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Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 19:37
von Skull
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 19:15)

Ich beschäftige mich mit Rechtstexten von China
Ist klar. Du beschäftigst DICH mit "Rechtstexten". Aus China und am besten noch im Original. :D

Und von diesen (übersetzten) Texten schliesst Du auf die Realität.
So...wie damals in der UdSSR, in Kambodscha oder auch in der DDR.

Du sprachst ja zu vor von...naiv. ---> DEIN Begriff ... trifft es. :)

mfg

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 19:39
von Rote_Galaxie
Skull hat geschrieben:(30 Sep 2018, 19:37)

Ist klar. Du beschäftigst DICH mit "Rechtstexten". Aus China und am besten noch im Original. :D

Und von diesen (übersetzten) Texten schliesst Du auf die Realität.
So...wie damals in der UdSSR, in Kambodscha oder auch in der DDR.

Du sprachst ja zu vor von...naiv. ---> DEIN Begriff ... trifft es. :)

mfg
D. h wenn man die deutsche Verfassung ließt kann man davon ausgehen das es naiv ist zu glauben es gäbe z. B einen Rechtsstaat?

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 20:02
von zollagent
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 19:39)

D. h wenn man die deutsche Verfassung ließt kann man davon ausgehen das es naiv ist zu glauben es gäbe z. B einen Rechtsstaat?
Natürlich gibt es den. Ganz im Gegensatz zu China, Kuba oder anderen Diktaturen. Hier kannst du gegen den Staat klagen, ohne daß du dich plötzlich im Knast mit irgendeiner seltsamen Anklage an der Backe widerfindest. Versuch das mal in China. Da "besuchen" dich abends ein paar Schläger und wenn du dann morgens Anzeige erstatten willst, wirst du eingeknastet, weil du "den Staat beleidigst".

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 20:24
von Rote_Galaxie
zollagent hat geschrieben:(30 Sep 2018, 20:02)

Natürlich gibt es den. Ganz im Gegensatz zu China, Kuba oder anderen Diktaturen. Hier kannst du gegen den Staat klagen, ohne daß du dich plötzlich im Knast mit irgendeiner seltsamen Anklage an der Backe widerfindest. Versuch das mal in China. Da "besuchen" dich abends ein paar Schläger und wenn du dann morgens Anzeige erstatten willst, wirst du eingeknastet, weil du "den Staat beleidigst".
Ah die "Guten" gegen die "Bösen" und die "Bösen" sind natürlich die Anderen. :D

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 21:26
von Misterfritz
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 20:24)

Ah die "Guten" gegen die "Bösen" und die "Bösen" sind natürlich die Anderen. :D
Was für ein Blödsinn, den Du hier postest.
In Verfassungen und Gesetzen kann stehen, was will. Entscheidend ist, wie die Realität ist. Da kann viel von Freiheit stehen, wenn sie nicht gewährt wird und man sie nicht einklagen kann, ist es also wumpe, was da steht.

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 21:38
von Troh.Klaus
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 19:39)
D. h wenn man die deutsche Verfassung ließt kann man davon ausgehen das es naiv ist zu glauben es gäbe z. B einen Rechtsstaat?
Wenn die tägliche Rechtspraxis erkennbar von der geschriebenen Verfassung abweichen würde, könnte man das schwerlich Rechtsstaat nennen.
Bist Du der Meinung, dass dies die Verhältnisse in Deutschland richtig beschreibt?

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 22:12
von Rote_Galaxie
Misterfritz hat geschrieben:(30 Sep 2018, 21:26)

Was für ein Blödsinn, den Du hier postest.
In Verfassungen und Gesetzen kann stehen, was will. Entscheidend ist, wie die Realität ist. Da kann viel von Freiheit stehen, wenn sie nicht gewährt wird und man sie nicht einklagen kann, ist es also wumpe, was da steht.
Ein Staat oder eine Gesellschaft hat eine Rechtsgrundlage, fehlt diese kann man nicht von einem System sprechen, wie auch wenn es keine juristische Grundlage gibt?
Und wenn ein Staat oder Gesellschaft die eigenen Gesetze nicht befolgt wie kann man dann noch von einem autarken System sprechen?

