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Eine bessere Demokratie?

Verfasst: Di 28. Nov 2017, 13:04
von Hans Wurst
Zu meinen Lebzeiten haben 2 der 3 grossen Koalitionen stattgefunden. Eventuell steht uns nun die 3te bevor.
Ich spekuliere mal und behaupte, dass uns die AFD sowie die FDP längerfristig erhalten bleiben wird.
Dadurch, dass mehr Parteien im Bundestag vertreten sind, als es früher der Fall war, ist es immer unwahrscheinlicher, dass klare Mehrheitsverhältnisse entstehen.
Da es unseren Politikern offensichtlich schwer fällt einen Kompromiss auszuhandeln, der mehr als 3 Standpunkte auf sich vereint, frage ich mich wie man damit in Zukunft umgehen soll/kann.

Unter den momentanen Umständen sehe ich 2 Möglichkeiten:
-GroKo wird der Goldstandard, Abweichungen davon eher die Ausnahme.
-Wir dürfen uns darauf freuen, dass 20-25% einer Amtszeit auf Koalitionsverhandlungen 'verschwendet' werden.

Beide Gedanken gefallen mir nicht wirklich und ich frage mich (eigentlich euch!) ob nicht eine der beiden folgenden Varianten besser waere:
- Anstatt nur eine Zustimmung festzustellen, sollte bei der Wahl gefragt werden, wen man eben nicht im Bundestag sehen möchte. Um generell im Bundestag vertreten zu sein, müssen immer noch 5% der pro-Stimmen gemeistert werden, bei der konkreten Mandatsvergabe werden die Pro-Stimmen aber mit den Contra-Stimmen verrechnet.

- Anstatt den nur den Bundestag zu wählen, werden auch die Ministerposten von den Wählern bestimmt. Dadurch sind Koalitionsverhandlungen im Grunde hinfällig und der Bürger koennte eine feiner granulierte Wunschvorstellung der Politik kundgeben.

Was haltet ihr von den Ideen? Wo seht ihr die Probleme (und die gibt es unzweifelhaft)?

Re: Eine bessere Demokratie?

Verfasst: Di 28. Nov 2017, 13:48
von Maikel
Hans Wurst hat geschrieben:(28 Nov 2017, 13:04)Dadurch, dass mehr Parteien im Bundestag vertreten sind, als es früher der Fall war, ist es immer unwahrscheinlicher, dass klare Mehrheitsverhältnisse entstehen.
Interessanterweise hat es in Österreich schon viel öfter GroKos gegeben, obwohl dort nur wenige Parteien im Parlament sitzen.
Anstatt den nur den Bundestag zu wählen, werden auch die Ministerposten von den Wählern bestimmt. Dadurch sind Koalitionsverhandlungen im Grunde hinfällig und der Bürger koennte eine feiner granulierte Wunschvorstellung der Politik kundgeben.
Ich halte es für keine gute Idee, z.B. Herrn Lindner und Herrn Trittin durch Wahlen dazu zwingen zu wollen, in einem Kabinett zusammenarbeiten zu müssen.

Mal abgesehen davon, kann man durch Wahlen wohl nienanden dazu zwingen, einen Posten dauerhaft auszuüben.
Selbst wenn das möglich wäre, wäre das Arbeitsergebnis wohl nicht wünschenswert.

Re: Eine bessere Demokratie?

Verfasst: Di 28. Nov 2017, 14:01
von Skull
Ich stelle einfach mal die Frage was eine GroKo ist ?

Wenn eine Partei zwischen 15 und 25 Prozent
und eine andere zwischen 25 und 35 Prozent erhält,
was ist daran eine Grosse Koalition ? :?:

mfg

Re: Eine bessere Demokratie?

Verfasst: Di 28. Nov 2017, 15:58
von Hans Wurst
Maikel hat geschrieben:(28 Nov 2017, 13:48)

Interessanterweise hat es in Österreich schon viel öfter GroKos gegeben, obwohl dort nur wenige Parteien im Parlament sitzen.


Ich halte es für keine gute Idee, z.B. Herrn Lindner und Herrn Trittin durch Wahlen dazu zwingen zu wollen, in einem Kabinett zusammenarbeiten zu müssen.

Mal abgesehen davon, kann man durch Wahlen wohl nienanden dazu zwingen, einen Posten dauerhaft auszuüben.
Selbst wenn das möglich wäre, wäre das Arbeitsergebnis wohl nicht wünschenswert.
Das mit Österreich ist ein interessanter Punkt. Ich kenne mich aber mit dem Österreichischen Politiksystem nicht genügend aus um da irgendeine Schlussfolgerung draus zu ziehen, die sich auf D-Land übertragen liesse.

