Das Jahr im Garten

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Eulenwoelfchen

Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Amun Ra hat geschrieben:(15 Oct 2020, 00:00)

Sehr schöner Beitrag!

Ich möchte den zitierten Teil nur gerne sekundieren: Ich habe erst kürzlich von meiner Großmutter ein Glas selbstgemachte Kirschmarmelade geöffnet. Aus dem Jahr 2002. Kein Problem. Schmeckt noch immer hervorragend.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Selbst geöffnete Marmelade/Gelee, sofern selbstgemacht, ist mir noch nie verschimmelt oder anderweitig schlecht geworden, sofern man eine einfache Regel beachtet hat: Keine Brotkrümel in die Marmelade einbringen! Nicht mit dem Messer, mit dem man die Butter aufgebracht hat, ins Marmeladenglas gehen, sondern einen extra Löffel benutzen!
Ihre Erfahrungen und Hinweise kann ich nur 1:1 bestätigen. Ich habe auch sehr oft geöffnete Marmeladen im Kühlschrank, ohne das diese schimmeln oder sonstwie verderben. Fett usw. ist natürlich tödlich und Entnahme mit sauberen Löffeln wichtig.
Ungeöffnet braucht es natürlich keine Kühlung zum Lagern. Nebeneffekt: Spart Strom!

Dass ihre Marmelade nach 18 Jahren noch gut war und schmeckte, glaube ich sofort. Aber ich wollte nicht zu dick auftragen, wie lange sich selbst Eingemachtes halten kann.
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JJazzGold
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(14 Oct 2020, 21:47)

Weiter oben habe ich das Stichwort Johannisbeergelee gelesen. Da ist mir meine ganze Unfähigkeit noch mal so richtig bewusst geworden. Gelee sollte es werden. Meine gesamte Johannisbeeren Ernte habe ich entsaftet. Zwischengelagert in Trollinger Flaschen ( jeweils 1 Liter, versteht sich, 12 Stck. ) um zu gegebener Freizeit daraus Johannisbeergelee zu basteln, kochen, herzustellen.
Pro 1 Liter Saft, anderthalb Kilo Geleezucker, so stand´s auf der Zuckertüte. Das Ergebnis war niederschmetternd. Dicklicher Saft, Plempe.
Zuckerdosis erhöht. Ergebnis völlig unbefriedigend. Bei drei Kilo Gelierzucker auf einen Liter Johannisbeersaft war eine gesättigte Lösung erreicht, der Zucker löste sich nicht mehr auf. Die Konsistenz immer noch Schmierseifen ähnlich.
Ein Miracle.
Jetzt habe ich so an die zwanzig Gläser von dem Zeug rumstehen. Nicht mal zum verschenken geeignet. Da ich gerade abnehme, Stand 9,5 kg in den letzten sechs Wochen, ist das gar nicht so unflott. Zum Morgenkaffee nehme ich immer 150 g Magerquark, das Zeug dazwischen gerührt, und schon ist es essbar.
Trotzdem bleiben meine Johannisbeerstämme mir ja erhalten und im nächsten Jahr wird das Problem sich nicht selbsttätig abschaffen.
Leute, Hilfe!
P.S. Drei Liter Saft habe ich noch in Reserve. Gerne würde ich sie kostenfrei an irgend einen armen Tropf verschicken, der bereit ist, die gleiche deprimierenden Erfahrungen zu machen.
Das klingt seltsam.
Liegt vielleicht an der Zwischenlagerung? Meine Mutter kocht das Gelee immer direkt nach der Dampf-Entsaftung. Sie meint, dass sie sogar weniger Zucker benötigt, weil so viel Pektin in den roten Johannisbeeren ist.
Du könntest Zitronensäure, gibt es in Päckchen im Regal mit Backzutaten, dazu geben. Vielleicht geliert dein Saft damit besser und das Gelee wird auch nicht so süß? Mehr fällt mir dazu nicht ein.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(16 Sep 2020, 02:21)

Ja, das war es. Johannisbeer-/Himbeer- und Aprikosenvinaigrette zu Brezenknödl-Carpaccio.

Johannisbeervinaigrette:
2 TL Johannisbeergelee
1-2 TL weisser Balsamico
1 EL Olivenöl
Prise Chilipfeffer (kann man auch weglassen, wenn jemand Schärfe nicht so mag)
Schwarzer Pfeffer

Allse gut in einem Schälchen mit einem Schneebesen zu einer dickflüssigen Vinaigrette verrühren.
(Wichtig ist, dass die Vinaigrette noch schön vom Löffel tropft, damit man sie auf den dünn aufgeschnittenen Knödelscheiben
in feinen Spuren drüberträufeln kann. Das Auge ißt ja mit.

Analog dazu finde ich auch Himbeer- bzw. Aprikosenpfirsich-Vinaigrette parallel dazu für ein abwechslungsreiches Knödelcarpaccio recht essbar.

Bei Himbeervinaigrette nehme ich statt weissem Balsamico
roten, möglichst guten. Himbeeressig, so er nicht zu scharf ist, wäre sicher auch eine Option. Habe ich aber nicht, zumindest keinen guten.

Aprikosen-/Pfirsich-Vinaigrette mache ich aus selbstgemachter Marmelade, deren Früchte bei der Marmeladenzubereitung ganz fein püriert wurden.
Dosierung und Zutaten in etwa wie bei Johannisbeergelee. Wobei die Menge des jeweiligen Gelees bzw. der Marmelade vom persönlichen Geschmack abhängig ist.
Ich mag es, wenn die jeweilige Vinaigrette sehr eindeutig verrät, um welche Frucht es sich handelt.
Meine Knödel (meist in Kastenform gebackene Breznknödel) lasse ich im Kühlschrank über Nacht kalt werden und schneide sie dann einfach
auf der Brotmaschine in dünne, ca. 3 mm dünne Scheiben).

Ich mag so fruchtige, leicht süßliche und sehr verschiendene Aromen und Geschmacksnoten bei einem Gericht wie Knödelcarpaccio sehr.
Ist aber möglicherweise nicht jedermanns Sache. Damit habe ich jetzt zumindest geschafft, etwas gleich zu erledigen, statt "morgen ist auch noch ein Tag", aus dem
dann der St. Nimmerleinstag wird, weil man es im Tagestrubel aus den Augen verlor.

