H2O hat geschrieben:Gibt es nachvollziehbare Gründe, weshalb die USA stur bei ihrem Krankenversicherungssystem bleiben? Informationsmangel vermute ich eher nicht.
Warum sollten die Amerikaner es denn ändern? Aufgrund der falschen Ideen und Vorurteile, die ihr Deutschen euch über deren Gesundheitssystem gebildet habt?
Die durchschnittliche Krankenversorgung und die bestmögliche Versorgung ist in den USA deutlich besser als in Deutschland. In Deutschland gibt es keine Spitzenzentren, die mit den besten amerikanischen Krankenhäusern vergleichbar wären. Auch sind innovative Therapien in den USA viel schneller verfügbar als in Deutschland. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist viel weiter vorangeschritten, und die Verzahnung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung ist besser. Auch gibt es in den USA viel weniger Wald-und-Wiesen-Ärzte, die Patienten nicht nach aktuellen wissenschaftlichen Standards behandeln, sondern nach ihrem Gusto.
All dies hat Auswirkungen: Schaut man sich etwa die Überlebensraten bei Krebs an, schaut Deutschland im Vergleich zu den USA eher alt aus. Und selbst der Fortschritt in Deutschland basiert zu einem grossen Teil auf Innovationen, die in den USA ihren Urspung haben.
In der Tat gibt es bei der Finanzierung von Gesundheitskosten bei bestimmten Personengruppen häufiger Probleme als in Deutschland. Dies liegt einfach daran, dass in den USA Selbstverantwortung zählt und niemand in eine Versicherung gezwungen wird. Wer das Risiko der Nicht- oder der Unterversicherung eingeht, kann dann eben auch Pech haben. Allerdings gibt es ja auch Nichtversicherte in Deutschland, die auch nur eine Notversorgung bekommen, wenn auch deutlich weniger als in den USA.
Der durchschnittliche Bürger, der durchschnittlich verdient und krankenversichert ist, ist in den USA besser dran als in Deutschland.