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 22:14
von Rote_Galaxie
Troh.Klaus hat geschrieben:(30 Sep 2018, 21:38)

Wenn die tägliche Rechtspraxis erkennbar von der geschriebenen Verfassung abweichen würde, könnte man das schwerlich Rechtsstaat nennen.
Bist Du der Meinung, dass dies die Verhältnisse in Deutschland richtig beschreibt?
Ich denke, dass Menschen in Machtpositionen in den seltensten Fällen ethisch handeln.
Die meisten Menschen sind Kinder die lediglich alles als Spiel begreifen und ihre Macht, wenn sie welche bekommen, missbrauchen.

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 22:51
von Europa2050
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 22:14)

Ich denke, dass Menschen in Machtpositionen in den seltensten Fällen ethisch handeln.
Die meisten Menschen sind Kinder die lediglich alles als Spiel begreifen und ihre Macht, wenn sie welche bekommen, missbrauchen.
Völlig richtig - jede Macht verleitet zum Missbrauch - überall, auch im Westen.

Und deshalb ist das einzig funktionierende System das, das Macht institutionell und zeitlich begrenzt.
Man nennt es Rechtsstaat - Macht auf mehrere Säulen und Demokratie - Staatsführung zeitlich begrenzt.

Wobei China weder wirtschaftlich kapitalistisch noch politisch sozialistisch ist - China ist ein rotlackiertes Kaiserreich, dessen Regierung vom Volk getragen wird, solange diese erfolgreich für das Volk sorgt. Das ist aktuell zweifelsohne der Fall.

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 22:58
von Rote_Galaxie
Europa2050 hat geschrieben:(30 Sep 2018, 22:51)

Völlig richtig - jede Macht verleitet zum Missbrauch - überall, auch im Westen.

Und deshalb ist das einzig funktionierende System das, das Macht institutionell und zeitlich begrenzt.
Man nennt es Rechtsstaat - Macht auf mehrere Säulen und Demokratie - Staatsführung zeitlich begrenzt.

Wobei China weder wirtschaftlich kapitalistisch noch politisch sozialistisch ist - China ist ein rotlackiertes Kaiserreich, dessen Regierung vom Volk getragen wird, solange diese erfolgreich für das Volk sorgt. Das ist aktuell zweifelsohne der Fall.
Wie kann es Demokratie geben wenn ein Parlament über das Volk bestimmt?
Angenommen es wählen 51% dafür und 49% dagegen, die die dafür sind unterdrücken die anderen.

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 23:01
von Europa2050
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 22:58)

Wie kann es Demokratie geben wenn ein Parlament über das Volk bestimmt?
Angenommen es wählen 51% dafür und 49% dagegen, die die dafür sind unterdrücken die anderen.
Deswegen braucht’s zur Demokratie noch den Rechtsstaat - dass die 51% nicht die 49% unterdrücken können.

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 23:07
von Rote_Galaxie
Europa2050 hat geschrieben:(30 Sep 2018, 23:01)

Deswegen braucht’s zur Demokratie noch den Rechtsstaat - dass die 51% nicht die 49% unterdrücken können.
Du verstehst nicht.
Auch mit Rechtsstaat werden die 49% gezwungen sich anzupassen.

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 23:13
von Europa2050
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 23:07)

Du verstehst nicht.
Auch mit Rechtsstaat werden die 49% gezwungen sich anzupassen.
Das kommt drauf an. Wenn es sich bei der zu treffenden Entscheidung um eine klassische 0/1 - Entscheidung handelt, wird man nicht umhin kommen, dass einige Leute (maximal 49%) nicht Recht bekommen.

Wenn es darum geht,einen Interessenskonflikt zwischen Macht und Nichtmacht (auch Dir 51/49%) bzw. Unterdrückung der Nichtmacht zu verhindern, ist der Rechtsstaat das Mittel der Wählen. Aber Rechtsstaat heißt natürlich nicht, dass jeder und immer Recht bekommt.

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 23:14
von Rote_Galaxie
Europa2050 hat geschrieben:(30 Sep 2018, 23:13)

Das kommt drauf an. Wenn es sich bei der zu treffenden Entscheidung um eine klassische 0/1 - Entscheidung handelt, wird man nicht umhin kommen, dass einige Leute (maximal 49%) nicht Recht bekommen.

