für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

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Pandora
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Pandora »

Gretel hat geschrieben:
Mit tränenerstickter Stimme erklärte die 44-jährige Angeklagte Monika H. aus dem sauerländischen Wenden am Dienstag vor dem Landgericht Siegen, sie habe sich gewünscht, dass alle Kinder überleben. Die drei Mädchen sind nach ihren Angaben während oder kurz nach der Geburt gestorben. In die Tiefkühltruhe habe sie die toten Säuglinge gelegt, damit sie weiter in ihrer Nähe seien.


Bei diesen Fällen frage ich mich allerdings auch, WIESO die Umgebung diese Schwangerschaften nicht bemerkt........außer, sie wiegt sowieso schon 2 Zentner.
Hatte nicht irgendwer geschrieben - sie habe die Kinder ertränkt bzw erstickt?! Ist das stichhaltig? Denn sorry, wenn es so ist, interessiert mich weder ihre tränenerstickte Stimme (kann ich auch, sogar auf Kommando) noch der Wunsch nach kühler Nähe 8) dann ist die Frau nicht nur sehr krank, sondern auch noch eiskalt und verlogen dazu.

... und nein, witzigerweise sind es oft die eher schlanken Frauen, denen man die Schwangerschaft nicht oder kaum ansieht. Meine Hausärztin z. B. hat nur ca 7 kg zugenommen insgesamt... keinem ist aufgefallen, dass sie schwanger war...
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Gretel »

Anavlis hat geschrieben:
Hatte nicht irgendwer geschrieben - sie habe die Kinder ertränkt bzw erstickt?! Ist das stichhaltig? Denn sorry, wenn es so ist, interessiert mich weder ihre tränenerstickte Stimme (kann ich auch, sogar auf Kommando) noch der Wunsch nach kühler Nähe 8) dann ist die Frau nicht nur sehr krank, sondern auch noch eiskalt und verlogen dazu.

...
Oh - irgendwer hat irgendwas geschrieben?!
WENN Du Dir schon nicht SELBER die Mühe machst, mal zu googeln, aber TROTZDEM eine Meinung äußern mußt, so kannst Du Dir wenigstens die verlinkten Artikel durchlesen. - Beispielsweise den letzten von mir.

:roll:
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Pandora »

Gretel hat geschrieben:
Oh - irgendwer hat irgendwas geschrieben?!
WENN Du Dir schon nicht SELBER die Mühe machst, mal zu googeln, aber TROTZDEM eine Meinung äußern mußt, so kannst Du Dir wenigstens die verlinkten Artikel durchlesen. - Beispielsweise den letzten von mir.

:roll:
Liebe Gretel,

habe ich... es ging mir darum, was HIER im Forum geschrieben wurde und es ist doch richtig:
Die Staatsanwaltschaft wirft der Mutter vor, die laut Obduktionsbericht lebend geborenen Babys unmittelbar nach der Geburt erstickt oder unversorgt dem Sterben überlassen zu haben.
Dein Link ändert ergo nichts an meiner Meinung - MUSS er auch garnicht - kann sein, dass dir meine Meinung nicht gefällt, dass ist aber erstmal nicht mein Problem.
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bakunicus
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von bakunicus »

@ all ...

so wie sich der strang entwickelt würde ich das thema gerne ans innenpolitikforum abgeben.

ich glaube da gibt es auch schon einen ähnlichen thread.

es kann also sein, dass das dann zusammengelegt wird.


aber mit gender hat das hier wenig zu tun


bakunicus mod.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Gretel »

Anavlis hat geschrieben:
Liebe Gretel,

habe ich... es ging mir darum, was HIER im Forum geschrieben wurde und es ist doch richtig:



Dein Link ändert ergo nichts an meiner Meinung - MUSS er auch garnicht - kann sein, dass dir meine Meinung nicht gefällt, dass ist aber erstmal nicht mein Problem.
Okay!
Sie ist psychisch pumperlgesund, eiskalt und verlogen und hat die Morde von langer Hand geplant. Die Leichen hat sie nur deshalb nicht in einen See geworfen oder vergraben, sondern in die Truhe gepackt, damit sie sich einmal täglich beim Öffnen derselben stolz ihrer ihrer Taten bewußt wurde.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Pandora »

Gretel hat geschrieben:
Okay!
Sie ist psychisch pumperlgesund, eiskalt und verlogen und hat die Morde von langer Hand geplant. Die Leichen hat sie nur deshalb nicht in einen See geworfen oder vergraben, sondern in die Truhe gepackt, damit sie sich einmal täglich beim Öffnen derselben stolz ihrer ihrer Taten bewußt wurde.
Wenn du das so siehst :roll: ich wüsste jedenfalls nicht, wo ich das behauptet hätte :roll:
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Isi »