Wie auch immer, das Johannisbeergelee deiner Mutter ist auf jeden Fall Premiumklasse. Und wer so gutes Powidl wie du machen kann,
muss einfach sehr gut kochen können und Sinn für Feinheiten und Nuancen haben, manchmal auch die Geduld und Zeit...die zubereitete Speisen, was auch immer, dann
vom Magenfüller zu einem Erlebnis für Zunge und Gaumen zu machen.

In diesem Sinne, genieß die schönen, warmen Spätsommertage. Ich war auch die ganze Zeit draussen bis die Sonne verschwand. Sommerküche gereingt, gemalert
und das Ablage-Board geschliffen und neu gewachst. Nur der Tisch muss noch warten. Wie das immer gern so ist, ging mir ausgerechnet zum Schleifen der Eichentischplatte das Schleifpapier für die Rotex-Schwingschleifermaschine aus(war mein erster Handwerksgehversuch als Rotzbub, zum Entsetzen meiner Mutter, die nicht fassen konnte, was ich aus den damals schon älteren Eichenbohlen machte. :D - Obwohl die Bretter nur sinnlos und von ihr nicht beachtet herumstanden).

Dieses 70 Jahre alte Eichenholz ist hart wie "Stahl" und man braucht scharfe Schleifblätter.
Aber Rom, so sagt man, wurde auch nicht an einem Tag erbaut...

Wünsche dir und deiner Frau Mutter noch reichlich schöne und warme Sonnentage. Und dass ihr diese gesund, wohlauf und mit was Feinem auf dem Teller genießen könnt. :)
Für das Rezept habe ich mich noch gar nicht bedankt, shame, und tue es hiermit.
Am Wochenende ist Kirchweih, da gibt es Gans. Aber an den Wochenenden danach kommt Wild auf den Tisch und damit auch Semmelknödel, wie üblich zu viele, dann werde ich dein Carpaccio ausprobieren. :thumbup:

Im Garten wird abgeräumt. Die letzten Tomaten reifen drinnen nach, aber erreichen längst nicht mehr das Aroma. Die Zucchini und Gurken haben schon aufgegeben, aber die Paprika tragen noch gut. Die lasse ich noch eine Weile im Gewächshaus.
Wie üblich konnte ich die Finger nicht von einigen ausgefallenen Zwiebelgewächsen lassen, die müssen noch in den Boden. Aber nicht heute - es gießt. Nächste Woche soll es ja noch einmal wärmer werden.

Bist du der Eichenbohlen Herr geworden? ;)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(14 Oct 2020, 23:49)

OMG! - 1,5 kg Einmachzucker auf 1l Saft... Da können Sie sich das Saftmachen sparen. Frieren Sie die Früchte einfach ein, holen Sie sich einfach nur ein paar Beeren, die sie dann auf eine Pck. Einmachzucker legen. Schon ist das Früstücksmüsli fertig. :D

Sorry und Spaß beiseite: 1,5 kg Gelier-/Einmachzucker auf 1kg/l Frucht ist VIEL ZUVIEL!! - Lassen Sie sich von den Zuckerherstellern nicht
mit Empfehlungen zur Dosierung hinters Licht führen, die nur eien Zwech haben: Ihnen möglichst hohen Verbrauch einzureden, und möglichst viel Zucker an Sie zu verkaufen. Generell wird ohnehin zuviel Zucker in Nahrungsmitteln verwendet.
Himmel, dieses Mischungsverhältnis habe ich gar nicht wahrgenommen, sprich umgekehrt wahrgenommen. Du hast recht, so kann das nur Zuckerpampe werden.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Umetarek »

Mir haben sie gesagt, ich bräuchte beim Quittengelee kein Gelierzucker, wäre ja genug Pektin drin, grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr! Ist zwar sehr lecker aber taugt höchstens zum Mixen mit Joghurt oder auf den Griesbrei.
Die weitaus größere zweite Fuhre ist perfekt geworden :) und Quittenbrot hab ich jetzt bis zum Abwinken, die Reste von letztem Jahr haben wir bei der ersten Fuhre vertilgt.
Gut das mein Sohn und meine Schwiegertochter so fleissig geholfen haben, hab zu viel gepflückt!
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Umetarek hat geschrieben:(15 Oct 2020, 08:45)

Mir haben sie gesagt, ich bräuchte beim Quittengelee kein Gelierzucker, wäre ja genug Pektin drin, grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr! Ist zwar sehr lecker aber taugt höchstens zum Mixen mit Joghurt oder auf den Griesbrei.
Die weitaus größere zweite Fuhre ist perfekt geworden :) und Quittenbrot hab ich jetzt bis zum Abwinken, die Reste von letztem Jahr haben wir bei der ersten Fuhre vertilgt.
Gut das mein Sohn und meine Schwiegertochter so fleissig geholfen haben, hab zu viel gepflückt!
Seufz, Neid pur, Quitten hätte ich auch gerne, aber die sind hier nirgendwo zu bekommen.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Umetarek »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Oct 2020, 08:56)

Seufz, Neid pur, Quitten hätte ich auch gerne, aber die sind hier nirgendwo zu bekommen.
Wir selbst haben auch keine, aber wir kennen einige die haben und nichts damit anstellen, sich aber über etwas Gelee und Quittenbrot im Austausch freuen!
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Umetarek hat geschrieben:(15 Oct 2020, 09:01)

Wir selbst haben auch keine, aber wir kennen einige die haben und nichts damit anstellen, sich aber über etwas Gelee und Quittenbrot im Austausch freuen!
Gut, dass du mich daran erinnerst, einen Blick in Mundraub.org zu werfen. :thumbup:
Vielleicht finde darüber den einen oder anderen Quittenbaum in der näheren Umgebung, bei dem ich mich bedienen darf. Uns gegenüber ist eine Streuobstwiese mit Apfel- und Birnbäumen, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen, aber da sollen sich die bedienen, die nicht wie ich selbst Apfelbäume im Garten haben. Ausgezeichnete Birnen bekomme ich von einem befreundeten Bauern in Schwifting geschenkt. Aber, wie gesagt, Quitten habe ich hier noch nicht entdeckt.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Eulenwoelfchen »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Oct 2020, 08:07)

Für das Rezept habe ich mich noch gar nicht bedankt, shame, und tue es hiermit.
...Im Garten wird abgeräumt. Die letzten Tomaten reifen drinnen nach,..
Bist du der Eichenbohlen Herr geworden? ;)
Nix shame on you. Du hast la schließlich auch anderes zu tun. Ausserdem war ic es, der nicht "lieferte"

