Laschet oder Söder

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Wer sollte Kanzlerkandidat der Union werden?

Armin Laschet
23
25%
Markus Söder
45
48%
Ist mir egal
25
27%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 93
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JJazzGold
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(18 Apr 2021, 09:17)

Also Söder ist ein Dampfschwätzer ... "ein HOPPLA jetzt komm ICH" Politiker und ist damit einem Schröder nicht unähnlich.
Wenn die CDU sich wirklich auf Söder einlässt, dann wird sie den Weg der SPD gehen :(
Wobei " :( " gar nicht sooooo schlimm wäre ... zumindest nicht aus meiner Position zu diesem Verein heraus :p
Ein Projekt in der Größenordnung "Hartz Reform" würde Söder nie andenken, geschweige denn auf den Weg bringen. Söder ist ein Mann der konformen Mittelmäßigkeit, kein Reformer. Insofern wären es, gesetzt Söder wird Kanzlerkandidat und die wilde Hoffnung, Umfrageergebnisse entsprächen Wahlergebnissen, mindestens vier Söder Jahre ohne jeglichen und dringend benötigten Reformansatz auf diversen Gebieten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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sünnerklaas
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Apr 2021, 11:23)

Das Fehlen dieser Attribute habe ich bisher nur bei den Grünen erlebt.
Bedauerlich, wie sehr sich die Konservativen zwischenzeitlich anscheinend den Grünen angepasst haben, dass Söder mit ihnen ein so einfaches Spiel hat.
Nein, die haben sich nicht den Grünen angepasst - das war in der UNION schon immer so. Sonst hätten Adenauer, Kohl und Merkel nicht so ein leichtes Spiel gehabt. Angela Merkel hat nach des Spendenaffäre rund um den Kohl'schen Bimbes den Laden einfach übernommen. Ein Artikel in der FAZ hat ausgereicht. Einen nennenswerten Widerstand gab es nicht, obwohl Kohl ja zuvor noch göttergleicher Ehrenvorsitzender auf dem ganz hohen Denkmalssockel war.
Nach Adenauers Abgang gab es in der CDU auch nur Kackopohonie: Erhard als schwacher Vorsitzender, Kiesinger und Barzel waren es letztendlich auch. Kohl hat dann zugegriffen und die Partei auf sich als quasi alleiniger Vorsitzender zugeschnitten. Renitente Leute, wie Lothar Späth, Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler wurden von Kohl nachhaltig so politisch entsorgt, dass sie in der Parteiorganisation CDU keine Rolle gespielt haben; Strauß wurde von Kohl politisch aufs bayerische Abstellgleis geschoben - zum Schluß mit einer für alle sichtbaren Demütigung. Das hat Wirkung gezeigt in der Partei. Aufgemuckt hat da keiner. Bei Kohl und Adenauer war es sogar so, dass sie zwar als Kanzler gegangen wurden - aber dahinter steckte nicht die eigene Partei. Adenauers Rückzug aus dem Kanzleramt wurde vom Koalitionspartner erzwungen, Kohl wurde abgewählt.
Nein - Rückgrat haben nur sehr wenige in der CDU. Das liegt an der grundsätzlichen Einstellung der Parteimitglieder. Der Kanzler und Parteivorsitzende ist das Programm. Ist da niemand zu Hause, der die Herde führt, gibt es politische Desorientierung und Kackophonie. Man weiß dann nicht mehr, wer man ist.
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aleph
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von aleph »

Moses hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:31)

Also mein Blick auf Söder hat sich in den letzten Jahren sehr verändert und das, wegen einer Entwicklung, die der heutigen sehr ähnlich ist.

Söder war in den Jahren des MP Seehofer der Störenfried aus dem Norden. Er hat immer versucht den Eindruck zu erwecken, er kann MP und er kann das besser als Seehofer. Ich hab das nicht geglaubt, mich hat das Störfeuer der Selbstdarstellung dieses Franken einfach nur angekotzt.
Jetzt ist er MP und siehe da, er kann es - er kann es an vielen Stellen tatsächlich besser als Seehofer.
Söder führt die schwarz-orangene Koalition wie eine CSU-Alleinregierung. Söder macht das, was die CSU in Bayern über Jahrzehnte so stark gemacht hat. Es war Tradition in Bayern, dass die CSU die Teile der Ideen anderer Parteien für sich vereinnahmte, die von der Mehrheit im Land mitgetragen wurden - mit dieser Strategie wurden andere Parteien ausgehöhlt und überflüssig gemacht. Die SPD hat man in Bayern genau damit an den Rand, oder in die Kommunalpolitik gedrängt. Söder spielt dieses Spielchen jetzt mit den Grünen und das hoffentlich auch erfolgreich.

Heute ist er der Störenfried aus dem Süden - - - wenn er sich als Kanzler - überraschender Weise - genauso gut macht wie er das als MP tut, gerne.

