Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

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Dampflok94
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Dampflok94 »

Realist2014 » 27. Nov 2015, 08:57 hat geschrieben:

es gibt überhaupt KEINEN Grund für eine Staatsverschuldung...
Selbstverständlich gibt es die. Insbesondere im Bereich der Investitionen. Das ist letztlich wie bei Unternehmen. Auch die nehmen Fremdkapital auf, falls sie annehmen das würde sich rentieren. Und das kann beim Staat ähnlich sein.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Realist2014 »

Dampflok94 » Fr 27. Nov 2015, 10:00 hat geschrieben: Selbstverständlich gibt es die. Insbesondere im Bereich der Investitionen. Das ist letztlich wie bei Unternehmen. Auch die nehmen Fremdkapital auf, falls sie annehmen das würde sich rentieren. Und das kann beim Staat ähnlich sein.
das wäre der Fall bei "Staatlichen Unternehmen".

Wo soll denn bei den heutigen Staatsausgaben sonst "Rendite" im ökonomischen Sinn entstehen?

Da müssten den Investitionen in Autobahnen schon Mauteinnahmen für den Staat folgen...
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Dampflok94
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Dampflok94 »

Realist2014 » 27. Nov 2015, 10:09 hat geschrieben:
das wäre der Fall bei "Staatlichen Unternehmen".

Wo soll denn bei den heutigen Staatsausgaben sonst "Rendite" im ökonomischen Sinn entstehen?

Da müssten den Investitionen in Autobahnen schon Mauteinnahmen für den Staat folgen...
Dafür braucht es keine Maut. Unsere (noch) gute Infrastruktur ist Voraussetzung für viele Unternehmen und damit für die Generierung von Steuereinnahmen. Ähnliches gilt für die Bildung. Auch die kostet erst mal, zahlt sich aber aus. Und da gibt es noch ein paar weitere Themen. Sonst könnten wir die Infrastruktur verfallen lassen und Schulen/Universitäten schließen. Was wir da an Geld sparen würden!
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von pikant »

Realist2014 » Fr 27. Nov 2015, 08:57 hat geschrieben:

es gibt überhaupt KEINEN Grund für eine Staatsverschuldung...
das habe ich auch noch nicht gehoert - es gibt viele Gruende fuer eine Staatsverschuldung, wie es viele Gruende gibt, wenn sich ein privates Unternehmen verschuldet!
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 » Fr 27. Nov 2015, 10:40 hat geschrieben:
DU verwendest den Begriff.

Und jetzt führe mal ein paar Quellen in den Medien an, wo im Zusammenhang mit der "schwarzen Null" des Bundeshaushaltes oder dem diesbezüglichen Punkt in der Verfassung der Begriff "Finanzierungssaldo" verwendet wird...

Haushaltssaldo (auch: Finanzierungssaldo) ist in der Finanzwissenschaft die Differenz der Ausgaben und Einnahmen eines öffentlichen Haushalts.


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Haushaltssaldo

Jetzt stört dich das Wort Finanzierungssaldo schon, alberner geht's bald nicht mehr.
Zuletzt geändert von prime-pippo am Fr 27. Nov 2015, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Realist2014 »

Dampflok94 » Fr 27. Nov 2015, 11:27 hat geschrieben: Dafür braucht es keine Maut. Unsere (noch) gute Infrastruktur ist Voraussetzung für viele Unternehmen und damit für die Generierung von Steuereinnahmen. Ähnliches gilt für die Bildung. Auch die kostet erst mal, zahlt sich aber aus. Und da gibt es noch ein paar weitere Themen. Sonst könnten wir die Infrastruktur verfallen lassen und Schulen/Universitäten schließen. Was wir da an Geld sparen würden!

das hat mit eigentlich Begriff Investition und Rendite im ökonomischen Sinn nichts zu tun.

Wird aber trotzdem so verwendet.

Wobei natürlich diese "Investitionen" in die Infrastruktur und die Bildung irgendwelchen "sozialen Wohltaten" vorzuziehen sind...
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Fr 27. Nov 2015, 11:36 hat geschrieben:

Haushaltssaldo (auch: Finanzierungssaldo) ist in der Finanzwissenschaft die Differenz der Ausgaben und Einnahmen eines öffentlichen Haushalts.


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Haushaltssaldo

Jetzt stört dich das Wort Finanzierungssaldo schon, alberner geht's bald nicht mehr.

wieder Leseprobleme, Herr Kramer?

ich habe danach gefragt - wo der Begriff in den Medien tatsächlich VERWENDET wird

und nicht nach der albernen Wikipedia-Definition
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Realist2014 »

pikant » Fr 27. Nov 2015, 11:32 hat geschrieben:
das habe ich auch noch nicht gehoert - es gibt viele Gruende fuer eine Staatsverschuldung, wie es viele Gruende gibt, wenn sich ein privates Unternehmen verschuldet!

es war in der Wortbedeutung "Notwendigkeit" zu sehen..

das immer tausend GRÜNDE dafür angeführt werden- hat ja zu den 2 Billionen Staatsschulden geführt

und wenn ein Unternehmen sich "verschuldet"- dann ist es bald Pleite

"Verschuldet" hat nicht die selbe Bedeutung wie "Investitionskredit"
Zuletzt geändert von Realist2014 am Fr 27. Nov 2015, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 » Fr 27. Nov 2015, 12:41 hat geschrieben:

das hat mit eigentlich Begriff Investition und Rendite im ökonomischen Sinn nichts zu tun.

