"Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

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Skeptiker

Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Skeptiker »

Dark Angel hat geschrieben:(22 Oct 2021, 19:36)
...
Das war einmal - heute sehe ich das Bestreben, biologisch bedingte Verhaltensunterschiede nicht nur zu leugnen, sondern zu eliminieren und zu nivellieren. Das kann aber nur in die Hose gehen, weil man die Biologie nicht austricksen kann. Das Ergebnis sind nicht selten verhaltensauffällige Kinder.
...
Die Befürchtung habe ich auch. Hier auf dem Land ist die Tendenz zur Umerziehung der Geschlechterrollen sicher gering ausgeprägt. Allerdings sehe ich es als medial gehypt, dass Mädchen überall den Jungs den Rang ablaufen müssten - außer natürlich da, wo es keine Anerkennung dafür gibt.

Das folgt ja der Logik, die dann auch für Erwachsene gilt, nämlich "Gleichstellung" wo es was zu holen gibt - und freier Markt, wo Männer freiwillig die Drecksarbeit machen.

Aber als Mann ist man ja anpassungsfähig. Bei unserem Wochenende in Berlin habe ich mehrere Schulklassen beobachtet. Immer wieder sieht man da Jungs in auffallend femininer Kleidung/Accessoires. Man(n) geht halt mit der Zeit. Gemacht wird, was zum Ziel führt :D
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Dark Angel
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Dark Angel »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Oct 2021, 20:22)

Die Befürchtung habe ich auch. Hier auf dem Land ist die Tendenz zur Umerziehung der Geschlechterrollen sicher gering ausgeprägt. Allerdings sehe ich es als medial gehypt, dass Mädchen überall den Jungs den Rang ablaufen müssten - außer natürlich da, wo es keine Anerkennung dafür gibt.
ich wohne auch auf dem Land und dennoch sehe ich diese Umerziehungsversuche - in der Schule.
In den Hofpausen sollen sich die Jungen ruhig verhalten, nicht rennen, nicht laut sein - schließlich machen die Mädchen ja auch nicht. Sie dürfen nicht auf den Bolzplatz der Schule, sollen stattdessen "Ball-fangen" spiele, machen die Mädchen ja auch etc - bis hin zu eindeutigen Bevorzugungen der Mädchen.
Skeptiker hat geschrieben:(22 Oct 2021, 20:22)
Das folgt ja der Logik, die dann auch für Erwachsene gilt, nämlich "Gleichstellung" wo es was zu holen gibt - und freier Markt, wo Männer freiwillig die Drecksarbeit machen.
Und das Schlimme dabei ist, dass suggeriert wird, Gleichstellung sei nur ein anderer Begriff für Gleichberechtigung, aber Gleichstellung ist das Gegenteil von Gleichberechtigung.
Skeptiker hat geschrieben:(22 Oct 2021, 20:22)Aber als Mann ist man ja anpassungsfähig. Bei unserem Wochenende in Berlin habe ich mehrere Schulklassen beobachtet. Immer wieder sieht man da Jungs in auffallend femininer Kleidung/Accessoires. Man(n) geht halt mit der Zeit. Gemacht wird, was zum Ziel führt :D
Du magst das ja anpassungsfähig nenne, ich nenne das das sichtbare Zeichen erfolgreicher Manipulation und Indoktrination - die Umerziehung funktioniert.
ABER - die Biologie lässt sich nicht austricksen, wenn es dann irgendwann um die Partnerwahl geht, fallen diese Jungen/jungen Männer durch's Raster, weil da uralte evolutionär erworbene Mechanismen die Oberhand gewinnen. Wer das negiert, belügt sich selbst. ;) :cool:
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Vongole »

Wo lebt ihr bloß? :?:
Ich erlebe nichts von dem, weder hier im Stadtbereich, noch bei unseren Kindern, die ziemlich ländlich wohnen.
Nicht auf dem Schulhof, nicht im bzw. den Sportvereinen, und auch nicht im Gespräch mit jungen Leuten.
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Dark Angel
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben:(23 Oct 2021, 00:00)

Wo lebt ihr bloß? :?:
Ich erlebe nichts von dem, weder hier im Stadtbereich, noch bei unseren Kindern, die ziemlich ländlich wohnen.
Nicht auf dem Schulhof, nicht im bzw. den Sportvereinen, und auch nicht im Gespräch mit jungen Leuten.
Dann sei froh!
Kann sein, dass es sich um die, von dir genannten, Ausnahmen handelt, kann auch sein, dass es sich um Faulheit und Bequemlickeit handelt.
Faulheit - sich mit biologisch bedingten geschelchtsspezifischen (und psychischen) Verhaltensunterschieden bei Jungen und Mädchen zu beschäftigen und auf sie einzugehen, zu faul zu akzeptieren, dass Jungen im Mittel deutlich lauter sind als Mädchen, auch aggressiver beim Spiel, risikofreudiger etc pp. Das wiederum bedeutet auch, dass Jungen wesentlich mehr Aufmerksamkeit benötigen und damit auch mehr Anforderungen an die Aufsichtspflicht gestellt werden.
Mädchen sind da viel bequemer "zu handhaben", die kann man eher mal sich selber überlassen und die Pause für einen Tratsch oder ne Tasse Kaffee nutzen. ;)
Und auch die Vorstellung von "nett sein", von bestimmten "Erziehungszielen" mag da eine Rolle spielen.
Ich habe die Erfahrung - insbesondere bei vielen jungen Eltern - gemacht, dass die ein großes Problem damit haben, Kinder einfach Kinder sein zu lassen, es in Kauf nehmen zu müssen, dass da auch mal ein "Schlammhamster" nach Hause kommt.
Diese Eltern haben bestimmte Vorstellungen wie ihre Kinder zu sein haben und es wird alles daran gesetzt, die Kinder so zu formen, dass sie diesen Vorstellungen entsprechen. Ob auch die Kinder das wollen, interessiert dabei nicht.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(23 Oct 2021, 00:00)

Ich erlebe nichts von dem, weder hier im Stadtbereich, noch bei unseren Kindern, die ziemlich ländlich wohnen.
Dafür erlebst du Väter, die die Erziehungsarbeit der Mütter konterkarieren. So ist das mit den persönlichen Erfahrungen: sie sind nicht repräsentativ.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Oct 2021, 15:59)

Dafür erlebst du Väter, die die Erziehungsarbeit der Mütter konterkarieren. So ist das mit den persönlichen Erfahrungen: sie sind nicht repräsentativ.
So habe ich sie auch nicht betrachtet, weder meine noch die anderer User. ;)
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(22 Oct 2021, 19:13)

Das ist mir zu pauschal. Es gibt quer durch alle Gesellschaftsschichten Familien/Partnerschaften, in denen Erziehungsarbeit der Mütter von Vätern konterkariert wird.
"Lass mir den Bub in Ruh, das ist keine Männerarbeit" oder "das ist nix für Männer" sind keine Äußerungen von "gestern".
Nur mal so nebenbei: Sexueller Missbrauch, sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche findet in Deutschland zum weit weit überwiegenden Teil erstens in der normalen bürgerlichen Vater-Mutter-Kind-Familie statt. Und dann weiterhin in den christlichen Kirchen sowie in Sport- und sonstigen Vereinen. Also insgesamt in einem Umfeld, das man im weitesten Sinne als "gutbürgerlich" bezeichnen kann. Ich spare mir hier einfach mal einen entsprechenden Verweis. Die Tatsachen sind allgemein bekannt und unumstritten. Und diese Tatsachen sprechen zumindestens mal und zumindest in dieser Hinsicht nicht gegen alleinerziehende Mütter und nicht gegen sogenannte Patchwork-Familien.

