Querdenker-Verbrechen

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Schnitter
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Schnitter »

Haegar hat geschrieben:(23 Sep 2021, 14:42)

Bei manchen Covidioten helfen wohl auch wissenschaftliche Fakten und gesunder Menschenverstand nichts.
Bei diesem mutmaßlichen Mörder mit Covidiotenhintergrund wohl eine langjährige Haft zum verstärkten Nachdenken, warum er sein und vor allem das Leben eines jungen Menschen weggeworfen hat.
Das Problem ist ja dass wenn du in die Sekte der Querdenker reingezogen wirst, die Wahrscheinlichkeit dass du in deinem Leben bereits eine gewisse Schieflage hattest relativ hoch ist.

Dass solche Menschen dann leicht manipulierbar sind und sich radikalisieren ist also nicht ungewöhnlich und fast schon erwartbar.
PeterK
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von PeterK »

Schnitter hat geschrieben:(23 Sep 2021, 15:36)
Das Problem ist ja dass wenn du in die Sekte der Querdenker reingezogen wirst, die Wahrscheinlichkeit dass du in deinem Leben bereits eine gewisse Schieflage hattest relativ hoch ist.

Dass solche Menschen dann leicht manipulierbar sind und sich radikalisieren ist also nicht ungewöhnlich und fast schon erwartbar
Ebendas gilt auch für Islamisten oder Monokultis. Die biederen Brandstifter freut's, sie können sich ja auf psychische Probleme der Täter berufen und ihre Hände in Unschuld waschen.
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sünnerklaas
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Sep 2021, 13:08)

Im vorliegenden Fall sehe ich das genauso. Das ist aber eine "Laienmeinung". Gerichte beurteilen das gelegentlich anders und weiten die zeitliche Dauer des Sachverhalts "Affekt" auch schonmal aus. Als ehemaliger Gerichtsreporter habe ich schonmal einem Verfahren "beigewohnt", in dem das Gericht aus meiner Sicht völlig zu Recht einen "Affekt" anerkannt hat, der sich über Jahre angestaut hat. Da ging es sogar um zwei Täter. Um einen jungen Mann und seine Mutter. Ist aber egal. Letztlich wird ein Richter entscheiden müssen, wie diese konkrete Tat zu werten ist. Mord? Totschlag? Affekt oder nicht? Psychische Störung? Das sind alles Fragen, die mit der Person des Täters zu tun haben und die wir nicht beurteilen können.
Ich glaube, ich kann mich ganz dunkel an den Fall erinnern: es ging um einen extrem gewalttätigen Ehemann und Vater, der jahrelang die beiden nachgewiesener Maßen terrorisiert und misshandelt hat. In dem Fall ging es auch darum, dass das Opfer nachgewiesener Maßen durch sein jahrelanges niederträchtiges Verhalten eine erhebliche Mitverantwortung an seinem Schiksal trug.
Entscheidend ist nur folgendes: Der Mann hat sich bewaffnet. Er hat ohne jeden Zweifel mit Vorsatz gehandelt. Und er hat diese Tat auch ohne Zweifel begangen, weil er extrem radikalisiert und fanatisiert war. Eine derartige Radikalisierung, dass jemand wegen einem lächerlichen Mund-Nasen-Schutz einen Menschen tötet, passiert nicht von selbst.
Er hat ja außerdem bei seinem Geständnis angegeben, ein "Zeichen setzen zu wollen". Er wollte eine nach außen hin symolkräftige Tag begehen.
Sowas passiert, wenn bestimmte "interessierte" Menschen über längere Zeit gezielt und absichtsvoll Hass predigen und schüren. Die sogenannten "Querdenker" sind mit verantwortlich für diese Tat.
Ich bin ja mal gespannt, ob da nicht noch mehr Leute mit auf der Anklagebank sitzen werden. Vorstellbar wäre es.

Dass der Täter definitiv nicht alle Latten am Zaun hat, ist ein anderes Thema.
Wo er den Rest seines Lebens inhaftiert wird - im Knast oder in der geschlossenen Psychiatrie - dürfte unerheblich sein. Der Mann wird - wenn überhaupt - als Greis wieder raus kommen.
franzmannzini

Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von franzmannzini »

Haegar hat geschrieben:(23 Sep 2021, 14:42)

Bei manchen Covidioten helfen wohl auch wissenschaftliche Fakten und gesunder Menschenverstand nichts.
Bei diesem mutmaßlichen Mörder mit Covidiotenhintergrund wohl eine langjährige Haft zum verstärkten Nachdenken, warum er sein und vor allem das Leben eines jungen Menschen weggeworfen hat.

:cool:
Ich hatte ja hier schon die Nachforschungen zu seinem Twitter-Account verlinkt und deshalb
vermute ich, da? es bei dieser Person auch aus jeglichen anderen Gründen zu einer Tat dieser Art gekommen wäre,
denn er war schon 2019 "zum Kampf bereit".
So könnten die Ermittlungen auch zu einem ähnlichen Hintergrund wie beim Halle-Täter führen.
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Vongole
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Vongole »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Sep 2021, 16:05)

Ich hatte ja hier schon die Nachforschungen zu seinem Twitter-Account verlinkt und deshalb
vermute ich, da? es bei dieser Person auch aus jeglichen anderen Gründen zu einer Tat dieser Art gekommen wäre,
denn er war schon 2019 "zum Kampf bereit".
So könnten die Ermittlungen auch zu einem ähnlichen Hintergrund wie beim Halle-Täter führen.
Geschossen hat er wegen einer Maske.
Liest man sich die Mordaufrufe und -fantasien in der Querdenker-Szene durch, ist es leider nicht verwunderlich, dass es letztendlich dazu kam.
Dass diese Szene von Rechtsextremisten durchsetzt ist, ist auch nichts neues.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Quatschki »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Sep 2021, 13:48)