Bezüglich Lindner und Trittin: Ich kann mir meine Kollegen auch nicht aussuchen.... schoen wärs :)
Und sicherlich kann man niemanden zwingen einen Job zu machen. Aber wenn man einen Weggang mit einer Kündigungsfrist verbinden wuerde, haette man Vorlauf um Neuwahlen zu organisieren.
Skull hat geschrieben:Ich stelle einfach mal die Frage was eine GroKo ist ?

Wenn eine Partei zwischen 15 und 25 Prozent
und eine andere zwischen 25 und 35 Prozent erhält,
was ist daran eine Grosse Koalition ?
Naja es sind dennoch die beiden Parteien die am besten abgeschnitten haben.

Re: Eine bessere Demokratie?

Verfasst: Di 28. Nov 2017, 17:09
von Alpha Centauri
Das Wahlergebnis und das 6 Parteien Parlament zeigen jene Tatsache deutlich, die in fast allen anderen westlichen Demokratien zu beobachten ist (ob nun Brexit, Trump Wahl in den USA der starke Franc National, oder erstarkte Kommunisten in Frankreich oder ein Wilders in den Niederlanden) auch hierzulande ist man politisch total gespalten obwohl es ja ökonomisch ja gut läuft in Germany.

Gleichzeigt diese Ergebnis in gewissen sozialen Kreisen einen enormen.Frust und herbe Unzufriedenheit mit gegenwärtigen Status quo im Land (wie gesagt obwohl Ökonomen zahlen basiert stest predigen dem Land geht es gut), wie erklärt sich dieser Widerspruch?? Ich glaube alleine mit der Flüchtlings- und Migrationspolitik sicher nicht im Gegenteil dient sie doch ehrlicherweise gewissen Kreisen nur als Vorwand, um darunter liegende und tiefer reichende Konflikte, Ängste und Probleme zu überdecken.

Re: Eine bessere Demokratie?

Verfasst: Di 28. Nov 2017, 17:17
von Skull
Alpha Centauri hat geschrieben:(28 Nov 2017, 17:09)

Das Wahlergebnis und das 6 Parteien Parlament zeigen jene Tatsache deutlich, die in fast allen anderen westlichen Demokratien zu beobachten ist (ob nun Brexit, Trump Wahl in den USA der starke Franc National, oder erstarkte Kommunisten in Frankreich oder ein Wilders in den Niederlanden) auch hierzulande ist man politisch total gespalten obwohl es ja ökonomisch ja gut läuft in Germany.
Nö.

Ich sehe weder eine Spaltung, noch weniger eine totale Spaltung.
Zersplitterrung trifft es schon eher.

Eben gerade keine starren Blöcke, die sich gegenüberstehen,
sondern differenzierte Partikularinteressen. :)

Die MITTE lässt grüssen. :D

mfg

Re: Eine bessere Demokratie?

Verfasst: Di 28. Nov 2017, 18:29
von Cat with a whip
Skull hat geschrieben:(28 Nov 2017, 14:01)

Ich stelle einfach mal die Frage was eine GroKo ist ?

Wenn eine Partei zwischen 15 und 25 Prozent
und eine andere zwischen 25 und 35 Prozent erhält,
was ist daran eine Grosse Koalition ? :?:

mfg
Eine Koalition der 2 größten Parteien nennt man hierzulande "große Koalition". Gern geschehen.

Re: Eine bessere Demokratie?

Verfasst: Di 28. Nov 2017, 18:50
von Skull
Cat with a whip hat geschrieben:(28 Nov 2017, 18:29)

Eine Koalition der 2 größten Parteien nennt man hierzulande "große Koalition". Gern geschehen.
Komisch...ich habe noch nie gehört,

... das man in Badem-Württemberg von der regierenden GroKo spricht. :?:

In Sachsen nennt man dagegen die aktuelle Regierungskoalition ... GroKo. :D

mfg

Re: Eine bessere Demokratie?

Verfasst: Di 28. Nov 2017, 19:19
von Cat with a whip
Skull hat geschrieben:(28 Nov 2017, 18:50)

Komisch...ich habe noch nie gehört,

... das man in Badem-Württemberg von der regierenden GroKo spricht. :?:

In Sachsen nennt man dagegen die aktuelle Regierungskoalition ... GroKo. :D

mfg
Traditionell war es eben auch der Inbegriff für Schwarz-Rot.
Wie man sieht ist er nicht mehr eindeutig und es kann sein dass wenn in Zukunft die Volksparteien weiter schrumpfen er zunehmend aus dem Gebrauch kommt.