Wird aber trotzdem so verwendet.

Wobei natürlich diese "Investitionen" in die Infrastruktur und die Bildung irgendwelchen "sozialen Wohltaten" vorzuziehen sind...
Gerade geguckt......

Google Scholar: Finanzierungssaldo 2150 Ergebnisse

Web of Knowledge: Government Budget Balance 900 Ergebnisse

Vielleicht erweiterst du dein Screening über die Bildzeitung hinausgehend. Wikipedia (und die dort angegebenen Quellen) können ein Anfang sein.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Fr 27. Nov 2015, 11:53 hat geschrieben:
Gerade geguckt......

Google Scholar: Finanzierungssaldo 2150 Ergebnisse

Web of Knowledge: Government Budget Balance 900 Ergebnisse

Vielleicht erweiterst du dein Screening über die Bildzeitung hinausgehend. Wikipedia (und die dort angegebenen Quellen) können ein Anfang sein.

immer noch Leseprobleme?

Versuche mal folgende Frage zu verstehen:

WO in einem Artikel in den "üblichen Medien" im Zusammenhang mit der "schwarzen Null" von Schäuble der Begriff "Finanzierungssaldo" verwendet

liefere doch einfach mal EINE derartige Quelle

also sowohl Schäuble- als auch Finanzierunsgsaldo...
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von prime-pippo »

Realist2014 » Fr 27. Nov 2015, 13:02 hat geschrieben:

immer noch Leseprobleme?

Versuche mal folgende Frage zu verstehen:

WO in einem Artikel in den "üblichen Medien" im Zusammenhang mit der "schwarzen Null" von Schäuble der Begriff "Finanzierungssaldo" verwendet

liefere doch einfach mal EINE derartige Quelle

also sowohl Schäuble- als auch Finanzierunsgsaldo...

Witzbold.......das dauert keine Minute:

Für 2015 erwartet die Bundesregierung trotz der mit dem Flüchtlingszustrom verbundenen Kosten einen leichten gesamtstaatlichen Finanzierungsüberschuss. "Im kommenden Jahr wird nach gegenwärtigen Projektionen infolge höherer Ausgaben vor allem für die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern der Finanzierungssaldo nahezu ausgeglichen sein", so Finanzstaatssekretär Thomas Steffen.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirts ... chnen.html
Zuletzt geändert von prime-pippo am Fr 27. Nov 2015, 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 » Fr 27. Nov 2015, 10:00 hat geschrieben: Selbstverständlich gibt es die. Insbesondere im Bereich der Investitionen. Das ist letztlich wie bei Unternehmen. Auch die nehmen Fremdkapital auf, falls sie annehmen das würde sich rentieren. Und das kann beim Staat ähnlich sein.
Lettland wächst mit 2%, obwohl es keinen Unsinn macht und in in diesem Krugman-Land gibt es trotz Unsinn eine Rezession.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 » Fr 27. Nov 2015, 09:55 hat geschrieben: Der Staat als schwäbische Hausfrau. :p
Was für ein Kappes.
Demnächst erklärst er uns auch noch, daß Schulden das schlimmste sind was einem Unternehmen "passieren" kann. ("Passieren" ist in diesem Zusammenhang ein bescheuertes Wort. Schulden sind doch keine Unfälle. Diese passieren.)
Die Immobilienkrise ist nicht einfach passiert. Und was bald in diesem Land abgeht ist nicht einfach passiert. Das sind keine Unfälle.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Tarlang »

In einem Strang zur schwarzen Null (dem staatlichen Finanzierungssaldo) spricht Prime-Pippo als über Finanzierungssalden.
Verrückter Typ....
Das Thema wäre berechtigt, aber wie dir möglicherweise aufgefallen ist, führen die permanenten Diskussionen darüber zu nichts als schlechter Stimmung und garantiert zu keinem Ergebnis.
und wenn ein Unternehmen sich "verschuldet"- dann ist es bald Pleite
Wenn ein Unternehmen sich ÜBERschuldet geht es pleite.
es gibt überhaupt KEINEN Grund für eine Staatsverschuldung...
Doch man kann viele Dinge verbessern ohne die Konjunktur und die Privathaushalte durch zusätzliche Steuern zu belasten. Schulden sind eben freiwillige Finanzierung des Staates durch die Haushalte was soll daran schlecht sein?
Man sollte auch nicht außer Acht lasten, dass die dt. Schulden in dieser Höhe nicht durch riesige Wahlgeschenke entstanden sind, sondern zu sehr großen Teilen (um die 250 Mrd. € Schuldenübernahme der HRE) und aus einer vollkommen verpfuschten Wirtschaftspolitik nach der Einheit entstanden sind. Nur Teile dieser Wirtschaftspolitik waren wohl durch den Migrationsdruck aus Ostdeutschland notwendig.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

