen wissen. Einkaufen wird da sicher nicht mehr als Zeiträuber eine grosse Rolle spielen. Wir hätten es wahrscheinlich auch schon so gemacht, wenn wir gekonnt hätten.
Die größte Illusion meiner Generation war, dass Computer und Internet Zeit einsparen und Freizeit schaffen könnten.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Aug 2017, 21:57)

Ich bin Foodshopperin und leidenschaftliche Köchin. Mir kommt nichts ins Haus und den Topf, was ich nicht selbst auf Frische, Aroma und Reife überprüft habe. Soviel Zeit zur Lebensqualität muss sein.
Sei dir unbenommen. Viele Dinge macht man einfach weil man Freude daran hat.
Was die Qualität von online bestellten Lebensmitteln angeht, da mache ich mir keine Sorgen.
Besonders bei älteren Leuten wird das Bestellen per PC zunehmen.
Wenn das Geschäft erst einmal größeren Umfang angenommen hat, wächst der Konkurrenzdruck und kein Kaufmann, der bestehen will, kann es sich dann noch leisten vergammeltes Zeug unter zu schieben.
Außerdem verstehe ich mich nicht als Bananentester und wegen ein bisschen Grünzeug den PKW zu satteln ist schon heute unsinnig.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Misterfritz »

jorikke hat geschrieben:(26 Aug 2017, 08:42)Außerdem verstehe ich mich nicht als Bananentester und wegen ein bisschen Grünzeug den PKW zu satteln ist schon heute unsinnig.
Ich komme auf dem Weg zur Arbeit (und somit auch auf dem Rückweg) sowieso an einigen Lebensmittelgeschäften vorbei, also kaufe ich da auch ein.
Im Übrigen ist es unpraktisch, wenn man bei der Lieferung zu Hause sein sollte. Die meisten Lebensmittel sollten relativ schnell ordentlich verstaut werden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(26 Aug 2017, 08:42)

Sei dir unbenommen. Viele Dinge macht man einfach weil man Freude daran hat.
Was die Qualität von online bestellten Lebensmitteln angeht, da mache ich mir keine Sorgen.
Besonders bei älteren Leuten wird das Bestellen per PC zunehmen.
Wenn das Geschäft erst einmal größeren Umfang angenommen hat, wächst der Konkurrenzdruck und kein Kaufmann, der bestehen will, kann es sich dann noch leisten vergammeltes Zeug unter zu schieben.
Außerdem verstehe ich mich nicht als Bananentester und wegen ein bisschen Grünzeug den PKW zu satteln ist schon heute unsinnig.
Mal abgesehen davon, dass ich viel von dem Grünzeug in der Küche nutze, momentam vorwiegend aus dem eigenen Gewächshaus und Garten, lehne ich es strickt ab, z.B. Hackfleisch online geliefert zu bekommen; BHs übrigens ebenso. Du bist ein Mann, aber die Frauen hier werden wahrscheinlich verstehen, was ich meine. ;) Was nutzt mir das online Umtauschrecht, wenn ich mehrfach Zeit damit verplempern muss, das Zeug zurückzuschicken und anderes zu bestellen, statt einmal vor Ort anzuprobieren und das passende Teil mitzunehmen.

Bei alten Menschen gehe ich davon aus, dass sie sich zunehmend von Essen auf Rädern o.Ä. beliefern lassen, also einem fertigen Produkt. Wie auch die, überspitzt dargestellt, “Lieferheld“ Generation, damit mehr Zeit für Internet und Online Games bleibt. mir nicht passieren, aber Kochen ist nun mal nicht Jedermanns Leidenschaft. Mir geht auch nicht um vergammelte Ware, das kann sich in der Tat kein Geschäftsmann leisten, mir geht es darum, selbst aussuchen zu können.
Ein Wunsch, dem sogar Aldi bei uns inzwischen Rechnung trägt, habe ich gerade im neuen Prospekt gelesen, indem jetzt bei Obst lose Ware angeboten wird.

Mag schon sein, dass die online Bestellungen irgendwann überhand nehmen, nichts desto trotz glaube ich, dass auch für (dann) Nischenmenschen wie mich immer ein vor Ort Angebot existent bleibt.



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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von JJazzGold »

Misterfritz hat geschrieben:(26 Aug 2017, 09:23)

Ich komme auf dem Weg zur Arbeit (und somit auch auf dem Rückweg) sowieso an einigen Lebensmittelgeschäften vorbei, also kaufe ich da auch ein.
Im Übrigen ist es unpraktisch, wenn man bei der Lieferung zu Hause sein sollte. Die meisten Lebensmittel sollten relativ schnell ordentlich verstaut werden.
Richtig, Hackfleisch, Fisch, etc.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Aug 2017, 21:57)

Ich bin Foodshopperin und leidenschaftliche Köchin. Mir kommt nichts ins Haus und den Topf, was ich nicht selbst auf Frische, Aroma und Reife überprüft habe. Soviel Zeit zur Lebensqualität muss sein.
Das kann man so sehen und ich glaube auch nicht, dass so etwas in den nächsten 10 Jahren passieren wird. Ich sprach von den nächsten Generationen. Da ist vielen Leuten übrigens das Kochen völlig egal, entweder sie können es gar nicht mehr, oder sie halten es für Zeitverschwendung.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(26 Aug 2017, 10:32)

