Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Jun 2020, 23:27)

Hat sich mal jemand hier überlegt, wie viele alte Rassen bei Rindern oder Schweinen aussterben würden, würden sie nicht als Nutztiere verwendet?
Neben der schon angesprochenen "Liebhaberei-Zucht,
gibt es auch noch Zoos.
Leider muss man sagen, ist das für den Arterhalt inzwischen bei manchen Arten unerlässlich.
Langfristig sollten genügend Naturreservoirs geschaffen werden, sodass diese Tiere auch ohne Mensch existieren können.

Ansonsten hinkt der Vergleich, denn ein Schwein eine Pute oder ein Huhn, wie es zur Mast gezüchtet wurde,
hätte in der Natur wirklich null Überlebenschance.
Unsere heutigen Nutztierrassen sind derartig überzüchtet, dass sie weder einem Raubtier entfliehen könnten, noch einen einzigen Winter überstehen würden, bzw. in kurzer Zeit bereits an Krankheiten verstorben wären, denn in freier Natur mischt ihnen niemand Antibiotika ins Futter.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2020, 10:16)

Als Liberale weigere ich mich, Anderen vorschreiben zu wollen, was sie und wann sie was zu essen haben. Ich lebe so, wie es vor mir verantworten kann und schreibe allen Anderen auch diese Verantwortung zu. Weshalb ich problemlos akzeptiere, dass sich Menschen dazu entschließen vegetarisch oder vegan zu leben. Nur missionieren lasse ich mich nicht. :) Was allerdings in letzter Zeit auch niemand, ausser der Supermarktwerbung, versucht hat. ;)
Niemand verbietet mir, vernünftig mit mir und meiner Umwelt um zu gehen. Leider geht die Umwelt doch zum Teufel. Als Liberaler kann man da nichts machen. Isso!
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Jun 2020, 10:29)

Neben der schon angesprochenen "Liebhaberei-Zucht,
gibt es auch noch Zoos.
Leider muss man sagen, ist das für den Arterhalt inzwischen bei manchen Arten unerlässlich.
Langfristig sollten genügend Naturreservoirs geschaffen werden, sodass diese Tiere auch ohne Mensch existieren können.

Ansonsten hinkt der Vergleich, denn ein Schwein eine Pute oder ein Huhn, wie es zur Mast gezüchtet wurde,
hätte in der Natur wirklich null Überlebenschance.
Unsere heutigen Nutztierrassen sind derartig überzüchtet, dass sie weder einem Raubtier entfliehen könnten, noch einen einzigen Winter überstehen würden, bzw. in kurzer Zeit bereits an Krankheiten verstorben wären, denn in freier Natur mischt ihnen niemand Antibiotika ins Futter.
Mir ist offen gestanden ein Stück Fleisch aus guter Aufzucht im Freien lieber, als die Massenware. Das darf gerne seinen Preis haben und wir essen ohnehin nicht 7/7 Fleisch. Es gibt sehr leckere Gerichte ohne Fleisch, wie den superleckeren Nudelauflauf meiner Mutter, oder das bei uns beliebte Käsesoufflé, oder das Mangoldküchlein Rezept, das ich einst aus der Türkei mitbrachte, die anteilig aber eben Milchprodukte benötigen. Weshalb ich auf diese nicht verzichten möchte. Diese Rezepte kann ich mir mit den Drinks schlichtweg nicht halb so lecker vorstellen, weshalb ich damit gar nicht experimentiere.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2020, 10:42)

Niemand verbietet mir, vernünftig mit mir und meiner Umwelt um zu gehen. Leider geht die Umwelt doch zum Teufel. Als Liberaler kann man da nichts machen. Isso!
Richtig, kann mir keiner verbieten und vorschreiben, weder Religion, noch Grüne. ;) Um vernünftig zu leben reicht mein persönliches Verantwortungsbewußtsein.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2020, 10:54)

Richtig, kann mir keiner verbieten und vorschreiben, weder Religion, noch Grüne. ;) Um vernünftig zu leben reicht mein persönliches Verantwortungsbewußtsein.
Das ist vernünftig, auf Ihre Person bezogen... wenn Sie Verantwortungsbewußtsein vorleben. Eine vielfältige Gesellschaft braucht Regeln, die gemeinsam gelebt werden, oder wir haben einen Sauhaufen. Und dagegen wehre ich mich, während Sie sich dort heraus halten.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2020, 10:50)

Mir ist offen gestanden ein Stück Fleisch aus guter Aufzucht im Freien lieber, als die Massenware. Das darf gerne seinen Preis haben und wir essen ohnehin nicht 7/7 Fleisch. Es gibt sehr leckere Gerichte ohne Fleisch, wie den superleckeren Nudelauflauf meiner Mutter, oder das bei uns beliebte Käsesoufflé, oder das Mangoldküchlein Rezept, das ich einst aus der Türkei mitbrachte, die anteilig aber eben Milchprodukte benötigen. Weshalb ich auf diese nicht verzichten möchte. Diese Rezepte kann ich mir mit den Drinks schlichtweg nicht halb so lecker vorstellen, weshalb ich damit gar nicht experimentiere.
Es ist ja auch bei mir so,
dass ich hier und da auch Milchprodukte zu mir nehme.
Ich lebe nicht vegan, weil mir das zu schwierig ist.
Vor allem für meine Kinder war ich anfangs, als sie noch Fleisch aßen in der Metzgerei.
Als sie aus eigenem Willen Vegetarier wurden, hatte ich aber immer geschaut,
dass Milch und Ei da ist, wenn sie bei mir sind.
Jetzt kaufe ich keine Kuh-Milch mehr, aber es sind noch immer manche Käsesorten, auf die ich ungern verzichten würde.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2020, 11:04)

Das ist vernünftig, auf Ihre Person bezogen... wenn Sie Verantwortungsbewußtsein vorleben. Eine vielfältige Gesellschaft braucht Regeln, die gemeinsam gelebt werden, oder wir haben einen Sauhaufen. Und dagegen wehre ich mich, während Sie sich dort heraus halten.
Wie genau wehren Sie sich denn?
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Jun 2020, 11:22)

