Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

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Skeptiker

Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Skeptiker »

Ein Artikel im Spiegel, welcher ursprünglich von Bento stammt, hat mich eben stutzig gemacht.
Gerechtigkeit
"Noch 17 Femizide, dann ist Weihnachten" – warum junge Aktivistinnen düstere Botschaften plakatieren
...
Camille (23), die in Berlin lebt und eigentlich anders heißt, will dem Thema auch hier mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Bei einem Besuch in ihrer Heimat, Frankreich, entdeckte sie eine kleine Bewegung von jungen Frauen, die nachts durch die Städte ziehen und Sprüche über Gewalt gegen Frauen plakatieren. Heute sagt sie: "Für mich war das sehr empowernd. Ich war um zwei zu Hause und konnte nicht schlafen, weil ich voller Adrenalin war. Ich habe direkt meinen Freundinnen in Berlin geschrieben: Wir müssen das auch machen, ihr würdet es lieben."

Das war der Anfang von @femplak_berlin, einer Gruppe von etwa 25 jungen Menschen. Seit Oktober plakatieren Slogans wie "Noch 18 Femizide, dann ist Weihnachten" oder "Man(n) tötet nicht aus Liebe".
...
https://www.bento.de/politik/noch-17-fe ... 8#refsponi

Es geht dabei um das Phänomen des "Femizids", als Wort wohl aus dem englischen "femicide" mit Bezug auf "homicide" stammend, welcher den Mord an Frauen AUFGRUND IHRES GESCHLECHTES beschreibt.

Mir war nicht klar, dass es ein solches Problem in Deutschland gibt, aber man macht es wohl an den unterschiedlichen Ursachen für Tötungen in Deutschland fest. Frauen werden, wie überall auf der Welt, deutlich häufiger Todesopfer partnerschaftlicher Gewalt. Das ist natürlich zu verurteilen - keine Frage.

Was mich allerdings stutzig macht ist, dass unter geschlechtsspezifischer Tötung typischerweise Phänomene gemeint sind, die nicht in erster Linie partnerschaftliche Gewalt sind, sondern kulturell manifestierte Gewalt gegen Frauen, wie Witwenverbrennungen, Ehrenmorde oder auch Tötung von Mädchen oder weiblichen Föten aufgrund der Wahrnehmung von Mädchen als Belastung (mit kulturellem Hindergrund) , darstellt.

Ist es tatsächlich so, dass diese og. Phänomene derart zugenommen haben, dass wir sie in Deutschland stärker wahrnehmen sollten? Oder ist es so, dass hier Aktivisten weltweit vorhandene Unterschiede bei Tötungsursachen verwenden um sich als Frauen in entwickelten Gesellschaften, auf eine Stufe mit Frauen zu stellen, die in unterentwickelten Gesellschaften tatsächlich ernsthafte Gewalt aufgrund ihres Geschlechtes erleiden?

PS: Wie weltweit üblich, sind auch in Deutschland die Zahlen der männlichen Opfer von Mord und Totschlag deutlich größer, nur die Gründe sind andere - das nur als Info am Rande.
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Teeernte
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Teeernte »

Der "Kick"Adrenalin vom Sprayen, Wände beschmieren und Plakate/Aufkleber kleben... (in anderen politischen Richtungen noch Autos anbrennen).

...hat für mich NULL mit Politik zu tun.

Eine Entwicklungsstufe - der Jugend - die ihr Leben nicht durch "Arbeit" finanzieren muss, keine Verantwortung hat und wenig Zukunft sieht.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Skeptiker »

Teeernte hat geschrieben:(08 Dec 2019, 10:48)
Der "Kick"Adrenalin vom Sprayen, Wände beschmieren und Plakate/Aufkleber kleben... (in anderen politischen Richtungen noch Autos anbrennen).

...hat für mich NULL mit Politik zu tun.