Was soll das denn jetzt? Das Opfer war selbst schuld, weil es nicht "höflich" genug war? An jeder Tankstelle hängen überall die Hinweise, dass Masken zu tragen sind. Das ist Pflicht und gehört zum Hausrecht. Mein Haus, meine Regeln. Und weil jemandem diese Regeln nicht passen, knallt der einfach einen Menschen ab? Ich finde es beschämend, dass darüber diskutiert wird, als wäre das irgendwie verständlich oder als hätte das Opfer die Erschießung mit demütigerem Verhalten verhindern können.
Kassierer sind normalerweise angehalten, bei Raubüberfällen nicht den Helden zu spielen (obwohl das auch gegen die "Regeln" ist),
hier wollte einer nur ein Sixpack Bier und wollte es sogar bezahlen.
In dem Film "Falling Down" mit Michael Douglas gibt es ähnliche Szenen.
Um den Täter geht es garnicht, der ist so oder so verloren.
Aber der junge Mann hätte nicht sterben müssen.
franzmannzini

Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von franzmannzini »

Vongole hat geschrieben:(23 Sep 2021, 16:12)
Geschossen hat er wegen einer Maske.
....
Das ist für mich nur der Anlass, nicht der Grund.
Stelle man sich vor, er wäre auf dem 2.Weg zur Tankstelle auf irgend jemanden
getroffen, der ihm nicht in den Kram passt, den hätte er sicherlich auch erschossen.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Vongole »

Quatschki hat geschrieben:(23 Sep 2021, 16:27)

Kassierer sind normalerweise angehalten, bei Raubüberfällen nicht den Helden zu spielen (obwohl das auch gegen die "Regeln" ist),
(..)
Es war kein Raubüberfall, und das Opfer hat auch nicht den Helden gespielt. Oder sind wir mittlerweile soweit, dass der Hinweis auf die Maskenpflicht als Heldentum zu betrachten ist?
Warum versuchst du eigentlich, dem Opfer die Schuld, oder zumindest die Mitschuld zu geben?
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Billie Holiday »

Vongole hat geschrieben:(23 Sep 2021, 16:45)

Es war kein Raubüberfall, und das Opfer hat auch nicht den Helden gespielt. Oder sind wir mittlerweile soweit, dass der Hinweis auf die Maskenpflicht als Heldentum zu betrachten ist?
Warum versuchst du eigentlich, dem Opfer die Schuld, oder zumindest die Mitschuld zu geben?
Das ist auch mein Eindruck.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Skeptiker »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Sep 2021, 13:55)

Ich muss mich gerade bemühen, nicht zu kotzen. Wie viel Fingerspitzengefühl und wie viel Toleranz hat denn der Schütze an den Tag gelegt? Der hat ganz bewusst und völlig unnötig provoziert, um für sich die Rechtfertigung zu erhalten, einen 20-Jährigen abzuknallen, den er nichtmal kannte.

In unserer Gesellschaft muss das Leben genau NICHT jeden Tag neu ausgehandelt werden. Es gibt Regeln und Gesetze, an die sich alle zu halten haben. Wer diese Regeln nicht beachtet, gehört in den Knast. Der "Vorkämpfer der Freiheit", der den kleinen Tankwart abgeknallt hat, wird deshalb vermutlich den Rest seines Lebens in einem geschlossenen Raum mit recht kleiner Quadratmeterzahl verbringen.
Natürlich muss das Leben nicht täglich neu ausgehandelt werden. Ich denke du bist auf Quatschkis ironischen Kommentar zum Zitat von Aydan Özoguz reingefallen.
https://de.m.wikiquote.org/wiki/Aydan_%C3%96zoguz
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Billie Holiday »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:17)

Natürlich muss das Leben nicht täglich neu ausgehandelt werden. Ich denke du bist auf Quatschkis ironischen Kommentar zum Zitat von Aydan Özoguz reingefallen.
https://de.m.wikiquote.org/wiki/Aydan_%C3%96zoguz
Die Dame labert unheimlich viel Mist. Unter anderem diesen unsäglichen Bullshit, wir hätten unser Zusammenleben täglich neu auszuhandeln. Nö, ich handle nicht.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:17)

Natürlich muss das Leben nicht täglich neu ausgehandelt werden. Ich denke du bist auf Quatschkis ironischen Kommentar zum Zitat von Aydan Özoguz reingefallen.
https://de.m.wikiquote.org/wiki/Aydan_%C3%96zoguz
Und was hatte diese ironische Ablenkungsmanöver bei diesem Thema zu suchen? Der Mörder war weder Flüchtling noch Migrant.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:25)

Und was hatte diese ironische Ablenkungsmanöver bei diesem Thema zu suchen? Der Mörder war weder Flüchtling noch Migrant.
Vielleicht fragst du ihn selber.

Ich für meinen Teil verstehe das als Replik zu der (berechtigten) Empörung von Leuten zu dieser Tat, die bei bestialischen Taten von Migranten oft ein merkwürdig unemotionales Verhalten gezeigt haben. Wie oft wurde da nicht gesagt, dass man die Taten ins Verhältnis setzen muss, und durch das „Aufbauschen“ üble Hetze gegen Migranten betrieben wird. Wie war das denn in Kandel? Da hat man sich eher über die aufgeregt, die sich aufgeregt haben.
Tankstellenmord scheint nicht gleich Tankstellenmord zu sein. :rolleyes: zumindest für Manche …
Sören74

Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Sören74 »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Sep 2021, 10:50)

Nun hat der Einzelhandel Angst vor Corona-Leugnern:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/na ... rn,SjjJOK0


Ja, die sozialen Medien versus Realität.
Ja, leider. In der lokalen Presse kam gerade der Fall, dass am städtischen Bahnhof in einem Schnellrestaurant drei Männer reinkamen und die Maske nicht tragen wollten. Die Besitzer haben sie zurecht des Hauses verwiesen, da kam es zu Handgreiflichkeiten und die Mitarbeiter wurden leicht verletzt. Ich verstehe echt nicht, dass manche Leute so viel Lebensenergie damit verschwenden, eine konkrete Verordnung, an die sich alle halten müssen, nicht zu befolgen. Sei es die Weigerung Rundfunkgebühren zu bezahlen, ein Ticket zu lösen oder eben Maske zu tragen. Man kann diese Energie doch wirklich für nützlicheres verwenden.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:38)

(..)