Es ist ja auch bei mir so,
dass ich hier und da auch Milchprodukte zu mir nehme.
Ich lebe nicht vegan, weil mir das zu schwierig ist.
Vor allem für meine Kinder war ich anfangs, als sie noch Fleisch aßen in der Metzgerei.
Als sie aus eigenem Willen Vegetarier wurden, hatte ich aber immer geschaut,
dass Milch und Ei da ist, wenn sie bei mir sind.
Jetzt kaufe ich keine Kuh-Milch mehr, aber es sind noch immer manche Käsesorten, auf die ich ungern verzichten würde.
Damit sprechen Sie einen wunden Punkt bei mir an. :)
Ich liebe Käse und habe zum Glück hier zwei Geschäfte, die eine umfassende Auswahl in- und ausländischer Produkte bieten und auch gewillt sind zu bestellen, wenn ich mal wieder etwas Spezielles haben möchte. Zudem bringt meine Freundin aus Österreich im Sommer immer Bergkäse von der Alm mit. Bedauerlicherweise ist Deutschland eher als Wurstland bekannt und nicht als Käseland. Nichts desto trotz ist die Auswahl inzwischen reichlich. Auf die meisten Wurstsorten kann ich verzichten, auf Käse nicht.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2020, 10:54)

Richtig, kann mir keiner verbieten und vorschreiben, weder Religion, noch Grüne. ;) Um vernünftig zu leben reicht mein persönliches Verantwortungsbewußtsein.
Nun ja es gibt schon Regelungsmechanismen, denen man sich nicht ganz entziehen kann.
Die unterschiedlich gewichtete Mehrwertsteuer ist ein Beispiel.
Für gewisse Dinge zahlt man eben mehr, als den reinen Erzeuger- und Transportpreis, plus Gewinnspanne von beidem.
Man denke z.B. auch an Benzin.

Umgekehrt kann man auch manchmal Schwemmen erzeugen von Lebensmitteln, die so viel keinen Absatz fänden,
und dann werden die Produkte unter dem Erzeugerwert verramscht.
Leider trifft das wegen der EU-Subventionen auch auf Fleischprodukte zu.
Das wiederum wirkt sich dann direkt auf die Nitratwerte im Grundwasser aus.
Wofür die EU Deutschland wiederum eine Strafe androhte.
Weniger Förderung bedeutete aber weniger Produktion.

Und: Ohne Regeln würde unsere Gesellschaft so nicht funktionieren.
Was wäre, wenn die Regierung sagen würde:
Für einen Tag werden wir mal alle Regeln aussetzen,
jegliches Vergehen wird in der Zeit darauf auch nicht verfolgt.

Dann müssten wir es tun, wie die Amis:
Mit geladenem Maschinengewehr lauernd in unseren Wohnungen unser Eigentum verteidigen.
Und nur noch bewaffnet auf die Straßen gehen.
Die Läden wären alle Verbarrikadiert und mit Scharfschützen bewacht.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2020, 11:25)

Wie genau wehren Sie sich denn?
Indem ich mit dem Fuß aufstampfe, wenn ich solche Beiträge lese. :p
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Misterfritz »

Umetarek hat geschrieben:(27 Jun 2020, 08:40)

Und genau die werden in der Massentierhaltung verwendet? ;)
Massentierhaltung müsste - zumindest bei Schweinen - nicht sein, wenn Deutschland nicht Europameister im Export von Schweinefleisch bleiben würde.
https://www.schweine.net/news-pool-mitg ... n%20Europa.
Ich halte es für wenig sinnvoll, wenn für den Gewinn von Wenigen (Tönnies, etc.) auf Tierschutz verzichtet wird.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Jun 2020, 11:33)

Nun ja es gibt schon Regelungsmechanismen, denen man sich nicht ganz entziehen kann.
Die unterschiedlich gewichtete Mehrwertsteuer ist ein Beispiel.
Für gewisse Dinge zahlt man eben mehr, als den reinen Erzeuger- und Transportpreis, plus Gewinnspanne von beidem.
Man denke z.B. auch an Benzin.

Umgekehrt kann man auch manchmal Schwemmen erzeugen von Lebensmitteln, die so viel keinen Absatz fänden,
und dann werden die Produkte unter dem Erzeugerwert verramscht.
Leider trifft das wegen der EU-Subventionen auch auf Fleischprodukte zu.
Das wiederum wirkt sich dann direkt auf die Nitratwerte im Grundwasser aus.
Wofür die EU Deutschland wiederum eine Strafe androhte.
Weniger Förderung bedeutete aber weniger Produktion.

Und: Ohne Regeln würde unsere Gesellschaft so nicht funktionieren.
Was wäre, wenn die Regierung sagen würde:
Für einen Tag werden wir mal alle Regeln aussetzen,
jegliches Vergehen wird in der Zeit darauf auch nicht verfolgt.

Dann müssten wir es tun, wie die Amis:
Mit geladenem Maschinengewehr lauernd in unseren Wohnungen unser Eigentum verteidigen.
Und nur noch bewaffnet auf die Straßen gehen.
Die Läden wären alle Verbarrikadiert und mit Scharfschützen bewacht.
Letztendlich sorge ich als Konsument dafür, welche Billigprodukte Massenabsatz finden, oder eben nicht.
Geiz ist geil war ein treffender Werbeslogan. Das, gepaart mit der Haltung, ein jeder hätte ein Anrecht darauf, jeden Tag sein Schnitzel auf dem Teller zu haben, egal wer es bezahlt, am besten “die Reichen“, hat doch letztendlich zu dieser Massenproduktion geführt. Als die Erkenntnis eingesickert ist, dass man es nach wie vor doch selbst bezahlen muss, musste die Billigware her, um wenigsten den Anschein zu vermitteln, man lebe “gleich gut“. Was natürlich völliger Schwachsinn ist. Man lebt gleich gut, wenn man sich ausgewogen, den Bedürfnissen seines Körpers (und seiner Geschmacksknospen) entsprechend ernährt und Wert auf qualitativ hochwertige Produkte legt.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Sa 27. Jun 2020, 12:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2020, 12:07)

Indem ich mit dem Fuß aufstampfe, wenn ich solche Beiträge lese. :p
Ich fürchte mich schon. :D
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2020, 12:13)

Ich fürchte mich schon. :D
Und ich kann ja so gemein sein!
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2020, 13:18)

Und ich kann ja so gemein sein!
Ja, seufz, aber ich neige nicht zum Jammern.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JosefG »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Jun 2020, 11:22)

Es ist ja auch bei mir so,
dass ich hier und da auch Milchprodukte zu mir nehme.
Ich lebe nicht vegan, weil mir das zu schwierig ist.
...
es sind noch immer manche Käsesorten, auf die ich ungern verzichten würde.
Es wird daran gearbeitet, Milcheiweiß mittels Mikroben und ohne Kühe herzustellen. Dann könnte es
bald auch Käse für Veganer geben. Bisher habe ich so etwas noch nicht in den Geschäften gefunden.