Gretel hat geschrieben:
Okay!
Sie ist psychisch pumperlgesund, eiskalt und verlogen und hat die Morde von langer Hand geplant. Die Leichen hat sie nur deshalb nicht in einen See geworfen oder vergraben, sondern in die Truhe gepackt, damit sie sich einmal täglich beim Öffnen derselben stolz ihrer ihrer Taten bewußt wurde.
Wahrscheinlich hat sie nur zu diesem Zweck, einen unschuldigen Mann schändlich hintergangen, ihn quasi genötigt, sie zu schwängern (Wieder ein Fall weiblicher Gewalt gegen Männer?), um so ihrer mordlüsternen Seele genug Opfer zuführen zu können. Wahrscheinlich hat sie auch nur zu diesem Zweck eine Gefriertruhe gekauft. Wir müssen hier von einer eiskalten Gewohnheitsverbrecherin, ja einer Massenmörderin, einer Serienkillerin ausgehen, die wahrscheinlich als "Die eiskalte Babymörderin aus dem Sauerland" (ein Wortspiel!) in die Geschichte eingehen wird.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Gretel »

Anavlis hat geschrieben:
Wenn du das so siehst :roll: ich wüsste jedenfalls nicht, wo ich das behauptet hätte :roll:
Na gut.
:)

War auch eher eine Zusammenfassung einiger Aussagen dieses Threads.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Pandora »

Gretel hat geschrieben:
Na gut.
:)

War auch eher eine Zusammenfassung einiger Aussagen dieses Threads.
Na dann weiß ich wenigstens, warum ich mich nicht wirklich angesprochen fühlte ;)
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von mentecaptus »

nobody hat geschrieben: Ist es auch nicht spekulativ, das Gegenteil anzunehmen?

Weshalb hat sie sonst ihre Schwangerschaft angeblich nicht preisgegeben? - wenn nicht, dass sie die Kinder "verschwinden" lassen wollte. -> niedrige Beweggründe -> Mord. In diesem Fall dreifacher Mord.

nb
Das ist irrelevant. Es gilt der Grundsatz "in dubio pro reo", also "im Zweifel für den Angeklagten". Und der besagt letztlich nichts anderes, als dass niemand seine Unschuld beweisen muss, sondern der Staat(sanwalt) die Schuld. Und zwar zweifelsfrei.
nobody hat geschrieben: zitat:
Die 44-Jährige soll laut Anklageschrift am 30. Dezember 1988 oder wenige Tage danach ein Mädchen geboren und unmittelbar nach der Geburt erstickt haben
...
Auch dieses Mädchen erstickte sie laut Staatsanwaltschaft oder ließ es zumindest unversorgt.
...
Der Tod eines dritten Neugeborenen, das die Mutter 1986 zur Welt gebracht und ertränkt haben soll, kann nicht angeklagt werden, weil der Fall bereits mehr als 20 Jahre zurückliegt und somit als potentielles Totschlagsdelikt verjährt ist.
Na, da sind ja ein paar klärende Angaben zum Sachverhalt.

Hier liegt dann ja wohl ein Tötungsdelikt vor, keine Totgeburten. Da die Mutter ggü. ihren Säuglingen/Kinder eine besondere Schutzpflicht hat, ist das natürlich besonders verwerflich. Mordmerkmale scheinen aber dennoch nicht erfüllt zu sein (sonst wäre sie nicht nur wegen Totschlags angeklagt worden) - weshalb man aber nicht auf die Maximalstrafe von 10 Jahren gegangen ist, ist mir unergründlich.
Zuletzt geändert von mentecaptus am Sa 6. Dez 2008, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von ToughDaddy »

@mentacaptus

Wurde schon zigfach erwähnt. § 21 StGB.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Talyessin »

ToughDaddy hat geschrieben:@mentacaptus

Wurde schon zigfach erwähnt. § 21 StGB.
Seltsam, das das so schwer zu verstehen ist. Knacks ist halt knacks.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von mentecaptus »

Talyessin hat geschrieben:
Seltsam, das das so schwer zu verstehen ist. Knacks ist halt knacks.
Ist nicht schwer zu verstehen, ich habe lange genug Jura studiert. Meine persönliche Meinung? Drauf geschissen! Genau, ich sch.. auf den Täter, ich schaue auf die Opfer - und auf die Gefahr für die Bürger. Das kommt nämlich in unserer "humanen" Strafrechts-Heile-Welt viel zu kurz!