Mir persönlich würde eine Kandidatur Söders meine Wahlentscheidung erleichtern. Mein Ziel ist es primär einen grünen Kanzler zu verhindern. Einen Laschet kann und will ich nicht wählen. Jedoch ist die Union, Stand heute die einzige, die die Grünen verhindern kann.

Also, Söder.
Das werden sich auch viele CDU Leute denken. Dabei stellt sich ja die Frage, mit wem Laschet denn eine Koalition eingehen will. Mit der SPD eine große Koalition wie bisher? Falls es klappt, wäre das die Fortsetzung der bisherigen Politik. Dabei muss man berücksichtigen, dass eventuell die SPD mit den Grünen und der FDP koalieren kann, weil das für diese drei Parteien attraktiver ist, ist sie wahrscheinlicher. Eine grüne Kanzlerin wird der FDP und der SPD mehr Zugeständnisse machen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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sünnerklaas
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

Michael_B hat geschrieben:(18 Apr 2021, 11:46)

Außer bei Laschet, der steht immer noch und trotzt den Angriffen der Söder-Truppen.
Der ist ja auch CDU-Bundesvorsitzender. Und das, was jetzt läuft ist ein Machtkampf, bei dem der Grundsatz gilt, wer sich als erster bewegt, hat verloren. Mich erinnert das, was da läuft, ehrlich gesagt eher an eine Beißerei unter Hütehunden. :D
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Moses hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:31)
Vollzitat
Dem kann sich so voll zustimmen.

Das, was bei Söder als Wendehalsigkeit angeprangert wird, ist letztendlich auch die Fähigkeit die CSU weiter als Volkspartei zu betreiben - und eben nicht als konservative Klientelspartei. Als Volkspartei braucht es eine Grundausrichtung in den Werten, aber eine pragmatische Offenheit für gesellschaftliche Trends. Genau das macht Söder. Zudem verkauft er es gut.

Laschet ist das genaue Gegenteil. Er spricht einem wirtschaftsliberalen CDU-Kern aus dem Herzen und verkörpert ein einlullendes und schrebergartenhaftes "weiter so". Das kommt in Teilen einer westlichen Wohlstandsbürgerschaft ohne Veränderungswille gut an. Als politischen Aufbruch verstehe ich es nicht.

Laschet missversteht, dass die Basis ihn mangels brauchbarer Alternativen zum Vorsitzenden gewählt hat. Nun ist man Gefangener dieses Votums und möchte dem Leithammel am liebesten sagen "nehm dich mal nicht so wichtig", aber das tut er natürlich, weil er seine Netzwerke schon in Stellung gebracht hat. Dennoch sitzt die Macht in einer Partei immernoch in der Basis - auch in der CDU. Söder muss und wird versuchen eben diese zu mobilisieren. Das wird offensichtlich nächste Woche zur Entscheidung führen.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:32)

Ein Projekt in der Größenordnung "Hartz Reform" würde Söder nie andenken, geschweige denn auf den Weg bringen. Söder ist ein Mann der konformen Mittelmäßigkeit, kein Reformer. Insofern wären es, gesetzt Söder wird Kanzlerkandidat und die wilde Hoffnung, Umfrageergebnisse entsprächen Wahlergebnissen, mindestens vier Söder Jahre ohne jeglichen und dringend benötigten Reformansatz auf diversen Gebieten.
Von Söder, erst recht aber von der CDU werden überhaupt keine Reformen kommen.
Und Söder kommt ja inzwsichen mit demselben Quatsch an, wie Laschet: Sprüche aus der Mottenkiste der UNION. Damit ist kein Blumentopf zu gewinnen. Es waren CSU-Politiker, die in den vergangenen 12 Jahren auf dem Sektor Verkehr und Digitalisierung nicht nur versagt, sondern dem Land auch noch nachhaltigen Schaden zugefügt haben.
Steuerreformen wird es mit der UNION auch weiterhin nicht geben. Immerhin will man davon inzwischen ja auch nichts mehr wissen. War nur Geschwätz.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:48)

Als politischen Aufbruch verstehe ich es nicht.
Sowohl mit Söder, als auch mit Laschet, eigentlich mit der gesamten CDU/CSU wird es auch bis auf weiteres keinen politischen Aufbruch geben. Man tritt nicht in die CDU/CSU ein, um aufzubrechen. Man tritt da ein, um Aufbrüche abzuwenden und abzuwehren. So ist das Selbstverständnis.
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yogi61
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von yogi61 »

Der CDU-Chef Armin Laschet und der CSU-Vorsitzende Markus Söder werden sich am Sonntag nach BILD-Informationen wohl NICHT in der K-Frage einigen.

Eigentlich hatten sie sich selbst eine Frist bis heute gesetzt, um zu klären, wer von beiden Kanzlerkandidat der Union wird.
Strang kann offen bleiben. :D
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

sünnerklaas hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:51)
Sowohl mit Söder, als auch mit Laschet, eigentlich mit der gesamten CDU/CSU wird es auch bis auf weiteres keinen politischen Aufbruch geben. Man tritt nicht in die CDU/CSU ein, um aufzubrechen. Man tritt da ein, um Aufbrüche abzuwenden und abzuwehren. So ist das Selbstverständnis.
Das ist nicht richtig.