Tarlang » Fr 27. Nov 2015, 14:58 hat geschrieben: durch zusätzliche Steuern zu belasten. Schulden sind eben freiwillige Finanzierung des Staates durch die Haushalte was soll daran schlecht sein?
.
Es gibt immer noch Probleme durch die von Krugman verursachte Immobilienkrise. Schulden sind nicht risikofrei. Schulden haben die Weltwirtschaftskrise von 1929 verursacht. Denn die Aktien wurden auf Pump gekauft. Schulden haben auch ihr gutes. Ohne den Staatsbankrott vor der französischen Revolution sähe die Welt anders aus. Das war übrigens der letzte französische Staatsbankrott. Wenn die aber so weitermachen, dann ist es wieder passiert.

Im Kapitalismus sollen sich Unternehmen verschulden, um Maschinen zu kaufen. Um zu investieren.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von hafenwirt »

Realist2014 » Freitag 27. November 2015, 12:41 hat geschrieben:

das hat mit eigentlich Begriff Investition und Rendite im ökonomischen Sinn nichts zu tun.

Wird aber trotzdem so verwendet.

Wobei natürlich diese "Investitionen" in die Infrastruktur und die Bildung irgendwelchen "sozialen Wohltaten" vorzuziehen sind...
Investition in Bildung oder Infrastruktur sollte aber nur geschehen, wenn der Staat das Geld auf dem Konto hat. Ist da kein Geld drauf, gibt es keine Straße, keine Schule und auch sonst nix!

Die schwäbische Hausfrau kann ja auch nicht 100 Euro für einen Sprachkurs bezahlen, wenn sie nur 20 Euro auf dem Konto hat.

So einfach ist das.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

Tarlang » Fr 27. Nov 2015, 14:58 hat geschrieben: Man sollte auch nicht außer Acht lasten, dass die dt. Schulden in dieser Höhe nicht durch riesige Wahlgeschenke entstanden sind, sondern zu sehr großen Teilen (um die 250 Mrd. € Schuldenübernahme der HRE) und aus einer vollkommen verpfuschten Wirtschaftspolitik nach der Einheit entstanden sind. Nur Teile dieser Wirtschaftspolitik waren wohl durch den Migrationsdruck aus Ostdeutschland notwendig.
Die deutschen Schulden sind vor allem durch Schmidt, Wiedervereinigung und Krugman entstanden. Die Wiedervereinigung kann ich verstehen. Für Schmidt und Krugman habe ich kein Verständnis.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von hafenwirt »

Adam Smith » Freitag 27. November 2015, 16:31 hat geschrieben: Die deutschen Schulden sind vor allem durch Schmidt, Wiedervereinigung und Krugman entstanden. Die Wiedervereinigung kann ich verstehen. Für Schmidt und Krugman habe ich kein Verständnis.
Wieso kannst du die Wiedervereinigung verstehen?
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

hafenwirt » Fr 27. Nov 2015, 15:29 hat geschrieben:
Investition in Bildung oder Infrastruktur sollte aber nur geschehen, wenn der Staat das Geld auf dem Konto hat. Ist da kein Geld drauf, gibt es keine Straße, keine Schule und auch sonst nix!

Die schwäbische Hausfrau kann ja auch nicht 100 Euro für einen Sprachkurs bezahlen, wenn sie nur 20 Euro auf dem Konto hat.

So einfach ist das.
Der Staat finanziert sich über Steuern. Wenn Schulen benötigt werden und nicht genügend Steuern da sind, dann werden die Steuern erhöht. Die Bürger meckern dann, aber wenn ihnen erklärt wird, dass das Geld für Schulen verwendet wird, dann stimmen die Bürger zu. Das Krugman-Land sieht das anders. Dort werden die Ausgaben zur Hälfte über Schulden finanziert. Das geht nicht lange gut.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von pikant »

Adam Smith » Fr 27. Nov 2015, 15:41 hat geschrieben: Der Staat finanziert sich über Steuern. Wenn Schulen benötigt werden und nicht genügend Steuern da sind, dann werden die Steuern erhöht. Die Bürger meckern dann, aber wenn ihnen erklärt wird, dass das Geld für Schulen verwendet wird, dann stimmen die Bürger zu. Das Krugman-Land sieht das anders. Dort werden die Ausgaben zur Hälfte über Schulden finanziert. Das geht nicht lange gut.
Steuererhoehungen sind Gift fuer die Wirtschaft - dann leber eine kleine Anleihe aufnehmen!
die Wirtschaft muss Vorfahrt haben, auch auf Autobahnen.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

hafenwirt » Fr 27. Nov 2015, 15:35 hat geschrieben:
Wieso kannst du die Wiedervereinigung verstehen?
Weil die Bürger in dem Fall sogar so etwas erwarten. Zu dem Zeitpunkt gab es noch keine Schuldenbremse. Die Wiedervereingung ist halt eine wichtige nationale Aufgabe und da wird dann so etwas erwartet. Jetzt natürlich nicht mehr. Jetzt wurde ja erkannt, dass Staatsschulden verkehrt sind.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

pikant » Fr 27. Nov 2015, 15:45 hat geschrieben:
Steuererhoehungen sind Gift fuer die Wirtschaft - dann leber eine kleine Anleihe aufnehmen!
die Wirtschaft muss Vorfahrt haben, auch auf Autobahnen.
Kurzfristig geht das gut. Langfristig nicht.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von pikant »

