Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

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sünnerklaas
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Re: Landtagswahlen in Thüringen 2019

Beitrag von sünnerklaas »

Vongole hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:17)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die CDU auf politischen Selbstmord aus ist.
Zumal AfD und CDU zusammen auch keine Mehrheit haben. Sie bräuchten die FDP.
Hinzu käme: selbst die Mehrheit wäre denkbar knapp und ein Kandidat, wie Maaßen hat das große Potenzial dann bei der Wahl durchzufallen. Davon mal abgesehen ist es mehr als fraglich, ob sich die FDP auf sowas einlassen würde.
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sünnerklaas
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:30)
FDP und CDU stehen der Ideologie der Linkspartei konträr gegenüber, warum soll man dann mit denen koalieren?
Die Linkspartei steht auf dem Boden des GG. Was vor 30 Jahren war, interessiert weniger. Die Verantwortlichen von damals sind alt, tot oder dement. Auf kommunaler Ebene ist die Zusammenarbeit von CDU und Linkspartei in Ostdeutschland heute gang und gäbe. Da kennt man keine Berührungsängste.
Das Problem ist, dass die Linkspartei in den westdeutschen Landesverbänden anders gesehen wird, als in den ostdeutschen. Aber es ist nun einmal so, dass westdeutsche Landesverbände in der CDU und der FDP das Sagen haben, weil sie nach Deligiertenzahl auf den Bundesparteitagen stets in der Mehrheit sind.
Und da wären wird wieder beim Demokratieproblem, das entsteht, wenn sich ein Land mit 18 Mio Einwohnern einem anderen Land mit 62 Mio Einwohnern anschließt. Die 18 Mio sind im Zweifelsfall stets in der Minderheit und werden überstimmt. Und genau das ist eines der ganz großen Kernprobleme, das wir aktuell in unserem Land haben.
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peterkneter
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von peterkneter »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:30)

Das ist vor allen Dingen unsägliche Stimmungsmache. Die anderen Parteien wurden von den Kommunisten mit Zwang der SED angegliedert, wer nicht mitmachen wollte wurde verfolgt und verhaftet, viele Politiker flohen auch in den Westen. FDP und CDU stehen der Ideologie der Linkspartei konträr gegenüber, warum soll man dann mit denen koalieren?
Als Stimmungsmache empfinde ich diesen Artikel nicht. Wenn selbst die von der CDU in Auftraggegebene Analyse zeigt:
"Seit der erzwungenen Umformung zu einer stalinistischen Kaderpartei im Verlauf des Jahres 1950 galt die CDU in organisatorischer und programmatischer Sicht als eine Kopie der SED." Sie habe sich dabei durch "bedingungslose Gefolgschaft" ausgezeichnet und SED sowie Staatssicherheit als "Informationsbeschaffungs- und Beeinflussungsinstrument" gedient.

Natürlich waren nicht alle damit einverstanden aber sie haben sich gefügt und nicht wenige waren begeisterte Mitläufer.
Mit dem Finger auf die Linke zu zeigen und sich selber nicht reflektieren, das ist im Moment eher die Stimmungmache der CDU in Thüringen.
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sünnerklaas
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von sünnerklaas »

peterkneter hat geschrieben:(09 Jan 2020, 17:59)

Als Stimmungsmache empfinde ich diesen Artikel nicht. Wenn selbst die von der CDU in Auftraggegebene Analyse zeigt:
"Seit der erzwungenen Umformung zu einer stalinistischen Kaderpartei im Verlauf des Jahres 1950 galt die CDU in organisatorischer und programmatischer Sicht als eine Kopie der SED." Sie habe sich dabei durch "bedingungslose Gefolgschaft" ausgezeichnet und SED sowie Staatssicherheit als "Informationsbeschaffungs- und Beeinflussungsinstrument" gedient.

