Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

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Welche Aussage würdest du am ehesten unterstützen?

Freiheit ist die Abwesenheit von legalen Zwängen. Somit ist freier Waffenbesitz MEHR Freiheit.
3
16%
Waffen sollten mehr als heute zum Zwecke der Selbstverteidigung erlaubt sein - das wäre freier. Ich fühle mich stärker durch fehlende Möglichkeit der Selbstverteidigung eingeschränkt, als durch potentiell höhere Verbreitung von Waffen. Wenn Leute sich dadurch unsicher fühlen, dann sollen sie sich halt selber Waffen anschaffen - hat nichts mit Freiheit zu tun. Allerdings sollte ein grober Rahmen existieren, der dafür sorgt, dass labile Leute keine allzu gefährlichen Waffen erwerben können.
0
Keine Stimmen
Waffen zu besitzen ist eine zu schützende Freiheit, die allerdings stark reguliert werden muss, damit das Sicherheitsgefühl der Allgemeinheit nicht darunter leidet. Freiheit ist diesbezüglich ein Kompromiss zwischen der Freiheit für Waffenbesitz und der Freiheit sich sorglos in waffenarmer Umgebung bewegen zu können. Im Zweifel ist eher dafür zu sorgen, dass die Verbreitung von Waffen in der Öffentlichkeit nicht zu groß wird.
3
16%
Wenig oder keine Waffen in der Öffentlichkeit sind dem Recht auf Waffenbesitz klar vorzuziehen. Waffen sind größtenteils, bis auf wenige Ausnahmen, komplett aus der Öffentlichkeit zu verbannen.
13
68%
Ich finde mich in keiner der Aussagen wieder.
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 19
Skeptiker

Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

Im Bilderstrang hatten wir eine kleine Diskussion über Waffengesetze und Waffenverbreitung.

Auslöser der Diskussion war mein Hinweis, dass Waffen letztendlich Freiheiten einschränken, nicht aber vergrößern.

Für mich ist das ein Thema, welches ich mit einer gewissen Leidenschaft sehe, denn ich sehe es als ganz großes Glück für uns an, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Schusswaffen keine große Rolle spielen. Hier reguliert man Waffenbesitz stärker als in vielen anderen Ländern, was sich auf die Verbreitung der Waffen auswirkt. DAS bringt automatisch weniger Schusswaffentote mit sich - für mich ein erstrebenswerter gesellschaftlicher Zustand.

Aber natürlich kann man Waffenbesitz auch als Freiheit definieren. Dem Gedanken folgend sind wir hier unfreier, weil wir jemandem die Möglichkeit nehmen sich mit Schusswaffen selber zu schützen.

Wie wird das also gesehen? Was schafft mehr Freiheit? Wie definieren wir diese Freiheit?

Edit: Abstimmung hinzugefügt. Mit den Optionen habe ich mich ein wenig schwer getan, aber ich hoffe der Grundgedanke ist passend abgebildet und die meisten finden sich da irgendwie wieder.
Zuletzt geändert von Skeptiker am So 22. Aug 2021, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Cobra9
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Cobra9 »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:24)

Im Bilderstrang hatten wir eine kleine Diskussion über Waffengesetze und Waffenverbreitung.

Auslöser der Diskussion war mein Hinweis, dass Waffen letztendlich Freiheiten einschränken, nicht aber vergrößern.

Für mich ist das ein Thema, welches ich mit einer gewissen Leidenschaft sehe, denn ich sehe es als ganz großes Glück für uns an, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Schusswaffen keine große Rolle spielen. Hier reguliert man Waffenbesitz stärker als in vielen anderen Ländern, was sich auf die Verbreitung der Waffen auswirkt. DAS bringt automatisch weniger Schusswaffentote mit sich - für mich ein erstrebenswerter gesellschaftlicher Zustand.

Aber natürlich kann man Waffenbesitz auch als Freiheit definieren. Dem Gedanken folgend sind wir hier unfreier, weil wir jemandem die Möglichkeit nehmen sich mit Schusswaffen selber zu schützen.

Wie wird das also gesehen? Was schafft mehr Freiheit? Wie definieren wir diese Freiheit?
Was ist denn für Freiheit gemeint
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

Cobra9 hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:27)
Was ist denn für Freiheit gemeint
Darauf zielt mein letzter Satz ab. Es mag unterschiedliche Definitionen von Freiheit geben.

Hier die Wiki-Definition:
Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können. Der Begriff benennt in Philosophie, Theologie und Recht der Moderne allgemein einen Zustand der Autonomie eines Subjekts.
https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit

Man kann also auf die Freiheit des Waffenbesitzers schauen, sich frei mit der Waffe bewegen zu können.
Man kann aber auch auf die Freiheit von Personen schauen, sich ohne Sorge in der Öffentlichkeit bewegen zu können.

Es gibt eben unterschiedliche Freiheiten, und wenn ich von "Freiheit" rede, dann umfasst das alle diese Freiheiten - aber eben mit individueller Gewichtung. Diese Gewichtung ist Diskussionsgegenstand in diesem Strang.
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Kritikaster
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Kritikaster »

Die Fragestellung finde ich unglücklich gewählt. Sie lässt sich, ohne Deine ergänzenden Erklärungen, nämlich so verstehen, dass der aktuelle Zustand (ohne Waffen) nicht als Freiheit gewertet werden kann, weil diese erst noch zu schaffen ist.