Adam Smith » Fr 27. Nov 2015, 15:51 hat geschrieben: Kurzfristig geht das gut. Langfristig nicht.
Deutschland hat bisher alle Schulden zurueckgezahlt seit Kriegsende!
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

pikant » Fr 27. Nov 2015, 15:52 hat geschrieben:
Deutschland hat bisher alle Schulden zurueckgezahlt seit Kriegsende!
Weil halt Deutschland nach dem Krieg bis auf Schmidt vernünftig geworden ist. Dann gibt es keine Probleme. Und die Letten und auch Esten und Litauer haben sich Deutschland zum Vorbild genommen. Krugman wollte diese Länder umwandeln, aber das wurde nicht geschafft. Und dieses Länder haben es selbstverständlich geschafft. Ein ausgeglichener Haushalt führt halt nicht zum Staatsbankrott.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von pikant »

Adam Smith » Fr 27. Nov 2015, 16:13 hat geschrieben:
Weil halt Deutschland nach dem Krieg bis auf Schmidt vernünftig geworden ist. Dann gibt es keine Probleme. Und die Letten und auch Esten und Litauer haben sich Deutschland zum Vorbild genommen. Krugman wollte diese Länder umwandeln, aber das wurde nicht geschafft. Und dieses Länder haben es selbstverständlich geschafft. Ein ausgeglichener Haushalt führt halt nicht zum Staatsbankrott.
Wenn wir jetzt nicht ein klenis Finanzproblem mit den fluechtlingen haetten meussten wir gute Ueberschusse erwirtschaften um die Altschulden abzutragen - ich sehe da noch Potential
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

pikant » Fr 27. Nov 2015, 16:16 hat geschrieben:
Wenn wir jetzt nicht ein klenis Finanzproblem mit den fluechtlingen haetten meussten wir gute Ueberschusse erwirtschaften um die Altschulden abzutragen - ich sehe da noch Potential
Der Staat soll weder Überschüsse noch Defizite erwirtschaften. Die Schulden haben wir jetzt. Die werden sich nur noch in Bezug auf das BIP verringern. Wobei das BIP-Wachstum sich stark verringert hat. Schulden haben schlimme Folgen. Wenn die Leitzinsen erhöht werden steigen aus dem Grund die Zinsausgaben stark an. Das würde bei einigen europäischen Ländern zum Staatsbankrott führen. Aus dem Grund können die Leitzinsen nicht mehr steigen. Weder hier noch in den USA. Vielleicht hilft am Ende sogar nur eine Währungsreform. Machbar bei einem ausgeglichenen Haushalt. Nicht machbar im Krugman-Land.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von pikant »

Adam Smith » Fr 27. Nov 2015, 16:27 hat geschrieben:
Der Staat soll weder Überschüsse noch Defizite erwirtschaften. Die Schulden haben wir jetzt. Die werden sich nur noch in Bezug auf das BIP verringern. Wobei das BIP-Wachstum sich stark verringert hat. Schulden haben schlimme Folgen. Wenn die Leitzinsen erhöht werden steigen aus dem Grund die Zinsausgaben stark an. Das würde bei einigen europäischen Ländern zum Staatsbankrott führen. Aus dem Grund können die Leitzinsen nicht mehr steigen. Weder hier noch in den USA. Vielleicht hilft am Ende sogar nur eine Währungsreform. Machbar bei einem ausgeglichenen Haushalt. Nicht machbar im Krugman-Land.
bei Ueberschuessen kann man auch die Steuern senken - finde mehr Geld in meinem Geldbeutel ist besser, als mehr Geld beim Staat!
bei Ueberschuessen muss gelten: Privat vor Staat - klar!
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Progressiver »

hafenwirt » Fr 27. Nov 2015, 15:29 hat geschrieben:
Investition in Bildung oder Infrastruktur sollte aber nur geschehen, wenn der Staat das Geld auf dem Konto hat. Ist da kein Geld drauf, gibt es keine Straße, keine Schule und auch sonst nix!

Die schwäbische Hausfrau kann ja auch nicht 100 Euro für einen Sprachkurs bezahlen, wenn sie nur 20 Euro auf dem Konto hat.

So einfach ist das.
Die schwäbische Hausfrau sollte vielleicht mal daran denken, ihre Einnahmen zu erhöhen, indem sie sich einen gescheiten Job sucht. Dann stimmt die Rechnung wieder.