Aus dem Strang Veganes Schnitzel ungesund:
JosefG hat geschrieben:(09 Mar 2020, 23:29)

Vollständig vegane Lebensweise ist beim heutigen Angebot in den Supermärkten schwierig und sehr teuer.

Seit langer Zeit habe ich einen Teil der Milchprodukte durch Tofu ersetzt, mir schmeckt er sehr gut,
es gibt auch geräucherten. Und ich hoffe, durch meine Nachfrage zu einem allmählichen Wandel
des Angebots hin zum Veganismus beizutragen. Insofern denke ich, dass auch ein
teilweiser Veganismus seinen Sinn hat.
...
Es wird daran gearbeitet, Milcheiweiß mittels Mikroben und ohne Kühe herzustellen:
https://www.heise.de/tp/features/Sauber ... 99506.html
Solches Milcheiweiß und vielleicht auch daraus hergestellte verarbeitete Produkte
würde ich vermutlich kaufen, wenn es sie bei uns mal gäbe.

Ich hätte auch nichts gegen gentechnisch veränderte Pflanzen, wenn diese Technik
dazu genützt würde, die Proteinzusammensetzung pflanzlicher Produkte zu verbessern
(Stichwort etwa Methionin-Lücke bei Hülsenfrüchten). Ebenso habe ich nichts gegen
gentechnisch veränderte Bakterien zur Herstellung von Vitamin B12.
JosefG hat geschrieben:(10 Mar 2020, 08:45)

Vegetarier mit Milchprodukten?
Ist auch keine wirkliche Lösung zur Vermeidung von Tierleid. Wer Milch produziert, produziert automatisch auch Fleisch.
Die Kühe müssen häufig Kälber kriegen, sonst geben sie keine Milch mehr. Die Kälber werden "entsorgt".

Ich esse auch Milchprodukte. Das ist ein Notbehelf auf dem Weg zum echten Veganismus.
Echter Veganismus ohne gesundheitliche Probleme wird erst künftig möglich sein,
mittels moderner Biotechnologie und vielleicht mit genveränderten Pflanzen.
Zuletzt geändert von JosefG am So 28. Jun 2020, 04:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von H2O »

Der Straftatbestand der Beleidigung sollte abgeschafft werden
Die Leberwurst würde uns dafür danken! :)
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

JosefG hat geschrieben:(27 Jun 2020, 17:28)

Es wird daran gearbeitet, Milcheiweiß mittels Mikroben und ohne Kühe herzustellen. Dann könnte es
bald auch Käse für Veganer geben. Bisher habe ich so etwas noch nicht in den Geschäften gefunden.

Aus dem Strang Veganes Schnitzel ungesund:
Wo ist der Unterschied zwischen künstlich hergestellten Milchmilchprodukten und in Petrischalen gezüchtetem Fleisch?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2020, 17:48)

Wo ist der Unterschied zwischen künstlich hergestellten Milchmilchprodukten und in Petrischalen gezüchtetem Fleisch?
Geschmacklich hoffentlich ein sehr deutlicher Unterschied. Preislich bestimmt auch noch... :s
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JosefG »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2020, 17:48)

Wo ist der Unterschied zwischen künstlich hergestellten Milchmilchprodukten und in Petrischalen gezüchtetem Fleisch?
Bei ersterem sind keine tierischen Zellen beteiligt.

Aber bezüglich der Vermeidung von Tierleid ist der Unterschied wohl gering, vorausgesetzt es gelänge,
eine rein vegane Nährlösung für das Kunstfleisch herzustellen. Bisher verwendet man als Nährlösung
so eklige Dinge wie Bestandteile von Rinderföten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2020, 17:53)

Geschmacklich hoffentlich ein sehr deutlicher Unterschied. Preislich bestimmt auch noch... :s
Weder das Eine, noch das Andere kann ich beurteilen. Mir geht es um das Verfahren. Darin liegt meines Erachtens wenig Unterschied.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2020, 18:39)

Weder das Eine, noch das Andere kann ich beurteilen. Mir geht es um das Verfahren. Darin liegt meines Erachtens wenig Unterschied.
Tja, so ist das nun einmal. Ich kann weder den Geschmack noch das Verfahren beurteilen. @JosefGs Schlußbemerkung stimmt mich sehr nachdenklich. Na ja, es muß dabei ja nicht bleiben.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

JosefG hat geschrieben:(27 Jun 2020, 17:59)

Bei ersterem sind keine tierischen Zellen beteiligt.

Aber bezüglich der Vermeidung von Tierleid ist der Unterschied wohl gering, vorausgesetzt es gelänge,
eine rein vegane Nährlösung für das Kunstfleisch herzustellen. Bisher verwendet man als Nährlösung
so eklige Dinge wie Bestandteile von Rinderföten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Das kann sein, ich habe mich nie damit beschäftigt, da mein Steak vor der Haustür auf der Weide läuft und ich hoffe, dass das bis ans Ende meiner Tage so bleibt.

Irgendwo müssen die Stammzellen herkommen, da wird das mit den Föten schon stimmen.
Aber wie schon H2O geschrieben, mir geht es eher um das Verfahren und der gemeinsame Nenner ist das Labor.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2020, 18:44)

Tja, so ist das nun einmal. Ich kann weder den Geschmack noch das Verfahren beurteilen. @JosefGs Schlußbemerkung stimmt mich sehr nachdenklich. Na ja, es muß dabei ja nicht bleiben.
Ich hoffe, dass ich auf beides nie zurückgreifen muss. ;)
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

JosefG hat geschrieben:(27 Jun 2020, 17:28)

Es wird daran gearbeitet, Milcheiweiß mittels Mikroben und ohne Kühe herzustellen. Dann könnte es
bald auch Käse für Veganer geben. Bisher habe ich so etwas noch nicht in den Geschäften gefunden.

Aus dem Strang Veganes Schnitzel ungesund:
Die Labore arbeiten ja schon seit Jahren daran,
selbst Fleischfasern biotechnologisch herzustellen.
Das wäre dann auch viel schonender für die Umwelt,
bräuchte weniger Platz, wäre Energie- und Ressourcenschonender.
Nebenbei würde es ja auch noch viel Tierleid ersparen.

