Kriminelle stören Autobahn - Megastau

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jack000
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von jack000 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Sep 2021, 11:32)
Soweit ich es verstanden habe, handelt es sich bei solchen Vorfällen nicht um Straftaten sondern um Ordnungswidrigkeiten.
Glaub ich nicht:
Gegen sie wird jetzt ermittelt - unter anderem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Nötigung, so eine Sprecherin.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/pr ... rt,SiJJyoh
Aber bei dem Saustall Justiz hier in Deutschland werden die sowieso nicht im Knast landen.
Das ist ein Unterschied! In den Straßen Europas werden täglich zigtausende von Ordnungswidrigkeiten begangen.
Der Vergleich hinkt völlig.
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Realist2014
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Realist2014 »

Gestern waren diese Gehirntoten ja in und um München "aktiv":

https://www.focus.de/auto/news/automess ... 24916.html
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Haegar »

jack000 hat geschrieben:(08 Sep 2021, 08:20)
...
Aber bei dem Saustall Justiz hier in Deutschland werden die sowieso nicht im Knast landen.

....
Ich denke die Justiz lässt sich von Saudeppen eher nicht erklären wie sie ihren Job zu machen haben...
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Nightrain »

Bitte mehr davon. Umso stärker die Störungen werden, desto früher wird dagegen vorgegangen. Analog zum §145 StGB (Mißbrauch von Notrufen) die Straftat Blockade von öffentlichen Wegen einführen und 1-2 Jahre Freiheitsstrafe drauf setzen.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

jack000 hat geschrieben:(08 Sep 2021, 08:20)

Glaub ich nicht:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/pr ... rt,SiJJyoh
Aber bei dem Saustall Justiz hier in Deutschland werden die sowieso nicht im Knast landen.

Ein schwerer Eingriff in den Straßenverkehr ist in der Tat keine Ordnungswidrigkeit sondern eine Straftat. Es besteht in der allgemeinen Meinungsbildung aber durchaus keine Einigkeit darüber, ob es sich tatsächlich um einen solchen schweren Eingriff handelt.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Sep 2021, 10:01)

Ein schwerer Eingriff in den Straßenverkehr ist in der Tat keine Ordnungswidrigkeit sondern eine Straftat. Es besteht in der allgemeinen Meinungsbildung aber durchaus keine Einigkeit darüber, ob es sich tatsächlich um einen solchen schweren Eingriff handelt.
Die allgemeine Meinungsbildung ist aber wenig relevant. Relevant ist das Gesetz. Und da wird es zumindest schwierig im Hinblick darauf, dass es keiner war.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von jack000 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Sep 2021, 10:01)

Ein schwerer Eingriff in den Straßenverkehr ist in der Tat keine Ordnungswidrigkeit sondern eine Straftat. Es besteht in der allgemeinen Meinungsbildung aber durchaus keine Einigkeit darüber, ob es sich tatsächlich um einen solchen schweren Eingriff handelt.
Immerhin:
In München bleiben neun Gegner der Internationalen Automobilausstellung IAA Mobility bis zum Ende der Messe in polizeilichem Gewahrsam. Die Anwendung der sogenannten Präventiv-Haft, verankert im bayerischen Polizeiaufgabengesetz, bestätigte ein Sprecher des Amtsgerichts Erding auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/ia ... E04EjQx9zc
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

Die geplanten Protestdemos für Samstag gegen die IAA sind ganz sicher keine Straftat. Noch nichtmal eine Ordnungswidrigkeit. Morgen werden erwartungsgemäß zirka 30 000 Menschen auf dem Rad und zirka 10 000 Menschen zu Fuß eine Sternfahrt nach München machen aus Protest gegen die IAA. Und natürlich werden sie dabei den Autverkehr mehr oder weniger zeitweilig lahmlegen. Vor diesem Hintergrund erscheint das Motto "Fahrrad essenzieller Bestandteil der IAA MOBILITY" und die Tatsache, auf die User Zunder hinwies, dass sehr viele Radhersteller dort präsent sind, als das perfekte heuchlerische Greenwashing.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von jack000 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Sep 2021, 09:48)

Die geplanten Protestdemos für Samstag gegen die IAA sind ganz sicher keine Straftat. Noch nichtmal eine Ordnungswidrigkeit. Morgen werden erwartungsgemäß zirka 30 000 Menschen auf dem Rad und zirka 10 000 Menschen zu Fuß eine Sternfahrt nach München machen aus Protest gegen die IAA. Und natürlich werden sie dabei den Autverkehr mehr oder weniger zeitweilig lahmlegen. Vor diesem Hintergrund erscheint das Motto "Fahrrad essenzieller Bestandteil der IAA MOBILITY" und die Tatsache, auf die User Zunder hinwies, dass sehr viele Radhersteller dort präsent sind, als das perfekte heuchlerische Greenwashing.
Solange es sich um eine genehmigte Demonstration handelt ist es doch i.O. ... Auch wenn ich es eine Frechheit finde, einfach andere in ihrer Mobilität zu behindern und ihnen Zeit zu klauen. Man könnte ja auch mal eine Auto-Demo organisieren und Fahrradwege lahmlegen ...
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Bolero »