Als Linker versucht du die Welt zu verändern, um sie zu einem guten Ort zu machen.
Als Konservativer versuchst du die Welt zu einem noch besseren Ort zu machen als er schon ist.

Es braucht daher aus der Sicht eines Konservativen keine revolutionären Veränderungen, aber stetige Verbesserungen - die Welt IST ja gut, man muss also aufpassen nichts kaputt zu machen.
Linke dagegen sind vom Leiden geprägt und sehen weniger Notwendigkeit Gutes zu bewahren. Aus ihrer Sicht ist die Welt schlecht. Dann fallen Änderungen natürlich leicht.
odiug

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von odiug »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:32)

Ein Projekt in der Größenordnung "Hartz Reform" würde Söder nie andenken, geschweige denn auf den Weg bringen. Söder ist ein Mann der konformen Mittelmäßigkeit, kein Reformer. Insofern wären es, gesetzt Söder wird Kanzlerkandidat und die wilde Hoffnung, Umfrageergebnisse entsprächen Wahlergebnissen, mindestens vier Söder Jahre ohne jeglichen und dringend benötigten Reformansatz auf diversen Gebieten.
Na ja ... nehmen wir mal an, Söder macht Merz zum Wirtschaftsminister ... dann hätten wir Gerhard Schröder - Peter Harz.
Allerdings keine Schwarz Grüne Koalition.
Ich denke aber, dass es keinen CDU Kanzler nach der Wahl geben wird und ich glaube auch nicht, dass die FDP der "Königsmacher" sein wird.
Dazu gibt es zuviele Königsmacher :p
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

yogi61 hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:55)
Strang kann offen bleiben. :D
Was sollen die auch diskutieren? Sie wollen beide nicht nachgeben, also muss es jemand anderes entscheiden. Wer mag das wohl sein? Ich tippe auf die Fraktion im Bundestag ...
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von yogi61 »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:07)

Das ist nicht richtig.

Als Linker versucht du die Welt zu verändern, um sie zu einem guten Ort zu machen.
Als Konservativer versuchst du die Welt zu einem noch besseren Ort zu machen als er schon ist.

Es braucht daher aus der Sicht eines Konservativen keine revolutionären Veränderungen, aber stetige Verbesserungen - die Welt IST ja gut, man muss also aufpassen nichts kaputt zu machen.
Linke dagegen sind vom Leiden geprägt und sehen weniger Notwendigkeit Gutes zu bewahren. Aus ihrer Sicht ist die Welt schlecht. Dann fallen Änderungen natürlich leicht.
Das ist aber sehr stark vereinfacht. Linke haben kein Interesse "Gutes " nicht zu bewahren.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:10)

Was sollen die auch diskutieren? Sie wollen beide nicht nachgeben, also muss es jemand anderes entscheiden. Wer mag das wohl sein? Ich tippe auf die Fraktion im Bundestag ...
Man könnte durchaus die Frage stellen, warum die Fraktion entscheiden sollte und nicht beispielsweise die Kreisvorsitzenden der CDU/CSU wie gerade vorgeschlagen wurde? Oder ein gemeinsames Parteipräsidium aus CDU und CSU?
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

yogi61 hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:11)
Das ist aber sehr stark vereinfacht.
Korrekt ;)
Linke gaben kein Interesse "Gutes " nicht zu bewahren.
Doch, aber sie sehen die Welt eher negativ, wo Konservative sie eher positiv sehen.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Dieter Winter »

Michael_B hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:32)
Was ist da eigentlich "ganz amüsant" an der Sache?
Die Panik der Grünen und deren Fankurve.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Nightrain »

Sören74 hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:13)
Man könnte durchaus die Frage stellen, warum die Fraktion entscheiden sollte und nicht beispielsweise die Kreisvorsitzenden der CDU/CSU wie gerade vorgeschlagen wurde? Oder ein gemeinsames Parteipräsidium aus CDU und CSU?
Tja das hätten CDU und CSu diese Woche ja bereits klären können. Ich habe nichts vernommen... :?
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von yogi61 »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:13)

Korrekt ;)

Doch, aber sie sehen die Welt eher negativ, wo Konservative sie eher positiv sehen.
Das ist falsch. Wenn man einen Linken fragt, ob bestimmte Rechte etwa im Arbeitsschutz gut sind, so wird er das bewahren wollen.
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Dieter Winter
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Dieter Winter »

Moses hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:31)
Also mein Blick auf Söder hat sich in den letzten Jahren sehr verändert und das, wegen einer Entwicklung, die der heutigen sehr ähnlich ist.
Ich bin auch überrascht. Hätte ich ihm nicht zugetraut, dass er den Job so gut macht. Und ja, mit ihm als Kanzler in einer schwarz/grünen Koalition im Bund halte ich es für möglich, dass die Grünen auf Normalmaß zurecht gestutzt werden. Hubsi kann ein Lied davon singen.
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Dieter Winter
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Dieter Winter »

