Wahlgrund: Protest

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Fadamo
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Fadamo »

Flat hat geschrieben:(30 Jun 2016, 14:49)

Moin,

ich habe nichts gegen Protestwahl, aber wenn, warum dann so oft Rechtspopulisten und Nazis?

Ich habe auch mal aus Protest gewählt, weil ich einfach nirgendwo anders meine Stimme geben konnte. Aber eben DIE PARTEI.

Inzwischen stehe ich allerdings auch inhaltlich hinter der PARTEI, bin also Überzeugungswähler.
Irgendwie sind auch Protestwähler Überzeugungswähler.
Sie sind davon überzeugt,dass die großen Parteien nicht mehr wählbar sind.
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Quatschki
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Quatschki »

Flat hat geschrieben:(30 Jun 2016, 14:49)
Inzwischen stehe ich allerdings auch inhaltlich hinter der PARTEI, bin also Überzeugungswähler.
Sonneborn ist mit seiner Art, die EU lächerlich zu machen und das System der "repräsentativen Demokratie" zu delegitimieren, für dieses doch noch viel destruktiver als irgendwelche Brexit-Leute?!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Flat
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Flat »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jun 2016, 20:08)

Sonneborn ist mit seiner Art, die EU lächerlich zu machen und das System der "repräsentativen Demokratie" zu delegitimieren, für dieses doch noch viel destruktiver als irgendwelche Brexit-Leute?!
Moin,

Du meinst, die Wahlaussage der PARTEI, im Falle eines Wahlsieges die 100 reichsten Deutschen umzunieten, war nicht ernst gemeint? :?:

Mist :mad2:
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Quatschki
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Quatschki »

Flat hat geschrieben:(01 Jul 2016, 07:33)

Moin,

Du meinst, die Wahlaussage der PARTEI, im Falle eines Wahlsieges die 100 reichsten Deutschen umzunieten, war nicht ernst gemeint? :?:

Mist :mad2:
Solange es Deutsche gibt, wird es auch immer hundert reichste Deutsche geben.
Unschwer zu erkennen, dass eine solche Forderung der "Partei" auf Völkermord hinausläuft!
Außerdem ist sie rassistisch
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Flat »

Quatschki hat geschrieben:(01 Jul 2016, 08:47)

Solange es Deutsche gibt, wird es auch immer hundert reichste Deutsche geben.
Unschwer zu erkennen, dass eine solche Forderung der "Partei" auf Völkermord hinausläuft!
Außerdem ist sie rassistisch
Moin,

jetzt mach mal nicht einen auf Mathematiker. Ihr Intellik..., ähh Intullek..., mmh Intrulak..., also Ihr Klugen kommt auch noch dran.
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HugoBettauer

Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von HugoBettauer »

Protest ist ein legitimer Grund, zur Wahl zu gehen. Man muss die aktuelle Protestoption aber zumindest ertragen können. Sonst ärgert man nachher vor allem sich selbst. Wenn die FDP oder Linke mal ein paar Jahre die Protestoption ist, ist das für viele Protestierer erträglicher als NPD, Schill, AfD oder Grüne
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Flat »

hafenwirt hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:06)

So stellte ich mir deswegen die Frage:
Weshalb wählen Menschen Protest?
Moin,

Protest wählt man, wenn die Unzufriedenheit einen gewissen Level überschreitet und es innerhalb des etablierten Parteienspektrums keine Partei zu geben scheint, die die eigenen Interessen zu vertreten scheint.

Die Unzufriedenheit muss meines Erachtens nicht (kann aber) in den Parteien begründet sein. Fremdenangst und eigene Versagens- und Minderwertigkeitskomplexe sind ja nicht von Parteien verursacht. Eigenes Versagen wird aber gern auch auf diese reflektiert.

Protestwahl muss aber nicht bei extremen Parteien landen. Irgendwie waren ja auch die Piraten durchaus Protest oder die damalige hamburger Statt Partei.

Eine Ausnahme ist für mich hier DIE PARTEI. Sie scheint eine Protestpartei zu sein, aber auf Grund ihrer enormen inhaltlichen Tiefe ist sie heute eher Programmpartei und sicher auf den Weg zur Volkspartei.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Teeernte »

HugoBettauer hat geschrieben:(09 Jul 2016, 17:12)

Protest ist ein legitimer Grund, zur Wahl zu gehen. Man muss die aktuelle Protestoption aber zumindest ertragen können. Sonst ärgert man nachher vor allem sich selbst. Wenn die FDP oder Linke mal ein paar Jahre die Protestoption ist, ist das für viele Protestierer erträglicher als NPD, Schill, AfD oder Grüne
Die anderen Parteien hattem mer schon...nur die Afd nich...

