Kleinkinder denken gar nicht in solchen Kategorien, also können sie schlecht danach fragen. Dennoch ist es nun mal so, dass:Billie Holiday hat geschrieben:(27 Jul 2021, 13:05)
Und was bedeutet der Begriff „sexuelle Vielfalt“ in deiner Lieblingsbroschüre?
Wie oft wirst du denn von Kleinkindern nach sexueller Vielfalt gefragt?
Transidenttät keine Frage der Wahl oder
der Erziehung ist. Da es sich um einen autonomen
innerpsychischen Prozess handelt, ist auch ausge-
schlossen, dass jemand von außen ein Kind trans-
geschlechtlich machen oder ihm dies einreden
kann – ein Vorwurf, mit dem sich die Eltern dieser
Kinder manchmal aus ihrem Umfeld oder sogar von
therapeutscher Seite konfrontert sehen. Kinder
entscheiden sich aber nicht aktv dafür, transge-
schlechtlich zu werden, sondern berichten über
das, was sie fühlen. Und Eltern – oder auch Päda-
gog_innen – haben keine Fehler in der Erziehung
gemacht, wenn ein Kind von transgeschlechtlichem
Erleben spricht. Weil niemand die Geschlechts-
identtät eines Kindes ändern kann, empfehlen
die beiden ausgewiesenen Expertnnen, transge-
schlechtliche Kinder in ihrer Geschlechtsidenttät
ernst zu nehmen, ihre Aussagen zu respekteren
und sie in der Auseinandersetzung mit ihren Iden-
ttätsfragen zu unterstützen. Anpassungsdruck an
vorherrschende Geschlechternormen schade näm-
lich der Entwicklung transgeschlechtlicher Kinder,
wohingegen sensible Begleitung und Schutz vor
Anfeindungen hilfreich für sie seien (Brill/Pepper
2011, S. 35 ff u. S. 44 ff).
Unterstützung ist gesund
Dass die Unterstützung transgeschlechtlicher Kinder
sich positv auf ihre psychische Gesundheit aus-
wirkt, zeigt eine neue amerikanische Studie: Wenn
die Kinder darin unterstützt werden, ihr Wunsch-
geschlecht offen zu leben, sind sie nicht depressi-
ver und nur geringfügig ängstlicher als Kinder das
im allgemeinen Durchschnitt sind. Im Vergleich
zu Trans*Kindern, die weiter in ihrem Geburts-
geschlecht leben und keine Unterstützung ihres
Wunschgeschlechts erleben, zeigt sich jedoch, dass
sie sogar deutlich weniger depressiv und deut-
lich weniger ängstlich sind als diese (Olson e. a.
2016). Mit anderen Worten: Unterstützung hilft
Trans*Kindern gegen Traurigkeit und Ängste, von
denen sie mehr als andere Kinder bedroht sind,
und stärkt und ermutgt sie.
Wenn also ein Kind sich einen anderen Namen gibt
und wiederholt äußert, dass es eigentlich kein Junge
bzw. Mädchen sei, wie im Fallbeispiel von Lisa
gezeigt, dann sollten Fachkräfte im Gespräch mit
dem Kind eine unterstützende und wertschätzende
Haltung einnehmen. Im Kita-Alter sind Kinder
meist bereit, offen über Gefühle und alles, was sie
erleben, zu berichten. Es ist gut möglich, mit ihnen
gemeinsam zu erkunden, wie sie ihre Geschlechts-
zugehörigkeit erleben und sich ihr Leben vorstellen.
Wer aufmerksam zuhört, kann überraschend kon-
krete und vielfältge Zukunftsvorstellungen kennen-
lernen, wie sie etwa in den Fallbeispielen der
Berliner Elterninitatve Trans-Kinder-Netz nachzu-
lesen sind. Diese Vorstellungen müssen nicht unbe-
dingt biologischen Gegebenheiten oder gängigen
binären Geschlechterkonzepten entsprechen, sie
zeigen aber viel von der Gewissheit, die manche
Kinder in Bezug auf ihre Geschlechtsidenttät schon
in jungen Jahren besitzen. Von Erwachsenen
unterstützt und wertgeschätzt zu werden, kann
eine entscheidende Weichenstellung für ihren wei-
teren Lebensweg sein.
...
„Studien belegen, dass sich das psychische
Wohlbefinden von Kindern sofort nach-
weislich bessert, wenn es ihnen ermöglicht
wird, die für sie richtge Geschlechtszuge-
hörigkeit zeigen und leben zu können.“
Deutscher Bundestag/Kinderkommission
2017, S. 5
S.54f
Es geht um Umgang, nicht um Konfrontation. Wie gesagt. Aber lesen ist ja so Neunziger und eine moderne Frau wie du hat das nicht nötig. Auch das wird ungehört verhallen, weil die supi Kita deiner Kinder einfach so vorbildlich ist, dass es nirgendwo Probleme gibt. Und nun wirf weiter deine Falschbehauptungen in die Welt. Wie zum Beispiel, dass es meine Lieblingsbroschüre sei. Ich hab davor nie was davon gehört, aber weißt du was ganz verrücktes? Ich hab mal reingelesen. Ich weiß, maniac-style. Vorurteile gehören schließlich gepflegt.