Natürlich waren nicht alle damit einverstanden aber sie haben sich gefügt und nicht wenige waren begeisterte Mitläufer.
Mit dem Finger auf die Linke zu zeigen und sich selber nicht reflektieren, das ist im Moment eher die Stimmungmache der CDU in Thüringen.
Die Ost-CDU und die darin aufgegangene Bauernpartei haben sehr oft auf kommunaler Ebene nach der Wende einfach mit denselben Altkadern wie vor der Wende weiter gemacht. Eine Aufarbeitung der Parteigeschichte gab es nicht. Für die FDP in der NDPD und LDPD aufgingen, gilt dasselbe. Man hat sowohl in der CDU, als auch in der FDP so getan, als wäre da niemals nienich was gewesen.
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Re: Landtagswahlen in Thüringen 2019

Beitrag von Liberty »

Vongole hat geschrieben:(09 Jan 2020, 16:17)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die CDU auf politischen Selbstmord aus ist.
Die CDU ist doch schon halb tot. 30% Verluste in Thüringen seit 1999. Der Linkskurs hat die Partei mehr als halbiert. Und die nun drohenden Zusammenarbeit mit der Linken wird die CDU noch weiter abstürzen lassen.
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Fliege
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Re: Landtagswahlen in Thüringen 2019

Beitrag von Fliege »

Liberty hat geschrieben:(09 Jan 2020, 21:44)
Die CDU ist doch schon halb tot. 30% Verluste in Thüringen seit 1999. Der Linkskurs hat die Partei mehr als halbiert. Und die nun drohenden Zusammenarbeit mit der Linken wird die CDU noch weiter abstürzen lassen.
Wird es nicht Zeit, neue Parteien zu gründen? Anstelle der CDU kommt die Werte-Union in Betracht.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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peterkneter
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Re: Landtagswahlen in Thüringen 2019

Beitrag von peterkneter »

Fliege hat geschrieben:(09 Jan 2020, 21:52)

Wird es nicht Zeit, neue Parteien zu gründen? Anstelle der CDU kommt die Werte-Union in Betracht.
Vom Prinzip her schon aber zu viele Leute müssten "Ihre" Parteien aufgeben. Ich denke da nur an die Planspiele der Wiedervereinigung von Link und SPD.
Da sind zu viele persönliche Befindlichkeiten der einzelnen im Weg für solche Planspiele und wenn nicht alle mitziehen dann wird das wieder nur eine Splitterpartei
und die Parteienlandschaft wird noch mehr zerstückelt.
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Fliege
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Re: Landtagswahlen in Thüringen 2019

Beitrag von Fliege »

peterkneter hat geschrieben:(10 Jan 2020, 11:00)
Vom Prinzip her schon aber zu viele Leute müssten "Ihre" Parteien aufgeben. Ich denke da nur an die Planspiele der Wiedervereinigung von Link und SPD.
Da sind zu viele persönliche Befindlichkeiten der einzelnen im Weg für solche Planspiele und wenn nicht alle mitziehen dann wird das wieder nur eine Splitterpartei und die Parteienlandschaft wird noch mehr zerstückelt.
Es bräuchte Kristalisationskeime für Parteiengründungsversuche auf Länderebene, wobei ich an Thüringen als Vorreiter denke. Vielleicht so: Die dortige CDU-Fraktion spaltet sich in CDU und Werte-Union, wobei die Werte-Union beispielsweise Maaßen als Kandidaten für den Ministerpräsidentenposten gegen Ramelow anbietet.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Liberty »

Jetzt ist die Katze aus dem Sack.
Mohring sichert Rot-Rot-Grün in einigen Fragen Unterstützung zu

Thüringens CDU-Landespartei- und Fraktionschef Mike Mohring hat Vertretern von Rot-Rot-Grün Mehrheiten für bestimmte Projekte in Aussicht gestellt. Man habe bei wichtigen Themen „unvoreingenommene Prüfung“ und Gesprächsoffenheit zugesichert und „dass dort Mehrheiten gesichert werden, wo Themen notwendig sind, weil sie das Land voranbringen“, sagte Mohring am Montag nach einem Treffen von CDU, Linke, SPD, Grüne und FDP.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... etzen.html
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Liberty hat geschrieben:(13 Jan 2020, 23:05)

Jetzt ist die Katze aus dem Sack.



https://www.welt.de/politik/deutschland ... etzen.html
Man denkt an das Land? Klingt ja dramatisch.
;)
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peterkneter
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von peterkneter »

Liberty hat geschrieben:(13 Jan 2020, 23:05)

Jetzt ist die Katze aus dem Sack.



https://www.welt.de/politik/deutschland ... etzen.html
Naja, die Katzte hüpft mal aus dem Sack und dann wieder ganz schnell rein, wenn die Parteivorsitzende ein Machtwort spricht.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... sregierung
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Über einzelne Projekte kann man ja sprechen, wenn sie die Zustimmung von Union oder FDP erfahren.

Und wenn Katja Kipping doch sagt, man rede hier nicht über eine schwarz-rote Koalition, dann wird das Mohring genauso sehen.