In wenigen Bundesländern haben einige Parteien eine große Mitgliederbasis - aus der Landespolitik geschöpft wird.

Es gibt jedoch Parteien - die wollen mit UNTER 1000 Parteimitgliedern ein Land (mit) regieren und die Richtung bestimmen..
Wie man das erreichen kann ? - man setzt auf "mobile Werbekommandos" mit breitenwirksamen "Einsätzen" - die gut in die Einheiz-medien passen.

Die Einen brennen dazu DIES und die anderen DAS ab.

Reagiert auch noch die Landesführung mit einer Politik FÜR Aktivisten - gegen das Volk - hat diese auch keine BASIS mehr und - was bleibt übrig ?

PROTEST zu wählen - damit der Politiker es in der Brieftasche merkt .
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Fadamo
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Fadamo »

hafenwirt hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:06)

Liebe Userinnen und User,

in diesem Forum wird in letzter Grund oft kolpotiert, die Menschen wählen aus Protestgründen. Dabei wird meist kurz einfach nur zusammengefasst:
Regierung ist schlecht = Krise = Menschen wählen automatisch Protest.

Dies würde letztendlich heißen, wenn die Regierung weiter schlimme Sachen tut, dann wird irgendwann jeder der 80 Millionen Protest wählen.

Mir erscheint das alles nicht ganz nachvollziehbar. Zumindest in meinem Umfeld, sowohl familiär (Arbeiter) als auch unter Freunden (Akademiker) ist man aus unterschiedlichsten Gründen nicht mit dem einverstanden, was die Regierung so tut. Dennoch habe ich von noch niemanden vernommen, man habe ja die ganze Zeit SPD/CDU/GRÜNE/Linkspartei, also das Establishment, gewählt, und jetzt bricht man mit dem Ganzen und wählt AfD/NPD aus Protest.

Auch ich bin nicht zufrieden mit der Regierung. Dennoch käme mir nie in den Sinn, AfD/NPD zu wählen.

So stellte ich mir deswegen die Frage:
Weshalb wählen Menschen Protest?
Welche Eigenschaften müssen diese BürgerInnen haben, wenn sie Protest wählen?
Braucht es eine ganz bestimmte Kombination von Eigenschaften?
Kann man diese Leute davon abhalten oder werden sie für immer Protest wählen?
Wie hoch schätzt ihr das Protestpotenzial ein? Schätze ich mich hier selbst falsch ein und jeder wählt irgendwann Protest?
Welche Option hat denn sonst ein Wähler,um die dauerregierenden parteien zu stürzen ?
Protestwahl ist legitim .
HugoBettauer

Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von HugoBettauer »

Teeernte hat geschrieben:(10 Jul 2016, 14:50)

Die anderen Parteien hattem mer schon...nur die Afd nich...
Wirklich? Ist die AfD nicht nur zeitgemäße Neuinterpretation von DRP, DVU, REP, ProDM, BfB und Schill?
Es gibt jedoch Parteien - die wollen mit UNTER 1000 Parteimitgliedern ein Land (mit) regieren und die Richtung bestimmen..
Als Die Grünen erstmalig in einige Ostlandtage kamen, hatten sie in einigen dieser Länder unter 300 Mitglieder. Gerechterweise flogen sie raus und kamen lange nicht wieder, bis die SPD total verkackte.

Wie man das erreichen kann ? - man setzt auf "mobile Werbekommandos" mit breitenwirksamen "Einsätzen" - die gut in die Einheiz-medien passen.
Das macht auch die AfD.
PROTEST zu wählen - damit der Politiker es in der Brieftasche merkt .
Das nun gerade nicht. Das Einkommen des einzelnen Politikers ist ziemlich unabhängig davon, ob die aktuelle fickdich-Partei der Saison gerade 3 oder 13 Prozente macht.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Teeernte »

HugoBettauer hat geschrieben:(10 Jul 2016, 20:37)

Wirklich? Ist die AfD nicht nur zeitgemäße Neuinterpretation von DRP, DVU, REP, ProDM, BfB und Schill?


Als Die Grünen erstmalig in einige Ostlandtage kamen, hatten sie in einigen dieser Länder unter 300 Mitglieder. Gerechterweise flogen sie raus und kamen lange nicht wieder, bis die SPD total verkackte.



Das macht auch die AfD.


