Die Europäische Zentralbank (EZB)

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Kibuka
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Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Auch aufgrund der jüngsten Intervention halte ich es für sinnvoll der wichtigsten europäischen Notenbank einen eigenen Thread zu widmen. Hier können auch Veränderungen des Leitzinses diskutiert werden.

Im Handelsblatt ist aktuell ein interessanter Artikel zu lesen. Es geht um die Inflation und auch die "capital flow bonanza", die mit dafür verantwortlich ist das Länder, wie Griechenland und Irland nach dem Jahr 2000 überhitzten.
Die EZB hätte intervenieren können

Hätte die EZB die Informationen über die Kreditaktivitäten ernst genommen, hätte sie die Finanzkrise in Europa abwenden oder zumindest entschärfen können. Wie das geht, skizzierte ein Ökonom bereits vor vier Jahren.

Dass die Steuerung der Inflation über die Geldmenge nicht funktioniert, hat die Europäische Zentralbank (EZB) schnell gemerkt. Zum Start 1999 hatte sie in Anlehnung an die Bundesbank einen Richtwert für das Wachstum der Geldmenge M3 von 4,5 Prozent festgelegt. Diesen betrachtete sie als mittelfristig vereinbar mit Preisstabilität. Doch es zeigte sich rasch: Die Entwicklung der Geldmenge stand in keiner erkennbaren Beziehung zur Inflation. Deshalb überarbeiteten die EZB-Volkswirte ihre Strategie. Sie schafften den Referenzwert zwar nie explizit ab, aber er verschwand in der Versenkung.

Stattdessen schenkte die EZB der Kreditentwicklung größere Aufmerksamkeit.

Ab 2004 berichtete die Notenbank detaillierter und prominenter über die Zunahme der verschiedenen Kreditarten. Dabei zeigte sich, dass in den südlichen Euro-Ländern und in Irland nach der Jahrtausendwende die Immobilienkredite explodierten. Das trieb die Häuserpreise nach oben und heizte einen Bauboom an. Mit Verzögerung floss das zusätzliche Geld auch in die übrige Wirtschaft, was sich ebenfalls an der Kreditentwicklung ablesen lässt. Zuerst zogen die Konsumentenkredite stärker an, ab 2005 auch die Kredite an Unternehmen. Die Schere zwischen den boomenden Randländern und der stagnierenden deutschen Wirtschaft öffnete sich dabei immer weiter.

Doch die EZB zog keine Schlüsse aus diesen Daten, sondern sah tatenlos zu. Sie argumentierte, für sie sei nur der europäische Durchschnitt entscheidend. Schließlich könne sie ja auch nur eine einheitliche Zinspolitik für ganz Europa verfolgen. Im Rückblick erweist sich das als fataler Fehler. Denn durch den Boom stiegen die Lohnkosten in den Randländern viel stärker als im Kern. Die hohe Konsumnachfrage führte zu einer starken Auslandsverschuldung. Diese beiden Probleme stellen den Kern der derzeitigen Krise der Randländer dar.

Hätte die EZB die Informationen über die Kreditaktivitäten ernst genommen, hätte sie die Finanzkrise in Europa abgewendet oder zumindest entschärfen können. Wie, skizzierte der Ökonom Richard Werner bereits 2007 in seinem Buch "Neue Wirtschaftspolitik: Was Europa aus den Fehlern Japans lernen kann".

Anders als den Leitzins kann die Notenbank die Kreditentwicklung von Land zu Land unterschiedlich steuern - und dabei auch nach Kreditverwendungsarten unterscheiden. Um gegenzusteuern, hätte die EZB den nationalen Zentralbanken in den Boomländern den Auftrag geben müssen, die privaten Banken bei der Kreditvergabe zu zügeln - vor allem mit Blick auf Immobilienkredite.

Die Geschäftsbanken wären solch einer Aufforderung nachgekommen, wenn die Zentralbank sie nachdrücklich vorgebracht hätte, ist Werner überzeugt.

http://www.handelsblatt.com/politik/oek ... 50828.html
Die EZB hat sich zu lange an den Patentrezepten der Bundesbank orientiert und nicht verstanden das die EU nicht die Bundesrepublik ist.

Das zeigt eine neue Seite der Finanzkrise auf und die Rolle der Notenbanken. Übrigens hatte ich schon in einem vorangegangenen Thread gezeigt, wie fatal die Entscheidung der Notenbank vor einem Jahr war, den Leitzins anzuheben.

Der EZB kam und kommt in der Eurokrise eine fundamentale Rolle zu, wie auch die Spreadentwicklung der Bonds zeigt.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Frank_Stein »

Kibuka » Fr 23. Dez 2011, 03:01 hat geschrieben:
Die EZB hat sich zu lange an den Patentrezepten der Bundesbank orientiert und nicht verstanden das die EU nicht die Bundesrepublik ist.

Das zeigt eine neue Seite der Finanzkrise auf und die Rolle der Notenbanken. Übrigens hatte ich schon in einem vorangegangenen Thread gezeigt, wie fatal die Entscheidung der Notenbank vor einem Jahr war, den Leitzins anzuheben.

Der EZB kam und kommt in der Eurokrise eine fundamentale Rolle zu, wie auch die Spreadentwicklung der Bonds zeigt.

Also gut - machen wir eine Auf Klugscheißer und versuchen im Nachhinein darüber zu diskutieren, wie man eine solche Krise im Vorfeld hätte vermeiden können.

In der Tat hilf es wenig, wenn man - wie ich gerne sage - auf die Vernunft baut und
den Gewerkschaften nahelegt, das 2% Inflationsziel der EZB nicht durch zu hohe Lohnsteigerungen gemessen am Wachstum der Produktivität zu torpedieren.

Man kann auch schwer die Kreditgeber allein dafür verantwortlich machen, dass sie ihr
Geld dort angelegt haben, wo sie die höchsten Zinsen dafür bekommen haben.
Man muss aber jene kritisieren, die die Aufgabe hatten, die Einhaltung der Verträge von Maastricht zu überprüfen und zu sanktionieren, wenn die Vorgaben nicht erreicht worden sind. Dieses Frühwarnsystem hat komplett versagt, sonst hätten sich die Staaten nicht in dem Umfang verschulden können. Leider - das ist ein Geburtsfehler von Maastricht, spielt die private Verschuldung kein den Kriterien keine Rolle.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

theoderich hat geschrieben:Man muss aber jene kritisieren, die die Aufgabe hatten, die Einhaltung der Verträge von Maastricht zu überprüfen und zu sanktionieren, wenn die Vorgaben nicht erreicht worden sind. Dieses Frühwarnsystem hat komplett versagt, sonst hätten sich die Staaten nicht in dem Umfang verschulden können. Leider - das ist ein Geburtsfehler von Maastricht, spielt die private Verschuldung kein den Kriterien keine Rolle.
Diese Kritik richtet sich jetzt direkt an die Nationalstaaten, denn dieses "Frühwarnsystem" hat es so nie gegeben. Spätestens 2003 wurde es von Eichel sowieso begraben, als man öffentlich dafür eintrat fröhlich die Defizitkriterien in wirtschaftlich angespannten Zeiten zu brechen.

Eurostat wurde ja auch, wie wir mittlerweile dank der griechischen Affäre mit Goldman Sachs wissen, ordentlich beschissen.

Kurzum, man hat nie so einen Fall berücksichtigt. Dadurch das es in Europa schon einige Jahrzehnte keine Staatspleiten mehr in den entwickelten Ländern gab, hat man in den 90igern geglaubt, es werde sich schon alles von selbst regeln. Die 90iger waren auch die Blütezeit der weltweiten Finanzmarktderegulierung. Man hat Eigenkapitalvorschriften gesenkt, Auslagerungen von Bilanzen gestattet, Kapitalverkehrskontrollen abgebaut, Geschäfts- und Investmentsbanken miteinander vermischt, etc.

Man war mehr als nur blauäugig. Maßgeblich verantwortlich dafür waren die ganzen neoliberalen Deregulierer, die meinten, man müsse überall Narrenfreiheit einführen und dann würde sich alles von selbst regeln. Im Prinzip hat man nichts anderes gesagt, wie baut alle Verkehrsschilder/Ampeln ab und beseitigt die StVO, die Straßenteilnehmer wissen was sie tun.