Ich für meinen Teil verstehe das als Replik zu der (berechtigten) Empörung von Leuten zu dieser Tat, die bei bestialischen Taten von Migranten oft ein merkwürdig unemotionales Verhalten gezeigt haben. Wie oft wurde da nicht gesagt, dass man die Taten ins Verhältnis setzen muss, und durch das „Aufbauschen“ üble Hetze gegen Migranten betrieben wird. Wie war das denn in Kandel? Da hat man sich eher über die aufgeregt, die sich aufgeregt haben.
Tankstellenmord scheint nicht gleich Tankstellenmord zu sein. :rolleyes: zumindest für Manche …
Soweit ich mich erinnere, hat man sich eher über die aufgeregt, die den Mord für ihre politischen Zwecke instrumentalisiert haben: AfD, NPD, Reichsbürger &Co.
Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass man dem Opfer eine Mitschuld zuschob, oder versuchte, die Tat zu relativieren.
Am Yisrael Chai

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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von franzmannzini »

Vongole hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:46)

... politischen Zwecke instrumentalisiert ...
Ist nicht schon der Thread-Titel "Querdenker-Verbrechen" eine Instrumentalisierung ?
Skeptiker

Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:46)

Soweit ich mich erinnere, hat man sich eher über die aufgeregt, die den Mord für ihre politischen Zwecke instrumentalisiert haben: AfD, NPD, Reichsbürger &Co.
Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass man dem Opfer eine Mitschuld zuschob, oder versuchte, die Tat zu relativieren.
Es ist vollkommen inakzeptabel dem Opfer eine Mitschuld zu geben. Da sind wir uns einig.

Aber nein, man hat sich nicht nur über AfD, NPD und Reichsbürger beklagt, sondern oft genug über alle, die sich „davon instrumentalisieren lassen“
- mit anderen Worten alle, die mitgelaufen sind, und oft genug auch die, welche es als Tat thematisiert haben.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Kohlhaas »

Quatschki hat geschrieben:(23 Sep 2021, 16:27)

Kassierer sind normalerweise angehalten, bei Raubüberfällen nicht den Helden zu spielen (obwohl das auch gegen die "Regeln" ist),
hier wollte einer nur ein Sixpack Bier und wollte es sogar bezahlen.
In dem Film "Falling Down" mit Michael Douglas gibt es ähnliche Szenen.
Um den Täter geht es garnicht, der ist so oder so verloren.
Aber der junge Mann hätte nicht sterben müssen.
Diese Zeilen beantworten gar nichts. Wäre der Täter mit Maske und erhobener Waffe in die Tankstelle gestürmt und hätte Geld verlangt, hätte der junge Mann an der Kasse sicher ganz widerstandslos das Geld rausgerückt. Es gibt aber Unterschiede zwischen der Regel, dass man Maske tragen soll, und der Regel, dass man keine Tankstellen ausrauben darf.

Es ist völlig egal, ob der Todesschütze seine Spritrechnung begleichen oder ein Sixpack kaufen wollte. Er hat wegen einer völlig belanglosen Nebensächlichkeit einen Menschen geplant und vorsätzlich umgebracht. Es erscheint mir unerträglich, angesichts dessen darüber zu spekulieren, ob die Tat nicht passiert wäre, wenn der Tankwart sich "devoter" verhalten hätte. Der arme Kerl hat lediglich darauf hingewiesen, dass auf dem Gelände der Tanke ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss. Nur deswegen ist er abgeknallt worden. Das reicht doch wohl, um die Ereignisse zu beurteilen.

Wenn man irgendwelche fiktiven Spielfilme bemühen muss, um die Idee einer Mitschuld des Opfers in so einer völlig banalen Situation zu begründen, dann erübrigt sich eigentlich jedes weitere Gespräch. Nochmal: Es ging nur um eine sau-dämliche Gesichtsmaske! Wegen sowas bringt man doch niemanden um! Kein normal denkender Mensch kann auf die Idee kommen, dass man wegen so einer Nebensächlichkeit einen anderen Menschen über den Haufen schießt. Allein die Vorstellung ist völlig krank. Deshalb weise ich jede Diskussion über die Frage, ob der nun tote Tankwarrt eine Art "Mitschuld" an dem Vorgang gehabt haben könnte, kategorisch zurück. So eine vollbescheuerte Tat ist nicht sachlich begründbar. Sie wurde einzig und allein dadurch angetrieben, dass bestimmte interessierte Kreise die Corona-Maßnahmen als "Corona-Diktatur" bezeichnen und den bevorstehenden Untergang der Demokratie und der westlichen Zivilisation behaupten.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Vongole »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:52)

Ist nicht schon der Thread-Titel "Querdenker-Verbrechen" eine Instrumentalisierung ?
Nö, Tatsache. Wer einen Menschen ermordet, weil der ihn bittet, sich an die Pandemie-Vorschriften zu halten, ist ein sogenannter Querdenker.
Am Yisrael Chai

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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Stoner »

Quatschki hat geschrieben:(23 Sep 2021, 16:27)

Kassierer sind normalerweise angehalten, bei Raubüberfällen nicht den Helden zu spielen (obwohl das auch gegen die "Regeln" ist),
hier wollte einer nur ein Sixpack Bier und wollte es sogar bezahlen.
In dem Film "Falling Down" mit Michael Douglas gibt es ähnliche Szenen.
Um den Täter geht es garnicht, der ist so oder so verloren.
Aber der junge Mann hätte nicht sterben müssen.
Das hat mit Helden spielen wenig zu tun, sondern eher mit dem gesunden Menschenverstand. Erschossen zu werden für den Versuch, die Regel der Maskenpflicht, also das Hausrecht, durchzusetzen, ist wohl nicht das, was man erwarten konnte. Das ist nicht vergleichbar mit der Situation eines Überfalls.
Zuletzt geändert von Stoner am Do 23. Sep 2021, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Moses »

franzmannzini hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:52)

Ist nicht schon der Thread-Titel "Querdenker-Verbrechen" eine Instrumentalisierung ?
Das "Denker" in diesem Wort ist doch ausschließlich Ironie, wie sollte man das politisch Instrumentalisieren?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Stoner »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Sep 2021, 15:56)
Ich bin ja mal gespannt, ob da nicht noch mehr Leute mit auf der Anklagebank sitzen werden. Vorstellbar wäre es.
In der Tagesschau-Meldung waren ein paar Tweets eingeblendet, u.a. einer, bei dem davon die Rede war, dass es bei dem "Maskenscheiß kein Wunder sei, das mal einer durchdreht. Gut so." Das wäre ein Kandidat, den man gerne mit auf der Anklagebank sähe.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Kohlhaas »

sünnerklaas hat geschrieben:(23 Sep 2021, 15:56)

Ich glaube, ich kann mich ganz dunkel an den Fall erinnern: es ging um einen extrem gewalttätigen Ehemann und Vater, der jahrelang die beiden nachgewiesener Maßen terrorisiert und misshandelt hat. In dem Fall ging es auch darum, dass das Opfer nachgewiesener Maßen durch sein jahrelanges niederträchtiges Verhalten eine erhebliche Mitverantwortung an seinem Schiksal trug.
In dem Fall ging es konkret um einen Mann, der seine Ehefrau über viele Jahre hinweg schwer misshandelt hat, physisch und psychisch. Was da vorgefallen ist, lag jenseits der Grenze zu Folter. Es war für die Frau ein Jahre dauerndes Martyrium. Der Sohn musste dem zusehen.

