Vorausschauender Katastrophenschutz

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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Aug 2021, 13:15)

eben:

sein Amt nicht mehr wahrnehmen = Amt niederlegen = Rücktritt. Das ist das übliche Verständnis

wäre es nur vorübergehend, würde er sein Amt ruhen lassen (was aber rechtlich immer eine schwierige Situation ist)

Es gibt keine offizielle Bestätigung des Landkreises (z.B. durch eine Pressemitteilung), dass Pföhler nicht mehr im Amt ist. Mit dem Einreichen des Rücktritts geht normalerweise sofort eine Pressemitteilung raus, die den Rücktritt bestägigt und in der mitgeteilt wird, dass ab sofort der Stellvertreter des Zurückgetretenen dessen Aufgaben ab sofort übernimmt.
Auf der Website des Landkreises Ahrweiler wird er immer noch als Landrat und als Vorsitzender des Kreistages geführt. (KLICK)

Daher muss man davon ausgehen, dass er zwar "arbeitsunfähig", allerdings als Landrat und Kreistagsvorsitzender immer noch im Amt ist.


Edit: Ich verlinke hier auch noch mal zum offiziellen Presseportal des Landkreises Ahrweiler.

Da kann sich noch mal jeder selber informieren.
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3x schwarzer Kater
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Aug 2021, 15:54)

Es gibt keine offizielle Bestätigung des Landkreises (z.B. durch eine Pressemitteilung), dass Pföhler nicht mehr im Amt ist. Mit dem Einreichen des Rücktritts geht normalerweise sofort eine Pressemitteilung raus, die den Rücktritt bestägigt und in der mitgeteilt wird, dass ab sofort der Stellvertreter des Zurückgetretenen dessen Aufgaben ab sofort übernimmt.
Auf der Website des Landkreises Ahrweiler wird er immer noch als Landrat und als Vorsitzender des Kreistages geführt. (KLICK)

Daher muss man davon ausgehen, dass er zwar "arbeitsunfähig", allerdings als Landrat und Kreistagsvorsitzender immer noch im Amt ist.
Aus der Pressemitteilung der CDU-Fraktion des Kreistages:

Es ist daher folgerichtig, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen zu den Fragen eingeleitet hat, wer und in welchem Ausmaß die Verantwortung für die Einsatzleitung am Katastrophenabend hatte und ob dabei im rechtlichen Sinne schuldhaft gehandelt wurde. Dies gilt es in dem üblichen rechtsstaatlichen Verfahren aufzuarbeiten. Aus unserem Verständnis kann man ein Amt jedoch nicht ausüben, wenn strafrechtliche Ermittlungen laufen.

Landrat Dr. Jürgen Pföhler kann krankheitsbedingt sein Amt absehbar nicht mehr ausüben. Der Schritt von Landrat Dr. Jürgen Pföhler, sein Amt nicht mehr wahrzunehmen, war daher notwendig und unausweichlich. Das Vertrauen der Menschen im Kreis Ahrweiler ist nicht mehr gegeben. Die nun aber zwingend erforderliche entschlossene und zupackende Führung des Amtes ist in einer solchen Ausnahmesituation nicht mehr möglich.

Der Kreis Ahrweiler benötigt in der aktuellen Situation in seiner Führung einen unbelasteten personellen Neuanfang, denn die Herausforderungen der kommenden Jahre werden viel Kraft und Einsatz fordern. Dies setzt Vertrauen der Bevölkerung in die politisch Verantwortlichen voraus.
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 96603.html
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Aug 2021, 17:00)

Aus der Pressemitteilung der CDU-Fraktion des Kreistages:




https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 96603.html
Das ist eine Pressemitteilung der Kreistagsfraktion. Rechtlich ist sie ohne jeden Belang. Pföhler kann seinen Rücktritt nur selber erklären oder durch den Kreistag mit Mehrheit abgewählt werden. Das wird dann, da er Verwaltungschef des Landkreises wird, vom Landkreis bestätigt und der Interimsnachfolger bestimmt und der wird dann auch als bis zur Neuwahl amtierender Landrat offiziell bekannt gegeben.
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Aug 2021, 17:00)

Aus der Pressemitteilung der CDU-Fraktion des Kreistages:




https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 96603.html
Pföhler hat klargestellt: er ist nicht zurückgetreten und er tritt auch nicht zurück. Er ist krankgeschrieben.

Das ganze ist eben doch wohl nur ein Wahlkampfstunt der CDU.
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3x schwarzer Kater
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Aug 2021, 20:33)

Pföhler hat klargestellt: er ist nicht zurückgetreten und er tritt auch nicht zurück. Er ist krankgeschrieben.

Das ganze ist eben doch wohl nur ein Wahlkampfstunt der CDU.
Hab's grad vor ein paar Minuten gelesen :)
Ein Affentheater.
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Aug 2021, 20:36)

Hab's grad vor ein paar Minuten gelesen :)
Ein Affentheater.
Nein - ein ganz erbärmlicher Wahlkampfstunt der CDU. Ich glaube, das Thema sollte mal in den CDU-Strang überführt werden.
Deshhalb habe ich die Moderation einmal darum gebeten ,
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Papaloooo
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Papaloooo »

Eine drastische Reduzierung von Viehweiden, und Feldern auf denen Viehfutter angebaut wird,
zugunsten der Aufforstung wäre dringend erforderlich.
Wälder sind gute Wasserspeicher
auch Starkregen können sie wesentlich besser aufnehmen, als Wiesen und Felder.
Zudem stabilisieren sie mit ihrem Wurzelwerk die Böden besser vor Erosion.
Ihre Böden sind kühler und somit weniger verhärtet durch Austrocknung.
Bleiben sie langfristig, oder dauerhaft bestehen
(also werden vor der Abholzung neue Bäume gepflanzt),
so sind sie zudem noch ein guter CO₂-Speicher.

Die Reduzierung des Viehbestandes erspart der Atmosphäre zudem das viel schädlichere Treibhausgas Methan.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Teeernte
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

...grad erfahren - dass es in den Katastrophengebieten die Glasfaser für die BOS zerrissen hatte.... manche führen über Brücken - und bilden dann - zentral eine Schwachstelle. ....wenn alle Betreiber die gleiche Kabelführung nutzen.

Man versucht als Planer so etwas zu umgehen - aber ich habe auch schon Kabel vor Flutrohren gesehen....

Wer also mit sowas zu tun hat - sollte sich die Kabelverläufe//Trassen anschauen.... wo können die unterspült - weggerissen (Strassen//Dämme)....oder als Brücke komplett ausfallen.
Nässe spielt da (...für die Unwissenden) eine untergeordnete Rolle - selbst wenn Verteiler komplett geflutet sind....Dämpfung steigt - aber Verbindung ist.

Selten bestellen "Kritische Sicherheitskunden" eine Streckenredundanz - oder Ringe - ....Problem ->> die Einführung in die Gebäude...und die Kabelführung im Gebäude.

Die "Beteiligten" "teilen" sich oft auch ein Kabel... somit kann "ALLES" mit einem mal weg sein..... deshalb die Weisung der Bundesregierung - bei sicherheitsrelevanten Anwendungen auf EIGENE (Kabel//Trassen) umzurüsten. 5m Mindestabstand (ein "Busunfall" breit) ...und nicht die selbe Brücke //Überführung...

Also - wer kann - schaut es euch nochmal an !!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von franzmannzini »

Teeernte hat geschrieben:(21 Aug 2021, 23:01)

...grad erfahren - dass es in den Katastrophengebieten die Glasfaser für die BOS zerrissen hatte.... manche führen über Brücken - und bilden dann - zentral eine Schwachstelle. ....wenn alle Betreiber die gleiche Kabelführung nutzen.

Man versucht als Planer so etwas zu umgehen - aber ich habe auch schon Kabel vor Flutrohren gesehen....