Das sind die selben Spinner, die heute wieder Ratschläge erteilen und sich an ihre Worte und Taten von damals heute nicht mehr erinnern können oder wollen. Ich denke da auch an Alan Greenspan, der an vorderster Front war und nebenbei die Geldschleusen immer weiter öffnete und damit auch maßgeblich verantwortlich für die US-Immobilienblase ist.

Heute stellt er sich doof, so als ob der Weihnachtsmann Schuld an der Geldpolitik der FED gewesen sei. :rolleyes:
Zuletzt geändert von Kibuka am Sa 24. Dez 2011, 02:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Frank_Stein »

Kibuka » Sa 24. Dez 2011, 03:00 hat geschrieben:
Diese Kritik richtet sich jetzt direkt an die Nationalstaaten, denn dieses "Frühwarnsystem" hat es so nie gegeben. Spätestens 2003 wurde es von Eichel sowieso begraben, als man öffentlich dafür eintrat fröhlich die Defizitkriterien in wirtschaftlich angespannten Zeiten zu brechen.

Eurostat wurde ja auch, wie wir mittlerweile dank der griechischen Affäre mit Goldman Sachs wissen, ordentlich beschissen.

Kurzum, man hat nie so einen Fall berücksichtigt. Dadurch das es in Europa schon einige Jahrzehnte keine Staatspleiten mehr in den entwickelten Ländern gab, hat man in den 90igern geglaubt, es werde sich schon alles von selbst regeln. Die 90iger waren auch die Blütezeit der weltweiten Finanzmarktderegulierung. Man hat Eigenkapitalvorschriften gesenkt, Auslagerungen von Bilanzen gestattet, Kapitalverkehrskontrollen abgebaut, Geschäfts- und Investmentsbanken miteinander vermischt, etc.

Man war mehr als nur blauäugig. Maßgeblich verantwortlich dafür waren die ganzen neoliberalen Deregulierer, die meinten, man müsse überall Narrenfreiheit einführen und dann würde sich alles von selbst regeln. Im Prinzip hat man nichts anderes gesagt, wie baut alle Verkehrsschilder/Ampeln ab und beseitigt die StVO, die Straßenteilnehmer wissen was sie tun.

Das sind die selben Spinner, die heute wieder Ratschläge erteilen und sich an ihre Worte und Taten von damals heute nicht mehr erinnern können oder wollen. Ich denke da auch an Alan Greenspan, der an vorderster Front war und nebenbei die Geldschleusen immer weiter öffnete und damit auch maßgeblich verantwortlich für die US-Immobilienblase ist.

Heute stellt er sich doof, so als ob der Weihnachtsmann Schuld an der Geldpolitik der FED gewesen sei. :rolleyes:

Wenn Staaten die eigenen Bilanzen fälschen, dann hat das nichts mit neoliberaler Deregulierung zu tun, sondern mit Betrug auf Staatsebene - und leider wurden die Verantwortlichen noch immer nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Das ist der eigentliche Skandal.
In den USA werden Bilanzfälschungen und betrügerischer Konkurs in bestimmten Fällen mit mehreren hundert Jahren Haft der Betrüger bestraft. In Griechenland hat man das nicht getan. Du schiebst hier den Neoliberalen eine Schuld zu, die mit dem Problem nichts zu tun hat.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

theoderich hat geschrieben:Wenn Staaten die eigenen Bilanzen fälschen, dann hat das nichts mit neoliberaler Deregulierung zu tun
Das hatte ich auch nicht geschrieben. :rolleyes:
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von McCarthy »

Kibuka » Fr 23. Dez 2011, 19:00 hat geschrieben:Maßgeblich verantwortlich dafür waren die ganzen neoliberalen Deregulierer, die meinten, man müsse überall Narrenfreiheit einführen und dann würde sich alles von selbst regeln.
Der Markt hätte das schon reguliert, man hat ihn nur nicht gelassen, man musste ja Banken retten. Wenn man nach der Finanzkrise noch mehr Banken crashen lassen, gäbe es jetzt keine Eurokrise. Auch jetzt lässt man es nicht den Markt regeln, sondern rettet wieder Banken und sogar ganze Staaten und legt damit den Grundstein für die nächste, noch größere Krise. Das ist noch lange nicht ausgestanden.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Frank_Stein »

McCarthy » Sa 24. Dez 2011, 14:09 hat geschrieben: Der Markt hätte das schon reguliert, man hat ihn nur nicht gelassen, man musste ja Banken retten. Wenn man nach der Finanzkrise noch mehr Banken crashen lassen, gäbe es jetzt keine Eurokrise. Auch jetzt lässt man es nicht den Markt regeln, sondern rettet wieder Banken und sogar ganze Staaten und legt damit den Grundstein für die nächste, noch größere Krise. Das ist noch lange nicht ausgestanden.
Die Lösung wäre dabei ganz einfach - Geld drucken ohne Ende und dadurch die Schuldner entschulden und die Gläubiger und alle Geldbesitzer enteignen. Es wird am Ende wohl zum Teil auch in diese Richtung gehen.

Das Inflationsziel der EZB und das Vertrauen in den Euro hatte zu niedrigen Zinsen und niedriger Inflation geführt. Aber nicht alle Staaten waren und sind bereit dafür gewesen. Der Lernprozesse ist sehr schmerzhaft und bedeutet ein Umdenken in der Finanzpolitik der Südländer. Ob die EURO-Zone in der Form erhalten bleibt, hängt also auch davon ab, ob die Südländer bereit sind endlich ihr System den Gegebenheiten anzupassen.

Heute drohen die Länder des Südens an Zinssätzen von 7% zu zerbrechen - dabei waren 7% vor 15 Jahren noch ein durchschnittlicher Zinssatz in der Euro-Zone.

Wir werden in der Krise Inflationsraten um 1,5-2% sehen aber mittel-langfristig werden es wohl eher 2-3% sein, während die Zinssätze in Richtung 3-5% gehen werden.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am So 25. Dez 2011, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

McCarthy hat geschrieben: Der Markt hätte das schon reguliert, man hat ihn nur nicht gelassen, man musste ja Banken retten.
Lol, was für ein Blödsinn! :rolleyes:

Der Markt hat es bereits korrigiert oder sind dir die auseinander laufenden Zinsen in der Eurozone noch nicht aufgefallen? Griechenland kann sich überhaupt nicht mehr auf dem privaten Kapitalmarkt refinanzieren!

Die Märkte haben jetzt einen massiven Korrekturprozess in Gang gesetzt, bei dem ohne staatliche Intervention, wie in der Finanzkrise 2007 geschehen, das Finanzsystem kollabiert wäre mit dramatischen Folgen für die Realwirtschaft.

Genau wie bei der Dotcom-Blase oder Enron hat der Markt viel zu spät reagiert und dann in bekannter Manier überreagiert.

Der Markt ist hochgradig instabil und produziert in geradezu kontinuierlichen Phasen derartige Blasen.

Du magst denken, lassen wir die Märkte weiterhin so einen Unsinn veranstalten, ich bin anderer Ansicht. Ich habe keine Lust das der normale Bürger oder Arbeitnehmer alle Jahre wieder einen Kreditcrash erleben muss, nur weil die Marktteilnehmer in ihrer Blödheit schalten und walten können bis sie viel zu spät schnallen, dass sie auf dem Holzweg sind.
Zuletzt geändert von Kibuka am So 25. Dez 2011, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Antisozialist »

Kibuka » So 25. Dez 2011, 20:48 hat geschrieben:
Lol, was für ein Blödsinn! :rolleyes:

Der Markt hat es bereits korrigiert oder sind dir die auseinander laufenden Zinsen in der Eurozone noch nicht aufgefallen? Griechenland kann sich überhaupt nicht mehr auf dem privaten Kapitalmarkt refinanzieren!

Die Märkte haben jetzt einen massiven Korrekturprozess in Gang gesetzt, bei dem ohne staatliche Intervention, wie in der Finanzkrise 2007 geschehen, das Finanzsystem kollabiert wäre mit dramatischen Folgen für die Realwirtschaft.