Michael_B hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:32)
Welcher Partei stehst du denn nahe?
Keiner. Ich wähle immer das, was ich fürs kleinste Übel halte. Z. Zt. wäre das die CSU. Wenn Laschet KK wird, dann vermutlich FDP.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von JJazzGold »

odiug hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:07)

Na ja ... nehmen wir mal an, Söder macht Merz zum Wirtschaftsminister ... dann hätten wir Gerhard Schröder - Peter Harz.
Allerdings keine Schwarz Grüne Koalition.
Ich denke aber, dass es keinen CDU Kanzler nach der Wahl geben wird und ich glaube auch nicht, dass die FDP der "Königsmacher" sein wird.
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Du glaubst, dass die Union so viele Stimmen holt, dass sie nur einen Koalitionspartner benötigt?
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Wähler »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:48)
Das, was bei Söder als Wendehalsigkeit angeprangert wird, ist letztendlich auch die Fähigkeit die CSU weiter als Volkspartei zu betreiben - und eben nicht als konservative Klientelspartei. Als Volkspartei braucht es eine Grundausrichtung in den Werten, aber eine pragmatische Offenheit für gesellschaftliche Trends. Genau das macht Söder. Zudem verkauft er es gut.
In Zeiten des Wandels braucht es klare inhaltliche Ziele als Kompass. Die Jamaika-Verhandlungen sind daran gescheitert, weil die Union unter Frau Merkel nicht in der Lage war, die Ziele der FDP in einen gemeinsamen Koalitionsvertrag zu integrieren.
Sollte Herr Söder Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene leiten, dürfte er vor genau dem gleichen Problem stehen. Da wird ihm seine Illusion von einer bayerischen Volkspartei nicht weiterhelfen.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Michael_B »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:07)

Das ist nicht richtig.

Als Linker versucht du die Welt zu verändern, um sie zu einem guten Ort zu machen.
Als Konservativer versuchst du die Welt zu einem noch besseren Ort zu machen als er schon ist.

Es braucht daher aus der Sicht eines Konservativen keine revolutionären Veränderungen, aber stetige Verbesserungen - die Welt IST ja gut, man muss also aufpassen nichts kaputt zu machen.
Linke dagegen sind vom Leiden geprägt und sehen weniger Notwendigkeit Gutes zu bewahren. Aus ihrer Sicht ist die Welt schlecht. Dann fallen Änderungen natürlich leicht.
Hier stimme ich dir weitgehend zu. Wobei zur Verteidigung der Linken gesagt werden kann, dass sie sich immerhin um die Ärmsten der Gesellschaft sorgen und möchten, dass es denen besser geht, wenn auch die Methoden hierzu teilweise zweifelhaft bis ungeeignet sind.

Zur Union: Ich möchte eben auch keine allzugroßen Veränderungen. Bei Söder habe ich den Verdacht, dass er die Union noch mehr zu einer Partei, die nur auf ihn zugeschnitten ist, umgestaltet. Demokratisch gewählte Gremien sind ja von nun an nur noch Hinterzimmer. Entscheidend ist, was Söder und seine Leute aus der Partei heraushorchen.

Wehret den Anfängen. Ich habe bei ihm kein gutes Gefühl. Gerade diese Woche zeigt er ja wieder unter dem jahrelang gepflegten Schafspelz sein skrupelloses Wolfsgesicht.

Ich hätte als Kanzler gerne wieder jemanden mit einem Charakter von Angela Merkel. Kann gerne durchsetzungsstärker und dynamischer sein, aber jemand, bei dem man davon überzeugt ist, dass er seine Kraft vor allem dem Amt widmet und weniger nur seiner eigenen Macht und Karriere.
Und unter dem Gesichtspunkt fällt meine Wahl beim aktuellen Angebot eindeutig auf Laschet.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Dieter Winter »

Michael_B hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:37)

Hier stimme ich dir weitgehend zu. Wobei zur Verteidigung der Linken gesagt werden kann, dass sie sich immerhin um die Ärmsten der Gesellschaft sorgen und möchten, dass es denen besser geht
Hier muss man zwischen Idealisten und politischen Pragmatikern unterscheiden. Letztere haben kein Intersse daran, dass es den Leuten besser geht. Sie brauchen Armut, um gewählt zu werden.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:28)

Du glaubst, dass die Union so viele Stimmen holt, dass sie nur einen Koalitionspartner benötigt?
Andernfalls wird Annalena Kanzlerin.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:42)

Andernfalls wird Annalena Kanzlerin.
Wird sie das?
Wenn ich über die Jahrzehnte eines gelernt habe, dann dass Umfragewerte instabil sind.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von roli »

Wähler hat geschrieben:(15 Apr 2021, 17:39)