Davon mal unabhängig: Ich bin (unter anderem natürlich) schon seit einiger Zeit damit befasst, die Erweiterung einer großen Datenbank hinsichtlich des Geschlechts von binär (W und M) auf mehrwertig einschließlich der davon abhängigen Anwendungen umzuprogrammieren. Das ist kompliziert und aufwendig. Letzendlich von nur "W" und "M" auf inzwischen 50947 mal M, 32194 mal W, 6 mal U (unbestimmt) und 2 mal D (divers). Jetzt könnte man sich fragen, ob dieser Aufwand für 8 von über 80 000 Personen zu rechtfertigen ist. Die Antwort lautet klar: Ja! Nicht nur weil die in jüngerer Zeit etablierte Genderforschung die Unterschiede zwischen biologischem und sozialem Geschlecht herausgearbeitet hat (und es demzufolge und logischerweise soziale Geschlechterrollen gibt, die nocheinmal unabhängig von den biologischen Geschlechtern gibt) sondern auch und vor allem, weil in einer liberalen demokratischen Gesellschaft nicht die Gemeinschaft, das Kollektiv, der Verein, die Klasse, die Religionsgruppe, die Nation, die Ethnie usw. sondern das Individuum an erster Stelle steht.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 25. Okt 2021, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(22 Oct 2021, 19:06)
Welche Probleme haben denn Jungen und Männer aufgrund der biologischen Unterschiede (mit Ausnahme der, die ihnen von bestimmten "Kreisen" eingeredet werden)?
Darauf bin ich schon in mehreren Beiträgen eingegangen. Und dazu gibt es wirklich zig empirische Untersuchungen und journalistische Beiträge. Aktuelle und auch frühere. Ich zitiere einfach nur die erste Zeile des erstbesten:
Experten sind sich einig: Jungen werden im deutschen Bildungssystem benachteiligt.
https://www.welt.de/politik/bildung/art ... erden.html

Zumindest in den Grundschulen. Möglicherweise kehrt sich diese Benachteiligung später sogar um. Und ich kann die Gründe dafür auch nicht benennen. Sie decken sich nur eben mit meinen eigenen Erfahrungen. Mädchen sind (oder waren) einfach im Durchschnitt angepasster als Jungs. Und dadurch (wiederum: vielleicht, möglicherweise, ich weiß es nicht) gewissermaßen "handhabbarer".
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Oct 2021, 16:56)

Wo du dich so alles rumtreibst :| Wenn ich mal in der Kneipe bin, wird über alles mögliche geflachst und viel gelacht, aber nicht todernst über sowas diskutiert.
Ich will mal zugunsten der Autorin des Buches, um das es hier eigentlich geht, annehmen, dass ihr "Männerhass" nicht oder nicht nur einfach einer fixen Idee oder einer Ideologie sondern auch persönlichen Erfahrungen entspringt. Man ist doch eigentlich ständig mit sozialen Realitäten konfrontiert, die sich von der des engeren Freundes- und Verwandtenkreises deutlich unterscheiden. Zumindest solange man sich nicht 24x7 in irgendeiner Facebook-Community bewegt.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Oct 2021, 20:22)
Aber als Mann ist man ja anpassungsfähig. Bei unserem Wochenende in Berlin habe ich mehrere Schulklassen beobachtet. Immer wieder sieht man da Jungs in auffallend femininer Kleidung/Accessoires. Man(n) geht halt mit der Zeit. Gemacht wird, was zum Ziel führt :D
Richtig. Genau so ist es. Und?

Es ist sozusagen eine anthropologische Grundwahrheit, dass der Mensch sich dadurch auszeichnet, dass er zur Freiheit verurteilt ist. Er kann sein Leben nicht nur gestalten, sein Ich konstruieren ... er muss es letztendlich. Ich überlege mir, wer ich sein möchte, und setze alles daran, dieses Selbstbild umzusetzen. Dass ich nur ein Meter sowieso groß bin und keine Kokosnüsse im Vorbeigehen pflücken kann, kann man selbstverständlich als biologische Begrenztheit auffassen. Das hat aber damit nicht viel zu tun.

Es gibt populäre Irrtümer. Zum Beispiel den, dass es keinen "freien Willen" gibt. Die Widerlegung dieser Behauptung gelingt nur nicht mit den Neurowissenschaften sondern mit der Philosophie. Diese kann zeigen, dass die Untersuchungsergebnisse zwar richtig sind, dass aber die Fragestellung von Anfang an falsch und unsinnig war. Und demzufolge auch die Interpretation der Ergebnisse.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 10:56)

Richtig. Genau so ist es. Und?

Es ist sozusagen eine anthropologische Grundwahrheit, dass der Mensch sich dadurch auszeichnet, dass er zur Freiheit verurteilt ist. Er kann sein Leben nicht nur gestalten, sein Ich konstruieren ... er muss es letztendlich. Ich überlege mir, wer ich sein möchte, und setze alles daran, dieses Selbstbild umzusetzen. Dass ich nur ein Meter sowieso groß bin und keine Kokosnüsse im Vorbeigehen pflücken kann, kann man selbstverständlich als biologische Begrenztheit auffassen. Das hat aber damit nicht viel zu tun.

Es gibt populäre Irrtümer. Zum Beispiel den, dass es keinen "freien Willen" gibt. Die Widerlegung dieser Behauptung gelingt nur nicht mit den Neurowissenschaften sondern mit der Philosophie. Diese kann zeigen, dass die Untersuchungsergebnisse zwar richtig sind, dass aber die Fragestellung von Anfang an falsch und unsinnig war. Und demzufolge auch die Interpretation der Ergebnisse.
Genau. Der User spricht von "auffallend femininer Kleidung" bei Jungs. Ich frag mich, was dann in seinen Augen "auffallend maskuline Kleidung" bei Jungs sein könnte. Mal von den Frisuren ganz zu schweigen. In solchen scheinbar harmlosen Nebensätzen offenbart sich eine ganze Gedankenwelt.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(22 Oct 2021, 21:18)