IAA in München: Polizei geht mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor

https://www.t-online.de/region/muenchen ... n-vor.html

Wenn ich mir so diese "Demonstranten/Aktivisten" anschaue,
hat von denen altersbedingt gar keiner einen Führerschein. Das sind einfach nur jugendliche Krawallmacher.
Zuletzt geändert von Bolero am Fr 10. Sep 2021, 14:31, insgesamt 1-mal geändert.
Ich kann mich daran nicht erinnern. :s
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Haegar »

Bolero hat geschrieben:(10 Sep 2021, 14:14)

IAA in München: Polizei geht mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor

https://www.t-online.de/region/muenchen ... n-vor.html

Wenn ich mir so diese "Demonstranten/Aktivisten" anschaue,
hat von denen altersbedingt gar keinen Führerschein. Das sind einfach nur jugendliche Krawallmacher.
Die haben sich über einen schulfreien Freitag gefreut und lernen die Gepflogenheiten der Einsatzhundertschaften bei Demos in Bayern kennen, wenn man versucht Absperrungen zu durchbrechen.
Die Übungen gab es bereits im Vorfeld:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mu ... -1.5405661

Bisher habe ich aber keine RT-Berichte gefunden in denen sich über die Polizeigewalt beschwert wurde.
Aldemarin
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Aldemarin »

Warum macht man bei Autobahnblockierern - im Unterschied zu Beleidigungsfällen - keine Hausdurchsuchungen ( https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=34&t=71766 )?
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Aldemarin hat geschrieben:(11 Sep 2021, 17:54)

Warum macht man bei Autobahnblockierern - im Unterschied zu Beleidigungsfällen - keine Hausdurchsuchungen ( https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=34&t=71766 )?
Weil's nicht notwendig ist.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Aldemarin »

Und warum ist so etwas dann bei Beleidigungen anscheinend manchmal nötig?
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Aldemarin hat geschrieben:(11 Sep 2021, 19:10)

Und warum ist so etwas dann bei Beleidigungen anscheinend manchmal nötig?
Warum sollte man denn in beiden Fällen gleich vorgehen?
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Zunder
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Sep 2021, 09:48)

Die geplanten Protestdemos für Samstag gegen die IAA sind ganz sicher keine Straftat. Noch nichtmal eine Ordnungswidrigkeit. Morgen werden erwartungsgemäß zirka 30 000 Menschen auf dem Rad und zirka 10 000 Menschen zu Fuß eine Sternfahrt nach München machen aus Protest gegen die IAA. Und natürlich werden sie dabei den Autverkehr mehr oder weniger zeitweilig lahmlegen. Vor diesem Hintergrund erscheint das Motto "Fahrrad essenzieller Bestandteil der IAA MOBILITY" und die Tatsache, auf die User Zunder hinwies, dass sehr viele Radhersteller dort präsent sind, als das perfekte heuchlerische Greenwashing.
Weil eine Fahrraddemo stattfindet, betreiben die Fahrradhersteller auf der IAA "perfekte[s] heuchlerische[s] Greenwashing".
Aha.
Man sollte diesen Fahrradherstellern einfach mal sagen, daß sie Heuchler sind und eigentlich gar nicht für eine alternative Mobilität stehen. Im Grunde ihres Herzens wollen sie vermutlich 12-Zylinder-SUVs verkaufen.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Aldemarin »

@3x schwarzer Kater: Will man denn nicht, daß der Verkehr fließen kann? Da haben Blockadeaktionen auf Autobahnen nichts verloren!
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(11 Sep 2021, 21:55)

Weil eine Fahrraddemo stattfindet, betreiben die Fahrradhersteller auf der IAA "perfekte[s] heuchlerische[s] Greenwashing".
Aha.
Man sollte diesen Fahrradherstellern einfach mal sagen, daß sie Heuchler sind und eigentlich gar nicht für eine alternative Mobilität stehen. Im Grunde ihres Herzens wollen sie vermutlich 12-Zylinder-SUVs verkaufen.
Die Benutzung von Pedelecs und E-Bikes als Beitrag zum Klimaschutz auszugeben, ist definitiv Greenwashing. Da nützt auch das Aufladen mit grünem Strom nicht viel. Je größer die Anstrengungen sind, auch "grüne" Batterien und Akkus herzustellen, desto mehr frage ich mich: Wozu eigentlich? Es kommt mir so ähnlich vor wie Kernfusionsenergie durch Fusionsreaktoren zu gewinnen statt direkt von der Sonne. Der menschliche Körper wandelt Nahrung höchst effektiv in Muskelkraft um. All diese Anstrengungen sind nach wie vor Teil einer auf dem Prinzip der Extensivität beruhenden Wirtschaft. Damit sollte es nicht nur ein Ende haben sondern es sollte in diesem Zusammenhang nicht ständig von "Verzicht" gesprochen werden. Es handelt sich keineswegs um Verzicht sondern um Gewinn von Lebensqualität.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Sep 2021, 11:49)

Die Benutzung von Pedelecs und E-Bikes als Beitrag zum Klimaschutz auszugeben, ist definitiv Greenwashing. Da nützt auch das Aufladen mit grünem Strom nicht viel.
Ohne batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge wird es keinen Mobilitätswandel geben. Dazu gehören selbstverständlich auch Fahrräder. Es gibt halt nicht nur junge, sportliche, fitte, dynamische Menschen, sondern auch alte, schwache, unsportliche oder sonst nicht besonders fitte, die das Recht haben, am öffentlichen Verkehr teilzunehmen. Und wenn ihnen mit einem E-Bike die Möglichkeit gegeben wird, ohne abzusteigen das Isarhochufer mit dem Fahrrad zu erklimmen, brauchen sie kein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, wie z.B. ein Mofa oder eine Vespa oder sonst einen stinkenden Zweitakter.