Das nun gerade nicht. Das Einkommen des einzelnen Politikers ist ziemlich unabhängig davon, ob die aktuelle fickdich-Partei der Saison gerade 3 oder 13 Prozente macht.

Meinen "Bauern" hier vor Ort ist es relativ WURST - wer die Protestpartei stellt. ....was die machen ...wofür und wogegen die Partei ist - Hauptsache der Kandidat ist zum "Anfassen" und stellt auch mal nen Kasten Bier..... und die GEFAHR einer Koalition mit SPD und CDU ist Null....mit Grün NULL NULL.

Der Politiker will MACHT - und hat ZUSATZEINKÜNFTE ....die er ohne "Mandat" nicht hat.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von HugoBettauer »

Hoffentlich vertun die sich nicht mal.

Der Politiker bekommt auch auf der Strafbank Zusatzeinkünfte, wenn er was taugt. Also, falls er zumindest eine Chance hat, in der A-Mannschaft wen zu kennen, der ihm gründlich zuhört.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Flat »

Fadamo hat geschrieben:(10 Jul 2016, 15:47)

Welche Option hat denn sonst ein Wähler,um die dauerregierenden parteien zu stürzen ?
Protestwahl ist legitim .
Moin,

stürzen bedeutet, dass die Protestpartei danach am Ruder ist.

Und Protest reicht für eine Regierung nun Mal nicht, insbesondere mit den Typen in rechtspopulistischen Protestparteien.

Darin liegt das Problem.

Diese sind nicht mal koalitionsfähig, was zu großen Koalitionen führt, die auch nicht gerade demokratiefördernd sind.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Flat »

Moin,

Großbritannien bekommt ja gerade die Rechnung für eine erfolgreiche Protestwahl. Die Populisten setzen sich gerade ab und der Protestwähler bekommt die Rechnung mit Kürzung der Sozialleistungen und mehr Steuern. Und das ist erst der Anfang.
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Fadamo
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Fadamo »

Flat hat geschrieben:(11 Jul 2016, 07:16)

Moin,

Großbritannien bekommt ja gerade die Rechnung für eine erfolgreiche Protestwahl. Die Populisten setzen sich gerade ab und der Protestwähler bekommt die Rechnung mit Kürzung der Sozialleistungen und mehr Steuern. Und das ist erst der Anfang.
Ist auch ein zeichen,das wahlen nix ändern.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Texas41 »

Flat hat geschrieben:(11 Jul 2016, 07:16)

Moin,

Großbritannien bekommt ja gerade die Rechnung für eine erfolgreiche Protestwahl. Die Populisten setzen sich gerade ab und der Protestwähler bekommt die Rechnung mit Kürzung der Sozialleistungen und mehr Steuern. Und das ist erst der Anfang.
Mit solchen Äußerungen sollte man öußerst vorsichtig sein. Wie gut oder schlecht der Brexit für GB ist wird sich erst noch zeigen und ich denke, daß da viele Schwarzmaler aus dem Staunen nicht mehr rauskommen werden. Um zum Thema zu kommen:

Warum die Leute Protest wählen? Es ist doch ziemlich simpel! Wir hatten doch in den letzten 30 Jahren alle möglichen Konstellationen als Regierung. Aber es wurde nicht besser egal ob schwarz/gelb, rot/grün oder Groko. Demzufolge gibt es nur 2 Möglichkeiten: Protest wählen oder überhaupt nicht mehr.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Flat »

Texas41 hat geschrieben:(20 Jul 2016, 10:19)
Aber es wurde nicht besser
Moin,

was wurde nicht besser?
_______
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Texas41 »

Flat hat geschrieben:(20 Jul 2016, 10:25)

Moin,

was wurde nicht besser?
Die wirklichen Probleme wurden nicht angepackt, Wahlversprechen wurden nach Wahlen gebrochen oder nur zum Teil umgesetzt usw. Wo bleibt eine Rentenreform, wo die vor zig Jahren versprochene Steuerreform. Was wird gegen das exorbitant steigende Altersarmutsrisiko getan. Der Mindestlohn kam auch satte 20 Jahre zu spät. Man könnte noch ne Weile so weiter machen.... Aber es ist ja wichtiger sich um Flüchtlinge zu kümmern oder in Griechenland sinnlos Steuergelder zu verpulvern.^^
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Realist2014 »

Texas41 hat geschrieben:(20 Jul 2016, 12:46)

Die wirklichen Probleme wurden nicht angepackt, Wahlversprechen wurden nach Wahlen gebrochen oder nur zum Teil umgesetzt usw. Wo bleibt eine Rentenreform, wo die vor zig Jahren versprochene Steuerreform. Was wird gegen das exorbitant steigende Altersarmutsrisiko getan. Der Mindestlohn kam auch satte 20 Jahre zu spät. Man könnte noch ne Weile so weiter machen.... Aber es ist ja wichtiger sich um Flüchtlinge zu kümmern oder in Griechenland sinnlos Steuergelder zu verpulvern.^^

welche Rentenform?