Sprich, im Einzelfall kann Ramelow den Mohring fragen, ob das geht oder nicht. ;)
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Tom Bombadil »

Da bin ich ja mal gespannt, bei welchen Themen CDU und FDP mitmachen und wo sie sich weigern.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von rollins »

peterkneter hat geschrieben:(14 Jan 2020, 10:02)

Naja, die Katzte hüpft mal aus dem Sack und dann wieder ganz schnell rein, wenn die Parteivorsitzende ein Machtwort spricht.
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... sregierung
Bevordie CDU/CSU unter 20% landet, sollte sie das schleunigst tun. Ehemalige Kommunisten und die Nachfolger der SED können völlig unmöglich von der CDU unterstützt werden. In der neuesten Umfrage hat die CDU/CSU innerhalb einer Woche 2% verloren. Wird dieser Beginn einer Romanze nicht gestoppt, kann sie der SPD bald die Hand reichen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wähler »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Jan 2020, 11:24)
Da bin ich ja mal gespannt, bei welchen Themen CDU und FDP mitmachen und wo sie sich weigern.
An das Regieren unter erschwerten Bedingungen dürften sich alle Parteien in Deutschland gewöhnen werden.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von peterkneter »

rollins hat geschrieben:(14 Jan 2020, 23:00)

Bevordie CDU/CSU unter 20% landet, sollte sie das schleunigst tun. Ehemalige Kommunisten und die Nachfolger der SED können völlig unmöglich von der CDU unterstützt werden. In der neuesten Umfrage hat die CDU/CSU innerhalb einer Woche 2% verloren. Wird dieser Beginn einer Romanze nicht gestoppt, kann sie der SPD bald die Hand reichen.
ich fürchte, sollte die CDU sich weiter verweigern und es zu Neuwahlen kommen würde der Pragmat Ramelow noch mehr dazugewinnen während die CDU durch ihre Verweigerungshaltung und den Schlingerkurs (Links blinken und Rechts abbiegen) nur noch an die 10 % bekommen. Dass dadurch die AfD gestärkt wird sollte auch allen klar sein....
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wähler »

SZ 17. November 2019 CDU: Neue Welt
https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu ... -1.4760672
"Mohring will keine Koalition mit der Linken; er will keine schriftliche Kooperation. Er möchte aber, dass für das Land wichtige Projekte wie Schulförderung und Schienenausbau gemeinsam möglich bleiben."
Die Ideologen in der CDU sollten besser abrüsten.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Alpha Centauri »

Wähler hat geschrieben:(18 Jan 2020, 10:52)

SZ 17. November 2019 CDU: Neue Welt
https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu ... -1.4760672
"Mohring will keine Koalition mit der Linken; er will keine schriftliche Kooperation. Er möchte aber, dass für das Land wichtige Projekte wie Schulförderung und Schienenausbau gemeinsam möglich bleiben."
Die Ideologen in der CDU sollten besser abrüsten.
Daran glaube ich nicht, dazu hat man zu oft gesagt die CDU wolle weder mit LINKEN noch mit AFD gemeinsame Sache machen, Mohrings Traum von Simbabwe ist gescheitert, nun gibst wohl erstmal ROT/ROT/ GRÜN als Minderheitsregierung in Erfurt.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(18 Jan 2020, 10:52)
SZ 17. November 2019 CDU: Neue Welt
https://www.sueddeutsche.de/politik/cdu ... -1.4760672
"Mohring will keine Koalition mit der Linken; er will keine schriftliche Kooperation. Er möchte aber, dass für das Land wichtige Projekte wie Schulförderung und Schienenausbau gemeinsam möglich bleiben."
Die Ideologen in der CDU sollten besser abrüsten.
Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Jan 2020, 11:44)
Daran glaube ich nicht, dazu hat man zu oft gesagt die CDU wolle weder mit LINKEN noch mit AFD gemeinsame Sache machen, Mohrings Traum von Simbabwe ist gescheitert, nun gibst wohl erstmal ROT/ROT/ GRÜN als Minderheitsregierung in Erfurt.
Diese Einstellung wird die CDU nicht aufrecht erhalten können, ohne als Blockierer dazustehen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von BenJohn »

Ich wüsste nicht was gegen eine Minderheitsregierung R2G spricht. Gute Projekte unterstützt die CDU dann halt. Den Rest nicht.