Genau wie bei der Dotcom-Blase oder Enron hat der Markt viel zu spät reagiert und dann in bekannter Manier überreagiert.

Der Markt ist hochgradig instabil und produziert in geradezu kontinuierlichen Phasen derartige Blasen.

Du magst denken, lassen wir die Märkte weiterhin so einen Unsinn veranstalten, ich bin anderer Ansicht. Ich habe keine Lust das der normale Bürger oder Arbeitnehmer alle Jahre wieder einen Kreditcrash erleben muss, nur weil die Marktteilnehmer in ihrer Blödheit schalten und walten können bis sie viel zu spät schnallen, dass sie auf dem Holzweg sind.
(Formatierungen des Orginaltexts wurden verändert.)

Der kleine Arbeitnehmer wird doch im Gegensatz zum grossen Geldanleger von Finanzmarktkrisen kaum betroffen!

Die negativen Beschäftigungsauswirkungen der Finanzmarktkrisen sind gering.

Spar- und Festgeldkonten werden durch Sicherungsfonds bzw. Institutsgarantien abgesichert, während private Renten- und Lebensversicherungen durch Derivate und Anlagestreuungen gegen grosse Kursstürze abgesichert werden.
Zuletzt geändert von Antisozialist am So 25. Dez 2011, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Antisozialist hat geschrieben:Der kleine Arbeitnehmer wird doch im Gegensatz zum grossen Geldanleger von Finanzmarktkrisen kaum betroffen!
Kurzarbeit für Hundertausende

Frankfurt/Main (RPO). Hunderttausende Arbeitnehmer in Deutschland werden Anfang kommenden Jahres laut einer Umfrage in der Industrie kurzarbeiten. Nach einer verlängerten Weihnachtspause drohe in vielen Unternehmen der nahtlose Übergang in die Teilzeitarbeit. So plane der Autokonzern Daimler, in mehreren Fabriken von Januar bis April nur noch zeitweise zu produzieren.

http://www.rp-online.de/wirtschaft/fina ... e-1.476788
Finanz­krise und Staats­verschuldung

Der Bund hat eine Bürgschaft in Höhe von 35 Mrd € gegenüber den Gläubigern der Hypo Real Estate-Bank übernommen. Außerdem hat das Bundes­finanz­ministerium erklärt, für alle Girokonten, Spareinlagen und Termingelder von Privat­personen bei nationalen Kredit­instituten in voller Höhe einzustehen. Die Zusage deckt damit insgesamt 568 Mrd € ab.

http://www.staatsverschuldung.de/2008-10-06.htm
ILO: Die globale Finanzkrise erhöht Arbeitslosigkeit um geschätzt 20 Millionen Menschen

Die Zahlen, die auf überarbeiteten globalen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds, der Vereinten Nationen und früherer ILO-Berichte basieren, legen für die meisten Länder höhere Arbeitsplatzverluste nah, "die Anzahl der Arbeitslosen könnte von 190 Millionen im Jahr 2007 auf 210 Millionen Ende 2009 ansteigen", so Somavia. "Die Anzahl der "arbeitenden Armen", die von weniger als einem Dollar pro Tag leben, könnte sich um 40 Millionen und derjenigen, die mit zwei Dollar am Tag auskommen müssen, um mehr als 100 Millionen Menschen erhöhen.

http://www.bildungsspiegel.de/aktuelles ... Itemid=262
Staatsverschuldung erhöht sich drastisch

Die Finanzkrise schlägt im Staatshaushalt zu Buche: Die Neuverschuldung soll im kommenden Jahr stark ansteigen. Damit gerät auch der Langzeit-Entschuldungsplan der Kanzlerin in Gefahr.

http://www.n24.de/news/newsitem_4174370.html
Stimmt. Die Finanzkrise hat keinerlei Auswirkungen auf den "normalen" Bürger und Arbeitnehmer.

Das Geld bei den Banken stammt ja auch nicht von uns, sondern vom Weihnachtsmann.

Noch mehr solcher "qualifizierter" Bemerkungen?
Zuletzt geändert von Kibuka am So 25. Dez 2011, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Antisozialist »

Kibuka » So 25. Dez 2011, 23:39 hat geschrieben:








Stimmt. Die Finanzkrise hat keinerlei Auswirkungen auf den "normalen" Bürger und Arbeitnehmer.

Das Geld bei den Banken stammt ja auch nicht von uns, sondern vom Weihnachtsmann.

Noch mehr solcher "qualifizierter" Bemerkungen?
Wenn von etwa 40 Millionen Arbeitsplätze etwa eine halbe Million vorübergehend verloren gehen, ist das unerheblich.

Das deutsche Staatsdefizit wäre viel kleiner ausgefallen, wenn der Staat auf Bankenhilfen, Konjunkturförderungen und Ausweitungen von Sozialleistungsangeboten verzichtet hätte.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Antisozialist hat geschrieben: Wenn von etwa 40 Millionen Arbeitsplätze etwa eine halbe Million vorübergehend verloren gehen, ist das unerheblich.
1. Das ist für dich vielleicht unerheblich, nicht für denjenigen, der seine Arbeit verliert.

2. Ohne die staatliche Intervention wären die Auswirkungen noch viel gravierender ausgefallen.
Antisozialist hat geschrieben:Das deutsche Staatsdefizit wäre viel kleiner ausgefallen, wenn der Staat auf Bankenhilfen, Konjunkturförderungen und Ausweitungen von Sozialleistungsangeboten verzichtet hätte.
1. Der Staat kann nicht auf Bankenhilfen verzichten, weil er über die gesetzliche Einlagensicherung etc. für die Schäden ohnehin aufkommen muss. Darüberhinaus ist der Staat für das Funktionieren des Finanzsystems verantwortlich. Die HRE war die größte Bank für Pfandbriefe. Praktisch jeder Deutsche hat Versicherungen oder Sparvermögen, so wie auch Unternehmen Vermögen im Finanzsystem haben, welches durch Zusammenbrüche akut gefährdet war.

2. Die Konjunkturhilfen waren notwendig, um als Überbrückungsmaßnahme die Industrie zu stützen. Unter allen Experten, von Werner Sinn, Peter Bofinger bis hin zu Max Otte wird das Kurzarbeitergeld als Erfolg gewertet, denn im Vergleich zu anderen EU-Ländern hat Deutschland diese Krise auf dem Arbeitsmarkt sehr robust überstanden. Eine Schrumpfung des BIP verursacht weit höhere Kosten durch zu erbringende Sozialleistungen, wie Hartz IV.

Du solltest dich zunächst darüber informieren, welchem Zweck ein Finanzsystem in unserer Wirtschaftsordnung dient, dann kannst du wiederkommen.

Bis dahin würde ich vorschlagen du hälst dich von Diskussionen fern, die dieses Thema betreffen!

Die Tatsache das hunderte Milliarden in der Europeripherie für Konsum etc. verballert wurden und du dich hier hinstellst und so tust, als ob das nur irgendwelche Finanzjonleure betreffen würde ist hochgradig peinlich, genau wie dieser Satz, der vor Unwissenheit nur so strotzt.
Antisozialist hat geschrieben:Spar- und Festgeldkonten werden durch Sicherungsfonds bzw. Institutsgarantien abgesichert, während private Renten- und Lebensversicherungen durch Derivate und Anlagestreuungen gegen grosse Kursstürze abgesichert werden.
In Island oder Irland kann jeder darüber nur laut lachen. Und im Falle Deutschlands hat schon der Fall von Lehman den Fonds der Banken fast gesprengt. Wenn das Finanzsystem wackelt wäre dieser nicht einmal ansatzweise ausreichend gewesen, geschweige denn die Tatsache das dieser seinerzeit nur maximal 20.000 Euro besichert hatte, was mit ein Grund dafür war das damals Steinbrück und Merkel vor laufender Kamera eine Versicherung für alle Einlagen abgegeben hatten.