Zum Vergleich: Meine Eltern beispielsweise haben beide gearbeitet, um sich ein Haus zu finanzieren. Viele hier geborene Deutsche wohnen dagegen immer noch in Mietwohnungen. Manche "schwäbische Hausfrauen" können da wohl nicht rechnen, oder?

Und auch ohne Schulden ging es übrigens nicht. Um das Haus zu finanzieren, mussten sie einen Kredit aufnehmen. Dieser war aber irgendwann abbezahlt. Wenn sie dagegen gespart hätten bis zum geht nicht mehr, bis sie sich irgendwann mal doch ein Haus hätten leisten können, ohne die bösen Schulden zu machen, hätte die Sparerei kein Ende genommen. Die Firma, die ihnen das Haus gebaut hat, wäre ohne die Einnahmen, die die Bank ihnen in den 1980ern bezahlt hatte und als Schulden an meine Eltern weitergab, längst pleite. Und gewonnen hätte allerhöchstens der Vermieter der Mietwohnung, in die meine Eltern hätten ziehen müssen, während sie fleißig auf ihr Häuschen gespart hätten. Meine Eltern hätten derweil doppelt zahlen müssen, weil neben Kosten für die Sparerei auch diejenigen für eine Mietwohnung angefallen wären. Und auch die Bank verdient mehr, wenn sie Kredite vergibt, als wenn sie Guthabenzinsen an die Sparer ausgeben muss.

So aber sind sie heute schuldenfrei. Und Miete müssen sie auch nicht zahlen.

Mit Sparen alleine kommt man jedenfalls nicht weit. Und Schulden sind nicht automatisch schlecht.
Zuletzt geändert von Progressiver am Fr 27. Nov 2015, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Progressiver »

pikant » Fr 27. Nov 2015, 15:45 hat geschrieben:
Steuererhoehungen sind Gift fuer die Wirtschaft - dann leber eine kleine Anleihe aufnehmen!
die Wirtschaft muss Vorfahrt haben, auch auf Autobahnen.
Und wer bezahlt die Autobahnen, auf der die Wirtschaft ihre Produkte transportiert? Ohne Steuern und notfalls Steuererhöhungen fährt "die Wirtschaft" bald auf Feldwegen.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von John Galt »

Progressiver » Fr 27. Nov 2015, 20:15 hat geschrieben:
Mit Sparen alleine kommt man jedenfalls nicht weit. Und Schulden sind nicht automatisch schlecht.
Der Staat ist allerdings auch ein schlechter Investor. Das Nettostaatsvermögen hat sich seit der Wende fast komplett aufgelöst.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Progressiver »

pikant » Fr 27. Nov 2015, 15:52 hat geschrieben:
Deutschland hat bisher alle Schulden zurueckgezahlt seit Kriegsende!
Deutschland war nach dem Zweiten Weltkrieg hoffnungslos überschuldet! Wenn nicht Länder wie beispielsweise Griechenland den Deutschen ihre Schulden erlassen hätten, wäre es nichts geworden mit dem deutschen Nachkriegsaufschwung. Und auch auf größere Reparationsforderungen verzichteten zumindest die Westmächte weitgehend. Wenn Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ein zweites Versailles aufgedrückt gekriegt hätte, dann wäre das die Saat für den Dritten Weltkrieg gewesen. Oder die Alliierten hätten alleine schon deshalb dauernd im besetzten Nachkriegsdeutschland Kampfeinsätze machen müssen, weil es andauernd zu Hungeraufständen gekommen wäre. So aber wurden den Deutschen nicht nur die Schulden erlassen, sondern es erhielt auch Hilfe aus dem Marschallplan. Und der Wirtschaftsaufschwung im westlichen Teil Europas konnte beginnen. Aber dies alles war der Preis, den die Siegermächte zu zahlen bereit waren, damit endlich von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgeht.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Realist2014 »

Progressiver » Fr 27. Nov 2015, 20:30 hat geschrieben:
Deutschland war nach dem Zweiten Weltkrieg hoffnungslos überschuldet! Wenn nicht Länder wie beispielsweise Griechenland den Deutschen ihre Schulden erlassen hätten, wäre es nichts geworden mit dem deutschen Nachkriegsaufschwung. Und auch auf größere Reparationsforderungen verzichteten zumindest die Westmächte weitgehend. Wenn Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ein zweites Versailles aufgedrückt gekriegt hätte, dann wäre das die Saat für den Dritten Weltkrieg gewesen. Oder die Alliierten hätten alleine schon deshalb dauernd im besetzten Nachkriegsdeutschland Kampfeinsätze machen müssen, weil es andauernd zu Hungeraufständen gekommen wäre. So aber wurden den Deutschen nicht nur die Schulden erlassen, sondern es erhielt auch Hilfe aus dem Marschallplan. Und der Wirtschaftsaufschwung im westlichen Teil Europas konnte beginnen. Aber dies alles war der Preis, den die Siegermächte zu zahlen bereit waren, damit endlich von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgeht.