Das kann man so sehen und ich glaube auch nicht, dass so etwas in den nächsten 10 Jahren passieren wird. Ich sprach von den nächsten Generationen. Da ist vielen Leuten übrigens das Kochen völlig egal, entweder sie können es gar nicht mehr, oder sie halten es für Zeitverschwendung.
Was für eine freiwillige Einbuße an Lebensqualität, aber wenn das mehrheitlich so gewünscht ist, go ahead.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Aug 2017, 10:36)

Was für eine freiwillige Einbuße an Lebensqualität, aber wenn das mehrheitlich so gewünscht ist, go ahead.
Das ist eine Sache der Betrachtung. Es gibt auch Leute die sagen,es wäre keine Lebensqualität wenn man an der Supermarktkasse steht. Andere Stimmen meinen, dass man die Mobilität etwa durch Autos durchaus einschränken kann, wenn einem die Sachen ins Haus geliefert werden.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(26 Aug 2017, 10:43)

Das ist eine Sache der Betrachtung. Es gibt auch Leute die sagen,es wäre keine Lebensqualität wenn man an der Supermarktkasse steht. Andere Stimmen meinen, dass man die Mobilität etwa durch Autos durchaus einschränken kann, wenn einem die Sachen ins Haus geliefert werden.
Wird nicht zurzeit schon ein System zur Erfassung von Ware, Preis und Abrechnung durch den Einkaufswagen erprobt oder sogar schon eingesetzt?
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von yogi61 »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Aug 2017, 11:29)

Wird nicht zurzeit schon ein System zur Erfassung von Ware, Preis und Abrechnung durch den Einkaufswagen erprobt oder sogar schon eingesetzt?
Ja, auch die Kassen mit den Kreditkarten nehmen zu, aber irgendwie dauert das alles noch viel zu lange. Habe es selber probiert, bringt keinen Vorteil. Würde man den Deutschen endlich ihr Kleingeld wegnehmen, dann hätte man schon viel gewonnen.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben:(26 Aug 2017, 11:31)

Ja, auch die Kassen mit den Kreditkarten nehmen zu, aber irgendwie dauert das alles noch viel zu lange. Habe es selber probiert, bringt keinen Vorteil. Würde man den Deutschen endlich ihr Kleingeld wegnehmen, dann hätte man schon viel gewonnen.
Wir waren gerade ein paar Wochen in Norwegen, es ist schon erstaunlich, was man dort alles mit Kreditkarte bezahlen kann, auch im Zelt bei den Sami.

Aber ausgerechnet die CD des Künsters der Mitternachtskonzerts in der Eismeerkapelle konnte ich dann nur bar bezahlen. Bedauerlicherweise hatte ich mich da schon an “nur Karte zücken“ gewöhnt.

Erfreulich war auch, dass die Norweger bedingt durch die Kartenzahlung kein Trinkgeld mehr verlangen, angeblich, denn in diversen Shops, Kaffees und an Bord stand dann doch ein Behältnis für Trinkgeld parat. ;)

Inwieweit online in Norwegen geliefert wird, habe ich nicht erfahren, aber wenn man in der absoluten Wildness wohnt, dürfte das einen Vorteil darstellen. Bei Städtern gehe ich auch in Deutschland davon aus, dass sie ihre Einkäufe quasi um die Ecke zu Fuß, per Fahrrad oder öffentlichem Verkehrsmittel erledigen.

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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Aug 2017, 11:53)

Wir waren gerade ein paar Wochen in Norwegen, es ist schon erstaunlich, was man dort alles mit Kreditkarte bezahlen kann, auch im Zelt bei den Sami.

Aber ausgerechnet die CD des Künsters der Mitternachtskonzerts in der Eismeerkapelle konnte ich dann nur bar bezahlen. Bedauerlicherweise hatte ich mich da schon an “nur Karte zücken“ gewöhnt.

Erfreulich war auch, dass die Norweger bedingt durch die Kartenzahlung kein Trinkgeld mehr verlangen, angeblich, denn in diversen Shops, Kaffees und an Bord stand dann doch ein Behältnis für Trinkgeld parat. ;)

Inwieweit online in Norwegen geliefert wird, habe ich nicht erfahren, aber wenn man in der absoluten Wildness wohnt, dürfte das einen Vorteil darstellen. Bei Städtern gehe ich auch in Deutschland davon aus, dass sie ihre Einkäufe quasi um die Ecke zu Fuß, per Fahrrad oder öffentlichem Verkehrsmittel erledigen.

Augenblicklich sehe ich eine andere Entwicklung: Die größeren Einzelhändler liefern Kisten mit bestellten Lebensmitteln an der Wohnungstür ab. Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Käuferschaft dürfte diese Entwicklung ein Beitrag zu einem selbstbestimmten Leben der Alten sein.

Ich habe noch nicht erkannt, ob telefonisch oder mit SMS oder e-mail bestellt werden muß. Mir macht im Augenblick das Einkaufen in Läden noch viel Freude, aber ich kann mir schon vorstellen, daß mir diese Notwendigkeit irgendwann sehr schwer wird. Dann wäre das schon eine wirksame Hilfe.