Wenn es darum geht,einen Interessenskonflikt zwischen Macht und Nichtmacht (auch Dir 51/49%) bzw. Unterdrückung der Nichtmacht zu verhindern, ist der Rechtsstaat das Mittel der Wall. Aber Rechtsstaat Geist natürlich nicht, dass jeder und immer Recht bekommt.
Und das ist das Kernproblem. Eine parlamentarische "Demokratie" ist niemals demokratisch.

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 23:18
von Europa2050
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 23:14)

Und das ist das Kernproblem. Eine parlamentarische "Demokratie" ist niemals demokratisch.
So würde ich das nicht nennen. Demokratie sorgt erstmal dafür, dass die vorhandene Macht ihre Mittel nicht zur Zementierung ihrer Machtnutzen kann (Im Gegensatz zu Monarchien, faschistischen und realsozialistischen Diktaturen).

In den USA sieht man ja gerade den Kampf zwischen Macht und demokratischem System.

Re: Re:

Verfasst: So 30. Sep 2018, 23:21
von Rote_Galaxie
Europa2050 hat geschrieben:(30 Sep 2018, 23:18)

So würde ich das nicht nennen. Demokratie sorgt erstmal dafür, dass die vorhandene Macht ihre Mittel nicht zur Zementierung ihrer Machtnutzen kann (Im Gegensatz zu Monarchien, faschistischen und realsozialistischen Diktaturen).

In den USA sieht man ja gerade den Kampf zwischen Macht und demokratischem System.
Eine Demokratie die über Parlamente organisiert ist teilt das Volk, wahre Freiheit ist aber unteilbar...

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 06:57
von Europa2050
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 23:21)

Eine Demokratie die über Parlamente organisiert ist teilt das Volk, wahre Freiheit ist aber unteilbar...
Jede Art der Entscheidungsfindung „teilt das Volk“, ist aber in einer Gemeinschaft unumgänglich.

Deswegen Macht nur mit Kontrolle.

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 07:41
von odiug
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 23:21)

Eine Demokratie die über Parlamente organisiert ist teilt das Volk, wahre Freiheit ist aber unteilbar...
"Wahre Freiheit" kann mit einem "Volk" gar nix anfangen.

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 11:11
von Troh.Klaus
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 22:14)
Ich denke, dass Menschen in Machtpositionen in den seltensten Fällen ethisch handeln.
Die meisten Menschen sind Kinder die lediglich alles als Spiel begreifen und ihre Macht, wenn sie welche bekommen, missbrauchen.
Das sei Dir unbenommen.
Und wie lautet nun Deine Antwort auf meine Frage: Bist Du der Meinung, dass die tägliche Rechtspraxis in Deutschland signifikant von den verfassungsmäßigen Vorgaben abweicht?

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 11:18
von Troh.Klaus
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 23:07)
Du verstehst nicht.
Auch mit Rechtsstaat werden die 49% gezwungen sich anzupassen.
Du forderst also, dass eine politische Entscheidung nur mit 100% Zustimmung umgesetzt werden sollte. Damit sich niemand anpassen muss.
Das hat nicht mal im Paradies geklappt. Und da waren es nur Zwei.

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 13:23
von zollagent
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 20:24)

Ah die "Guten" gegen die "Bösen" und die "Bösen" sind natürlich die Anderen. :D
Kannst du auch mehr als Phrasen?

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 13:28
von zollagent
Rote_Galaxie hat geschrieben:(30 Sep 2018, 22:58)

Wie kann es Demokratie geben wenn ein Parlament über das Volk bestimmt?
Angenommen es wählen 51% dafür und 49% dagegen, die die dafür sind unterdrücken die anderen.
Das wäre DEIN Bild. Aber in deinem Bild gibt es keine Interessenausgleiche und auch keine Mindeststandards, die auch für die Schwächeren einzuhalten sind. Deine Diktaturdenke ist hier fehl am Platz.

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 17:18
von Rote_Galaxie
Europa2050 hat geschrieben:(01 Oct 2018, 06:57)

Jede Art der Entscheidungsfindung „teilt das Volk“, ist aber in einer Gemeinschaft unumgänglich.

Deswegen Macht nur mit Kontrolle.
Ich habe nichts gegen "Kontrolle" und Gewaltenteilung.
Mein Problem ist dass wir in einem System leben in dem das Parlament über mein Schicksal bestimmt ob ich es will oder nicht.

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 17:18
von Rote_Galaxie
odiug hat geschrieben:(01 Oct 2018, 07:41)

"Wahre Freiheit" kann mit einem "Volk" gar nix anfangen.
Soll ich jetzt Ethnien sagen oder was?