Bei einem Einbruch des BIP von 5 %, dem größten der Nachkriegszeit, und den Folgen der Großen Rezession in den 30er Jahren davon zu schwadronieren, Finanzkrisen hätten keine Auswirkungen auf die Realwirtschaft, ist schon eine recht abenteuerliche Behauptung und eigentlich auch nicht wirklich ernst zu nehmen, höchstens nach eine exzessiven Sauftour.
Zuletzt geändert von Kibuka am So 25. Dez 2011, 23:19, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Frank_Stein »

Kibuka » Mo 26. Dez 2011, 00:03 hat geschrieben: In Island oder Irland kann jeder darüber nur laut lachen.
das glaube ich eher nicht, dass denen zum Lachen zumute ist, wenn sie das lesen


ein Problem das wir haben ist in der Tat, dass sich die quasi-Geldschöpfung durch innovative Finanzprodukte stark ausgeweitet hatte und virtuelle Reichtümer geschaffen hatte, die in Wirklichkeit nicht wirklich existieren.
Wenn diese Luftschlösser zerplatzen, dann gibt es am Ende jemanden, der auf den ungedeckten Forderungen sitzen bleibt, und das sind in den seltensten Fällen jene, die sie in Umlauf gebracht haben.
Hier verstärkt Kontrolle walten zu lassen und einen größeren Sicherheitspuffer zu hinterlegen scheint mir sinnvoll.

Aber woran erkennt man nun Spekulationsblasen? Wann weiß man, dass sich eine Preisentwicklung von der Realität abgekoppelt hat?
Man braucht da nicht unbedingt mit Mrd.-Beträgen gegenzuhalten, wenn hier z.B. verbale Interventionen durch die Volkswirte der EZB helfen würden und man bei der Beleihung solcher Produkte beim Sicherheitspuffer stark nach oben geht.
Beispiel: die Preise für Immobilien haben sich in 10 Jahren verdreifacht, während die Einkommen im Durchschnitt nur um jährlich 3% gestiegen sind und die durchschnittliche Inflation nur 2% beträgt. Hier sollte dann der Beleihungungswert der Objekte nicht höher steigen, als die durchschnittliche Inflation ergeben hätte.

Das Problem an den Immobilienblasen ist ja, dass es über viele Jahre nur eine Richtung gibt, so dass schon keiner mehr daran glaubt, dass die Preise auch fallen könnten - und dann, wenn der Markt auf einmal nicht mehr wächst, kann es sehr schnell sehr tief gehen - und dies führ dann dazu, dass viele Banken und in der Folge die Realwirtschaft mit in den Abgrund gezogen werden. Wäre der Sicherheitspuffer groß genug gewählt, dann hätte das nicht so dramatische Folgen für die Banken.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Mo 26. Dez 2011, 00:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

theoderich hat geschrieben: Wenn diese Luftschlösser zerplatzen, dann gibt es am Ende jemanden, der auf den ungedeckten Forderungen sitzen bleibt, und das sind in den seltensten Fällen jene, die sie in Umlauf gebracht haben.
Vollkommen richtig.
theoderich hat geschrieben:Hier verstärkt Kontrolle walten zu lassen und einen größeren Sicherheitspuffer zu hinterlegen scheint mir sinnvoll.
Man hat ja auch kürzlich sukzessive versucht das Finanzsystem zu stabilisieren, mit Basel II und jetzt Basel III. Basel III sorgt mit einer Verbesserung der Risikodeckung, einer Erhöhung der Qualität, Konsistenz und Transparenz der Eigenkapitalbasis, antizyklischen Puffern und einer Leverage-Ratio dafür, dass das System keine kritischen und systemrelevanten Risiken mehr aufbaut, die dann platzen können. Auch durch mehr Kontrolle und Transparenz bei den Kreditgeschäften wird das erreicht. Bei der IKB hat man im Risikocontrolling versagt, als man verbriefte Wertpapiere gekauft hatte, die letztlich nichts anderes als faule und zusammengebastelte Hypothekenkredite waren.

Basel III soll ab 2013 schrittweise in Kraft treten.

Meiner Ansicht nach ist Basel III nur ein Schritt in die richtige Richtung, weitere Schritte müssen folgen. Auch in Bezug auf die Verantwortlichkeit derjenigen, die Entscheidungen treffen.
theoderich hat geschrieben: Aber woran erkennt man nun Spekulationsblasen? Wann weiß man, dass sich eine Preisentwicklung von der Realität abgekoppelt hat?
Man braucht da nicht unbedingt mit Mrd.-Beträgen gegenzuhalten, wenn hier z.B. verbale Interventionen durch die Volkswirte der EZB helfen würden und man bei der Beleihung solcher Produkte beim Sicherheitspuffer stark nach oben geht.
Beispiel: die Preise für Immobilien haben sich in 10 Jahren verdreifacht, während die Einkommen im Durchschnitt nur um jährlich 3% gestiegen sind und die durchschnittliche Inflation nur 2% beträgt. Hier sollte dann der Beleihungungswert der Objekte nicht höher steigen, als die durchschnittliche Inflation ergeben hätte.

Das Problem an den Immobilienblasen ist ja, dass es über viele Jahre nur eine Richtung gibt, so dass schon keiner mehr daran glaubt, dass die Preise auch fallen könnten - und dann, wenn der Markt auf einmal nicht mehr wächst, kann es sehr schnell sehr tief gehen - und dies führ dann dazu, dass viele Banken und in der Folge die Realwirtschaft mit in den Abgrund gezogen werden. Wäre der Sicherheitspuffer groß genug gewählt, dann hätte das nicht so dramatische Folgen für die Banken.
Richtig.
Zuletzt geändert von Kibuka am Mo 26. Dez 2011, 01:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von McCarthy »

Kibuka » So 25. Dez 2011, 12:48 hat geschrieben:Lol, was für ein Blödsinn! :rolleyes:
Sicher, alles Blödsinn was nicht ins neoliberale Weltbild passt. Man hat in den Markt zugunsten der Banken eingegriffen und man wird es immer wieder tun, gebt ihr nur bereitwillig wie die Schafe euer hart verdientes an Ackermann und Co. weiter und seid denen auch noch dankbar dafür.
Du magst denken, lassen wir die Märkte weiterhin so einen Unsinn veranstalten, ich bin anderer Ansicht.
Dann schwafel auch nicht davon, dass der Markt irgendetwas geregelt hätte. Man hat den Banken den Markt liberalisiert, sie konnten nahezu tun und lassen, was sie wollten, als es dann aber ans bezahlen der Party ging, wurde nach dem Steuerzahler gerufen anstatt es den Markt regeln zu lassen. Ihr schluckt aber den Köder "die Wirtschaft wäre total zusammen gebrochen und unsere Ersparnisse und Renten sind dann alle weg" und lasst euch damit erpressen.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von McCarthy »

theoderich » So 25. Dez 2011, 17:17 hat geschrieben:innovative Finanzprodukte
Komplette verbieten, den Stuss braucht kein Mensch, kein Unternehmen. Sowas brauchen nur Finanzzocker, um Menschen, die unbedarft sind, abzuzocken. Sollen die doch ins Casino gehen und auf rot oder schwarz setzen, immerhin fast fifty-fifty-Chance und tolle Rendite. Aber da müssten sie ja ihre Verluste selber tragen, besser das macht die Gesellschaft.

Bitte ansehen, ist lustig: http://www.linkfun.net/fun-videos/fusel ... video-6270
Zuletzt geändert von McCarthy am Mo 26. Dez 2011, 12:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

McCarthy hat geschrieben:Man hat den Banken den Markt liberalisiert, sie konnten nahezu tun und lassen, was sie wollten, als es dann aber ans bezahlen der Party ging, wurde nach dem Steuerzahler gerufen anstatt es den Markt regeln zu lassen. Ihr schluckt aber den Köder "die Wirtschaft wäre total zusammen gebrochen und unsere Ersparnisse und Renten sind dann alle weg" und lasst euch damit erpressen.
Dein Problem ist das du den Finanzmarkt als abstraktes Konstrukt betrachtest, das fernab von uns allen existiert. Tatsache ist aber, der Finanzmarkt ist ein elementarer Eckpfeiler unseres Wirtschaftssystems. Ohne Finanzsystem funktioniert unsere Wirtschaft nicht.