Ja, mit den Tomaten geht es zuende. Nur die Sorte Delicacy trägt noch (hocharomatische,pflaumenförmige Cocktailtomate) trägt noch.
Die letzte Ernte habe ich zu meiner "Ofentomatensauce di casa" verarbeitet und dann eingeweckt. Eine sehr aromatische Sauce mit den eigenen, hochreifen Tomaten. FürNudelgericht, als Basis für Bolonese, Bruschetta usw. *schleck*

Ja, der Eichenholztisch ist schön geworden. War zwar einiges an Arbeit (Risse, Aststellen mit einer Mischung aus Eichenholzstaub und wasserfesten Holzleim verspachtelt, dann aushärten lassen und den überschüssigen Leim wegschleifen, dann nochmals alles besonders fein in einem zweiten Durchgang schön glatt schleifen und letzlich in drei dünn aufgetragenen Edelwachsschichten versiegeln).

Der Lohn ist die wunderschöne Zeichnung und Patina des alten Eichenholzes und der Vorzug, daas das Wachs im Gegensatz zu Lack eine
perfekte, die Holzfarbe nicht verändernde (atmende !) Holzoberfläche ergibt, die man auch problemlos nass abwischen kann.
Ausserdem wird das Wachs nicht spröde und rissig wie alternder Lack.

Als ich den Tisch renoviert habe, war es noch schön warm draussen und das stuabige Schleifen im Freien sogar etwas wie eine "kontentamblive Erholung". :D

Zum Johannisbeergelee-Fall: Ich vermute, Herr oder Frau Jorrike hat das Gelee nicht richtig oder gar nicht aufgekocht.
Deshalb gelierte das ganze auch nicht richtig. Zumindest habe ich in der Schilderung nichts zu einem Einkochvorgang gelesen.

Apropos Pektin: Ich habe mal von eigenem Apfelsaft (Sorte Goldparmäne, spezialgewürzt, dampfentsaftet) einen Apfellikör gemacht. Halb Saft, halb 96%-iger Nahrungsmittel-Alkohol. Das Gemisch stockte zu meiner Überraschung schon beim Verrühren und dann noch mehr in der Flasche. Als Verdauungs-Likörchen im Gläschen ist das eher ein Vergnügen wie Eierlikörschlecken.
Schmeckt zwar richtig gut...naja...als Schnapserl aber eher unästhetisch-amateurhaft. Dafür aber als Zutat zum Kochen und Backen
statt teurem Calvados bestens geeignet. Wenn man nur ein Drittel Alkohol nimmt, und 2 Drittel Saft, bleibt der Likör aber schön
flüssig und klar, wie weitere Versuchsreihen ergaben. Ist dann halt mehr so Mädchenlikör,schmeckt aber recht gut.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(15 Oct 2020, 10:01)

Nix shame on you. Du hast la schließlich auch anderes zu tun. Ausserdem war ic es, der nicht "lieferte"

Ja, mit den Tomaten geht es zuende. Nur die Sorte Delicacy trägt noch (hocharomatische,pflaumenförmige Cocktailtomate) trägt noch.
Die letzte Ernte habe ich zu meiner "Ofentomatensauce di casa" verarbeitet und dann eingeweckt. Eine sehr aromatische Sauce mit den eigenen, hochreifen Tomaten. FürNudelgericht, als Basis für Bolonese, Bruschetta usw. *schleck*

Ja, der Eichenholztisch ist schön geworden. War zwar einiges an Arbeit (Risse, Aststellen mit einer Mischung aus Eichenholzstaub und wasserfesten Holzleim verspachtelt, dann aushärten lassen und den überschüssigen Leim wegschleifen, dann nochmals alles besonders fein in einem zweiten Durchgang schön glatt schleifen und letzlich in drei dünn aufgetragenen Edelwachsschichten versiegeln).

Der Lohn ist die wunderschöne Zeichnung und Patina des alten Eichenholzes und der Vorzug, daas das Wachs im Gegensatz zu Lack eine
perfekte, die Holzfarbe nicht verändernde (atmende !) Holzoberfläche ergibt, die man auch problemlos nass abwischen kann.
Ausserdem wird das Wachs nicht spröde und rissig wie alternder Lack.

Als ich den Tisch renoviert habe, war es noch schön warm draussen und das stuabige Schleifen im Freien sogar etwas wie eine "kontentamblive Erholung". :D

Zum Johannisbeergelee-Fall: Ich vermute, Herr oder Frau Jorrike hat das Gelee nicht richtig oder gar nicht aufgekocht.
Deshalb gelierte das ganze auch nicht richtig. Zumindest habe ich in der Schilderung nichts zu einem Einkochvorgang gelesen.

Apropos Pektin: Ich habe mal von eigenem Apfelsaft (Sorte Goldparmäne, spezialgewürzt, dampfentsaftet) einen Apfellikör gemacht. Halb Saft, halb 96%-iger Nahrungsmittel-Alkohol. Das Gemisch stockte zu meiner Überraschung schon beim Verrühren und dann noch mehr in der Flasche. Als Verdauungs-Likörchen im Gläschen ist das eher ein Vergnügen wie Eierlikörschlecken.
Schmeckt zwar richtig gut...naja...als Schnapserl aber eher unästhetisch-amateurhaft. Dafür aber als Zutat zum Kochen und Backen
statt teurem Calvados bestens geeignet. Wenn man nur ein Drittel Alkohol nimmt, und 2 Drittel Saft, bleibt der Likör aber schön
flüssig und klar, wie weitere Versuchsreihen ergaben. Ist dann halt mehr so Mädchenlikör,schmeckt aber recht gut.
Von deinem Apfelschnapps hattest du mir eine Flasche zukommen lassen. Ganz schön hochprozentig. ;) Und ja, stark geliert. Ich habe ihn auf die Fensterbank über die Heizung gestellt, da wurde Gelee wieder zu Saft und er schmeckte richtig lecker. So leicht angewärmt kam das Apfelaroma zum Tragen und er wurde zu unserem Lieblingsdigestif. So hochprozentig wie er war, müsste man damit auch flambieren können, aber das konnte ich nicht mehr ausprobieren, dazu war er zu schnell weg.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Eulenwoelfchen »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Oct 2020, 10:30)