tja

nur ist den Griechen ( relativ!) wesentlich mehr "erlassen"- und wesentlich mehr "Marshallplan" gegeben worden...
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

Progressiver » Fr 27. Nov 2015, 20:30 hat geschrieben:
Deutschland war nach dem Zweiten Weltkrieg hoffnungslos überschuldet! Wenn nicht Länder wie beispielsweise Griechenland den Deutschen ihre Schulden erlassen hätten, wäre es nichts geworden mit dem deutschen Nachkriegsaufschwung. Und auch auf größere Reparationsforderungen verzichteten zumindest die Westmächte weitgehend. Wenn Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ein zweites Versailles aufgedrückt gekriegt hätte, dann wäre das die Saat für den Dritten Weltkrieg gewesen. Oder die Alliierten hätten alleine schon deshalb dauernd im besetzten Nachkriegsdeutschland Kampfeinsätze machen müssen, weil es andauernd zu Hungeraufständen gekommen wäre. So aber wurden den Deutschen nicht nur die Schulden erlassen, sondern es erhielt auch Hilfe aus dem Marschallplan. Und der Wirtschaftsaufschwung im westlichen Teil Europas konnte beginnen. Aber dies alles war der Preis, den die Siegermächte zu zahlen bereit waren, damit endlich von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgeht.
Dann soll sich Griechenland halt wegen Krugman nicht weiter verschulden. Nur dieses wird gefordert. Mehr nicht.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Progressiver »

pikant » Fr 27. Nov 2015, 16:16 hat geschrieben:
Wenn wir jetzt nicht ein klenis Finanzproblem mit den fluechtlingen haetten meussten wir gute Ueberschusse erwirtschaften um die Altschulden abzutragen - ich sehe da noch Potential
Aber ist das überhaupt wünschenswert, die Staatsschulden zurückzuzahlen? Großbritannien hat nach den Napoleonischen Kriegen fast das gesamte 19. Jahrhundert gezahlt, damit es seine Schulden begleichen kann. Was aber war das Ergebnis? Genau dieses Geld fehlte dann im Bildungsbereich, so dass es im Bereich der Technologie und der Wirtschaft seinen ersten Rang verlor. Großbritannien war seitdem nie wieder Weltmarktführer. Andererseits zeigt das Beispiel des französischen Königreiches nach den horrenden Kosten des Siebenjährigen Krieges, dass eine zu starke Staatsverschuldung auch zu einer Revolution führen kann. Dies hat dann dem König Ludwig XVI. den Kopf gekostet. Und auch die Hyperinflation der Weimarer Republik kam auch nur deswegen zustande, weil sich das Kaiserreich 1914-18 im Ersten Weltkrieg hemmunglos bei seinen Bürgern verschuldet hatte.

Mir ist jedoch aus der Geschichte noch kein Fall bekannt, bei dem sich ein moderner, demokratischer Staat durch zu hohe Steuern kaputtgemacht hätte.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

Progressiver » Fr 27. Nov 2015, 20:45 hat geschrieben:
Mir ist jedoch aus der Geschichte noch kein Fall bekannt, bei dem sich ein moderner, demokratischer Staat durch zu hohe Steuern kaputtgemacht hätte.
Stimmt. Und wenn sich nun das Krugman-Land, wegen Krugman, total kaputt macht. Was dann?

Zwar nicht wegen Steuern, aber wegen Schulden. Das ist hier auch das Thema. Weil ja ein Land Steuern erheben soll.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Fr 27. Nov 2015, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

Progressiver » Fr 27. Nov 2015, 20:30 hat geschrieben:
Deutschland war nach dem Zweiten Weltkrieg hoffnungslos überschuldet!
Es wurde aber nicht gesagt, dass Deutschland jetzt Narrenfreiheit hat und immer wieder so etwas veranstalten darf. Das fordert ja Krugman in Bezug auf Griechenland. Wir erlassen denen die Schulden und dann wieder und dann wieder und wieder. So etwas funktioniert nicht. Lettland funktioniert. Deutschland funktioniert nach dem 2. Weltkrieg. Japan wegen Krugman nicht mehr.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

Realist2014 » Fr 27. Nov 2015, 20:34 hat geschrieben:
nur ist den Griechen ( relativ!) wesentlich mehr "erlassen"- und wesentlich mehr "Marshallplan" gegeben worden...
Griechenland hat in heutigen Preisen 7 Mrd. Dollar aus dem Marshallplan erhalten und Deutschland 14 Mrd. Dollar.

https://de.wikipedia.org/wiki/Marshallplan

http://www.dollartimes.com/inflation/in ... &year=1950

Entscheidend war, dass Deutschland überhaupt Geld erhalten hat.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