Spannender ist für mich die Wahl des Ministerpräsidenten.
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frems
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von frems »

BenJohn hat geschrieben:(18 Jan 2020, 13:03)

Ich wüsste nicht was gegen eine Minderheitsregierung R2G spricht. Gute Projekte unterstützt die CDU dann halt. Den Rest nicht.

Spannender ist für mich die Wahl des Ministerpräsidenten.
Heißt aber auch, dass es für die CDU schwierig wird, eigene Gesetzesvorschläge zu machen. Ist RRG dagegen, können FDP und AfD unabhängig ihrer Position zustimmen und so eine Mehrheit kriegen, woraufhin sich die CDU anhören darf, mit der AfD der facto zusammenzuarbeiten. Mag unberechtigt sein, aber wird sicherlich kommen.
Labskaus!

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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Liberty »

BenJohn hat geschrieben:(18 Jan 2020, 13:03)
Spannender ist für mich die Wahl des Ministerpräsidenten.
Was ist daran spannend? Die CDU hat doch angekündigt keinen Kandidaten zur Wahl zu stellen. Dadurch wird Ramelow dann automatisch zum MP, auch wenn er von einer Mehrheit des Landtages nicht gewählt wird.

Die CDU verhilft damit direkt Rot-Rot-Grün zu einer zweiten Amtszeit und dulde diese Regierung.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Alpha Centauri »

Wenn sollte die geschräderte Thüringen CDU denn als MP Gegenkanidaten zu Ramelow aufstellen? Etwa den - 11% bzw. 21% Verlierer Mohring?
BenJohn

Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von BenJohn »

Liberty hat geschrieben:(19 Jan 2020, 22:06)

Was ist daran spannend? Die CDU hat doch angekündigt keinen Kandidaten zur Wahl zu stellen. Dadurch wird Ramelow dann automatisch zum MP, auch wenn er von einer Mehrheit des Landtages nicht gewählt wird.

Die CDU verhilft damit direkt Rot-Rot-Grün zu einer zweiten Amtszeit und dulde diese Regierung.
Von dieser Ankündigung habe ich nichts mitbekommen. Ist an mir vorbei gegangen.
BenJohn

Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von BenJohn »

Alpha Centauri hat geschrieben:(19 Jan 2020, 22:12)

Wenn sollte die geschräderte Thüringen CDU denn als MP Gegenkanidaten zu Ramelow aufstellen? Etwa den - 11% bzw. 21% Verlierer Mohring?
Die CDU hat die meisten Direktmandate in Thüringen gewonnen. Von 44 hat sie 21 gewonnen. Fast die Hälfte. Das ist schon ein Indiz dafür, dass die CDU-Kandidaten in Thüringen überzeugen konnten.

Nur die Zweitstimmen hat die CDU halt nicht in ausreichender Anzahl bekommen. Vermutlich wegen der CDU im Bund, die sich ja nicht gerade großer Beliebtheit erfreut.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Liberty »

Alpha Centauri hat geschrieben:(19 Jan 2020, 22:12)
Wenn sollte die geschräderte Thüringen CDU denn als MP Gegenkanidaten zu Ramelow aufstellen? Etwa den - 11% bzw. 21% Verlierer Mohring?
Mohring ist mit seinem linken Kurs auf ganzer Linie gescheitert. Dass die CDU den nicht abgesägt hat nach dem Wahldebakale sagt auch schon sehr viel über den Zustand dieser Partei aus.

Die CDU hätte theoretisch sicher auch seriöse Konservative in ihren Reihen, die sie als MP-Kandidaten im Landtag aufstellen könnte. Und sehr wahrscheinlich würde der dann auch die absolute Mehrheit im Landtag bekommen.
BenJohn

Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von BenJohn »

Liberty hat geschrieben:(19 Jan 2020, 22:35)

Mohring ist mit seinem linken Kurs auf ganzer Linie gescheitert. Dass die CDU den nicht abgesägt hat nach dem Wahldebakale sagt auch schon sehr viel über den Zustand dieser Partei aus.