Und welche Steuerreform?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Fadamo »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Jul 2016, 19:19)



Und welche Steuerreform?


Die steuerreform auf dem bierdeckel. :D
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Realist2014 »

Fadamo hat geschrieben:(20 Jul 2016, 19:35)

Die steuerreform auf dem bierdeckel. :D

geht nicht

weil einfach UND gerecht nicht gleichzeitig geht...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von HugoBettauer »

Texas41 hat geschrieben:(20 Jul 2016, 12:46)

Die wirklichen Probleme wurden nicht angepackt, Wahlversprechen wurden nach Wahlen gebrochen oder nur zum Teil umgesetzt usw. Wo bleibt eine Rentenreform, wo die vor zig Jahren versprochene Steuerreform. Was wird gegen das exorbitant steigende Altersarmutsrisiko getan. Der Mindestlohn kam auch satte 20 Jahre zu spät. Man könnte noch ne Weile so weiter machen.... Aber es ist ja wichtiger sich um Flüchtlinge zu kümmern oder in Griechenland sinnlos Steuergelder zu verpulvern.^^
Wo es sonst im Leben ganz normal Armut gibt, ist auch Altersarmut kein besonderes Thema.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Fadamo »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Jul 2016, 19:39)

geht nicht

weil einfach UND gerecht nicht gleichzeitig geht...

Nur gut das der merz aus der politik weg ist.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Texas41.
Das ist das Problem:
  • es werden Wahlaussagen (wo jede Politiker gerne Aussagen trifft ... er will ja gewählt werden, ...), derart ernstgenommen, wobei dies zwar Versprechen sind, aber erstmal nur Versprechen, zu versuchen, sich für dieses oder jenes stark zu machen - also:
    • Absichtserklärungen!
    Nun bekommt aber eine Partei selten soviel Stimmenanteile, daß sie alleine regieren darf. Also wird sie sich mindestens einen Koalitionspartner suchen dürfen. Eine andere Partei heißt aber auch:
    • andere Interressen!
    Also wird es wohl selten etwas mit der hundertprozentigen Umsetzung der Versprechen dieser oder jener Partei. Vielleicht ist sie sogar Juniorpartner in einer Regierung?
    Diese Wahl-Versprechen werden vom Wähler aber so überbewertet, daß erstens der Wähler enttäuscht ist, wenn die "versprochenen" Geschenke nicht eintreffen und zweitens: diese oder wird jene Partei wird aus gleichem Grunde abgestraft - wenn sie 'ihre' Ziele nicht zu hundertprozent durchsetzen kann.
Unabhängig, ob und wann und welche Wahlversprechen ... aus welchem Grund getanund nicht eingehalten wurden - die Menschen vergeßen sehr schnell (das liegt nicht unbedingt am Alter), aber mit der Aussage: "... exorbitant steigende Altersarmutsrisiko" wäre ich vorsichtig. Es hat zwar eine Untersuchung dazu gegeben - STIMMT, aber diese dürfte nicht unbedingt sehr realistisch sein.
  • Thema: glaube nur einer Statistik, die Du selber gefäscht hast.
Denn es ist ja so, daß niemand weiß, wie sich die Löhne entwickeln ... oder die Preise ... die Mieten. Und die Renten entwickeln sich inetwa anhand der Löhne. Vielleicht entschließen sich ja auch vermehrt einige unserer Zeitgenossen Eigentum zu erwerben ... oder es wird ihnen vererbt. oder, oder, oder. Zudem ist es ja auch nicht mehr wie früher, daß nur einer für das Einkommen der Familie sorgt!?! Zwei Einkommen, heißt auch: zwei Renten ... ohne Kinder!
Fazit:
  • Es stecken also soviele Unsicherheitsfaktoren in diesem Thema, die die eventuelle Altersarmut beeinflußen können ... und eventuell werden, daß ich dies weitgehend für Panikmache halte.
À propos - hast Du's verpaßt:
  • die Rente für Rentner, deren niedrige Altersrente unter derzeit: 391 Euro liegt, werden auf angehoben - sie werden also wie ALG-II-Bezieher behandet, deren Lohn ja auch "aufgestockt" wird, wenn dieser nicht zum Leben ausreicht.
    Dies nennt sich dann:
    • Lebensleistungsrente!
    Die Lebensleistungsrente setzt voraus:
    1. 30 Jahre lang Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt
      und
    2. mindestens 40 Versicherungsjahre Betragen.
      Ab dem Jahr 2018: 35 Beitragsjahre und 45 Versicherungsjahre.
Nebenbei:
  • was ist denn mit denen, die entweder
    • zwar 41 (oder ab 2018: 46) Versicherungsjahre nachweisen können, aber nur 29 (oder 34) Beitragsjahre
      oder
    • 31 (oder 36) Beitragsjahre, aber nur 39 (oder 44) Versicherungsjahre.
    Beide Gruppen würden letztendlich von der Lebensleistungsrente nicht profitieren - weil sie nicht gleichzeitig beide Vorraussetzungen erfüllen. Die nächste Diskussion kann ich mir jetzt schon lebhaft vorstellen.
    • (aber das nur am Rande.)
Dies aber nun mit der Griechenland-Hilfe oder der Flüchtlinghilfe zu verknüfen, ... die Saat der NPD oder der AfD scheint tatsächlich aufgegangen zu sein - Glückwunsch!!!
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von jorikke »

