Der Elektroantrieb für Autos ist eine Sache die sich erst erschliesst, wenn man die Dinge ins rechte Licht rückt. Zunächt einmal sollte man keine Technologie subventionieren. Hier könnte man die Systeme frei miteinander konkurrieren lassen. Es wäre allerdings wichtig, der Rohstoffverschwendung und der Umweltverschmutzung durch eine angemessene Steuerpolitik Grenzen zu setzen.
Ich bin da für eine progressive Kfz-Besteuerung, die bedarfsgerechte Fahrzeuge gegünstigt und Kraftstoffverschwender (egal um welchen Kraftstoff es sich jeweils handelt) stärker belastet. Das könnte soweit gehen, dass man bsw. für einen Luxus-SUV, der nach Norm die Energiemenge von bsw. 12 Liter Super auf 100km verbraucht, eine Steuer von € 50.000,-- im Jahr berappen müsste. Dass kann man dann ja, auf einen Prestige hebenden Aufkleber, kundtun.
Außerdem fände ich es richtig, wenn man die Absetzbarkeit von Firmen-Kfz bedarfsgerecht auslegen würde. Wenn einer glaubt er müsse seine Kunden mit einem Porsche besuchen, so soll er das ruhig tun. Er sollte aber nur die Kosten für einen Mittelklassewagen dafür steuermindern anrechnen dürfen und den Luxuszuschlag gefälligst aus seine Privatschatulle dazu legen.
Unter solchen Voraussetzungen würde auch der Elektroantrieb seine Nische finden. Wenn ich das Fahrverhalten der Menschen in unserer Strasse und mein eigenes betrachte, muß ich feststellen, das die meisten Fahrten nicht weiter als 50 km sind und dabei selten mehr als 2 Personen und die Gepäckmenge eines Wochendeinkaufs transportiert werden. Bei den meisten meiner Nachbarn und mir sehen 99% (mengenmäßig nicht kilometermäßig) der Fahren so aus. Ein smart-ähnliches Auto (2 Personen und 300l Kofferraum) würde dafür genügen.
Für ein solches Fahrzeug, wäre ein Elektromoter schon eine gute Lösung. Es müsste nicht teurer als € 8000,- sein, wenn man von vornherein auf einen Großabsatz kalkuliert, der DANN ja auch sicherlich eintreten würde. Wenn die Batterie dann noch durch Photovoltaik-Strom aus Panellen auf der Garage aufgeladen würde - eine prima Sache. Hier gibt es aber ein Problem! Genauer gesagt 2 Probleme! Mit einer solchen Lösung würden wir zwei Gruppen gewaltig auf die Füsse treten und das sind, meiner Meinung nach, die tatsächlichen Verhinderer des Elektromotor als Kfz-Antrieb.
1. Die Politiker die hier den beachtlichen Steuerverlust, wegen des Ausbleibens der Kraftstoffsteuer, ausgleichen müssten. Das könnten sie mit.... - siehe oben! Da sind wir dann aber auch gleich beim zweiten Problem-Bären. Der Kfz-Industrie.
2. Ein solches bedarfgerechtes Klein-Kfz würde zunächst den Zweitwagen, später dann aber in vielen Fällen auch den Erstwagen ersetzen. Viele Menschen würden bemerken, das ein solches Kfz völlig ausreicht und es viel günstiger ist, sich bei Bedarf (also 1-2 mal im Jahr), ein entsprechendes Fahrzeug zu mieten. Der ganze schöne Hype um das heilig Blech, das den Bürger dazu bringt überteuerte Technikgräber als fahrbaren Untersatz zu ordern, würde dann bald vorbei sein. Hier kommt dann auch wieder die Politik ins Spiel, die von der Kfz-Industrie, wie ich es empfinde, nahezu durchgängig geschmiert wird.
DAS ist, meiner Ansicht nach, der Grund warum dass mit dem Elektroantrieb für Kfz nicht so recht voran kommt. Ich lache mich immer kaputt wenn ich Elektro-Sportwagen-Prototypen sehe, die kein Mensch braucht und die wohl auch nie in Serie gebaut werden. Oder die völlig überteuerten Kleinwagen die natürlich kaum jemand kauft und die darum so teuer sind. Hier LÄSST man sich die Katze in den Schwanz beissen. Wenn man bsw. einen neuen Golf konstruieren würde und von Vornherein davon ausgehen würde, das er höchsten 5000 mal verkauft würde, könnte man den auch nicht für € 20.000,- anbieten, sondern würde wahrscheinlich € 100.000,- dafür aufrufen müssen. Dann würde er wahrscheinlich auch nur 5000 mal verkauft werden. Alles weil nicht sein darf, was nicht sein soll. Die Bürger sollen auch weiterhin einen übergroßen Anteil ihrer Einkommen in die Prestige-Kisten vorm Haus stecken.
Ich fürche nur die deutsche Industrie wird mit Hilfe der Politik die Sache solang verhindern, bis Sie mal wieder von den Asiaten überrollt wird. Und DANN werden Sie jammern und Subvertionen fordern.
Elser