Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

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Sören74

Re: Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

Beitrag von Sören74 »

Vongole hat geschrieben:(14 Apr 2019, 18:12)

Jeder Vermieter wird auf Sicherheit setzen, denn die wenigsten gehören zu den reichen Leuten, die es sich leisten können, mit Mietausfällen und miesem Umgang mit der Wohnung locker umzugehen.
Einem zuverlässigen Mieter wird kaum jemand kündigen, wenn er durch Arbeitslosigkeit mal in eine Klemme gerät, es sei denn, der Vermieter ist ein Hai, und das dürfte nicht die Mehrzahl sein.
Zum einen, ein Mieter, der arbeitslos wird, wird ab dem Moment als unzuverlässig angesehen, wenn er nicht mehr pünktlich die Miete zahlen kann. Ich kenne aber auch einen Fall, da hatte sich der Vermieter darüber beschwert, dass die Miete erst am 4. oder 5.Tag des Monats überwiesen wurde, weil die Überweisung mal etwas länger brauchte.

Vermieter sind schnell dabei, Sicherheiten zu fordern. Aber welche Sicherheiten kann denn beispielsweise ein Vermieter denn anbieten? Wäre er auch bereit, seine Schufa-Auskunft zu erteilen und seine Einkünfte offenzulegen? Dann wäre wenigstens Waffengleichheit gegeben. Gerade wenn Du darauf hinweist, dass Vermieter nicht automatisch zu den reichen Leuten gehören. Was ist in den Fällen, wo der Vermieter es nicht schafft, notwendige Reparaturen auszuführen oder den Austausch vom Fußboden oder Sanitäreinrichtungen zu finanzieren? Dann muss nämlich der Mieter dem Vermieter hinterherlaufen.
Skeptiker

Re: Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(14 Apr 2019, 18:27)
Wenn ein Vermieter sich als Unternehmer wie jeder andere sieht, der quasi eine Dienstleistung oder Produkte anbietet und nur nach unternehmerischen Gesichtspunkten handelt, dann laufen wir in eine gefährliche Entwicklung hinein. Es muss auch einen Vermieter klar sein, dass hier einige Sachen zu beachten gibt.
Sören, willkommen in der realen Welt. In seiner Funktion als Vermieter agiert die Person als Unternehmer. Das ist ein Geschäft und so wird es dem Finanzamt gegenüber auch abgerechnet. Natürlich darf niemand die Besonderheit des Mietverhältnisses dabei vergessen und dafür gibt es aus gutem Grunde viele vernünftige Regelungen. Nur finanziell agiert der Vermieter halt als Unternehmer - was den sonst?
Sören74 hat geschrieben:(14 Apr 2019, 18:27)
Zudem, die guten Mieter sollen ja Deiner Ansicht nach selber diese Versicherung abschließen. Also kommen sie am Ende doch für die Kosten von Mietnomaden auf. Letztlich hört es sich für mich an, als wenn Vermieter nur den blöden Papierkram loswerden wollen und nach der jetzigen Marktsituation könnte das auch gelingen.

Wenn ein Vermieter sich als Unternehmer wie jeder andere sieht, der quasi eine Dienstleistung oder Produkte anbietet und nur nach unternehmerischen Gesichtspunkten handelt, dann laufen wir in eine gefährliche Entwicklung hinein. Es muss auch einen Vermieter klar sein, dass hier einige Sachen zu beachten gibt. Zudem, die guten Mieter sollen ja Deiner Ansicht nach selber diese Versicherung abschließen. Also kommen sie am Ende doch für die Kosten von Mietnomaden auf. Letztlich hört es sich für mich an, als wenn Vermieter nur den blöden Papierkram loswerden wollen und nach der jetzigen Marktsituation könnte das auch gelingen.

Dann mach mal einen Vorschlag!
Den mache ich doch schon lange. Liest Du meine Beiträge auch durch? :?:

Ich rede doch von einer an die Historie des Mieters gebundene Versicherung ähnlich einer PKW-Kasko oder Haftpflicht. Das bedeutet der Mieter kommt im wesentlichen für sein PERSÖNLICHES VERHALTEN auf, eben NICHT allgemein für den DURCHSCHNITTLICHEN SCHADEN (was übrigens genau DEIN Modell de facto macht - jetzt schon!).