Eine Vorstufe zu diesen Abläufen sind doch die Pizza-Bringdienste für eilige Esser.

Augenblicklich sitze ich mitten in der polnischen Puszcza... und siehe da: Der Tante Emma-Laden (eine groß geratene Garage mit allem erdenklichen Krims-Krams und natürlich Lebensmitteln) fährt bestellte Ware aus. Durch die Landflucht sind hier weit und breit die alten Leute in der Mehrheit, viele Gehöfte doch ziemlich weit abgelegen: Drei bis fünf km. Da dürfte der Bringedienst eine wesentliche Säule des Geschäfts sein. Hier bin ich sicher, daß die Bestellungen am Telefon angenommen werden. Das wird erst schwierig, wenn die Alten abdanken, oder Tante Emma selbst alt wird. Dann ist die Puszcza aber auch menschenleer geräumt.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Quatschki »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Aug 2017, 11:53)
Inwieweit online in Norwegen geliefert wird, habe ich nicht erfahren, aber wenn man in der absoluten Wildness wohnt, dürfte das einen Vorteil darstellen.
Wenn denn das Postschiff endlich ankommt...

In sehr dünn besiedelten Staaten mit schlechter Infrastruktur hat der Versand so hohe Selbstkosten,
dass er entweder astronomisch teuer ist,
oder diese Mehrkosten per Quersubventionierung auf die Kundern in dicht besiedelten Regionen umgelegt werden,
oder der Staat über das staatliche Postwesen eine steuerfinanzierte Mindestversorgung sicherstellt, die dann aber oft nicht den Anforderungen modernen Onlinehandels genügt
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(26 Aug 2017, 12:37)

Wenn denn das Postschiff endlich ankommt...

In sehr dünn besiedelten Staaten mit schlechter Infrastruktur hat der Versand so hohe Selbstkosten,
dass er entweder astronomisch teuer ist,
oder diese Mehrkosten per Quersubventionierung auf die Kundern in dicht besiedelten Regionen umgelegt werden,
oder der Staat über das staatliche Postwesen eine steuerfinanzierte Mindestversorgung sicherstellt, die dann aber oft nicht den Anforderungen modernen Onlinehandels genügt
Vielleicht entsteht da aber auch eine Nische für GPS-programmierte Transportdrohnen, die in Ballungsgebieten überhaupt keine sinnvolle Anwendung finden. Mit 100 kg Nutzlast ließe sich schon einiges anfangen... eine Art Gummi-Zeppelin?
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Aug 2017, 11:53)

Wir waren gerade ein paar Wochen in Norwegen, es ist schon erstaunlich, was man dort alles mit Kreditkarte bezahlen kann, auch im Zelt bei den Sami.

Aber ausgerechnet die CD des Künsters der Mitternachtskonzerts in der Eismeerkapelle konnte ich dann nur bar bezahlen. Bedauerlicherweise hatte ich mich da schon an “nur Karte zücken“ gewöhnt.

Erfreulich war auch, dass die Norweger bedingt durch die Kartenzahlung kein Trinkgeld mehr verlangen, angeblich, denn in diversen Shops, Kaffees und an Bord stand dann doch ein Behältnis für Trinkgeld parat. ;)

Inwieweit online in Norwegen geliefert wird, habe ich nicht erfahren, aber wenn man in der absoluten Wildness wohnt, dürfte das einen Vorteil darstellen. Bei Städtern gehe ich auch in Deutschland davon aus, dass sie ihre Einkäufe quasi um die Ecke zu Fuß, per Fahrrad oder öffentlichem Verkehrsmittel erledigen.

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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Alter Stubentiger »

yogi61 hat geschrieben:(25 Aug 2017, 19:24)

Die nächsten Generationen werden ihre Zeit sehr viel mehr zu schätzen wissen. Einkaufen wird da sicher nicht mehr als Zeiträuber eine grosse Rolle spielen. Wir hätten es wahrscheinlich auch schon so gemacht, wenn wir gekonnt hätten.
Und was machen die Leute mit der Zeit? Auf dem Sofa auf DHL warten? Oder mit dem Smartphone Pokemons jagen? Wieviele haben die Energie ihre Zeit sinnvoll zu verwenden wenn keine Sachzwänge sie datu bringen? Ich sehe da Riesenprobleme. Depressionen, Adipositas und sowas.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Alter Stubentiger »

jorikke hat geschrieben:(26 Aug 2017, 08:42)