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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von ToughDaddy »

mentecaptus hat geschrieben: Ist nicht schwer zu verstehen, ich habe lange genug Jura studiert. Meine persönliche Meinung? Drauf geschissen! Genau, ich sch.. auf den Täter, ich schaue auf die Opfer - und auf die Gefahr für die Bürger. Das kommt nämlich in unserer "humanen" Strafrechts-Heile-Welt viel zu kurz!
Wenn Du jahrlang studiert hast, ist aber anscheinend nichts zu Dir vorgedrungen. :(
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Talyessin »

mentecaptus hat geschrieben: Ist nicht schwer zu verstehen, ich habe lange genug Jura studiert. Meine persönliche Meinung? Drauf geschissen! Genau, ich sch.. auf den Täter, ich schaue auf die Opfer - und auf die Gefahr für die Bürger. Das kommt nämlich in unserer "humanen" Strafrechts-Heile-Welt viel zu kurz!
So, wenn also einer einen an der Klatsche hat ist das genauso, wie wenn jemand keinen an der Klatsche hat? Interessante Rechtsauffassung. Dazu muss ich nicht studiert haben um zu wissen das das mehr als besch.. ist.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Choelan »

mentecaptus hat geschrieben: Ist nicht schwer zu verstehen, ich habe lange genug Jura studiert. Meine persönliche Meinung? Drauf geschissen! Genau, ich sch.. auf den Täter, ich schaue auf die Opfer - und auf die Gefahr für die Bürger. Das kommt nämlich in unserer "humanen" Strafrechts-Heile-Welt viel zu kurz!
Hmm...die Gefahr für die Bürger...betrachten wir den konkreten Fall: keine.
Und ums Opfer geht es im deutschen Strafrecht eben nicht - kein Gerechtigkeitsgedanke.

Der Gedanke an die Opfer ist immer ein (natürlicher) Vergeltungsgedanke - das ist ok. Aber bitte steh auch dazu und begründe es nicht mit irgendwelchen "Einsichten" aus dem Jurastudium
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von mentecaptus »

Choelan hat geschrieben:Der Gedanke an die Opfer ist immer ein (natürlicher) Vergeltungsgedanke - das ist ok. Aber bitte steh auch dazu und begründe es nicht mit irgendwelchen "Einsichten" aus dem Jurastudium
Genau, Schuld und Sühne. Dem Opfer wurde Unrecht getan, dafür hat der Täter zu büßen. In Deutschland wird seit gut 30 Jahren vor allem auf den "armen" Täter abgestellt, auf seine schwere Kindheit, seine miese Befindlichkeit. Und genau DAS ist inakzeptabel. Das ist eben nur ein Teilaspekt, der bei der Strafzumessung zu berücksichtigen ist und nicht - wie leider inzwischen Dauerzustand in Deutschland - als Klammer um die ganze Tat. Mit diesem ganzen Verweichlichungskram gibt man nämlich nur dem Opfer von heute einen Freifahrtschein, der Täter von morgen zu werden. Und dass es genau so läuft, zeigen die vielen Missbräuche, die sich über "Generationen" durchziehen. Viele Täter wurden selbst missbraucht. Strafe muss dem Täter weh tun, Strafe muss dem Opfer ein Stück weit Wiedergutmachung geben und Strafe muss zeigen, wer Teil der Gesellschaft ist und wer sich außerhalb dieser Gesellschaft gestellt hat.
Zuletzt geändert von mentecaptus am Sa 6. Dez 2008, 18:22, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Gretel »

Choelan hat geschrieben: Hmm...die Gefahr für die Bürger...betrachten wir den konkreten Fall: keine.
Und ums Opfer geht es im deutschen Strafrecht eben nicht - kein Gerechtigkeitsgedanke.

Der Gedanke an die Opfer ist immer ein (natürlicher) Vergeltungsgedanke - das ist ok. Aber bitte steh auch dazu und begründe es nicht mit irgendwelchen "Einsichten" aus dem Jurastudium
Es gibt sowas:

http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l33174.htm
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von ToughDaddy »

mentecaptus hat geschrieben: Genau, Schuld und Sühne. Dem Opfer wurde Unrecht getan, dafür hat der Täter zu büßen. In Deutschland wird seit gut 30 Jahren vor allem auf den "armen" Täter abgestellt, auf seine schwere Kindheit, seine miese Befindlichkeit. Und genau DAS ist inakzeptabel. Das ist eben nur ein Teilaspekt, der bei der Strafzumessung zu berücksichtigen ist und nicht - wie leider inzwischen Dauerzustand in Deutschland - als Klammer um die ganze Tat. Mit diesem ganzen Verweichlichungskram gibt man nämlich nur dem Opfer von heute einen Freifahrtschein, der Täter von morgen zu werden. Und dass es genau so läuft, zeigen die vielen Missbräuche, die sich über "Generationen" durchziehen. Viele Täter wurden selbst missbraucht. Strafe muss dem Täter weh tun, Strafe muss dem Opfer ein Stück weit Wiedergutmachung geben und Strafe muss zeigen, wer Teil der Gesellschaft ist und wer sich außerhalb dieser Gesellschaft gestellt hat.
Schuld und Sühne sollten in keiner Demokratie eine Rolle spielen. Außer man will zurück ins Mittelalter. Und dass nur auf den armen Täter abgestellt wird, kann nur jemand behaupten, der offsichtlich doch keine Ahnungh at.
Eine Klammer um die ganze Tat ist es auch nicht, dann hätte man überhaupt keine Strafen mehr.
Denke Du hast Jura studiert? Ist ja schon peinlich.
Strafe sollte nie einer Wiedergutmachung dienen. Der Staat ist keine Racheengel.
Und dies ist nichts neues in Deutschland, lediglich neu ist, dass sich die Medien auf sowas stürzen und Halbwahrheiten verbreiten, Auflage steigern ist das Motto.
Wer sich zum Racheengel berufen fühlt, gehört auch nicht mehr zu Gesellschaft, weil er sich auf die gleiche Stufe wie Verbrecher stellt. So einfach ist das.