ich wohne auch auf dem Land und dennoch sehe ich diese Umerziehungsversuche - in der Schule.
In den Hofpausen sollen sich die Jungen ruhig verhalten, nicht rennen, nicht laut sein - schließlich machen die Mädchen ja auch nicht. Sie dürfen nicht auf den Bolzplatz der Schule, sollen stattdessen "Ball-fangen" spiele, machen die Mädchen ja auch etc - bis hin zu eindeutigen Bevorzugungen der Mädchen.
Das sehe ich auch so bzw. das habe ich selbst auch so erlebt. Wobei es weniger um "Bolzplatz" ging sondern einfach um Unbequemheit im Allgemeinen. Und meine Vermutung ist einfach, dass dies das nicht das Ergebnis von Ideologie oder irgendwelchen "Umerziehungen" ist sondern schlicht und einfach das Ergebnis von Bequemlichkeit.
Du magst das ja anpassungsfähig nenne, ich nenne das das sichtbare Zeichen erfolgreicher Manipulation und Indoktrination - die Umerziehung funktioniert.
ABER - die Biologie lässt sich nicht austricksen, wenn es dann irgendwann um die Partnerwahl geht, fallen diese Jungen/jungen Männer durch's Raster, weil da uralte evolutionär erworbene Mechanismen die Oberhand gewinnen. Wer das negiert, belügt sich selbst. ;) :cool:
Erst einmal besteht das Leben nicht nur aus "Partnerwahl". Es ist zwar bekannt, dass bei der erotischen Anziehungskraft gewisse genetische Optimierungsstrategien eine Rolle spielen. Dass sich nicht möglichst Gleiches zu Gleichem gesellt. Sondern dass sich eher Gegensätze anziehen. Diese Gesetzmäßigkeiten sind aber eingebettet in komplexe gesellschaftlich-soziale Strukturen sowie Umweltbedingungen. Weder die rasante Zunahme der durchschnittlichen Körpergröße noch die ebenso rasant früher einsetzende Pubertät noch die ebenso rasant einsetzende Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung in jüngerer Zeit lassen sich aus irgendwelchen festen biologischen Gegebenheiten heraus erklären. "Leben" als solches bewegt sich grundsätzlich immer auf einer Schwelle zwischen Stabilität und dynamischer Veränderung.

Aber davon nochmal unabhängig. Wirklich: Wie kann man auf den absurden Gedanken verfallen, irgendwo in diesen sogenannten westlichen Gesellschaften würden irgendwelche "Umerziehungspläne" existieren. Ehrlich. Wie kann man so etwas behaupten. Eines der Wesensmerkmale dieser westlichen Gesellschaften besteht in einer Art tendenziellen Versachlichung von Personen und Personengruppen. Von "Arbeitgebern" und "Arbeitnehmern" ist die Rede. Die Ökonomie des Kapitalismus läuft im Kern darauf hinaus, von allen Erziehungsabsichten abzulassen. In der Anfangsphase, im 19. Jahrhundert gab es noch Unternehmer, die ihre Arbeiter zu christlichen Menschen erziehen wollten. Die den Bau von Kirchen mitfinanzierten. Heute ist all dies völlig egal. Du kannst einer satanischen Sekte angehören. Du kannst sowohl Männerhasser wie auch Frauenhasser sein. Wenn Du fachlich geeignet bist, kriegst du den Job, wenn nicht dann nicht. Etwas anderes als dein ökonomisches Potenzial zählt nicht. Niemand will irgendjemanden "erziehen". Wer bitte sollten denn die "Erzieher" sein? Die Medien? Da gibts von TAZ, ND und Junge Welt bis hin zu Junge Freiheit und Tichys Einblick alles nur denkbare. Wer bitte sollen denn die "Umerzieher" sein? "Umerziehung" ist doch einfach nur eine verschwörungstheoretische Fiktion. Sonst nix!

Was es gibt, das ist eine Art Mainstream innerhalb sozialer Millieus. Und eine Art Anpassungsdruck für diejenigen, die sich halt gern anpassen. Das ist aber ein ganz und gar anderes Phänomen. Das der Selbstaufgabe der Angepassten. Des freiwilligen Ausschlagens einer eigentlich immer gegebenen inneren Freiheit.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(25 Oct 2021, 12:59)

Genau. Der User spricht von "auffallend femininer Kleidung" bei Jungs. Ich frag mich, was dann in seinen Augen "auffallend maskuline Kleidung" bei Jungs sein könnte. Mal von den Frisuren ganz zu schweigen. In solchen scheinbar harmlosen Nebensätzen offenbart sich eine ganze Gedankenwelt.
Aber man muss sich natürlich fragen, was man machen soll, wenn man sich als Kind oder Jugendlicher in einer verhältnismäßig geschlossenen sozialen Umgebung befindet, aus der es aufgrund der Abhängigkeiten kaum ein Entrinnen gibt. Und in der es an der entsprechenden Vielfalt fehlt. Das kann sowohl eine betont irgendwie "linksgrüne" wie auch eine betont bürgerlich-konservative Umgebung sein. Phänomene wie Schüchternheit bis hin zu Autismus sehe ich als kindliche bzw. jugendliche Strategie an, das Eigene, die innere Freiheit in einer Umgebung nicht aufzugeben, die die eigenen Ansichten mehrheitlich nicht teilt. Nach dem Motto: Hier bei uns sind wir eben so. Viele Glückliche unter denen fangen irgendwann irgendwo in einer entfernten großen Stadt oder sogar in einem anderen Land an zu studieren. Und vergessen irgendwann den ganzen Scheiß. Und werden zu lebensfrohen, aufgeschlossenen, kommunikativen Menschen.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 14:22)

Das sehe ich auch so ...

... Aber davon nochmal unabhängig. Wirklich: Wie kann man auf den absurden Gedanken verfallen, irgendwo in diesen sogenannten westlichen Gesellschaften würden irgendwelche "Umerziehungspläne" existieren. Ehrlich. Wie kann man so etwas behaupten. Eines der Wesensmerkmale dieser westlichen Gesellschaften besteht in einer Art tendenziellen Versachlichung von Personen und Personengruppen. Von "Arbeitgebern" und "Arbeitnehmern" ist die Rede. Die Ökonomie des Kapitalismus läuft im Kern darauf hinaus, von allen Erziehungsabsichten abzulassen. In der Anfangsphase, im 19. Jahrhundert gab es noch Unternehmer, die ihre Arbeiter zu christlichen Menschen erziehen wollten. Die den Bau von Kirchen mitfinanzierten. Heute ist all dies völlig egal. Du kannst einer satanischen Sekte angehören. Du kannst sowohl Männerhasser wie auch Frauenhasser sein. Wenn Du fachlich geeignet bist, kriegst du den Job, wenn nicht dann nicht. Etwas anderes als dein ökonomisches Potenzial zählt nicht. Niemand will irgendjemanden "erziehen". Wer bitte sollten denn die "Erzieher" sein? Die Medien? Da gibts von TAZ, ND und Junge Welt bis hin zu Junge Freiheit und Tichys Einblick alles nur denkbare. Wer bitte sollen denn die "Umerzieher" sein? "Umerziehung" ist doch einfach nur eine verschwörungstheoretische Fiktion. Sonst nix!...
Die "Umerziehungs"-Experten meinen natürlich die "linksgrüne feministische Meinungs-Diktatur". Was sonst. Ja, das ist ne VT, nichts anderes.
Zuletzt geändert von Selina am Mo 25. Okt 2021, 15:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 14:36)