HugoBettauer hat geschrieben:(20 Jul 2016, 19:40)

Wo es sonst im Leben ganz normal Armut gibt, ist auch Altersarmut kein besonderes Thema.
Ich weiß nicht ob man das so lapidar feststellen kann. Armut liegt oft an der Person selber. ( Ich wollte den Begriff "selbstverschuldet" vermeiden. )
Es macht mir zwar kein Vergnügen solche Menschen zu kennen oder auch nur zu sehen. Es berührt mich emotional aber wenig. Arme "Alte" sind ein ganz anderes Thema. Das geht mir nahe. Deshalb bin ich da für vergeben (die Scheiße, die sie wahrscheinlich gebaut haben ) und sponsern. In Form einer ganz klein wenig über dem Äquivalenzprinzip liegenden Rente. So´n Hunni in etwa.
...und nicht aus der Rentenkasse.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Realist2014 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(20 Jul 2016, 20:34)


[/list]À propos - hast Du's verpaßt:
  • die Rente für Rentner, deren niedrige Altersrente unter derzeit: 391 Euro liegt, werden auf angehoben - sie werden also wie ALG-II-Bezieher behandet, deren Lohn ja auch "aufgestockt" wird, wenn dieser nicht zum Leben ausreicht.
    Dies nennt sich dann:
    • Lebensleistungsrente!
    Die Lebensleistungsrente setzt voraus:
    1. 30 Jahre lang Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt
      und
    2. mindestens 40 Versicherungsjahre Betragen.
      Ab dem Jahr 2018: 35 Beitragsjahre und 45 Versicherungsjahre.
da schaust du wohl in die (mögliche) Zukunft....

aktuell bedeutet Aufstockung = "Grundsicherung im Alter"

die "Lebensleistungsrente" gibt es noch nicht...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von HugoBettauer »

jorikke hat geschrieben:(20 Jul 2016, 21:13)

Ich weiß nicht ob man das so lapidar feststellen kann.
Ich habe den Satz nicht angebracht, um es mir besonders einfach zu machen. Altersarmut in ihren typischen Formen geht meistens damit einher, dass auch vorher im Leben schon der Reichtum nicht zu üppig vorhanden war. Es gibt da Ausnahmen, Schicksalsschläge, politische Wenden usw. Das heißt nicht, dass mir diese Leute egal sind.
Armut liegt oft an der Person selber. ( Ich wollte den Begriff "selbstverschuldet" vermeiden. )
Es macht mir zwar kein Vergnügen solche Menschen zu kennen oder auch nur zu sehen. Es berührt mich emotional aber wenig. Arme "Alte" sind ein ganz anderes Thema. Das geht mir nahe. Deshalb bin ich da für vergeben (die Scheiße, die sie wahrscheinlich gebaut haben ) und sponsern. In Form einer ganz klein wenig über dem Äquivalenzprinzip liegenden Rente. So´n Hunni in etwa.
...und nicht aus der Rentenkasse.
Da bin ich ganz bei dir. Alte Menschen, die kein ausreichendes Einkommen (zB Rente oder Kapitalerträge) erzielen, müssen angemessen versorgt werden. Nicht aus der Rentenkasse (allenfalls anteilig entsprechend der rechnerischen Anwartschaft). Ob das am Ende Rente heißt, darum geht es mir nicht. Über Namen zu streiten, ist wenig ergiebig.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von jorikke »