@gretel

Dies ist eine Auswirkung aus dem Zivilrecht.
Zuletzt geändert von ToughDaddy am Sa 6. Dez 2008, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Talyessin »

mentecaptus hat geschrieben: Genau, Schuld und Sühne. Dem Opfer wurde Unrecht getan, dafür hat der Täter zu büßen. In Deutschland wird seit gut 30 Jahren vor allem auf den "armen" Täter abgestellt, auf seine schwere Kindheit, seine miese Befindlichkeit. Und genau DAS ist inakzeptabel. Das ist eben nur ein Teilaspekt, der bei der Strafzumessung zu berücksichtigen ist und nicht - wie leider inzwischen Dauerzustand in Deutschland - als Klammer um die ganze Tat. Mit diesem ganzen Verweichlichungskram gibt man nämlich nur dem Opfer von heute einen Freifahrtschein, der Täter von morgen zu werden. Und dass es genau so läuft, zeigen die vielen Missbräuche, die sich über "Generationen" durchziehen. Viele Täter wurden selbst missbraucht. Strafe muss dem Täter weh tun, Strafe muss dem Opfer ein Stück weit Wiedergutmachung geben und Strafe muss zeigen, wer Teil der Gesellschaft ist und wer sich außerhalb dieser Gesellschaft gestellt hat.
So, mein lieber Hamburger Rechtsgeleehrter, so sage mir, wie du einen Täter als solchen definierst, der sich der Tat an sich nicht bewusst ist, WEIL er / in diesem Falle eine sie, gewaltig einen an der Waffel hat?
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von mentecaptus »

ToughDaddy hat geschrieben: Strafe sollte nie einer Wiedergutmachung dienen. Der Staat ist keine Racheengel.
Penn weiter. Und informier dich mal, wenn du ausgepennt hast. Strafe hat mehrere Funktionen.
ToughDaddy hat geschrieben:Wer sich zum Racheengel berufen fühlt, gehört auch nicht mehr zu Gesellschaft, weil er sich auf die gleiche Stufe wie Verbrecher stellt. So einfach ist das.
Wurde dein Spenderhirn abgestoßen, oder warum schreibste so einen Schwachsinn? Is ja echt peinlich, sowas Unqualifiziertes!
Zuletzt geändert von mentecaptus am Sa 6. Dez 2008, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von ToughDaddy »

@mentacaptus

Oha Und Du willst Jura studiert haben. Auf der Baumschule?
Klar der Staat soll als Racheengel auftreten und für Wiedergutmachung sorgen. :lol:

Im Gegensatz zu Dir brauche ich kein Spenderhirn. :zzz:
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von mentecaptus »

ToughDaddy hat geschrieben:@mentacaptus

Oha Und Du willst Jura studiert haben. Auf der Baumschule?
Klar der Staat soll als Racheengel auftreten und für Wiedergutmachung sorgen. :lol:

Im Gegensatz zu Dir brauche ich kein Spenderhirn. :zzz:
Die verschiedenen Funktionen von Strafe habe ich aufgezählt, das ist nicht so eindimensional, wie du es dir vorstellst.

Für das Opfer sind zwei Dinge entscheidend: einerseits Rache für die erlittene Pein und andererseits das Gefühl, es gehört zur Gemeinschaft während der Sanktionierte eben nicht dazu gehört.

Für den Täter soll die Strafe vor einer Wiederholung abschrecken und andererseits auch schlicht Sühne sein.

Für alle anderen soll Strafe einerseits mögliche Nachahmer abschrecken und darüber hinaus auch das Wertesystem "vermitteln". Wer sich nicht entsprechend der Regeln verhält, muss die Konsequenzen tragen.

So, TD, ein drittes Mal erkläre ich es nicht. Wenn du es nicht schnallen willst, ist es mir auch egal.