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 17:20
von Rote_Galaxie
Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Oct 2018, 11:18)

Du forderst also, dass eine politische Entscheidung nur mit 100% Zustimmung umgesetzt werden sollte. Damit sich niemand anpassen muss.
Das hat nicht mal im Paradies geklappt. Und da waren es nur Zwei.
Es könnte funktionieren wenn man die Politie einführen würde.

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 17:21
von Rote_Galaxie
Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Oct 2018, 11:11)

Das sei Dir unbenommen.
Und wie lautet nun Deine Antwort auf meine Frage: Bist Du der Meinung, dass die tägliche Rechtspraxis in Deutschland signifikant von den verfassungsmäßigen Vorgaben abweicht?
Ein junges Beispiel:

https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 72799.html

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 17:22
von Rote_Galaxie
zollagent hat geschrieben:(01 Oct 2018, 13:28)

Das wäre DEIN Bild. Aber in deinem Bild gibt es keine Interessenausgleiche und auch keine Mindeststandards, die auch für die Schwächeren einzuhalten sind. Deine Diktaturdenke ist hier fehl am Platz.
Wieso ist ein System in dem JEDER mitbestimmen kann "Diktatur"?

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 17:56
von Troh.Klaus
Rote_Galaxie hat geschrieben:(01 Oct 2018, 17:20)
Es könnte funktionieren wenn man die Politie einführen würde.
Ja, die Herrschaft der "Guten, Vernünftigen und Besonnen"!

Das stammt von Dir:
Ich denke, dass Menschen in Machtpositionen in den seltensten Fällen ethisch handeln.
Die meisten Menschen sind Kinder die lediglich alles als Spiel begreifen und ihre Macht, wenn sie welche bekommen, missbrauchen.
Woher nimmst Du also Deine Guten und Besonnen? Und wer bestimmt, wer gut und besonnen ist? Und wie wird diese Wahl durch geführt? Und muß das Ergebnis ebenfalls 100% Zustimmung sein?
Und wenn die Guten und Besonnen installoiert sind, übernehmen die alle Entscheidungen? Also Ende der Mitsprache für den Rest?

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 17:58
von Europa2050
Rote_Galaxie hat geschrieben:(01 Oct 2018, 17:18)

Ich habe nichts gegen "Kontrolle" und Gewaltenteilung.
Mein Problem ist dass wir in einem System leben in dem das Parlament über mein Schicksal bestimmt ob ich es will oder nicht.
Erstmal bestimmst Du über dein Schicksal. Punkt.

Und weil Du und ich und die anderen 8 Milliarden nicht alleine auf dem Planeten sind, brauchen wir Regeln, so wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Und wer, außer einem Gremium auf Zeit, unter Kontrolle von Juristen, mit einer Exekutive, die auf das Land und seine Rechtsordnung und nicht den Herrscher eingeschworen ist, könnte das besser?

Aber deine Ansätze sind gut, vielleicht machen wir doch noch einen Liberalen aus Dir ;) - dazu aber immer die Machbarkeit im Auge behalten.

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 18:32
von Rote_Galaxie
Europa2050 hat geschrieben:(01 Oct 2018, 17:58)

Erstmal bestimmst Du über dein Schicksal. Punkt.

Und weil Du und ich und die anderen 8 Milliarden nicht alleine auf dem Planeten sind, brauchen wir Regeln, so wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Und wer, außer einem Gremium auf Zeit, unter Kontrolle von Juristen, mit einer Exekutive, die auf das Land und seine Rechtsordnung und nicht den Herrscher eingeschworen ist, könnte das besser?

Aber deine Ansätze sind gut, vielleicht machen wir doch noch einen Liberalen aus Dir ;) - dazu aber immer die Machbarkeit im Auge behalten.
Ich fände es besser wenn die gesamte Bevölkerung sich in Kommitees organisiert z. B die Gruppe der Ärzte oder Handwerker und von der Basis aus Leute wählt die jedes Jahr zusammen kommen
um zukünftige Entwicklungen zu besprechen. So wäre gewährleistet dass jeder zu einem Mitspracherecht kommt.

Liberal sein hat einen Haken, man kann das Problem nicht vollständig lösen nur die Krankheit lindern.