Das ist definitiv kein Greenwashing.

Das bedeutet natürlich nicht, daß es keine hanebüchenen Entwicklungen bei der E-Mobilität gäbe. Hightech-Rambo-Räder sind kein Gewinn für den allgemeinen Verkehr, was aber nicht am Elektromotor liegt.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Aldemarin »

Weil Autofahrer schon genug unter Baustellen und häufig sehr niedrig angesetzten Tempolimits zu leiden haben, sollte man Straßenblockierer streng bestrafen!
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Aldemarin hat geschrieben:(12 Sep 2021, 01:42)

@3x schwarzer Kater: Will man denn nicht, daß der Verkehr fließen kann? Da haben Blockadeaktionen auf Autobahnen nichts verloren!
Inwieweit verhindert eine Hausdurchsuchung eine Blockadeaktion auf einer Autobahn?
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(12 Sep 2021, 14:51)

Ohne batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge wird es keinen Mobilitätswandel geben. Dazu gehören selbstverständlich auch Fahrräder. Es gibt halt nicht nur junge, sportliche, fitte, dynamische Menschen, sondern auch alte, schwache, unsportliche oder sonst nicht besonders fitte, die das Recht haben, am öffentlichen Verkehr teilzunehmen. Und wenn ihnen mit einem E-Bike die Möglichkeit gegeben wird, ohne abzusteigen das Isarhochufer mit dem Fahrrad zu erklimmen, brauchen sie kein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, wie z.B. ein Mofa oder eine Vespa oder sonst einen stinkenden Zweitakter.
Das ist richtig. Aber damit würde das E-Bike oder Pedelec wieder von einem Lifestyle-Produkt zu einem Gebrauchsgegenstand werden. Ich war zwar nicht auf der IAA, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ausrichtung der Aussteller nun gerade auf Gebrauchsfähigkeit ausgerichtet ist.

Ich bin auch kein Fachmann für Batterie- und Akkutechnik. Aber ich bin gut befreundet mit jemandem, der in einem weltweit exportierenden Unternehmen, das diese Sachen herstellt. Ja. Es gibt da auch neue Entwicklungen und Trends hin zu umweltverträglicheren Produkten. Aber dennoch heißt sein Kommentar - unter der Hand sozusagen: "Teufelszeug".

Aus meiner Sicht läuft diese ominöse "Verkehrswende" viel viel zu viel auf "neue Technologien" und viel zu wenig auf "Verkehrsvermeidung" hinaus. Deutschland ist eines der wenigen Länder ohne allgemeines Tempolimit und liegt in Fragen der Digitalisierung, Vernetzung, Netzabdeckung usw. in Europa nur noch vor Albanien. Es ist doch klar, dass auch eine Verknüpfung beider Problematiken ansteht.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Billie Holiday »

Ja, warum nicht zurück zu Pferd und Kutsche.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Sep 2021, 08:32)

Ja, warum nicht zurück zu Pferd und Kutsche.
Du wirst doch zugeben müssen, dass (die in Deutschland nachzuholende) Digitalisierung und das Konzept "Verkehrsvermeidung" wie füreinander geschaffen sind. Nicht wenige werden dir sagen: Mit dem Auto zur Sparkassenfiliale oder zum Krankenversicherungsbüro zu fahren ist voriges Jahrhundert. Ich habe es z.B. bei meinen Schwiegereltern aufgegeben, sie davon zu überzeugen, dass man sich für Kontoangelegenheiten nicht in den Feierabendstau begeben muss.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:09)

Du wirst doch zugeben müssen, dass (die in Deutschland nachzuholende) Digitalisierung und das Konzept "Verkehrsvermeidung" wie füreinander geschaffen sind. Nicht wenige werden dir sagen: Mit dem Auto zur Sparkassenfiliale oder zum Krankenversicherungsbüro zu fahren ist voriges Jahrhundert. Ich habe es z.B. bei meinen Schwiegereltern aufgegeben, sie davon zu überzeugen, dass man sich für Kontoangelegenheiten nicht in den Feierabendstau begeben muss.
Darum geht es doch nicht. Für viele ist das ebike eine gute Alternative zum Auto und selbst das willst du den Leuten madig machen.
Nicht wenige werden dir sagen, sie genießen es, mit ebike frisch im Büro anzukommen, ohne verschwitzt zu sein. Oder berghoch radeln zu können. Sind halt nicht alle fit und körperlich gut drauf.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Tom Bombadil »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Sep 2021, 16:51)

Inwieweit verhindert eine Hausdurchsuchung eine Blockadeaktion auf einer Autobahn?
Ungefähr so weit, wie eine Hausdurchsuchung eine Beleidigung verhindert.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Sep 2021, 08:32)