Mit Milch natürlich dasselbe.
Es wird wohl noch ein bis zwei Jahrzehnte dauern,
und dann würde man auch keine Schlachtfabriken wie Tönnies mehr brauchen.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

H2O hat geschrieben:(27 Jun 2020, 17:53)

Geschmacklich hoffentlich ein sehr deutlicher Unterschied. Preislich bestimmt auch noch... :s
Stimmt preislich noch sehr.
Aber der erste Burger der mit biotechnologisch hergestelltem Fleisch hergestellt war,
habe der Person, welche sie aß geschmeckt, wie ein normales Fleisch.
Aber um die Schadstoffe darin steht es weitaus besser.

Ganz so utopisch ist das schon nicht mehr, lies doch mal das hier:
https://www.transgen.de/lebensmittel/27 ... logie.html
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Misterfritz »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Jun 2020, 19:11)
und dann würde man auch keine Schlachtfabriken wie Tönnies mehr brauchen.
Die würde man auch jetzt schon nicht mehr brauchen:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 9#p4776779
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Jun 2020, 19:18)

Die würde man auch jetzt schon nicht mehr brauchen:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 9#p4776779
Die braucht man aber derzeit, weil ein gnadenloser Unterbietungswettbewerb für Schweinefleich auf dem Markt herrscht.
Und nur noch mit unsäglichen Mengen kann man da sich noch an der Spitze halten.
Wie sonst könnte es sein, dass die gleiche Menge Schweinefleisch z.T. günstiger ist, als selbst lokales Gemüse?
Man denke mal an den Unterschied der Ressourcen, welche beide Lebensmittel zur Erzeugung verbrauchen.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Misterfritz »

Papaloooo hat geschrieben:(27 Jun 2020, 19:36)

Die braucht man aber derzeit, weil ein gnadenloser Unterbietungswettbewerb für Schweinefleich auf dem Markt herrscht.
Und nur noch mit unsäglichen Mengen kann man da sich noch an der Spitze halten.
Wie sonst könnte es sein, dass die gleiche Menge Schweinefleisch z.T. günstiger ist, als selbst lokales Gemüse?
Man denke mal an den Unterschied der Ressourcen, welche beide Lebensmittel zur Erzeugung verbrauchen.
Wir brauchen keine Exporte von Schweinefleisch auf dem Rücken der Tiere, der Menschen in den Betrieben und auf Kosten der Natur.
Was spricht dagegen, den Export zu stoppen, Fleisch etwas zu verteuern und somit weniger produzieren? Dann gibt es halt nicht dauernd was auf den Grill, dauernd Burger, etc.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben:(27 Jun 2020, 19:40)

Wir brauchen keine Exporte von Schweinefleisch auf dem Rücken der Tiere, der Menschen in den Betrieben und auf Kosten der Natur.
Was spricht dagegen, den Export zu stoppen, Fleisch etwas zu verteuern und somit weniger produzieren? Dann gibt es halt nicht dauernd was auf den Grill, dauernd Burger, etc.
Ohne Pflanzengiftstoffe und Pestizide kein billiges Obst und Gemüse, ohne Massentierhaltung kein billiges Fleisch.
Die Leute wollen billiges Essen, also kriegen sie es. Der Kunde bestimmt. Und da gewünscht ist, dass nichts Luxus ist und alle sich alles leisten sollen....
Gab Zeiten, da konnte sich kaum jemand das Fliegen leisten....heute ist die Umwelt verpestet, weil Fliegen kein Luxus sein darf und alle teilhaben sollen, auch Arbeitslose oder prekär Beschäftigte.
Ich höre schon den Aufschrei, wenn die Grundnahrungsmittel teurer werden oder der Flug nach Malle. Die armen Armen....
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„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JosefG »

Gestern ein Artikel bei Telepolis, die Fakten sind schon lange bekannt:
https://www.heise.de/tp/features/Das-Le ... 96082.html
Die Betäubung geschieht entweder per Gas oder per Elektrozange. ... werden Gruppen von Schweinen in einem Aufzug in einen Bereich mit Kohlendioxid heruntergefahren. Die Schweine durchleben dort einen Todeskampf: Sie haben das Gefühl zu ersticken und schnappen nach Luft. Im Anschluss werden sie wieder nach oben gefahren. Dort werden sie an den Füßen aufgehängt und per Messerstich getötet. Wenn sie ausgeblutet sind, kommen sie in ein heißes Brühbad, wo die Borsten entfernt werden. Im Anschluss werden sie von Arbeiterinnen und Arbeitern zerlegt. So ergeht es 55 Millionen Schweinen pro Jahr in Deutschland. Es sei denn, das Schwein wird nicht richtig abgestochen und blutet so nicht rechtzeitig aus. Wenn die Betäubung nachlässt, wacht es dann zum Beispiel in dem heissen Brühbad wieder auf. Das betrifft nach Schätzungen etwa 500.000 Schweine pro Jahr.
Zur Betäubung mit CO2 hatte ich vor ewig langer Zeit mal einen Artikel in 'Bild der Wissenschaft' gelesen, wo diese Betäubungsart propagiert wurde. Der Autor berichtete von entsprechenden Versuchen und beschrieb, wie die Tiere in Panik geraten und ins Käfig-Gestänge beissen. Er tat dies als unverständlich ab, weil den Tieren bei der noch niedrigen CO2-Konzentration nicht der Sauerstoff entzogen werde und sie nicht erstickten. Dabei ist in Wahrheit das Quälende am Ersticken nicht der Entzug von Sauerstoff, sondern gerade die Anreicherung von CO2.
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JosefG
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von JosefG »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Jun 2020, 20:45)

Ohne Pflanzengiftstoffe und Pestizide kein billiges Obst und Gemüse,
Ich hab nichts gegen Pestizide und bin gegen den Bio-Anbau. Da ist auch mir der Preis wichtig und die Arbeitserleichterung für die Bauern. Ich glaube nicht, dass Insekten, die durch Pestizide sterben, viel leiden. Und wenn doch, dann ist es vermutlich weniger schlimm, als von innen von einem Parasiten aufgefressen zu werden, wie das im Bio-Anbau geschieht. Ausserdem wird im Bio-Anbau Kupfer auf die Felder ausgebracht, und das ist überhaupt nicht abbaubar und reichert sich unbegrenzt an.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Misterfritz »