Folge daraus wäre dann, dass es der Freigabe von Waffen bedürfte, um das angestrebte, (noch) nicht existierende Ziel zu erreichen.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Mendoza
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Mendoza »

unity in diversity hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:36)

In so einer Situation
https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/m ... rgestochen
Sollte jeder Anwesende die Freiheit haben, die Lage mit einer Distanzwaffe zu entschärfen.
Wird ja künftig häufiger vorkommen, weil politisch gewollt.
Das ist ein Einzelfall und dafür ist die Polizei zuständig. Wenn jeder mit einer Schusswaffe rumrennt, entstehen viel mehr Konfliktsituationen und in ganz anderer Qualität. Man macht alles viel schlimmer.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

Kritikaster hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:40)
Die Fragestellung finde ich unglücklich gewählt. Sie lässt sich, ohne Deine ergänzenden Erklärungen, nämlich so verstehen, dass der aktuelle Zustand (ohne Waffen) nicht als Freiheit gewertet werden kann, weil diese erst noch zu schaffen ist.

Folge daraus wäre dann, dass es der Freigabe von Waffen bedürfte, um das angestrebte, (noch) nicht existierende Ziel zu erreichen.
Kann man so verstehen, muss man aber nicht.

Es ist ja auch eine legitime Position, dass die Freiheit Waffen tragen zu dürfen, mehr Freiheit schafft. In meinen Augen tut es das aber nicht.
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unity in diversity
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von unity in diversity »

Mendoza hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:49)

Das ist ein Einzelfall und dafür ist die Polizei zuständig. Wenn jeder mit einer Schusswaffe rumrennt, entstehen viel mehr Konfliktsituationen und in ganz anderer Qualität. Man macht alles viel schlimmer.
Oder die Leute werden vorsichtiger, weil jeder weiß, der andere kann auch.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

unity in diversity hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:57)
Oder die Leute werden vorsichtiger, weil jeder weiß, der andere kann auch.
Ist das die Erfahrung in der Amerika? Werden da die Leute vorsichtiger und die Gesellschaft dadurch friedlicher? Wenn du in einem Brennpunkt lebst, fühlst du dich da frei zu tun und zu lassen was du möchtest, oder wird dein Leben eher davon bestimmt sein Risiken zu vermeiden und jederzeit wachsam sein zu müssen?
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von NicMan »

Ich lebe gerne in einem Land, in dem Zivilisten keine Waffen tragen dürfen und halte das auch für erstrebenswert. Meinen hitzköpfigen Mitmenschen traue ich nicht zu, mit einer Waffe in einer emotionalen Extremsituation angemessen umgehen zu können. Den wenigen Fälle, in denen bewaffnete Verteidiger sich erfolgreich hätten wehren können, stehen deutlich mehr nicht ausgeführte Schusswechsel gegenüber, die aufgrund eines Verbot des Tragens von Waffen nicht stattgefunden haben. Dies erhöht wiederum das Freiheitsgefühl, da das Alltagsleben risikoärmer ist.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

NicMan hat geschrieben:(22 Aug 2021, 12:07)
Ich lebe gerne in einem Land, in dem Zivilisten keine Waffen tragen dürfen und halte das auch für erstrebenswert. Meinen hitzköpfigen Mitmenschen traue ich nicht zu, mit einer Waffe in einer emotionalen Extremsituation angemessen umgehen zu können. Den wenigen Fälle, in denen bewaffnete Verteidiger sich erfolgreich hätten wehren können, stehen deutlich mehr nicht ausgeführte Schusswechsel gegenüber, die aufgrund eines Verbot des Tragens von Waffen nicht stattgefunden haben. Dies erhöht wiederum das Freiheitsgefühl, da das Alltagsleben risikoärmer ist.
Das ist auch meine Position. Für mich steht einem Interesse einer sehr kleinen Anzahl von Waffenbesitzern, die ihre Waffen in der Öffentlichkeit bei sich haben wollen, das Interesse einer großen Gemeinschaft von Menschen entgegen, nicht mit derartigen Risiken im alltäglichen Leben konfrontiert zu werden.

Allerdings funktioniert das natürlich nur dann, wenn nicht die Waffenverbreitung durch illegale Waffen, diesen Gedanken unterläuft. Gäbe es also viele Waffen in der Gesellschaft, dann würde das automatisch zum Druck in Richtung legalem Waffenbesitz führen. Dem muss man also jederzeit effektiv entgegenwirken um nicht in amerikanische Zustände abzugleiten.
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Cobra9
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Cobra9 »

unity in diversity hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:36)

In so einer Situation
https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/m ... rgestochen
Sollte jeder Anwesende die Freiheit haben, die Lage mit einer Distanzwaffe zu entschärfen.
Wird ja künftig häufiger vorkommen, weil politisch gewollt.

Würde mich nicht betreffen mehr oder weniger Gesetze erstmal. Ich hab aus unerfindlichen Gründen noch die Papiere um eine Waffe tragen zu dürfen sowie dienstlich ohne für Behörden zu arbeiten. Aber offen gesagt für Mich schaffen Waffen keine Freiheit per se iin privater Hand sondern maximal ein subjektives Gefühl von Schutz, Dominanz, Macht.

In der Regel passieren negative Ereignisse oder Straftaten die einen treffen können so schnell das man nicht dazu kommt die Waffe zu ziehen, richtig zu verwenden sowie sich nicht selbst zu gefährden.