Ich sehe schon, ich muss es mit einer Modellrechnung versuchen, weil Du meinen Punkt noch immer nicht verstanden hast.

Sagen wir mal es gibt ca. 16Mio Mietverhältnisse (80Mio Menschen, knapp 50% Mietquote, ggf. 2.5Personen pro Mietverhältnis). Sagen wir mal Jährlich gibt es in 0.5% der Mietverhältnisse einen Fall von Mietnomandentum. Aus der Quelle die ich Dir vorher geschickt habe geht hervor, dass er durchschnittliche Schaden dabei 25000€ beträgt. Das macht zusammen eine Schadenssumme von 2Mrd €/a welche auf 16Mio Mietverhältnisse aufgeteilt würde. Damit liegt man bei 125€/a oder etwas über 10€ pro Monat pro Mietverhältnis.

Nach Deinem Modell zahlen alle Mieter also über ihre Miete die 10€, weil der Vermieter diese auf die Miete umlegt. Der Mietnomade allerdings zahlt NICHTS und damit fährt er gut, denn aufgrund der Versicherung die dem Vermieter den Schaden ersetzt besteht für ihn keine Notwendigkeit sich den Ärger eines Rechtsstreites anzutun. Das wird also so bleiben, es wird sich nichts daran ändern, weil die Betroffenen Parteien den Schaden an eine nicht betroffene Partei auslagern; die unschuldigen guten Mieter. Die wissen garnicht dass die den Mietnomaten querfinanzieren und wundern sich allerhöchstens über die wieder gestiegenen Kosten (bööööse Vermieter :eek: ).

Nach meinem Modell zahlt jeder Mieter im ersten Jahr ebenfalls die 10€ an die Versicherung. Der Vermieter hat 10€/Monat geringere Kosten, was typischerweise, aber natürlich nicht immer, zu einem geringeren Mietpreis führt. Die Mieter zahlen also im ersten Jahr etwas mehr (aber nur wenn man zugrundelegt, dass der Vermieter die Minderkosten nicht weitergeben würde - greenfieldmäßig würden die Mietkosten identisch sein).
Der Unterschied kommt im zweiten Jahr. Dann nämlich hat die Versicherung ihre Versicherungsnehmer kennengelernt und Schadensfälle erhalten. Manche mögen ausgefallene Mieten durch wirtschaftliche Notlagen sein - da würde es Regelungen geben müssen über Beitragserhöhungen den Mieter in der Versicherung zu halten aber das Risiko abzudecken. Es würden aber auch Kriminelle identifiziert werden, die zu hohen vorsätzlichen Schäden geführt haben. Diesen Leute würde gekündigt werden und sie würden sicherlich so schnell auch keine Versicherung mehr erhalten.
Das Ergebnis ist, dass die Risiken in der Versicherungsgemeinschaft sich reduzieren. Das bedeutet konkret, dass die Schadenssummen immer kleiner würden, weil die Schwarzen Schafe hinausbefördert würden. Dadurch sinken dann auch wieder die Prämien. Wenn man 80% der Schwarzen Schafe dadurch loswird, liegt man nurnoch bei 2€ pro Monat, mit der insbesondere der gute Mieter deutlich besser fährt als zuvor, weil sich die Kosten für sein Mietverhältnis um 8€ reduziert haben.

Es ist anzunehmen, und es war bislang meistens so, dass wenn der Verursacher für Kosten für den Schaden haftbar gemacht wird (und zwar TATSÄCHLICH und nicht nur auf dem Papier), dann ändert das sein Verhalten. SO reduziert man Kosten. Über die vermietergebundene Versicherung verteilt und konserviert man sie nur.

Um Dir zu verdeutlichen, dass die Einführung dieses Prinzips eine Verbesserung insbesondere für die Mieter darstellt, stelle Dir mal vor was das für den Abschluss eines Mietverhältnisses bedeutet. Bislang ist das größte Augenmerk des Vermieters darauf sich gute Mieter ins Haus zu holen. Das führt aber dazu, dass mache Vermieter es übertreiben und ärmeren Menschen oder Familien mit vielen Kindern z.B. eher nicht den Wohnraum überlassen, weil beide latent in der Gefährdung durch Mietausfall oder Beschädigungen der Wohnung höher einzustufen sind als, z.B. das ältere Beamtenehepaar ohne Kinder.
Fällt das Bonitätsrisiko aber weg, dann würde das einen erheblichen Vorteil für diejenigen bedeuten, die trotz schmaler Kassen immer Wert darauf gelegt haben ein ordentliches Mietverhältnis zu haben. Diese Leute sollten weniger Kosten und bessere Chancen am Wohnungsmarkt haben, als diejenigen, die eben als schlechte Mieter einzustufen sind. Zum Beispiel könnte für Leute mit dieser Versicherung die Kaution entfallen, weil das der Kaution zugrundeliegende Risiko ja bereits abgedeckt ist.