JosefG hat geschrieben:(27 Jun 2020, 21:06)

Ich hab nichts gegen Pestizide und bin gegen den Bio-Anbau. Da ist auch mir der Preis wichtig und die Arbeitserleichterung für die Bauern. Ich glaube nicht, dass Insekten, die durch Pestizide sterben, viel leiden. Und wenn doch, dann ist es vermutlich weniger schlimm, als von innen von einem Parasiten aufgefressen zu werden, wie das im Bio-Anbau geschieht. Ausserdem wird im Bio-Anbau Kupfer auf die Felder ausgebracht, und das ist überhaupt nicht abbaubar und reichert sich unbegrenzt an.
Die Insekten, die durch Pestizide sterben, können 1. keine Pflanzen bestäuben und fehlen 2. den Vögeln als Nahrung.
Da ist es dann auch völlig egal, ob sie leiden oder nicht.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Meruem »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Jun 2020, 20:45)

Ohne Pflanzengiftstoffe und Pestizide kein billiges Obst und Gemüse, ohne Massentierhaltung kein billiges Fleisch.
Die Leute wollen billiges Essen, also kriegen sie es. Der Kunde bestimmt. Und da gewünscht ist, dass nichts Luxus ist und alle sich alles leisten sollen....
Gab Zeiten, da konnte sich kaum jemand das Fliegen leisten....heute ist die Umwelt verpestet, weil Fliegen kein Luxus sein darf und alle teilhaben sollen, auch Arbeitslose oder prekär Beschäftigte.
Ich höre schon den Aufschrei, wenn die Grundnahrungsmittel teurer werden oder der Flug nach Malle. Die armen Armen....
Ja und wer bestäubt denn etwa dann das"billige" Obst und Gemüse wenn eben durch die Pestizide die Bestäuber weg sterben???? Ohne Insekten kein Großteil des Obstes und Gemüses , es gibt auch kein Grundrecht auf billiges Fliegen auf billiges Fleisch ( mal ganz abgesehen neben den ökologisch negativen Aspekten von Flugreisen und Fleischkonsum).


Interessanterweise wird die Sozialfrage ( die Preisfrage) immer nur von gewissen Leuten dann ins Spiel gebracht wenn es um Klima - oder Umweltfragen geht ( Stichwort billiges, teures Fleisch ), während man sich überhaupt nicht daran stört dass sich Hartz4 Empfänger ja auch finanziell keine Kreuzfahrt leisten können.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Jun 2020, 20:45)

Ohne Pflanzengiftstoffe und Pestizide kein billiges Obst und Gemüse,...
Zunehmend werden ältere und widerstandsfähigere Sorten eingekreuzt.
Seit der Crispr-Genschere geht das auch sehr gezielt.
Teils weit über die Artengrenze hinweg:
Wie z.B. ein Frost-Ressistenz-Gen eines Polarfisches in die kälteempfindliche Tomate.
Auch Pestizide, welche den Insektenfraß hemmen, für Säugetiere aber ungefährlich sind, können dank Crispr direkt in das Pflanzengenom eingefügt werden.
Stickstoff-anreichernde Knollen an Pflanzenwurzeln können auf andere Pflanzen übertragen werden.
Man spart so Unmengen an Pestiziden, sowie Düngemittel.

Hier fehlt leider selbst bei Vegetariern noch die Akzeptanz,
ähnlich wie bei Fleischessern der Rindfleisch-Burger, der „im Labor“ aus sich vermehrenden Muskelzellen heranwächst.

Wollen wir aber in Zukunft alle Menschen satt kriegen und die Umwelt erhalten,
so müssen beide umdenken.

- Transgene Lebensmittel müssen mehr Akzeptanz finden.
- Eine Fischgen-Tomate ist deswegen nicht weniger vegetarisch.
- Der Rindfleisch-Labor-Burger ist genauso Fleisch.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von streicher »

Papaloooo hat geschrieben:(25 Jun 2020, 14:25)

Naja, ob Hund, ob Katze, ob Schwein, ob Kuh, ob Huhn oder Pute...
wo ist der Unterschied?

Für jedes Tier gilt in Deutschland das Tierschutzgesetz, dass in seinem Grundsatz besagt, dass niemand "einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen" darf. Wer "ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt", der wird laut Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes mit einer "Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe" bestraft.

Wie ist es denn mit Stallhaltung von Hühnern, die ihr Leben lang auf Stahlgittern stehen müssen?
Wie ist es mit Schweinen in viel zu engen Pferchen, die sich (wie z.B. Muttersäue) in ihren Leben nie mehr umdrehen können.
Wie ist es, wenn man Kälbchen nach der Geburt von der Kuh trennt?
All das könnte man bezeichnen als Leiden, ohne vernünftigen Grund.
Sicherlich: der Grund ist die billigere Produktion.
Überfällig wäre, dass Ethikkommissionen die Gewichtung der Verhältnismäßigkeit der Gründe unter die Lupe nehmen.
Die Fleischproduktion wird in Deutschland wohl - gezwungenermaßen - unter die Lupe genommen. Auch die Ethik wird diskutiert, wie auch Maßnahmen zur Verbesserung gewinnen durch die Situation in der Diskussion eine Neuauflage - nicht zuletzt, weil der Mensch betroffen ist.

Zu den Arten: einen Unterschied würde ich noch da sehen, wo die Tiere in der Ernährungspyramide angesiedelt sind.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(26 Jun 2020, 14:30)

soweit zu GENAUSTENS. :D :D :D






Shit in - Shit out.

Die würden als Zucker jede Menge Laktose drankippen - wenn nicht die Meisten Laktoseintoleranz hätten...