Re: Re:

Verfasst: Mo 1. Okt 2018, 18:34
von Rote_Galaxie
Troh.Klaus hat geschrieben:(01 Oct 2018, 17:56)

Ja, die Herrschaft der "Guten, Vernünftigen und Besonnen"!

Das stammt von Dir:

Woher nimmst Du also Deine Guten und Besonnen? Und wer bestimmt, wer gut und besonnen ist? Und wie wird diese Wahl durch geführt? Und muß das Ergebnis ebenfalls 100% Zustimmung sein?
Und wenn die Guten und Besonnen installoiert sind, übernehmen die alle Entscheidungen? Also Ende der Mitsprache für den Rest?
Unser System macht aus Menschen Kindern weil wir wie Kinder behandelt werden die nicht mündig sind.
Ist es so schwer seinen gesunden Menschenverstand zu benutzen?

Jeder der Leid ablehnt handelt gut und dies kann ein gemeinsames Ziel aller Bürger/Proletarier sein.

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 10:03
von Troh.Klaus
Rote_Galaxie hat geschrieben:(01 Oct 2018, 18:32)
Ich fände es besser wenn die gesamte Bevölkerung sich in Kommitees organisiert z. B die Gruppe der Ärzte oder Handwerker und von der Basis aus Leute wählt die jedes Jahr zusammen kommen
um zukünftige Entwicklungen zu besprechen. So wäre gewährleistet dass jeder zu einem Mitspracherecht kommt.
Und wenn sich die Ärzte und Handwerker nicht einigen können? Gibt's keine Entscheidung, da 100% notwendig sind, da ja sonst irgendwer sich "anpassen" muß?
Aber grundsätzlich beschreibst Du hier auch nur ein System der Delegation. So eine Art Volkskongreß. Kennt man aus China - einmal im Jahr großes Abnicken der Vorschläge der "Guten und Besonnenen".

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 14:50
von Rote_Galaxie
Troh.Klaus hat geschrieben:(02 Oct 2018, 10:03)

Und wenn sich die Ärzte und Handwerker nicht einigen können? Gibt's keine Entscheidung, da 100% notwendig sind, da ja sonst irgendwer sich "anpassen" muß?
Aber grundsätzlich beschreibst Du hier auch nur ein System der Delegation. So eine Art Volkskongreß. Kennt man aus China - einmal im Jahr großes Abnicken der Vorschläge der "Guten und Besonnenen".
Ich halte es für möglich dass Entscheidungen getroffen werden die alle zufrieden machen.

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 16:56
von Europa2050
Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2018, 14:50)

Ich halte es für möglich dass Entscheidungen getroffen werden die alle zufrieden machen.
Aber erst, wenn das Ende aller Knappheit und alles Wirtschaftens eingetreten ist - und dann brauchen wir weder Kapitalismus noch Kommunismus.

Und selbst dann gibt es wieder jemanden, dem das nicht passt - ich kenn doch meine Kumpels von der Spezies Mensch.

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 17:20
von Troh.Klaus
Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2018, 14:50)
Ich halte es für möglich dass Entscheidungen getroffen werden die alle zufrieden machen.
Und Du schließt aus, daß eine solche Entscheidung hin und wieder nicht gefunden wird?

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 17:33
von Rote_Galaxie
Europa2050 hat geschrieben:(02 Oct 2018, 16:56)

Aber erst, wenn das Ende aller Knappheit und alles Wirtschaftens eingetreten ist - und dann brauchen wir weder Kapitalismus noch Kommunismus.

Und selbst dann gibt es wieder jemanden, dem das nicht passt - ich kenn doch meine Kumpels von der Spezies Mensch.
Die Zukunft ist der Kommunismus.

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 17:34
von Skull
Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2018, 17:33)

Die Zukunft ist der Kommunismus.
ähmmm...Nein. Wohl nicht. :D :p

mfg

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 18:00
von Europa2050
Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2018, 17:33)

Die Zukunft ist der Kommunismus.
Nun sind zwar Prognosen schwierig, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen.

Wenn der Kommunismus seine systemische Unfähigkeit zur Innovation und Reform (wegen „Die Partei, die Partei hat immer recht“) überwindet, darf er wieder mitspielen.

Aber ich befürchte dass das wegen der Notwendigkeit zur Machtakkummation zur Zentralen Wirtschaftslenkung nicht möglich ist. Mensch und Macht geht einfach nicht gut.