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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von ToughDaddy »

@mentacaptus

Du erklärst die ganze Zeit nur, wie Du es gerne hättest, mehr aber auch nicht. Hättest vielleicht doch mehr als ständig das 1. Semester Dir anhören sollen.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von mentecaptus »

ToughDaddy hat geschrieben:@mentacaptus

Du erklärst die ganze Zeit nur, wie Du es gerne hättest, mehr aber auch nicht. Hättest vielleicht doch mehr als ständig das 1. Semester Dir anhören sollen.
Du outest dich hier mal wieder als brutalstmögliche Peinlichkeit.
Die Strafe ist ein aggressiver Akt gegenüber dem zu Strafenden, der als Folge eines normenverletzenden Verhaltens durch den zu Strafenden vollzogen wird und deshalb im Unterschied zu anderen Formen von Aggression als legitim angesehen wird. In der Regel wird Strafe heute begründet
  • mit der Motivation von Erziehung zum Besseren
  • mit dem Ziel der Abschreckung potentieller anderer Straftäter
  • und dem Ziel des Schutzes der sonstigen Bevölkerung oder zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit (Sühne).
http://de.wikipedia.org/wiki/Strafe
Ich zitiere Dieter Nuhr: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten".

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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von ToughDaddy »

mentecaptus hat geschrieben: Du outest dich hier mal wieder als brutalstmögliche Peinlichkeit.



Ich zitiere Dieter Nuhr: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten".
Schon, dass Du Wiki zitieren kannst. :clap: :rofl:
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von mentecaptus »

ToughDaddy hat geschrieben:
Schon, dass Du Wiki zitieren kannst. :clap: :rofl:
Schön, dass Wiki nicht nur Schwachsinn produziert, sondern auch das, was man an der Uni lernt. Wenig überraschend ist allerdings, dass du nicht mal das kannst, sondern lieber haltlosen Geistesmüll in die Atmosphäre absonderst...

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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Marsu »

mentecaptus hat geschrieben: Schön, dass Wiki nicht nur Schwachsinn produziert, sondern auch das, was man an der Uni lernt. Wenig überraschend ist allerdings, dass du nicht mal das kannst, sondern lieber haltlosen Geistesmüll in die Atmosphäre absonderst...
Die Tatsache, dass die Wikipedia die Vergeltung und die Sühne als Strafzwecke aufführt, ändert aber nur wenig daran, dass sowohl die Vergeltung als auch die Sühne in einem demokratischen Rechtsstaat rechtsphilosophisch betrachtet keine Strafzwecke sein können.

Grüße

Marsu
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von mentecaptus »

Marsu hat geschrieben:
Die Tatsache, dass die Wikipedia die Vergeltung und die Sühne als Strafzwecke aufführt, ändert aber nur wenig daran, dass sowohl die Vergeltung als auch die Sühne in einem demokratischen Rechtsstaat rechtsphilosophisch betrachtet keine Strafzwecke sein können.

Grüße

Marsu
Aber selbstverständlich. Muss sie sogar, denn da der Staat das Gewaltmonopol für sich in Anspruch nimmt, MUSS er auch diesen Elementen der Strafe Rechnung tragen. Was er ja auch tut.

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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Talyessin »

mentecaptus hat geschrieben: Aber selbstverständlich. Muss sie sogar, denn da der Staat das Gewaltmonopol für sich in Anspruch nimmt, MUSS er auch diesen Elementen der Strafe Rechnung tragen. Was er ja auch tut.
Genau deswegen hat es ja zu diesem Urteil kommen müssen.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Marsu »

mentecaptus hat geschrieben: Aber selbstverständlich. Muss sie sogar, denn da der Staat das Gewaltmonopol für sich in Anspruch nimmt, MUSS er auch diesen Elementen der Strafe Rechnung tragen. Was er ja auch tut.
Nein. Das liegt daran, dass die Vergeltung dem Zweck des Strafrechts innerhalb eines demokratischen Rechtsstaates im wesentlichen entgegen steht. Der Zweck des Strafrechts ist der Rechtsgüterschutz aller in der Rechtsgemeinschaft lebenden Personen. Es soll also dafür sorgen, dass die Menschen untereinander in Frieden und Freiheit leben können. Das ist ein sozialer Zweck, den man sehr schlecht mit einer Strafe verwirklichen kann, die mit einer Vergeltungstheorie begründet wird, die ausdrücklich von jeden sozialen Zwecken absieht.

Zudem ist der Wertmaßstab der Vergeltung die Zufügung gleichen Übels, oder zumindest eines Übels, welches dem Wert der vorangegangenen Straftat entspricht. Von diesem Maßstab ist man aus vielerlei Gründen abgewichen. Unter anderem bestraft man Mörder auch deshalb nicht mehr mit dem Tode, weil diese Strafe als zu grausam erscheint.

Grüße

Marsu
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Gretel »

mentecaptus hat geschrieben: Die verschiedenen Funktionen von Strafe habe ich aufgezählt, das ist nicht so eindimensional, wie du es dir vorstellst.

Für das Opfer sind zwei Dinge entscheidend: einerseits Rache für die erlittene Pein und andererseits das Gefühl, es gehört zur Gemeinschaft während der Sanktionierte eben nicht dazu gehört.

Für den Täter soll die Strafe vor einer Wiederholung abschrecken und andererseits auch schlicht Sühne sein.