Von deinem Apfelschnapps hattest du mir eine Flasche zukommen lassen. Ganz schön hochprozentig. ;) Und ja, stark geliert. Ich habe ihn auf die Fensterbank über die Heizung gestellt, da wurde Gelee wieder zu Saft und er schmeckte richtig lecker. So leicht angewärmt kam das Apfelaroma zum Tragen und er wurde zu unserem Lieblingsdigestif. So hochprozentig wie er war, müsste man damit auch flambieren können, aber das konnte ich nicht mehr ausprobieren, dazu war er zu schnell weg.
Jessas na, das wusste ich gar nicht mehr. :D - Ich habe da noch reichlich was über von der gelierten Version. Adresse habe ich noch. Dann kannst du mal berichten, ob das Likörchen zum Flambieren taugt. Müsste gehen, meinen Berechnungen zufolge müsste der Likör so bei 47-50% liege. Werde mich mit dem Versand tummeln, Merkzettel hängt schon am Bildschirm...damit ich es nicht wieder verschussle wie beim Rezept. :)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(15 Oct 2020, 10:38)

Jessas na, das wusste ich gar nicht mehr. :D - Ich habe da noch reichlich was über von der gelierten Version. Adresse habe ich noch. Dann kannst du mal berichten, ob das Likörchen zum Flambieren taugt. Müsste gehen, meinen Berechnungen zufolge müsste der Likör so bei 47-50% liege. Werde mich mit dem Versand tummeln, Merkzettel hängt schon am Bildschirm...damit ich es nicht wieder verschussle wie beim Rezept. :)
Da freue ich mich! :) :) :)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Oct 2020, 08:56)

Seufz, Neid pur, Quitten hätte ich auch gerne, aber die sind hier nirgendwo zu bekommen.
Türkische Läden haben die um diese Jahreszeit oft.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Oct 2020, 12:26)

Türkische Läden haben die um diese Jahreszeit oft.
Mein Türke leider nicht, die gehen hier angeblich zu wenig, ebenso wie Williamsbirnen. :|
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Amun Ra »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Oct 2020, 08:56)

Seufz, Neid pur, Quitten hätte ich auch gerne, aber die sind hier nirgendwo zu bekommen.
Ich habe auf meinem Bongert noch zwei Bäume die tragen wie verrückt (waren mal vier, aber der Feuerbrand hat zwei davon erwischt). Mama Ra macht daraus immer Quittengelee und Quittenspeck. Den Rest holt die Genossenschaft (und wer auch immer sonst des Weges kommt und sich einen Korb voll pflückt) zum schnapsen.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Amun Ra hat geschrieben:(15 Oct 2020, 21:47)

Ich habe auf meinem Bongert noch zwei Bäume die tragen wie verrückt (waren mal vier, aber der Feuerbrand hat zwei davon erwischt). Mama Ra macht daraus immer Quittengelee und Quittenspeck. Den Rest holt die Genossenschaft (und wer auch immer sonst des Weges kommt und sich einen Korb voll pflückt) zum schnapsen.
“Wer auch immer sonst des Weges kommt“ klingt verlockend. ;)
Wenn ich mich richtig erinnere, dann sind wir quasi Nachbarn. (Hoffe ich jedenfalls :) )
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Umetarek »

Amun Ra hat geschrieben:(15 Oct 2020, 21:47)

Ich habe auf meinem Bongert noch zwei Bäume die tragen wie verrückt (waren mal vier, aber der Feuerbrand hat zwei davon erwischt). Mama Ra macht daraus immer Quittengelee und Quittenspeck. Den Rest holt die Genossenschaft (und wer auch immer sonst des Weges kommt und sich einen Korb voll pflückt) zum schnapsen.
Was dem einen sein Brot ist dem anderen sein Speck, da bekommt der Spruch: in der allergrößten Not... eine ganz andere Wendung.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Zinnamon »

Umetarek hat geschrieben:(16 Oct 2020, 07:09)

Was dem einen sein Brot ist dem anderen sein Speck, da bekommt der Spruch: in der allergrößten Not... eine ganz andere Wendung.
Speck? ..Interessant. Kannte bisher bloss: wat den eenen sin Uhl, is den anneren sin Nachtigal. :p
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Amun Ra »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Oct 2020, 22:27)

“Wer auch immer sonst des Weges kommt“ klingt verlockend. ;)
Ich bin mit meiner Obstwiese nicht so pingelig wie manch andere. An meiner Obstwiese darf sich jeder bedienen. Muss ich schon weniger machen. :D
Wenn ich mich richtig erinnere, dann sind wir quasi Nachbarn. (Hoffe ich jedenfalls :) )
Schwäbische Alb. Tiefste schwäbische Alb. :)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Amun Ra hat geschrieben:(16 Oct 2020, 10:29)

Ich bin mit meiner Obstwiese nicht so pingelig wie manch andere. An meiner Obstwiese darf sich jeder bedienen. Muss ich schon weniger machen. :D

Schwäbische Alb. Tiefste schwäbische Alb. :)
Gute 2 Stunden, das liesse sich mit einem schönen Ausflug kombinieren. Ist es recht, wenn ich mich nächsten Herbst bei dir melde?
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von schokoschendrezki »

Weiden galten für mich bislang als quasi unverwüstlich und unerbittlich in ihrem Wachstumsdrang. Ich hab' ... äh ... vier Stück in meinem Garten. Man kann einfach Teile davon abschneiden und irgendwo einpflanzen. Zum Beispiel für ein "Weidenzelt" für die kleinen Enkel. In diesem Frühjahr ist die größte der vier Weiden einfach so mir nix dir nix krank geworden, ist inzwischen völlig kahl. Was kann das sein? Ich verwende keinerlei irgendwelche Chemikalien im Garten. Sie ist dummerweise auch dermaßen groß, dass ich sie mit keiner Leiter irgendwie selbst beklettern und klammheimlich beseitigen könnte. Höhenangst kommt dazu. Man hat mir schon gesagt, dass das sehr teuer werden könnte.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Amun Ra »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Oct 2020, 11:03)