Warum also wehrst Du Dich so sehr gegen diesen Gedanken. Alles was ich von Dir lese klingt wie "Der Vermieter soll halt die Versicherung bezahlen und die Mieter in Ruhe lassen". Okay, verstanden, aber finde ich ein wenig zu kurz gesprungen. Ich kann nicht erkennen, dass Du auf meine Argumente eingehst oder sie überhaupt zur Kenntnis nimmst.
Sören74

Re: Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(14 Apr 2019, 22:03)

Den mache ich doch schon lange. Liest Du meine Beiträge auch durch? :?:

Ich rede doch von einer an die Historie des Mieters gebundene Versicherung ähnlich einer PKW-Kasko oder Haftpflicht. Das bedeutet der Mieter kommt im wesentlichen für sein PERSÖNLICHES VERHALTEN auf, eben NICHT allgemein für den DURCHSCHNITTLICHEN SCHADEN (was übrigens genau DEIN Modell de facto macht - jetzt schon!).
Ich habe nur eine kurze Frage. Welche Wirkung soll eine solche Versicherung haben, wenn sie nicht verpflichtend ist?
Skeptiker hat geschrieben: Es ist anzunehmen, und es war bislang meistens so, dass wenn der Verursacher für Kosten für den Schaden haftbar gemacht wird (und zwar TATSÄCHLICH und nicht nur auf dem Papier), dann ändert das sein Verhalten. SO reduziert man Kosten. Über die vermietergebundene Versicherung verteilt und konserviert man sie nur.
Ich glaube, dass Du von der Prämisse ausgehst, dass Mietnomaden aus Jux und Dollerei keine Miete zahlen. Wenn dem so wäre, dann könnte es eine Wirkung haben. Aber ich glaube eher, dass es sich in den Fällen um überforderte Menschen handelt, die die Kontrolle über ihr Leben verloren haben und auch nicht das Geld besitzen.
Skeptiker hat geschrieben: Um Dir zu verdeutlichen, dass die Einführung dieses Prinzips eine Verbesserung insbesondere für die Mieter darstellt, stelle Dir mal vor was das für den Abschluss eines Mietverhältnisses bedeutet. Bislang ist das größte Augenmerk des Vermieters darauf sich gute Mieter ins Haus zu holen. Das führt aber dazu, dass mache Vermieter es übertreiben und ärmeren Menschen oder Familien mit vielen Kindern z.B. eher nicht den Wohnraum überlassen, weil beide latent in der Gefährdung durch Mietausfall oder Beschädigungen der Wohnung höher einzustufen sind als, z.B. das ältere Beamtenehepaar ohne Kinder.
Fällt das Bonitätsrisiko aber weg, dann würde das einen erheblichen Vorteil für diejenigen bedeuten, die trotz schmaler Kassen immer Wert darauf gelegt haben ein ordentliches Mietverhältnis zu haben. Diese Leute sollten weniger Kosten und bessere Chancen am Wohnungsmarkt haben, als diejenigen, die eben als schlechte Mieter einzustufen sind. Zum Beispiel könnte für Leute mit dieser Versicherung die Kaution entfallen, weil das der Kaution zugrundeliegende Risiko ja bereits abgedeckt ist.
Okay, nur mal angenommen, es hätte diese positive Wirkung, die Du hier beschreibst. Dann könnte man denselben Effekt aber auch mit einer Mietausfallversicherung erzielen. Wo ist denn jetzt das Problem, dass die Vermieter nicht selbst diese Versicherung abschließen, ähnlich wie auch bei der Gebäudeversicherung?
Skeptiker hat geschrieben: Warum also wehrst Du Dich so sehr gegen diesen Gedanken. Alles was ich von Dir lese klingt wie "Der Vermieter soll halt die Versicherung bezahlen und die Mieter in Ruhe lassen". Okay, verstanden, aber finde ich ein wenig zu kurz gesprungen. Ich kann nicht erkennen, dass Du auf meine Argumente eingehst oder sie überhaupt zur Kenntnis nimmst.
Wir sind doch gar nicht weit auseinander. Wir sind beide der Meinung, dass dem Vermieter das Risiko für Mietausfälle genommen werden sollte. Das ist ein berechtigtes Anliegen. Es werden auf dem Versicherungsmarkt entsprechende Produkte angeboten, relativ presigünstig. Der einzige Punkt, wo wir beide auseinanderliegen ist, wer nun diese Versicherung abschließen soll, der Vermieter oder der Mieter.
Skeptiker