Die CDU hätte theoretisch sicher auch seriöse Konservative in ihren Reihen, die sie als MP-Kandidaten im Landtag aufstellen könnte. Und sehr wahrscheinlich würde der dann auch die absolute Mehrheit im Landtag bekommen.
Mohring und linker Kurs?
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Fliege »

Alpha Centauri hat geschrieben:(19 Jan 2020, 22:12)
Wenn sollte die geschräderte Thüringen CDU denn als MP Gegenkanidaten zu Ramelow aufstellen? Etwa den - 11% bzw. 21% Verlierer Mohring?
Warum wird Mohring nicht von der Thüringer CDU gestürzt? Nichts würde näher liegen, als dies zu tun. Anschließend könnte ein eigener CDU-Ministerpräsidentenkandidat gegen Ramelow aufgeboten werden.
Liberty hat geschrieben:(19 Jan 2020, 22:35)
Mohring ist mit seinem linken Kurs auf ganzer Linie gescheitert. Dass die CDU den nicht abgesägt hat nach dem Wahldebakale sagt auch schon sehr viel über den Zustand dieser Partei aus.

Die CDU hätte theoretisch sicher auch seriöse Konservative in ihren Reihen, die sie als MP-Kandidaten im Landtag aufstellen könnte. Und sehr wahrscheinlich würde der dann auch die absolute Mehrheit im Landtag bekommen.
Ja.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von peterkneter »

BenJohn hat geschrieben:(19 Jan 2020, 22:38)

Mohring und linker Kurs?
Absolut. Da hab ich mich auch sehr gewundert. Mohring galt noch nie als Linker in der CDU eher das komplette Gegenteil.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von peterkneter »

Mohring tut sich wieder als Quärulant hervor, der einfach nicht akzeptiert, dass er die Wahl verloren hat.
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... UST1Am-ap3
BenJohn

Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von BenJohn »

peterkneter hat geschrieben:(21 Jan 2020, 08:44)

Mohring tut sich wieder als Quärulant hervor, der einfach nicht akzeptiert, dass er die Wahl verloren hat.
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... UST1Am-ap3
Ich frage mich was er erreichen will? Thüringen braucht einen MP. Mohring ist eigentlich ein Klassetyp. Aber was er hier abzieht, leuchtet mir nicht ein.

Entweder hat er jetzt den Mumm in den Knochen und stellt sich selber zur Wahl. Und muss dann in Kauf nehmen eventuell mit den Stimmen der AfD gewählt zu werden, wobei ich glaube, dass die FDP da nicht mitmachen würde oder er lässt zumindest zu, dass Ramelow gewählt wird. Nur diese beiden Optionen ergeben einen Sinn. Alles Andere ist Blockade.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Alpha Centauri »

Fliege hat geschrieben:(20 Jan 2020, 01:05)

Warum wird Mohring nicht von der Thüringer CDU gestürzt? Nichts würde näher liegen, als dies zu tun. Anschließend könnte ein eigener CDU-Ministerpräsidentenkandidat gegen Ramelow aufgeboten werden.


Ja.
Was fragst du mich dass? Frag die CDU Thüringen , vielleicht haben die ja keinen Besseren?? :D
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Alpha Centauri »

peterkneter hat geschrieben:(21 Jan 2020, 08:44)

Mohring tut sich wieder als Quärulant hervor, der einfach nicht akzeptiert, dass er die Wahl verloren hat.
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... UST1Am-ap3
Man fragt sich schon in welchen Phantasien Mohring und die Schwarzen in Thüringen eigentlich leben, die CDU steht dann nur als Querulant da, sollte es zu Neuwahlen kommen ( woran ausser AFD und Linkspartei wohl keiner ernsthaft Interesse hat) dann gute Nacht CDU, vielleicht träumt auch noch Mohring seinen Traum von Simbabwe weiter, fern der politischen Wirklichkeit in Thüringen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Alpha Centauri »

BenJohn hat geschrieben:(19 Jan 2020, 22:20)

Von dieser Ankündigung habe ich nichts mitbekommen. Ist an mir vorbei gegangen.

:dead:
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Fliege »

Alpha Centauri hat geschrieben:(21 Jan 2020, 16:08)
Frag die CDU Thüringen , vielleicht haben die ja keinen Besseren?? :D
Die Gefahr, dass sie keinen Besseren haben, besteht zwar, doch es gibt Alternativen zu Mohring wie beispielsweise den stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden im Thüringer Landtag, Michael Heym.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von BenJohn »

Fliege hat geschrieben:(21 Jan 2020, 17:13)

Die Gefahr, dass sie keinen Besseren haben, besteht zwar, doch es gibt Alternativen zu Mohring wie beispielsweise den stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden im Thüringer Landtag, Michael Heym.
Der würde gerne mit der AfD koalieren. Ist also keine Alternative.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

peterkneter hat geschrieben:(21 Jan 2020, 08:44)