Und hier wird Japan beschrieben.
Nein, er kann kein Ideal sein, denn er ist ein anderes Extrem. Wir sollten uns so reich fühlen, wie wir es wirklich sind. Beispiel: Wenn Sie einen Kredit von 10'000 Franken aufnehmen, sind Sie deswegen nicht um 10'000 Franken reicher. Nur ein Verrückter würde das glauben, jedes Kind versteht das. Seltsamerweise verhält es sich anders bei den Staaten. Wenn Regierungen Schulden in Höhe von drei Prozent des Bruttoinlandprodukts aufnehmen und in die Wirtschaft pumpen und dadurch ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent erzeugen, dann rufen wir: Hurra, wir sind drei Prozent reicher. Doch das ist eine Illusion. Das sollten eigentlich alle verstehen können.
Wir sind süchtig nach Wachstum. Wir verhalten uns wie Drogensüchtige, die glauben, dass sie ohne Drogen nicht leben können. Ein Grossteil unseres Wachstums ist schuldenfinanziert. Das ist kein Wohlstand, sondern Schuldenwohlstand. Wir sind berauscht von Wachstum und Schulden. Langfristig kann das nicht gut gehen, ständige Verschuldung führt früher oder später zum Bankrott. Eine solche Fiskalpolitik ist eine Bazooka, die unsere westliche Zivilisation zerstören kann
Die neue keynesianische Debatte ist wichtig und kann auch nützlich sein. Keine Lösung ist es allerdings, wenn sich Staaten zwar im Sinne von Keynes verschulden, aber sein Gebot missachten, in guten Jahren Reserven anzulegen. Die meisten Länder nahmen auch in guten Jahren weitere Schulden auf. Sie verhielten sich, als wären sie in der Krise, bis diese wirklich kam. Keynes, richtig verstanden, könnte ein guter Ratgeber sein. Ähnliche Ratschläge sollten wir jedoch bereits aus der Bibel kennen.
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/10180923


Japan verschuldet sich ununterbrochen wegen Krugman. Wobei das Land sich in einer Rezession befindet. Selbst eine extrem hohe Verschuldung bewirkt hier kein Wachstum. Aus dem Grund ist die Situation so bedrohlich. Eingentlich müsste es ja hohes Wirtschaftswachstum geben.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Sa 28. Nov 2015, 11:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Dampflok94 »

Adam Smith » 27. Nov 2015, 15:51 hat geschrieben: Kurzfristig geht das gut. Langfristig nicht.
Langfristig sind wir alle tot und langfristig werden alle Staaten untergehen. In sofern hast Du recht. Aber das ist der Lauf der Welt und hat mit Wirtschaft nichts zu tun.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von prime-pippo »

Nein, er kann kein Ideal sein, denn er ist ein anderes Extrem. Wir sollten uns so reich fühlen, wie wir es wirklich sind. Beispiel: Wenn Sie einen Kredit von 10'000 Franken aufnehmen, sind Sie deswegen nicht um 10'000 Franken reicher. Nur ein Verrückter würde das glauben, jedes Kind versteht das. Seltsamerweise verhält es sich anders bei den Staaten. Wenn Regierungen Schulden in Höhe von drei Prozent des Bruttoinlandprodukts aufnehmen und in die Wirtschaft pumpen und dadurch ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent erzeugen, dann rufen wir: Hurra, wir sind drei Prozent reicher. Doch das ist eine Illusion. Das sollten eigentlich alle verstehen können.
Diesen kompletten, sorry, bullshit soll also jeder verstehen können. Tatsächlich ist das "Reinvermögen" in einer Wirtschaft immer nur gleich den produzierten Sachgütern (wie immer man dies nur in Zahlen bilanziert, ob sinnvoll oder nicht, ist jetzt mal egal).
Saldiert in der Gesamtwirtschaft bleibt das Geldvermögen 0, eine Gesamtwirtschaft kann nicht "monetär reich werden".

Dieses obige Zitat bringt gravierendes Unverständnis zum Ausdruck.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Sa 28. Nov 2015, 18:35 hat geschrieben:
Diesen kompletten, sorry, bullshit soll also jeder verstehen können. Tatsächlich ist das "Reinvermögen" in einer Wirtschaft immer nur gleich den produzierten Sachgütern (wie immer man dies nur in Zahlen bilanziert, ob sinnvoll oder nicht, ist jetzt mal egal).
Saldiert in der Gesamtwirtschaft bleibt das Geldvermögen 0, eine Gesamtwirtschaft kann nicht "monetär reich werden".

Dieses obige Zitat bringt gravierendes Unverständnis zum Ausdruck.

aber dafür REAL REICH

in D beträgt das bei den Bürgern mittlerweile fast 12 Billionen Euro... :cool:

aber ist ja fast nix... :D
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 » Sa 28. Nov 2015, 18:30 hat geschrieben: Langfristig sind wir alle tot und langfristig werden alle Staaten untergehen. In sofern hast Du recht. Aber das ist der Lauf der Welt und hat mit Wirtschaft nichts zu tun.
Staatsbankrotte sind vermeidbar, können aber auch absichtlich herbeigeführt werden.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Sa 28. Nov 2015, 18:35 hat geschrieben:
Diesen kompletten, sorry, bullshit soll also jeder verstehen können. Tatsächlich ist das "Reinvermögen" in einer Wirtschaft immer nur gleich den produzierten Sachgütern (wie immer man dies nur in Zahlen bilanziert, ob sinnvoll oder nicht, ist jetzt mal egal).
Saldiert in der Gesamtwirtschaft bleibt das Geldvermögen 0, eine Gesamtwirtschaft kann nicht "monetär reich werden".

