firlefanz11 hat geschrieben:(30 Apr 2019, 11:21)
So what?! Wenn sie verhindern, dass Gesocks auf dem Bahnhof rumlungert her damit!
Die Idee bei einem Bahnhof ist, dass er einladend ist, das Verkehrsmittel zu nutzen. Die Idee bei einem Bahnhof ist nicht in erster Linie, unfreundlich zu sein, damit man schnell weg geht.
Deshalb gibt es an Bahnhöfen auch Verkaufsautomaten und Geschäfte sowie Imbisse.
Weil ja auch soooo oft Panik aufm Bahnhof ausbricht...
Bei Fällen wie einer Panik kommt es auf besondere Häufigkeit nicht an.
Dieselbe Deppatte gab es auch kürzlich in Berlin. Zu teuer, kein Sicherheitsgewinn, nervig für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen, kommt nicht. Gerade in Berlin ist es auch räumlich nicht einfach, diese Sperren nachzurüsten. Oft geht es direkt von der Straße ohne Zwischenebene zu den Geleisen. Viele Stationen stehen sogar unter Denkmalschutz.
https://signalarchiv.de/Meldungen/10001873
So notwendig die Sanierung der Baulichkeiten der Berliner U-Bahn ist, so unsinnig sind die Planungen zum Einbau von Zugangssperren auf den Bahnhöfen. Sicherlich sind Überlegungen zur Senkung der Schwarzfahrerquote verständlich. Ob die jetzt bekannt gewordenen Überlegungen die Attraktivität der U-Bahn steigern, ist zweifelhaft und wird vom Berliner Fahrgastverband bestritten
https://www.facebook.com/fahrgastverban ... =1&theater
Man kann in anderen Städten erleben, welch negative Auswirkungen Zugangssperren haben. Insbesondere auf Bewegungseingeschränkte und Personen mit Kinderwagen, Gepäck, Rollator. Oft funktionieren sie nicht, die Leute springen drüber weg, Es muss immer Personal vor Ort sein. Das kann man sehr gut gerade in England auch in den Bahnhöfen erleben. Insgesamt wird er durch die Reisegeschwindigkeit vermindert und keine Reisequalität gewonnen.
Sicherheitsmitarbeiter können in Deutschland Menschen nur auffordern, den Bahnhof zu verlassen. Diese Aufforderung durchzusetzen, wenn der Mensch nicht weggeht, wäre dann der Polizei vorbehalten.
In Berlin hat die Gesamtzahl der Straftaten in den Öffis in den letzten 6 Jahren etwas abgenommen. In einer alternden Gesellschaft, die von vollkommen weltfremden Sicherheitsfreaks immer kleinere Probleme immer bedrohlicher wahrnimmt, geht das bisweilen unter. Die FDP Berlin sagt auch ganz klar: Videoaufzeichnung funktioniert als Sicherheitskonzept nicht, wenn nicht auch unmittelbar Polizei zur Stelle ist. Eine Kamera kommt nicht von der Wand herunter und hilft dir. Für einzelne Schwerpunkte ist dauerhafte Präsenz von Menschen mit Handlungsbefugnis sicher nicht verkehrt. Für den Rest reichen sporadische Kontrollen. Die BVG geht explizit nicht gegen Obdachlose vor, soweit sie nicht aktiv jemanden belästigen oder gefährden.
Da Berlin Teil eines Bundesländer übergreifenden Verkehrsverbundes mit erheblich vielen ländlichen Endstationen ist, kann man viele aus anderen Städten abgeguckte Konzepte sowieso vergessen.