... Und werden zu lebensfrohen, aufgeschlossenen, kommunikativen Menschen.
Genauso ist es. Bis auf die Stelle mit dem Autismus, der schon noch paar andere Ursachen und "Wirkmechanismen" hat, meine vollste Zustimmung.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 10:28)
vor allem, weil in einer liberalen demokratischen Gesellschaft nicht die Gemeinschaft, das Kollektiv, der Verein, die Klasse, die Religionsgruppe, die Nation, die Ethnie usw. sondern das Individuum an erster Stelle steht.
Und "das Individuum" benötigt offenbar immer noch ein Feld in der Datenbank, wo u.a. sein Geschlecht -zu welchem Zweck auch immer -festgehalten wird. Offenbar handelt es sich da um einen diskretisierbaren, digitalisierbaren, irgendwie feststellbaren Wert, den "das Individuum" mit anderen Individuen potentiell teilt, also gemein hat. Wozu überhaupt eine Datenbank? Offenbar attributiert und gruppiert man damit Verschiedenes. Oft auch Menschen.
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Welchen "Datentyp" hat in deiner Datenbank das Geschlechtsfeld? Ein String, der völlig beliebig belegt werden kann(spart erneute Anpassungsarbeit in der vermutlich noch beweglicheren Geschlechterzukunft) oder doch eine ID, die eine andere Relation verweist? Sowas verrät ja auch ein "Denkmuster".
Angenommen, man hätte einen beliebig belegbaren String dafür, welchen Nutzen hat so ein Eintrag dann noch, also für irgendeine Datenauswertung?
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(25 Oct 2021, 16:46)

Und "das Individuum" benötigt offenbar immer noch ein Feld in der Datenbank, wo u.a. sein Geschlecht -zu welchem Zweck auch immer -festgehalten wird. Offenbar handelt es sich da um einen diskretisierbaren, digitalisierbaren, irgendwie feststellbaren Wert, den "das Individuum" mit anderen Individuen potentiell teilt, also gemein hat. Wozu überhaupt eine Datenbank? Offenbar attributiert und gruppiert man damit Verschiedenes. Oft auch Menschen.
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Welchen "Datentyp" hat in deiner Datenbank das Geschlechtsfeld? Ein String, der völlig beliebig belegt werden kann(spart erneute Anpassungsarbeit in der vermutlich noch beweglicheren Geschlechterzukunft) oder doch eine ID, die eine andere Relation verweist? Sowas verrät ja auch ein "Denkmuster".
Angenommen, man hätte einen beliebig belegbaren String dafür, welchen Nutzen hat so ein Eintrag dann noch, also für irgendeine Datenauswertung?
:) Im Prinzip verstehe ich ja deine Argumentation. Aber Menschen wollen in schriftlich versendeten Dokumenten irgendwie angeredet werden. Die übergroße Mehrheit als "Herr" oder "Frau". Und die kleine Minderheit auch. Nur eben nicht als "Herr" oder "Frau". Das ist der ganze Zweck. Er ist trivial und alltäglich.

Wobei ich mich über die "Herr"-Anrede nicht genug wundern kann. In meinem Briefkasten landen amtliche Briefe mit der Adresse "Herr sowieso" und "Frau sowieso" Eigentlich gibts nicht "Herr" und "Frau" sondern "Frau" und "Mann". Ich plädiere aus tiefster Überzeugung dafür, dass die Anrede "Herr" durch "Mann" ersetzt wird. "Mann Lars Schneider" ist völlig äquivalent zu "Frau Marion Münch". Es klingt nur irgendwie ungewohnt. Ich bin ein großer Freund des Gedankens, Gewohntes durch Ungewohntes zu ersetzen. Es bereitet mir regelrecht Vergnügen.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(25 Oct 2021, 15:32)

Die "Umerziehungs"-Experten meinen natürlich die "linksgrüne feministische Meinungs-Diktatur". Was sonst. Ja, das ist ne VT, nichts anderes.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dieser Umvolkungs-Erzählung. Man muss die Umerzieher und Umvolker wirklich konkret benennen können, wenn man von "Umerziehung" oder "Umvolkung" quasselt. Möglicherweise kann man das ja. Ich bin gespannt darauf.

Bis es soweit ist, gehe ich zunächst einmal von dynamischen Veränderungen in der Gesellschaft selbst aus. Die vermeintlich von irgendeiner "Umerziehung" betroffenen sind in ihrer Gesamtheit die eigentlichen Akteure. Die Gesellschaft als Ganzes oder wahrscheinlich eher in ihren mehr und mehr abgeschlossenen sozialen Millieus umerzieht sich selbst und aus sich heraus. Es findet ein sich selbst verstärkender Prozess der Polarisierung statt. Ich selbst und persönlich pflege Kontakte mit allen möglichen Leuten verschiedener Gesinnung. Aber seit vielleicht 4 oder 5 Jahren gibt es zunehmend Leute, bei denen ich mir sage: Eigentlich willst Du mit denen wirklich wirklich absolut nix zu tun haben. Aber weder ich noch die sind von irgendwem oder irgendwelchen "umerzogen" worden. Der Mensch ist ein freiheitliches Wesen. Wenn es ihm beliebt, umerzogen zu werden, dann besteht sein freier Willen eben darin, umerzogen werden zu wollen.

Wobei diese "Umerziehung" schlicht und trivialerweise auch darin bestehen kann, Fan von irgendeinem Fußballverein oder irgendeinem Schlagersänger oder irgendeinem großen Tech-Unternehmen zu werden.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Umetarek »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 19:05)
Wobei ich mich über die "Herr"-Anrede nicht genug wundern kann. In meinem Briefkasten landen amtliche Briefe mit der Adresse "Herr sowieso" und "Frau sowieso" Eigentlich gibts nicht "Herr" und "Frau" sondern "Frau" und "Mann". Ich plädiere aus tiefster Überzeugung dafür, dass die Anrede "Herr" durch "Mann" ersetzt wird. "Mann Lars Schneider" ist völlig äquivalent zu "Frau Marion Münch". Es klingt nur irgendwie ungewohnt. Ich bin ein großer Freund des Gedankens, Gewohntes durch Ungewohntes zu ersetzen. Es bereitet mir regelrecht Vergnügen.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(25 Oct 2021, 12:59)

Genau. Der User spricht von "auffallend femininer Kleidung" bei Jungs. Ich frag mich, was dann in seinen Augen "auffallend maskuline Kleidung" bei Jungs sein könnte. Mal von den Frisuren ganz zu schweigen. In solchen scheinbar harmlosen Nebensätzen offenbart sich eine ganze Gedankenwelt.
Es ist vor allem einfach toll, wenn Jungs auffallend feminine Kleidung tragen. Ich kenne auch Eltern, deren kleine Söhne auf die Idee gekommen sind, Röcke und Kleider zu tragen. Auch und gerade in der Öffentlichkeit. (Sonst würds ja auch kein Aufsehen erregen). Das ist Klasse! Und das ist einfach nur nix anderes als irgendwann in den 90ern als kleiner Junge einen Batman-Umhang zu tragen. Diese verbissenen Leute, die in alldem nur Ideologie, "Umerziehung" und was weiß ich sehen, wissen vielleicht gar nicht so genau, wie spaßig und froh solch ein kindliches Rollenspielwechsel eigentlich ist.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 19:28)