Ich plädiere dafür erstmal Kampfsport ect zu machen um sich ohne Waffe verteidigen zu können und Skills zu entwickeln wie man den Körper einsetzen kann, in Situationen reagiert.

Sowie Trainings des richtigen Verhalten. Auch mit Waffe wenn man die braucht unbedingt.

Aber es ist gefährlicher Waffen in die Hände von Laien oder falsch motivierten Menschen zu geben, als denen keine Waffe zu geben.


Konflikte scheinen in der menschlichen Natur zu liegen nach meiner Erfahrung. Kennt fast jeder wenn man Rot sieht. Unabhängig ob es um Schlägereien unter Alkoholeinfluss geht, einer Angstreaktion bei Geräuschen in der Nacht oder das berüchtigte Motiv, seinen Lebenspartner „in Flagranti“ zu erwischen ist die Reaktion pro Mensch unterschiedlich und nicht immer zu beherrschen.


Will sagen Wir steuern Gewalt nicht immer, wenn wir uns zu Ihrer Anwendung entscheiden.

In solchen Fällen führt nun die Schusswaffe zur Eskalation in der Regel. Wo ein solcher Konflikt eigentlich zu einem gebrochenem Kiefer führen würde, endet er stattdessen möglicherweise im Leichenschauhaus oder mit Glück noch Krankenhaus, falls eine Schusswaffe im Spiel ist. Hier kann in wenigen Momenten nicht nur das Leben des Opfers, sondern auch des Täters durch eben diese unbedachte Eskalation ruiniert werden.

Oder noch mehr. In einer Gesellschaft, in der man mit potentiellem Waffenbesitz praktischer jeder Person rechnen muss, ist man selber wohl auch etwas enthemmter, aus vermeintlichem Selbstschutz.

Letztendlich noch Unfälle. Ergo behaupte Ich Waffen bringen mir keine Freiheit und im Alltag keinen echten Mehrwert.

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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Cobra9 »

unity in diversity hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:57)

Oder die Leute werden vorsichtiger, weil jeder weiß, der andere kann auch.

Im Gegenteil. Zumindest was ich beobachtet und gelernt habe. Nimm die USA. Hab den Satz schon geschrieben.

Wenn Du in der Gesellschaft lebst wo Du damit rechnen kannst jeder hat eine Waffe, dann hast Du mit Sicherheit auch selbst eher eine Waffe.

Dann reagieren wir enthemmter weil bspw Selbstschutz.
Oder vermeintlich eher. Warum kommt es in den USA auch zu soviel Toten oder falschen Reaktionen der Polizei.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Ebiker »

Bis jetzt wird das Thema ja nur auf individueller Ebene behandelt, aber was ist mit dem Verhältnis Individuum - Staat ? Auch eine Zivilgesellschaft muß sich notfalls gegen den Staat wehren können, notfalls auch mit Waffen. Steht sogar in unserer Verfassung. In den USA ist das Problemlos möglich, hier sieht es mau aus.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

Ich nehme in dieser Diskussion die Position für weitgehende Waffenverbote in der Öffentlichkeit ein - die unterste inhaltliche Option.

In meinen Augen ist das Recht auf Waffenbesitz viel zu abstrakt und in 99.9% der Fälle eher im Sinne einer Waffenliebhaberschaft verstanden, als im Sinne einer bewussten und notwendigen Selbstverteidigung.

Für mich gehören Waffen nur in die Hände trainierter Personen, die einen Nachweis dafür erbringen können, diese Waffen auch zu benötigen. Gerne auch, weil man z.B. abgelegen wohnt u.ä., aber nicht weil es ein grundsätzliches Recht wäre.
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unity in diversity
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von unity in diversity »

@ Cobra9 und Skeptiker
Ihr habt mich überzeugt, ich bin jetzt auch gegen ein allgemeines Schußwaffenbesitzrecht. Sportschützen ausgenommen, mit den bekannten Vorschriften, die der Gesetzgeber dazu erlassen hat. Sammler dürfen Modelle besitzen, mit denen nicht geschossen werden kann.
Sonst ergäbe sich ein Dominoeffekt und ein gesamtgesellschaftliches Wettrüsten wäre die Folge.
Wie so etwas enden kann, sieht man in allen Krisengebieten dieser Welt, muß man im vergleichsweise sicheren Deutschland nicht haben.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

Ebiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 12:33)
Bis jetzt wird das Thema ja nur auf individueller Ebene behandelt, aber was ist mit dem Verhältnis Individuum - Staat ? Auch eine Zivilgesellschaft muß sich notfalls gegen den Staat wehren können, notfalls auch mit Waffen. Steht sogar in unserer Verfassung. In den USA ist das Problemlos möglich, hier sieht es mau aus.
Das ist insbesondere von der Waffenlobby in den USA ein sehr oft gebrachtes Argument.