Weiden galten für mich bislang als quasi unverwüstlich und unerbittlich in ihrem Wachstumsdrang. Ich hab' ... äh ... vier Stück in meinem Garten. Man kann einfach Teile davon abschneiden und irgendwo einpflanzen. Zum Beispiel für ein "Weidenzelt" für die kleinen Enkel. In diesem Frühjahr ist die größte der vier Weiden einfach so mir nix dir nix krank geworden, ist inzwischen völlig kahl. Was kann das sein? Ich verwende keinerlei irgendwelche Chemikalien im Garten. Sie ist dummerweise auch dermaßen groß, dass ich sie mit keiner Leiter irgendwie selbst beklettern und klammheimlich beseitigen könnte. Höhenangst kommt dazu. Man hat mir schon gesagt, dass das sehr teuer werden könnte.
Sofern der Baum in Deutschland steht rate ich dir dringend davon ab, selbst mit der Motorsäge so mir nichts, dir nichts Hand anzulegen. Das kann je nach Gemeinde nämlich richtig teuer werden. Und ich meine damit bis zu 5-stellig teuer. Erkundige dich zuallererst, ob es in der entsprechenden Gemeinde eine Baumschutzsatzung und/oder einen Gemeindeförster gibt. Wie die Regularien in deiner spezifischen Gemeinde aussehen, ob etwa eine Genehmigung erforderlich oder womöglich sogar eine Ortsbegehung notwendig ist. Wenn du Pech hast und der Baum steht im Baumkataster (auf Privatgrund eigentlich nur für geschützte Bäume denkbar) würde ich gleich zweimal einen großen Bogen um die Idee, ihn mal bei Nacht und Nebel umzulegen, machen. Denn das kann richtig Ärger geben.

/edit: Bezgl. der kahlen Weide: Es gibt Pilzerkrankungen bei Bäumen die meldepflichtig sind. Betrifft auch die Weide mit ein oder zwei Varianten. Ansonsten sind Weiden generell eher etwas anfällig für diverse Krankheiten. Bei den meisten Erkrankungen hilft dann meist auch nur das Umlegen.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Amun Ra hat geschrieben:(16 Oct 2020, 13:06)

Sofern der Baum in Deutschland steht rate ich dir dringend davon ab, selbst mit der Motorsäge so mir nichts, dir nichts Hand anzulegen. Das kann je nach Gemeinde nämlich richtig teuer werden. Und ich meine damit bis zu 5-stellig teuer. Erkundige dich zuallererst, ob es in der entsprechenden Gemeinde eine Baumschutzsatzung und/oder einen Gemeindeförster gibt. Wie die Regularien in deiner spezifischen Gemeinde aussehen, ob etwa eine Genehmigung erforderlich oder womöglich sogar eine Ortsbegehung notwendig ist. Wenn du Pech hast und der Baum steht im Baumkataster (auf Privatgrund eigentlich nur für geschützte Bäume denkbar) würde ich gleich zweimal einen großen Bogen um die Idee, ihn mal bei Nacht und Nebel umzulegen, machen. Denn das kann richtig Ärger geben.

/edit: Bezgl. der kahlen Weide: Es gibt Pilzerkrankungen bei Bäumen die meldepflichtig sind. Betrifft auch die Weide mit ein oder zwei Varianten. Ansonsten sind Weiden generell eher etwas anfällig für diverse Krankheiten. Bei den meisten Erkrankungen hilft dann meist auch nur das Umlegen.
Zu Hilfe! - Echt, sind Weiden in D so irrwitzig geschützt?
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Umetarek »

Also an Bächen nicht, da schaut man, dass die Erlen erhalten bleiben, Weiden sind da nicht so gerne gesehen.
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Amun Ra
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Amun Ra »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(16 Oct 2020, 17:38)

Zu Hilfe! - Echt, sind Weiden in D so irrwitzig geschützt?
Nicht Weiden speziell. Bäume generell (mit der einzigen Ausnahme: Obstbäume auf Streuobstwiesen). In Bezug auf Baumfällarbeiten kommt es auf die jeweilige Gemeinde drauf an. Die Gemeinden haben das Recht eigene Baumschutzsatzungen zu erlassen, in welchen geregelt ist welche Bäume man unter welchen Umständen fällen darf und welche nicht. In den letzten Jahren liberalisiert sich das ganze zwar immer mehr und viele Gemeinden schaffen ihre Baumschutzsatzungen zugunsten der Länder- bzw. Bundesnaturschutzgesetze ab, aber manche Gemeinden halten ehern an ihren eigenen Satzungen fest. Und legen auch den Bußgeldkatalog im Rahmen der Länderregelungen fest (in MeckPomm sind zum Beispiel Bußgelder zwischen €50 und €100.000 möglich). Darum gilt grundsätzlich: ein kurzer Anruf oder ein kurzer Besuch im örtlichen Rathaus ist nicht verkehrt.

Anekdote: Als wir uns nach einem Baugrundstück für unser Eigenheim umgeschaut haben, haben wir ein großartiges Grundstück gefunden. Tolle Hanglage nach Süden (Aussicht = traumhaft!), ruhig gelegen und mit guter Erreichbarkeit zu Fuß von ÖPNV, Bäcker, Metzger und schlagmichtot. Sogar spottbillig! Einziger Haken: Die mind. 200-300 Jahre alte Eiche darauf. Die war im örtlichen Baumkataster aufgrund ihres Alters erfasst und damit quasi unfällbar. Und so schön auf dem Grundstück positioniert, dass wir unser Haus hätten um den Baum herum bauen müssen (viel Spaß dabei keine Wurzeln beim auskellern zu beschädigen!). Und somit in Fläche und Höhe so dermaßen eingeschränkt gewesen wären, dass wir auch gleich in unserer Wohnung hätten bleiben können. :|
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Amun Ra hat geschrieben:(16 Oct 2020, 19:48)

Nicht Weiden speziell. Bäume generell (mit der einzigen Ausnahme: Obstbäume auf Streuobstwiesen). In Bezug auf Baumfällarbeiten kommt es auf die jeweilige Gemeinde drauf an. Die Gemeinden haben das Recht eigene Baumschutzsatzungen zu erlassen, in welchen geregelt ist welche Bäume man unter welchen Umständen fällen darf und welche nicht. In den letzten Jahren liberalisiert sich das ganze zwar immer mehr und viele Gemeinden schaffen ihre Baumschutzsatzungen zugunsten der Länder- bzw. Bundesnaturschutzgesetze ab, aber manche Gemeinden halten ehern an ihren eigenen Satzungen fest. Und legen auch den Bußgeldkatalog im Rahmen der Länderregelungen fest (in MeckPomm sind zum Beispiel Bußgelder zwischen €50 und €100.000 möglich). Darum gilt grundsätzlich: ein kurzer Anruf oder ein kurzer Besuch im örtlichen Rathaus ist nicht verkehrt.