Ja, warum nicht zurück zu Pferd und Kutsche.
Nein, schoko will die menschliche Muskelkraft ohne Technologie nutzen, also heißt es, zu Fuß zu gehen. Das empfand schon der Unabomber Ted Kazcynski in seinem "Manifest" Industrial Society And Its Future als die größte der Form der Freiheit: jeder kann dahin gehen wo er will, es braucht dafür keine Technologie, keine Straßen und keine Verkehrsregeln: A walking man formerly could go where he pleased, go at his own pace without observing any traffic regulations, and was independent of technological support-systems.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:15)

Darum geht es doch nicht. Für viele ist das ebike eine gute Alternative zum Auto und selbst das willst du den Leuten madig machen.
Nicht wenige werden dir sagen, sie genießen es, mit ebike frisch im Büro anzukommen, ohne verschwitzt zu sein. Oder berghoch radeln zu können. Sind halt nicht alle fit und körperlich gut drauf.
Damit hast du jetzt allerdings nicht auf meinen Einwand geantwortet, dass Verkehrsvermeidung und Digitalisierung wunderbar zusammenpassen. Und dass "irgendwohin fahren, um etwas zu erledigen", egal ob mit Auto oder ebike in vielen Bereichen heute so etwas ist wie "Kutsche oder Pferd" noch in den 70er, 80er Jahren. Es wird schon in naher Zukunft, mehr noch als jetzt schon, alle Bereiche betreffen, die irgendwie etwas mit "Beratung vor Ort" zu haben. Und die Coronakrise war oder ist ein mächtiger Katalysator für andere Bereiche: Büroarbeit, Schule, Hochschule, Ausbildung.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:55)

Damit hast du jetzt allerdings nicht auf meinen Einwand geantwortet, dass Verkehrsvermeidung und Digitalisierung wunderbar zusammenpassen.
Verkehrsvermeidung bedeutet, dass alle zu Hause hocken und alles am Computer erledigen. Fehlen nur noch die Roboter, die die Menschen umsorgen und fertig sind die Käfermenschen aus deinem dystopischen Animationsfilm, das Setting spielt dabei keine grosse Rolle.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von roli »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:51)

Nein, schoko will die menschliche Muskelkraft ohne Technologie nutzen, also heißt es, zu Fuß zu gehen. Das empfand schon der Unabomber Ted Kazcynski in seinem "Manifest" Industrial Society And Its Future als die größte der Form der Freiheit: jeder kann dahin gehen wo er will, es braucht dafür keine Technologie, keine Straßen und keine Verkehrsregeln: A walking man formerly could go where he pleased, go at his own pace without observing any traffic regulations, and was independent of technological support-systems.
zu Fuss zur Arbeit?
54 KM einfach.
Hm ... :D
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von roli »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:55)

Damit hast du jetzt allerdings nicht auf meinen Einwand geantwortet, dass Verkehrsvermeidung und Digitalisierung wunderbar zusammenpassen. Und dass "irgendwohin fahren, um etwas zu erledigen", egal ob mit Auto oder ebike in vielen Bereichen heute so etwas ist wie "Kutsche oder Pferd" noch in den 70er, 80er Jahren. Es wird schon in naher Zukunft, mehr noch als jetzt schon, alle Bereiche betreffen, die irgendwie etwas mit "Beratung vor Ort" zu haben. Und die Coronakrise war oder ist ein mächtiger Katalysator für andere Bereiche: Büroarbeit, Schule, Hochschule, Ausbildung.
wobei den netten AG das Thema HO ein Dorn im Auge ist.
Nicht Allen, aber es gibt noch genug bzw. zu Viele, die so denken. Gerade im Mittelstand.

Wie sagte der Chef meiner Freundin zu ihr, als sie ein zweites mal fragte, ob sie einmal pro Woche HO machen könnte.
"Wir wollen es mal nicht übertreiben".
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Tom Bombadil »

roli hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:01)

zu Fuss zur Arbeit?
54 KM einfach.
Dann musst du in die Nähe der Arbeit ziehen, dir eine Arbeit in der Nähe deiner Wohnung suchen oder arbeitslos werden.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Sep 2021, 09:51)

Nein, schoko will die menschliche Muskelkraft ohne Technologie nutzen, also heißt es, zu Fuß zu gehen. Das empfand schon der Unabomber Ted Kazcynski in seinem "Manifest" Industrial Society And Its Future als die größte der Form der Freiheit: jeder kann dahin gehen wo er will, es braucht dafür keine Technologie, keine Straßen und keine Verkehrsregeln: A walking man formerly could go where he pleased, go at his own pace without observing any traffic regulations, and was independent of technological support-systems.
:)
Es gibt einige wirklich beachtlich konsequente Wachstumskritiker. Darunter auch einen passionierten "Fußgänger" (komm grad nicht auf seinen Namen).

Zu denen gehöre ich allerdings nicht. Flugzeug und Auto benutze ich. Allerdings grundsätzlich mit der Maßgabe: Wenns wirklich nicht anders geht. Fürs Auto heißt das: Wenn etwas zu transportieren ist, das zu Fuß oder mit dem Rad nicht transportierbar ist. Ein, höchstens zweimal die Woche. Konventionelles Fahrrad benutze ich täglich und für so gut wie alles. Auch wenn mir klar ist, dass auch ein konventionelles Fahrrad hergestellt werden muss und irgendwo platzwegnehmend stehen oder fahren muss.