Die Frage wäre für mich: Ist das wirklich erstrebenswert? Müssen wir unseren Rechtsstaat mit Waffengewalt verteidigen? Oder ist es vielleicht eher so, dass der Rechtsstaat Kontrollmechanismen hat, die ihn von innen heraus schützen? Persönlich sind es in meinen Augen eher Gegner der FDGO, die sich "gegen den Staat" bewaffnen wollen, kaum welche, die etwa "die Demokratie" verteidigen wollen. In den USA wird das Argument zu 99% als Selbstzweck für den Waffenbesitz verwendet - um eben deren so wahrgenommenes Recht auf Waffenbesitz zu verteidigen.
Das ist schlicht pure Waffenverrücktheit. Es ist in Amerika undenkbar eine "entwaffnete" Gesellschaft zu haben. Der Gedanke ist dort nicht verbreitet. Das führt dann automatisch in den Drang sich selber zu bewaffnen.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Kritikaster »

Ebiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 12:33)

Bis jetzt wird das Thema ja nur auf individueller Ebene behandelt, aber was ist mit dem Verhältnis Individuum - Staat ? Auch eine Zivilgesellschaft muß sich notfalls gegen den Staat wehren können, notfalls auch mit Waffen. Steht sogar in unserer Verfassung. In den USA ist das Problemlos möglich, hier sieht es mau aus.
Gerade die USA haben uns am 6. Januar dieses Jahres gezeigt, wie wenig erstrebenswert das ist.

Hierzulande käme kein Wahlverlierer auf die kranke Idee, seinen Mob zu einem Sturm auf das Parlament aufzustacheln, um die offizielle Feststellung des Wahlsiegers zu verhindern, und dabei Tote und Verletzte in Kauf zu nehmen.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Ebiker »

Kritikaster hat geschrieben:(22 Aug 2021, 13:56)

Gerade die USA haben uns am 6. Januar dieses Jahres gezeigt, wie wenig erstrebenswert das ist.

Hierzulande käme kein Wahlverlierer auf die kranke Idee, seinen Mob zu einem Sturm auf das Parlament aufzustacheln, um die offizielle Feststellung des Wahlsiegers zu verhindern, und dabei Tote und Verletzte in Kauf zu nehmen.
Wer hat das in den USA getan ? Von wem wurde dabei Waffengewalt angewandt ? In manchen Bundesstaaten ist es ausdrücklich gestattet mit Waffen das Capitol zu betreten.
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conscience
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von conscience »

Freiheit kann nur gesichert sein, wenn man stärker ist als die Feinde der Freiheit.

Also Freiheit gibt’s nur mit Waffen, ohne Waffen ist man der Spielball jedes Stärkeren.

Aber das betrifft nur die Außenpolitik.


Die Freiheit im Innern hat der Staat zu sichern, der Waffenbesitz seiner Bürger muss zu Sicherheit des Staates und seiner nicht bewaffneten Bürger streng reglementiert sein.
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Teeernte
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Teeernte »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 13:44)

Das ist insbesondere von der Waffenlobby in den USA ein sehr oft gebrachtes Argument.

Die Frage wäre für mich: Ist das wirklich erstrebenswert? Müssen wir unseren Rechtsstaat mit Waffengewalt verteidigen? .
Schweiz..... Schlimm die Toten da überm Zaun....und die Schiessereien am Abend.....und das viele Blut auf der Strasse...die Einschusslöcher an den Autos..und die Banküberfälle mit Waffen...
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Kohlhaas »

Kritikaster hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:40)

Die Fragestellung finde ich unglücklich gewählt. Sie lässt sich, ohne Deine ergänzenden Erklärungen, nämlich so verstehen, dass der aktuelle Zustand (ohne Waffen) nicht als Freiheit gewertet werden kann, weil diese erst noch zu schaffen ist.

Folge daraus wäre dann, dass es der Freigabe von Waffen bedürfte, um das angestrebte, (noch) nicht existierende Ziel zu erreichen.
Stimmt genau. Überdies verstehe ich die ganze Fragestellung nicht. In der Schweiz wurde zum Mittel der Volksbewaffnung gegriffen. In Deutschland nicht. Trotzdem sind wir frei.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Kohlhaas »

Ebiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 12:33)

Bis jetzt wird das Thema ja nur auf individueller Ebene behandelt, aber was ist mit dem Verhältnis Individuum - Staat ? Auch eine Zivilgesellschaft muß sich notfalls gegen den Staat wehren können, notfalls auch mit Waffen. Steht sogar in unserer Verfassung. In den USA ist das Problemlos möglich, hier sieht es mau aus.
Was soll denn angeblich dazu in unserer Verfassung stehen? Meinst Du den Artikel 20 Absatz 4? Da steht nichts, was so verstanden werden kann, als hätte jeder Bürger das Recht, sich mit dem Staat anzulegen. Da steht nur was darüber, dass sich jeder Bürger einem Unrechtsstaat widersetzen darf und soll. Mit Waffenbesitz hat das überhaupt nichts zu tun. Dazu sagt unsere Verfassung genau gar nichts.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Kohlhaas »

conscience hat geschrieben:(22 Aug 2021, 14:47)

Freiheit kann nur gesichert sein, wenn man stärker ist als die Feinde der Freiheit.

Also Freiheit gibt’s nur mit Waffen, ohne Waffen ist man der Spielball jedes Stärkeren.

Aber das betrifft nur die Außenpolitik.