Es ist vor allem einfach toll, wenn Jungs auffallend feminine Kleidung tragen. Ich kenne auch Eltern, deren kleine Söhne auf die Idee gekommen sind, Röcke und Kleider zu tragen. Auch und gerade in der Öffentlichkeit. (Sonst würds ja auch kein Aufsehen erregen). Das ist Klasse! Und das ist einfach nur nix anderes als irgendwann in den 90ern als kleiner Junge einen Batman-Umhang zu tragen. Diese verbissenen Leute, die in alldem nur Ideologie, "Umerziehung" und was weiß ich sehen, wissen vielleicht gar nicht so genau, wie spaßig und froh solch ein kindliches Rollenspielwechsel eigentlich ist.
Ja. Bei der fast panischen Angst, die heile "biologische Welt" könnte durcheinander geraten, handelt es sich im Grunde um die Angst vor Machtverlust. Festgefügte Strukturen sollen bitte so erhalten bleiben, wie man es in seiner kleinen Welt gewohnt ist. Denn dort ist man noch wer. Alles andere wird als Bedrohung angesehen. Merkwürdig antiquiertes Denken. Aber die Welt drumrum ist nun mal nicht stehengeblieben seit den 50ern.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Adam Smith »

Selina hat geschrieben:(25 Oct 2021, 19:46)

Aber die Welt drumrum ist nun mal nicht stehengeblieben seit den 50ern.
In Afghanistan müssen die Frauen nun eine Burka tragen. Am besten eine schwarze Burka.

https://m.bild.de/politik/ausland/polit ... obile.html

Trotzdem dürfen die Frauen nicht mehr studieren, weil das Umfeld zu unsicher ist.
Taliban-Rektor schließt Frauen an Universität von Kabul aus

Dem Rektor zu wenig: In schwarze Burkas gehüllte Frauen sitzen in einem Hörsaal der Universität in Kabul und halten Taliban-Fahnen in den Händen. Bild: DPA
Auf Twitter begründet Universitätsrektor Mohammed Aschraf Ghairat seine Entscheidung damit, dass noch kein „echtes islamisches Umfeld für alle gegeben“ sei.
https://m-faz-net.cdn.ampproject.org/v/ ... 58975.html

Das ist die Welt ausserhalb von Deutschland. Zu unsicher für Frauen.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Billie Holiday »

Adam Smith hat geschrieben:(25 Oct 2021, 20:07)

In Afghanistan müssen die Frauen nun eine Burka tragen. Am besten eine schwarze Burka.

https://m.bild.de/politik/ausland/polit ... obile.html

Trotzdem dürfen die Frauen nicht mehr studieren, weil das Umfeld zu unsicher ist.



https://m-faz-net.cdn.ampproject.org/v/ ... 58975.html

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Verhüllte Frauen sind schlimmer als 50er Jahre.
Ok, nicht für jede.
Aber wer hat nicht dutzende muslimische Freundinnen, die ihre Burka lieben und ganz selbstbestimmt freiwillig tragen.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Umetarek hat geschrieben:(25 Oct 2021, 19:21)

Frowe bedeutet Herrin, das Äquivalent zu Mann ist Weib.
Yupp. Meinetwegen. Dann eben an "Herrin Hildegard Stechering" oder "Herr Lars-Uwe Haferkamp". Oder halt Mann und Weib entsprechend.

Ich war und bin mit solchen Problemen auch praktisch befasst. Nicht nur die ehemaligen indonesischen Diktatoren Sukarno und Suharto hatten keine Nachnamen oder - wie mans nimmt - keine Vornamen. Suharto war einfach nur Suharto. Sonst nix. Nicht etwa Suharto Engelbrecht oder Rudolf Suharto. Es gibt auch in modernen Zeiten indonesische Stundenten/Studentinnen mit Einnamigkeit. Das ist in MItteleuropa datentechnisch nicht vorgesehen. Nun mach mal was!
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Misterfritz »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 21:40)

Yupp. Meinetwegen. Dann eben an "Herrin Hildegard Stechering" oder "Herr Lars-Uwe Haferkamp". Oder halt Mann und Weib entsprechend.

Ich war und bin mit solchen Problemen auch praktisch befasst. Nicht nur die ehemaligen indonesischen Diktatoren Sukarno und Suharto hatten keine Nachnamen oder - wie mans nimmt - keine Vornamen. Suharto war einfach nur Suharto. Sonst nix. Nicht etwa Suharto Engelbrecht oder Rudolf Suharto. Es gibt auch in modernen Zeiten indonesische Stundenten/Studentinnen mit Einnamiigkeit. Das ist in MItteleuropa datentechnisch nicht vorgesehen. Nun mach mal was!
Was immer das mit dem Strangthema zu tun hat ...
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 21:40)

Yupp. Meinetwegen. Dann eben an "Herrin Hildegard Stechering" oder "Herr Lars-Uwe Haferkamp". Oder halt Mann und Weib entsprechend.

Ich war und bin mit solchen Problemen auch praktisch befasst. Nicht nur die ehemaligen indonesischen Diktatoren Sukarno und Suharto hatten keine Nachnamen oder - wie mans nimmt - keine Vornamen. Suharto war einfach nur Suharto. Sonst nix. Nicht etwa Suharto Engelbrecht oder Rudolf Suharto. Es gibt auch in modernen Zeiten indonesische Stundenten/Studentinnen mit Einnamigkeit. Das ist in MItteleuropa datentechnisch nicht vorgesehen. Nun mach mal was!
Was soll wer machen? Und warum.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Oct 2021, 21:42)

Was immer das mit dem Strangthema zu tun hat ...
Also die Frage der Anrede hat schon gewaltig etwas mit dem Thema zu tun. Im Spanischen zum Beispiel heßt es schlicht und einfach Señor/Señora. So paritätisch kann es sein.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 21:56)

Also die Frage der Anrede hat schon gewaltig etwas mit dem Thema zu tun. Im Spanischen zum Beispiel heßt es schlicht und einfach Señor/Señora. So paritätisch kann es sein.
Was genau?
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Der Stellenwert des Geschlechts in einer Individualgesellschaft

Beitrag von Individualist »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 10:28)

Ich bin (unter anderem natürlich) schon seit einiger Zeit damit befasst, die Erweiterung einer großen Datenbank hinsichtlich des Geschlechts von binär (W und M) auf mehrwertig einschließlich der davon abhängigen Anwendungen umzuprogrammieren. Das ist kompliziert und aufwendig. Letzendlich von nur "W" und "M" auf inzwischen 50947 mal M, 32194 mal W, 6 mal U (unbestimmt) und 2 mal D (divers). Jetzt könnte man sich fragen, ob dieser Aufwand für 8 von über 80 000 Personen zu rechtfertigen ist. Die Antwort lautet klar: Ja! Nicht nur weil die in jüngerer Zeit etablierte Genderforschung die Unterschiede zwischen biologischem und sozialem Geschlecht herausgearbeitet hat (und es demzufolge und logischerweise soziale Geschlechterrollen gibt, die nocheinmal unabhängig von den biologischen Geschlechtern gibt) sondern auch und vor allem, weil in einer liberalen demokratischen Gesellschaft nicht die Gemeinschaft, das Kollektiv, der Verein, die Klasse, die Religionsgruppe, die Nation, die Ethnie usw. sondern das Individuum an erster Stelle steht.
Das Geschlecht unterteilt die Menschheit in zwei, drei, vier oder mehr Kollektive.