Mohring tut sich wieder als Quärulant hervor, der einfach nicht akzeptiert, dass er die Wahl verloren hat.
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... UST1Am-ap3
Es macht doch Sinn, die Verfassung vorab respektieren zu wollen.
„Kein Vereinsvorsitzender wird in Deutschland gewählt, wenn nicht mehr Ja- als Nein-Stimmen vorliegen“, kritisierte Mohring.
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... k0bKd0-ap2
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wähler »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2020, 17:31)
Es macht doch Sinn, die Verfassung vorab respektieren zu wollen.
https://www.handelsblatt.com/politik/de ... k0bKd0-ap2
Mohring möchte nicht, dass sich die CDU-Abgeordneten bei der Wahl zum Ministerpräsidenten im Thüringischen Landtag der Stimme enthalten müssen. Es geht also nur um ein Spiel auf Zeit, bis der nächste Haushalt verabschiedet werden muss. Die CDU kann sich aber da nicht herauswinden, ohne dass an ihr der Vorwurf der Regierungsblockade kleben bleibt. Keine kluge Strategie.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

Wähler hat geschrieben:(21 Jan 2020, 18:20)

Mohring möchte nicht, dass sich die CDU-Abgeordneten bei der Wahl zum Ministerpräsidenten im Thüringischen Landtag der Stimme enthalten müssen. Es geht also nur um ein Spiel auf Zeit, bis der nächste Haushalt verabschiedet werden muss. Die CDU kann sich aber da nicht herauswinden, ohne dass an ihr der Vorwurf der Regierungsblockade kleben bleibt. Keine kluge Strategie.
Ramelow möchte doch nur MP sein, was auch kommissarisch geht. Für Gesetzesvorhaben bräuchte es eine Mehrheit.

Und es ist nicht Aufgabe der Opposition, der Regierung jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von BenJohn »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2020, 18:48)

Ramelow möchte doch nur MP sein, was auch kommissarisch geht. Für Gesetzesvorhaben bräuchte es eine Mehrheit.

Und es ist nicht Aufgabe der Opposition, der Regierung jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
Es ist allerdings auch nicht Aufgabe der Opposition die Handlungsfähigkeit des Landes zu gefährden. Auch Mohring muss einsehen, dass ein MP gewählt werden muss und dass eine Landesregierung zustande kommen muss.

Und da Ramelow bereits MP war und seine Sache jetzt nicht schlecht gemacht hat, sehe ich keinen Grund warum die CDU da blockieren sollte.

Meine Meinung ist Folgende. Entweder stellt die CDU zusammen mit der FDP und der AfD selbst die Regierung und Mohring lässt sich mit Stimmen der AfD und FDP zum MP wählen oder er toleriert eine Minderheitsregierung R2G und und lässt Ramelow nach dem dritten Wahlgang MP werden.

Mal angenommen das Verfassungsgericht sagt, dass die Regelung in Thüringen nicht rechtens wäre. Was dann?
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Alpha Centauri »

BenJohn hat geschrieben:(21 Jan 2020, 19:01)

Es ist allerdings auch nicht Aufgabe der Opposition die Handlungsfähigkeit des Landes zu gefährden. Auch Mohring muss einsehen, dass ein MP gewählt werden muss und dass eine Landesregierung zustande kommen muss.

Und da Ramelow bereits MP war und seine Sache jetzt nicht schlecht gemacht hat, sehe ich keinen Grund warum die CDU da blockieren sollte.

Meine Meinung ist Folgende. Entweder stellt die CDU zusammen mit der FDP und der AfD selbst die Regierung und Mohring lässt sich mit Stimmen der AfD und FDP zum MP wählen oder er toleriert eine Minderheitsregierung R2G und und lässt Ramelow nach dem dritten Wahlgang MP werden.

Mal angenommen das Verfassungsgericht sagt, dass die Regelung in Thüringen nicht rechtens wäre. Was dann?
Die FDP wird niemals eine Koalitionen mit den rechten Blaubraunen Höcke Verein eingehen, FDP Mann Kemmerich hat dass kategorisch ausgeschlossen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

BenJohn hat geschrieben:(21 Jan 2020, 19:01)