Die Freiheit im Innern hat der Staat zu sichern, der Waffenbesitz seiner Bürger muss zu Sicherheit des Staates und seiner nicht bewaffneten Bürger streng reglementiert sein.
Naja, wir kennen Gegenbeispiele. Die Schweiz ist eines, Kreta ist ein anderes. Wenn Bürger Waffen besitzen, muss das ja nicht zwangsläufig in ungezügelter Gewalt enden. Aber im Grundsatz hast Du schon recht. Glücklicherweise leben wir in einem Staat, in dem niemand Waffen besitzen muss, um frei zu sein und sicher leben zu können.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von conscience »

Ebiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 12:33)

[…] Individuum - Staat ? Auch eine Zivilgesellschaft muß sich notfalls gegen den Staat wehren können, notfalls auch mit Waffen. Steht sogar in unsere Verfassung […]
Ich bezweifle, dass Sie zu den Leuten gehören, die für das Grundgesetz eintreten, insofern ist das nicht "ihre" Verfassung — das macht nämlich ihre Formulierung "notfalls auch mit Waffen" deutlich. Sie haben mit dem Geist der Verfassung, dem Grundgesetzes, nichts gemein.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(22 Aug 2021, 17:49)
Glücklicherweise leben wir in einem Staat, in dem niemand Waffen besitzen muss, um frei zu sein und sicher leben zu können.
:thumbup:

70% Deppen - die mit Waffen nicht umgehen können...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

Teeernte hat geschrieben:(22 Aug 2021, 18:12)
:thumbup:

70% Deppen - die mit Waffen nicht umgehen können...
Der Unterschied zu anderen Ländern besteht aber darin, dass hier die 70% Deppen aber auch keine Waffen haben. Und das macht uns tatsächlich freier.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Teeernte »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 21:19)

Der Unterschied zu anderen Ländern besteht aber darin, dass hier die 70% Deppen aber auch keine Waffen haben. Und das macht uns tatsächlich freier.
Wir haben aber weiter die Deppen am A.....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(22 Aug 2021, 17:57)
Ich bezweifle, dass Sie zu den Leuten gehören, die für das Grundgesetz eintreten, ...
Hast du anderslautende Aussagen von ihm?
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von conscience »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 21:43) :D :p

Hast du anderslautende Aussagen von ihm?
Du musst doch nicht noch mehr deine Sympathien für dieses Klientel beweisen
Skeptiker

Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(22 Aug 2021, 21:46)
Du musst doch nicht noch mehr deine Sympathien für dieses Klientel beweisen
Hört doch mal bitte auf hier Zitate zu fälschen!

Wo ist das Problem, wenn ich Belege für deine persönlichen Unterstellungen verlange? Scheinbar reicht das dann, um auch mir nebulös was zu unterstellen.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von conscience »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 21:57)

Hört doch mal bitte auf hier Zitate zu fälschen!

Wo ist das Problem, wenn ich Belege für deine persönlichen Unterstellungen verlange? Scheinbar reicht das dann, um auch mir nebulös was zu unterstellen.
Du und andere beweisen dass doch hinreichend mit ihren Taten :D
Skeptiker

Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(22 Aug 2021, 22:11)
Du und andere beweisen dass doch hinreichend mit ihren Taten :D
Also nichts mit Belegen für irgendwas. Es war auch wohl nichts anderes zu erwarten. Rumpöbeln, Zitate fälschen, und dann weiter rumpöbeln. Dein Stil, nicht meiner :cool:
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Sören74 »

NicMan hat geschrieben:(22 Aug 2021, 12:07)

Ich lebe gerne in einem Land, in dem Zivilisten keine Waffen tragen dürfen und halte das auch für erstrebenswert. Meinen hitzköpfigen Mitmenschen traue ich nicht zu, mit einer Waffe in einer emotionalen Extremsituation angemessen umgehen zu können.
Dem stimme ich zu, allein wenn man schon sieht, wie sich manche hitzköpfige Mitmenschen in einem virtuellen Diskussionsforum verhalten. :|
Sören74

Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Sören74 »

conscience hat geschrieben:(22 Aug 2021, 14:47)

Freiheit kann nur gesichert sein, wenn man stärker ist als die Feinde der Freiheit.

Also Freiheit gibt’s nur mit Waffen, ohne Waffen ist man der Spielball jedes Stärkeren.
Und wer ist in beiden Fällen "man"?
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von conscience »

Sören74 hat geschrieben:(23 Aug 2021, 11:34)

Und wer ist in beiden Fällen "man"?
Keine Ahnung ob Du ein Mann bist. Selbstzweifel ?
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3x schwarzer Kater
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 11:24)

.

Für mich ist das ein Thema, welches ich mit einer gewissen Leidenschaft sehe, denn ich sehe es als ganz großes Glück für uns an, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Schusswaffen keine große Rolle spielen. Hier reguliert man Waffenbesitz stärker als in vielen anderen Ländern, was sich auf die Verbreitung der Waffen auswirkt. DAS bringt automatisch weniger Schusswaffentote mit sich - für mich ein erstrebenswerter gesellschaftlicher Zustand.

.
Sehe ich ähnlich. Wozu braucht man eine Schusswaffe, außer zum Sport oder zum Jagen? Darüber sollte man sich mal Gedanken machen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Meruem »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(23 Aug 2021, 14:23)

Sehe ich ähnlich. Wozu braucht man eine Schusswaffe, außer zum Sport oder zum Jagen? Darüber sollte man sich mal Gedanken machen.