Darüberhinaus ist es keine Erpressung, wenn von einer Gefahr für die Realwirtschaft oder Lebensversicherungen bzw. Sparvermögen gesprochen wird, sondern eine konkrete Benennung von Realitäten. Wir hatten den größten Wirtschaftseinbruch der Nachkriegszeit und Tausende mussten Kurzarbeit leisten, trotz massiver Stützprogramme der Industriestaaten weltweit. Und sehr viele Menschen haben mit Lehman Geld verloren, auch alte Rentner. In den USA haben viele aufgrund explodierender Zinsen ihr Eigenheim verloren. In Griechenland, Irland oder Spanien gab es einen signifikanten Anstieg der Arbeitslosigkeit und die Investitionsquote der Industrie ist eingebrochen. Die Große Depression in den 30iger Jahren begann an den Finanzmärkten und weitete sich anschließend auf die Realwirtschaft aus.

Du kannst dich damit abfinden das unser Geldsystem am Finanzmarkt hängt und damit die funktionierende Wirtschaft oder du kannst weiterhin im Wolkenkuckucksheim leben und von Erpressung faseln.

Übrigens ist es schon recht abenteuerlich von Erpressung zu sprechen. Glaubst du allen Ernstes das es einen Georg Funke oder einen Stefan Ortseifen ansatzweise juckt, wenn der Staat die Kundeneinlagen nicht garantiert und das Finanzsystem zusammenbrechen lässt? Diese Leute haben nicht ihr Geld verspekuliert, sondern fremdes Kapital! Darüber solltest du einmal nachdenken, bevor du dir die Welt simplifiziert bis zum Quark neu zusammenphantasierst ohne die Wechselbeziehungen (Eichbosonen) der anderen Ebenen mit zu berücksichtigen.

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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Frank_Stein »

McCarthy » Mo 26. Dez 2011, 13:04 hat geschrieben: Sicher, alles Blödsinn was nicht ins neoliberale Weltbild passt. Man hat in den Markt zugunsten der Banken eingegriffen und man wird es immer wieder tun, gebt ihr nur bereitwillig wie die Schafe euer hart verdientes an Ackermann und Co. weiter und seid denen auch noch dankbar dafür.


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Es ist nicht Ackermann, der den Staat das Geld kostet - es sind eher die Landesbanken, die sich verarschen lassen haben, weil sie sich eben nur ein zweitklassiges Management -bzw. entsorgte Parteipolitiker in der Führung haben.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Frank_Stein »

Kibuka » Mo 26. Dez 2011, 16:36 hat geschrieben: Übrigens ist es schon recht abenteuerlich von Erpressung zu sprechen. Glaubst du allen Ernstes das es einen Georg Funke oder einen Stefan Ortseifen ansatzweise juckt, wenn der Staat die Kundeneinlagen nicht garantiert und das Finanzsystem zusammenbrechen lässt? Diese Leute haben nicht ihr Geld verspekuliert, sondern fremdes Kapital! Darüber solltest du einmal nachdenken, bevor du dir die Welt simplifiziert bis zum Quark neu zusammenphantasierst ohne die Wechselbeziehungen (Eichbosonen) der anderen Ebenen mit zu berücksichtigen.

Die Welt ist eben nicht nur schwarz oder weiß!
ganz recht - ergänzend noch..

Vor allem sprechen einige so gern von Spekulation und der Macht der Spekulanten - aber es sind Fonds,
die das Geld jener Sparer verwalten, welche selbst keine Ahnung von der Geldanlage haben und es den Profis überlassen,
gefördert vom Staat, der die Vorsorge der Menschen einerseits unterstützt und andererseits bei der
Abgeltungssteuer und bald auch bei der Finanztransaktionssteuer die Hand aufhält.
Aber diese private Vorsorge ist zwingend notwendig, da der Staat in Zukunft über die Umlagefinanzierung
nicht mehr die Renten der Vergangenheit garantieren kann.

Dieser Staat und die Bürger sind auf funktionierende Finanzmärkte angewiesen und Produkte, die
als Spekulativ galten vs. Produkte, die als sicher galten - diese einfache Formel funktionier heute
nicht mehr. Nicht nur Unternehmen - auch Staaten können pleite gehen - und damit auch die
Ersparnisse.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Mo 26. Dez 2011, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Die Geldspritze der EZB hat offensichtlich nur teilweise geholfen.
Banken bunkern Hunderte Milliarden Euro bei der EZB

Kurz vor Weihnachten hatte die EZB den Geldmarkt mit 500 Milliarden Euro regelrecht geflutet - genützt hat es nichts. Statt das Geld an Unternehmen weiterzugeben, legen die Banken es lieber für niedrige Zinsen bei der EZB an - die "Vorsichtskasse" schwillt auf einen Rekordwert an.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 04,00.html
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von McCarthy »

Wer braucht Banken, die die Wirtschaft nicht mit Geld versorgen, sondern entweder zocken oder auf super sicher gehen? Kein Mensch.
Gilt immer noch: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p1348251 Leider traut sich ja keiner an die Saubande ran.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Mario Draghi öffnet die Geldschleusen

31.01.2012, 11:15 Uhr, aktualisiert 13:06 Uhr

Mit einer beispiellosen Geldflut versucht die EZB den Euro zu retten. Im Februar könnte sie die Banken der Eurozone erneut mit bis zu einer Billion Euro überschütten. Damit steigt ihre Bilanzsumme in neue Dimensionen.

Der 29. Februar könnte ein historischer Tag für die Europäische Zentralbank (EZB) werden. Wenn stimmt, was aus Finanzkreisen zu hören ist, dann dürfte die Notenbank an diesem einen Tag die Banken der Eurozone mit mehr als einer Billion Euro überschütten. Die EZB bietet den Banken der Eurozone an diesem Tag erneut für drei Jahre Geld in unbegrenzter Menge an und quasi zum Nulltarif.

http://www.handelsblatt.com/politik/kon ... 30980.html
Damit dürften vorallem die Amerikaner zufrieden gestellt werden, die schon seit Monaten eine harte Intervention der EZB verlangen.

Offensichtlich hat der 500 Milliarden € Kredit auch Wirkung gezeigt, die Risikoaufschläge für zahlreiche Eurostaaten fielen zuletzt auf Tiefststände.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Der 530-Milliarden-Euro-Tag

Donnerstag, 1. März 2012 10:40

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten Europas Banken mit billigem Geld versorgt. Fast 530 Milliarden Euro gab es diesmal. In der ersten Runde waren es 490 Milliarden Euro.

Während die EZB den Bankenmarkt mit Euro flutete, rangelten die Europapolitiker wieder um den geplanten Europäischen Rettungsmechanismus ESM.

Die 530 Milliarden Euro verleiht die EZB über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren an die Kreditinstitute, der Zinssatz ist mit einem Prozent extrem niedrig.

http://www.abendblatt.de/wirtschaft/art ... gzins.html
Draghi gibt Vollgas und tatsächlich hat sich die Strategie der EZB als erfolgreich erwiesen. Wie schon anfangs prognostiziert, haben sich die Bondzinssätze im Euroraum deutlich seit November 2011 entspannt. Italien und Spanien müssen nurmehr knapp 4,9 % Zinsen für 10-Jahres Bonds bezahlen, vor drei Monaten schossen die Zinsen noch auf die 8 % Marke zu.

Die EZB hat als Brandlöscher fungiert und das hat sie genau wie die FED erfolgreich getan. Die EZB kann aber keine fiskalischen und ökonomischen Probleme in der Währungsunion lösen. Die Leistungsbilanzungleichgewichte sind weiter vorhanden und die Schuldenberge ebenfalls.

Die Politik ist gefragt endlich ihre eigenen Fehler zu korrigieren, in ganz Europa!
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Es wurde und wird permanent Zeit gekauft.
Für mich ist der Zusammenhang Asienhandel/Niedergang der EU prosperität eindeutig gegeben.