Re: Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(14 Apr 2019, 22:23)
Ich habe nur eine kurze Frage. Welche Wirkung soll eine solche Versicherung haben, wenn sie nicht verpflichtend ist?
Diese Versicherung hätte die absolut selbe Wirkung ob sie verpflichtend ist oder nicht. Wenn sie nicht verpflichtend ist, dann nutzen eben nur die Leuten den Vorteil, die sich versichern. Sie ist eben für alle von Vorteil die nicht betrügen.
Sören74 hat geschrieben:(14 Apr 2019, 22:23)
Ich glaube, dass Du von der Prämisse ausgehst, dass Mietnomaden aus Jux und Dollerei keine Miete zahlen. Wenn dem so wäre, dann könnte es eine Wirkung haben. Aber ich glaube eher, dass es sich in den Fällen um überforderte Menschen handelt, die die Kontrolle über ihr Leben verloren haben und auch nicht das Geld besitzen.
Nein Sören, Mietnomaden sind nicht einfach insolvente Mieter. Hier nochmal die Beschreibung dessen was ein Mietnomade ist, Du hast es offensichtlich nicht gelesen:
Das Wichtigste vorweg: Was sind Mietnomaden eigentlich?
Als Mietnomaden bezeichnet man Personen, die eine Wohnung mieten, ohne jemals die Absicht zu haben, die vereinbarte Mietsumme auch zu bezahlen. Sobald der Missstand aufgedeckt wird und eine Räumungsklage droht, beziehen sie einfach die nächste Wohnung. Durch diese Streiftouren häufen sie massenhaft Mietschulden an.
Als wäre das noch nicht schlimm genug, verwandeln einige Mietnomaden das Eigentum des Vermieters in ein Schlachtfeld. Mutwillig zerstörte Sanitäranlagen, Müllberge oder Löcher in Wänden sind keine Seltenheit. Da sie von vornherein wissen, dass sie die Räume nur vorübergehend bewohnen, wird wenig Rücksicht genommen.
Durchschnittlicher Schaden durch Mietnomaden liegt bei 25.000 €!
https://vermietsicher.de/ratgeber/2014/ ... andschaft/

Mietnomaden sind vorsätzliche Betrüger. Natürlich gibt es auch Mieter in finanziellen oder persönlichen Notlagen. Die bezeichnet man aber nicht als Mietnomaden. Ich hatte extra für diese Leute geschrieben, dass es sinnvoll ist die Prämien risikoentsprechend zu erhöhen, aber diesen Leuten die Versicherung nicht gekündigt werden solle. Es ist klar zwischen Notlage und Betrug zu unterschieden.
Sören74 hat geschrieben:(14 Apr 2019, 22:23)
Okay, nur mal angenommen, es hätte diese positive Wirkung, die Du hier beschreibst. Dann könnte man denselben Effekt aber auch mit einer Mietausfallversicherung erzielen. Wo ist denn jetzt das Problem, dass die Vermieter nicht selbst diese Versicherung abschließen, ähnlich wie auch bei der Gebäudeversicherung?
Sören, nochmal, welchen Nachteil hat denn der Mietnomade daraus, dass er nach seinem Betrug ungeschoren davon kommt, weil andere den Schaden für ihn begleichen? Genau das wäre dann der Fall. Nochmal, liest Du das was ich schreibe? Der Unterschied ist schlicht, dass es das Gegenteil dessen bewirkt was ich will. Es konserviert die Kosten weil es das Problem konserviert, und andere zahlen für den bewusst herbeigeführten Schaden anderer.
Sören74 hat geschrieben:(14 Apr 2019, 22:23)
Wir sind doch gar nicht weit auseinander. Wir sind beide der Meinung, dass dem Vermieter das Risiko für Mietausfälle genommen werden sollte. Das ist ein berechtigtes Anliegen. Es werden auf dem Versicherungsmarkt entsprechende Produkte angeboten, relativ presigünstig. Der einzige Punkt, wo wir beide auseinanderliegen ist, wer nun diese Versicherung abschließen soll, der Vermieter oder der Mieter.
Nein, tausendmal nein, es geht eben nicht darum den Vermieter zu schonen. Mein Gott ich komme nicht zu dir durch! Es geht darum eine grundlegende Verbesserung des Verhältnisses von Vermietern und Mietern herbeizuführen, indem asozialen Kriminellen, deren Schäden aktuell von redlichen Menschen bezahlt werden, das Handwerk gelegt wird. Das geht eben nur indem man eine Systematik schafft in der die Kriminellen für ihr Verhalten verantwortlich gemacht werden. Es geht NICHT darum den Vermieter zu schützen, sondern das Mietverhältnis von Mieter und Vermieter vor Kriminellen zu schützen.
Sören74