In einer Individualgesellschaft würde man das Kommentarfeld besonders groß machen, damit man die individuellen persönlichen Besonderheiten jeder einzelnen Person ausführlich würdigen kann. Das Geschlecht als Kollektivmerkmal verliert dann dementsprechend an Bedeutung.
Mit herzlichen Grüßen
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Misterfritz »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 21:56)

Also die Frage der Anrede hat schon gewaltig etwas mit dem Thema zu tun. Im Spanischen zum Beispiel heßt es schlicht und einfach Señor/Señora. So paritätisch kann es sein.
Was hat das mit Männerhass zu tun?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(25 Oct 2021, 21:47)

Was soll wer machen? Und warum.
Man hat das Problem, dass sehr viele IT-Anwendungen so programmiert sind, dass beide Angaben obligatorisch sind.

Wobei ich solche Einwortnamen ganz persönlich durchaus reizvoll finde. Es ist spannender, jemanden kennenzulernen, der oder die "Rücklicht" oder "Sahnehaube" heißt als etwa "Marion Düsterhoff".
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Oct 2021, 22:03)

Was hat das mit Männerhass zu tun?
Indirekt. Die Anrede Frau/Herr ist eben schonmal asymmetrisch. Wobei ich mich da wahrscheinlich aufs Glatteis begebe. Die Frage ist so offensichtlich und so von allgemeinem Interesse, dass sie wahrscheinlich schon zehntausendfach irgendwo beantwortet wurde. Und ich einfach nur der kleine Dummerchen bin, der die Zusammenhänge noch nicht mitbekommen hat.
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Re: Der Stellenwert des Geschlechts in einer Individualgesellschaft

Beitrag von Adam Smith »

Individualist hat geschrieben:(25 Oct 2021, 22:00)

Das Geschlecht unterteilt die Menschheit in zwei, drei, vier oder mehr Kollektive.
Bei bestimmten Gruppen in genau zwei Kollektive. Das Geschlecht ist immens wichtig für praktisch alles bei den Taliban und den Feministinnen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 22:03)

Man hat das Problem, dass sehr viele IT-Anwendungen so programmiert sind, dass beide Angaben obligatorisch sind.

Wobei ich solche Einwortnamen ganz persönlich durchaus reizvoll finde. Es ist spannender, jemanden kennenzulernen, der oder die "Rücklicht" oder "Sahnehaube" heißt als etwa "Marion Düsterhoff".
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Re: Der Stellenwert des Geschlechts in einer Individualgesellschaft

Beitrag von schokoschendrezki »

Adam Smith hat geschrieben:(25 Oct 2021, 22:08)

Bei bestimmten Gruppen in genau zwei Kollektive. Das Geschlecht ist immens wichtig für praktisch alles bei den Taliban und den Feministinnen.
Sehr schön. Der "Individualist" spricht von Kollektiven. Und der Smithist statt von Opiumhändlern und Frauenbuchlädenunternehmerinnen, die ja mit ihren Tätigkeiten und mit ihrem Handel zum Wohlstand der Nationen beitragen könnten, von "Taliban und Feministinnen".
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Re: Der Stellenwert des Geschlechts in einer Individualgesellschaft

Beitrag von schokoschendrezki »

Individualist hat geschrieben:(25 Oct 2021, 22:00)

Das Geschlecht unterteilt die Menschheit in zwei, drei, vier oder mehr Kollektive.

In einer Individualgesellschaft würde man das Kommentarfeld besonders groß machen, damit man die individuellen persönlichen Besonderheiten jeder einzelnen Person ausführlich würdigen kann. Das Geschlecht als Kollektivmerkmal verliert dann dementsprechend an Bedeutung.
Es ist aber auch hier so: Der Rückzug aufs Mindestmaß im Formal-Amtlichen eröffnet der Individualität umso größere Chancen. Ich möchtr nur wissen was verboten ist. Und ich möchte vielleicht nicht als "Herr" oder "Frau" angeredet werden. In einer Individualgeselllschaft würde man das Kommntarfeld so klein wie nur möglich machen! Unter anderem deshalb, weil diese Kommentare aus einer amtlichen Personendatenbak heraus so unzugänglich wie möglich zu sein haben.
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Re: Der Stellenwert des Geschlechts in einer Individualgesellschaft

Beitrag von Misterfritz »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 22:30)

Es ist aber auch hier so: Der Rückzug aufs Mindestmaß im Formal-Amtlichen eröffnet der Individualität umso größere Chancen. Ich möchtr nur wissen was verboten ist. Und ich möchte vielleicht nicht als "Herr" oder "Frau" angeredet werden. In einer Individualgeselllschaft würde man das Kommntarfeld so klein wie nur möglich machen! Unter anderem deshalb, weil diese Kommentare aus einer amtlichen Personendatenbak heraus so unzugänglich wie möglich zu sein haben.
Also dann nur die Anrede "Hallo Karl Meyer"?
Alles andere wird nicht gehen, da wir keine anderen Anrede-Worte als Herr und Frau haben (ok, noch Fräulein - aber das ist ja auch nicht mehr gegeben).
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Re: Der Stellenwert des Geschlechts in einer Individualgesellschaft

Beitrag von oga »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 22:30)

Und ich möchte vielleicht nicht als "Herr" oder "Frau" angeredet werden.
Man kann ja auf das kommunistische "comrade" ausweichen. :D
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Re: Der Stellenwert des Geschlechts in einer Individualgesellschaft

Beitrag von Meruem »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 22:14)

Sehr schön. Der "Individualist" spricht von Kollektiven. Und der Smithist statt von Opiumhändlern und Frauenbuchlädenunternehmerinnen, die ja mit ihren Tätigkeiten und mit ihrem Handel zum Wohlstand der Nationen beitragen könnten, von "Taliban und Feministinnen".
Im Bereich Comedy ist man da bei Namen z.b. Saturn und Saturinnen :dead:
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Tom Bombadil »

Einfach die Anrede durch "Mensch" ersetzen, Problem gelöst. Aber auch wieder doof für die Leute, die sich gerade als Stuhl oder Baum fühlen :mad:
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von firlefanz11 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 21:56)
Im Spanischen zum Beispiel heßt es schlicht und einfach Señor/Señora. So paritätisch kann es sein.
Wendet man dies auf die deutsche Anrede an muss es dann Herr/Herrin heissen u. nicht Mann/Frau denn niemand würde im spanischen auf Idee kommen Hombre de la Joia oder Mujer Rodriguez zu sagen o. zu schreiben.
Da würden die Femis aber einen #Aufschrei erster Kajüte produzieren wenn ab sofort auf einem Brief nicht mehr "Frau Herrmann" sondern "Herrin Herrmann" als Adressat zu schreiben wäre oder jemand in den Nachrichten sagte: "Gestern hat Herrin Winkler sich ein Bein gebrochen." :D
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Re: Der Stellenwert des Geschlechts in einer Individualgesellschaft

Beitrag von firlefanz11 »

Meruem hat geschrieben:(25 Oct 2021, 23:11)

Im Bereich Comedy ist man da bei Namen z.b. Saturn und Saturinnen :dead:
Das müsste doch wohl eher Saturn u. Saturnerinnen heissen... :D
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von firlefanz11 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 22:03)
Ich bin ein großer Freund des Gedankens, Gewohntes durch Ungewohntes zu ersetzen. Es bereitet mir regelrecht Vergnügen.