Kann man nur zustimmen zumal es hier in Europa ganz generell nicht so eine Wild West Mentalität verbreitet gibt wie etwa in den USA wo man Schusswaffen gefühlt genauso einfach kaufen kann wie Bananen.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Billie Holiday »

Schlimm genug, dass die Leute Messer mitführen.
Viele junge Männer haben sich so wenig unter Kontrolle, dass beim leisesten Aufbrausen die Gefahr besteht, dass sofort losgeballert wird.
Diese große Liebe der Amis zu ihren Waffen kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde auch nicht für irgendwelche Spacken, die womöglich eine Kugel verdient hätten, in den Knast gehen.

Meine Freiheit ist, dass ich jederzeit überall gehen und davon ausgehen kann, dass die Gefahr, abgeknallt zu werden, äußerst gering ist.
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BlueMonday
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von BlueMonday »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Aug 2021, 12:13)
Allerdings funktioniert das natürlich nur dann, wenn nicht die Waffenverbreitung durch illegale Waffen, diesen Gedanken unterläuft. Gäbe es also viele Waffen in der Gesellschaft, dann würde das automatisch zum Druck in Richtung legalem Waffenbesitz führen. Dem muss man also jederzeit effektiv entgegenwirken um nicht in amerikanische Zustände abzugleiten.
Wieviele legale Waffen gibt es denn in D?
Bei der Universität Leipzig hat man mal nachgezählt: https://www.uni-leipzig.de/newsdetail/a ... 021-02-22/

Stattliches Ergebnis: 5,4 Millionen legale Waffen.

Was meinst du nun, wieviele illegale Waffen es wohl in D gibt? Bestimmt ein Vielfaches dessen (Schätzungen gehen von 20 Millionen und mehr aus). Gemessen daran passiert eigentlich recht wenig, oder?

Oder anders gesagt, es ist eine Fantasie, wenn man davon ausgeht, dass es in D keine signifikante private Bewaffnung gibt. Bzw. ist das sog. "Gewaltmonopol" des Staates in manchen Gebieten und Bereichen eine Illusion.
Außer beim unbewaffneten, untergeordneten Bürger natürlich. Und für ihn bleibt wohl nur die Hoffnung, dass der Staat halbwegs zivilisiert bleibt und ihm seine "Freiheiten" belässt. Ein Blick in die Geschichte des noch recht jungen deutschen Staatswesen sollte einen wohl eher spektisch werden lassen... Oder auch die aktuellen Entwicklungen sind nicht sonderlich erbaulich in dieser Richtung, oder?
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Kohlhaas »

Billie Holiday hat geschrieben:(23 Aug 2021, 17:28)

Schlimm genug, dass die Leute Messer mitführen.
Viele junge Männer haben sich so wenig unter Kontrolle, dass beim leisesten Aufbrausen die Gefahr besteht, dass sofort losgeballert wird.
Diese große Liebe der Amis zu ihren Waffen kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde auch nicht für irgendwelche Spacken, die womöglich eine Kugel verdient hätten, in den Knast gehen.

Meine Freiheit ist, dass ich jederzeit überall gehen und davon ausgehen kann, dass die Gefahr, abgeknallt zu werden, äußerst gering ist.
Das hängt in hohem Maße mit Traditionen zusammen. In den USA ist das krass ausgeufert. Es gibt aber auch andere Länder bzw. Regionen in denen Waffenbesitz etwas "normales" ist. Das Beispiel Schweiz ist schon genannt worden. Kreta ist hier auch zu nennen. So ziemlich jede anständige kretische Familie besitzt (illegale) Waffen. Die gehören dort zum täglichen Leben und werden zu allen größeren Festen mitgebracht, von der Kirchweiß über Hochzeiten bis hin zu Beerdigungen. Die Leuten bringen sich dort aber nicht gegenseitig um. In Deutschland gab es das in der Form nie, da zumindest in modernen Zeiten der Staat für Sicherheit und auf für ein gewisses Maß an Freiheit gesorgt hat. Ich finde, wir kommen ganz gut ohne Waffen aus. Abgesehen von den schon genannten Bereichen Sport und Jagd und, sehr eingeschränkt, berechtigte Sicherheitsinteressen von besonders gefährdeten Personen.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Aug 2021, 17:44)

Das hängt in hohem Maße mit Traditionen zusammen. In den USA ist das krass ausgeufert. Es gibt aber auch andere Länder bzw. Regionen in denen Waffenbesitz etwas "normales" ist. Das Beispiel Schweiz ist schon genannt worden. Kreta ist hier auch zu nennen. So ziemlich jede anständige kretische Familie besitzt (illegale) Waffen. Die gehören dort zum täglichen Leben und werden zu allen größeren Festen mitgebracht, von der Kirchweiß über Hochzeiten bis hin zu Beerdigungen. Die Leuten bringen sich dort aber nicht gegenseitig um. In Deutschland gab es das in der Form nie, da zumindest in modernen Zeiten der Staat für Sicherheit und auf für ein gewisses Maß an Freiheit gesorgt hat. Ich finde, wir kommen ganz gut ohne Waffen aus. Abgesehen von den schon genannten Bereichen Sport und Jagd und, sehr eingeschränkt, berechtigte Sicherheitsinteressen von besonders gefährdeten Personen.
:thumbup:

seh ich auch so... GE WOHN HEIT // Tradition.

ABER - Jede(r) der sein (Deutsch-) land mit der Waffe in der Hand verteidigt....sollte auch zu hause das Recht haben eine Waffe zu besitzen.