Zudem empfinde ich es als Riesen Schweinerei,das der Steuerzahler den Banken so günstig Geld geben muss,um es später bei Bedarf selbst zum mehr als 10 Fachen Zinssatz wieder von ihnen leihen zu dürfen.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Dr. Nötigenfalls » Do 1. Mär 2012, 18:43 hat geschrieben:
Es wurde und wird permanent Zeit gekauft.
Für mich ist der Zusammenhang Asienhandel/Niedergang der EU prosperität eindeutig gegeben.
Es gibt keinen "Niedergang". Die EU erwirtschaftet heute mehr, als je zuvor und ist reicher als je zuvor. Selbst in Griechenland ist das BIP pro Kopf heute - in der Krise - um den Faktor 10 höher als in den Siebzigern.

Irland war vor 30 Jahren das Armenhaus in Europa, heute steht es auch viel besser da.

Jammern hat noch nie geholfen! Wenn du dir wegen der Konkurrenz aus Asien in die Hose machst, dann ist das dein Problem. Wir brauchen in Europa aber keine Hosenscheißer, sondern Leute, die die Ärmel hochkrempeln und Europa in die Zukunft führen.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Do 1. Mär 2012, 20:19 hat geschrieben:
Es gibt keinen "Niedergang". Die EU erwirtschaftet heute mehr, als je zuvor und ist reicher als je zuvor. Selbst in Griechenland ist das BIP pro Kopf heute - in der Krise - um den Faktor 10 höher als in den Siebzigern.

Irland war vor 30 Jahren das Armenhaus in Europa, heute steht es auch viel besser da.

Jammern hat noch nie geholfen! Wenn du dir wegen der Konkurrenz aus Asien in die Hose machst, dann ist das dein Problem. Wir brauchen in Europa aber keine Hosenscheißer, sondern Leute, die die Ärmel hochkrempeln und Europa in die Zukunft führen.
Markige Sprüche Klopfen über Leute von denen du doch keinen Schimmer hast wieviel die schon geleistet haben,und die keinesfalls "Hosenscheisser" sind,helfen auch nicht weiter.
Langsam sollte bekannt sein,das die Party im Auto,bisher selbst 10 Zentimeter vor der Betonwand noch auf ihrem Höhepunkt lief.

Was heute super läuft ist in 6 Monaten völlig am Ende.
Aber der springende Punkt sitzt noch ganz woanders.

Mit dem Welthandel verhält es sich ähnlich wie mit den EU Staaten zueinander.
Wenn fairer Konkurrenzkampf nicht gegeben ist,fliegt einem das Gebilde früher oder später um die Ohren.
Wenn die Akzeptanz der Bevölkerung weg ist,wird das schon seine Gründe haben.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Fr 2. Mär 2012, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Dr. Nötigenfalls » Fr 2. Mär 2012, 17:00 hat geschrieben:Wenn fairer Konkurrenzkampf nicht gegeben ist,fliegt einem das Gebilde früher oder später um die Ohren.
Nö. Ohne fairen Handel profitieren zunächst einmal mächtige Nationen überproportional. Der Welthandel passt sich selbstständig an. Länder, die sich Importe nicht leisten können, werden von den Kapitalströmen abgeschnitten oder erfahren eine harte Abwertung.

Und was ist für dich bitte ein "fairer Konkurrenzkampf"? Erzähl mal!
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Antisozialist »

Dr. Nötigenfalls » Fr 2. Mär 2012, 18:00 hat geschrieben:
Markige Sprüche Klopfen über Leute von denen du doch keinen Schimmer hast wieviel die schon geleistet haben,und die keinesfalls "Hosenscheisser" sind,helfen auch nicht weiter.
Langsam sollte bekannt sein,das die Party im Auto,bisher selbst 10 Zentimeter vor der Betonwand noch auf ihrem Höhepunkt lief.

Was heute super läuft ist in 6 Monaten völlig am Ende.
Aber der springende Punkt sitzt noch ganz woanders.

Mit dem Welthandel verhält es sich ähnlich wie mit den EU Staaten zueinander.
Wenn fairer Konkurrenzkampf nicht gegeben ist,fliegt einem das Gebilde früher oder später um die Ohren.
Wenn die Akzeptanz der Bevölkerung weg ist,wird das schon seine Gründe haben.
Die europäischen Institutionen achten schon darauf, dass der innereuropäische Wettbewerb fair abläuft.

Der springende Punkt ist, dass es den Griechen an Rohstoffen oder wissens- und kapitalintensiven Unternehmen ziemlich mangelt und auch noch relativ viele Erwerbspersonen im wenig produktiven öffentlichen Dienst gebunden sind. Trotzdem wollte man sich einen Konsum wie in modernen Industriestaaten gönnen, was durch hohe Kreditaufnahmen des Staates im Ausland realisiert wurde.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Antisozialist » Fr 2. Mär 2012, 22:33 hat geschrieben:
Die europäischen Institutionen achten schon darauf, dass der innereuropäische Wettbewerb fair abläuft.
Fair für wen :-)
Für die Bande an Lobbyisten in Brüssel.

Also wie ich schon erwähnte,...vorrangig für Einzelunternehmerische Interessen.
Die Gesellschaft hat doch dort keinen Stellenwert mehr,erzähl doch keinen Dünnpfiff.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Antisozialist »

Dr. Nötigenfalls » Sa 3. Mär 2012, 23:28 hat geschrieben:
Fair für wen :-)
Für die Bande an Lobbyisten in Brüssel.

Also wie ich schon erwähnte,...vorrangig für Einzelunternehmerische Interessen.
Die Gesellschaft hat doch dort keinen Stellenwert mehr,erzähl doch keinen Dünnpfiff.
Wer ist denn die "Gesellschaft" für Sie? Verlierer, die aus Trägheit oder Unfähigkeit an immer weniger gefragten Berufen festgehalten haben?
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Antisozialist » Fr 2. Mär 2012, 22:33 hat geschrieben: Der springende Punkt ist, dass es den Griechen an Rohstoffen oder wissens- und kapitalintensiven Unternehmen ziemlich mangelt und auch noch relativ viele Erwerbspersonen im wenig produktiven öffentlichen Dienst gebunden sind. Trotzdem wollte man sich einen Konsum wie in modernen Industriestaaten gönnen, was durch hohe Kreditaufnahmen des Staates im Ausland realisiert wurde.
Richtig! Und trotz Schuldenerlass in dreistelliger Milliardenhöhe und Notkrediten der europäischen Partner, suchen die Griechen die Schuld bevorzugt im Ausland, statt vor der eigenen Türe.

Soetwas nennt man Realitätsverlust und das findet man vermehrt bei Schnorrern und notorischen Transferhilfeempfängern.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Fadamo »

McCarthy » Sa 24. Dez 2011, 13:09 hat geschrieben: Der Markt hätte das schon reguliert, man hat ihn nur nicht gelassen, man musste ja Banken retten. Wenn man nach der Finanzkrise noch mehr Banken crashen lassen, gäbe es jetzt keine Eurokrise. Auch jetzt lässt man es nicht den Markt regeln, sondern rettet wieder Banken und sogar ganze Staaten und legt damit den Grundstein für die nächste, noch größere Krise. Das ist noch lange nicht ausgestanden.

Du mußt merkel vertrauen.Das wird schon :D
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Antisozialist » So 4. Mär 2012, 10:41 hat geschrieben:
Wer ist denn die "Gesellschaft" für Sie? Verlierer, die aus Trägheit oder Unfähigkeit an immer weniger gefragten Berufen festgehalten haben?
Hast dir gerade das Gehirn raus operieren lassen ?
Wir haben "Fahrermangel".
Informiere dich erst einmal bevor du unqualifizierten Dünnpfiff absonderst.

Zudem kommt "Beruf" nicht von "Geld verdienen",sondern von "Berufung".
Um das zu verstehen langts bei dir aber nicht.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am So 4. Mär 2012, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Nun darf es also die EZB richten. Draghi und die anderen Notenbanker, mit Ausnahme von Weidmann, haben sich für eine Intervention bei den Anleihezinsen ausgesprochen.

Die EZB muss nun entscheiden, wie stark der Zins nur von der Spekulation auf ein Auseinanderbrechen der Eurozone beeinflußt ist und wie weit er aus der berechtigten Sorge der Anleger wegen der Entwicklung von Wirtschaftsleistung und Verschuldung kommt. Denn davon hängt ab, wie weit die EZB den Zins nach unten drücken muß und darf, ohne ihrerseits die Zinsentwicklung künstlich gegen natürliche, nicht-spekulative Bewegungen am Markt zu manipulieren.