Für so wichtig nehme ich mich aber nicht, dass ich dies für besonders bedeutsam halte.

Viel wichtiger ist, die grundsätzlichen gesellschaftlichen Wandlungsprozesse zu betrachten. Wir haben in Deutschland in den letzten 50 Jahren einen allmählichen Strukturwandel von der vorwiegend-Industrie- zur vorwiegend-Dienstleistungsgesellschaft. Und wir haben das Phänomen Digitalisierung. In Deutschland auch als Nachholaufgabe. Und der gesamte Bereich Diensleistungen (abgesehen vielleich von Medizin) ist grundsätzlich und weitgehend digitalisierbar und mehr und mehr ohne jegliche Einzel-Personenmobilität realisierbar.

Es geht also nicht einfach gegen das Prinzip "Auto" sondern gegen das Prinzip "motorisierter Individualverkehr". Auch einen Lieferdienst oder die Fahrzeuge eines Handwerksbetriebs zähle ich nicht zum MIV.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von roli »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:08)

Dann musst du in die Nähe der Arbeit ziehen, dir eine Arbeit in der Nähe deiner Wohnung suchen oder arbeitslos werden.
Klar. Wo man heutzutage ständig den AG wechseln muss.
Ich stehe kurz vor der Rente und musste Dies auch in der Vergangenheit wegen Insolvenzen schon 5 mal druchziehen.
Ist, wenn man ein Haus hat, nicht ganz so einfach.
Zumindest, wenn man finanziell keine Verluste einfahren will.

Habe ich nie gemacht und würde ich auch nie machen.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:10)

Es geht also nicht einfach gegen das Prinzip "Auto" sondern gegen das Prinzip "motorisierter Individualverkehr".
Den wirst du mittelfristig nur mit Gewalt abgeschafft bekommen oder wenn du das Beamen erfindest.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

roli hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:04)

wobei den netten AG das Thema HO ein Dorn im Auge ist.
Nicht Allen, aber es gibt noch genug bzw. zu Viele, die so denken. Gerade im Mittelstand.

Wie sagte der Chef meiner Freundin zu ihr, als sie ein zweites mal fragte, ob sie einmal pro Woche HO machen könnte.
"Wir wollen es mal nicht übertreiben".
Das geht alles nicht von heute auf morgen. Aber die Politik sollte zumindest perspektivisch langsam vom Konzept "Landschaftsbetonierung" weg- und zum Prinzip "Glasfaserkabelverlegung" hinkommen. Danach sieht es zumindest unter einem Minister mit Konzepten aus dem vorigen Jahrhundert nicht aus. Irgendwann unlängst hieß es in einem Artikel, seine Konzepte seien so verstaubt wie der alte BMW von Franz Josef Strauß, den Minister Scheuer irgendwo bei einer Gelegenheit für den persönlichen Gebrauch gekauft hat.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:19)

Den wirst du mittelfristig nur mit Gewalt abgeschafft bekommen oder wenn du das Beamen erfindest.
Zumindest ein Rückgang wird von ganz allein und völlig ohne Gewalt stattfinden: Indem zum Beispiel der CO2-Ausstoß in den Kraftstoff mehr und mehr eingepreist wird. Oder indem Städte drastisch den Raum für passiven Verkehr einschränken bzw. diesen so teuer machen, dass ihn praktisch kaum noch jemand nutzt.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:00)

Verkehrsvermeidung bedeutet, dass alle zu Hause hocken und alles am Computer erledigen. Fehlen nur noch die Roboter, die die Menschen umsorgen und fertig sind die Käfermenschen aus deinem dystopischen Animationsfilm, das Setting spielt dabei keine grosse Rolle.
In dieser Hinsicht wird sich die Gesellschaft vermutlich sehr stark ausdifferenzieren. In einen sehr aktiven Teil, der radfährt, joggt, ins Fitnesstudio rennt und einen mehr und mehr passiven Teil, der auch um die Ecke zum Supermarkt mit dem Auto fährt. Eine besonders im ländlichen und im halbstädtisch-ländlich zersiedelten Raum verbreitete Praxis. Da sind Menschen häufig mehr oder weniger mit ihrem Auto "verwachsen". Die Tatsache, dass Privat-Autos mehr und mehr zu Luxusgemächern mit Stereo-Anlange, zu fahrenden Wohnzimmern gemacht werden ... ist ja eigentlich und mit Abstand betrachtet völlig absurd. Es gab von dem genialen polnischen Science Fiction-Autor Lem in einem Sammelband eine satirische Geschichte, die hieß "Die Waschmaschinentragödie". Da ging es um die zunehmende Überladung von Waschmaschinen mit Funktionen, die mit ihrem eigentlichen Gebrauch überhaupt nix mehr zu tun haben. Die Märchen erzählen konnten zum Beispiel. Dass man das "Warten im Stau" in einem fahrenden Wohnzimmer als angenehm empfindet ... ist nüchtern betrachtet einfach nur die Akzeptanz eines an sich völlig absurden und paradoxen Zustands.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von roli »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:19)

Das geht alles nicht von heute auf morgen. Aber die Politik sollte zumindest perspektivisch langsam vom Konzept "Landschaftsbetonierung" weg- und zum Prinzip "Glasfaserkabelverlegung" hinkommen. Danach sieht es zumindest unter einem Minister mit Konzepten aus dem vorigen Jahrhundert nicht aus. Irgendwann unlängst hieß es in einem Artikel, seine Konzepte seien so verstaubt wie der alte BMW von Franz Josef Strauß, den Minister Scheuer irgendwo bei einer Gelegenheit für den persönlichen Gebrauch gekauft hat.
Vorsicht. Keine Kriik an alten BMWs.
Ich habe auch Einen. Ein klasse Auto.