...
Manche Planer wissen gar nicht was BOS ist, neulich mußte ich das einem Fachplaner erst mal erklären,
der einen Anschluß für ein BOS-System in einer Schaltanlage "vermisste".
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

franzmannzini hat geschrieben:(21 Aug 2021, 23:10)

Manche Planer wissen gar nicht was BOS ist, neulich mußte ich das einem Fachplaner erst mal erklären,
der einen Anschluß für ein BOS-System in einer Schaltanlage "vermisste".
Man kann ja schon froh sein - wenn die richtige Farbe auf dem Plan ist... und man keinen GALA - Bauplaner mit "BUNT" drauf hat...
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von franzmannzini »

Teeernte hat geschrieben:(21 Aug 2021, 23:15)

Man kann ja schon froh sein - wenn die richtige Farbe auf dem Plan ist... und man keinen GALA - Bauplaner mit "BUNT" drauf hat...
Das ist das Problem mit dem schwarzen Hintergrund, der sich am Bildschirm gut macht, beim Plotten
ist Hellgelb aber doof. :)
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

franzmannzini hat geschrieben:(21 Aug 2021, 23:22)

Das ist das Problem mit dem schwarzen Hintergrund, der sich am Bildschirm gut macht, beim Plotten
ist Hellgelb aber doof. :)
Als es noch das Stiftkarussell gegeben hat - hab ich den dünnen Gelb mit Orange getauscht......für die Baustelle.

Nun muss ichs nachziehen.... und Pfeile dranmachen. >> Baustellenlicht ... frisst Gelb bis zur Unsichtbarkeit - ausgedruckt...

(Ich bekomm da eine gesperrte/unterschriebene, begutachtete,(BVB-) freigegebene PDF zum Bauen..)

---------------------------------------------------
Rheinland Pfalz hatte zeitnah in 11 Gemeinden - Ahrtal - StarlinkSchüsseln aufgestellt und Notversorgung gemacht !! Kostenfrei !!
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Aldemarin »

Um vor Hochwasser zu warnen, muß man die Pegelstände von Gewässern erfassen. Während dies bei großen, schiffbaren Flüssen planmäßig erfolgt, stellt sich die Frage, in wie weit dies bei kleinen Gewässern, wie Ahr, Mulde, usw. der Fall? Gibt es eine einheitliche Regelung?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Aldemarin hat geschrieben:(02 Sep 2021, 23:17)

Um vor Hochwasser zu warnen, muß man die Pegelstände von Gewässern erfassen. Während dies bei großen, schiffbaren Flüssen planmäßig erfolgt, stellt sich die Frage, in wie weit dies bei kleinen Gewässern, wie Ahr, Mulde, usw. der Fall? Gibt es eine einheitliche Regelung?
Anhalt >>

https://hochwasservorhersage.sachsen-an ... no_cache=1
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Über viele mittlere und kleine Fließgewässer weiß man selbst heute wenig bis gar nichts. Das betrifft ganz besonders Gewässer III. Ordnung. Für deren Unterhaltung sind sehr oft die direkten Anlieger zuständig. Die Gewässer III. Ordnung sind zudem - im Gegensatz zu den Gewässern II. Ordnung - keine sogenannten Schaugewässer. Wenn irgendwas an solchen Gewässern nicht in Ordnung ist, können die zuständigen kommunalen Wasserbehörden die Besitzer nur anschreiben. Mehr ist rechtlich meist nicht drin.
Und es sind genau diese Rinnsale, die bei Starkregen die allergrößten Probleme bereiten und Gefahren heraufbeschwören. Dass so ein Rinssal unter extremen Bedingungen urplötzlich um mehrere Meter anschwellen und zu einem richtigen Monster werden kann, haben die allermeisten nicht auf dem Schirm.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(07 Sep 2021, 10:31)

Über viele mittlere und kleine Fließgewässer weiß man selbst heute wenig bis gar nichts. Das betrifft ganz besonders Gewässer III. Ordnung. Für deren Unterhaltung sind sehr oft die direkten Anlieger zuständig. Die Gewässer III. Ordnung sind zudem - im Gegensatz zu den Gewässern II. Ordnung - keine sogenannten Schaugewässer. Wenn irgendwas an solchen Gewässern nicht in Ordnung ist, können die zuständigen kommunalen Wasserbehörden die Besitzer nur anschreiben. Mehr ist rechtlich meist nicht drin.
Und es sind genau diese Rinnsale, die bei Starkregen die allergrößten Probleme bereiten und Gefahren heraufbeschwören. Dass so ein Rinssal unter extremen Bedingungen urplötzlich um mehrere Meter anschwellen und zu einem richtigen Monster werden kann, haben die allermeisten nicht auf dem Schirm.
Warum ist jetzt falsch, was früher richtig war?

Regenwasser muss in die Kanalisation, hieß es noch vor 10 Jahren bei der Mehrzahl der Baugenehmigungen. Heute gilt das Gegenteil. Warum ist jetzt falsch, was damals richtig war? Mit dem Oberflächenwasser wollte man in dicht besiedelten Gebieten im letzten Jahrhundert wenig zu tun haben. Bäche wurden in Rohre verlegt und unsichtbar abgeleitet, Flüsse wurden begradigt. Das Ziel war Entwässerungs-Sicherheit. Deshalb musste auch Regenwasser von Grundstücken so schnell wie möglich weg, in die unterirdische Kanalisation. Dass man mit solcher Handlungsweise das Problem nur flussabwärts verlagert, und es dort noch viel größer wird, konnte ignoriert werden, so lange die Städte und Gemeinden und die einzelnen Bundesländer alleine darüber zu bestimmen hatten. Damit ist es jetzt vorbei.

Rechtlicher Hintergrund: Wasserhaushaltsgesetz (WHG)

Mit dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) hat die Bundesregierung am 1.3.2010 den Bundesländern die Zuständigkeit abgenommen für die Belange von Oberflächen- und Grundwasser. Seither darf Regenwasser vom Grundsatz her nicht mehr mit Schmutzwasser vermischt werden. Priorität hat die ortsnahe Bewirtschaftung des Niederschlages. Insofern ändert Regenwasser seine Richtung. Anstatt über Gullys in den Kanal wird es zukünftig auf den Grundstücken bereits per Sickerpflaster oder Sickermulde dem natürlichen Wasserkreislauf direkt zugeführt, über Gründächer verdunstet oder in Zisternen als Rohstoff gesammelt und genutzt werden. Baugenehmigungen und Bebauungspläne fordern mittlerweile, auf den Regenabfluss vom Grundstück zu verzichten.
In Thüringen hat man für SEIN Regenwasser selbst zu sorgen (Grundstück) - (Es gibt Rückhaltebecken ->> Vorschriften die als Einzelauflage gegeben werden)
Niederschlagswasser, das von öffentlichen Verkehrsflächen im Außenbereich abfließt, ist vom Träger der Straßenbaulast zu beseitigen.

Niederschlagswasser, das direkt von dem Grundstück, auf dem es anfällt, im Rahmen des Gemeingebrauchs (§ 25 Abs. 1 Satz 2) in oberirdische Gewässer schadlos eingeleitet werden kann oder das erlaubnisfrei in das Grundwasser eingeleitet wird (§ 46 Abs. 2 WHG), ist von demjenigen, bei dem es anfällt, zu beseitigen. Der kommunalrechtliche An- schluss- und Benutzungszwang bleibt unberührt.
Die Kleingewässer entwässern ja immer Grundstücke. Bei Hanglagen haben die Grundstücke entsprechend VORSCHRIFTEN einzuleiten oder

auf dem eigenen Grundstück vorzustauen.!!!!

Da hier im OSTEN alles an "Vorschrift" neu gestaltet wurde - hat man .... >> je nach "Ahnung" des Amtes ->>
die Gefahr zum TEIL gebrochen.
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sünnerklaas
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Bauen im Hochwassergebiet: "Jetzt erst recht!"

