https://www.bento.de/politik/noch-17-fe ... 8#refsponiGerechtigkeit
"Noch 17 Femizide, dann ist Weihnachten" – warum junge Aktivistinnen düstere Botschaften plakatieren
...
Camille (23), die in Berlin lebt und eigentlich anders heißt, will dem Thema auch hier mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Bei einem Besuch in ihrer Heimat, Frankreich, entdeckte sie eine kleine Bewegung von jungen Frauen, die nachts durch die Städte ziehen und Sprüche über Gewalt gegen Frauen plakatieren. Heute sagt sie: "Für mich war das sehr empowernd. Ich war um zwei zu Hause und konnte nicht schlafen, weil ich voller Adrenalin war. Ich habe direkt meinen Freundinnen in Berlin geschrieben: Wir müssen das auch machen, ihr würdet es lieben."
Das war der Anfang von @femplak_berlin, einer Gruppe von etwa 25 jungen Menschen. Seit Oktober plakatieren Slogans wie "Noch 18 Femizide, dann ist Weihnachten" oder "Man(n) tötet nicht aus Liebe".
...
Es geht dabei um das Phänomen des "Femizids", als Wort wohl aus dem englischen "femicide" mit Bezug auf "homicide" stammend, welcher den Mord an Frauen AUFGRUND IHRES GESCHLECHTES beschreibt.
Mir war nicht klar, dass es ein solches Problem in Deutschland gibt, aber man macht es wohl an den unterschiedlichen Ursachen für Tötungen in Deutschland fest. Frauen werden, wie überall auf der Welt, deutlich häufiger Todesopfer partnerschaftlicher Gewalt. Das ist natürlich zu verurteilen - keine Frage.
Was mich allerdings stutzig macht ist, dass unter geschlechtsspezifischer Tötung typischerweise Phänomene gemeint sind, die nicht in erster Linie partnerschaftliche Gewalt sind, sondern kulturell manifestierte Gewalt gegen Frauen, wie Witwenverbrennungen, Ehrenmorde oder auch Tötung von Mädchen oder weiblichen Föten aufgrund der Wahrnehmung von Mädchen als Belastung (mit kulturellem Hindergrund) , darstellt.
Ist es tatsächlich so, dass diese og. Phänomene derart zugenommen haben, dass wir sie in Deutschland stärker wahrnehmen sollten? Oder ist es so, dass hier Aktivisten weltweit vorhandene Unterschiede bei Tötungsursachen verwenden um sich als Frauen in entwickelten Gesellschaften, auf eine Stufe mit Frauen zu stellen, die in unterentwickelten Gesellschaften tatsächlich ernsthafte Gewalt aufgrund ihres Geschlechtes erleiden?
PS: Wie weltweit üblich, sind auch in Deutschland die Zahlen der männlichen Opfer von Mord und Totschlag deutlich größer, nur die Gründe sind andere - das nur als Info am Rande.