Irgendwann haben sich die Ehefrau und ihr Sohn dann verabredet, dass sie das Monster in ihrer Familie erledigen. Sie haben gemeinsam mit einem Brecheisen und einem Hammer den Peiniger totgeschlagen, als er allein im Ehebett schlief. Die Tat war unglaublich hemmungslos. Als sich der "Affekt" in der Situation nach vielen Jahren der Tortur mal gelöst hatte, ging es so richtig zur Sache. Mutter und Sohn haben den Peiniger regelrecht zu Brei geschlagen. Da hat sich ein jahrelang aufgestauter Affekt entladen.

Beide wurden bestraft. Beide wurden aber nicht wegen Mordes bestraft. Das Urteil lautete auf Totschlag. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Begründet hat das Gericht sein Urteil damit, dass das Opfer (die Ehefrau) den jahrelangen Affektstau irgendwann nicht mehr anders auflösen konnte.

Ist alles nicht übertragbar auf den Fall, der hier zur Diskussion steht. Ich wollte damit nur deutlich machen, dass "Affekt" keine Sekunden-Angelegenheit sein muss. War es bei dem Todesschützen von der Tanktstelle ja auch nicht. Der ist erstmal in aller Ruhe heimgefahren, hat seine vermutlich illegale Waffe geholt und erst dann geschossen. Ob da Affekt eine Rolle spielte, muss der Richter entscheiden. Ob der Affekt strafmilderrnd wirkt, entscheidet auch der Richter.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von PeterK »

Vongole hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:56)
Nö, Tatsache. Wer einen Menschen ermordet, weil der ihn bittet, sich an die Pandemie-Vorschriften zu halten, ist ein sogenannter Querdenker.
Obwohl er natürlich Täter ist, ist er in gewisser Weise auch ein Opfer derjenigen (ob nun Rechtsknaller oder sogenannte Quer"denker"), die da zündeln.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(23 Sep 2021, 18:48)

Obwohl er natürlich Täter ist, ist er in gewisser Weise auch ein Opfer derjenigen (ob nun Rechtsknaller oder sogenannte Quer"denker"), die da zündeln.
Peter, ich bitte dich. Ein normaler Mensch kann nicht „gezündelt“ werden. Der setzt sich schimpfend insAuto, knallt die Tür zu und heizt voller Wut davon, weil der Maskenzwang ihn so verärgert. Jeder hat die Wahl.
Jemand, der heim fährt, seine Waffe holt, zurückfährt und einen jungen Mann erschießt, der ist bereitwillig und geplant Täter aber doch kein Opfer. Niemand hat ihn gezwungen, zu morden.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Unité 1 »

PeterK hat geschrieben:(23 Sep 2021, 18:48)

Obwohl er natürlich Täter ist, ist er in gewisser Weise auch ein Opfer derjenigen (ob nun Rechtsknaller oder sogenannte Quer"denker"), die da zündeln.
Ich hatte die großartige Wochenzeitung "Demokratischer Widerstand" vor kurzem im Briefkasten. Ich zitiere:
"Ihre [von Demonstranten] Haltung lautet: "Auch wenn wir von unserem Staat und den großen Medien überall mit dem Tod bedroht werden sollen - wir treten für Menschenrecht und Greundgesetz ein, für Aufklärung und das, was das Minimum an Menschlichkeit gebietet! Wir werden nicht noch einmal mitansehen, wie unser Deutschland in Genozid und Zerstörung abgleitet." Der Schutz des Lebens der Kinder, die Würde und die Freiheit jedes Menschen stehen ihnen an erster Stelle. Beginnen soll es am 18.September am frühen Morgen. Das Corona-Maßnahmen-system muss bereits heute als eines der barbarischsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte gelten. Die Zahl der Impftoten und Impfgeschädigten steigt von Tag zu Tag.

Viele Menschen sind ratlos und verzweifeln völlig an einem verbrecherischen Gegner, dem sie sich doch verbunden glaubten - ja, wie ein getretener Hund sogar noch immer verbunden fühlen möchten: den Staatenlenkern, den Wirtschaftsführern und den Sternchen der angeschlossenen Funkhäuser. [uswusf]"


Hat mir erst ein wenig die Stimme verschlagen, bis ich mich erinnerte, dass die vor Monaten die Bundesregierung in die Nürnberger Prozesse reinmontiert hatten. Es geht hier nicht nur um eine wie auch immer geartete "Gerechtigkeit", der Sound transportiert existentiellen Kampf. Es geht um's Ganze. Das ist ganz klar dazu gedacht, die Leute aufzupeitschen.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
Skeptiker

Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Skeptiker »

Unité 1 hat geschrieben:(23 Sep 2021, 19:30)
Vollzitat
Ist das nicht die normale paranoide Geisteshaltung aller Extremisten?
franzmannzini

Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von franzmannzini »

Vongole hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:56)

Nö, Tatsache. Wer einen Menschen ermordet, weil der ihn bittet, sich an die Pandemie-Vorschriften zu halten, ist ein sogenannter Querdenker.
Na ein Glück, dann gibt es bis jetzt ja nur einen Querdenker, der sich auch noch in Gewahrsam befindet,
was natürlich noch durch Gerichte bestätigt werden muß.
Welche niedrige zweistellige Zahl an Querdenkern der Verfassungsschutz somit beobachtet wird damit schleierhaft und der,
durch Deine Definition definierte Querdenker, ist in den Beobachteten nicht mal enthalten.
franzmannzini

Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von franzmannzini »

Moses hat geschrieben:(23 Sep 2021, 18:01)

Das "Denker" in diesem Wort ist doch ausschließlich Ironie, wie sollte man das politisch Instrumentalisieren?
Eine Ironie des Schöpfers dieses Begriffs, oder eine Ironie des Bewerters dieses Begriffes ?
Frater Kohn
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Frater Kohn »

Vongole hat geschrieben:(23 Sep 2021, 17:56)

Nö, Tatsache. Wer einen Menschen ermordet, weil der ihn bittet, sich an die Pandemie-Vorschriften zu halten, ist ein sogenannter Querdenker.
Nein, das ist nicht die Definition eines "Querdenkers".
"bla" - die beste Antwort auf 99% aller Beiträge
Frater Kohn
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Frater Kohn »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Sep 2021, 13:08)
Und er hat diese Tat auch ohne Zweifel begangen, weil er extrem radikalisiert und fanatisiert war.
Woher wollen sie das wissen.

Evtl. hat ihn der "Tonfall" (o.ä.) des jungen Mannes nicht gepasst als dieser ihn zurechtwies und er wollte sich aus verletzten Stolz eine Lektion erteilen, sich rächen.
Ganz Profan.


Was sie sich da ausdenken, von wegen, "der Täter wollte mit seiner Tat gegen die Corona-Maßnahmen protestieren", ist mMn Humbug.
Evtl. rechtfertigt dieser Mensch damit seine Tat, aber es ist klar, das es so nicht gewesen sein kann.
Sonst wäre die Tat besser geplant gewesen.


EDIT:
Wobei ich wohl auch zugeben muss das eine gewisse "Querdenken-Attitüde" dazugehören muss, um so aggressiv auf das Einhalten der Maskenpflicht zu reagieren.
Ich denke man kann sich darauf einigen das die Person die Maßnahmen abgelehnt hat. ---> Das alleine macht aber niemanden zum Mörder.
Zuletzt geändert von Frater Kohn am Do 23. Sep 2021, 22:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Misterfritz »

Frater Kohn hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:22)
Evtl. rechtfertigt dieser Mensch damit seine Tat, aber es ist klar, das es so nicht gewesen sein kann.
Sonst wäre die Tat besser geplant gewesen.
Hallo?
Woher willst Du WISSEN, wie es gewesen sein kann? Warst Du dabei? Kennst Du den Täter persönlich?
Nach Hause zu gehen und eine Waffe zu holen, um dann den jungen Mann zu erschiessen, ist Vorsatz - also Mord.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Frater Kohn »

Misterfritz hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:30)
Hallo?
Woher willst Du WISSEN, wie es gewesen sein kann? Warst Du dabei? Kennst Du den Täter persönlich?
Nach Hause zu gehen und eine Waffe zu holen, um dann den jungen Mann zu erschiessen, ist Vorsatz - also Mord.
Ob es Mord war oder nicht darum ging es nicht in meinem Post.

Was es auf jeden Fall nicht war:
Es war auf keinen Fall ein terroristischer Anschlag einer politischen Gruppe.


DAS HIER WAR z.B. EIN SOLCHER ANSCHLAG, und ich werde mir auch mal die Mühe machen, die Forenbeiträge jener hier, die sich hier fleissig beteiligen zu diesen Thema auszugraben - mal sehen wie sich die Wortmeldungen unterscheiden
"Linke attackieren Corona-Demonstranten: Daimler-Betriebsrat mit Gaspistole in den Kopf geschossen – Koma"
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich war übrigens schon 2020 anlässlich der ersten Querdenker-Demonstranten, die sich Berlin als repräsentativen Ort gesucht hatten, echt geschockt. Ich hätte das nicht für möglich gehalten. Es war damals, vor etwas mehr als einem Jahr relativ leicht zu erkennen, anhand der Sprache erstens und anhand der äußeren Symbole, dass es sich typischerweise und in der Mehrheit um antroposophisch angehauchte Menschen aus dem Raum Stuttgart handelte. Auch wenn es sich möglicherweise um ein Stereotyp handelt und auch wenn ich keineswegs behaupten will, dass die mich abknallen wollten. Nur: Die tanzten nicht etwa ihren Namen sondern waren ultraaggressiv aufgeladen.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Frater Kohn »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:57)

Ich war übrigens schon 2020 anlässlich der ersten Querdenker-Demonstranten, die sich Berlin als repräsentativen Ort gesucht hatten, echt geschockt. Ich hätte das nicht für möglich gehalten. Es war damals, vor etwas mehr als einem Jahr relativ leicht zu erkennen, anhand der Sprache erstens und anhand der äußeren Symbole, dass es sich typischerweise und in der Mehrheit um antroposophisch angehauchte Menschen aus dem Raum Stuttgart handelte. Auch wenn es sich möglicherweise um ein Stereotyp handelt und auch wenn ich keineswegs behaupten will, dass die mich abknallen wollten. Nur: Die tanzten nicht etwa ihren Namen sondern waren ultraaggressiv aufgeladen.
ja 2020 waren in Stuttgart irgendwelche Party_People ja auch "ultra-aggressiv" aufgeladen. Im Gegensatz zu ihrer Querdenken-Anekdote ist da aber wirklich was kaputtgegangen und es wurden wirklich Menschen schwer verletzt. Und nicht wenige.

Studierte Linke Schwurbler kritisieren hinterher:
"Es wurde bislang unterlassen genauer zu untersuchen, warum sich in dieser einen Nacht alles so dramatisch hochgeschaukelt hat", sagte Scherr. Er spricht von einer "Vielzahl von Faktoren", angefangen von den fehlenden Beschäftigungsalternativen angesichts der strengen Corona-Maßnahmen, von der aufgeheizten Stimmung des Sommers durch die Bilder der Rassismus-Proteste in den USA und von der starken Aversion der Jugendlichen gegen die Polizei.

"All diese Gründe dürfen wir nicht als Entschuldigung betrachten, sondern als den Versuch einer Erklärung", sagte Scherr. "In der Landespolitik wird da leider noch zu stark schwarz-weiß gemalt."


Dieselben Schwurbler wissen aber jetzt ganz genau das es ein terroristischer Anschlag (oder "Stochastischer Terror") der Querdenken Bewegung war.