Die Staatsverschuldung der Krisenländer hat sich seit 2007 von 2,37 Billionen Euro auf 3,45 Billionen Euro in 2012 enorm aufgebaut und soll nach der Prognose des IWF bis 2016 noch auf 4,03 Billionen Euro weiter ansteigen, vor allem weil viele Staatshaushalte im Defizit sind.

Wie hoch nun der reale Zins ohne eine Vertrauenskrise wäre, ist schwer zu prognostizieren.

Das zweite Problem liegt im "Moral hazard". Was passiert, wenn die Reformprogramme nicht laufen? Die EZB lehnt sich soweit aus dem Fenster, dass sie im Zweifelsfall nicht mehr zurück kann. Sie wird immer abhänger von den Staaten.

Die Politik in Europa wälzt viele Probleme auf die Zentralbank ab, aber das wird die strukturellen Probleme auf Dauer nicht lösen. Italien hat die Notenbank seinerzeit auch instrumentalisiert, das Ergebnis war eine hohe Inflation, eine wachsende Verschuldung und keine Reformen. Stattdessen haben es sich die Politiker in ihren Sesseln bequem gemacht.

Eines steht fest, die Währungsunion ist endgültig eine Haftungsunion geworden und alle Länder stecken zusammen in einem Boot. Es gibt keinen Weg zurück.
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Espressoli

Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Espressoli »

Draghi hat Merkel damit die "Dreckarbeit" abgenommen... es wird sie freuen, die Kanzlerin...
da sie ja zu gerne alles "aushelbelt" um an ihr persönliches Ziel zu kommen...

Schlecht nur für das deutsche Volk, dass es nicht an dieser "Gewinn- und Macht-Maximierung"
beteiligt sein wird... oder doch.... das Volk in Deutschland darf ihren Aufstieg mit besonderer
Leistung "stützen"... In einigen Jahren wird ettlichen Bürgern mehr ein Lichtlein aufgehen,
was uns da ins Kanzleramt geschneit ist.... Das deutsche Volk und die Griechen sind
derzeit zusammen der grosse Steigbügel Merkels, auf dem Weg zum europäischen Zepter -
mit einer Mauer umgeben...
Officer Barbrady
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Officer Barbrady »

Kibuka » Fr 7. Sep 2012, 19:03 hat geschrieben:Das zweite Problem liegt im "Moral hazard". Was passiert, wenn die Reformprogramme nicht laufen? Die EZB lehnt sich soweit aus dem Fenster, dass sie im Zweifelsfall nicht mehr zurück kann. Sie wird immer abhänger von den Staaten.
Also ich wunder mich warum das immer gebetsmühlenartig wiederholt wird. Wer wird denn die EZB dazu zwingen wollen, die Ramschpapiere in ihrer Bilanz abzuschreiben, wenn bspw. Griechenland zahlungsunfähig würde? Die Mitgliedsstaaten der EURO-Zone? Bestimmt nicht. In diesem Fall müssten Sie ja die EZB rekapitalisieren (was imho sowieso eine ziemlich dumme Konvention ist). Insofern sehe ich die EZB schon in einer starken Position gegenüber den EURO-Staaten.
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am So 9. Sep 2012, 17:42, insgesamt 2-mal geändert.
Leute, hört auf das, was der kleine grüne Mann euch sagt!

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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Officer Barbrady » So 9. Sep 2012, 16:37 hat geschrieben:Wer wird denn die EZB dazu zwingen wollen, die Ramschpapiere in ihrer Bilanz abzuschreiben, wenn bspw. Griechenland zahlungsunfähig würde?
Wer die EZB zwingen wird? Die Realität wird sie zwingen, die Realität. So wie die Realität Banken dazu zwingt faule Hypothekenpapiere abzuschreiben.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Officer Barbrady »

Also ich weiß nicht. Als die Banken die Milliarden-Risiken in Form von Schrott-Papieren in ihren Bilanzen entdeckt haben, war man auch sehr schnell dabei entsprechende Bilanzierungsvorschriften zu ändern. Bei der EZB ist das nochmal was anderes. Sie ist die Schöpferin des Geldes. Warum um alles in der Welt sollen Staaten eine Bank mit Geld refinanzieren, welches von dieser einst selbst geschaffen wurde, und welches sie auch selbst weiterhin nahezu unbegrenzt erzeugen kann?

Nur so ein Gedanke, der mir immer kommt wenn ich dieses Argument lese...
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am So 9. Sep 2012, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Officer Barbrady hat geschrieben:Also ich weiß nicht. Als die Banken die Milliarden-Risiken in Form von Schrott-Papieren in ihren Bilanzen entdeckt haben, war man auch sehr schnell dabei entsprechende Bilanzierungsvorschriften zu ändern. Bei der EZB ist das nochmal was anderes. Sie ist die Schöpferin des Geldes. Warum um alles in der Welt sollen Staaten eine Bank mit Geld refinanzieren, welches von dieser einst selbst geschaffen wurde, und welches sie auch selbst weiterhin nahezu unbegrenzt erzeugen kann?
Die EZB kann keineswegs einfach so Geld bei sich selbst einzahlen! Deshalb wird die finanzielle Unabhängigkeit der EZB durch einen eigenen Haushalt gewährleistet, der von den Mitgliedsländern ausgestattet wird. Die EZB als Zentralbank ist für die Preisniveaustabilität zuständig, die sie durch die Zinspolitik und Geldmenge steuert.

Die EZB hat, wie jede andere Bank und jedes andere Unternehmen, Eigenkapital. Mit diesem Eigenkapital agiert die EZB auf dem markt und erwirtschaftet Gewinne und Verluste. Sie kann ihre eigenen Verluste nicht monetarisieren.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Officer Barbrady »

Richtig, aber es ist und bleibt eine Konvention, die im EZB-Vertag so festgeschrieben wurde. Und Konventionen kann man ändern und man wird sie auch ändern, wenn die Gefahr bestünde, dass der EZB das Geld ausgeht. Wir erleben doch gerade, dass man sehr schnell bereit dazu ist, störende Vorschriften über Bord zu werfen, wenn erst einmal die Hütte brennt.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Officer Barbrady hat geschrieben:Richtig, aber es ist und bleibt eine Konvention, die im EZB-Vertag so festgeschrieben wurde. Und Konventionen kann man ändern und man wird sie auch ändern, wenn die Gefahr bestünde, dass der EZB das Geld ausgeht. Wir erleben doch gerade, dass man sehr schnell bereit dazu ist, störende Vorschriften über Bord zu werfen, wenn erst einmal die Hütte brennt.
Das ist keine Konvention, sondern geltendes EU-Recht!
Artikel 123
(ex-Artikel 101 EGV)

(1) Überziehungs- oder andere Kreditfazilitäten bei der Europäischen Zentralbank oder den Zentralbanken der Mitgliedstaaten (im Folgenden als "nationale Zentralbanken" bezeichnet) für Organe, Einrichtungen oder sonstige Stellen der Union, Zentralregierungen, regionale oder lokale Gebietskörperschaften oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften, sonstige Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentliche Unternehmen der Mitgliedstaaten sind ebenso verboten wie der unmittelbare Erwerb von Schuldtiteln von diesen durch die Europäische Zentralbank oder die nationalen Zentralbanken.

(2) Die Bestimmungen des Absatzes 1 gelten nicht für Kreditinstitute in öffentlichem Eigentum; diese werden von der jeweiligen nationalen Zentralbank und der Europäischen Zentralbank, was die Bereitstellung von Zentralbankgeld betrifft, wie private Kreditinstitute behandelt.
Wenn die EZB einfach so als Bank agiereren kann und Wertpapiere aufkauft, dann hat sie dafür keine demokratische Legitimität. Sie kann und darf nur in einem engen Rahmen operieren.

Und nur weil die EZB jetzt extreme Maßnahmen ergreift bedeutet das noch lange nicht dass das ein Dauerzustand bleiben soll. Zumal die EZB ihre Intervention an strenge Auflagen gebunden hat.