Landschaftsbetonierung finde ich auch scheisse. Übrigens findet das auch für Windräder statt.
Wenn Du Dies auf die Autobahnen beziehst, dann ist das die logische Konsequenz aufgrund der Zuwanderung und der Transitlage.
Baulanderschließung sehe ich auch kritisch und ist oft überhaupt nicht notwendig, da noch genügend Ressourcen in den Ortschaften und erst recht in den Städten (leerstehende Büroflächen) vorhanden sind.

Das die Digitalisierung unter alle Sau ist steht ausser Frage.
Wenn ich ein Rezept von meinem Hausarzt benötige, muss ich extra hierfür in die Arztpraxis fahren. Zumindest wenn das neue Qurartal beginnt. = Mittelalter.
Das gilt auch für Überweisungen.
Sind jetzt nur Beispiele aus dem Medizinischen Bereich.
Gilt auch für Behörden.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von roli »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:10)

:)
Es gibt einige wirklich beachtlich konsequente Wachstumskritiker. Darunter auch einen passionierten "Fußgänger" (komm grad nicht auf seinen Namen).

Zu denen gehöre ich allerdings nicht. Flugzeug und Auto benutze ich. Allerdings grundsätzlich mit der Maßgabe: Wenns wirklich nicht anders geht. Fürs Auto heißt das: Wenn etwas zu transportieren ist, das zu Fuß oder mit dem Rad nicht transportierbar ist. Ein, höchstens zweimal die Woche. Konventionelles Fahrrad benutze ich täglich und für so gut wie alles. Auch wenn mir klar ist, dass auch ein konventionelles Fahrrad hergestellt werden muss und irgendwo platzwegnehmend stehen oder fahren muss.

Für so wichtig nehme ich mich aber nicht, dass ich dies für besonders bedeutsam halte.

Viel wichtiger ist, die grundsätzlichen gesellschaftlichen Wandlungsprozesse zu betrachten. Wir haben in Deutschland in den letzten 50 Jahren einen allmählichen Strukturwandel von der vorwiegend-Industrie- zur vorwiegend-Dienstleistungsgesellschaft. Und wir haben das Phänomen Digitalisierung. In Deutschland auch als Nachholaufgabe. Und der gesamte Bereich Diensleistungen (abgesehen vielleich von Medizin) ist grundsätzlich und weitgehend digitalisierbar und mehr und mehr ohne jegliche Einzel-Personenmobilität realisierbar.

Es geht also nicht einfach gegen das Prinzip "Auto" sondern gegen das Prinzip "motorisierter Individualverkehr". Auch einen Lieferdienst oder die Fahrzeuge eines Handwerksbetriebs zähle ich nicht zum MIV.
Fährst Du auch Rad wenns regnet oder schneit?
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von roli »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:40)

In dieser Hinsicht wird sich die Gesellschaft vermutlich sehr stark ausdifferenzieren. In einen sehr aktiven Teil, der radfährt, joggt, ins Fitnesstudio rennt und einen mehr und mehr passiven Teil, der auch um die Ecke zum Supermarkt mit dem Auto fährt. Eine besonders im ländlichen und im halbstädtisch-ländlich zersiedelten Raum verbreitete Praxis. Da sind Menschen häufig mehr oder weniger mit ihrem Auto "verwachsen". Die Tatsache, dass Privat-Autos mehr und mehr zu Luxusgemächern mit Stereo-Anlange, zu fahrenden Wohnzimmern gemacht werden ... ist ja eigentlich und mit Abstand betrachtet völlig absurd. Es gab von dem genialen polnischen Science Fiction-Autor Lem in einem Sammelband eine satirische Geschichte, die hieß "Die Waschmaschinentragödie". Da ging es um die zunehmende Überladung von Waschmaschinen mit Funktionen, die mit ihrem eigentlichen Gebrauch überhaupt nix mehr zu tun haben. Die Märchen erzählen konnten zum Beispiel. Dass man das "Warten im Stau" in einem fahrenden Wohnzimmer als angenehm empfindet ... ist nüchtern betrachtet einfach nur die Akzeptanz eines an sich völlig absurden und paradoxen Zustands.
Es wäre halt gut, wenn ich dann in meinem fahrenden Wohnzimmer noch NETFLIX schauen könnte. Kannst Du das was machen?
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:28)

Indem zum Beispiel der CO2-Ausstoß in den Kraftstoff mehr und mehr eingepreist wird.
Dann kauft man sich eben ein eAuto.
Oder indem Städte drastisch den Raum für passiven Verkehr einschränken bzw. diesen so teuer machen, dass ihn praktisch kaum noch jemand nutzt.
Ja, das wird auch bestimmt für die Städter auch ganz toll, wenn immer mehr Einzelhandel und Gastronomie zumacht und sie selber nicht mehr aus der Stadt rauskommen. Naja, schmort ihr halt im eigenen Saft :p
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Sep 2021, 10:40)