Sei dir unbenommen. Viele Dinge macht man einfach weil man Freude daran hat.
Was die Qualität von online bestellten Lebensmitteln angeht, da mache ich mir keine Sorgen.
Besonders bei älteren Leuten wird das Bestellen per PC zunehmen.
Wenn das Geschäft erst einmal größeren Umfang angenommen hat, wächst der Konkurrenzdruck und kein Kaufmann, der bestehen will, kann es sich dann noch leisten vergammeltes Zeug unter zu schieben.
Außerdem verstehe ich mich nicht als Bananentester und wegen ein bisschen Grünzeug den PKW zu satteln ist schon heute unsinnig.
Zumindest in der Stadt reicht der Drahtesel zum einkaufen. An jeder Ecke ein Netto und Aldi. Würde mich wundern wenn sich Online-Lebensmittelhandel hier durchsetzen könnte. Es bringt einfach nichts.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von frems »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Aug 2017, 08:38)
Frage nun: Bringt der Paradigmenwechsel von Center auf der Grünen Wiese zu Center in der Innenstadt, der vor vielleicht zehn, fünfzehn Jahren einsetzte, tatsächlich auch einen Zugewinn an Lebensqualität für die Bewohner und auch einen Stop der Innenstadt-Verödung durch attraktive Angebote im Zentrum?
Weder noch. Man passt sich der Nachfrage halt an. Die Shoppingcenter auf der grünen Wiese hatten ja primär den Vorteil, dass sie aufgrund der niedrigen Mieten und entsprechend großen Flächen sehr günstig Produkte anbieten konnten, wozu ein innerstädtischer Kleinhändler nicht in der Lage wäre. Letzterer muss mit weniger Produkten einen höheren Gewinn (pro Stück) erzielen. Bei den Konsumtempeln in der Peripherie setzt man vor allem auf Masse. Und hier entsteht nun die Konkurrenz durch den E-Commerce, der diese Effekte noch besser nutzen kann und entsprechend günstiger ist. Das wirkte sich auch darauf aus, dass viele inhabergeführten Läden in letzter Zeit wieder gute Zeiten hatten, da sie zwar teurer sind, aber eben auch nah am Konsumenten. Heißt: soll es vor allem schnell gehen, geht man zum nächsten kleinen Geschäft. Soll's billig sein und kann gerne 12 bis 48 Stunden dauern, bestellt man online. Und das betrifft den ländlichen Raum noch viel mehr als Städte.

Zugleich gibt es in Städten ein spezielles Segment des Handels und meist nennt man umgangssprachlich "Shopping", was für einige Leute eben auch ein Erlebnis und Unterhaltung ist. Sie schlendern von Geschäft zu Geschäft, haben oftmals keine konkreten Kaufabsichten, verbringen eine Stunde im Café und gehen glücklich mit drei, vier, fünf Tüten nach Hause. Das ist was völlig anderes als der regelmäßige Besuch eines Supermarktes oder der Kauf von Autoöl. Und gerade in letzteres drängen zunehmend nicht nur Anbieter wie Amazon, sondern auch bestehende Ketten, die für einen kleinen Aufschlag die Waren bis in die Wohnung bringen und teilweise Pfandgut mitnehmen. Ich zitiere mich mal selbst statt es nochmal abzutippen:
frems hat geschrieben:(10 Aug 2017, 16:33)
Die schmucke Innenstadt steht vor ihrem Comeback
Ausgerechnet der boomende Onlinehandel könnte erstaunlich positive Folgen für unsere Städte haben. Experten glauben: Die gute, alte Fußgängerzone mit schmucken, kleinen Läden steht vor einem Comeback.

https://www.welt.de/kultur/kunst-und-ar ... eback.html

Leider ist der Artikel kostenpflichtig, aber ich fasse mal ein paar Punkte zusammen:

- die kleinen, inhabergeführten Geschäfte ("Tante-Emma-Laden") sind ausgesprochen resilient gegenüber dem Onlinehandel, da sie ein anderes Segment bedienen und systemische Vorteile haben. Durch die Nachverdichtung steigt die Zahl der potenziellen Kunden in Innenstädten.
- einer der Vorteile ist der kurze Weg, der auch das Leitbild der heutigen Stadtplanung ist. Die Käufer schätzen es, wenn sie fußläufig oder mit dem Rad ein spezielles Geschäft innerhalb weniger Minuten erreichen können. Da können auch Same-Day-Lieferungen von Onlinehändlern mithalten
- gerade in Großstädten ist der Anteil an Online-Bestellungen noch immer in der Minderheit, während er auf dem Lande mittlerweile dominiert
- der Online-Handel bedroht vor allem die "Massenabfertigung" von großen Einkaufszentren, die wiederum einige Kleinhändler bedrohten. Kurzum: sinken die Einkaufszentren, verteilen sich die Kunden auf Onlinehandel und "Tante-Emma-Geschäft"
- um eine Stelle aus dem Artikel zu zitieren: Was zu umständlich wäre, online zu bestellen, aber andererseits den Aufwand nicht lohnt, dafür eigens ein Einkaufscenter anzufahren, kann Tante Emma um die Ecke anbieten. Sie erweist sich als die ideale Ergänzung zum Fern-Einkauf. Alternative Jung- und Bioladenbesitzer haben das als Erste erkannt. Sie bieten den Nah-Kauf und den Schnell-Kauf, der eine Lücke im Angebot des Online-Handels ist. Und sie profitieren davon, dass das Center nicht mehr so häufig angefahren wird, weil der Kunde im Online-Handel vieles direkt beziehen kann, was vorher im Shoppingcenter einzeln zusammengekauft und ins Auto verladen werden musste.
- die Kunden haben einen steigenden Anspruch von Service- und Beratungsqualität im stationären Handel, den ein Fachgeschäft liefern kann, aber Shoppingzentren und Onlinehandel nicht; zumindest im direkten Kontakt und mit unmittelbarer Kaufmöglichkeit
- von neuen Mobilitätsformen (Leih-Lastenräder, Carsharing, ...) profitieren vor allem Einzelgeschäfte
- der Wandel ist nicht rein deutsch, sondern allgemein in der westlichen Welt anzutreffen. So schwärmen in den USA viele Städtebauer und Stadtplaner wieder von der "europäischen Stadt". Und die ist eben kompakt, nicht autogerecht.
- weiteres Zitat: Der Trend zu kleineren Ladengrößen begünstigt den Trend zu Urbanität und städtischer Dichte. Die Stadt der kurzen Wege, der Online-Handel und der Tante-Emma-Laden promoten sich gegenseitig. Es entsteht ein engmaschiges, kleinräumiges Strukturgeflecht, das den Wohnstandort Innenstadt aufwertet und noch attraktiver für Zuzügler macht. [...] 1. Die schmucke Innenstadt gewinnt ihre alte Attraktivität zurück. 2. Die Handelsformate der Nachkriegszeit sind tot. 3. Autozentrierte Städtebaustrukturen haben keine Zukunft mehr. Damit wird der funktionalistische Städtebau mit seinen rationalisierten Abläufen und seiner Funktionstrennung immer mehr zum Auslaufmodell.
Darauf wollen sich die Shoppingcentren natürlich auch durch innerstädtische Lagen profilieren. Bei uns wird gerade die Innenstadt um 40% erweitert (Projekt Hafencity). Das Herz des neuen Stadtteils wird -- welch Wunder -- ein riesiges Einkaufszentrum mit vielen Einrichtungen zur Unterhaltung (Cafés, Restaurants, ein Kino usw.): http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/S ... ty576.html