Beitrag von sünnerklaas »

In Simmern (Hunsrück) will ein Investor in einem Hochwassergebiet bauen. (Quelle) Diese Plätze am Bach oder kleinen Fluß sind sehr attraktiv und lassen sich zu Höchstpreisen verkaufen. Viele Stadt- und Gemeinderäte werden angesichts von Füllhörnern voller Geld, die da potenziell ausgeschüttet werden könnten, schwach: Verkauf von Bauland zu Spitzenpreisen.
In Simmern will ein Investor auch nach dem Hochwasser an der Ahr an dem Projekt festhalten. Und zwar auch trotz des Umstands, dass der Simmerbach als potenzielles Flußmonster gilt:
In Simmern im Hunsrück will ein Investor trotz der Flutkatastrophe im Ahrtal ein umstrittenenes Wohnprojekt am Simmerbach umsetzen. Laut einer Studie des Landes Rheinland-Pfalz gehört der Simmerbach zu den Gewässern mit einem besonders signifikanten Hochwasser-Risiko. Eine Bürgerinitiative will den Neubau in Simmern verhindern, zunächst mit dem Argument, das Projekt sei zu groß. Der Stadtrat in Simmern hat grundsätzlich für das Bauprojekt mit 24 Wohnungen gestimmt. Der Investor sagte dem SWR, auch das Hochwasser im Ahrtal ändere nichts an seinen Plänen. Das Gebäude werde aber besonders vor Hochwasser geschützt sein.
Quelle
Ob man was aus der Katastrophe an der Ahr gelernt hat? Ich fürchte nein. Im Zweifelsfall ist da das Hemd näher, als der Rock. Und wenn was passiert, kann man ja Spenden sammeln. Oder nach dem Staat rufen.
Kölner1302
Beiträge: 3642
Registriert: So 10. Jun 2018, 18:44

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kölner1302 »

Aldemarin hat geschrieben:(02 Sep 2021, 23:17)

Um vor Hochwasser zu warnen, muß man die Pegelstände von Gewässern erfassen. Während dies bei großen, schiffbaren Flüssen planmäßig erfolgt, stellt sich die Frage, in wie weit dies bei kleinen Gewässern, wie Ahr, Mulde, usw. der Fall? Gibt es eine einheitliche Regelung?
Im Überschwemmungsgebiet liegt der Wupperverband. Dort sollte ein Talsperrensystem Überschwemmungen verhindern. Es gibt Pegelstände und Überlaufbecken. Wegen der enormen Regenmenge hat es nichts genützt, obwohl die Regenmenge - 200 l - Tage vorher bekannt gegeben wurde.
Die Talsperren waren zu voll.
Es gab aber Sirenenalarm und Evakuierungen mitten in der Nacht in Wuppertal und Radevormwald.
An der Ahr und an der Erft gab es sowas nicht.
Geholfen hätte evtl. eine Kombination aus Sirenenalarm und Lautsprecherdurchsage:
Katastrophenalarm: Es wird eine Hochwasserwelle von 10m Höhe erwartet! Bitte bringen Sie sich auf den Bergspitzen Sicherheit! Dies ist keine Übung!
Solche Lautsprecher gibt es in weniger entwickelten Ländern in jeder Siedlung.
Jedoch wäre eine solche Durchsage an der Ahr in allerletzter Sekunde gefährlich gewesen. aAutos hätten sich gestaut, Panik wäre ausgebrochen. Viele Menschen wären von der Wasserwand auf freiem Feld erwischt worden.
Die Evakuierung des Ahrtals hätte am Dienstag in Ruhe stattfinden können.
Aber da man nicht wusste, wo genau das Unwetter zuschlagen würde, hätte man alle Flusstäler und Bachläufe in ganz Westdeutschland evakuieren müssen.

Bei der Wettervorhersage hätte man aber sagen können, was 200 l Regen auf dem Quadratmeter in den Bergen auf schiefer Ebene bedeuten werden.

Genau genommen hätte man Maßnahmen ergreifen müssen wie in den USA vor und nach einem Hurricane.

Erst sehr spät wurden die Folgen des Unwetters entdeckt.
Beispielsweise sind vor den Toren von Köln auf einer Hauptzufahrtsstrasse, der Luxemburger Straße, einem Autobahnzubringer, ganze Autoschlangen in einer Welle verschwunden. Sie wurden Tage später 10 m unter dem Wasserspiegel gefunden. Die Strasse ist noch immer geschlossen.

Jetzt sind wir in der 6. Woche nach der Katastrophe.
Die Kräfte von Feuerwehr, THW und Bundeswehr sind viel zu schwach um in dem riesigen Katastrophengebiet überall die Folgen zu beseitigen, die Häuser winterfest zu machen, die Versorgung mit Energie, Trinkwasser und Lebensmitteln sicherstellen zu können.
Gott sei Dank gibt es so viele freiwillige Helfer.

Im Katastrophenschutz gibt es erheblichen Verbesserungsbedarf
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Quatschki
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Gestern gab es gegen 14.00 Uhr einen großen Blackout im gesamten Raum Dresden und Umgebung,
300.000 Haushalte also fast 1 Mio Menschen ohne Strom,
alle Straßenbahnen standen still, Ampeln aus, Fahrstühle steckten fest, Automatiktüren blieben geschlossen, Telefon, Festnetz, teilweise auch der Mobilfunk schlagartig tot
Rechner gingen aus - nicht gesicherte Arbeit futsch
Produktionsmaschinen bleiben stehen, so dass die Chargen teilweise versaut sind
Nach einer halben Stunde war der Strom wieder da, aber der Schaden dürfte in die zig Millionen gehen, vor allem durch verlorene Arbeitszeit.

Und die Ursache?
99 Luftballons? Nein, einer!
Ein handelsüblicher Folienballon ist übers Umspannwerk geflogen und an einer kritischen Stelle niedergegangen, wo er einen Kurzschluß im 110kV-Netz verursachte.
Die Kripo ermittelt wegen Sabotage...

https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-0 ... en-polizei
https://www.saechsische.de/dresden/loka ... -plus.html
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Michael Alexander
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Michael Alexander »

Heute ein interessanter Artikel in der FAZ zur Flut in Rheinland-Pfalz und dem Versagen der dortigen Behörden:
FLUTNACHT VON AHRWEILER:
Rekonstruktion eines politischen Versagens

VON JULIAN STAIB UND TIMO STEPPAT-AKTUALISIERT AM 15.09.2021-07:51

Im Ahrtal wurden die Menschen erst gewarnt, als es viel zu spät war. Dabei kamen die ersten Hilferufe schon am Nachmittag.


Das Wasser kam nicht aus dem Nichts. Aber es kam schnell. Gegen kurz nach 18 Uhr am 14. Juli will Julian Kay mit seinem Schwiegervater die Heizkessel im Keller von dessen Haus in Altenahr abbauen, damit sie nicht wieder durch das Hochwasser zerstört werden. Sie haben Erfahrung mit Hochwasser, und dieses Mal steigt es schneller als sonst. Um 18.34 Uhr ruft Jessica Kay, seine Frau, zum ersten Mal die 112. „Gehen Sie ins Haus“, sagt man ihr wie ihrem Vater Günter Villinger, der kurz darauf ebenfalls den Notruf wählt. Dort seien sie sicher. Es ist ein verhängnisvoller Satz. Jessica Kay verabschiedet sich von ihren Eltern, sie wohnen im Nachbarhaus. Es ist das letzte Mal, dass sie miteinander sprechen.

Jessica Kay macht vom ersten Stock ihres Hauses aus kurze Videos mit dem Handy. Ein roter Kleinwagen wird weggerissen, wo sonst die Straße ist. Gegen 19 Uhr fällt der Strom aus. Kay und ihr Mann fangen an, ins Dachgeschoss zu tragen, was ihnen wichtig ist, Verträge und Technik vor allem. Bis halb neun steht das Haus der Eltern bis zur Hälfte unter Wasser. Von oben winkt Kay ihren Eltern. Auch wenn das andere Haus keine 15 Meter entfernt ist, können sie einander nicht hören. Sondern nur ohrenbetäubendes Rauschen. Gegen 22.40 Uhr ertönt ein heftiges Krachen. Die Giebelwand des Elternhauses bricht ab, das Wasser reißt die Bruchstücke davon. „Wie ein Puppenhaus sah es aus“, sagt sie.

In ihr steigt Panik auf. Den Eltern bedeutet sie, von der Abbruchkante wegzugehen. Wieder und wieder ruft sie den Notruf. Nur selten kommt sie durch. „Ich habe gefleht, gebettelt, dass sie meine Eltern und uns retten.“ Sie sagt, ihre Eltern könnten bald sterben. Die Mitarbeiter beim Notruf scheinen überfordert, der Ton wird immer schroffer, erinnert sich Kay. Ihre Eltern sollten sich aufs Dach begeben, bald komme ein Hubschrauber.