In dieser Hinsicht wird sich die Gesellschaft vermutlich sehr stark ausdifferenzieren.
Unwahrscheinlich, dass sich das am Gebrauch des Autos festmachen lassen wird.
Dass man das "Warten im Stau" in einem fahrenden Wohnzimmer als angenehm empfindet ...
Wer empfindet das denn? Und selbst wenn es so jemand gibt, so hat halt jeder seine Marotten, der eine steht gerne alleine mit seinem Auto im Stau, der andere fährt gerne mit verrotteten Eisenbahnen und lässt sich von seinen Mitreisenden vollstinken. Soll doch jeder nach seiner Facon glücklich werden.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Sep 2021, 17:17)

Dann kauft man sich eben ein eAuto.


Ja, das wird auch bestimmt für die Städter auch ganz toll, wenn immer mehr Einzelhandel und Gastronomie zumacht und sie selber nicht mehr aus der Stadt rauskommen. Naja, schmort ihr halt im eigenen Saft :p
Tom, schau dich doch mal um in der Gesellschaft, in den Gesellschaften verschiedener Länder. Über den Tellerrand der jeweiligen Peergroup hinaus. Es sind doch nicht einzelne Verrückte die einen Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik fordern. Jahr für Jahr seit längerer Zeit schon entwickelt sich die Gesellschaft auf einen Kipp-Punkt hin, an dem für die Politik die Forderung nach einem solchen Paradigmenwechsel unabweisbar wird. Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, die ein wirklich radikales Progamm einer Verkehrswende durchsetzen will, ist doch nicht durch einen Putsch ins Amt gekommen sondern wurde demokratisch und mehrheitlich gewählt. Die Protestaktionen anlässlich der IAA (ich meine jetzt nicht nur diese "Abseilungen") von vielen Tausenden zeigen es doch auch.

Es wird auch nicht auf ein "Verbot" des motorisierten Individualverkehrs hinauslaufen. (Grüne Politik wird ja von Rechtskonservativen permanent als "Verbotspolitik" diffamiert). Sondern - eben - auf einen Paradigmenwechsel. In Paris ist nun 30kmh die Regel und 50kmh die Ausnahme. In D ist es umgekehrt. Aber 50kmh ist eben nicht "verboten". Und so ähnlich wird irgendwann MIV die Ausnahme und alle anderen Formen von Mobilität (zu Fuß, Fahrrad und natürlich und vor allem Öffentlicher Verkehr) die Regel werden. Die Politik muss dazu auch gar nix "verbieten". Aber sie kann die Finanzierungsschwerpunkte in der Verkehrsinfrastruktur verschieben. Weniger Autobahn- und Straßenbau und dafür mehr Öffentliche. Ein dichteres Bahnnetz. Städteplanung, Raumplanung ist ebenfalls ein Feld. Konzentration und Verdichtung statt Flächenzersiedlung.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

roli hat geschrieben:(14 Sep 2021, 12:39)

Es wäre halt gut, wenn ich dann in meinem fahrenden Wohnzimmer noch NETFLIX schauen könnte. Kannst Du das was machen?
Mir ist völlig bewusst, dass vielen Menschen aktuell gar nix anderes übrig bleibt, als mit dem Auto im Stau zur Arbeit oder wohin auch immer zu fahren. Und es ist verständlich, dass sie es sich dabei bequem machen, die Zeit nutzen, um vielleicht Nachrichten zu hören. Aber an und für sich betrachtet ist es eben doch paradox und absurd. Die Absurdität hat u.a. mit diesem Missverhältnis Nutzlast (Mensch) zu Maschine zu tun. Man kann z.B. eine Flaschenabfüllanlage auch so konzipieren, dass ein teurer Industrieroboter jede einzelne leere Flasche irgendwo greift und sie unter einem Limonadenhahn hält und befüllt. Und sie dann verschließt und in den auszuliefernden Kasten stellt. Das ungefähr ist der motorisierte Individiualverkehr. Das schlechte Verhältnis zur vernünftigeren Lösung, nämlich viele Menschen in Bahnwaggons zu packen hat wohl hauptsächlich damit zu tun, dass der Staat in seiner Aufgabe, für Verkehrsinfrastruktur zu sorgen, irgendwie noch im vorigen Jahrhundert lebt. Mit den Konzepten "autofreundliche Stadt", Industriegesellschaft, Doppelhaushälfte mit Garage, öffentlicher Verkehr irgendwas für Rentner, Kinder und soziale Verlierer.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von busse »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2021, 08:55)