Kindergarten - DAS auseinanderhalten zu wollen. Es muss ja kein sMG sein...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Kohlhaas »

Teeernte hat geschrieben:(23 Aug 2021, 18:01)

:thumbup:

seh ich auch so... GE WOHN HEIT // Tradition.

ABER - Jede(r) der sein (Deutsch-) land mit der Waffe in der Hand verteidigt....sollte auch zu hause das Recht haben eine Waffe zu besitzen.

Kindergarten - DAS auseinanderhalten zu wollen. Es muss ja kein sMG sein...
Ich wollte ja eigentlich nicht.... aber egal.

Eine Waffe ist ein Unfall, der darauf wartet, zu passieren. Eine Waffe sollte nur jemand in die Hand bekommen, der daran ausgebildet ist und damit umgehen kann. Und nur jemand, der so ein Ding "braucht", sollte es besitzen dürfen. Es besteht in Deutschland überhaupt kein Grund, dass ein Bürger sich genötigt fühlen könnte, seine Freiheit mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Sollte es dazu mal kommen, wird kein Mangel an Waffen herrschen.

Weiter oben ist ja schon darauf hingewiesen worden, wie viele illegale Waffen in diesem Land vermutlich in Umlauf sind. Es fällt nicht besonders schwer, sich im Notfall sowas zu beschaffen. Beruhigend finde ich es, dass angesichts dieser Waffendichte in Deutschland kein exzessiver Missbrauch mit Waffen betrieben wird. Kein Vergleich zu den USA. Da sterben jährlich 12.000 bis 20.000 Menschen durch Schusswaffen. Das sind mindestens 33 pro Tag! Die Zahl der Verletzten liegt dreimal so hoch. Die US-Armee schickt ihre Ärzte gern an Krankenhäuser in großen Städten, weil diese Mediziner dort mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Menge Erfahrung bei der Behandlung von Schusswunden sammeln können.

Solche Verhältnisse will ich hier nicht haben.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Teeernte »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Aug 2021, 18:24)

Ich wollte ja eigentlich nicht.... aber egal.

Eine Waffe ist ein Unfall, der darauf wartet, zu passieren. ...

Solche Verhältnisse will ich hier nicht haben.
Die Bundeswehr abschaffen ?

Haushaltsleitern // das Putzen - verbieten ?
Bei Haushaltsunfällen gibt es drei Arten, und zwar Unfälle bei der Hausarbeit (440.000 pro Jahr), beim Heimwerken (250.000 pro Jahr) und bei der Gartenarbeit (200.000 pro Jahr).[2]

Hausarbeit: Knapp 21 % aller Unfälle bei Hausarbeiten entfallen auf Putzen, wobei zu 83 % Frauen verunglücken. Auf das Aufräumen entfallen 16 % aller Unfälle bei Hausarbeiten, der Frauenanteil liegt bei 63 %. Möbel räumen macht 10 % aller Unfälle aus, hier führen die Männer mit 61 %.

Bei der Essenszubereitung (3,7 %) liegt das Unglücksrisiko am niedrigsten.


Heimwerken: 87 % der Unfälle entfallen auf Männer, wobei zu 44 % die Verletzungen mit scharfen/spitzen Gegenständen führen, gefolgt von Zusammenstößen (21 %) und Stürzen (17 %).

Gartenarbeit: Hier führen mit 43 % aller Unfälle die Verletzungen mit scharfen/spitzen Gegenständen, gefolgt von Stürzen (26 %), Zusammenstößen (13 %) und körperlicher Überanstrengung (7 %).

Haushaltsunfälle gehören wie Sport- und Spielunfälle zu den Freizeitunfällen.

Von den 9,77 Millionen Unfällen des Jahres 2015 entfielen 40 % auf die Freizeit (Sport/Spiel), gefolgt von 33 % im Haushalt, Arbeitsunfällen (24 %) und Verkehrsunfällen (3 %).

Rund 8.000 Menschen pro Jahr sterben sogar nach Haushaltsunfällen.
Das Ding zuhause liegen zu haben....ist nicht gleich - mit umherschleppen dürfen.

Womit sich jeder zuhause "schön" :D :D :D macht - ist jedem seine Sache.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Meruem
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Meruem »

Kohlhaas hat geschrieben:(23 Aug 2021, 18:24)

Ich wollte ja eigentlich nicht.... aber egal.

Eine Waffe ist ein Unfall, der darauf wartet, zu passieren. Eine Waffe sollte nur jemand in die Hand bekommen, der daran ausgebildet ist und damit umgehen kann. Und nur jemand, der so ein Ding "braucht", sollte es besitzen dürfen. Es besteht in Deutschland überhaupt kein Grund, dass ein Bürger sich genötigt fühlen könnte, seine Freiheit mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Sollte es dazu mal kommen, wird kein Mangel an Waffen herrschen.

Weiter oben ist ja schon darauf hingewiesen worden, wie viele illegale Waffen in diesem Land vermutlich in Umlauf sind. Es fällt nicht besonders schwer, sich im Notfall sowas zu beschaffen. Beruhigend finde ich es, dass angesichts dieser Waffendichte in Deutschland kein exzessiver Missbrauch mit Waffen betrieben wird. Kein Vergleich zu den USA. Da sterben jährlich 12.000 bis 20.000 Menschen durch Schusswaffen. Das sind mindestens 33 pro Tag! Die Zahl der Verletzten liegt dreimal so hoch. Die US-Armee schickt ihre Ärzte gern an Krankenhäuser in großen Städten, weil diese Mediziner dort mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Menge Erfahrung bei der Behandlung von Schusswunden sammeln können.