Wann genau, sagt man ihr nicht. Und wie sollen die Eltern aufs Dach kommen? Sie sind 64 und 83. Einmal sehen sie einen Hubschrauber, sie winken und leuchten, aber er dreht ab. Das Innenministerium in Rheinland-Pfalz gibt unter Berufung auf die Leitstelle an, dass nach Hilferufen Hubschrauber geschickt wurden. Windenoperationen seien aber durch die Wettersituation und die Gefahr durch Stromleitungen und Bäume erschwert worden. Gegen Mitternacht sagt man Kay beim Notruf, heute könne man nichts mehr tun: Es gebe keine Piloten mehr mit Nachtflugerlaubnis.


„Wir leben in keinem Entwicklungsland“
Sie schreit, aus Wut und Verzweiflung. Und hat etwas Glück. Gäste im Hotel nebenan hören sie und heben ein Türblatt aus. Zwischen dem Dach und einem Balkon balancieren sie mit Hund und Katze über die Fluten hinweg. In dem großen Hotelgebäude sind sie sicher. Jessica Kay versucht ihren Eltern zu winken. Aber in der Dunkelheit, im Rauschen des Wassers, kann sie sie nicht mehr sehen, nicht mehr hören. Erst löst sich gegen ein Uhr die hintere Wand des Hauses, dann reißt das Wasser das gesamte Haus mit, das dort über 100 Jahre stand.

Wenige Tage später werden die Leichen von Patricia und Günter Villinger geborgen. Warum kam keine Hilfe? „Wir leben in keinem Entwicklungsland. Es gibt doch Hubschrauber, mit denen meine Eltern hätten gerettet werden können“, sagt Kay. Hätte man nicht früher warnen müssen? Ihnen sagen, dass sie dort nicht bleiben dürfen?

Schon um 16.20 Uhr hatte die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, im Landratsamt angerufen und angesichts der prognostizierten Pegelstände um das Ausrufen des Katastrophenfalls gebeten. Kurz nach 20 Uhr hakte der örtliche Leiter der freiwilligen Feuerwehr, Frank Linnarz, nach eigenen Angaben telefonisch nach. Vergeblich. Da war in Altenahr schon Land unter. Erst um 23.09 Uhr rief der Landkreis den Katastrophenfall aus, erst dann sollten alle Gebäude im Umkreis von 50 Metern entlang der Ahr evakuiert werden. Die Häuser standen zu diesem Zeitpunkt schon seit fast drei Stunden unter Wasser. 134 Menschen starben in der Katastrophennacht, mehr als 760 wurden verletzt.

Stefan Villinger, Jessica Kays Bruder, sammelte Beweise und erstattete Anzeige gegen den Leiter des Krisenstabs des Landkreises, Landrat Jürgen Pföhler (CDU). Es geht ihm nicht um Beschuldigungen, Villinger will Aufklärung. Über Wochen reagiert die Staatsanwaltschaft Koblenz nicht. Sie befragt auch Jessica Kay nicht als Zeugin. Anfang August macht die Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie gegen den Landrat sowie eine weitere Person aus der technischen Einsatzleitung des Landkreises ermittelt. Es geht um fahrlässige Tötung durch Unterlassen. Auch im Fall von Patricia und Günter Villinger will die Staatsanwaltschaft untersuchen, wann es noch welche Möglichkeiten gegeben hätte.


Lewentz war im Auge des Sturms
Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft liegen mittlerweile mehr als 40 Strafanzeigen und 290 Hinweise vor, die über das eigens dafür eingerichtete E-Mail-Postfach eingegangen sind. Teilweise richten sich die Anzeigen gegen nicht namentlich benannte „Verantwortliche“.

Vorwürfe zur Katastrophennacht richten sich auch gegen die Landesregierung. Schließlich war Innenminister Roger Lewentz (SPD) an dem Abend vor Ort. Er besuchte die technische Einsatzleitung des Landkreises in Bad Neuenahr-Ahrweiler, war gewissermaßen im Auge des Sturms, als dieser schon längst tobte – offenbar, ohne das Ausmaß auch nur annähernd zu überblicken. Dabei hatten Regierungsbehörden früh vor der Katastrophe gewarnt. Aber reicht es, nur zu warnen?

Bei seiner Beerdigung Anfang September wurden Günter Villinger militärische Ehren erwiesen. Er war bis zu seiner Pensionierung Oberst bei der Bundeswehr. Jessica Kay und ihr Bruder schildern, dass ihnen mehrere Bundeswehrsoldaten berichtet hätten, am Nachmittag und in der Nacht des 14. Juli für Hilfe bereitgestanden zu haben, aber nicht gerufen worden zu sein. Auch andere in Altenahr sagen das und berufen sich auf Soldaten. Das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr teilt mit, bereits in der Nacht im Rahmen der Soforthilfe Unterstützung geleistet zu haben. Obwohl die Anträge auf Unterstützung durch Hubschrauber bereits in der Nacht gestellt wurden, war die Luftunterstützung der Bundeswehr nach eigenen Angaben erst am Morgen im Einsatz.

Dabei hatte es frühzeitig Warnungen vor den enormen Regenmengen gegeben. Schon am 10. Juli warnte das Europäische Flutwarnsystem EFAS vor Überschwemmungen in der Region, auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte mehrfach. Auf Basis der DWD-Vorhersage sowie der gemessenen Niederschläge erstellt das Landesamt für Umwelt Hochwasservorhersagen – und warnt. Am 14. Juli wurde um 11.17 Uhr für die Ahr-Region die zweithöchste Warnstufe (rot) ausgerufen, ab 17.17 Uhr die höchste Stufe (violett), der zufolge die „Überflutung bebauter Gebiete in größerem Umfang“ droht.


Warnungen per E-Mail an die Kreise
Bereits um 13.30 Uhr wurde für Altenahr ein Pegelstand von 3,3 Metern prognostiziert, also beinahe die Höhe des „Jahrhunderthochwassers“ von 2016 (3,7 Meter). Um 15.24 Uhr warnte das Landesamt dann vor mehr als fünf Metern, um 20.36 Uhr vor fast sieben Metern – was später in etwa zutraf. Die Prognosen wurden im Internet veröffentlicht und in regelmäßigen Abständen per automatisierter E-Mail an den Landkreis geschickt, der für den Katastrophenschutz zuständig ist.

Dem Lagebericht des Landkreises zufolge übernahm um 17.40 Uhr der Brand- und Katastrophenschutzinspektor des Kreises Michael Zimmermann die Einsatzleitung. In dem Stab waren demnach Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz, Polizei und Verwaltungsmitarbeiter des Kreises. Sie müssen theoretisch regelmäßig Schulungen zum Katastrophenschutz machen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe betreibt dafür eine Aus- und Weiterbildungsstätte, die Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung. Die liegt just in den Hügeln von Ahrweiler. Wann die Zuständigen im Landkreis ihre jüngste Stabsübung dort absolvierten, ist unklar. Der Kreis lässt eine entsprechende Anfrage unbeantwortet.


Antrag auf dauerhafte Dienstunfähigkeit
Zur Frage, warum der Einsatzstab nicht bereits am Nachmittag die höchste Warnstufe ausrief, heißt es von der Kreisverwaltung, das sei Gegenstand laufender Ermittlungen. Landrat Pföhler äußert sich nicht mehr öffentlich. Er war bald nach der Katastrophe krankgeschrieben, kürzlich stellte er einen Antrag auf dauerhafte Dienstunfähigkeit.

Vom Besuch des Innenministers in der Einsatzleitung veröffentlichte der Kreis ein Foto, von dem Lewentz vermutlich wünscht, es wäre nie entstanden. Es zeigt acht Männer, die nicht den Eindruck einer Notlage erwecken. Lewentz und Pföhler haben Jacken an, sind offenkundig auf dem Sprung.

Lewentz habe durch seinen Besuch in der Einsatzleitung „zum Ausdruck gebracht, dass das Land an der Seite der jeweiligen Kommunen steht, wenn Hilfe benötigt wird“, sagt eine Sprecherin des Innenministeriums. Aber was wusste Lewentz über die Situation zu dem Zeitpunkt? Eigenen Angaben nach war er zwischen 19.15 Uhr und 19.30 Uhr dort. Schon vier Stunden vorher hatte das Landesamt für Umwelt vor einem Pegel von mehr als fünf Metern gewarnt.