Das ist dann aber ein Argument für Mitgliederbefragungen innerhalb der Parteien, aber nicht für eine Umfrage unter allen Wählern, ob Söder oder Laschet geeignet ist. Hier werden die Ebenen einfach statistisch miteinander vermischt, obwohl der Bundeskanzler von der Mehrheit einer Mehrparteien-Koalition im Bundestag gewählt wird. Bei einer direkten Kanzlerwahl wäre die Umfrage, Söder oder Laschet, aussagekräftiger.
Sicher.
Eigentlich ist es mir egal.
Tja, ich bin kein CDU-Wähler, aber ich möchte trotzdem, daß diese Partei im September am Ruder bleibt. Auch wenn hier Welche wegen dem Begriff "Kleineres Übel" lästern, so hat für mich dieser Begriff durchaus Gewicht.
RRG ist wahrlich keine Ideallösung. Die Ampel auch nicht, aber die wirds nicht geben, die FDP-Führung wirds verhindern.

Zwei Ortschaften weiter in östlicher Richtung beginnt das CSU-Land.Ich kenne kommunale Poilitiker aus dieser Region und deren Arbeit verdient meine Anerkennung. DIe CSU ist bürgernah und regiert nicht am Volk vorbei. Und diese Nähe erkennt man auch in deren Landespolitik. Ganz anders als bei anderen Parteien.
Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken!
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Michael_B »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:44)

Wird sie das?
Wenn ich über die Jahrzehnte eines gelernt habe, dann dass Umfragewerte instabil sind.
Sag das mal dem Söderle. :D
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Dieter Winter »

JJazzGold hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:44)
Wird sie das?
Wenn ich über die Jahrzehnte eines gelernt habe, dann dass Umfragewerte instabil sind.
Naja, auch die Wahlergebnisse der letzten beiden LTW stützen die Befürchtung.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Michael_B »

Wähler hat geschrieben:(15 Apr 2021, 17:39)

Das ist dann aber ein Argument für Mitgliederbefragungen innerhalb der Parteien, aber nicht für eine Umfrage unter allen Wählern, ob Söder oder Laschet geeignet ist. Hier werden die Ebenen einfach statistisch miteinander vermischt, obwohl der Bundeskanzler von der Mehrheit einer Mehrparteien-Koalition im Bundestag gewählt wird. Bei einer direkten Kanzlerwahl wäre die Umfrage, Söder oder Laschet, aussagekräftiger.
Agree.

Ich glaube auch mittlerweile, die Fronten sind so verhärtet und zugegebenermaßen kann sich Laschet offenbar auch nicht so einfach durchsetzen.

Daher rückt eine Abstimmung näher. Fraktion halte ich eigentlich für ungeeignet, wäre eine halbgare Notlösung.

Für völlig abwegig hielte ich es, wenn Laschet jetzt aus der diffusen Gemengelage, auch vom Söderlager befeuert, sagt: na gut, dann zieh ich halt zurück. Nene, da müssen erstmal eindeutige, neutrale Zahlen her.

Warum nicht auf die Infrastruktur vom letzten digitalen Parteitag zurückgreifen und schnell eine Umfrage im Rahmen eines Online-Sonderparteitags durchführen? Man müsste doch nur zwei Kästchen zur Wahl stellen: Laschet oder Söder. Wo ist das Problem?
Das müsste doch innerhalb von 2-3 Wochen möglich sein. Und bis dahin geloben alle sich wieder voll auf die Tagespolitik (Corona) zu konzentrieren.

Und wenn dann zukünftig aufgrund dieser Krise ein besseres KK-Ernennungsverfahren eingerichtet wird, hatte der Mist diese Woche sogar etwas gutes. Danke, Markus Söder.
Skeptiker

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:13)
Man könnte durchaus die Frage stellen, warum die Fraktion entscheiden sollte und nicht beispielsweise die Kreisvorsitzenden der CDU/CSU wie gerade vorgeschlagen wurde? Oder ein gemeinsames Parteipräsidium aus CDU und CSU?
Es geht letztendlich darum ein belastbares Votum der Partei zu erhalten - nicht der Parteiführung alleine. Da wäre mir alles recht, was nicht in direkter Abhängigkeit von Seilschaften steht. Eine Mitgliederbefragung wäre mit da sogar noch lieber als eine Fraktionsabstimmung, aber letztendlich wäre jedes Votum einer breiten Parteibasis brauchbar.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von yogi61 »

Michael_B hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:59)

Agree.

Ich glaube auch mittlerweile, die Fronten sind so verhärtet und zugegebenermaßen kann sich Laschet offenbar auch nicht so einfach durchsetzen.

Daher rückt eine Abstimmung näher. Fraktion halte ich eigentlich für ungeeignet, wäre eine halbgare Notlösung.

Für völlig abwegig hielte ich es, wenn Laschet jetzt aus der diffusen Gemengelage, auch vom Söderlager befeuert, sagt: na gut, dann zieh ich halt zurück. Nene, da müssen erstmal eindeutige, neutrale Zahlen her.