Man darf ja auch eins nicht vergessen: die Einkäufe werden nicht unbedingt mehr oder weniger. Sie verlagern sich nur. Wer in solch ein neues Center geht, geht halt woanders nicht (mehr) hin. Durch Entertainment, Werbung und Angebote den Konsumanteil am verfügbaren Einkommen zu steigern, ist nur sehr geringfügig möglich. Es ist, wenn man so will, ein stadt-natürlicher Wandel, der immer Gewinner und Verlierer haben wird. Oder um einen Stadtsoziologen (sinngemäß) zu zitieren: "Innenstädte sind keine Naturschutzgebiete für überholte, defizitäre Geschäftsmodelle. Ihre Existenzberechtigung besteht einzig und alleine aus Dynamik und Veränderung."

Teilweise versuchten auch diese Einrichtungen an der Autobahn ein ähnliches "Shopping-Erlebnis" bieten, da sie merkten, dass viele Personen eben doch gerne in ihrer Freizeit flanieren und es dort gerne auch um Konsumgüter mit ordentlicher Gewinnmarge geht. Ein Beispiel wäre das Designer-Outlet in der Heide, wo Tourismus gezielt zum "Gesamtpaket" gehört: https://www.designeroutletsoltau.com/

Ob sich sowas durchsetzen und behaupten kann, wird man abwarten müssen.
Labskaus!

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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Teeernte »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(26 Aug 2017, 15:49)

Zumindest in der Stadt reicht der Drahtesel zum einkaufen. An jeder Ecke ein Netto und Aldi. Würde mich wundern wenn sich Online-Lebensmittelhandel hier durchsetzen könnte. Es bringt einfach nichts.
Aldi/Netto hat keinen Bautzner Senf mit gelbem Deckel... :D

Die Produzenten werden unabhängiger von den Händlern .... man muss sich nicht einkaufen...Regalmeter kaufen.... und selbst "Kleingarten"-Erzeugnisse(MENGE) lassen sich absetzen....

....und - in Zukunft die Ware "vorgekostet" kaufen.... (Geschmacks-Follower)
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von schokoschendrezki »

frems hat geschrieben:(26 Aug 2017, 16:52)
Darauf wollen sich die Shoppingcentren natürlich auch durch innerstädtische Lagen profilieren. Bei uns wird gerade die Innenstadt um 40% erweitert (Projekt Hafencity). Das Herz des neuen Stadtteils wird -- welch Wunder -- ein riesiges Einkaufszentrum mit vielen Einrichtungen zur Unterhaltung (Cafés, Restaurants, ein Kino usw.): http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/S ... ty576.html
Städte wie Hamburg oder Berlin vertragen solche selbst großen Umgestaltungen auch. Bei dem Beispiel eines neuentstehenden Innenstaft-Center, das mich zu dem Beitrag weiter oben veranlasst hat (Husum), hatte ich absolut nicht diesen Eindruck. An sich ist diese Verbindung von Einkaufen mit Kultur, Freizeit, Sport usw. eine gute Sache. Auch ich gehöre zu den Menschen, die sich kurioserweise mitten in einer Menschenmenge weitaus besser konzentrieren können als in der einsamen Stube. Ich habe schon im Studium (so gut wie) alles im Lesesaal und nicht zu Haus gemacht. Wenn das Kaffeehausliteratentum der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in anderen Formen (Programmieren an der Espresso-Bar oder gar neue Formen politischer Öffentlichkeit) eine Renaissance erlebt - nur gut. Aber obs wirklich darauf hinausläuft ..?
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von schokoschendrezki »