Die Frage, ob Lewentz die Zahlen vorlagen, beantwortet eine Sprecherin nicht. Anzunehmen ist es nicht. Denn Lewentz sagte später, er habe einen „ruhig und konzentriert arbeitenden Krisenstab“ erlebt. „Man sagte mir, dass alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen worden sind.“ Er habe sich dann „zurückgezogen, um erreichbar zu bleiben“. Denn zu diesem Zeitpunkt hätten auch weitere Landkreise im Fokus gestanden. Ob Lewentz danach mit Verantwortlichen im Kreis Kontakt hatte und wann ihm bewusst wurde, dass die Lage im Ahrtal katastrophal war, beantwortet sein Ministerium nicht.


Gerüchte, die sich als falsch erweisen
Wie lange Pföhler in der Einsatzleitung war, ist unklar. Vermutlich ging er mit Lewentz. Gegenüber der Staatsanwaltschaft hatte Pföhler angegeben, an dem Abend „überwiegend“ nicht in der Verwaltung gewesen zu sein. Die Leitung des Stabs hatte er delegiert, offenbar schon seit Jahren. Vorübergehend sei das zulässig, sagt dazu Frank Roselieb, Direktor des Kieler Instituts für Krisenforschung. Dauerhaft trage der Landrat aber weiter die Gesamtverantwortung.

Im Ahrtal geht das Gerücht um, Lewentz und Pföhler seien danach in ein Restaurant in Walporzheim gegangen. Lewentz dementiert das auf Nachfrage. Er sei im Anschluss nach Hause gefahren, in sein „privates Büro“. Der Besitzer des Restaurants lässt ebenfalls ausrichten, Lewentz sei nicht da gewesen. Eine Mitarbeiterin des Restaurants bestätigt dies. Das Gerücht ist also falsch. Doch zeigt es, welches Misstrauen es gegen die Behördenvertreter gibt. Und welches Vakuum die Landesregierung durch ihr Nichterklären des eigenen Handelns entstehen ließ. Auf Anfragen zur Flutnacht wird nur stark verzögert reagiert, vieles bleibt unbeantwortet.

Im Laufe jenes Abends wurde der Katastrophenfall im Landkreis Vulkaneifel, im Kreis Bitburg-Prüm und im Kreis Trier-Saarburg ausgerufen, obwohl dort die Lage weit weniger verheerend war. Im Kreis Ahrweiler folgte der Schritt erst, als es längst zu spät war. Bekam das die Landesregierung nicht mit? Auch diese Frage lässt das Ministerium unbeantwortet.


Gefährliche „Erleichertung“ im Krisenstab
Lewentz sprach später von einer „Momentexplosion“ des Wassers, Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte, das Ausmaß der Flut sei schlicht nicht absehbar gewesen. Doch die Warnungen des eigenen Landesamts kamen rechtzeitig. Es hätte Zeit gegeben, die Bevölkerung zu warnen.

Pföhler hatte gegenüber der Rhein-Zeitung als Erklärung von einem „Schlüsselmoment“ gesprochen, als um 18.24 Uhr das Landesamt für Umwelt seinen prognostizierten Pegelstand zwischenzeitlich von mehr als fünf Metern auf vier Meter reduzierte. Demnach hatte sich in der Einsatzleitung „Erleichterung“ breitgemacht. Lewentz’ Besuch fiel in diese Zeit. Womöglich ist das ein Teil der Erklärung. Lewentz sagte kürzlich, das Ausrufen eines Katastrophenfalls sei während seiner Anwesenheit „kein Thema“ gewesen.

Wenn Lewentz wie Pföhler den Stab zu einem Zeitpunkt verlassen hätte, als die prognostizierten Pegelstände gesunken seien, könnte das als „Entwarnung“ verstanden worden sein, sagt dazu Andreas Karsten. Er war zehn Jahre als Referatsleiter für die Ausbildung von Katastrophenschutzstäben an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (die damals noch einen anderen Titel trug) tätig und arbeitet nun als Krisenberater. „Die Leute stehen unter Stress. Dann gehen zwei hochrangige Männer raus. Das signalisiert, die Krise ist vorbei.“


Eine Pressemitteilung mit falschem Informationsstand
Für die Arbeit eines Stabs sei es immer schlecht, wenn jemand von außen dazukomme, noch dazu jemand derart Ranghohes wie Lewentz, sagt Karsten. Das fresse Zeit und Aufmerksamkeit. Lewentz könne als nur indirekt Vorsitzender keine Befehle erteilen. Aber hätte er festgestellt, dass etwas nicht funktionierte, hätte er eingreifen müssen. „Er hat sich offensichtlich nicht erklären lassen, wie die Prognosen sind, sonst hätte er reagieren müssen.“

Fragen richten sich auch an Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne), der das Landesamt für Umwelt untersteht. Noch um 16.43 Uhr am 14. Juli verschickte ihr Ministerium eine Pressemitteilung, Titel: „Klimaschutzministerium informiert über Hochwasserlage“. Darin teilt Spiegel mit, es drohe „kein Extremhochwasser“. Sabine Riewenherm, Präsidentin des Landesamts für Umwelt, wird zitiert: Man behalte die Lage „im Blick“. Dabei hatte ihr eigenes Haus mehr als eine Stunde vorher vor einem horrenden Pegelstand von mehr als fünf Metern gewarnt. Lagen ihr die eigenen Daten nicht vor? Ein Sprecher teilt mit, die Präsidentin sei „kontinuierlich über die Entwicklung informiert“ worden.

Zu der E-Mail sagt eine Sprecherin des Umweltministeriums, die Aussage, es drohe kein Extremhochwasser, habe sich auf Rhein und Mosel bezogen. Umweltministerin Spiegel sei „am Nachmittag“ über die Lage im Norden des Landes durch den Innenstaatssekretär Randolf Stich informiert worden. „Am frühen Abend“ habe Spiegel eine E-Mail mit dem prognostiziertem neuen Höchststand am Pegel Altenahr von ihrem Staatssekretär Erwin Manz erhalten. „Im Laufe des Abends“ sei Spiegel mit Manz „über die unübersichtliche Lage an der Ahr und in der Eifel im Austausch“ gewesen. Spiegel wusste also Bescheid. Warum schlug sie nicht Alarm? Vom Umweltministerium heißt es, die Konsequenzen aus den Warnungen vor Hochwasser würden „vor Ort vom Katastrophenschutz gezogen“. Doch hätte Spiegel nicht auf einen Krisenstab der Landesregierung dringen müssen? Ein solcher wurde erst am 15. Juli aktiviert.


Die Aufsichtsbehörde hätte die Leitung an sich ziehen können
Am 14. Juli wurde nur eine Koordinierungsstelle bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes (ADD) aktiviert. Um elf Uhr morgens bot die ADD nach Angaben des Innenministeriums den Kreisen ihre Unterstützung an. Bei der Behörde handelt es sich um eine Art Kommunalaufsicht, sie unterstützt bei Bedarf die Kommunen. Was das aber genau bedeutete in jener Nacht, bleibt unklar. Die Frage, ob der ADD die Pegelstandswarnungen des Landesumweltamts vorlagen und ob die ADD Kontakt mit den Verantwortlichen im Landkreis hatte, beantwortet das Innenministerium nicht.

Die ADD hätte im schlimmsten Fall die Sache an sich reißen können, sagt dazu die Mainzer Verwaltungsrechtsprofessorin Elke Gurlit. Wenn der Landkreis etwa einer Aufforderung zur Evakuierung nicht nachkomme, könne das die Aufsichtsbehörde selbst veranlassen. Im Katastrophenschutzgesetz heißt es, die Aufsichtsbehörde kann „bei dringendem öffentlichen Interesse die Einsatzleitung übernehmen“. Lewentz sagte dazu kürzlich: „Nachts in unbekanntem Terrain können Sie nicht ad hoc irgendwo irgendeine Lage übernehmen.“

Der Innenminister habe der Ministerpräsidentin nach dem Besuch in der technischen Einsatzleitung berichtet, „dass er in Ahrweiler einen ruhig und konzentriert arbeitenden Krisenstab vorgefunden habe“, teilt ein Sprecher der Staatskanzlei auf Nachfrage mit. Es erstaunt, dass der Innenminister derartige Details mitteilt, wenn scheinbar alles ruhig ist. Doch zeigt es vor allem: Dreyer stellt sich in dem Fall bedingungslos hinter Lewentz.