Es ist allerdings auch nicht Aufgabe der Opposition die Handlungsfähigkeit des Landes zu gefährden. Auch Mohring muss einsehen, dass ein MP gewählt werden muss und dass eine Landesregierung zustande kommen muss.
Er stünde eventuell zur Verfügung. ;)
Ja, auch Mohring hält die Handlungsfähigkeit des Landes für vorteilhaft, ist jedoch aufgrund des Wahlergebnisses der Auffassung, die Regierung solle aus der Mitte zusammengesetzt werden.
Und da Ramelow bereits MP war und seine Sache jetzt nicht schlecht gemacht hat, sehe ich keinen Grund warum die CDU da blockieren sollte.
Der Wähler sieht das ein bißchen anders, sonst hätte er ja zugunsten von RRG noch ein paar Stimmen zugegeben.
Meine Meinung ist Folgende. Entweder stellt die CDU zusammen mit der FDP und der AfD selbst die Regierung und Mohring lässt sich mit Stimmen der AfD und FDP zum MP wählen oder er toleriert eine Minderheitsregierung R2G und und lässt Ramelow nach dem dritten Wahlgang MP werden.
Mal angenommen das Verfassungsgericht sagt, dass die Regelung in Thüringen nicht rechtens wäre. Was dann?
Ramelow kann bis zur nächsten Wahl kommissarisch im Amt bleiben.
Die Zustimmung Mohrings oder der FDP ist nur dann nötig, wenn etwas unternommen werden soll.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von peterkneter »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2020, 19:59)

Er stünde eventuell zur Verfügung. ;)
Ja, auch Mohring hält die Handlungsfähigkeit des Landes für vorteilhaft, ist jedoch aufgrund des Wahlergebnisses der Auffassung, die Regierung solle aus der Mitte zusammengesetzt werden.
Wie kann er denn so einen Rückschluss aus dem Ergebnis herleiten? Weil die Ränder gestärkt wurden ist es ein Auftrag aus der mitte zu Regieren? Wobei die Mitte keinen Mehrheit hat...!!!???
DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2020, 19:59)
Der Wähler sieht das ein bißchen anders, sonst hätte er ja zugunsten von RRG noch ein paar Stimmen zugegeben.

Ramelow kann bis zur nächsten Wahl kommissarisch im Amt bleiben.
Die Zustimmung Mohrings oder der FDP ist nur dann nötig, wenn etwas unternommen werden soll.
Wenn Mohring das beabsichtigt, dann ist er noch törichter als angenommen. Darauf würde sich Ramelow nie einlassen und es würde Neuwahlen geben. Wenn das das Ziel von Mohring ist, dann möchte er die CDU Thüringen wohl an der 5% Hürde scheitern sehen...
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

peterkneter hat geschrieben:(21 Jan 2020, 21:41)

Wie kann er denn so einen Rückschluss aus dem Ergebnis herleiten? Weil die Ränder gestärkt wurden ist es ein Auftrag aus der mitte zu Regieren? Wobei die Mitte keinen Mehrheit hat...!!!???
RRG hat die Mehrheit verloren.
Mohrings Gedanke war oder ist, soweit ich das verstanden habe, dass eine Minderheitsregierung aus der Mitte heraus naheliegender wäre als eine Minderheitsregierung vom Rand aus.
Eben gerade wegen der Staatsräson.
Wenn Mohring das beabsichtigt, dann ist er noch törichter als angenommen. Darauf würde sich Ramelow nie einlassen und es würde Neuwahlen geben. Wenn das das Ziel von Mohring ist, dann möchte er die CDU Thüringen wohl an der 5% Hürde scheitern sehen...
Es gibt zwei verschiedene Auslegungen zur Verfassungsvorgabe.
Nach der Option A könnte Ramelow auch mit nur einer einzigen Ja-Stimme letztlich gewählt werden.
Gemäß der Option B sind mehr Ja- als Nein-Stimmen zwingend.
Mohrings Vorschlag war, das vorab klären zu lassen.

Sollte Ramelow nicht legitimiert werden können, bliebe er einfach geschäftsführend im Amt, bis eine Neuwahl erforderlich ist.

Und die Wette auf künftige Wähler-Entscheidungen sind doch sehr spekulativ. ;)
Zunächst einmal wird man mit dem arbeiten müssen, was vorliegt, also mit dem tatsächlichen Wähler-Votum.
In künftigen Wahlkämpfen kann natürlich jede Partei darum bitten, die Mehrheit zu bekommen, es steht auch jedem frei, Wetten einzugehen, aber der Wähler entscheidet nunmal.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wähler »

