Jekyll hat geschrieben:(09 Feb 2019, 12:28)
Im Nachhinein betrachtet ergibt das alles auch Sinn, wenn man sich die Verstrickungen der Wehrmacht in Nazi-Verbrechen während des Zweiten Weltkrieges vor Augen führt. Scheint irgendwie systembedingt zu sein.
als wir (ich) 1957 gemustert wurden, hatten wir keinerlei Verstrickungsängste, sondern nur, ob der Freund eine bessere, medizinische Beurteilung hatte als man selbst. Ich wolle zu den U-Booten, aber dafür reichte die 2 nicht. Also kamen nur die Pioniere infrage. Diese mussten aber auf meine Mitwirkung verzichten, da es dunnemals noch zu wenig Kasernen usw. gab. Dann wurde ich vergessen, als ich mich für eine Auslandsarbeit pflichtgemäß abmeldete. Zu dieser Zeit wurde eine Verweigerung nicht angedacht, da es ja eine Pflicht war, für die Verteidigung seines Heimatlandes, zur Verfügung zu sehen.
Die Jugend damals war nicht politisch. Es gab kein TV, welches verblödete, man ging in Bibliotheken, um sich Lesestoff zu besorgen, oder wo man gute Jeans bekommen konnte, denn diese Errungenschaft hat man von den USA gerne übernommen - wie andere Dinge auch, die weniger gut waren.
Die Väter waren stumm, weil die meisten von ihnen traumatisiert waren. Traumatisierter, als sich eine jetzige Wegwerfgesellschaft vorstellen kann. Und die wenigsten haben Verbrechen begangen, sondern gehorcht, um zu überleben. In der Welt der 50er blickte man nicht zurück, sondern nach vorn in eine Zukunft. Kanzler waren da mal schon PG's oder Rassentheoretiker, Berater eines Kanzlers.
Die BW begann mit Flinten aus Holz, aber mit ziemlichem Elan jetzt alles anders zu machen als die Väter. Die Politik ließ sich von Waffenherstellern schmieren und erwarb sich so den Ruf untadeliger Vertreter eines neuen Deutschland.
Systembedingt ist gar nichts, weil es immer Menschen in einer Zeit sind, welche oft geführt aber meistens verführt werden.