„Natürlich hätten mehr Leute gerettet werden können“
Dass die Landesregierung bislang vergleichsweise glimpflich davonkam, liege auch an dem vielen versprochenen Geld, sagen böse Zungen im Tal. Von den Hilfen, auf die Bund und Länder sich geeinigt haben, sollen fast 15 Milliarden ins Ahrtal fließen. Wer ein Wohnhaus besaß, erhält bis zu 80, in Ausnahmefällen auch 100 Prozent der Kosten für den Wiederaufbau – nach heutigen Standards. Auch die Kays hoffen darauf, ihr Haus musste abgerissen werden. Trotzdem werden die Rufe nach Aufklärung lauter.

Pföhler sei ein „Bauernopfer“, sagt eine Frau, die in Ahrweiler am Wasser steht. Hier am westlichen Ortsrand leben die Besserverdienenden. Zu normalen Zeiten ist die Gegend idyllisch: Vorne schlängelt sich die Ahr durch das Tal, gleich dahinter beginnt ein Weg durch Weinberge, oben thront das Kloster Calvarienberg. Auch das Haus des Landrats befindet sich hier. Es ist von der Flut schwer getroffen und derzeit unbewohnt. Im Haus schräg gegenüber sei eine behinderte Frau ertrunken, erzählt die Spaziergängerin und beginnt unvermittelt zu weinen. „Natürlich hätten mehr Leute gerettet werden können, hätte es Warnungen gegeben“, sagt sie.


Warnte Pföhler im nahen Umfeld?
Die Brücke vor dem Haus des Landrats über die Ahr gibt es nicht mehr. An der Brücke sei Pföhler am 14. Juli gegen 21.30 Uhr gewesen, gegen 22.20 Uhr habe er dann plötzlich in ihrem Wohnzimmer gestanden, sagt eine andere Frau aus der Nachbarschaft. „Du musst das Haus evakuieren“, habe Pföhler ihr gesagt. Offenbar hat der Landrat also seine Nächsten und sein direktes Umfeld gewarnt, lange bevor die eigentliche Evakuierung ausgerufen wurde. Gegen Mitternacht sei dann mit einem lauten Knall die Brücke weggeflogen, auch alle Bäume seien weggespült worden, sagt die Frau. „Wie bei ,Jurassic Park‘.“

Allein in Bad Neuenahr-Ahrweiler starben in jener Nacht 67 Personen. Und selbst für Orte weiter unten am Fluss, wo die Wassermassen deutlich später ankamen, kam für einige alles zu spät. Sinzig etwa erreichte die Flutwelle erst nach Mitternacht, da waren Orte oben an den Zuflüssen der Ahr schon seit mehr als sechs Stunden abgesoffen. Trotzdem ertranken in Sinzig im „Lebenshilfehaus“, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, zwölf Bewohner. Ein Mitarbeiter der Einrichtung rettete Menschen, doch die Rettung der Eingeschlossenen gelang ihm nicht. Hätte es Warnungen gegeben, wäre das Haus evakuiert worden, teilt eine Mitarbeiterin des Verbands dazu mit.

Quelle: F.A.Z.
Quelle:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... ageIndex_2
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Tom Bombadil »

„Wir leben in keinem Entwicklungsland“

Tja :D
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2021, 11:40)

„Wir leben in keinem Entwicklungsland“

Tja :D
Länder und Völker können sich eben auch zurückentwickeln.
Dann ist man eben nur noch eine ehemalige Hochkultur.
Archeologen können ein Lied davon singen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Michael Alexander hat geschrieben:(15 Sep 2021, 11:00)

Heute ein interessanter Artikel in der FAZ zur Flut in Rheinland-Pfalz und dem Versagen der dortigen Behörden:


Quelle:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... ageIndex_2

Kann man so zusammenfassen: Unzureichende Aus- und Weiterbildung der maßgeblichen Amtsträger haben zu Fehleinschätzungen und zum Ende zum Versagen geführt. Dazu kommen noch oft eine schlechte Vernetzung der Entscheider untereinander sowie Kommunikationsprobleme. Eine große Rolle spielt immer wieder Umstand, dass die einzelnen Verwaltungshierarchien nichts von anderen sagen lassen wollen.
Bei Lewentz vermute ich mal, dass er bei seinem Besuch im Kreishaus in Ahrweiler davon ausgegangen ist, Pföhler und sein Team hätten die Lage im Griff. Pföhler und seine Leute hatten gar nichts im Griff.
Die Frage wäre, ob Lewentz während seines Besuchs Kenntnis über die Lage in Schuld hatte, ob er überhaupt ein Bild von der Lage hatte. Oder von den Anrufen der Bürgermeisterin Weigand im Kreishaus, die wiederholt darauf gedrängt hat, Katastrophenalarm auszulösen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Aldemarin »

Eigentlich, warum schafft man nicht mindestens einen Polizeifunkkanal, der von jedermann legal abgehört werden darf? Über einen solchen Kanal könnte man nicht nur vor Katastrophen warnen, sondern auch von Staus!
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Aldemarin hat geschrieben:(19 Sep 2021, 02:45)

Eigentlich, warum schafft man nicht mindestens einen Polizeifunkkanal, der von jedermann legal abgehört werden darf? Über einen solchen Kanal könnte man nicht nur vor Katastrophen warnen, sondern auch von Staus!
...und die Standorte der Dealer und Nutten... :D :D :D

Nein - ähmm dafür gibts Rundfunk und Apps.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Sep 2021, 17:01)

Kann man so zusammenfassen: Unzureichende ....
Der "Fehler" - der Automatismus ....das "Flightbook" fehlt. >> Rechte Hand - an linken Griff . :D :D :D

Fahrwerk- check...
Lichter-check...

Wasser ? - Durchsage machen.
viel Wasser - Notlandung !!

So, dass es EGAL ist - wer da "sitzt". So wie es bei jeder Wasserwacht//Feuer - Waldbrandwarnstufe sonst auch läuft....

Das "Buch" konnten die amtierenden Deppen nicht erstellen....dafür muss man Jemand mit AHNUNG kaufen.

Nach "Ratsbeschluss" wird das Buch dann Gesetz....und Keiner darf sich darüber hinwegsetzen.

Aber - das lernen DIE grad teuer.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Aldemarin »

@Teeernte: dieser öffentliche Polizeifunkkanal soll ja nur dazu dienen, die Bevölkerung unbürokratisch zu warnen. Für Fahndungen sind natürlich nicht-öffentliche Kanäle zu verwenden. Warum soll eine Streifenwagenbesatzung nicht die Möglichkeit erhalten, jedermann direkt über Funk zu warnen?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Aldemarin hat geschrieben:(24 Sep 2021, 03:06)

@Teeernte: dieser öffentliche Polizeifunkkanal soll ja nur dazu dienen, die Bevölkerung unbürokratisch zu warnen. Für Fahndungen sind natürlich nicht-öffentliche Kanäle zu verwenden. Warum soll eine Streifenwagenbesatzung nicht die Möglichkeit erhalten, jedermann direkt über Funk zu warnen?
Da fehlen die "Pickel" auffe Schulter. :D :D
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Aldemarin »

Im Übrigen ist anzumerken, daß im Prinzip ein lizensierter Funkamateur andere Leute warnen kann: Amateurfunk darf von jedermann empfangen werden (nur zum Senden ist eine Lizenz erforderlich) und manche KW-Amateurfunkbänder können von handelsüblichen Radios mit KW-Empfangsteil empfangen werden. Theoretisch kann so unbürokratisch eine Warnung erfolgen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Aldemarin hat geschrieben:(24 Sep 2021, 16:56)

Im Übrigen ist anzumerken, daß im Prinzip ein lizensierter Funkamateur andere Leute warnen kann: Amateurfunk darf von jedermann empfangen werden (nur zum Senden ist eine Lizenz erforderlich) und manche KW-Amateurfunkbänder können von handelsüblichen Radios mit KW-Empfangsteil empfangen werden. Theoretisch kann so unbürokratisch eine Warnung erfolgen.
Geht auch mit jedem CB Funkgerät.....ist nur unmodern geworden. (nun Truckerfunk..)
(Nebenbei - jeder DEPP kann sich auch ein Afu Gerät kaufen und "DURCHSAGEN" machen....)