Es gibt Entwicklungen auf dem Gebiet des Einzelhandels, die ich noch vor kurzem für ausgeschlossen gehalten hätte. Beispiel: Rand-Berlin, "Speckgürtel", einst halbdörfliches Ambiente mit Getreidefeldern in Sichtweite. Dann ca. 25 Jahre Standard-Supermärkte, Parkplätze, einer letztendlich wie der andere (von Preisunterschieden abgesehen). Eine "Hunde"-Netto-Filiale dümpelte so ca.. 10, 15 Jahre vor sich hin. Nie mehr als 4 oder 5 PKWs auf dem riesigen Parkplatz. Nie mehr als 5-10 Kunden im Innenraum. Davor immer eine Gruppe Alkis und einige pickende Krähen. Die Trostlosigkeit par excellence. Dann machte die Filiale dicht. Und dann machte ein russischer Supermarktkette eine Filiale auf. Mit einer völlig anderen Angebotspalette. (Nicht etwa "Mischka-Konfekt" und "Moskauer Eis" und ansonsten dasselbe wie anderswo, von der Sorte gibts bereits genug in Berlin). Sondern: ein schier unglaubliches Angebot an frischem Gemüse und frischen Milchprodukten in ganz ungewohnten Variationen und vor allem: Eine Fischtheke von der Groeße und Angebotsvielfalt einer großen Hafenstadt-Markthalle. Frische, lebende, heiß und kalt geräucherte, getrocknete Fische mit jeweils etlichen Sorten. Ein Hamburger mag darüber lächeln, Für einen Berliner ist das völlig ungewohnt. (Es gibt in Berlin noch genau einen spezialisierten "Fischmarkt", der jedoch auch nicht mal an die Vielfalt der Russen am Statrand herankommt.) Und es hat sich inzwischen herumgesprochen. Es kommen nicht mehr nur Russen sondern zunehemnd völlig verdutzte Berliner. Und auf dem Parkplatz davor sammeln sich auch keine Alkis sondern es wird Schaschlik gegrillt und verkauft.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von watisdatdenn? »

yogi61 hat geschrieben:(26 Aug 2017, 10:32)
Das kann man so sehen und ich glaube auch nicht, dass so etwas in den nächsten 10 Jahren passieren wird. Ich sprach von den nächsten Generationen. Da ist vielen Leuten übrigens das Kochen völlig egal, entweder sie können es gar nicht mehr, oder sie halten es für Zeitverschwendung.
Sehe ich auch so. Kochen rentiert sich erst bei Großfamilien finanziell. Allein die Anschaffungskosten für eine Küche müssen erst mal reingeholt werden.
Meine Frau kocht gerne. Sonst hätten wir keine Küche.

Es wird auch so nur selten gekocht. Ich und meine Frau essen in der Arbeit und die Kinder im Kindergarten..
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von JJazzGold »

watisdatdenn? hat geschrieben:(27 Aug 2017, 08:09)

Sehe ich auch so. Kochen rentiert sich erst bei Großfamilien finanziell. Allein die Anschaffungskosten für eine Küche müssen erst mal reingeholt werden.
Meine Frau kocht gerne. Sonst hätten wir keine Küche.

Es wird auch so nur selten gekocht. Ich und meine Frau essen in der Arbeit und die Kinder im Kindergarten..
Gekocht wird manchmal noch am Wochenende.

Das bisschen Essen hätten Sie am Wochenende auch online bestellen und sich liefern lassen können.
Mit dem Geld für die Kücheneinrichtung hätte sich bestimmt etwas Sinnvolleres anfangen lassen.
Ein sog. Küchenschrank hätte völlig gereicht.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Aug 2017, 08:29)


Das bisschen Essen hätten Sie am Wochenende auch online bestellen und sich liefern lassen können.
Mit dem Geld für die Kücheneinrichtung hätte sich bestimmt etwas Sinnvolleres anfangen lassen.
Ein sog. Küchenschrank hätte völlig gereicht.
Der Zeitgeist macht uns fertig oder - je nach Einstellung - fit.
Wem dreimal das Smartphone in die Suppe gefallen ist, dem bricht die Küchenallergie aus.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(27 Aug 2017, 08:48)

Der Zeitgeist macht uns fertig oder - je nach Einstellung - fit.
Wem dreimal das Smartphone in die Suppe gefallen ist, dem bricht die Küchenallergie aus.

Das ist der online Abschnitt der Zeit. Das suppen-, sprich flüssigkeitsresiszente Smartphone ist wahrscheinlich schon erfunden, wir beide wissen es nur nicht, weil wir weder unter Wasser, noch unter Suppe im Internet surfen wollen.
Es soll ja soger Leute geben, die sich einen Chip unter die Haut pflanzen lassen, um die schwere Karte zum Bezahlen nicht mit sich schleppen zu müssen und begeistert darüber sind, dass sich jede ihrer Bewegungen lückenlos überwachen lässt.