Was soll man dazu sagen als Mensch, dem beigebracht wurde zu DIFFERENZIEREN.
Zuletzt geändert von Frater Kohn am Do 23. Sep 2021, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von schokoschendrezki »

Frater Kohn hat geschrieben:(23 Sep 2021, 23:04)

ja 2020 waren in Stuttgart irgendwelche Party_People ja auch "ultra-aggressiv" aufgeladen. Im Gegensatz zu ihrer Querdenken-Anekdote ist da aber wirklich was kaputtgeagengen und es wurden wirklich Menschen schwer verletzt. Und nicht wenige.

Studierte Linke Schwurbler kritisieren hinterher:
"Es wurde bislang unterlassen genauer zu untersuchen, warum sich in dieser einen Nacht alles so dramatisch hochgeschaukelt hat", sagte Scherr. Er spricht von einer "Vielzahl von Faktoren", angefangen von den fehlenden Beschäftigungsalternativen angesichts der strengen Corona-Maßnahmen, von der aufgeheizten Stimmung des Sommers durch die Bilder der Rassismus-Proteste in den USA und von der starken Aversion der Jugendlichen gegen die Polizei.

"All diese Gründe dürfen wir nicht als Entschuldigung betrachten, sondern als den Versuch einer Erklärung", sagte Scherr. "In der Landespolitik wird da leider noch zu stark schwarz-weiß gemalt."


Dieselben Schwurbler wissen aber jetzt ganz genau das es ein terroristischer Anschlag (oder "Stochastischer Terror") der Querdenken Bewegung war.

Was soll man dazu sagen als Mensch, dem beigebracht wurde zu DIFFERENZIEREN.
Ich hab doch selbst geschrieben, dass es sich möglicherweise um Stereotype handelt und ich wollte in dem Fall einfach nur berichten, was ich selbst real erlebt habe.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Vongole »

Frater Kohn hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:22)
(..)

EDIT:
Wobei ich wohl auch zugeben muss das eine gewisse "Querdenken-Attitüde" dazugehören muss, um so aggressiv auf das Einhalten der Maskenpflicht zu reagieren.
Ich denke man kann sich darauf einigen das die Person die Maßnahmen abgelehnt hat. ---> Das alleine macht aber niemanden zum Mörder.
Nein, zum Mörder wurde er erst durch den Schuss, den er auf Heim- und Rückweg plante.
Erstaunlich, dass sich doch immer wieder User finden, um die Tat zu relativieren. Hängt das mit der Szene zusammen, in der sich der Täter virtuell so rumtrieb?
Muss die ein bisschen reingewaschen werden?
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von relativ »

Frater Kohn hat geschrieben:(23 Sep 2021, 23:04)

ja 2020 waren in Stuttgart irgendwelche Party_People ja auch "ultra-aggressiv" aufgeladen. Im Gegensatz zu ihrer Querdenken-Anekdote ist da aber wirklich was kaputtgegangen und es wurden wirklich Menschen schwer verletzt. Und nicht wenige.

Studierte Linke Schwurbler kritisieren hinterher:
"Es wurde bislang unterlassen genauer zu untersuchen, warum sich in dieser einen Nacht alles so dramatisch hochgeschaukelt hat", sagte Scherr. Er spricht von einer "Vielzahl von Faktoren", angefangen von den fehlenden Beschäftigungsalternativen angesichts der strengen Corona-Maßnahmen, von der aufgeheizten Stimmung des Sommers durch die Bilder der Rassismus-Proteste in den USA und von der starken Aversion der Jugendlichen gegen die Polizei.

"All diese Gründe dürfen wir nicht als Entschuldigung betrachten, sondern als den Versuch einer Erklärung", sagte Scherr. "In der Landespolitik wird da leider noch zu stark schwarz-weiß gemalt."


Dieselben Schwurbler wissen aber jetzt ganz genau das es ein terroristischer Anschlag (oder "Stochastischer Terror") der Querdenken Bewegung war.

Was soll man dazu sagen als Mensch, dem beigebracht wurde zu DIFFERENZIEREN.
Ich würde jetzt gerne erfahren worum es dir eigentlich geht. Willst du nicht, daß der Täter der Querdenkerszene zugeordnet wird, oder willst du ihn nicht als hinterhältigen Mörder sehen.
Also für mich ist doch der Grund der Eskalation offenkundig. Dieser Mann hat schon viel Hass bezüglich der Coronamaßnahmen aufgestaut und hat es zugelassen, daß der Hass sich so exponentiell steigert, daß dieser ihn zu so einer Tat befähigt.
Da passt es auch noch gut, daß er zuhause noch ne Waffe hatte. Weiss jemand ob dieser Mann einen Waffenschein hatte?
Für seinen Hass musste eine komplett unschuldige Person sterben, dafür gibt es weder Ausreden, noch Entschuldigungen, nur Gründe.
Zuletzt geändert von relativ am Fr 24. Sep 2021, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von busse »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:57)

Ich war übrigens schon 2020 anlässlich der ersten Querdenker-Demonstranten, die sich Berlin als repräsentativen Ort gesucht hatten, echt geschockt. Ich hätte das nicht für möglich gehalten. Es war damals, vor etwas mehr als einem Jahr relativ leicht zu erkennen, anhand der Sprache erstens und anhand der äußeren Symbole, dass es sich typischerweise und in der Mehrheit um antroposophisch angehauchte Menschen aus dem Raum Stuttgart handelte. Auch wenn es sich möglicherweise um ein Stereotyp handelt und auch wenn ich keineswegs behaupten will, dass die mich abknallen wollten. Nur: Die tanzten nicht etwa ihren Namen sondern waren ultraaggressiv aufgeladen.
Unsinn ! Genau das Gegenteil war der Fall, Aggressivität ging von einigen Polizeieinheiten so der Bundespolizei aus.
Das war eine der friedlichsten Demonstrationen seit langem in Berlin. Aber streue weiter Falschmeldungen, hier hast du willige Abnehmer.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von relativ »

busse hat geschrieben:(24 Sep 2021, 08:53)

Unsinn ! Genau das Gegenteil war der Fall, Aggressivität ging von einigen Polizeieinheiten so der Bundespolizei aus.
Das war eine der friedlichsten Demonstrationen seit langem in Berlin. Aber streue weiter Falschmeldungen, hier hast du willige Abnehmer.
busse
Keine Ahnung welche Quelle du heranziehst oder welche demo von den vielen In Berlin du meinst.
Ich habe diese Infos aus dieser Quelle.
https://www.rbb24.de/politik/beitrag/20 ... otest.html
Herausforderung für die Polizei

Die Polizei wiederrum stellten diese Demonstrationen vor hohe kommunikative Herausforderungen. "Das war ein äußerst diffuses Geschehen und wir haben versucht die Teilnehmer darauf aufmerksam zu machen, sich an die Abstandsregeln zu halten, um ein Infektionsgeschehen zu verhindern", sagt Steckmann. Durch Kommunikation konnte man Konfliktsituation vermeiden.