Anekdote: Als wir uns nach einem Baugrundstück für unser Eigenheim umgeschaut haben, haben wir ein großartiges Grundstück gefunden. Tolle Hanglage nach Süden (Aussicht = traumhaft!), ruhig gelegen und mit guter Erreichbarkeit zu Fuß von ÖPNV, Bäcker, Metzger und schlagmichtot. Sogar spottbillig! Einziger Haken: Die mind. 200-300 Jahre alte Eiche darauf. Die war im örtlichen Baumkataster aufgrund ihres Alters erfasst und damit quasi unfällbar. Und so schön auf dem Grundstück positioniert, dass wir unser Haus hätten um den Baum herum bauen müssen (viel Spaß dabei keine Wurzeln beim auskellern zu beschädigen!). Und somit in Fläche und Höhe so dermaßen eingeschränkt gewesen wären, dass wir auch gleich in unserer Wohnung hätten bleiben können. :|
Boah, jetzt bin ich platt! - Danke für die Information. Nicht das ich gerne Bäume fällen wollte oder das vorhätte.
Im Land der Deutschen und ihrem uralten, fast schon religiösen Bezug zum Wald und Bäumen (und neuerdings zum "Waldbaden" :D fast schon logisch...wenn man's genauer betrachtet.

Ihre Anektode ... an so einen Haken muss man erst mal denken, wenn man ein Baugrundstück kaufen will. Sie sind ganz schön auf zack!
Chapeau!!

Meine Mutter wollte immer einen schönen, großen, ( wilden ) Kirschbaum im Garten fällen, weil er zu nichts nutze war, keine Früchte trug. "Nur rumsteht...", wie sie mit leicht abfälliger Miene immer sagte. Das führte fast zum "Kalten Krieg" zwischen uns - Auf ihre wiederholten Drohungen, den Baum umsägen zu lassen (von meinem Cousin, einem kräftigrn Landwirtsssohn und Waldbesitzer mit Kettensägenerfahrung) drohte ich mit einen umfassenden Zweitschlag:
Ihre sämtlichen Ziertannen, Zierbüsche, Hselnusssträucher und so weiter umzusägen. Ich hatte nämlich auch eine Motorsäge. Was sie natürlich wusste.
Der Baum lebt heute noch. Ihre Bäume und Sträucher gottseidank auch. Sie dagegen nicht mehr. Und nein, ICH war das nicht! Sondern "ihr" Herrgott, der sie im sehr hohen Alter (ohne den wilden Kirschbaum) zu sich rief. :D
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JJazzGold
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

Fast ein Jahr ist vergangen seit dem letzten Eintrag.

Gartenerntefazit 2021: Viel Regen, viele Schnecken, die Zucchini, Mangold und Stangenbohnen vernichtet haben. Hätte ich kein Gewächshaus, dann hätte ich die Erntezeit heuer abhaken können.
Im Gewächshaus dagegen reichliche Ernte, über 15kg Gurken, Tomatenernte reichlich, läuft immer noch, der "Star" eine Ananastomate mit 688g. Auberginen und Paprika tragen auch immer noch. Witzig exotisch sieht die Horngurke, eine Frucht, aus. Da ich mit deren Ernte warten muss bis die Früchte gelb sind und sie dann gelagert nachreifen lassen muss bis sie orange sind, habe ich keine Ahnung wie sie schmecken.

Erfreulich, der Apfelbaum, Lagerapfel, trägt gut und ist demnächst erntereif.

Neu angelegt habe ich ein Beet mit Berrybuxsträuchern -> Heidelbeeren. Schauen wir mal, was daraus wird und eine ovale Blumeninsel mit Hochstammrose und dazu passenden Stauden und Einjährigen. Entzückend ist die Pflanze "Zauberschnee", Chamaesyce hypericifolia, die ist hart im Nehmen, aber leider nur einjährig.

Wie jedes Jahr im Herbst konnte ich die Finger nicht von den Zwiebeln lassen. Ein paar hundert habe ich wieder verteilt.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

Herzliche Glückwünsche; das sieht arg nach "grünem Daumen" aus. :thumbup:
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(26 Sep 2021, 17:42)

Herzliche Glückwünsche; das sieht arg nach "grünem Daumen" aus. :thumbup:

...und viel gutem Kompost.
Danke :)

Wobei ich an dem reichlichen Gurkensegen anfänglich fast verzweifelt wäre. Aber wozu hat man Freunde und Nachbarn und dann habe ich auch noch beim NDR ein leckeres Rezept für Schmorgurken mit Lammhackfleisch gefunden. :)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Lomond »

Nur so viel:
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von streicher »

Dieses Jahr reiche Apfelernte. Wir machen Gelée, Mus und bringen reichlich Kisten und Äpfel zur Kelterei.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

streicher hat geschrieben:(28 Sep 2021, 08:22)

Dieses Jahr reiche Apfelernte. Wir machen Gelée, Mus und bringen reichlich Kisten und Äpfel zur Kelterei.
Kann ich bestätigen! Wir haben 2 Apfelbäume, beide besonders leckere Sorten... die wir beim Erwerb des Grundstücks mit übernommen haben. Die Äpfel essen wir einfach auf; wurmstichiges Fallobst ist für die Tiere, die uns besuchen kommen. Leider haben wir hier keine Pferde mehr! Die kamen von weit her über die Wiesen angestakst, um einen Apfel oder gleich mehrere aus der flachen Hand zu futtern. Schade, aus und vorbei!
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von streicher »

H2O hat geschrieben:(28 Sep 2021, 08:37)

Kann ich bestätigen! Wir haben 2 Apfelbäume, beide besonders leckere Sorten... die wir beim Erwerb des Grundstücks mit übernommen haben. Die Äpfel essen wir einfach auf; wurmstichiges Fallobst ist für die Tiere, die uns besuchen kommen. Leider haben wir hier keine Pferde mehr! Die kamen von weit her über die Wiesen angestakst, um einen Apfel oder gleich mehrere aus der flachen Hand zu futtern. Schade, aus und vorbei!
Auch die Birnenernte ist reich. Zum Teil kochen wir sie mit den Äpfeln zusammen ein. Eigentlich haben die Bäume im letzten Jahr ebenfalls reich getragen - deswegen waren wir in diesem Jahr etwas überrascht. Tolle Sache...
Nebenan ist eine Schafwiese. Die holen sich auch ganz gerne mal die Äpfel auf dem Boden ab. :)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