Eines ist aber klar. Die EZB kann Schulden monetarisieren, aber sie kann nicht Geld aus dem Hintern zaubern. Schulden monetarisieren bedeutet Inflation und Umverteilung.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

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Officer Barbrady
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Officer Barbrady »

Ok, es ist eine in EU-Recht gegossene Konvention.
Zumal die EZB ihre Intervention an strenge Auflagen gebunden hat.
Naja, wie streng diese Auflagen letztlich sein werde, das möchte ich erst einmal abwarten.
Eines ist aber klar. Die EZB kann Schulden monetarisieren, aber sie kann nicht Geld aus dem Hintern zaubern. Schulden monetarisieren bedeutet Inflation und Umverteilung.
Ja und Nein, durch Geldpolitik können durchaus auch Wachstumsimpulse gesetzt werden. Völlig unwirksam wäre sie nur wenn sich Preise perfekt anpassen würden. Was nicht heißt das keine Geldentwertung stattfinden würde. In der gegenwärtigen Situation sorgt die Politik der EZB aber ersteinmal für Entspannung an den Kredit- und Anleihemärkten -- was zunächst einmal zu begrüßen ist.
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am So 9. Sep 2012, 20:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Dr. Nötigenfalls

Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Fr 2. Mär 2012, 20:16 hat geschrieben:
Nö. Ohne fairen Handel profitieren zunächst einmal mächtige Nationen überproportional. Der Welthandel passt sich selbstständig an. Länder, die sich Importe nicht leisten können, werden von den Kapitalströmen abgeschnitten oder erfahren eine harte Abwertung.

Und was ist für dich bitte ein "fairer Konkurrenzkampf"? Erzähl mal!
Kann ich dir sagen:

Politik gibt Rahmen vor.
Diese Rahmen sollen so ausgestalltet sein,das sie die ganze Gesellschaft berücksichtigen.
Und nicht nur einige Ausgewählt Multinationale Konzerne.

Der Niedergang in der EU zeichnet sich durch die fortschreitende Mentalitätsktrise aus.
Das Outsourcen von sozialer Verantwortung,dazu zählen auch anständige Produktpreise,ist auf Dauer nicht tragbar.

Den günstigsten Preis Regieren zu lassen zeugt wie die Realität ja derzeit zeigt,nicht von Weisheit.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von John Galt »

Kibuka » So 9. Sep 2012, 18:22 hat geschrieben:
Das ist keine Konvention, sondern geltendes EU-Recht!



Wenn die EZB einfach so als Bank agiereren kann und Wertpapiere aufkauft, dann hat sie dafür keine demokratische Legitimität. Sie kann und darf nur in einem engen Rahmen operieren.

Und nur weil die EZB jetzt extreme Maßnahmen ergreift bedeutet das noch lange nicht dass das ein Dauerzustand bleiben soll. Zumal die EZB ihre Intervention an strenge Auflagen gebunden hat.

Eines ist aber klar. Die EZB kann Schulden monetarisieren, aber sie kann nicht Geld aus dem Hintern zaubern. Schulden monetarisieren bedeutet Inflation und Umverteilung.
Repo-Geschäfte gehören zu den Standardgeschäften der EZB.

Hm netter Kalauer: Wenn die EZB einfach so als Bank agiereren kann
Die Europäische Zentralbank agiert als Bank, unfassbar. :D
Zuletzt geändert von John Galt am Mo 10. Sep 2012, 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Perdedor »

Kapiert hier eigentlich irgendwer, was der Gauweiler nun schon wieder will?
Wo ist der Zusammenhang zwischen ESM und der jüngsten EZB Entscheidung?
Ist es nicht so, dass die EZB gemäß ihren Statuten unabhängig ist und daher selbstverständlich auch keine Zustimmung vom Bundestag benötigt? Inwiefern sollte also dessen Budegtrecht betroffen sein?
(Ob es der EZB grundsätzlich erlaubt ist Staatsanleihen zu kaufen, ist eine andere Frage, die aber nicht vom Verfassungsgericht zu entscheiden ist.)
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Karl Murx » Mo 10. Sep 2012, 16:10 hat geschrieben: Repo-Geschäfte gehören zu den Standardgeschäften der EZB.

Hm netter Kalauer: Wenn die EZB einfach so als Bank agiereren kann
Die Europäische Zentralbank agiert als Bank, unfassbar.
Du weißt ganz genau was mit der Aussage gemeint war. Es ging darum, ob die EZB ihr Eigenkapital selbst festlegen kann. Das kann sie nicht, die Aufstockung erfolgt über die nationalen Notenbanken.

Das die EZB eine Bank ist und Wertpapiergeschäfte tätigt hatte ich drei Beiträge zuvor bereits explizit erwähnt. Insofern ist dein Beitrag recht nutzlos und deplatziert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Perdedor » Mo 10. Sep 2012, 16:38 hat geschrieben:Kapiert hier eigentlich irgendwer, was der Gauweiler nun schon wieder will?
Wo ist der Zusammenhang zwischen ESM und der jüngsten EZB Entscheidung?
Ist es nicht so, dass die EZB gemäß ihren Statuten unabhängig ist und daher selbstverständlich auch keine Zustimmung vom Bundestag benötigt? Inwiefern sollte also dessen Budegtrecht betroffen sein?
(Ob es der EZB grundsätzlich erlaubt ist Staatsanleihen zu kaufen, ist eine andere Frage, die aber nicht vom Verfassungsgericht zu entscheiden ist.)
Gauweiler macht das, was er schon immer getan hat, er klagt. Gauweiler hat schon gegen fast jede Entscheidung geklagt. Seit den 1990er beschäftigt er sich bevorzugt mit der europäischen Integration, davor hatte er es auf Linke, Asylbewerber und Drogensüchtige abgesehen.

Der Mann hat eine gut laufende Anwaltskanzlei und muss sich auch sonst keine großen Sorgen machen. Im Bundestag fiel er zuletzt als der Abgeordnete auf, der am seltensten anwesend war.

Der Zusammenhang zwischen ESM und EZB liegt in der Begründung für den ESM. Gauweiler kann mit seinem Eilantrag das Gericht dazu zwingen das Urteil neu zu bewerten. Eventuell führt das auch dazu dass das Bundesverfassungsgericht die Entscheidung nicht am Mittwoch verkünden wird, womit das Warten auf eine endgültige Entscheidung anhält.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von John Galt »

Kibuka » Mo 10. Sep 2012, 18:57 hat geschrieben:
Du weißt ganz genau was mit der Aussage gemeint war. Es ging darum, ob die EZB ihr Eigenkapital selbst festlegen kann. Das kann sie nicht, die Aufstockung erfolgt über die nationalen Notenbanken.

Das die EZB eine Bank ist und Wertpapiergeschäfte tätigt hatte ich drei Beiträge zuvor bereits explizit erwähnt. Insofern ist dein Beitrag recht nutzlos und deplatziert.
Nein, weiß ich nicht, ich lese auch nicht alle deine Beiträge.

Die EZB-Experten schießen wie Ameisen aus dem Boden und interpretieren die Artikel falsch.
Wenn die EZB einfach so als Bank agiereren kann und Wertpapiere aufkauft, dann hat sie dafür keine demokratische Legitimität
Das ist nun mal Quatsch und hat nichts mit der Aufstockung von Eigenkapital zu tun.
Zuletzt geändert von John Galt am Mo 10. Sep 2012, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Kibuka »

Karl Murx hat geschrieben: Das ist nun mal Quatsch und hat nichts mit der Aufstockung von Eigenkapital zu tun.
Der Satz fiel auch in einem ganz anderen Kontext. Wenn du dir wieder partikulär Einzeiler rauspickst, dann macht das auch nicht viel Sinn.
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Re: Die Europäische Zentralbank (EZB)

Beitrag von Officer Barbrady »

EZB Neubau kostet 1,2 Mrd. EURO:

http://www.welt.de/finanzen/article1093 ... -Euro.html

...und das Eros-Center ist auch schon da!

Geht's nicht auch ein paar Nummern kleiner???
Leute, hört auf das, was der kleine grüne Mann euch sagt!

http://m.youtube.com/watch?v=BQ4yd2W50No
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