Für alle anderen soll Strafe einerseits mögliche Nachahmer abschrecken und darüber hinaus auch das Wertesystem "vermitteln". Wer sich nicht entsprechend der Regeln verhält, muss die Konsequenzen tragen.

So, TD, ein drittes Mal erkläre ich es nicht. Wenn du es nicht schnallen willst, ist es mir auch egal.

Deine Erklärung finde ich schon sehr richtig. Trotzdem ist dies alles von Fall zu Fall wieder neu zu bewerten - dankenswerterweise haben wir ein differenziertes Rechtssystem.
Übrigens:
Es gibt von Täterseite aus ein tiefes, instinktives Bedürfniss nach Sühne, nach Strafe. Viele SCHREIEN geradezu danach - abgesehen davon, das viele Gestörte ihre Tat nur deshalb begehen, um STRAFE zu bekommen. Ich habe - in bescheidenem Rahmen - so Täter mitbekommen und kennengelernt. Überraschung: Sie sind nicht wirklich so anders als unsereins.
Zuletzt geändert von Gretel am Sa 6. Dez 2008, 21:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von FelixKrull »

Talyessin hat geschrieben:
So, wenn also einer einen an der Klatsche hat ist das genauso, wie wenn jemand keinen an der Klatsche hat? Interessante Rechtsauffassung. Dazu muss ich nicht studiert haben um zu wissen das das mehr als besch.. ist.
letztendlich spielt es keine rolle, ob sie (angeblich) eine an der "klasche" hat oder nicht, es wurden durch diese person DREI menschen getötet und nicht in direkter folge, sondern stellenweise mit einer langen zeitspanne dazwischen.

eine an der "klasche" haben, darf nicht als ausrede für sell und jenes dienen.

könnte man die toten kinder befragen, was diese davon hielten... so würden diese sicherlich nicht verständnis für diese frau zeigen:

meine mutter hat mich ertränkt und ich bin froh darüber, da dadurch mir ein qualvolles leben erspart wurde.
ich glaube, ich bin jetzt glücklich, aber ich kann es nicht wirklich beurteilen, da man mir mein leben nahm.
meine mutter hat mich nicht versorgt, deshalb werde ich nie übergewichtig werden können.
die gefahr wurde durch meine mutter gebannt, dass ich ertrinke, da sie mich erstickt hat.
ach, sie hat mir die suche nach einem partner fürs leben erspart, dafür bin ich ihr dankbar, aber einen sonnenaufgang hätte ich schon mal ganz gerne erlebt.


nobody
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Choelan
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Choelan »

mentecaptus hat geschrieben: Die verschiedenen Funktionen von Strafe habe ich aufgezählt, das ist nicht so eindimensional, wie du es dir vorstellst.

Für das Opfer sind zwei Dinge entscheidend: einerseits Rache für die erlittene Pein und andererseits das Gefühl, es gehört zur Gemeinschaft während der Sanktionierte eben nicht dazu gehört.

Für den Täter soll die Strafe vor einer Wiederholung abschrecken und andererseits auch schlicht Sühne sein.

Für alle anderen soll Strafe einerseits mögliche Nachahmer abschrecken und darüber hinaus auch das Wertesystem "vermitteln". Wer sich nicht entsprechend der Regeln verhält, muss die Konsequenzen tragen.

So, TD, ein drittes Mal erkläre ich es nicht. Wenn du es nicht schnallen willst, ist es mir auch egal.
Alles rotmarkierte ist schlicht falsch und spielt entsprechend der Gesetzgebung der BRD keine Rolle. Hast du in den USA Jura studiert? (das würde es erklären, denn du skizzierst die Grundlagen des amerikanischen Systems, nicht des deutschen).
Wir haben nach dem 2. Weltkrieg den Weg eines resozialisierenden Strafsystems gewählt - was angesichts unserer Rückfallquoten und der niedrigen Gewaltkriminalität offensichtlich besser funktioniert, als das amerikanische.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Aventuricus »

nobody hat geschrieben:letztendlich spielt es keine rolle, ob sie (angeblich) eine an der "klasche" hat oder nicht, es wurden durch diese person DREI menschen getötet und nicht in direkter folge, sondern stellenweise mit einer langen zeitspanne dazwischen.
Jemand, der psychisch krank ist, ist für seine Taten weniger verantwortlich, als jemand, der psychisch gesund ist, da der als Grundprämisse postulierte freie Wille bei ersterem weit weniger frei ist als bei letzterem. Da Konsequenzen, die man für die Ergebnisse seiner Handlung tragen muss, logischerweise davon abhängig sind, ob man diese Konsequenzen erstens als solche klar ersehen konnte oder nicht und zweitens, ob man sich frei dafür entscheiden konnte oder nicht, gibt es keinen anderen sinnvollen Schluss als den, jemand, der ein Verbrechen frei und bei klarem Bewusstsein begeht, härter zu bestrafen als einen, der das nicht tut, was das selbe heißt wie jemanden, der psychisch krank ist, nicht so hart für ein Verbrechen zu bestrafen wie jemanden, der psychisch gesund ist.
Man kann übrigens auch konstant psychisch gestört sein.
Zuletzt geändert von Aventuricus am Mo 8. Dez 2008, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von mentecaptus »