Doch das Klima sollte nicht so bleiben. "Anfänglich hatten die Querdenker-Demos so gut wie gar kein Gewaltpotential. Das hat sich im Laufe geändert", sagt Steckmann. Auf den Hygiene-Demos und den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen kam es immer öfter zu Anfeindungen. "Manche warfen uns vor, Teil einer Diktatur zu sein und dabei zu helfen, die Demokratie abzuschaffen", sagt Steckmann.

Andere Demonstranten schienen sich der Polizei nähern zu wollen, um sie für ihre Sache zu gewinnen. "Es gab eine Menge Aufforderungen von den Demonstranten, uns der Bewegung anzuschließen", so der Einsatzleiter. "Kommt auf unsere Seite. Wir sind ja auch für euch da." Dies konnte die Polizei laut Steckmann aber nicht von ihrem Ziel abbringen. "Für uns war klar: Es geht nicht um den Inhalt der Demonstration, sondern darum friedliche Teilnehmende zu schützen und strafrechtlich relevante Taten zu verhindern."
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Kritikaster »

PeterK hat geschrieben:(23 Sep 2021, 18:48)

Obwohl er natürlich Täter ist, ist er in gewisser Weise auch ein Opfer derjenigen (ob nun Rechtsknaller oder sogenannte Quer"denker"), die da zündeln.
Hast Du den Gedanken schon einmal zuende gedacht?

Nach dieser "Philosophie" wären, auch historisch betrachtet, in jedem verbrecherischen Regime letztlich nur diejenigen als Täter zu betrachten, die die ideologische Grundlage lieferten. All jene, die gewissenlos Menschen auf grausamste Weise vom Leben zum Tod beförderten, könnten danach auch einen solchen "Opferstatus" beanspruchen.

Das scheint mir doch eine eher unangebrachte Betrachtung.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Kritikaster »

Vongole hat geschrieben:(24 Sep 2021, 00:04)

Erstaunlich, dass sich doch immer wieder User finden, um die Tat zu relativieren. Hängt das mit der Szene zusammen, in der sich der Täter virtuell so rumtrieb?
Muss die ein bisschen reingewaschen werden?
Wer der Szene selbst nicht angehört oder ihr Sympathien entgegen bringt, kann nicht übersehen, dass solche Postings genau dieser Motivation entspringen.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von sünnerklaas »

PeterK hat geschrieben:(23 Sep 2021, 18:48)

Obwohl er natürlich Täter ist, ist er in gewisser Weise auch ein Opfer derjenigen (ob nun Rechtsknaller oder sogenannte Quer"denker"), die da zündeln.
Absoluter Widerspruch meinerseits. Wer sich mit der Szene und deren Protagonisten länger beschäftigt, erkennt unschwer, man sich da - vorsichtig ausgedrückt: des öfteren sehr am Rande der Legalität bewegt. Jeder halbwegs vernünftige Mensch sollte wissen, dass man sich aus so einem sich immer weiter radikalisierenden Umfeld besser zurückzieht. Vor allem, wenn die Protagonisten sich gerne mal ins Ausland absetzen oder bereits abgesetzt haben.

Wer da dann einfach weiter in der Szene bleibt und soch sogar zu Straftaten aufhetzen lässt, ist kein Opfer, er kann sich auch nicht darauf berufen. Und eines ist klar: Erster Haupttäter ist immer derjenige, der die Tat direkt begangen und den Abzug an der Waffe betätigt hat. Derjenige, der aufgehetzt oder sogar den Befehl gegeben hat, ist erst zweiter Haupttäter.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von tarkomed »

Hierbei handelt es sich zwar nicht direkt um ein schweres Verbrechen, aber irgendwie doch um ein Verbrechen der Querdenker an ihren Kindern:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mu ... en,Sjm5mzo
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von sünnerklaas »

tarkomed hat geschrieben:(24 Sep 2021, 12:28)

Hierbei handelt es sich zwar nicht direkt um ein schweres Verbrechen, aber irgendwie doch um ein Verbrechen der Querdenker an ihren Kindern:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/mu ... en,Sjm5mzo
Da kommt der absehbare Schulterschluss mit den ganz besonders Frommen. Bei denen ist der Sexualkundeunterricht der große Aufreger. Es gab ja sogar schon welche, die aus Angst vor dem Sexualkundeunterricht zu Putin nach Russland "geflohen" sind. Waren aber schnell zurück. Leben in Russland war zu unkomfortabel. Väterchen musste Holz hacken, da ist ihm eingefallen, er müsse mal nachgucken, ob er nicht zu Hause in D vergessen hatte, auf dem Klo das Licht auszuschalten. (Sinngemäss zitiert nach Wladimir Kaminer).
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von sünnerklaas »

Kritikaster hat geschrieben:(24 Sep 2021, 10:30)

Wer der Szene selbst nicht angehört oder ihr Sympathien entgegen bringt, kann nicht übersehen, dass solche Postings genau dieser Motivation entspringen.
Das ist einer der wesentlichen Gründe, warum die Querdenker in der Gesamtgesellschaft auf eine so große Ablehnung stoßen.
Ein anderer ist das Auftreten dieser Leute. Beispielhaft ein Video, das man auf Twitter unter dem Hastag #b1809 und dem zusätzlichen Stichwort hausverbot findet.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Schnitter »

sünnerklaas hat geschrieben:(24 Sep 2021, 12:37)

Das ist einer der wesentlichen Gründe, warum die Querdenker in der Gesamtgesellschaft auf eine so große Ablehnung stoßen.
Ein anderer ist das Auftreten dieser Leute. Beispielhaft ein Video, das man auf Twitter unter dem Hastag #b1809 und dem zusätzlichen Stichwort hausverbot findet.
Etwas ähnliches habe ich hier im Biohof erlebt.