Solche Verhältnisse will ich hier nicht haben.
Die Wirklichkeit sieht aber auch hierzulande anders aus geschätzt 20 Millionen Waffen sind in privaten Haushalten auch hier kann man fragen wozu? Ich denke nicht dass es hier 20 Millionen "Sportschützen und Jäger" gibt, ich finde ja interessant wie die Amerikaner ( bei aller " TRADITION") ihr gestörtes Verhältnis zu Schusswaffen immer mit dem Schutz des Lebens begründen dabei sprechen die Statistiken die all sie Toten durch Schusswaffengebrauch aufzählen eher gegen diese schräge Argumentation.
Skeptiker

Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Skeptiker »

Meruem hat geschrieben:(23 Aug 2021, 18:42)
... immer mit dem Schutz des Lebens begründen dabei sprechen die Statistiken die all sie Toten durch Schusswaffengebrauch aufzählen eher gegen diese schräge Argumentation.
... und auch dafür. Denn in der konkreten Situation würde ich selber mein Leben gerne mit der Waffe verteidigen können, in einer Umgebung, die derart durchsetzt ist mit Schusswaffen + Idioten.

Man muss also unterscheiden zwischen dem pragmatischen persönlichen Ansatz, der durchaus nachvollziehbar ist, und dem systematischen Fehlschluss Waffen würden "allgemein" Leben schützen. Letzterer ist unsinnig - das ist auch vielen Amerikanern klar.

Im Endeffekt sind die Waffennarren aber in der Mehrheit, sodass es niemals zu einem Angriff auf das Recht auf Waffenbesitz kommen wird. Das müsste ja mit massiver Entwaffnung der Bevölkerung verbunden sein. Etwas, was niemals passieren wird.
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von Papaloooo »

Ich hege und pflege einen Weihnachtskaktus.
Nun wird man sich fragen, was das nun mit dem Thema zu tun hat.
Den Weihnachtskaktus bekam meine Partnerin von einer Freundin zur Pflege,
als sie in die USA ging.
In den USA geriet sie mit jemanden in einen an sich harmlosen Streit.
Jedoch entschied ihr Kontrahent den Streit so,
dass er seine Waffe zog und sie erschoss.

Ich denke oft daran, wenn ich den Kaktus gieße.
Ich bin heilfroh, dass wir hier kaum Waffenheinis haben.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
FrankP

Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von FrankP »

Meruem hat geschrieben:(23 Aug 2021, 18:42)

Die Wirklichkeit sieht aber auch hierzulande anders aus geschätzt 20 Millionen Waffen sind in privaten Haushalten auch hier kann man fragen wozu? Ich denke nicht dass es hier 20 Millionen "Sportschützen und Jäger" gibt, ich finde ja interessant wie die Amerikaner ( bei aller " TRADITION") ihr gestörtes Verhältnis zu Schusswaffen immer mit dem Schutz des Lebens begründen dabei sprechen die Statistiken die all sie Toten durch Schusswaffengebrauch aufzählen eher gegen diese schräge Argumentation.
Vielleicht rücken ein paar Zahlen diese Argumente zurecht...

In deutschen Haushalten gibt es ziemlich genau 5,4 Millionen registrierte Schusswaffen und Schusswaffenteile, verteilt auf 956.000 Besitzer, das sind 65 Waffen pro 1.000 Einwohner. Im benachbarten Österreich gibt es 126 pro 1.000 Personen - bei einem nicht höheren Risiko für die Bevölkerung. Und das bei einer deutlich entspannteren Gesetzgebung.

Die Zahl illegaler Waffen in Deutschland kann naturgemäß nur geschätzt werden, beträgt aber wohl ein Mehrfaches der legalen. Deren Einsatz im Rahmen von Straftaten dürfte praktisch bei 100% liegen. Ausnahme sind einzelne Amokläufe, praktisch ausschließlich im familiären Bereich.

Der Versuch, die USA mit Deutschland zu vergleichen, ist sinnlos. In den großen ländlichen Räumen, in denen der Sheriff bei Problemen nicht mal eben vorbeikommen kann, hängt das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stark von der Fähigkeit zur Verteidigung ab. Dort geschehen auch nicht die Tötungen durch Schusswaffengebrauch . Die passieren in der Masse in den Städten, ganz oft bei Auseinandersetzungen krimineller Gangs - und zwar unter Benutzung illegaler Waffen. Eine Ausnahme davon stellen Amokläufe dar.

[EDIT: Eine falsche Information rausgenommen.]
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Re: Freiheit schaffen, mit oder ohne Waffen?

Beitrag von firlefanz11 »

NicMan hat geschrieben:(22 Aug 2021, 12:07)

Ich lebe gerne in einem Land, in dem Zivilisten keine Waffen tragen dürfen und halte das auch für erstrebenswert. Meinen hitzköpfigen Mitmenschen traue ich nicht zu, mit einer Waffe in einer emotionalen Extremsituation angemessen umgehen zu können.
Noch erstrebenswerter wäre es in einem Land zu leben, in dem die wirklich hitzköpfigen Mitmenschen ebenfalls keine Waffen tragen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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