Re: Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(14 Apr 2019, 23:01)

Nein, tausendmal nein, es geht eben nicht darum den Vermieter zu schonen. Mein Gott ich komme nicht zu dir durch! Es geht darum eine grundlegende Verbesserung des Verhältnisses von Vermietern und Mietern herbeizuführen, indem asozialen Kriminellen, deren Schäden aktuell von redlichen Menschen bezahlt werden, das Handwerk gelegt wird. Das geht eben nur indem man eine Systematik schafft in der die Kriminellen für ihr Verhalten verantwortlich gemacht werden. Es geht NICHT darum den Vermieter zu schützen, sondern das Mietverhältnis von Mieter und Vermieter vor Kriminellen zu schützen.
Bei einem Mietnomaden wäre doch so eine Versicherung wirkungslos, wenn er sie abschließen muss und der vorher von Dir gemachten Aussage. Denn wenn der Mietnomade vorsätzlich handelt, dann würde die Versicherung für ihn auch nicht zahlen (nur bei grober Fahrlässigkeit des Versicherers). Eine sogenannte Mietnomadenversicherung für den Vermieter würde aber einspringen, wenn der Mietnomade vorsätzlich handelt.
Skeptiker

Re: Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(14 Apr 2019, 23:19)
Bei einem Mietnomaden wäre doch so eine Versicherung wirkungslos, wenn er sie abschließen muss und der vorher von Dir gemachten Aussage. Denn wenn der Mietnomade vorsätzlich handelt, dann würde die Versicherung für ihn auch nicht zahlen (nur bei grober Fahrlässigkeit des Versicherers). Eine sogenannte Mietnomadenversicherung für den Vermieter würde aber einspringen, wenn der Mietnomade vorsätzlich handelt.
Da sehe ich die einzige sinnvolle gesetzliche Ergänzung, weil es dort sinnvoll wäre, dass die Versicherung zwar für den Schaden nicht aufkommen sollte, jedoch dem Geschädigten gegenüber in Vorleistung gehen sollte um dem Schädiger gegenüber als Kläger aufzutreten.

Das hätte den Vorteil, dass der Sinn der Versicherung nicht nur auf fahrlässige Handlungen beschränkt wäre und die Versicherung sich dieser Leute entledigen könnte. Dadurch wäre auch sichergestellt, dass dauerhaft diese Risiken aus der Versichertengemeinschaft entfernt werden.

So wie PKW-Haftpflichtversicherungen die (gesetzliche) Besonderheit haben, dass sie Pflichtversicherungen sind, wäre die Besonderheit bei der Mieterversicherung, dass sie auch für vorsätzliche Handlungen dem Geschädigten gegenüber leisten würde, sich die Ansprüche aber vom Schädiger zurückholen kann. Dadurch stellt man den Mietnomaden in einem Rechtsstreit gegen die Versicherungsgesellschaft auf, was dieser immer verliert. Es bleiben dann zwar einzelne Fälle von der Versicherung zu begleichen, aber deren Anzahl wäre deutlich geringer als das was heute über die Mietnomadenversicherung von der Gemeinschaft der guten Mieter getragen werden muss.
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Re: Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Domingo hat geschrieben:(14 Apr 2019, 13:14)