“In“ scheinen zurzeit auch diese Uhren mit persönlichem Datenabruf zu sein. Zwei meiner Freundinnen verfallen abends jeweils in Euphorie oder Panik, weil sie die angegebene Schrittzahl/Tag entweder überschritten, eingehalten, oder unterschritten haben.

Ich, respektive mein Körper, weiß auch ohne das Teil, was ich pro Tag mit Haushalt, Garten, Schwimmen und Radfahren geleistet habe und wenn ich bei der Hitze den ganzen Nachmittag lesend auf der Liege verbringe, so what?
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Aug 2017, 09:03)


Das ist der online Abschnitt der Zeit. Das suppen-, sprich flüssigkeitsresiszente Smartphone ist wahrscheinlich schon erfunden, wir beide wissen es nur nicht, weil wir weder unter Wasser, noch unter Suppe im Internet surfen wollen.
Es soll ja soger Leute geben, die sich einen Chip unter die Haut pflanzen lassen, um die schwere Karte zum Bezahlen nicht mit sich schleppen zu müssen und begeistert darüber sind, dass sich jede ihrer Bewegungen lückenlos überwachen lässt.

“In“ scheinen zurzeit auch diese Uhren mit persönlichem Datenabruf zu sein. Zwei meiner Freundinnen verfallen abends jeweils in Euphorie oder Panik, weil sie die angegebene Schrittzahl/Tag entweder überschritten, eingehalten, oder unterschritten haben.

Ich, respektive mein Körper, weiß auch ohne das Teil, was ich pro Tag mit Haushalt, Garten, Schwimmen und Radfahren geleistet habe und wenn ich bei der Hitze den ganzen Nachmittag lesend auf der Liege verbringe, so what?
In meinem Fall hat das Alter den Vorteil die Wandlungen der Gewohnheiten, am Beispiel meiner acht Kinder und Enkelkinder, gut beobachten zu können.
Das eigene Aufwachsen in den 50-Jahren erinnere ich noch sehr gut.
Dazwischen liegen Welten, sie hat sich aber weiter gedreht, direkte Vergleiche als Gradmesser wären dumm.
Deshalb urteile ich nicht über Dinge die mir im Grunde fremd sind. Ich akzeptiere sie weitgehend ohne sie zu lieben.
Letztes Wochenende haben wir den 70. meiner Frau gefeiert.
Nachmittags, beim Kaffee auf der Pergola waren von 17 Personen acht mit ihrem iPhone beschäftigt.
Das als grobe Unhöflichkeit zu begreifen, wäre wohl keinen von ihnen eingefallen.
Ist es wahrscheinlich auch nicht mehr aber an mir ist dieser Wandel wohl vorbeigegangen.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(27 Aug 2017, 09:19)

In meinem Fall hat das Alter den Vorteil die Wandlungen der Gewohnheiten, am Beispiel meiner acht Kinder und Enkelkinder, gut beobachten zu können.
Das eigene Aufwachsen in den 50-Jahren erinnere ich noch sehr gut.
Dazwischen liegen Welten, sie hat sich aber weiter gedreht, direkte Vergleiche als Gradmesser wären dumm.
Deshalb urteile ich nicht über Dinge die mir im Grunde fremd sind. Ich akzeptiere sie weitgehend ohne sie zu lieben.
Letztes Wochenende haben wir den 70. meiner Frau gefeiert.
Nachmittags, beim Kaffee auf der Pergola waren von 17 Personen acht mit ihrem iPhone beschäftigt.
Das als grobe Unhöflichkeit zu begreifen, wäre wohl keinen von ihnen eingefallen.
Ist es wahrscheinlich auch nicht mehr aber an mir ist dieser Wandel wohl vorbeigegangen.
Meine Akzeptanzgrenze ist enger gefasst. Wenn ich ein Essen gebe, Feier oder aus Laune, dann sind Smartphones tabu.
Das habe ich freundlich der Familie und allen Freunden erklärt und das wird akzeptiert. Für Notfälle steht bei mir eine Festnetzverbindung zur Verfügung.

Ansonsten finde ich mich gleichmütig damit ab, dass XYZ neben mir sitzend oder stehend interne geschäftliche Belange am Smartphone bespricht, oder dem Partner unbedingt mitteilen muss, dass er es geschafft hat, den angestrebten Ort zu erreichen, oder selbstvergessen mitten auf dem Weg stehend irgendein Spiel spielt, oder zu zweit im Kaffee sitzend dem Gegenüber als einzigem Gesprächsaustausch mitteilt, dass Heinrich eine whats app aus Italien geschickt hat.

Ich finde ja, solche Leute sollten alles online erledigen und sich in den eigenen vier Wänden mit ihrem Smartphone beschäftigen. Da sind sie relativ unfallfrei aufgehoben und mir aus dem Weg.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von H2O »

watisdatdenn? hat geschrieben:(27 Aug 2017, 08:09)

Sehe ich auch so. Kochen rentiert sich erst bei Großfamilien finanziell. Allein die Anschaffungskosten für eine Küche müssen erst mal reingeholt werden.
Meine Frau kocht gerne. Sonst hätten wir keine Küche.