Wobei ich solche Einwortnamen ganz persönlich durchaus reizvoll finde. Es ist spannender, jemanden kennenzulernen, der oder die "Rücklicht" oder "Sahnehaube" heißt als etwa "Marion Düsterhoff".
Was Du hier so vom Stapel lässt erinnert mich an die Geschichte von dem Mann der anfing Allem u. Jedem aus Jux andere Namen zu geben u. sich wunderte warum er irgendwann nicht mehr klar kam weil niemand ihn verstand...
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 14:22)
Das sehe ich auch so bzw. das habe ich selbst auch so erlebt. Wobei es weniger um "Bolzplatz" ging sondern einfach um Unbequemheit im Allgemeinen. Und meine Vermutung ist einfach, dass dies das nicht das Ergebnis von Ideologie oder irgendwelchen "Umerziehungen" ist sondern schlicht und einfach das Ergebnis von Bequemlichkeit.
Tja und genau das ist das Ziel der Umerziehung - nämlich Bequemlichkeit.
schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 14:22)Erst einmal besteht das Leben nicht nur aus "Partnerwahl". Es ist zwar bekannt, dass bei der erotischen Anziehungskraft gewisse genetische Optimierungsstrategien eine Rolle spielen.
EBEN! Und genau aus diesem Grund ist "Geschlecht" nur im Bereich Partnerwahl/Sexualität überhaupt von Relevanz und in allen anderen Bereichen des Alltags - egal ob Beruf oder Hobby - vollkommen irrelevant, spielt das Geschlecht eines Menschen überhaupt keine Rolle. Einzige Ausnahmen sind Arbeits- und Gesundheitsschutz und Mutterschutz.
Und genau aus diesem Grund ist es auch völlig sinnbefreit, von einem "sozialen Geschlecht" zu schwätzen, weil es das schlicht nicht gibt.
Gerade dir als "Radikalindividualist" müsste das klar sein. Menschen sind unterschiedlich, haben die unterschiedlichsten Interessen, Fähigkeiten und Präverenzen und das obwohl es biologisch bedingte geschlechtsspezifische Verhaltensunterschiede bei Männern und Frauen gibt - Unterschiede die sich gegenseitig ergänzen. Diese Unterschiede haben sich evolutionär entwickelt und den Menschen zu der erfolgreichen Spezies gemacht, die er heute ist.
Da ist nichts "gesellschaftlich/sozial" konstruiert oder "zugeschrieben".
Wer sollte diese unterschiedlichen Verhaltensweisen denn wann konstruiert haben, auf welcher Grundlage?
Wen oder was soll man denn unter diesem abstrakten "gesellschaftlich/sozial" verstehen?
schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 14:22) Dass sich nicht möglichst Gleiches zu Gleichem gesellt. Sondern dass sich eher Gegensätze anziehen. Diese Gesetzmäßigkeiten sind aber eingebettet in komplexe gesellschaftlich-soziale Strukturen sowie Umweltbedingungen.
Genau das sind sie eben nicht! Diese "Gesetzmäßigkeiten" nennen sich sexuelle Selektion und basieren auf bestimmten Selektionsfaktoren und Selektionsdruck.
Findet sich quer durch das gesamte Tierreich und da macht der Mensch keine Ausnahme. Es sind ganz bestimmte sexuelle Marker, die das Auswahlverhalten bestimmen - nix "komplexe gesellschaftlich-soziale Strukturen", sondern ganz archaische Verhaltensmuster.
schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 14:22) Weder die rasante Zunahme der durchschnittlichen Körpergröße noch die ebenso rasant früher einsetzende Pubertät noch die ebenso rasant einsetzende Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung in jüngerer Zeit lassen sich aus irgendwelchen festen biologischen Gegebenheiten heraus erklären.
Doch lassen sie und zwar nur mit "festen biologischen Gegebenheiten" - den bereits genannte Selektionsfaktoren und Anpassung an, sich verändernde Umweltbedingungen. Zum Bleistift das Nahrungsangebot ist so ein Umweltfaktor und das hat sogar entscheideenden Einfluss auf Körpergröße und Lebenserwartung.
schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 14:22) "Leben" als solches bewegt sich grundsätzlich immer auf einer Schwelle zwischen Stabilität und dynamischer Veränderung.
Das ist Quatsch und bleibt auch Quatsch, wenn du das noch tausendmal wiederholst.
schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 14:22)Aber davon nochmal unabhängig. Wirklich: Wie kann man auf den absurden Gedanken verfallen, irgendwo in diesen sogenannten westlichen Gesellschaften würden irgendwelche "Umerziehungspläne" existieren. Ehrlich. Wie kann man so etwas behaupten.
Wer spricht denn von Umerziehungs"plänen"?
Aber gerade in den westlichen Gesellschaften gibt es genügend Ideologien, in denen ein Menschenbild vorhersscht, welches nur durch Umerziehung überhaupt erreichbar ist.
Dazu musst du nur in die Programme bestimmter Parteien schauen.
Dort wirst du ein Welt- und Menschenbild finden, welches nur mittels Umerziehung (Schaffung eines "neuen Menschen") möglich ist - Umerziehung mittels, Regelmentierung, Bevormundung, Verboten.
Und wie erfolgreich diese Umerziehung ist, sieht man doch an dir - wie selbstverständlich du von "sozialem Geschlecht" und "etablierter Genderforschung" sprichst, ohne auch nur ansatzweise zu hinterfragen, auf welcher Grundlage und mit welchen Methoden die "Genderforschung" arbeitet, warum sie sich gegen jegliche Kritik aus den Naturwissenschaften immunisiert.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 19:05)
Ich bin ein großer Freund des Gedankens, Gewohntes durch Ungewohntes zu ersetzen. Es bereitet mir regelrecht Vergnügen.
Ja, beim derzeitigen geistigen Establishment mit seinen ganzen Denk- und Verbalverrenkungen und überhobenen Korrektheiten kann man viel Spaß haben.

