Ist der Urlaub wirklich bei der Lohnfindung abzugsfähig?SoleSurvivor » Mo 20. Jul 2015, 18:14 hat geschrieben:Der Selbständige verdient, was er verdient und kann sich die Finanzierung längerer Pausen, wenn er in den Urlaub fährt, individuell regeln. Dem Arbeitnehmer wird ein Teil des Lohnes einbehalten, um damit die Tage zu bezahlen, an denen er nicht arbeitet. Die paternalistische Einrichtung des bezahlten Urlaubstages regelt, wieviel Urlaub ein Arbeitnehmer pro Jahr mindestens einlegen muss, auch wenn er sich fit fühlt. Ebenso unterstellt der Staat, dass die individuelle Finanzierung der Nichtarbeitszeit etwa durch Ansparung oder Kredit dem Arbeitnehmer menschlich nicht gegeben ist. Diese Einmischung in die Individualität führt seitens der Arbeitgeber oft zu anmaßenden, geradezu übergriffigen Anforderungen, was der Arbeitnehmer mit seinem Urlaub anstellen soll. Seine Arbeitskraft wieder herstellen, geplante Krankenhausaufenthalte abgelten, sich weiterbilden - die Liste der Vorschläge, wie der Arbeitnehmer seine budgetierte Freizeit im Sinne des Unternehmens nutzen soll, ist so fantasievoll wie unangebracht. Ein wesentlich unverkrampfteres Verhältnis wäre möglich, wenn der Urlaub nicht bezahlt wäre und die Urlaubstage nicht bei der Lohnfindung als Abzüge eingepreist würden. Denn der mündige Mensch muss selbst wählen können, wie lange und wofür er sich frei nimmt. Kurzfristige und dem Betriebsablauf schädliche Urlaubsplanungen können dabei vom Arbeitgeber abgelehnt werden, soweit dies betrieblich begründbar ist.
Oder die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall?
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke mal, dass jedes Unternehmen daran interessiert ist, dass seine Mitarbeiter ausgeruht, fröhlich und guter Dinge sind, wenn sie am Arbeitsplatz erscheinen.
Deshalb haben erfolgreiche Firmen, wie Google, sogenannte Kreativitätsinseln in ihr Firmenkonzept integriert.
Dort können die MA kreative Pausen einlegen.
Egal wie lange, abgeschirmt vom normativen Arbeitsalltag, kommen sie mit brauchbaren Ideen zurück.
Mir sind keine Missbräuche bekannt geworden.