Dieses obige Zitat bringt gravierendes Unverständnis zum Ausdruck.
Der Autor schreibt doch, dass man durch die Aufnahme eines Darlehens nicht reicher wird.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von prime-pippo »

Adam Smith » Sa 28. Nov 2015, 19:41 hat geschrieben: Der Autor schreibt doch, dass man durch die Aufnahme eines Darlehens nicht reicher wird.

Doch, eine monetäre Volkswirtschaft wird NUR SO reicher.
Kommt in der bekannten Identität Investitionen=Ersparnis zum Ausdruck.......die volkswirtschaftliche Ersparnis ist immer nur die reale Produktion.
Das Nettogeldvetmögen ist (ich sollte das als Signatur nehmen) NULL.

Das Vermögen vermehrt sich NUR dann, wenn realwirtschaftliche Produktion stattfindet. Und dass passiert in einer monetären Wirtschaft durch Investitionen, wofür Bedingung ist, dass einer mehr ausgibt als einnimmt (sprich: sich verschuldet)
Zuletzt geändert von prime-pippo am Sa 28. Nov 2015, 19:00, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Sa 28. Nov 2015, 18:51 hat geschrieben:

Doch, eine monetäre Volkswirtschaft wird NUR SO reicher.
Kommt in der bekannten Identität Investitionen=Ersparnis zum Ausdruck.......die volkswirtschaftliche Ersparnis ist immer nur die reale Produktion.
Das Nwtzogeldvetmögen ist (ich sollte das als Signatur nehmen) NULL.

Das Vermögen vermehrt sich NUR dann, wenn realwirtschaftliche Produktion stattfindet. Und dass passiert in einer monetären Wirtschaft durch Investitionen, wofür Bedingung ist, dass einer mehr ausgibt als einnimmt (sprich: sich verschuldet)
In Japan gibt es Krugmanix und Japan befindet sich in einer Rezession. Im Oktober haben die Verbraucher 2,4% weniger ausgegeben. Wenn das so weiter geht, dann gibt es auch noch dieses Quartal eine Rezession.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von yogi61 »

Die "schwarze Null" dient dazu den Lemmingen vorzugaukeln man würde gute Politik machen, nicht mehr und nicht weniger. Die "schwarze Null" geht nicht weniger auf die Kosten der nächsten Generationen, als wenn man einen Haufen Schulden machen würde.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Adam Smith »

yogi61 » Sa 28. Nov 2015, 18:56 hat geschrieben:Die "schwarze Null" dient dazu den Lemmingen vorzugaukeln man würde gute Politik machen, nicht mehr und nicht weniger. Die "schwarze Null" geht nicht weniger auf die Kosten der nächsten Generationen, als wenn man einen Haufen Schulden machen würde.
Lettland wird es auch in Zukunft gut gehen.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von zollagent »

yogi61 » Sa 28. Nov 2015, 18:56 hat geschrieben:Die "schwarze Null" dient dazu den Lemmingen vorzugaukeln man würde gute Politik machen, nicht mehr und nicht weniger. Die "schwarze Null" geht nicht weniger auf die Kosten der nächsten Generationen, als wenn man einen Haufen Schulden machen würde.
Nur haben dann die kommenden Generationen keine Schulden "aus hemmungsloser Liebe zu den nachfolgenden Generationen". :rolleyes:
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von yogi61 »

Adam Smith » Sa 28. Nov 2015, 18:59 hat geschrieben: Lettland wird es auch in Zukunft gut gehen.
Lettland interessiert mich nicht besonders, ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob es die in hundert Jahren noch gibt.
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Re: Wie sinnvoll ist die "schwarze Null"?

Beitrag von Realist2014 »

prime-pippo » Sa 28. Nov 2015, 18:51 hat geschrieben:

Doch, eine monetäre Volkswirtschaft wird NUR SO reicher.
Kommt in der bekannten Identität Investitionen=Ersparnis zum Ausdruck.......die volkswirtschaftliche Ersparnis ist immer nur die reale Produktion.
Das Nwtzogeldvetmögen ist (ich sollte das als Signatur nehmen) NULL.

Das Vermögen vermehrt sich NUR dann, wenn realwirtschaftliche Produktion stattfindet. Und dass passiert in einer monetären Wirtschaft durch Investitionen, wofür Bedingung ist, dass einer mehr ausgibt als einnimmt (sprich: sich verschuldet)
nein

durch die Aufnahme des Darlehens wird NIEMAND "reicher"

erst wenn durch das Darlehen über die WERTSCHÖPFUNG dann der Mehrwert erzielt wird- DANN wird der "Darlehensnehmer" "reicher"...

das ist das Prinzip der Unternehmen...
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