Skeptiker hat geschrieben:(31 Oct 2021, 11:35)
"Wahrheiten" kann man nur in religiösen Glauben finden. Im Streben nach Wahrheit hat die Menschheit bislang große Erfolge erzielt. Wer die Existenz von Wahrheiten bestreitet, der mag unter Philosophen Anerkennung ernten, der sät aber Wissenschaftsfeindlichkeit und Beliebigkeit. Diese Quatschköpfe sollte man in der Bibliothek einschliessen, wo sie sich gegenseitig ihre Gehirnwindungen verknoten dürfen, aber den Rest der Menschheit bitte damit in Ruhe lassen.
Ja, dementsprechend spurlos ist "die Aufklärung" an den meisten vorbeigegangen. Ist nur was fürs philosophische Hinterzimmer, vielleicht noch für den Salon. Du scheinst auch gerade das Kantkind mit dem Bade auszuschütten
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Gehaltvolle Erkenntis besteht jedenfalls immer aus zwei Teilen: Begriff und Anschauung.
Der Begriff ist das Ergebnis der "Geisteswissenschaft" oder des Geistes, eben der Begriffsbildung. Anschauung ist die Beobachtung mittels unserer Sinnesorgane oder die Messung mit irgendwelchen Hilfsmitteln("Messgeräte"). Aber: „Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“(Kant) Die bloße Messung bringt nur das bloße gedankenlose Datum hervor.
Man schaut nicht begrifflos(blind) auf die Welt. Man kann bspw. kein "Gewicht" messen, ohne überhaupt einen Begriff von Gewicht zu haben. Man "findet" diese Begriffe nicht in der Welt vor oder "entdeckt" sie. Begriffe sind Vor-stellungen.
"vor", weil sie vor-angestellt sind. Man hat höchstens zuerst eine "sensation" (die ja auch inneres Ereignis ist), die aber, solange sie gedankenlos ist, nutzlos bleibt. Oder höchstens als Reflex als Vorstufe des gedanklichen Begreifens eine nützliche Wirkung hat. Selbst bei einem Reflex ist ja schon etwas da, eine verarbeitende, informationserzeugende Struktur, die festlegt, wie überhaupt ein Lebewesen wahrnimmt.
"A priori". Vor der Anschauung. Der Begriff "an und für sich" hat keinen empirischen Gehalt, so wie ein Nervensystem für sich noch keine Information beinhalten kann. Es hat mit unserer inneren Erkenntnisstruktur zu tun, wie wir die Welt wahrnehmen und dies offenbar nicht immer deckungsgleich. Der radikale Konstruktivismus sprich dann etwa von Viabilität, also von einer Lebbarkeit einer Vorstellung oder inneren Wahrnehmungsstruktur. Statt "Wahrheit".
Die Lebbarkeit ist ja nun ein grandioser und "wirklicher"(wirksamer) Gradmesser. Geht etwas unter oder erhält und entwickelt es sich? Damit wurde mancher "Wahrheit" schon der Kopf gewaschen. Was wir aktuell gesellschaftlich erleben, geht dann aber in die völlig andere Richtung. Man schiebt den Lebbarkeitstest möglichst weit von sich, will bspw. das "bedingungslose Grundeinkommen", wälzt die Lebbarkeitskosten auf andere ab. Man entkoppelt gewissermaßen das Ergebnis einer Weltanschauung, entzieht die Verantwortung den Teilen, überträgt sie auf "das Ganze", auf den Staat oder möglichst gleich auf eine "Weltregierung". "Das Klima" oder "das Virus" ist das gefundene Fressen dieser totalitären Attitüde. Kein Abweichen, keine Bezüglichkeit des Erkennens, kein aufklärerischer Geist, nur die absolute Anschauung regiert. Jeder soll und muss mitziehen und gezwungen sein. Und damit wären wir wieder beim eigentlichen Thema...
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;