Ich meine, in den 80ern noch, ein buntandrogyner Boy George bspw. Das war ein Ausdemrahmenfaller, ein Grenzgänger und als solcher auch wichtig und respektabel. Aber der Rahmen hat sich ja nun mittlerweile geändert, ein "neues Normal" bildet sich heraus. Aus diesem Rahmen fällt man wiederum heraus, wenn man am Überkommenen festhält. Und das geht dann wohl bis dahin, dass manche - die in dem neuen Rahmen schon völlig angekommen und aufgegangen sind - diese ältere Art zu leben, hassen. Wirklich hassen. Hassen in einem eliminatorischen Sinne: sie wollen es "weghaben", total, völlig und sie sehen einen verbliebenen Keim dafür auch in den nur scheinbar gewandelten, angepassten Männern, etwas, das immer wieder auch aus ihnen hervorbrechen kann und wird. Deshalb werden "alle Männer" gehasst. Deshalb diese Verallgemeinerung. Und sie haben sogar recht. Nichts lässt sich völlig zurückdrängen und ausmerzen. Und da sage ich als panliberaler Menschenfreund: Das ist gut so.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Oct 2021, 19:28)

Es ist vor allem einfach toll, wenn Jungs auffallend feminine Kleidung tragen. Ich kenne auch Eltern, deren kleine Söhne auf die Idee gekommen sind, Röcke und Kleider zu tragen. Auch und gerade in der Öffentlichkeit.
Ja klar, die kleinen Söhne kommen von ganz alleine auf solche Ideen - na sicher doch!
Sorry, aber den Schmarrn kannste jemandem erzählen, der die Strümpfe mit Messer und Gabel anzieht!
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Billie Holiday »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Oct 2021, 18:52)

Ja klar, die kleinen Söhne kommen von ganz alleine auf solche Ideen - na sicher doch!
Sorry, aber den Schmarrn kannste jemandem erzählen, der die Strümpfe mit Messer und Gabel anzieht!
Sag das nicht. In der Schule meiner Töchter haben sich zu einem Schulfest die pubertären Jungs alle als Mädchen verkleidet, geschminkt von den Müttern. Gekleidet in Kleider und Pumps. Der beste Fußballer sah einfach toll aus als Mädchen. Dass sich alle wohl gefühlt haben, konnte man sehen. Danach liefen aber alle wieder als Jungs auf, also niemand hat die Chance ergriffen. :D
Mal in andere Rollen zu schlüpfen hat ja wenig damit zu tun, das Geschlecht wechseln zu wollen.
Eigenartigerweise hatte nicht ein einziges Mädchen Lust, als Mann aufzutauchen.
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Oct 2021, 18:52)

Ja klar, die kleinen Söhne kommen von ganz alleine auf solche Ideen - na sicher doch!
Sorry, aber den Schmarrn kannste jemandem erzählen, der die Strümpfe mit Messer und Gabel anzieht!
Ja, D.A. Du wirst es vielleicht nicht glauben. Aber die kommen tatsächlich ganz von allein auf die Idee.

Ich selbst, in Erinnerung an meine Kindheit, mit 8, 9, 10, 11 war auch total in diese Idee vernarrt, unter allen Umständen anders sein zu wollen als die anderen Kinder. Die interessierten sich für so was wie z.B. Matchbox-Autos. Die in der Ex-DDR nocheinmal einen besonderen Wert dadurch erhielten, dass sie nicht zu bekommen waren. Meine Eltern hatten damit garnix zu tun. Die wollten auch gern ein schickes schnelles Auto haben. Ich wollte zuerst einmal dagegen sein. Und wills bis heute. Greta Thunberg ... die weint zwar machmal in ihren Äußerungen ... aber die ist ein richtiger Mann. Die sehe ich gewissermaßen als eine Art weiblichen kleinen Bruder. Der Mensch entscheidet wer er sein will. Uneingeschränkt. Wofür er eintritt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von Space_X »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Oct 2021, 19:30)
Greta Thunberg ... [...] ist ein richtiger Mann. Die sehe ich gewissermaßen als eine Art weiblichen kleinen Bruder.
:D :D :D

Ein gutes Beispiel über welchen Schwachsinn Europäer sich im 21 Jahrhundet unterhalten.

Da wundert es doch nicht wirklich das Asien jetzt übernimmt, oder?
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Re: "Ich hasse Männer" Rowohlt veröffentlicht neues Männerhassbuch

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(26 Oct 2021, 15:15)

Ja, beim derzeitigen geistigen Establishment mit seinen ganzen Denk- und Verbalverrenkungen und überhobenen Korrektheiten kann man viel Spaß haben.

Ich meine, in den 80ern noch, ein buntandrogyner Boy George bspw. Das war ein Ausdemrahmenfaller, ein Grenzgänger und als solcher auch wichtig und respektabel. Aber der Rahmen hat sich ja nun mittlerweile geändert, ein "neues Normal" bildet sich heraus. Aus diesem Rahmen fällt man wiederum heraus, wenn man am Überkommenen festhält. Und das geht dann wohl bis dahin, dass manche - die in dem neuen Rahmen schon völlig angekommen und aufgegangen sind - diese ältere Art zu leben, hassen. Wirklich hassen. Hassen in einem eliminatorischen Sinne: sie wollen es "weghaben", total, völlig und sie sehen einen verbliebenen Keim dafür auch in den nur scheinbar gewandelten, angepassten Männern, etwas, das immer wieder auch aus ihnen hervorbrechen kann und wird. Deshalb werden "alle Männer" gehasst. Deshalb diese Verallgemeinerung. Und sie haben sogar recht. Nichts lässt sich völlig zurückdrängen und ausmerzen. Und da sage ich als panliberaler Menschenfreund: Das ist gut so.
"Panliberalität" ... interessanter Begriff. Würde bedeuten: Liberalität, die über irgendeine Liberalität hinausgeht ohne sie direkt zu negieren. "Pansexualität" ist keineswegs dasselbe wie "Asexualität".

Dieses "neue Normal" ... das musst du konkret benennen können, wenn du es denn als Umerziehungs- oder Elimintationsinstanz sehen willst. Wirklich. Dass es sozusagen neue Mainstreamisierungen gibt oder dass man bis Ende der 80er Homosexualität in der Bundesrepublik für strafbar hielt und danach nicht ... das ist doch nicht das Ergebnis irgendeiner "Umerziehung" sondern das Ergebnis eines Prozesses, den man mit "gesellschaftlicher Wertewandel" beschreibt, Es gibt keine "sie" die irgendwas weghaben wollen sondern nur die Dynamik eines gesamtgesellschaftlichen Wertewandels. Die Akteure sind gleichzeitig die Betroffenen. Allen diesen Erzählungen ist eines gemeinsam: Sie können die, die du als "manche" bezeichnest nicht wirklich dingfest machen. Wer soll das sein? Und vor allem auch: Über welche Manipulationsmacht sollen sie denn verfügen? Hier in der Bundesrepublik denke und meine ich, was ich will. Es ist mir vollkommen gleichgültig, dass es einen Mainstream gibt, der "diese ältere Art zu leben hasst". Völlig egal, Ich bin den ganzen Tag mit Java- und SQL-Programmierung beschäftigt und verdiene meinen Lebensunterhalt damit. Und den meiner Familie. Aber ich besitze kein Smartphone. Und werde auch keins besitzen. Es gibt keine Umerziehung. Es gibt keine Freiheitseinschränkung. Jeder kann machen wie er will und sein wer er sein will. Jeder kann in einem solchen Satz auch die weibliche Entsprechung (Jede kann machen wie sie will) weglassen. Man wird ihn auch so verstehn. Und andere bevorzugen eben die genderisierte Sprachfassung. Je nun. Das ganze ändert sich dann, wenn über den Rechtsstaat hinaus informelle Regeln inkrafttreten. Wenn man irgendwie "Deutscher" sein soll zum Beispiel. Wenn man nicht mehr ins Ausland fahren kann oder nicht mehr Geld abheben kann, wenn man kein Smartphone besitzt.
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