Es wird auch so nur selten gekocht. Ich und meine Frau essen in der Arbeit und die Kinder im Kindergarten..
Gekocht wird manchmal noch am Wochenende.
Auf diese Weise sind Sie mit Ihrer Familie zu Menschen geworden, die sich völlig auf die industrialisierte Umwelt eingestellt haben. Wenn Ihre Frau nicht Freude an der Herstellung leckerer Mahlzeiten hätte, dann käme am Wochenende der krönende Festrausch im MacDonald oder Burger King in Frage... oder der Pizza-Bringedienst. Schlechte Aussichten für den Einzelhandel mit Lebensmitteln!

Als deutlich älterer Mensch denke ich jetzt daran, was in Familien mit diesen Lebensgewohnheiten geschehen wird, wenn sie aus dem vorgegebenen Trott der Arbeitswelt entlassen werden. Unlust und Unkenntnis der Essensbereitung und vielleicht auch anderer Tätigkeiten, die unser tägliches Leben ausmachen? Na ja, so schlimm wird es wohl nicht kommen!
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Alter Stubentiger »

Teeernte hat geschrieben:(26 Aug 2017, 22:46)

Aldi/Netto hat keinen Bautzner Senf mit gelbem Deckel... :D

Die Produzenten werden unabhängiger von den Händlern .... man muss sich nicht einkaufen...Regalmeter kaufen.... und selbst "Kleingarten"-Erzeugnisse(MENGE) lassen sich absetzen....

....und - in Zukunft die Ware "vorgekostet" kaufen.... (Geschmacks-Follower)
Optimismus heißt die Löcher im Käse nicht sehen. Die 3 Spezialprodukte die der eine oder andere mal braucht bringen es nicht. Da sind die Versandkosten höher als der Preis für den Senf.
Teenies die ihren "Followern" vorgeben was gerade hip ist mögen gerade total in sein. Ich sehe darin aber nur eine Modewelle die so schnell vergessen sein wird wie der Hula-Hopp-Reifen.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(27 Aug 2017, 09:55)

Auf diese Weise sind Sie mit Ihrer Familie zu Menschen geworden, die sich völlig auf die industrialisierte Umwelt eingestellt haben. Wenn Ihre Frau nicht Freude an der Herstellung leckerer Mahlzeiten hätte, dann käme am Wochenende der krönende Festrausch im MacDonald oder Burger King in Frage... oder der Pizza-Bringedienst. Schlechte Aussichten für den Einzelhandel mit Lebensmitteln!

Als deutlich älterer Mensch denke ich jetzt daran, was in Familien mit diesen Lebensgewohnheiten geschehen wird, wenn sie aus dem vorgegebenen Trott der Arbeitswelt entlassen werden. Unlust und Unkenntnis der Essensbereitung und vielleicht auch anderer Tätigkeiten, die unser tägliches Leben ausmachen? Na ja, so schlimm wird es wohl nicht kommen!
Eine traurige Entwicklung,
die aber die Menschen selbst ändern könnten - wohl aber nicht werden.
Wie es aussieht wird selber kochen Luxus, eine Art Hobby.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von schokoschendrezki »

jorikke hat geschrieben:(27 Aug 2017, 08:48)

Der Zeitgeist macht uns fertig oder - je nach Einstellung - fit.
Wem dreimal das Smartphone in die Suppe gefallen ist, dem bricht die Küchenallergie aus.
:p Es sei denn, es läuft grad' eine der sich inflationär ausbreitenden Kochshows im TV und der Smartphonebesitzer (oder die -besitzerin) überlegen gerade, wie sie sich für die nächste Staffel am besten bewerben könnten ... dann bekommen sie das gar nicht mit vor lauter Begeisterung.
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Aug 2017, 08:09)

:p Es sei denn, es läuft grad' eine der sich inflationär ausbreitenden Kochshows im TV und der Smartphonebesitzer (oder die -besitzerin) überlegen gerade, wie sie sich für die nächste Staffel am besten bewerben könnten ... dann bekommen sie das gar nicht mit vor lauter Begeisterung.
Der Unterhaltungswert einer Kochschau könnte gesteigert werden, wenn am Ende immer der Satz fiele: "Und nun schütten wir das Ganze unter gleichmäßigem Rühren in den Ausguß!"
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Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

Spambeitrag entsorgt. @Teeernte, bettelst Du jetzt um die nächste Sanktion ?

Und wenn hier weiter über Kochshows und Fernsehsendungen diskutiert wird...
...werden noch weitere Beiträge folgen.
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Teeernte
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user title: Bedenkenträger

Re: "Dem deutschen Einzelhandel droht ein Massensterben"

Beitrag von Teeernte »

Skull hat geschrieben:(28 Aug 2017, 22:28)

Guten Abend,

Spambeitrag entsorgt. @Teeernte, bettelst Du jetzt um die nächste Sanktion ?

Und wenn hier weiter über Kochshows und Fernsehsendungen diskutiert wird...
...werden noch weitere Beiträge folgen.
Nur nebenbei:
Der Zusammenhang zwischen einem Hinweis auf eine KOSTENFREIE Lieferung bei Amazon und dem Betteln nach Sanktion erschliesst sich mir ...>> NICHT wirklich...

Aber ja - die Tabelle (der KOSTENFREIEN LIEFERUNG Amazon) war schon gross...
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