Nebenan ist eine Schafwiese. Die holen sich auch ganz gerne mal die Äpfel auf dem Boden ab.
Ja, herrlich; so etwas macht Freude. Birnen hätte ich auch gern; wir haben einen schon recht großen Birnbaum abgesägt, weil er in den vergangenen 7 Jahren nur sehr gelegentlich eine Holzbirne hervorbrachte... die noch nicht einmal schmecken wollte. Da hat der Gärtner wohl unseren Vorgänger "hinter die Fichte" geführt, als der den Baum beschafft hatte.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von streicher »

H2O hat geschrieben:(28 Sep 2021, 08:52)
Birnen hätte ich auch gern; wir haben einen schon recht großen Birnbaum abgesägt, weil er in den vergangenen 7 Jahren nur sehr gelegentlich eine Holzbirne hervorbrachte...
Dieses Jahr müssen wir die Äpfel- und Birnenbäume wirklich ein wenig zurückschneiden: zwei Äste sind schon heruntergekommen. Unsere Vorgänger (wir wohnen erst seit diesem Jahr hier) haben da schon lange nichts mehr gemacht. Zwetschenbäume mussten wir freischneiden... Aber das gehört zur Gartenarbeit. :)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

streicher hat geschrieben:(28 Sep 2021, 09:48)

Dieses Jahr müssen wir die Äpfel- und Birnenbäume wirklich ein wenig zurückschneiden: zwei Äste sind schon heruntergekommen. Unsere Vorgänger (wir wohnen erst seit diesem Jahr hier) haben da schon lange nichts mehr gemacht. Zwetschenbäume mussten wir freischneiden... Aber das gehört zur Gartenarbeit. :)

Auha, jetzt bekomme ich aber ein rabenschwarzes Gewissen! Seit Jahren, na mindestens 5 Jahren, habe ich diese wichtige Arbeit vor mir hergeschoben. An unseren Zwetschen sind tatsächlich auch Äste abgebrochen und an den Äpfeln auch. Dort hatte ich den Schaden auf unsere Gastpferde geschoben. Jetzt gibt es die nicht mehr... dann muß mich mich wohl selbst schuldig bekennen. Nur unsere wuchernden Quittenbüsche hatte ich schon einmal in ihre Schranken gewiesen. Die wachsen hier wie Teufel, und sie sind auch voller Früchte. Die kann man mit Äpfeln zusammen zu Kompott verkochen... ein wunderbares Aroma. Meine Nachbarn freuen sich ehrlich, wenn ich ihnen davon etwas abgebe. Beruht aber auf Gegenseitigkeit... nette Leute!
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von streicher »

H2O hat geschrieben:(28 Sep 2021, 10:03)
Die wachsen hier wie Teufel, und sie sind auch voller Früchte. Die kann man mit Äpfeln zusammen zu Kompott verkochen... ein wunderbares Aroma. Meine Nachbarn freuen sich ehrlich, wenn ich ihnen davon etwas abgebe. Beruht aber auf Gegenseitigkeit... nette Leute!
Ja, das ist das Schöne. Unseren neuen Nachbarn haben wir auch schon Gelées vorbeigebracht.
Wir haben zudem auch Mirabellen, Himbeeren und Johannesbeeren. Das ergab sehr leckere Marmeladen... Nebst direkter Verköstigung an den Bäumen und Sträuchern...

Die heruntergekommen Äste verarbeiten wir zu Brennholz und Mulch. ,-)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

Die heruntergekommen Äste verarbeiten wir zu Brennholz und Mulch.
Ich habe ein Riesenproblem mit dem Grasabschnitt auf meiner sehr großen Wiese. Als dort noch Nachbars Pferde grasten, verwandelten die große Mengen Gras und Kräuter in Pferdemist. Der Rest ließ sich dann abmähen und am Schilfrand zur Landseite kompostieren. Ich fürchte, daß ich mich vom Gedanken an eine Blumenwiese für Wildbienen, Schmetterlinge & Cie verabschieden muß. Wenn man deshalb nur einmal im Juni und einmal im Oktober mäht, dann entstehen riesige Mengen Mähgut. Am Ende türmt sich ein eindrucksvoller Wall aus Mähgut am Ufer.

Ich habe mich maschinell darauf eingerichtet, mit Kreiselmähwerk für Hochgras. Viehhaltung gibt es hier weit und breit nicht mehr, wo man das Mähgut als Heu und Einstreu verwerten könnte. Mulchmähen kann man auf kleinen bis mittleren Grundstücken natürlich auch. Das bedeutet aber in der Wachstumsperiode mähen im 14-Tage-Abstand. Und dann hat man eine langweilige Rasenfläche... nichts mit Blüten und Blumen. Bei 8.000 m² Wiesenfläche ist Mulchmähen auch ein sehr großer Zeitaufwand. Zudem müßte ich mir ein Schlegelmähwerk zulegen, das alles kurz und klein zerhäckselt. Mehr eine Platzfrage als eine Geldfrage. Zu blöd, Nachbars Pferde waren eine gute Lösung.... Weiß hier jemand eine zweckmäßige und erprobte Lösung?
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Tom Bombadil »

Du kannst dir ja ein paar Rindviecher anschaffen und aus der Blumen- und Kräuterwiesenmilch leckeren Käse produzieren ;)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Sep 2021, 11:30)

Du kannst dir ja ein paar Rindviecher anschaffen und aus der Blumen- und Kräuterwiesenmilch leckeren Käse produzieren ;)
Ich fürchte, daß denen die 8.000 m² etwas unter den Achseln kneifen... da müßten es schon 80.000 m² und mehr sein! Eine Kuh macht Muh; mehrere Kühe machen Mühe...
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(28 Sep 2021, 11:56)

Ich fürchte, daß denen die 8.000 m² etwas unter den Achseln kneifen...
Och, da passen 4 Kühe drauf: https://www.oekolandbau.de/landwirtscha ... iebsweide/
War aber nicht so ganz ernst gemeint ;)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Sep 2021, 12:08)