Eine Entwicklungsstufe - der Jugend - die ihr Leben nicht durch "Arbeit" finanzieren muss, keine Verantwortung hat und wenig Zukunft sieht.
Es ist weit politischer, als es im ersten Augenblick den Anschein geben mag:
Feministische Gruppen und Die Linke fordern den Straftatbestand "Femizid". Juristin Leonie Steinl kann das verstehen, sieht aber an anderer Stelle Handlungsbedarf.
...
SZ: Frau Steinl, was genau ist Femizid?
Leonie Steinl: Viele Leute haben bei dem Begriff ganz bestimmte Vorstellungen im Kopf - etwa die Femizide in Mexiko, wo Frauen entführt, getötet, verstümmelt und ihre Leichen öffentlich zur Schau gestellt werden. In Deutschland treten Femizide meist als "Trennungstötung" auf: also die Tötung der derzeitigen oder ehemaligen Partnerin wegen der durchgeführten oder beabsichtigen Trennung. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es manchen Menschen schwerfällt, eine Trennungstötung auch als Femizid zu verstehen. Dabei geht es immer um dasselbe: Geschlechtsbezogene Tötungen, also Tötungen von Frauen, weil sie Frauen sind, sind der gemeinsame Nenner.

Wie ist hierzulande der strafrechtliche Status quo bei "Trennungstötungen"?
Wir haben keinen Straftatbestand "Femizid" oder "Frauenmord". Unser Strafrechtssystem differenziert zwischen Totschlag und Mord. Ich sehe das Problem nicht im Fehlen eines Straftatbestands, sondern in der Auslegung und Anwendung des bestehenden Rechts.

Was genau ist das Problem?
Trennungstötungen werden oft nicht als Mord eingestuft, also als Tat aus niedrigen Beweggründen, sondern als Totschlag. Es gibt ein Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2008. Darin wurde entschieden, dass das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe in Zweifel stünde, wenn "die Trennung von dem Tatopfer ausgeht und der Angeklagte durch die Tat sich dessen beraubt, was er eigentlich nicht verlieren will". Dann soll kein Mord, sondern nur ein Totschlag vorliegen. Diese Entscheidung spiegelt patriarchale Gedankenmuster wider. Denn es ist eine patriarchale Besitzkonstruktion, wenn davon ausgegangen wird, dass der Angeklagte sich dessen beraubt sieht, was er eigentlich nicht verlieren will. Wenn etwas geraubt wird, muss man es zunächst besessen haben.

...
https://www.sueddeutsche.de/panorama/fe ... -1.4635132

Es geht bestimmten Gruppierungen also konkret darum einen Straftatbestand einzuführen, weil man der Meinung ist, dass aktuelle Strafen bei Beziehungsstraftaten zu niedrig bemessen sind. Der Artikel ist noch keine zwei Monate alt. Für mich ein Anzeichen einer aktuellen "Sau" die durch den Ort getrieben wird, bzw. werden soll.

Das halte ich für aussichtslos, weil es offensichtlich ist, dass man die Einstufung von Beziehungsstraftaten auch ohne sexistische Gruppierung härter bestrafen kann. Daher geht es wohl auch weniger darum konkret diesen Straftatbestand zu fordern, als pathetisch einen neuen Kampfbegriff in die Welt zu tragen, um sich selber als Opfer und dadurch die anderen als Täter zu versinnbildlichen. Der Startpunkt jeder anständigen Kampagne.
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Tom Bombadil
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn das so stimmt, was der BGH geurteilt haben soll, dann empfinde ich das aber auch als falsch. Wenn sich jemand trennt und der andere bringt denjenigen daraufhin um, dann kann man doch die Trennung nicht als "mildernde Umstände" geltend machen, wenn ansonsten Mordmerkmale erfüllt sind.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Dec 2019, 12:41)

Wenn das so stimmt, was der BGH geurteilt haben soll, dann empfinde ich das aber auch als falsch. Wenn sich jemand trennt und der andere bringt denjenigen daraufhin um, dann kann man doch die Trennung nicht als "mildernde Umstände" geltend machen, wenn ansonsten Mordmerkmale erfüllt sind.
Das läuft darauf hinaus, dass der Mann die Frau vorher bessesen hat. Wie es halt auch im Link steht.
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Tom Bombadil
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Tom Bombadil »

Man kann und darf keinen anderen Menschen besitzen, das sollte der BGH eigentlich wissen.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Dec 2019, 12:41)

Wenn das so stimmt, was der BGH geurteilt haben soll, dann empfinde ich das aber auch als falsch. Wenn sich jemand trennt und der andere bringt denjenigen daraufhin um, dann kann man doch die Trennung nicht als "mildernde Umstände" geltend machen, wenn ansonsten Mordmerkmale erfüllt sind.
Korrekt, aber warum sollte eine Frau die ihren Mann vergiftet anderer Gesetzbarkeit unterliegen, wie ein Mann der seine Frau erschlägt?