HugoBettauer hat geschrieben:(20 Jul 2016, 21:21)

Ich habe den Satz nicht angebracht, um es mir besonders einfach zu machen. Altersarmut in ihren typischen Formen geht meistens damit einher, dass auch vorher im Leben schon der Reichtum nicht zu üppig vorhanden war. Es gibt da Ausnahmen, Schicksalsschläge, politische Wenden usw. Das heißt nicht, dass mir diese Leute egal sind.



Da bin ich ganz bei dir. Alte Menschen, die kein ausreichendes Einkommen (zB Rente oder Kapitalerträge) erzielen, müssen angemessen versorgt werden. Nicht aus der Rentenkasse (allenfalls anteilig entsprechend der rechnerischen Anwartschaft). Ob das am Ende Rente heißt, darum geht es mir nicht. Über Namen zu streiten, ist wenig ergiebig.
:thumbup:
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Realist2014.
Realist2014 hat geschrieben:da schaust du wohl in die (mögliche) Zukunft....

aktuell bedeutet Aufstockung = "Grundsicherung im Alter"

die "Lebensleistungsrente" gibt es noch nicht...
Ok, falsch ausgedrückt, aber es ist sehr wahrscheinlich, daß diese 2017 kommt. Und die Fragen bleiben trotzdem.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Texas41 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(20 Jul 2016, 20:34)

Hallo Texas41.
Das ist das Problem:
  • es werden Wahlaussagen (wo jede Politiker gerne Aussagen trifft ... er will ja gewählt werden, ...), derart ernstgenommen, wobei dies zwar Versprechen sind, aber erstmal nur Versprechen, zu versuchen, sich für dieses oder jenes stark zu machen - also:
    • Absichtserklärungen!
    Nun bekommt aber eine Partei selten soviel Stimmenanteile, daß sie alleine regieren darf. Also wird sie sich mindestens einen Koalitionspartner suchen dürfen. Eine andere Partei heißt aber auch:
    • andere Interressen!
    Also wird es wohl selten etwas mit der hundertprozentigen Umsetzung der Versprechen dieser oder jener Partei. Vielleicht ist sie sogar Juniorpartner in einer Regierung?
    Diese Wahl-Versprechen werden vom Wähler aber so überbewertet, daß erstens der Wähler enttäuscht ist, wenn die "versprochenen" Geschenke nicht eintreffen und zweitens: diese oder wird jene Partei wird aus gleichem Grunde abgestraft - wenn sie 'ihre' Ziele nicht zu hundertprozent durchsetzen kann.
Unabhängig, ob und wann und welche Wahlversprechen ... aus welchem Grund getanund nicht eingehalten wurden - die Menschen vergeßen sehr schnell (das liegt nicht unbedingt am Alter), aber mit der Aussage: "... exorbitant steigende Altersarmutsrisiko" wäre ich vorsichtig. Es hat zwar eine Untersuchung dazu gegeben - STIMMT, aber diese dürfte nicht unbedingt sehr realistisch sein.
  • Thema: glaube nur einer Statistik, die Du selber gefäscht hast.
1. Wahlversprechen

Das ist die Krux an der ganzen Sache. Man kann den Wahlversprechen nicht trauen, weil es im nachhinein immer irgendwelche Gründe gibt, warum man sie nicht halten kann. Entweder ist die Finanzlage schlechter als erwartet oder aber man mußte in den Koalitionsverhandlungen Abstriche machen. Und eben weil ich weiß, daß ich auf die Versprechen (parteiunabhängig) nix geben kann, bin ich von 1998 bis zur diesjährigen Landtagswahl nicht wählen gegangen. Abgesehen davon habe ich ein großes Problem, was mit den sprudelnden Steuereinnahmen getan wird. Stichworte Bankenrettung, Griechenland, Flüchtlinge. Da sind sich ja die etablierten Parteien alle einig also bleibt nur die Wahl zwischen Nichtwählertum und Protest.