Warum nicht auf die Infrastruktur vom letzten digitalen Parteitag zurückgreifen und schnell eine Umfrage im Rahmen eines Online-Sonderparteitags durchführen? Man müsste doch nur zwei Kästchen zur Wahl stellen: Laschet oder Söder. Wo ist das Problem?
Das müsste doch innerhalb von 2-3 Wochen möglich sein. Und bis dahin geloben alle sich wieder voll auf die Tagespolitik (Corona) zu konzentrieren.

Und wenn dann zukünftig aufgrund dieser Krise ein besseres KK-Ernennungsverfahren eingerichtet wird, hatte der Mist diese Woche sogar etwas gutes. Danke, Markus Söder.
Die haben keine zwei oder drei Wochen mehr. Die haben ja noch nicht einmal ein Programm und die Zeit wird knapp, weil man mit bis zu 50% Briefwählern rechnet, je nach Verlauf der Pandemie.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Wähler hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:29)
In Zeiten des Wandels braucht es klare inhaltliche Ziele als Kompass. Die Jamaika-Verhandlungen sind daran gescheitert, weil die Union unter Frau Merkel nicht in der Lage war, die Ziele der FDP in einen gemeinsamen Koalitionsvertrag zu integrieren.
Sollte Herr Söder Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene leiten, dürfte er vor genau dem gleichen Problem stehen. Da wird ihm seine Illusion von einer bayerischen Volkspartei nicht weiterhelfen.
Das ist ein Luxusproblem, welches an Laschet aller Voraussicht nach vorübergehen wird.

Söder darf mich dann davon überzeugen, wie er es schafft eine Koalition mit den Grünen herzustellen. Laschet dürfte da noch größere Probleme haben - eher würde er sogar den Juniorpartner unter Baerbock abgeben müssen. "Ja, Annalena, das mache ich sofort Annalena, ich komme vorbei Annalena ... " :x
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Michael_B »

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... rtagt.html

Also dass Söder eine Wahl in der Fraktion gewinnen würde, ist noch nicht gesichert.

46 CSUler + aktuell wohl 70 CDU Leute wären 116 von 246 : 47%.

Könnte jedenfalls sehr knapp werden. Auch deshalb wäre so eine Kampfabstimmung suboptimal.

Naja, warten wirs ab.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:07)

Das ist nicht richtig.

Als Linker versucht du die Welt zu verändern, um sie zu einem guten Ort zu machen.
Als Konservativer versuchst du die Welt zu einem noch besseren Ort zu machen als er schon ist.

Es braucht daher aus der Sicht eines Konservativen keine revolutionären Veränderungen, aber stetige Verbesserungen - die Welt IST ja gut, man muss also aufpassen nichts kaputt zu machen.
Linke dagegen sind vom Leiden geprägt und sehen weniger Notwendigkeit Gutes zu bewahren. Aus ihrer Sicht ist die Welt schlecht. Dann fallen Änderungen natürlich leicht.
Erlebe ich leider bei vielen Konservativen im Bereich der praktischen Politik außerhalb der Sozialpolitik anders. Da wird versucht, Probleme so lange auszusitzen, bis gar nichts mehr geht, teilweise bis zum Super-GAU. Man versucht, alles auf die Lange Bank zu schieben - in der Hoffnung, dass sich das Problem entweder in Luft auflöst oder man selbst nicht mehr in Amt und Würden ist. Lässt sich ein Problem nicht mehr länger ignorieren und auch nicht länger auf die lange Bank schieben, bricht kopflose Hektik aus.
Das Problem ist rein reaktives Denken und Handeln. Zielführender ist es, sich der Vergangenheit bewusst zu sein, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen und weitblickend zu denken und zu handeln.
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sünnerklaas
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2021, 14:17)

Das ist ein Luxusproblem, welches an Laschet aller Voraussicht nach vorübergehen wird.

Söder darf mich dann davon überzeugen, wie er es schafft eine Koalition mit den Grünen herzustellen. Laschet dürfte da noch größere Probleme haben - eher würde er sogar den Juniorpartner unter Baerbock abgeben müssen. "Ja, Annalena, das mache ich sofort Annalena, ich komme vorbei Annalena ... " :x
Für den Fall, dass es nur zum Juniorpartner reicht, dürfte eher die Stunde des Norbert Röttgen schlagen. Der hält sich nicht umsonst gepflegt aus dem Theater heraus. Der weiß nämlich, dass für den Fall dass die UNION hinter den Grünen landen sollte, es für ihn nie einfacher war, Parteivorsitzender zu werden. Und am besten dann noch als Außenminister und Vizekanzler. Und Röttgen wird dann die Chance nutzen. Als Außenpolitiker bringt er dafür alle Qualifikationen mit.
Sören74

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Sören74 »

Parteiführung gleich Seilschaften? Da stellt sich schon die Frage, wozu man überhaupt Parteivorstände braucht. Wenn man konsequent wäre, wäre der nächste Schritt die Direktwahl des Kanzlers.
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sünnerklaas
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

Michael_B hat geschrieben:(18 Apr 2021, 14:24)

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... rtagt.html

Also dass Söder eine Wahl in der Fraktion gewinnen würde, ist noch nicht gesichert.