21. Januar 2020 Erfurter Mehrheiten
https://www.sueddeutsche.de/politik/thu ... -1.4766049
" In Artikel 70 der Landesverfassung steht: Wenn zwei Wahlgänge keine absolute Mehrheit der Mitglieder des Landtags bringen, "so ist gewählt, wer in einem weiteren Wahlgang die meisten Stimmen erhält". Also mehr als jeder der anderen Bewerber - anders kann man das nicht verstehen. Tritt nur ein Kandidat im dritten Wahlgang an, dann reichen eben 42 Stimmen. Theoretisch reichen auch zwei. "Relative Mehrheit" nennt man das."
Juristisch ist die Sache eindeutig. Politisch stellt sich die Frage, ob eine geschäftsführende Regierung nicht effektiver mit der Opposition zusammenarbeiten kann. Vielleicht hat aber auch eine gewählte Minderheitsregierung mehr Rechte.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von peterkneter »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Jan 2020, 05:53)

Und die Wette auf künftige Wähler-Entscheidungen sind doch sehr spekulativ. ;)
Das ist natürlich immer so. Allerdings kann ich mir bei Mohrings aktuellem eklatant desaströsen Schlingerkurs kaum Vorstellen, dass die Wähler das positiv bewerten.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Liberty »

Wähler hat geschrieben:(22 Jan 2020, 08:53)
"Relative Mehrheit" nennt man das."[/i]
Wenn im Landtag 42 Abgeordnete für Ramelow stimmen und 48 gegen ihn, dann hat Ramelow keine relative Mehrheit, sondern wurde vom Landtag in absoluter Mehrheit abgelehnt.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von DarkLightbringer »

peterkneter hat geschrieben:(22 Jan 2020, 12:21)

Das ist natürlich immer so. Allerdings kann ich mir bei Mohrings aktuellem eklatant desaströsen Schlingerkurs kaum Vorstellen, dass die Wähler das positiv bewerten.
Das wird man dann sehen, ob die Wähler der Zukunft das auch so einschätzen.
Der Wähler der Gegenwart teilte RRG 42 Sitze von 90 Sitzen zu, und das sind nunmal 4 zu wenig.

Es ist auch nachvollziehbar, wenn Anhänger eben ihren Ramelow haben wollen, ein bestimmtes Abstimmungsverhalten wird man jedoch nicht erzwingen können.

Will sagen, dieses "Hungerparlament" bildet so den Wählerwillen ab und diese Veränderung gegenüber der vorigen Legislatur sollte man auch realisieren.
Es bedeutet, Ramelow kommt so oder so nicht zur Gänze an Mohring vorbei und die Opposition wird der Minderheitsregierung nicht in allem zustimmen.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(22 Jan 2020, 08:53)
21. Januar 2020 Erfurter Mehrheiten
https://www.sueddeutsche.de/politik/thu ... -1.4766049
" In Artikel 70 der Landesverfassung steht: Wenn zwei Wahlgänge keine absolute Mehrheit der Mitglieder des Landtags bringen, "so ist gewählt, wer in einem weiteren Wahlgang die meisten Stimmen erhält". Also mehr als jeder der anderen Bewerber - anders kann man das nicht verstehen. Tritt nur ein Kandidat im dritten Wahlgang an, dann reichen eben 42 Stimmen. Theoretisch reichen auch zwei. "Relative Mehrheit" nennt man das."
Juristisch ist die Sache eindeutig. Politisch stellt sich die Frage, ob eine geschäftsführende Regierung nicht effektiver mit der Opposition zusammenarbeiten kann. Vielleicht hat aber auch eine gewählte Minderheitsregierung mehr Rechte.
Liberty hat geschrieben:(22 Jan 2020, 14:51)
Wenn im Landtag 42 Abgeordnete für Ramelow stimmen und 48 gegen ihn, dann hat Ramelow keine relative Mehrheit, sondern wurde vom Landtag in absoluter Mehrheit abgelehnt.
Nach der Verfassung des Landes Thüringens wäre Ramelow aber dann trotzdem als Ministerpräsident gewählt. Es ist halt nur die Frage, ob ihm das irgendwelche politischen Vorteile bringt im Vergleich zum geschäftsführenden Ministerpräsidentenamt. Wenn die AfD einen eigenen Kandidaten aufstellt, der auch im 3. Wahlgang antritt, würde das Ramelow erheblich helfen, weil sich dann die CDU der Stimme enthalten würde.
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Re: Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen 2019

Beitrag von peterkneter »

Jetzt soll es doch einen Gegenkandidaten zu Ramelow geben. Die AfD meldet sich mit eigenem Vorschlag:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... do-ramelow
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