Resüme`. Süss, Salzig, Knofi und Vanille...
Zitate ohne Quellenangaben mag ich ja besonders, wenns um "wisschenschaftliche" Behauptungen geht. Die führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet ist Andrea Büttner, Leiterin eines entsprechenden Frauenhofer-Instituts.
Schon länger untersuchen die Wissenschaftler, wie die menschliche Milch nach den flüchtigen Aromen verschiedenster Lebensmittel schmeckt. Das Ergebnis: Der Geschmack ist fast immer gleich, nämlich nach Muttermilch. Man habe Stilltee getestet und keinerlei Fenchelgeschmack gefunden - oder Fischöl-Kapseln, "auch hier können wir Entwarnung geben", so Andrea Büttner.
Nur Knoblauch beeinflusst den Milch-Geschmack

Das einzige, was sich in den Testreihen geschmacklich bisher tatsächlich auf die menschliche Milch ausgewirkt hat, war Knoblauch. "Es sind allerdings Stoffwechselprodukte der Mutter, die entstehen, wenn sie Knoblauch isst, also keine ursprünglichen Knoblaucharomen. Man sieht, dass alles wesentlich komplexer ist", erklärt Büttner.
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fr ... -1.3854874
Themen wie dieses sind bis zum Hemdkragen voll von volkstümlichen Mythen und urbanen Legenden, die einer wissenschaftlichen Verifizierung in absolut keinster Weise standhalten.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

streicher hat geschrieben:(29 Jun 2020, 12:13)

Die Fleischproduktion wird in Deutschland wohl - gezwungenermaßen - unter die Lupe genommen. Auch die Ethik wird diskutiert, wie auch Maßnahmen zur Verbesserung gewinnen durch die Situation in der Diskussion eine Neuauflage - nicht zuletzt, weil der Mensch betroffen ist.

Zu den Arten: einen Unterschied würde ich noch da sehen, wo die Tiere in der Ernährungspyramide angesiedelt sind.
So gesehen ja.
Aber wo in der Ernährungspyramide siedelst du die Würmer an,
welche die Körper von gestorbenen Menschen zersetzen?
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von franzmannzini »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Jun 2020, 15:12)

So gesehen ja.
Aber wo in der Ernährungspyramide siedelst du die Würmer an,
welche die Körper von gestorbenen Menschen zersetzen?
Ist ein gestorbener Mensch, noch ein Mensch, oder Biomasse?
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Meruem »

Papaloooo hat geschrieben:(28 Jun 2020, 07:33)

Zunehmend werden ältere und widerstandsfähigere Sorten eingekreuzt.
Seit der Crispr-Genschere geht das auch sehr gezielt.
Teils weit über die Artengrenze hinweg:
Wie z.B. ein Frost-Ressistenz-Gen eines Polarfisches in die kälteempfindliche Tomate.
Auch Pestizide, welche den Insektenfraß hemmen, für Säugetiere aber ungefährlich sind, können dank Crispr direkt in das Pflanzengenom eingefügt werden.
Stickstoff-anreichernde Knollen an Pflanzenwurzeln können auf andere Pflanzen übertragen werden.
Man spart so Unmengen an Pestiziden, sowie Düngemittel.

Hier fehlt leider selbst bei Vegetariern noch die Akzeptanz,
ähnlich wie bei Fleischessern der Rindfleisch-Burger, der „im Labor“ aus sich vermehrenden Muskelzellen heranwächst.

Wollen wir aber in Zukunft alle Menschen satt kriegen und die Umwelt erhalten,
so müssen beide umdenken.

- Transgene Lebensmittel müssen mehr Akzeptanz finden.
- Eine Fischgen-Tomate ist deswegen nicht weniger vegetarisch.
- Der Rindfleisch-Labor-Burger ist genauso Fleisch.

Naja ist wid immer so auch hier Ansichtssache was man unter dem Begriff "vernünftig" eigentlich versteht bzw verstehen will ( ohnehin ist mir dass in demTierschutzgesetz viel zu schwammig formuliert' was bitte ist denn vernünftig? Und welches dieser "vernünftig hat jetzt juristisch größere Relevanz??) denn: " WAS ÖKONOMISCH VERNÜNFTIG ERSCHEINT, MUSS ES IN ETHISCHER HINSICHT NOCH LANGE NICHT SEIN".

Und wie,sieht heutzutage die Wirklichkeit aus hierzulande?
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

Meruem hat geschrieben:(29 Jun 2020, 16:26)
" WAS ÖKONOMISCH VERNÜNFTIG ERSCHEINT, MUSS ES IN ETHISCHER HINSICHT NOCH LANGE NICHT SEIN".

Und wie,sieht heutzutage die Wirklichkeit aus hierzulande?
Was ökologisch vernünftig erscheint, muss es aus ethischer Hinsicht sogar noch weniger sein.

Da wäre es nämlich das Beste,
es gäbe ein Virus,
das die Menschheit innerhalb eines Jahrzehnts komplett ausrottet.

Bald darauf ginge es der Natur wieder blendend.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

franzmannzini hat geschrieben:(29 Jun 2020, 16:14)

Ist ein gestorbener Mensch, noch ein Mensch, oder Biomasse?
Ist ein geschlachtetes Schwein noch Schwein, oder Biomasse?
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von franzmannzini »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Jun 2020, 17:40)

Ist ein geschlachtetes Schwein noch Schwein, oder Biomasse?
Der Mensch wurde nicht vom Wurm erlegt, aber das Schwein vom Menschen.
Und ja, ein totes Schwein ist ebenfalls Biomasse.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

franzmannzini hat geschrieben:(29 Jun 2020, 17:45)

Der Mensch wurde nicht vom Wurm erlegt, aber das Schwein vom Menschen.
Und ja, ein totes Schwein ist ebenfalls Biomasse.
Nein stimmt, Würmer schaffen das nicht!

Gut!

P.S. der Fuchsbandwurm aber doch, denn der frisst sich auch mal ins menschliche Hirn rein.

Damit ist also dieser als Spitze der Ernährungspyramide, die Krone der Schöpfung!

Lassen wir gleich die Altäre in den Gotteshäusern umgestalten!
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von streicher »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Jun 2020, 15:12)

So gesehen ja.
Aber wo in der Ernährungspyramide siedelst du die Würmer an,
welche die Körper von gestorbenen Menschen zersetzen?
Eigentlich meinte ich "Nahrungspyramide": Raubtiere sind Konsumenten 2. Ordnung. Du sprichst den Kreislauf an, denn tote Raubtiere werden auch wieder konsumiert. Klassischerweise werden bei der Nahrungspyramide die Trophieebenen unterschieden, da ein Konsument im Laufe seines Lebens das Vielfache seines eigenen Körpergewichts zu sich nehmen muss. Aber darauf wollte ich hinaus. Für Raubtiere, die gehalten werden für Verzehr oder als Nutztiere braucht es wiederum Tiere, die gehalten und verarbeitet werden müssen.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von franzmannzini »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Jun 2020, 17:53)

Nein stimmt, Würmer schaffen das nicht!

Gut!