Och, da passen 4 Kühe drauf: https://www.oekolandbau.de/landwirtscha ... iebsweide/
War aber nicht so ganz ernst gemeint ;)
Und ich Trottel hatte schon Baumaterial für den Stall bestellt... :D
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von streicher »

H2O hat geschrieben:(28 Sep 2021, 10:46)

Ich habe ein Riesenproblem mit dem Grasabschnitt auf meiner sehr großen Wiese. Als dort noch Nachbars Pferde grasten, verwandelten die große Mengen Gras und Kräuter in Pferdemist. Der Rest ließ sich dann abmähen und am Schilfrand zur Landseite kompostieren. Ich fürchte, daß ich mich vom Gedanken an eine Blumenwiese für Wildbienen, Schmetterlinge & Cie verabschieden muß. Wenn man deshalb nur einmal im Juni und einmal im Oktober mäht, dann entstehen riesige Mengen Mähgut. Am Ende türmt sich ein eindrucksvoller Wall aus Mähgut am Ufer.
Könntest du aufteilen und auf Teilen der Fläche Tiere walten lassen. Zum Beispiel den Hühnertraktor. Einen anderen Teil machst du und deine Helfer. Durch die Blühwesen kannst du auch Wegschneisen anlegen. Schafe gingen auch für einen Teil der Fläche, Ziegen würde ich nicht nehmen.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

streicher hat geschrieben:(28 Sep 2021, 12:52)

Könntest du aufteilen und auf Teilen der Fläche Tiere walten lassen. Zum Beispiel den Hühnertraktor. Einen anderen Teil machst du und deine Helfer. Durch die Blühwesen kannst du auch Wegschneisen anlegen. Schafe gingen auch für einen Teil der Fläche, Ziegen würde ich nicht nehmen.
Mit Nutztieren kann man sicher viel bewirken. Dann sind wir aber eisern an unsere Kolchose gekettet. Unsere Katze begleitet uns in der Katzentasche, wird im Auto gesichert. Dann kann man einige Tage in Deutschland sein ohne Sorge um die Tiere in Pommern. Aber das versuche man einmal mit Schafen. :)

Vielleicht ist es eine gute Idee, den Kompostwall am Ufer seitwärts wachsen zu lassen, und dann von hinten nach vorn wieder auf zu schütten. Das ganze mit Ästen vom Baumschnitt und Blättern mischen, mit Regenwürmern impfen. Ich hoffe, damit irgendwann Kompost "ernten" zu können. Und Kröten, Ringelnattern, Igel und anderes Getier hätten darin einen Unterschlupf im Winter. Vielleicht kann ich so auch verhindern, daß Brombeeren ihre Peitschen in unsere Wiese hineinschieben.

Wenn sich diese Strategie bewähren sollte, dann werde ich damit hier tüchtig angeben! :D

Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Diese Art des Umgangs mit der Natur bereitet uns hier in Pommern viel Freude.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Tom Bombadil »

Muss man eine Ökowiese denn überhaupt mähen?
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Sep 2021, 13:27)

Muss man eine Ökowiese denn überhaupt mähen?
Mein angelesenes Wissen sagt "Ja". Ließe man die Wiese ohne Pflege, dann "verbuscht" sie: Birken, hohe Stauden, Brombeergestrüpp. Zwei, nein, drei Nachbargrundstücke sind in diesem Zustand der Verwilderung. Eine Blumenwiese ist also auch ein gestaltetes Kunstprodukt, wenn auch ein pflegeleichtes. Und nachsäen muß man wohl auch. Die meisten der Pflanzen sind ein und zweijährig. Obwohl ich da Zweifel anmelde. Im Frühjahr und Sommer konnte ich mich ohne mein Zutun an einer wundervollen Blütenpracht erfreuen. Jetzt ist alles langweilig grün. Keine Vorstellung, ob die grüne Fläche im Frühjahr wieder erblüht.

Ich muß zum Frühjahr hin Wildschweinlöcher schließen. Das mache ich mit einer Bodenfräse am Trecker. Danach werde ich auf den freien Flächen Blumenwiesensamen aussäen, die eine Frühjahrsaussaat nicht übel nehmen. In der Nähe des Wohnhauses dann Blumenzwiebeln einsetzen in der Hoffnung, daß Wühlmäuse und Wildschweine Abstand davon halten. Ohne Kampf ist da kein Blumentopf zu gewinnen. ;)
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Tom Bombadil »

Okay, das mit der Verbuschung macht natürlich Sinn. Vllt. kannst du ja einen Bauern bitten, dass er zum Spätsommer Heu machen kommt, dass er dann als Entschädigung behalten darf?
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Der Kutscher »

H2O hat geschrieben:(28 Sep 2021, 14:20)

Mein angelesenes Wissen sagt "Ja".
Richtig, optimal ist 1x jährlich und mit der Sense oder man hat Schafe. Meine Frau hat vor etwa 2 Jahren mal eine Führung mit Jürgen Feder mitgemacht, über die einheimischen Wiesen und die Pflanzenvielfalt, wie diese erhalten bleibt etc pp - 1x jährlich mähen war seiner Ansicht nach optimal. Seither wird unsere Wiese nur noch 1x im Jahr mit der Sense gemäht, so groß ist sie ja zum Glück nicht und eine gute Sense hab ich von der Vorbesitzerin des Hauses übernommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jürgen_Feder
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Sep 2021, 14:23)

Okay, das mit der Verbuschung macht natürlich Sinn. Vllt. kannst du ja einen Bauern bitten, dass er zum Spätsommer Heu machen kommt, dass er dann als Entschädigung behalten darf?
Ich will versuchen, einen Züchter von Damwild im Nachbardorf davon zu überzeugen. Das Damwild lebt dort in einem riesigen Gehege. Vielleicht ist der Züchter ganz froh, wenn er das Heu bekommt. Meinen Nachbarn fiel dazu wirklich nichts ein. Sind eben sehr einfache Leute... aber auch sehr liebe Menschen.

Ich habe einen guten Maschinenpark; ich könnte das Heu tatsächlich frei Haus liefern.
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Re: Das Jahr im Garten

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(28 Sep 2021, 15:01)

Ich habe einen guten Maschinenpark; ich könnte das Heu tatsächlich frei Haus liefern.
Da sollte sich doch dann wirklich ein Abnehmer finden :thumbup:
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