Die Tat an sich und deren Beweggründe gilt es zu beurteilen. Die Frage ob das Opfer männlich oder weiblich ist, spielt für mich keine Rolle. Für "Die Linke" und einige Feministen offenbar durchaus. Für mich klassischer Fall von "Sexismus der Guten", bei dem jedes Mittel recht ist, wenn es nur in guter Absicht verwendet wird. Hier aber schlicht fehl am Platz und erkennbar als propagandistisches Mittel gewählt um einen Kompromiss, der ggf. sinnvoll ist, zu erzielen.

Ich frage mich nur ob es den Opfern echter Femizide gerecht wird, wenn ihr Leid für diesen Zweck in Deutschland "verwendet" wird.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Dec 2019, 12:50)

Korrekt, aber warum sollte eine Frau die ihren Mann vergiftet anderer Gesetzbarkeit unterliegen, wie ein Mann der seine Frau erschlägt?
Sollte sie nicht und wird sie auch nicht, denn ein solches Gesetz wäre imho verfassungswidrig.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Dec 2019, 12:55)

Sollte sie nicht und wird sie auch nicht, denn ein solches Gesetz wäre imho verfassungswidrig.
Hoffen wir mal, dass es auch so bleibt.
Ein Mordopfer ist ein Mordopfer, egal ob Mann oder Frau und Mord sollte entsprechend bestraft werden. Da gibt es keine mildernden Umstände.
Was hier gefordert wird, ist m. M.n. eine Sonderstellung weiblicher Mordopfer, verbunden mit der Forderung nach unterschiedlicher Bestrafung.
Was mir noch auffällt, dass hier mal wieder pauschal gegen Männer geht, ohne zu differenzieren, welchen Hintergrund die Morde tatsächlich haben.
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Tom Bombadil
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Dec 2019, 15:13)

Was mir noch auffällt, dass hier mal wieder pauschal gegen Männer geht, ohne zu differenzieren, welchen Hintergrund die Morde tatsächlich haben.
Muss man denn die Hintergründe differenzieren, wenn es Mord ist?
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Dec 2019, 15:19)

Muss man denn die Hintergründe differenzieren, wenn es Mord ist?
Es gibt anscheinend Rabatt vor Gericht - wenn es "NUR" die Partnerin ist, der Täter ausserdem Vorbestrafter Mehrfachtäter - oder aus einer Gegend - wo es NORMAL ist.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Skeptiker »

Dark Angel hat geschrieben:(08 Dec 2019, 15:13)
Hoffen wir mal, dass es auch so bleibt.
Ein Mordopfer ist ein Mordopfer, egal ob Mann oder Frau und Mord sollte entsprechend bestraft werden. Da gibt es keine mildernden Umstände.
Gem. des Artikels in der bento schien es da wohl Mildernde Umstände zu geben. Ich kenne das Urteil aber nicht im Detail, also bin ich vorsichtig in der Bewertung.

Für mich kann es auch keinen Zweifel geben, dass eine Tötung aufgrund einer Trennung ein niederer Beweggrund ist. Damit wäre für mich ein Mordmerkmal erfüllt. AUFGRUND einer Trennung den niederen Beweggrund nicht zu sehen, könnte ich nicht nachvollziehen. Wir sind doch hier nicht im Sizilien des letzten Jahrhunderts.
Was hier gefordert wird, ist m. M.n. eine Sonderstellung weiblicher Mordopfer, verbunden mit der Forderung nach unterschiedlicher Bestrafung.
Was mir noch auffällt, dass hier mal wieder pauschal gegen Männer geht, ohne zu differenzieren, welchen Hintergrund die Morde tatsächlich haben.
So sehe ich das auch. Das ist mE so klar, dass es vollkommen aussichtslos ist, so etwas als eigenen Straftatbestand zu beschließen. Daher sehe ich das wiedermal als provokantes Spielchen. Es wird extremes Unrecht in unterentwickelten Ländern genommen um politische Spielchen im eigenen Land zu befeuern.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von PeterK »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Dec 2019, 15:46)
Es wird extremes Unrecht in unterentwickelten Ländern genommen um politische Spielchen im eigenen Land zu befeuern.
Ja, da hast Du wohl recht. Dein Eröffnungspost scheint das zu bestätigen:
Skeptiker hat geschrieben:(08 Dec 2019, 10:39)
Was mich allerdings stutzig macht ist, dass unter geschlechtsspezifischer Tötung typischerweise Phänomene gemeint sind, die nicht in erster Linie partnerschaftliche Gewalt sind, sondern kulturell manifestierte Gewalt gegen Frauen, wie Witwenverbrennungen, Ehrenmorde oder auch Tötung von Mädchen oder weiblichen Föten aufgrund der Wahrnehmung von Mädchen als Belastung (mit kulturellem Hindergrund) , darstellt.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Dec 2019, 15:19)