P.S. der Fuchsbandwurm aber doch, denn der frisst sich auch mal ins menschliche Hirn rein.

Damit ist also dieser als Spitze der Ernährungspyramide, die Krone der Schöpfung!

Lassen wir gleich die Altäre in den Gotteshäusern umgestalten!
Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, welcher sich die Fressgewohnheiten der Raubtiere zu Nutzen gemacht hat.
Das prächtigste Exemplar der Raubtiere, der Mensch, gart die Beute, er konnte irgendwann Feuer machen.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

franzmannzini hat geschrieben:(30 Jun 2020, 04:34)

Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, welcher sich die Fressgewohnheiten der Raubtiere zu Nutzen gemacht hat.
Das prächtigste Exemplar der Raubtiere, der Mensch, gart die Beute, er konnte irgendwann Feuer machen.
Zwei Seiten der Medaille:
Der Verdauungstrakt des Menschen ist gegenüber dem nächsten Verwandten, dem Schimpansen degeniert.
Der Mensch hat einen Teil seiner Verdauung durch den Garungsprozess externalisiert.
Nackt und in der Wildnis wäre der Mensch recht hilflos und könnte sicherlich keinem Tiger die Beute streitig machen.
Erst die Gesellschaft und die Technik macht den Menschen stark.
Was aber zugleich wieder seine größte Schwäche darstellt:
Globale Zusammenhänge begreift der Mensch zwar,
was ihn dennoch nicht davon abhält, am eigenen Ast zu sägen.
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Jun 2020, 12:18)

Zitate ohne Quellenangaben mag ich ja besonders, wenns um "wisschenschaftliche" Behauptungen geht. Die führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet ist Andrea Büttner, Leiterin eines entsprechenden Frauenhofer-Instituts.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fr ... -1.3854874
Themen wie dieses sind bis zum Hemdkragen voll von volkstümlichen Mythen und urbanen Legenden, die einer wissenschaftlichen Verifizierung in absolut keinster Weise standhalten.

Ich hatte nur auf DEINE Quelle geantwortet.... https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 4#p4776105

Nun NEU >>
Hoooo - ....die Süddeutsche - als Wissenschaftliche Quelle....

DANKE für die BESTÄTIGUNG >>
.... Knoblauch beeinflusst den Milch-Geschmack

...was sich in den Testreihen geschmacklich bisher tatsächlich auf die menschliche Milch ausgewirkt hat, war Knoblauch.
(DEINE)



Weitere....
Autor/in: Dr. oec. troph. Christina Bächle, Redaktion: Dr. Bertil Kluthe
So vielfältig das Angebot an Speisen und Getränken inzwischen ist, so verschieden sind auch die individuellen Vorlieben und Abneigungen. Was ist die Ursache von geschmacklichen Vorlieben und Abneigungen?

Vor der Geburt
Die Geschmacksprägung fängt bereits im Mutterleib an und setzt sich dann ein Leben lang fort. Mit ca. zwölf Wochen beginnt der Fötus Fruchtwasser zu schlucken. Bereits in diesem frühen Entwicklungsstadium können Geschmacksimpulse wahrgenommen werden. Mit dem Fruchtwasser nimmt der Fötus eine Vielzahl an Geschmacksstoffen auf, z. B. die Einfachzucker Glucose und Fructose, ganze Proteine und deren Bausteine, die Aminosäuren sowie Fettsäuren und Salze. Da im Fruchtwasser auch Aromastoffe der mütterlichen Ernährung enthalten sind, macht bereits das Ungeborene erste Erfahrungen mit bestimmten kulturellen Geschmacksmustern.

Mit 32 Wochen kann der Fötus sein Schluckverhalten an den Geschmack des Fruchtwassers anpassen: schmeckt es süß, schluckt er häufiger, bei bitterem Geschmack seltener. Hier zeigen sich bereits erste Zeichen einer evolutionsbedingt sinnvollen Vorliebe für Süßes. Der süße Geschmack gilt als Hinweis auf energiehaltige und vor allem sichere, d. h. ungiftige Nahrung. Bitterer Geschmack hingegen warnt vor giftigen Nahrungsmitteln, saure Geschmacksrichtungen werden häufig mit verdorbenen Speisen assoziiert.

Im Säuglingsalter
Die weitere Entwicklung des menschlichen Geschmackssinns und der damit einhergehenden Vorlieben und Abneigungen setzen sich nach der Geburt fort. Wie das Fruchtwasser enthält auch die Muttermilch natürliche Aromastoffe (z. B. Knoblauch- oder Vanille-Geschmack) aus der mütterlichen Nahrung und so kann es durchaus vorkommen, dass ein Säugling nach dem Verzehr bestimmter Speisen seine Milchmahlzeit verweigert.

Die im Säuglingsalter erfolgte Geschmacksprägung kann bis ins Erwachsenenalter fortbestehen. So wurde beispielsweise in einer Studie festgestellt, dass Jugendliche und Erwachsene, die früher Flaschennahrung erhalten hatten, eine Ketchup-Probe mit Vanille-Aroma bevorzugten, während früher gestillte Probanden die nicht aromatisierte Variante bevorzugten. Die unterschiedlichen Geschmackspräferenzen lassen sich wahrscheinlich damit erklären, dass Flaschennahrung zur Verbesserung der Akzeptanz früher häufig mit Vanillin angereichert wurden.

Als Kleinkind
Mit ca. sechs Monaten beginnt das Kind neben Muttermilch oder Flaschennahrung andere Lebensmittel zu essen. Neue Lebensmittel werden in diesem Alter meist gut angenommen, wobei Milch als erfahrungsgemäß „sichere“ Energiequelle meist noch eine ganze Weile bevorzugt wird. Später, im Alter von eineinhalb bis zwei Jahren, zeigen jedoch viele Kinder eine ausgeprägte Ablehnung von neuen Geschmacksrichtungen (Neophobie). In diesem Alter erweitert sich ihr Umgebungsradius deutlich. Die Ablehnung unbekannter Geschmacksrichtungen schützt das Kind in dieser Situation vor ungenießbaren oder giftigen Nahrungsmitteln und sollte deshalb nicht als Trotz interpretiert werden.