46 CSUler + aktuell wohl 70 CDU Leute wären 116 von 246 : 47%.

Könnte jedenfalls sehr knapp werden. Auch deshalb wäre so eine Kampfabstimmung suboptimal.

Naja, warten wirs ab.
Egal, wer sich da durchsetzt: er ist auf jeden Fall angeschlagen und wird während des Bundestagswahlkampfs die ganze Zeit die innerparteilichen Gegner im Auge behalten müssen.
Wobei Söder neben der Sache mit Scheuer noch eine weitere Achillesferse hat: Sauters Maskenaffäre. Die darf sich aus seiner Sicht auf gar keinen Fall ausdehnen. Sonst hat er ein gravierendes Problem im Wahlkampf.
Strategisch bleibt da nur der Angstwahlkampf: Freiheit oder totaler Untergang, auf den Kanzler kommt es an, keine Experimente, Sie kennen mich!. :D
Skeptiker

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(18 Apr 2021, 14:32)
Parteiführung gleich Seilschaften? Da stellt sich schon die Frage, wozu man überhaupt Parteivorstände braucht. Wenn man konsequent wäre, wäre der nächste Schritt die Direktwahl des Kanzlers.
Ich hoffe ich erzähle dir nichts Neues, indem ich darauf hinweise, dass der Kanzler vom Parlament gewählt wird - nicht von irgendwelchen Parteivorständen.
Skeptiker

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

sünnerklaas hat geschrieben:(18 Apr 2021, 14:26)
Erlebe ich leider bei vielen Konservativen im Bereich der praktischen Politik außerhalb der Sozialpolitik anders. Da wird versucht, Probleme so lange auszusitzen, bis gar nichts mehr geht, teilweise bis zum Super-GAU. Man versucht, alles auf die Lange Bank zu schieben - in der Hoffnung, dass sich das Problem entweder in Luft auflöst oder man selbst nicht mehr in Amt und Würden ist. Lässt sich ein Problem nicht mehr länger ignorieren und auch nicht länger auf die lange Bank schieben, bricht kopflose Hektik aus.
Das Problem ist rein reaktives Denken und Handeln. Zielführender ist es, sich der Vergangenheit bewusst zu sein, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen und weitblickend zu denken und zu handeln.
Du verallgemeinerst ängstliche Ignoranz zu konservativer Grundhaltung. Das ist natürlich Quatsch. Der Konservative ist in erster Linie mir der Welt zufrieden, anders als der Progressive. Wie man dann mit Änderungsnotwendigkeiten umgeht, das ist eher eine Frage der Persönlichkeit, als der politischen Grundeinstellung.

Man kann es auch so sagen: Egal von welcher Güte die Änderung ist, der Konservative wird sie stärker hinterfragen als der Progressive. So verzapfen Progressive wesentlich mehr unsäglichen Schwachsinn, während Konservative eher an unsäglichem Schwachsinn verhaften bleiben.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Apr 2021, 13:58)

Naja, auch die Wahlergebnisse der letzten beiden LTW stützen die Befürchtung.
Das sehe ich nicht so. Landtagswahlergebnisse lassen sich nicht auf erwartete Ergebnisse im Bund übertragen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Elmar Brok »

Michael_B hat geschrieben:(18 Apr 2021, 14:24)

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... rtagt.html

Also dass Söder eine Wahl in der Fraktion gewinnen würde, ist noch nicht gesichert.

46 CSUler + aktuell wohl 70 CDU Leute wären 116 von 246 : 47%.

Könnte jedenfalls sehr knapp werden. Auch deshalb wäre so eine Kampfabstimmung suboptimal.

Naja, warten wirs ab.
Sie wäre suboptimal, weil Söder sie verlieren könnte? xD
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Michael_B »

Elmar Brok hat geschrieben:(18 Apr 2021, 15:15)

Sie wäre suboptimal, weil Söder sie verlieren könnte? xD
Das sowieso. :D

Aber auch wenn Söder mit 55% gewinnen sollte, wäre eine Spaltung in der Union offensichtlich.

Gut, gewinnt Söder mit 70-80 %, dann ist seine Stellung klar gesichert.
Dann sollte Laschet allerdings zurücktreten (als Parteivorsitzender) und für Röttgen den Weg freimachen.
Eine Lame-Duck ohne Rückhalt der Partei kann sich die CDU nicht leisten.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

Elmar Brok hat geschrieben:(18 Apr 2021, 15:15)

Sie wäre suboptimal, weil Söder sie verlieren könnte? xD
Verheerend wäre ein Ergebnis 51% zu 49% - und zwar egal, wer von den beiden das bessere Ergebnis erzielt.
In dem Fall gäbe es nur noch zwei Möglichkeiten:

1. man schickt einen anderen, vom Streit unbelasteten gemeinsamen Kandidaten ins Rennen.
2. man verzichtet auf einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten, stattdessen gehen CDU und CSU mit jeweils einem Spitzenkandidaten in den BTW-Wahlkampf.

