Max73 » So 16. Jun 2013, 12:07 hat geschrieben:
Die Hartzer gehören nicht signifikant zum Wähler der Linken.
Die Linke wird vor allem von Männern mittleren und gehobenen Berufsstatus' gewählt.
Das sollten Sie eigentlich wissen und nicht auf die Propaganda anderer hereinfallen.
Ein bisschen Bildung schadet nie.
Öhm, nein. Die Linke inszeniert sich nicht grundlos in erster Linie als eine Partei der Arbeitslosen (nicht verwechseln mit Arbeitern) und sonstiger Randgruppen, die man meint entdeckt zu haben, ohne die Stammwähler verschreckt zu haben. Phrasen müssen da möglichst kurz und einfach verständlich sein. Das alleine schließt natürlich eine hier genannte Koalition nicht aus. Das Problem ist aber: Die Linken wollen nicht regieren. Und das ist verständlich, wo man -- gerade als kleinster Koalitionspartner -- Kompromisse eingehen müßte, was wiederum die Wähler verschrecken würde. Als Daueroppositionspartei hat man es da bequemer. Da kann man auch, wie nun beschlossen, die wenigsten Staatseinnahmen und meisten -ausgaben fordern. Mit Konflikten im Ausland muß man sich auch nicht beschäftigen und keine Verantwortung nehmen. Wir erinnern uns, als die PDS damals heftig Beifall klatschte bei Schröders ISAF-Rede, aber dann lieber, als sich abzeichnete, daß bereits eine Mehrheit zustande kommt, geschlossen ihren Mitgliedern vorschrieb, im BT abzulehnen. So kann man bequem über Jahre und Jahrzehnte "Wir sind die einzigen, die pipapo machten". Prinzipiell ist ja auch festzustellen, daß sich die Linkspartei lieber mit anderen Parteien als mit Regierung und Tagespolitik beschäftigt. Da war der letzte Partei wieder ein schönes Beispiel, wo von Kriegskrediten bis Agenda 2010 alles nochmal ausgepackt wurde zur Erheiterung der Anwesenden.
Wo soll da ein Regierungswille erkennbar sein, wenn man sich so rhetorische Meisterwerke wie "Ohne uns könnte niemand 'sozial' auch nur buchstabieren" ausdenkt und sich damit begnügt? Da hilft auch kein "Wir wollen auch mitgestalten, aber dann müssen sich alle so ändern, wie wir's als kleinste Partei für richtig halten [...] Kuckt, Wähler! Wir wollten, aber die anderen nicht! Mimimimi!". Von den ständigen Streitereien der Flügel, die eine Koalition ebenfalls auf wackelige Beine stellt, spreche ich erst gar nicht. Wer darauf reinfällt, bitte, jeder kann sein Kreuz machen, wo er's für richtig für sich hält. Daraus aber auf Bildung zu schließen, wäre recht naiv. Mag sein, daß die Partei mit den ältesten Wählern ein paar gebildete Rentner in ihren Reihen hat, die in erster Linie an sich statt an andere Generationen denken, aber das war's dann auch. Generell findet man Menschen mit höherer Bildung bei Parteien wie FDP und Grüne. Linke sind vor allem verängstigt:
http://www.psychologie-heute.de/news/ge ... ed553921f1
Was ja nicht schlimm ist. All die genannten Wählergruppen gehören zur Gesellschaft und folglich ist es doch hervorragend, wenn sie Parteien vorfinden, die ihre Interessen vertreten. Und wer lieber zickige Personenkriege führt statt Verantwortung zu übernehmen, nun, dann ist das halt so.