2. Altersarmut

Das ist hier zwar nicht der richtige Thread, aber nur kurz: sicher war der Mindestlohn ein wichtiger Schritt gegen die Altersarmut. Das allein reicht jedoch nicht aus! Was wird denn vom Staat gegen die Überalterung der Gesellschaft getan? Was tut man (wirksam!) zur Erhöhung der Geburtenrate, die extrem wichtig wäre um die bestehenden Sozialsysteme zukünftig weiterhin zu finanzieren? Mehr als Erhöhung des Renteneintrittsalters und "10 Cent" mehr Kindergeld ist doch bisher nicht gemacht worden. :rolleyes:
HugoBettauer

Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von HugoBettauer »

Die Frage des Kinderkriegens ist Privatsache und in die Frage des Ablebens der älteren Generation sollte die Politik auch nicht beschleunigend eingreifen. Steuern kann man das Durchschnittsalter der Gesellschaft am Direktesten durch Zustrom junger Menschen von außen. Wahlwerbung ist letztlich unverbindlich, man wählt Personen in Entscheidungspositionen und die nutzen diese dann nach bestem Gewissen.
Texas41
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Texas41 »

HugoBettauer hat geschrieben:(21 Jul 2016, 09:21)

Die Frage des Kinderkriegens ist Privatsache und in die Frage des Ablebens der älteren Generation sollte die Politik auch nicht beschleunigend eingreifen. Steuern kann man das Durchschnittsalter der Gesellschaft am Direktesten durch Zustrom junger Menschen von außen. Wahlwerbung ist letztlich unverbindlich, man wählt Personen in Entscheidungspositionen und die nutzen diese dann nach bestem Gewissen.
Natürlich ist Kinder kriegen Privatsache und ich kann auch jeden verstehen, der dies aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ablehnt. Es gibt aber auch viele, die Kinder (oder mehr Kinder als eins) bekommen würden, wenn es die Gegebenheiten zulassen oder unterstützen würden und genau DAS kann ich als Staat tun wenn ich der Meinung bin, daß wir mehr Nachwuchs brauchen.
HugoBettauer

Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von HugoBettauer »

Texas41 hat geschrieben:(21 Jul 2016, 11:31)

Natürlich ist Kinder kriegen Privatsache und ich kann auch jeden verstehen, der dies aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ablehnt. Es gibt aber auch viele, die Kinder (oder mehr Kinder als eins) bekommen würden, wenn es die Gegebenheiten zulassen oder unterstützen würden und genau DAS kann ich als Staat tun wenn ich der Meinung bin, daß wir mehr Nachwuchs brauchen.
Ich halte es für sehr gefährlich, staatlich Anreizsysteme aufzuziehen, bei denen Kinderkriegen eine Art Erwerbsmodell wird.
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Der Neandertaler
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Texas41.
Texas41 hat geschrieben:Man kann den Wahlversprechen nicht trauen, weil es im nachhinein immer irgendwelche Gründe gibt, warum man sie nicht halten kann. Entweder ist die Finanzlage schlechter als erwartet oder aber man mußte in den Koalitionsverhandlungen Abstriche machen. Und eben weil ich weiß, daß ich auf die Versprechen (parteiunabhängig) nix geben kann, bin ich von 1998 bis zur diesjährigen Landtagswahl nicht wählen gegangen. Abgesehen davon habe ich ein großes Problem, was mit den sprudelnden Steuereinnahmen getan wird. Stichworte Bankenrettung, Griechenland, Flüchtlinge. Da sind sich ja die etablierten Parteien alle einig also bleibt nur die Wahl zwischen Nichtwählertum und Protest.
Einzig allein kann und darf man Aussagen, die in Bundestags- und Bundesrats- oder Landtagsdebatten und im entsprechenden Stadtrat gemacht werden, ... denen darf man trauen, weil diese ehrlich sind ... sein müssen. Aber Wahlaussagen werde ich nie trauen - siehe BREXIT-Aussagen des Boris Johnson und Nigel Farage.

Thema "sprudelnde Steuereinnahmen" und "Bankenrettung, Griechenland, Flüchtlinge":
  • Weil dies immer alles gerne miteinander verknüpft wird (und weil damit ein Grund für eine Verhinderung einer "versprochene Steuersenkung" suggeriert wird), ... glaubst Du im Ernst, diese "versprochene Steuersenkung" wäre gekommen, wenn diese "Bankenrettung, Griechenland, Flüchtlinge" nicht gewesen wäre? Im Ernst?
    Das glaubst Du doch wirklich nicht, oder? Das Geld dieser "sprudelnde Steuereinnahmen" hätte Herr Schäuble doch eher für seine "Schwarze Null" genommen. Also, dies anzunehmen, ist in meine Augen und Ohren doch sehr naiv.
Nebenbei: das Thema Altersarmut habe nicht ich angeschnitten!
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Texas41 »