Egal aber, wie alles jetzt ausgeht: CDU und CSU sind beschädigt und geben ein erbärmliches Bild ab.
Dass sämtliche Parteivorsitzenden von CDU und CSU seit 1979 nicht in der Lage waren, ein funktionierendes Konzept zur Ermittlung eines gemeinsamen Kanzlerkandidaten zu entwickeln, rundet das Bild über den Zustand beider Parteien ab. CDU und CSU waren in den vergangenen 42 Jahren nicht einmal in der Lage, einfache, grundlegende Dinge, die den Umgang zwischen beiden Parteien regeln, zu entwickeln und einzuführen. Und dieses Versäumnis müssen sich alle Vorsitzenden - bei der CDU Helmut Kohl, Wolfgang Schäuble, Angela Merkel, Annegret Kramp-Karrenbauer und Armin Laschet, bei der CSU Franz-Josef Strauß, Theo Waigel, Edmund Stoiber, Erwin Huber, Horst Seehofer und Markus Söder - ankreiden lassen. Das man heute, im Jahre 2021 ein Problem hat, das es so schon einmal vor fast einem halben Jahrhundert fast genau gab, zeigt, dass beide Parteien zur Zeit nicht regierungs-, erst recht aber nicht kanzlerfähig sind.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Misterfritz »

Jetzt mischt sich auch noch die FDP ein und fordert Merkel zum Eingreifen auf:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... d180a5a2b1
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Apr 2021, 15:49)

Jetzt mischt sich auch noch die FDP ein und fordert Merkel zum Eingreifen auf:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... d180a5a2b1
Wird nichts nützen. Der Schaden ist bereits angerichtet. CDU und CSU sind nicht in der Lage, einen gemeinsamen Kanzlerkandidaten zu finden. Wenn morgen die Grünen ihren Kandidaten bzw. Kandidatin küren und die UNION hat immer noch niemanden, ist das Schlamassel so richtig komplett. Dann kann sich die UNION nicht mehr hinstellen und darauf verweisen, die Grünen seien Chaoten und vor grün-rot-rotem Chaos warnen.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von NMA »

Wetten, heute Abend erklärt sich noch Friedrich Merz bereit? :rolleyes: :D
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Nightrain »

Den maximalen Schaden holt sich auch das CDU Präsidium. Es herrscht sehr viel Ärger darüber wie instinktlos man am Montag gehandelt habe.

Gegen den Willen des niedersächsischen CDU-Vorsitzenden Bernd Althusmann (CDU Präsidiumsmitglied) gibt es heute Abend um 20:00 eine Landes-/Bezirks-/Kreisvorsitzendenkonferenz.
Ähnliche Initiativen wie in Niedersachsen werden auch in anderen Landesverbänden diskutiert.
In Rheinland-Pfalz steht CDU-Vize Julia Klöckner (CDU Präsidiumsmitglied) mit ihrer Unterstützung für Laschet zunehmen auf verlorenem Posten.
In Schleswig-Holstein ist die Situation für Landeschef Daniel Günther (CDU Präsidiumsmitglied) ähnlich schwierig.
(Quelle: Spiegel)
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben:(18 Apr 2021, 15:49)

Jetzt mischt sich auch noch die FDP ein und fordert Merkel zum Eingreifen auf:
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... d180a5a2b1
Wow, die FDP ist auch linksgrün? :?
Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2021, 12:03)

Daher ja auch die Krokodilstränen der linksgrünen Anhänger, die Söder nun angreifen. Denen ist ja klar, dass Söder der weitaus stärkere Gegner ist. Niemals ist ein wirtschaftsliberaler Unionskandidat gut für die, es sei denn er ist absehbar ein Verlierer. Dann muss man ihn natürlich aufpeppeln ;)
NMA hat geschrieben:(18 Apr 2021, 16:19)

Wetten, heute Abend erklärt sich noch Friedrich Merz bereit? :rolleyes: :D
Ja, auf das Kaninchen aus dem Hut warte ich auch schon. :D
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Skeptiker

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

sünnerklaas hat geschrieben:(18 Apr 2021, 16:10)
Wird nichts nützen. Der Schaden ist bereits angerichtet.
:D :D Ja, der böse Söder. Dass er doch nicht auf die wohlwollende Unterstützung der FDP hören mag. :D :D

Gute Güte, jetzt werden auch noch FDPler geglaubt, wenn sie sich ungefragt einmischen um ihr politisches Süppchen zu kochen. Das geht den Heini doch einen Scheissdreck an.
Skeptiker

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(18 Apr 2021, 16:31)

Wow, die FDP ist auch linksgrün? :?


Ja, auf das Kaninchen aus dem Hut warte ich auch schon. :D
:D :D :D Du versteht das nicht? Keine Sorge. Nach eine Laschet Wahlniederlage wirst du verstehen, warum die FDP-Interessen, nicht die CDU/CSU Interessen sind.
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