Manche Autobahnbaken//Absperrungen//Eischränkungen senden im Nahbereich Gefahrensignale....CB.

... auch ....wie im Verkehrsfunk (UKW) lässt sich regional Kartenbezogene "Durchsagen" machen.

>>> ABER - Überall braucht es PERSONAL und Technik. >>> Versagen und Fehlalarm.

Man kann auch an die IP Geräte im Bereich eine Nachricht senden. :D :D :D
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Aldemarin hat geschrieben:(24 Sep 2021, 16:56)

Im Übrigen ist anzumerken, daß im Prinzip ein lizensierter Funkamateur andere Leute warnen kann: Amateurfunk darf von jedermann empfangen werden (nur zum Senden ist eine Lizenz erforderlich) und manche KW-Amateurfunkbänder können von handelsüblichen Radios mit KW-Empfangsteil empfangen werden. Theoretisch kann so unbürokratisch eine Warnung erfolgen.
Sind Kurzwellen-Radios noch handelsüblich?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben:(24 Sep 2021, 18:45)

Sind Kurzwellen-Radios noch handelsüblich?
....Damit ist im Afu nichts zu stemmen ....die Senden im ssb...bis 10 Mhz unteres und ab 10 oberes...und um 20Mhz dann auch im FM...

ssB Schmalseitenband. So ein Radio kostet seine 200 eu. E-Bucht//am..zon >> Sangean ATS-909X zB. Damit (und nem Laptop) kann man sogar Wetterkarten empfangen)
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kölner1302 »

Könnte man zusätzlich zu den Sirenen nicht auch die überall vorhandenen Kirchenglocken vor Gefahren warnen lassen?
Hat man im Mittelalter schon so gemacht
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Diese Online-Veranstaltungen werde ich mir heute und morgen abend einmal antun (Live ab 18:00 Uhr)

https://www.youtube.com/c/DigitaleHelfe ... n/featured

Es geht u.a. um den Einsatz digitaler Karten im Katastrophenschutz, den Datenaustausch in Echtzeit bei Katastrophen, die Offline-Problematik in Katastrophengebieten während des Einsatzes etc..
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Wer während einer schweren Katastrophe und danach bei deren Bewältigung sich als Krisenmanager bewährt, empfiehlt sich für höhere Ämter.
Cornela Weigand, bisher hauptamtliche Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr gewann die Landratswahl im Kreis Ahrweiler am vergangenen Sonntag nicht nur deutlich, sondern mit 50,2% schon im ersten Wahlgang.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... 48923.html
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Nur nebenbei >>>
Ausfälle bei Kartenanbietern und Banken

Seit wenigen Stunden kommt es bundesweit zu einer weitreichenden Störung bei der Abwicklung von Kartenzahlungen. Betroffen sind vereinzelt Supermärkte, Discounter und Händler im gesamten Bundesgebiet.
Wie mehrere Händler über soziale Netzwerke berichten, können Kundinnen und Kunden derzeit vielerorts nicht mit EC- oder Bankkarten bezahlen. Auch Kreditkarten sind betroffen.
Nach Informationen von FOCUS Online sind besonders Filialen von Netto Marken-Discount, Edeka und vereinzelte Rewe-Filialen betroffen. Aber auch bei Aldi Süd, Aldi Nord, Rossmann und dm kommt es vereinzelt zu Ausfällen.
Auch die Seite „Allestörungen.de“ verzeichnet beim Kartenanbieter Visa sowie bei verschiedenen Banken ein erhöhtes Aufkommen von Störungsmeldungen. Diese stammen aus zahlreichen Orten Deutschlands.
Die Meldungen werden hauptsächlich beim Bezahlen angegeben, an Automaten scheinen Nutzer noch Geld abheben zu können. Damit wären betroffene Kunden zumindest nicht komplett von einem Zugang zu Geld abgeschnitten.
https://www.focus.de/finanzen/news/nur- ... 23825.html
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Cobra9 »

Kölner1302 hat geschrieben: Sa 23. Okt 2021, 15:23 Könnte man zusätzlich zu den Sirenen nicht auch die überall vorhandenen Kirchenglocken vor Gefahren warnen lassen?
Hat man im Mittelalter schon so gemacht
Und das geht wie. Erzähl mal. Die meisten Kirchenglocken sind via Elektr. Mechanik gesteuert. Die muss man dann per Hand steuern. Wer fährt den zu jeder Kirche um das zu machen? Und überall ist auch mittlerweile falsch.

Gibt immer weniger Kirchen. Sirenen zentral gesteuert auslösbar aber auch vor Ort lokal mit eigener Stromversorgung sind eher nützlich.

Im Prinzip ist deine Idee gar nicht schlecht. Nur heute 2022 eben kaum noch umsetzbar
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Bemerkenswertes kommt inzwischen zum Fall Pföhler ans Tageslicht:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland ... t-100.html

Bisher nicht geklärt werden konnte, wo sich Pföhler die gesamte Zeit aufgehalten hat. Fest steht: als sich Landesinnenminister Lewrenz ankündigte, erschien Pföhler kurz im Kreishaus. Böse Zungen vermuten: wegen des Pressefotos.
Was man bereits herausgefunden hat: Pföhler informierte sich zwar auf Internetseiten, auf die Seiten des zuständigen Umweltministeriums, wo, wie inzwischen nachgewiesen wurde, rechtzeitig und eindringlich gewarnt wurde, griff er nicht zurück. Damit besteht der begründete Verdacht, Pföhler habe grob pflichtwidrig gehandelt.
Pföhler und Ehefrau werden die Aussage vor dem Untersuchungsausschuß wohl verweigern, denn gegen Pföhler ermittelt die Staatsanwaltschaft.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

vor 24h
Stromausfall in Burg: 20.000 Haushalte ohne Strom | MDR.DEhttps://www.mdr.de › ... › Magdeburg › Jerichow
vor 24 Stunden — In Burg im Jerichower Land ist am Donnerstagnachmittag der Strom ausgefallen. Wie ein Sprecher der Stadtwerke Burg Energienetze MDR ...
Kein Telefon..keine Ampel...kein Internet..
Telefon, ..das Funknetz und Internet sind gestört.
Kauft Elektroautos !!
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Das Datum für den nächsten Warntag steht fest. Am 8. Dezember soll dementsprechend das Warnsystem in Deutschland erneut getestet werden. Sinn und Zweck ist es, auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen organisierte Warnmeldungen herauszugeben, um auf den Ernstfall vorzubereiten. Unter anderem soll dieses Jahr per sogenanntem Cell Broadcasting eine Warnung an alle Handys herausgehen.
https://www.techbook.de/mobile-lifestyl ... mber-statt


11:00 Uhr - alle Handys sollen bimmeln !!!!

Sirene ....

TV/Radio ??
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Cobra9 »

Tja unsere Regierung und Katastrophenschutz

https://perspektive-online.net/2022/08/ ... eswehr-an/

Von Mir aus können die das gerne machen mit den Einsparungen. Wenn Sie genug Reservisten finden die das mitmachen um die bundeswehr zu verstärken für mehrere Einsatz Zeiten pro Jahr ok.

Aber in unserer Region machen 745 nicht mehr mit.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Tom Bombadil »

Total krank was in Deutschland los ist. Man sieht sehr deutlich, dass der Bürger nichts mehr wert ist, nur noch als Melkkuh darf er herhalten.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Cobra9 »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mo 22. Aug 2022, 16:38 Total krank was in Deutschland los ist. Man sieht sehr deutlich, dass der Bürger nichts mehr wert ist, nur noch als Melkkuh darf er herhalten.
Nicht nur das. Gleichzeitig hört man Reserve soll die Löcher stopfen. Das quasi für ein billiges Geld und Risiko. Ohne ausreichenden Schutz/Absicherung , Ausrüstung.

Corona im Einsatz. Flut Katastrophe. Viel Zeit wo bis heute einiges zu klären ist. Jetzt reduziert man noch die Mittel für die Profis.

Andere Quelle

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... ritik.html


Ich trag das nicht mehr mit. Respekt wer sich das weiter antut. Ich mach noch Jugend, Vereinsarbeit, Ffw und das was notwendig ist um Fähigkeiten zu erhalten für den Ernstfall. Kann ich aber privat oder via Arbeitgeber.