Mir ist völlig bewusst, dass vielen Menschen aktuell gar nix anderes übrig bleibt, als mit dem Auto im Stau zur Arbeit oder wohin auch immer zu fahren. Und es ist verständlich, dass sie es sich dabei bequem machen, die Zeit nutzen, um vielleicht Nachrichten zu hören. Aber an und für sich betrachtet ist es eben doch paradox und absurd. Die Absurdität hat u.a. mit diesem Missverhältnis Nutzlast (Mensch) zu Maschine zu tun. Man kann z.B. eine Flaschenabfüllanlage auch so konzipieren, dass ein teurer Industrieroboter jede einzelne leere Flasche irgendwo greift und sie unter einem Limonadenhahn hält und befüllt. Und sie dann verschließt und in den auszuliefernden Kasten stellt. Das ungefähr ist der motorisierte Individiualverkehr. Das schlechte Verhältnis zur vernünftigeren Lösung, nämlich viele Menschen in Bahnwaggons zu packen hat wohl hauptsächlich damit zu tun, dass der Staat in seiner Aufgabe, für Verkehrsinfrastruktur zu sorgen, irgendwie noch im vorigen Jahrhundert lebt. Mit den Konzepten "autofreundliche Stadt", Industriegesellschaft, Doppelhaushälfte mit Garage, öffentlicher Verkehr irgendwas für Rentner, Kinder und soziale Verlierer.
Das ist nicht absurd, das nennt man persönliche Mobilität. Als es die noch nicht gab oder nur für sehr wenige, hatten wir das beste Nahverkehrssystem der Welt. So ein System wird es nie wieder geben , aber dafür die Einschränkung der Mobilität durch Verbote oder Druck über die Geldebörse, sprich persönliche Mobilität nur für Vermögende also wie vor 100 Jahren.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von roli »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2021, 08:55)

Mir ist völlig bewusst, dass vielen Menschen aktuell gar nix anderes übrig bleibt, als mit dem Auto im Stau zur Arbeit oder wohin auch immer zu fahren. Und es ist verständlich, dass sie es sich dabei bequem machen, die Zeit nutzen, um vielleicht Nachrichten zu hören. Aber an und für sich betrachtet ist es eben doch paradox und absurd. Die Absurdität hat u.a. mit diesem Missverhältnis Nutzlast (Mensch) zu Maschine zu tun. Man kann z.B. eine Flaschenabfüllanlage auch so konzipieren, dass ein teurer Industrieroboter jede einzelne leere Flasche irgendwo greift und sie unter einem Limonadenhahn hält und befüllt. Und sie dann verschließt und in den auszuliefernden Kasten stellt. Das ungefähr ist der motorisierte Individiualverkehr. Das schlechte Verhältnis zur vernünftigeren Lösung, nämlich viele Menschen in Bahnwaggons zu packen hat wohl hauptsächlich damit zu tun, dass der Staat in seiner Aufgabe, für Verkehrsinfrastruktur zu sorgen, irgendwie noch im vorigen Jahrhundert lebt. Mit den Konzepten "autofreundliche Stadt", Industriegesellschaft, Doppelhaushälfte mit Garage, öffentlicher Verkehr irgendwas für Rentner, Kinder und soziale Verlierer.
vielleicht will ich auch nicht in einem überfüllten Waggon mit lauter Kranken sitzen. Schon mal daran gedacht?

Von der Zeitersparnis (trotz Stau) ganz zu schweigen.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von jack000 »

busse hat geschrieben:(15 Sep 2021, 09:11)
Wer heute in einer Großstadt mit dem "Gesindetransport" fährt gehört zu den Verlierern, weil er eben nicht so funktioniert wie im vorigen Jahrhundert, von Sauberkeit und Sicherheit ganz zu Schweigen.
Richtig, es ist unglaublich was für ein Gesocks sich an den Bahnhöfen rumtreibt. Dreck, Unrat und Grafitti komplettieren das Ganze noch. Statt das diese kriminellen Autobahnstörer mal mit einem Kärcher durch die ÖPNV-Einrichtungen gehen, um diesen attraktiver zu machen, saßen die nun wegen deren Straftaten bis zum Ende der IAA in Gewahrsam.
=> Es ist dieser völlig falsche Ansatz, das eine unattraktiver machen zu müssen um die Alternative zu fördern. Die Alternative muss verbessert werden!
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2021, 08:42)

...Paris...
Da ist es wieder, das Paradebeispiel :) Paris ist ein riesiger Touristenmagnet, Paris hat eine tolle U-Bahn, Paris hat aber auch Banlieus. Soll das jetzt deutschen Städten wie Osnabrück oder Ingolstadt als Beispiel taugen?
Eine gesellschaftliche Veränderung kann ich auch nicht wirklich erkennen, im Gegenteil, in D werden immer mehr PKW zugelassen.
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Re: Kriminelle stören Autobahn - Megastau

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2021, 11:19)

Da ist es wieder, das Paradebeispiel :) Paris ist ein riesiger Touristenmagnet, Paris hat eine tolle U-Bahn, Paris hat aber auch Banlieus. Soll das jetzt deutschen Städten wie Osnabrück oder Ingolstadt als Beispiel taugen?
Eine gesellschaftliche Veränderung kann ich auch nicht wirklich erkennen, im Gegenteil, in D werden immer mehr PKW zugelassen.


Und was glaubst du, wie lange das dauert? 50 Jahre?
Hast Du grad Böhmermanns Royale gesehen? Wahrscheinlich nicht. Ein Frontal-Angriff auf die deutsche Autokultur. Dabei ging es weniger um den Schadstoff-Ausstoß und dessen schädlichen Einfluss auf das Weltklima. Das ist nochmal ein Thema für sich! Sondern um "das Auto als Kulturzerstörer". So krass muss man es formulieren. Man kann natürlich Kulturzerstörung als faktisch betrachten und das Faktische grundsätzlich positiv bewerten.
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