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 18:09
von Rote_Galaxie
Europa2050 hat geschrieben:(02 Oct 2018, 18:00)

Nun sind zwar Prognosen schwierig, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen.

Wenn der Kommunismus seine systemische Unfähigkeit zur Innovation und Reform (wegen „Die Partei, die Partei hat immer recht“) überwindet, darf er wieder mitspielen.

Aber ich befürchte dass das wegen der Notwendigkeit zur Machtakkummation zur Zentralen Wirtschaftslenkung nicht möglich ist. Mensch und Macht geht einfach nicht gut.
Man könnte es so versuchen wie Tito. Arbeiterselbstverwaltung.

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 18:55
von Realist2014
Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2018, 17:33)

Die Zukunft ist der Kommunismus.

welches Jahrtausend in welcher Galaxie? :p

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 20:17
von Europa2050
Rote_Galaxie hat geschrieben:(02 Oct 2018, 18:09)

Man könnte es so versuchen wie Tito. Arbeiterselbstverwaltung.
Operativ schon möglich - ist ja auch bei einigen Genossenschaftstypen bei uns so.

Ich hab nur Bedenken, was die Innovation bedingt.

Wie wird der Arbeiterrat entscheiden: 100.000€ für die neue Supermaschine oder 1.000€ Prämie für jeden der 100 Arbeiter?

Das war auch das Problem in Jugoslawien. Operativ funktionierte die Selbstverwaltung - deshalb zog Jugoslawien seinen ComeCon-Nachbarn auch davon. Und die Kollektive sorgten durch Fleiß und Freundlichkeit durchaus für Einnahmen (im Gegensatz zu den typischen Inter bzw. ČEDOK-Hotels.

Aber die Hotels in Jugoslawien z.B. hatten halt ihren Verfall:
In den ersten zwei Jahren Deutsche, dann zwei Jahre Engländer, danach ein Jahr Italiener, dann noch drei bis fünf Jahre ComeCon (ohne DDR) und dann Ruine ...
Und dann ein Neues daneben gebaut ...

Re: Re:

Verfasst: Di 2. Okt 2018, 23:06
von Rote_Galaxie
Europa2050 hat geschrieben:(02 Oct 2018, 20:17)

Operativ schon möglich - ist ja auch bei einigen Genossenschaftstypen bei uns so.

Ich hab nur Bedenken, was die Innovation bedingt.

Wie wird der Arbeiterrat entscheiden: 100.000€ für die neue Supermaschine oder 1.000€ Prämie für jeden der 100 Arbeiter?

Das war auch das Problem in Jugoslawien. Operativ funktionierte die Selbstverwaltung - deshalb zog Jugoslawien seinen ComeCon-Nachbarn auch davon. Und die Kollektive sorgten durch Fleiß und Freundlichkeit durchaus für Einnahmen (im Gegensatz zu den typischen Inter bzw. ČEDOK-Hotels.

Aber die Hotels in Jugoslawien z.B. hatten halt ihren Verfall:
In den ersten zwei Jahren Deutsche, dann zwei Jahre Engländer, danach ein Jahr Italiener, dann noch drei bis fünf Jahre ComeCon (ohne DDR) und dann Ruine ...
Und dann ein Neues daneben gebaut ...
Man muss bedenken wie arm der Osten war. Das Erbe der UDSSR mit all ihren Fehlern war eine Feudalgesellschaft. Oder China, halbkolonial.

Re: Re:

Verfasst: Fr 19. Okt 2018, 17:52
von Rote_Galaxie
Troh.Klaus hat geschrieben:(02 Oct 2018, 17:20)

Und Du schließt aus, daß eine solche Entscheidung hin und wieder nicht gefunden wird?
Ich glaube dass in einer Diskussion das rationalste Argument siegt.

Re: Re:

Verfasst: Mo 12. Nov 2018, 18:10
von Rote_Galaxie
Realist2014 hat geschrieben:(02 Oct 2018, 18:55)

welches Jahrtausend in welcher Galaxie? :p
Laut den Physikern gibt es nicht nur ein Universum und eins ist schon gigantisch.

Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Verfasst: Sa 17. Nov 2018, 23:08
von Rote_Galaxie
BlueMonday hat geschrieben:(27 Sep 2018, 12:24)

Vor allem: Der Großkrieg mit Luftwaffe und Flotte etc. braucht den Staat, also die Finanzierung über Steuern, dazu eine kollektivistische Ideologie, die diesen massiven Tribut irgendwie begründet. Laut RG ist aber gerade der Staat das Korrektiv des Kapitalismus. Nun führt gerade dieses Korrektiv den Krieg, mit dem geschichtlichen Gipfelpunkt des Nationalsozialismus, der nun ganz unverblümt den Krieg für "Lebensraum" und Ressourcen entfesselte.
Das ist die Logik des Kollektivs, der Nation, der Politik, die sich mit Gewalt eine Lebensgrundlage schafft, die dahin greift, wo schon jemand Besitz ergriffen hat. Dagegen steht das zivilisierte Mittel des Handels, des Austausches, des Marktes.

Libertäre, prokapitalistische Vertreter wie ein Ron Paul sind Isolationisten in militärischen Fragen, also keine Intervention, schmale Militärausgaben. Nur Verteidigung. Keine "präemptiven" Kriege. Keine Weltpolizei.
Die "Hawks" sind Etatisten, Interventionisten, Keynesianer, Sozialisten...
Die USA stehen nur im dümmlich-naiven Cliché für den reinen Kapitalismus. Tatsächlich hat man es mit einem üblichen interventionistischen System zu tun, mit "New Deals", zentraler Geldplanwirtschaft und massiven Zwangsabgaben, die ein planwirtschaftliches Militär finanzieren.
Im Kommunismus gibt es die Synthese aus Individuum und Kollektiv. Es ist der Weg der Mitte.

Re: Re:

Verfasst: Sa 17. Nov 2018, 23:39
von van Kessel
Hey "Rote_Galaxie"](12 Nov 2018, 18:10)
Laut den Physikern gibt es nicht nur ein Universum und eins ist schon gigantisch.
vielleicht solltest du erwähnen, dass sich die Physiker eines Gedankenmodells bedienen, welches benutzt wird, um unverständliches fassbarer zu machen? Die Vielwelten Theorie (so der Name) soll den Makrokosmos aus der Quantentheorie heraus erklären.
So wie man Schrödingers Katze ja auch nicht wirklich in eine Kiste mit einer Giftkapsel stecken wird, nicht wahr?

Re: Re:

Verfasst: So 18. Nov 2018, 11:18
von Rote_Galaxie
van Kessel hat geschrieben:(17 Nov 2018, 23:39)

Hey "Rote_Galaxie"](12 Nov 2018, 18:10)
vielleicht solltest du erwähnen, dass sich die Physiker eines Gedankenmodells bedienen, welches benutzt wird, um unverständliches fassbarer zu machen? Die Vielwelten Theorie (so der Name) soll den Makrokosmos aus der Quantentheorie heraus erklären.
So wie man Schrödingers Katze ja auch nicht wirklich in eine Kiste mit einer Giftkapsel stecken wird, nicht wahr?
Mit dem Unterschied dass man den Zustand der Schrödinger Katze erst feststellen kann wenn man eine Messung vornimmt.

Re: Re:

Verfasst: So 18. Nov 2018, 17:26
von van Kessel
Hey "Rote_Galaxie"](18 Nov 2018, 11:18)
Mit dem Unterschied dass man den Zustand der Schrödinger Katze erst feststellen kann wenn man eine Messung vornimmt.
fast richtig, es muss die Kiste geöffnet werden, um den Zustand tot oder lebend konstatieren zu können. Das mit der Messung ist Heisenberg und der Unschärfe.

Re: Re:

Verfasst: So 18. Nov 2018, 18:43
von Rote_Galaxie
van Kessel hat geschrieben:(18 Nov 2018, 17:26)

Hey "Rote_Galaxie"](18 Nov 2018, 11:18)
fast richtig, es muss die Kiste geöffnet werden, um den Zustand tot oder lebend konstatieren zu können. Das mit der Messung ist Heisenberg und der Unschärfe.
Studierst du Physik?

Re: Re:

Verfasst: So 18. Nov 2018, 22:06
von van Kessel
Hey "Rote_Galaxie"](18 Nov 2018, 18:43)
Studierst du Physik?
kaum (bin im nächsten Jahr 80? :) Als technischer Mensch (auch beruflich) ist (war) Physik Teil der Arbeitswelt.