Marsu hat geschrieben:
Nein. Das liegt daran, dass die Vergeltung dem Zweck des Strafrechts innerhalb eines demokratischen Rechtsstaates im wesentlichen entgegen steht.
Eben nicht. Der Staat übernimmt die Vergeltung für das Opfer, weil er das Gewaltmonopol innehat. Vergeltung ist aber nur ein Bestandteil der Strafe, das habe ich mehrfach ausgeführt. Deine restlichen Ausführungen teile ich - soweit sie nicht eben dieses Aspekt außeracht lassen.

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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von petronius »

mentecaptus hat geschrieben: Eben nicht. Der Staat übernimmt die Vergeltung für das Opfer, weil er das Gewaltmonopol innehat. Vergeltung ist aber nur ein Bestandteil der Strafe, das habe ich mehrfach ausgeführt. Deine restlichen Ausführungen teile ich - soweit sie nicht eben dieses Aspekt außeracht lassen.
wo ist festgehalten, daß das deutsche strafrecht der vergeltung dienen soll - wie stellvertretend auch immer?
quamquam ridentem dicere verum
quid vetat?
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von mentecaptus »

petronius hat geschrieben:
wo ist festgehalten, daß das deutsche strafrecht der vergeltung dienen soll - wie stellvertretend auch immer?
Hä? Die Bestandteile bzw. der Sinn von Strafe sind eine rechtsphilosophische Fragestellung.

Aber vielleicht hilft euch ja Folgendes weiter (Zitat aus einem Buch, daher kein Link):

Strafzweck
aus Creifelds, Rechtswörterbuch (11. Auflage, noch aus meiner Studienzeit Mitte der 90er)

"Die Strafe soll die Schuld des Täters ausgleichen umd ihm die Möglichkeit zur Sühne geben; sie soll die verletzte Rechtsordnung wahren und den Rechtsfrieden wieder herstellen. Im Einzelfall können mit der Verurteilung, vor allem durch die Strafzumessung, verschiedene Strafzwecke verfolgt werden, die sämtlich das Ziel haben, künftige Straftaten vorzubeugen; Spezialprävention dient der Abschreckung des einzelnen Täters von erneuter Straffälligkeit und seiner Erziehung (Besserung) i.S. einer Resozialisierung; die Generalprävention bezweckt, andere von der Bedeutung gleichartiger Straftaten abzuschrecken. Die Maßregeln der Besserung und Sicherung insbesondere verfolgen den Schutz- und den Resozialiserungszweck. (...) Schwerere Strafe zur Abschreckung anderer darf grundsätzlich nur verhängt werden, wenn bereits eine gemeinschädliche Zunahme gleichartiger Straftaten festgestellt ist."


So, allerwerteste Kritiker meiner Position, jetzt könnt ihr mal nach oben scrollen und dort meine - deutlich kürzeren - Einlassungen nochmals nachlesen. Und - oh Wunder - ich habe nichts zurückzunehmen.

Übrigens, mein Studium fand nicht in den USA statt, sondern in Hamburg. Und es war nicht das amerikanische Rechtssystem (sehr lustig, haha), sondern das Deutsche. Qued.
Zuletzt geändert von mentecaptus am Mo 8. Dez 2008, 17:17, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Talyessin »

nobody hat geschrieben: letztendlich spielt es keine rolle, ob sie (angeblich) eine an der "klasche" hat oder nicht, es wurden durch diese person DREI menschen getötet und nicht in direkter folge, sondern stellenweise mit einer langen zeitspanne dazwischen.

eine an der "klasche" haben, darf nicht als ausrede für sell und jenes dienen.

könnte man die toten kinder befragen, was diese davon hielten... so würden diese sicherlich nicht verständnis für diese frau zeigen:

meine mutter hat mich ertränkt und ich bin froh darüber, da dadurch mir ein qualvolles leben erspart wurde.
ich glaube, ich bin jetzt glücklich, aber ich kann es nicht wirklich beurteilen, da man mir mein leben nahm.
meine mutter hat mich nicht versorgt, deshalb werde ich nie übergewichtig werden können.
die gefahr wurde durch meine mutter gebannt, dass ich ertrinke, da sie mich erstickt hat.
ach, sie hat mir die suche nach einem partner fürs leben erspart, dafür bin ich ihr dankbar, aber einen sonnenaufgang hätte ich schon mal ganz gerne erlebt.