HugoBettauer hat geschrieben:(21 Jul 2016, 11:35)

Ich halte es für sehr gefährlich, staatlich Anreizsysteme aufzuziehen, bei denen Kinderkriegen eine Art Erwerbsmodell wird.
Es geht nicht darum, daß als Erwerbmodelle zu unterstützen. Wenn in einem Staat eine Kita mittags schließt oder nach 18 Uhr nix mehr geht, so daß nicht beide Elternteile voll erwerbsfähig sein können, muß man sich nicht wundern wenn Leute nur ein oder kein Kind bekommen, auch wenn sie vielleicht mehr wollten. Gleiches gilt für die Inflation an befristeten Arbeitsverhältnissen. Welche Frau plant ernsthaft ein Kind, wenn Sie sicher weiß, daß sie in ein oder 2 Jahren wieder auf Jobsuche sein wird.
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von pikant »

Texas41 hat geschrieben:(21 Jul 2016, 12:00)

Es geht nicht darum, daß als Erwerbmodelle zu unterstützen. Wenn in einem Staat eine Kita mittags schließt oder nach 18 Uhr nix mehr geht, so daß nicht beide Elternteile voll erwerbsfähig sein können, muß man sich nicht wundern wenn Leute nur ein oder kein Kind bekommen, auch wenn sie vielleicht mehr wollten..
dem stimme ich zu - mehr Kitas, laengere Oeffnungszeiten und keine Anreize fuer zu Hause zu bleiben um nicht zu arbeiten.
HugoBettauer

Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von HugoBettauer »

Texas41 hat geschrieben:(21 Jul 2016, 12:00)

Es geht nicht darum, daß als Erwerbmodelle zu unterstützen. Wenn in einem Staat eine Kita mittags schließt oder nach 18 Uhr nix mehr geht, so daß nicht beide Elternteile voll erwerbsfähig sein können, muß man sich nicht wundern wenn Leute nur ein oder kein Kind bekommen, auch wenn sie vielleicht mehr wollten. Gleiches gilt für die Inflation an befristeten Arbeitsverhältnissen. Welche Frau plant ernsthaft ein Kind, wenn Sie sicher weiß, daß sie in ein oder 2 Jahren wieder auf Jobsuche sein wird.
Das ist aber die berufliche Realität heute. Auch feste Anstellungen sind oft nur einige Jahre. Viele kitas bieten 9 bis 10 stunden an.
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Flat
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Flat »

pikant hat geschrieben:(21 Jul 2016, 12:20)

dem stimme ich zu - mehr Kitas, laengere Oeffnungszeiten und keine Anreize fuer zu Hause zu bleiben um nicht zu arbeiten.
Moin,

dazu sollten Kitas generell für Eltern gebührenfrei sein oder die Gebühren erst ab einem sehr hohen Einkommen beginnen.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von firlefanz11 »

HugoBettauer hat geschrieben:(21 Jul 2016, 11:35)
Ich halte es für sehr gefährlich, staatlich Anreizsysteme aufzuziehen, bei denen Kinderkriegen eine Art Erwerbsmodell wird.
Richtig. Weil dann die Unterschicht u. die Zuwanderer gern NOCH mehr Kinder machen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von Texas41 »

HugoBettauer hat geschrieben:(21 Jul 2016, 12:22)

Viele kitas bieten 9 bis 10 stunden an.
Heute sieht es etwas besser aus als noch vor ein paar Jahren! Ich kenne mehrere Paare, die aufgrund der Kinderbetreuung wieder zurück in den Osten gezogen sind bzw. es überlegt haben weil die Kinderbetreuung hier besser war und vor allem eben beide Elternteile Vollzeit arbeiten konnten.
HugoBettauer

Re: Wahlgrund: Protest

Beitrag von HugoBettauer »

Texas41 hat geschrieben:(21 Jul 2016, 14:39)

Heute sieht es etwas besser aus als noch vor ein paar Jahren! Ich kenne mehrere Paare, die aufgrund der Kinderbetreuung wieder zurück in den Osten gezogen sind bzw. es überlegt haben weil die Kinderbetreuung hier besser war und vor allem eben beide Elternteile Vollzeit arbeiten konnten.
Das gibt viele gute Gründe, warum Paare mit Kindern überlegen, in ihr Heimatgebiet zurückzuziehen - oder auch nicht, je nach der Lage. Die gut ausgebauten Kindereinrichtungen sind - wenn man sie erst mal renoviert hat - ein gutes Erbe der DDR.
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