Aber je mehr Einsatz desto mehr kriegt man Belastungen noch drauf. Ohne Ausgleich wirklich . Soll doch die Politik schauen wer es macht. Ich finde es unverantwortlich. Gerade bei Zivil & Katastrophenschutz zu kürzen .

Bei der Entwicklung. Verantwortung sieht anders aus.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Bogdan »

Passau rechnet mit Überschwemmungen
Die Drei-Flüsse-Stadt Passau rüstet sich bereits für zu erwartende Überschwemmungen. Der aktuelle Pegelstand an der Donau beträgt zwar noch 5,20 Meter (Stand Montagvormittag), jedoch wird nach den Prognosen des Hochwassernachrichtendienstes ein Pegelhöchststand von bis zu 8,10 Metern für morgen, Dienstag, 29.08.2023 erwartet. Der Innpegel wird für morgen auf einen Höchststand von 5,35 Metern prognostiziert. Wie die Stadt am Montagvormittag mitteilte, ist vorgesehen, heute am späten Abend die Fritz-Schäffer-Promenade zu sperren. Die Umleitungen werden entsprechend ausgeschildert. Aktuell stellt der Bauhof die Beschilderungen für die Schrottgasse, Fritz-Schäffer-Promenade und Ort auf. Auch der Innkai wird heute noch gesperrt, heißt es. Rund um die Rathäuser wird der Aufbau des mobilen Hochwasserschutzsystems vorbereitet.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/we ... er,ToCh5ak
Nichts Neues in Passau. Es regnet 2 Tage in Bayern und Passau "säuft ab."
Wem Sachargumente fehlen, geht zu persönlichen Bemerkungen über. :?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Derzeit läuft auf Grund des in vielen Flüssen schwersten Hochwassers seit 76 Jahren - teilweise werden auch nie dagewesene Rekordwasserständ gemessen - in Niedersachsen und Bremen einer der größten Einsätze von Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten seit der Februarsturmflut 1962. Im Moment sind über 100.000 Einsatzkräfte im Dauereinsatz.
Und trotzdem: die sehr teuren und oft sehr umstrittenen Maßnahmen der letzten 60 Jahre zahlen sich aus. Die Lage ist an den Knackpunkten sehr bis manchmal extrem angespannt. Abre trotzdem kann im Moment von einer Katastrophe nicht die Rede sein. Bisher konnten überall rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden. Das Warnwesen funktioniert, die Meldeketten funktionieren. Jeder kann via Internet Pegeldaten zur aktuellen Wasserstandsentwicklung -selbst an kleinen Flüssen - abrufen.
Vorausschauender Katastrophenschutz besteht eben nicht nur aus Bauwerken, sondern auch daraus, dass solche Fälle regelmäässig geübt werden. Das Ergebnis: Behörden, Feuerwehr, THW, DRK, Arbeitersamariterbund, Johanniter und Malteser arbeiten reibungslos Hand in Hand. Evakuierungen werden, wenn erforderlich zügig und reibungslos durchgeführt.
Sicherlich wird es Bereiche geben, an denen nachgebessert werden muss. Aber das ist halt in solchen Fällen so.
Als Hauptproblempunkt dürfte sich in den nächstn 24 Stunden der Bereich Verden/Achim/Bremen entwickeln. Und zwar besonders bei den Deichen am westlichen Weserufer. Der Abschnitt Hoya-Intschede-Dreye-Hastedt hat bei solchen Hochwassern schon immer schwerste Probleme gemacht.
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Billie Holiday
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Billie Holiday »

sünnerklaas hat geschrieben: Do 28. Dez 2023, 21:22 ...
Vorausschauender Katastrophenschutz besteht eben nicht nur aus Bauwerken, sondern auch daraus, dass solche Fälle regelmäässig geübt werden. Das Ergebnis: Behörden, Feuerwehr, THW, DRK, Arbeitersamariterbund, Johanniter und Malteser arbeiten reibungslos Hand in Hand. Evakuierungen werden, wenn erforderlich zügig und reibungslos durchgeführt.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Billie Holiday hat geschrieben: Do 28. Dez 2023, 21:28 Ein Hoch, Hut ab, Wertschätzung und Respekt vor den Helfern, die Helden des Alltags.
Es gibt aber trotzdem ein Problem mit einem Teil unserer Gesellschaft. Es gibt genug Fälle, dass Leute der Meinung sind, Anweisungen und Sperrungen von Straßen bewusst zu missachten.
Belege - z.T. mit Bezahlschranke, aber allein die Überschriften sprechen da für sich:
https://www.nord24.de/landkreis-cuxhave ... 82058.html
https://www.waz-online.de/lokales/gifho ... 7NRHM.html
https://www.westfalen-blatt.de/owl/krei ... ng-2890818
https://www.nw.de/lokal/kreis_gueterslo ... ungen.html
https://www.thueringen24.de/thueringen/ ... 06204.html
https://www.idowa.de/regionen/deggendor ... 06204.html

Einer der bisherigen Höhepunkte: der Dresdner Weihnachtszirkus weigert sich einer Anordung der Stadt Dresden nachzukommen, die Zelte abzubauen. Die stehen in einer Hochwasserentlastungsrinne. Die Abbaupflicht ab einem bestimmten Wasserstand ist Teil der Genehmigung. Der Geschäftsführer wird rebellisch. "Aufstand!"

https://www.dnn.de/lokales/dresden/elbe ... IAGCU.html?
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 21:44 die armen Schweine bei Polizei, Feerwehr und Rettungskräften...müssen um ihre Sicherheit betteln, weil sie gegen die kriminellen Paschas machtlos sind.
Aktuell gibt es seit Tagen ganz anderdere Probleme. Mit Leuten in den Hochwassergebieten, die sich nichts vom "Staat" sagen lassen wollen. Die bewusst und vorsätzlich in gesperrte überflutete Straßen reinfahren, dort dann liegen bleiben und aus Lebensgefahr von inzwischen völlig abgearbeiteten Einsatzkräften herausgeholt werden müssen. Man riskiert sein eigenes Leben und das anderer durch Blödheit. Und das sind keine Einzelfälle mehr. Und fast durchweg handelt es sich nicht um jugendlichen Leichtsinn, es sind fast durchweg Ü50er/Ü60er. Hochwasser-Hilzerei pur.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Seidenraupe hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 23:06 am threadthema komplett vorbei, deine Anekdote
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p5434610

War Stand gestern.

Das hier ist von heute:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaf ... 13476.html
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Kritikaster »

sünnerklaas hat geschrieben: Do 28. Dez 2023, 22:00Einer der bisherigen Höhepunkte: der Dresdner Weihnachtszirkus weigert sich einer Anordung der Stadt Dresden nachzukommen, die Zelte abzubauen. Die stehen in einer Hochwasserentlastungsrinne. Die Abbaupflicht ab einem bestimmten Wasserstand ist Teil der Genehmigung. Der Geschäftsführer wird rebellisch. "Aufstand!"

https://www.dnn.de/lokales/dresden/elbe ... IAGCU.html?
Die Macher des DWC reagieren darauf mit Kopfschütteln. „Ein geregelter Abbau würde zwei Wochen dauern“, erklärt Manager Dirk Porn. Sein Team kann den Zirkus nicht nur nicht abbauen, es will auch nicht.
Ja, eine unerhörte Respektlosigkeit, könnte man meinen. Oder vielleicht doch nicht?
„Es geht uns um die Verhältnismäßigkeit der Hochwassermaßnahmen“, sagt Porn und verweist auf den Elbpegel, der aller Voraussicht nach ab Freitag wieder sinken soll. Die Stadtverwaltung verdeutlicht stattdessen, dass die Hochwassergefahr noch nicht gebannt sei und betont: „Auch ein Zirkus kann keine verlässliche Wetterprognose vorhersagen.“
Ein bisschen blöd ist es dann schon, wenn sich herausstellt, dass sich im Umfeld des um seine wirtschaftliche Existenz kämpfenden Kleinunternehmens offenbar fachkompetentere Expertise finden lässt als in der zuständigen Stadtverwaltung:
https://www.wetterkontor.de/de/pegel/pe ... s/dresden/
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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