Keine Versicherung zahlt bei Vorsatz wie Mietnomadentum
Was ist das? Mietnomadentum?
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Re: Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

Beitrag von Skeptiker »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(15 Apr 2019, 01:00)
Was ist das? Mietnomadentum?
Das Wichtigste vorweg: Was sind Mietnomaden eigentlich?
Als Mietnomaden bezeichnet man Personen, die eine Wohnung mieten, ohne jemals die Absicht zu haben, die vereinbarte Mietsumme auch zu bezahlen. Sobald der Missstand aufgedeckt wird und eine Räumungsklage droht, beziehen sie einfach die nächste Wohnung. Durch diese Streiftouren häufen sie massenhaft Mietschulden an.
Als wäre das noch nicht schlimm genug, verwandeln einige Mietnomaden das Eigentum des Vermieters in ein Schlachtfeld. Mutwillig zerstörte Sanitäranlagen, Müllberge oder Löcher in Wänden sind keine Seltenheit. Da sie von vornherein wissen, dass sie die Räume nur vorübergehend bewohnen, wird wenig Rücksicht genommen.
Durchschnittlicher Schaden durch Mietnomaden liegt bei 25.000 €!
https://vermietsicher.de/ratgeber/2014/ ... andschaft/

Das interessante ist, dass diese Leute damit sehr lange durchkommen und nicht nur einmal, sondern immer wieder sehr großen Schaden anrichten.

Was passiert mit solchen Leuten eigentlich in Australien?
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Re: Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Skeptiker hat geschrieben:(15 Apr 2019, 08:31)

https://vermietsicher.de/ratgeber/2014/ ... andschaft/

Das interessante ist, dass diese Leute damit sehr lange durchkommen und nicht nur einmal, sondern immer wieder sehr großen Schaden anrichten.

Was passiert mit solchen Leuten eigentlich in Australien?
Danke. Diese Spezies gibt es auch bei uns aber sie kommen damit nicht immer wieder durch.

Wohnungsvermietung geschieht hier 98% durch Makler. Wir nennen das Real Estate Agents und denen haengst nicht der Ruf an wie in Deutschland. Wer kauft oder verkauft geht zu einem Real Estate Agent genauso wer vermietet oder mieten will.

Um zu mieten, brauchst du Referenzen, Bankauszuege, Verdienstbescheinigungen! Der Real Estate Agent muss diese Referenzen pruefen. Der Vermieter hat das letzte Wort. Aber immer wieder passiert es das welche durchs Netz schluepfen. Gefaelschte Referenzen zB.

Unsere Mieter Versicherung wird vom Vermieter abgeschlossen und soll den Vermieter vor Schaeden und finaziellen Ausfaellen die der Mieter verschulded schuetzen.

Australien ist kein Mieter Markt. Die Mehrzahl der Leute wohnen in eigenen Hauesern und Wohnungen aber der Trend ist hin zur Miete das die Preise fuer Haueser und Eigentumswohnungen vor allen in den Staedten immer mehr ausser Reichweite fuer junge Familien liegen. Schuld daran ist Spekulation und dem Hunger der Chinesen fuer Investitionen in Australien.

Eigentum war immer eine der groessten Geldanlagen und durch Kauf und Verkauf des Hauses war und ist mehr Geld zu machen als mit einer anderen Geldanlage. Wir Leben seit 35 Jahren hier und hatten eine Wohnung und sind jetzt im 3 Haus und jedesmal verkauften wir mit sattem Gewinn. Dieser ist steuerfrei da wir in unserer Imobilie wohnen (erster Wohnsitz). Gewinn Steuern muss man nur zahlen wenn man nicht in der Imobilie wohnt. Der letzte Verkauf in Sydney hat unseren Lebensabend gesichert! Wir Leben jetzt in Queensland und unser neues Haus (Baujahr 2014) hat bereits 28% an Wert gewonnen.
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Re: Mieter und Vermieter - auch ein Politikum?

Beitrag von Sören74 »

Wie ich gerade sehe, räumen zum Glück die höchsten Gerichte den Mietern ihre Rechte ein. So wurde noch mal festgehalten, dass ein Mieter die Wohnung nicht streichen muss, wenn er sie unrenoviert übernommen hat.

https://www.verbraucherschutz.tv/2018/0 ... i-zr-27716
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