Es ist mir unerklärlich wie es flächendeckend zu diesem Dachschaden kommt.
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Kohlhaas »

Frater Kohn hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:22)

Woher wollen sie das wissen.

Evtl. hat ihn der "Tonfall" (o.ä.) des jungen Mannes nicht gepasst als dieser ihn zurechtwies und er wollte sich aus verletzten Stolz eine Lektion erteilen, sich rächen.
Ganz Profan.
Ja, sicher, das ist natürlich ganz profan, einen Menschen über den Haufen zu schießen, weil einem der "Tonfall" nicht passt. Sowas machen wir alle ja ständig. Ein falsches Wort, und es wird geschossen. So ist das in Deutschland, gelle?

Ich bleibe dabei: Man muss schon extrem fanatisiert sein, um wegen einer derartigen Nebensächlichkeit einen Menschen zu töten.
Was sie sich da ausdenken, von wegen, "der Täter wollte mit seiner Tat gegen die Corona-Maßnahmen protestieren", ist mMn Humbug.
Ich habe mir da gar nichts ausgedacht. Ich habe mich dazu nichtmal geäußert. Der Täter selbst hat gesagt, dass seine Tat ein Protest gegen die Corona-Maßnahmen sein sollte.
Evtl. rechtfertigt dieser Mensch damit seine Tat, aber es ist klar, das es so nicht gewesen sein kann.
Sonst wäre die Tat besser geplant gewesen.
Woher weißt Du das? Was Du Dir da ausdenkst, ist Humbug.
EDIT:
Wobei ich wohl auch zugeben muss das eine gewisse "Querdenken-Attitüde" dazugehören muss, um so aggressiv auf das Einhalten der Maskenpflicht zu reagieren.
Ich denke man kann sich darauf einigen das die Person die Maßnahmen abgelehnt hat. ---> Das alleine macht aber niemanden zum Mörder.
Welches andere Motiv soll er denn gehabt haben? Er selbst hat nur dieses eine Motiv angegeben. Er ist ausschließlich deshalb zum Mörder/Totschläger geworden. Meiner Ansicht nach passt "Mörder" schon, denn ich erkenne da eindeutig niedere Motive und Heimtücke. Aber die rechtliche Würdigung muss ein Richter vornehmen.
Slava Ukraini
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von Kohlhaas »

Misterfritz hat geschrieben:(23 Sep 2021, 22:30)
Nach Hause zu gehen und eine Waffe zu holen, um dann den jungen Mann zu erschiessen, ist Vorsatz - also Mord.
Nein. Auch Totschlag wird mit Vorsatz (Tötungsabsicht) begangen. Es fehlen dabei nur die einschlägigen Mordmerkmale wie Heimtücke, niedere Beweggründe, Befriedigung des Geschlechtstriebs, Verdeckung einer Straftat, Gewinnsucht... etc.

Ist im vorliegenden Fall aber egal. Wäre ich Richter in diesem Fall, würde ich die Merkmale der Heimtücke und der niederen Beweggründe auf jeden Fall gegeben sehen. Der Typ ist weggefahren, hat sich bewaffnet, ist zurückgekommen und hat ganz bewusst eine erneute Konfronation wegen des fehlenden MNS provoziert. Der Tankwart konnte auf keinen Fall ahnen, dass sein Gegenüber bewaffnet und gewaltbereit ist. Kein Mensch kann davon ausgehen, dass wegen so einer Bagatelle jemand austickt und um sich schießt. Das Verhalten des Täters war heimtückisch. Und niedere Beweggründe muss man sicher auch annehmen, denn rationale Gründe für so eine Tat lassen sich nicht erkennen.
Slava Ukraini
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Re: Querdenker-Verbrechen

Beitrag von sünnerklaas »

Kohlhaas hat geschrieben:(24 Sep 2021, 13:38)

Nein. Auch Totschlag wird mit Vorsatz (Tötungsabsicht) begangen. Es fehlen dabei nur die einschlägigen Mordmerkmale wie Heimtücke, niedere Beweggründe, Befriedigung des Geschlechtstriebs, Verdeckung einer Straftat, Gewinnsucht... etc.
Bei Totschlag wird dem Getöteten von Gericht eine (erhebliche) Mitschuld zugewiesen. Etwa indem er nachweislich den Täter massiv misshandelt, terrorisiert und drangsaliert und damit zum Wahnsinn getrieben hat. Dem Getöteten hätte klar sein müssen, dass sein Verhalten bei den von ihm Drangsalierten zu unkontrollierbaren Gegenreaktionen führen kann und dass das, was er da macht Straftaten sind. Deshalb kommt es ja durchaus vor, dass es bei Tötungsdelikten Bewährungsstrafen verhängt werden und eine Tötung nicht einmal als Totschlag, sondern als Körperverletzung mit Todesfolge eingestuft wird.
Ist im vorliegenden Fall aber egal. Wäre ich Richter in diesem Fall, würde ich die Merkmale der Heimtücke und der niederen Beweggründe auf jeden Fall gegeben sehen. Der Typ ist weggefahren, hat sich bewaffnet, ist zurückgekommen und hat ganz bewusst eine erneute Konfronation wegen des fehlenden MNS provoziert. Der Tankwart konnte auf keinen Fall ahnen, dass sein Gegenüber bewaffnet und gewaltbereit ist. Kein Mensch kann davon ausgehen, dass wegen so einer Bagatelle jemand austickt und um sich schießt. Das Verhalten des Täters war heimtückisch. Und niedere Beweggründe muss man sicher auch annehmen, denn rationale Gründe für so eine Tat lassen sich nicht erkennen.
Der Tankwart konnte sogar zuerst davon ausgehen, dass der Täter nun die Vorgaben, nämlich MNS zu tragen, einhalten würde. Der Täter kam ja mit MNS in den Verkaufsraum. Der Tankwart war insofern auch noch arglos.
Da dürfte also mit ziemlicher Sicherheit die besondere Schwere der Schuld festgestellt und vermutlich zusätzlich Sicherungsverwahrung angeordnet werden. Das sind dann 25 bis 30 Jahre Haft - mindestens.
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