Ab dem Kindesalter
Mit zunehmendem Alter verbessert sich die Akzeptanz neuer Lebensmittel. Während Kinder im fünften Lebensjahr ca. fünf- bis zehnmal eine unbekannte Speise verzehren, bevor sie endgültig akzeptiert wird, gelingt dies älteren Kindern und Erwachsenen deutlich schneller. Sie haben gelernt, neue Geschmacksrichtungen mit bekannten abzugleichen und in das bestehende Geschmacksfeld einzuordnen („schmeckt wie…“). Die Akzeptanz extremer Geschmacksrichtungen wie herbem Kaffeegeschmack benötigt dennoch meist längere Zeit und geschieht häufig über vorsichtiges Herantasten (Latte macchiato, Milchkaffee, Kaffee mit Zucker, …), bevor der eigentliche Kaffeegeschmack zum Genuss wird.

Quellen GERNE !

Dr. Rainer Wild Stiftung (2008): Geschmäcker sind verschieden. Wie sich Geschmackspräferenzen prägen und entwickeln. In: Fakten, Trends und Meinungen. Gesunde Ernährung interdisziplinär aufbereitet. Dr. Rainer Wild Stiftung, Ausgabe 3, November 2008, S. 1-5.
Manz F, Manz I (2005). Sinnesentwicklung und Sinnesausprägung beim Föten und Säugling. In: v. Engelhardt D, Wild R. (Hg.): Geschmackskulturen. Vom Dialog der Sinne beim Essen und Trinken. Frankfurt/New York, 2005.
Haller R et al. (1999). The influence of early experience with Vanillin on food preferences later in life. Chemical Senses 24: 465-467
Ellrott T (2008): Wie Kinder essen lernen. In: peb: Komm’ in Schwung. Der kluge Alltags-Plan für fitte Kinder. St. Gallen, 2008, S.60-77.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Papaloooo »

Ich ziehe das Folgende mal um den Windkraft-Thread nicht weiter zu schreddern.
Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Oct 2021, 11:29)

Wie viele Tote durch Hungersnöte in der 3. Welt seid ihr zwei Beiden denn bereit in Kauf zu nehmen?

Ja, ich weiß, das ist überspitzt, aber auch durch unsere Überproduktion ist der Weltmarktpreis für zB. Mais und Getreide so gering, dass sich auch arme Menschen noch ernähren können. Schränken wir jetzt weltweit die Produktion zu Gunsten natürlicher Lebensräume ein, sinkt das Angebot drastisch und die Preise steigen.

Die allermeisten Probleme der Menschheit basieren auf der Überbevölkerung.
Nein, das ist viel zu kurzsichtig gedacht:

Viel Kraftfutter für das Vieh von Europa wird in Afrika angebaut.
Viel Fleisch in den USA wird in Bolivien und anderen lateinamerikanischen Ländern produziert.
All diese Agrarflächen gehen dort für die Ernährung der dortigen Bevölkerung verloren.
Zudem erzeugt Europa durch Subventionen viel mehr Fleisch, als dort verbraucht wird.
Fleisch von Europa, das hier keinen Absatz mehr findet, wird dann wieder nach Afrika geliefert,
und dort auf die Märkte geworfen zu preisen, zu denen dortige Viehalter nicht mehr schritthalten können.

Die Überbevölkerung wiederum ist ein Problem des Mangels.
Ist die Versorgung dort auf eine Lebenspanne abzusehen stabil,
so sinken auch die Geburtenraten (war bei uns vor einigen Jahrzehnten doch auch so).
Stichwort: Altersvorsorge durch den Nachwuchs.

Es ist also eine doppelte Auswirkung auf arme Länder:
Weniger Agrarflächen dort für die Ernährung (man bedenke wie viel Viehfutter man zu viel weniger Fleisch "veredelt"),
Erwerbsminderung dortiger Viehhändler mittels unserer Fleischsubventionen.

Immer wieder wurde dann versucht,
die durch Subventionen verursachten Überkapazitäten mittels neuen Subventionen zu reduzieren.
Man denke z.B. an die Herodes-Prämie 1996-2000.

Aber all das wäre doch einfacher:
Man lässt es den Markt regeln und fördert nur noch nachhaltige Betriebe mittels Subventionen.
Das wäre besser für unsere Umwelt.
Es würde das Fleisch teurer machen und wäre somit auch noch ein sinnvolles Mittel gegen die Verfettung vieler Menschen hier.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
Meruem
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Re: Was, wenn wir alle Vegetarier wären?

Beitrag von Meruem »

Papaloooo hat geschrieben:(03 Oct 2021, 13:08)

Ich ziehe das Folgende mal um den Windkraft-Thread nicht weiter zu schreddern.


Nein, das ist viel zu kurzsichtig gedacht:

Viel Kraftfutter für das Vieh von Europa wird in Afrika angebaut.
Viel Fleisch in den USA wird in Bolivien und anderen lateinamerikanischen Ländern produziert.
All diese Agrarflächen gehen dort für die Ernährung der dortigen Bevölkerung verloren.
Zudem erzeugt Europa durch Subventionen viel mehr Fleisch, als dort verbraucht wird.
Fleisch von Europa, das hier keinen Absatz mehr findet, wird dann wieder nach Afrika geliefert,
und dort auf die Märkte geworfen zu preisen, zu denen dortige Viehalter nicht mehr schritthalten können.

Die Überbevölkerung wiederum ist ein Problem des Mangels.
Ist die Versorgung dort auf eine Lebenspanne abzusehen stabil,
so sinken auch die Geburtenraten (war bei uns vor einigen Jahrzehnten doch auch so).
Stichwort: Altersvorsorge durch den Nachwuchs.

Es ist also eine doppelte Auswirkung auf arme Länder:
Weniger Agrarflächen dort für die Ernährung (man bedenke wie viel Viehfutter man zu viel weniger Fleisch "veredelt"),
Erwerbsminderung dortiger Viehhändler mittels unserer Fleischsubventionen.

Immer wieder wurde dann versucht,
die durch Subventionen verursachten Überkapazitäten mittels neuen Subventionen zu reduzieren.
Man denke z.B. an die Herodes-Prämie 1996-2000.

Aber all das wäre doch einfacher:
Man lässt es den Markt regeln und fördert nur noch nachhaltige Betriebe mittels Subventionen.
Das wäre besser für unsere Umwelt.
Es würde das Fleisch teurer machen und wäre somit auch noch ein sinnvolles Mittel gegen die Verfettung vieler Menschen hier.
Zustimmung :thumbup: übrigens ist die Verfettung ein zunehmend nicht mehr auf den Westen begrenztes Problem siehe die Entwicklung in China.
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