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Ich wiederhole mich gerne. Ein Gericht lässt sich Gutachten vorlegen - und einen Psychater wirst du nicht mit einer wie-red-ich-mich-da-raus Jammergeschichte überzeugen können.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von Choelan »

mentecaptus hat geschrieben: Hä? Die Bestandteile bzw. der Sinn von Strafe sind eine rechtsphilosophische Fragestellung.

Aber vielleicht hilft euch ja Folgendes weiter (Zitat aus einem Buch, daher kein Link):

Strafzweck
aus Creifelds, Rechtswörterbuch (11. Auflage, noch aus meiner Studienzeit Mitte der 90er)

"Die Strafe soll die Schuld des Täters ausgleichen umd ihm die Möglichkeit zur Sühne geben; sie soll die verletzte Rechtsordnung wahren und den Rechtsfrieden wieder herstellen. Im Einzelfall können mit der Verurteilung, vor allem durch die Strafzumessung, verschiedene Strafzwecke verfolgt werden, die sämtlich das Ziel haben, künftige Straftaten vorzubeugen; Spezialprävention dient der Abschreckung des einzelnen Täters von erneuter Straffälligkeit und seiner Erziehung (Besserung) i.S. einer Resozialisierung; die Generalprävention bezweckt, andere von der Bedeutung gleichartiger Straftaten abzuschrecken. Die Maßregeln der Besserung und Sicherung insbesondere verfolgen den Schutz- und den Resozialiserungszweck. (...) Schwerere Strafe zur Abschreckung anderer darf grundsätzlich nur verhängt werden, wenn bereits eine gemeinschädliche Zunahme gleichartiger Straftaten festgestellt ist."


So, allerwerteste Kritiker meiner Position, jetzt könnt ihr mal nach oben scrollen und dort meine - deutlich kürzeren - Einlassungen nochmals nachlesen. Und - oh Wunder - ich habe nichts zurückzunehmen.

Übrigens, mein Studium fand nicht in den USA statt, sondern in Hamburg. Und es war nicht das amerikanische Rechtssystem (sehr lustig, haha), sondern das Deutsche. Qued.
Entschuldige Bitte, aber...hast du den gleichen Auszug aus dem Rechtswörterbuch überhaupt gelesen?
Da steht Nichts von Rache oder Vergeltung, sondern aufgeführt sind:
-Prävention (Schutz der Gesellschaft vor dem Einzelnen)
-Generalprävention (Schutz der Gesellschaft vor Nachahmern)
-Resozialisierung des Einzelnen

Nun ist unser Staat nicht von vorgestern, sondern weiß, dass Taten aus psychischen Problemzuständen heraus kaum durch general-Prävention gehemmt werden UND die Resozialisierung bei solchen Fällen eben nicht durch "Buße" sondern durch Therapie erfolgreich ist. Ein Triebtäter wird nicht durch eine zu erwartende Strafe gehindert, ein psychisch labiler Serienmörder auch nicht. Und leider eine 3 Fache Kindermörderin auch nicht. Das ist zwar dramatisch und sehr sehr traurig - aber höhere Strafen ändern daran nichts, da die Täter sich ohnehin schon ausserhalb der gesellschaftlichen Normen und Konventionen befinden.

Im Ernst: Hast du mit deinen juristischen Kenntnissen einen Abschluss erworben?

PS: Ich finde es übrigens vollkommen legitim, bei Wiederholungsgefahr solche Täter lebenslang wegzusperren. Nicht im Gefängnis, sondern in einer Anstalt. Wobei ich als betroffener Angehöriger vermutlich auch einen gewissen Rachegedanken nicht unterdrücken könnte - ich bin ganz froh, dass wir aus diesem Grund eben in einem Rechtsstaat leben.

PPS: Ein Triebtäter ist nicht therapierbar, weshalb ich ersteres PS überhaupt angefügt habe.
Zuletzt geändert von Choelan am Mo 8. Dez 2008, 21:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: für drei morde bekommt man 4 jahre gefängnis

Beitrag von petronius »

mentecaptus hat geschrieben: Die Bestandteile bzw. der Sinn von Strafe sind eine rechtsphilosophische Fragestellung
ach nee - was du nicht sagst!
mentecaptus hat geschrieben: Aber vielleicht hilft euch ja Folgendes weiter (Zitat aus einem Buch, daher kein Link):
...
So, allerwerteste Kritiker meiner Position, jetzt könnt ihr mal nach oben scrollen und dort meine - deutlich kürzeren - Einlassungen nochmals nachlesen
und wo soll da stehen, daß das deutsche strafrecht der vergeltung dienen soll?
mentecaptus hat geschrieben: Und - oh Wunder - ich habe nichts zurückzunehmen.

Übrigens, mein Studium fand nicht in den USA statt, sondern in Hamburg
schon in hamburg vermitteln schule und weitere bildung keine lesekompetenz mehr?

traurig...
Zuletzt geändert von petronius am Mi 10. Dez 2008, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
quamquam ridentem dicere verum
quid vetat?
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