Ich rechtfertige hier gar keine Gewalt.McKnee hat geschrieben:(08 Nov 2019, 12:56)
Welche unrechtmäßige Polizeigewalt gibt es denn indem Zusammenhang?
Wobei es schon diabolisch ist politische Gewalt zu rechtfertigen, während man staatliche Gewalt beklagt.
Immerhin liegt das Gewaltmonopol beim Staat. Wenn dieser im Rahmen der Gesetze Gewalt anwendet, nennt man das Zwang. Wenn Extremisten Gewalt anwenden, nennt man es möglicherweise Terror.
Ich sagte ja: ich spiele Advocatus Diaboli, was dann auch bedeutet, ich nehme eine Position ein, die ich selbst nicht rechtfertigen kann.
Nur bin ich schon der Meinung, dass wenn der Staat sein Gewaltmonopol dazu gebraucht, die finanziellen Interessen von Immobilieneigentümern gegen die Interessen der ansässigen Bevölkerung durchzusetzen, dann sollte man das schon mal hinterfragen, ob das so wirklich in Ordnung ist, oder ob da nicht politische Entscheidungen getroffen wurden, die einfach falsch sind.
Und ich frage mich auch, ob ökonomische Gewalt in einer Diskussion wie dieser, so einfach negiert werden kann.
Denn die Verdrängung von ökonomisch Schwachen aus ihrer Lebensumwelt ist eine Form ökonomischer Gewalt, die in ihrer Brutalität durchaus mit der von Straßenrandahlen gleichgesetzt werden kann.
Wie gesagt: ich spiele hier Advocatus Diaboli.
Persönlich bin ich der Ansicht, es gibt bessere Formen des Protests gegen die Verdrängung als Straßenrandahle.
Setze ein paar artenbedrohte Eidechsen in einer Brachfläche aus und hol die Presse, dass die Bulldozer hier den Artenschutz bedrohen.
Ist zwar gemein ... aber verletz nur Brieftaschen und keine Menschen
Wobei ... und das muss auch mal gesagt werden: die Kreativen, die mit ihrer Arbeit heruntergekommene Viertel aufwerten, sind oft an ihrer Lage selbst schuld, weil sie ihre Arbeit nicht ökonomisch absichern.
Noch vor wenigen Jahren konnte man in Connewitz ganze Fabrikgebäude für ein Appel und ein Ei erwerben.