Muss man denn die Hintergründe differenzieren, wenn es Mord ist?
Ich denke schon, dass Sozialisation, Ehrvorstellung, Traditionen etc eine Rolle spielen.
Mit Hintergrund meine ich, dass Morde häufig als "Beziehungstat" dargestellt werden, aber einen ganz anderen Hintergrund haben ==> Ehrenmorde, Besitzansprüche etc.
Ich denke weiterhin, dass alle Frauen - egal woher sie kommen - die gleichen Rechte haben, dass da bei der Bestrafung der Täter nicht nach Herkunft unterschieden werden darf und schon gar nicht "mildernde Umstände" zur Anwendung kommen dürfen.
Aufklärung tut da mehr als Not.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Teeernte »

PeterK hat geschrieben:(08 Dec 2019, 15:58)

Ja, da hast Du wohl recht. Dein Eröffnungspost scheint das zu bestätigen:
Sizilianische Scheidung ... da gibts vom DEUTSCHEN "HINTERWALD" - Staat noch RABATT...
Es gibt ein Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2008. Darin wurde entschieden, dass das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe in Zweifel stünde, wenn "die Trennung von dem Tatopfer ausgeht und der Angeklagte durch die Tat sich dessen beraubt, was er eigentlich nicht verlieren will".
https://www.sueddeutsche.de/panorama/fe ... -1.4635132

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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Maskulist »

Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen 2018 (Quelle: BKA):

Vollendet: 699
Frauen: 340
Männer: 359

Versucht:
Frauen: 739
Männer: 1.656

Es werden mehr Männer getötet, wie Frauen. Es wird auch häufiger versucht, Männer zu töten wie Frauen.
Maskulistisch zu sein, bedeutet wesensimmanent, sich antisexistisch zu orientieren und jede Form der Diskriminierung und Herabsetzung aus geschlechtlich-sexuellen Gründen zu bekämpfen.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Adam Smith »

Maskulist hat geschrieben:(08 Dec 2019, 18:30)

Mord, Totschlag, Tötung auf Verlangen 2018 (Quelle: BKA):

Vollendet: 699
Frauen: 340
Männer: 359

Versucht:
Frauen: 739
Männer: 1.656

Es werden mehr Männer getötet, wie Frauen. Es wird auch häufiger versucht, Männer zu töten wie Frauen.
Und wer sind die Täter?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Maskulist »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Dec 2019, 18:39)

Und wer sind die Täter?
Es geht hier um Opfer, nicht um Täter.
Maskulistisch zu sein, bedeutet wesensimmanent, sich antisexistisch zu orientieren und jede Form der Diskriminierung und Herabsetzung aus geschlechtlich-sexuellen Gründen zu bekämpfen.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Adam Smith »

Maskulist hat geschrieben:(08 Dec 2019, 18:51)

Es geht hier um Opfer, nicht um Täter.
Ohne Täter keine Opfer.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Skeptiker »

PeterK hat geschrieben:(08 Dec 2019, 15:58)
Ja, da hast Du wohl recht. Dein Eröffnungspost scheint das zu bestätigen:
Da Du keinem meiner Beträge ernsthaft zustimmst, ist das natürlich als ironischer Kommentar zu werten.

Du ignorierst dabei die vollkommen unterschiedlichen Bedingungen für Frauen in unterentwickelten Gesellschaften. Mein Beitrag hat einige der Kernthemen dazu aufgelistet.

In Deutschland werden keine Witwen verbrannt.
In Deutschland finden keine Ehrenmorde statt - jedenfalls nicht von den Leuten, die ich als "zum hiesigen Kulturkreis zugehörig" zählen würde.
In Deutschland gibt es auch keine massive Unterbewertung weiblicher Kinder, weil diese ja nur der späteren Familie des Mannes quasi als "Eigentum" zugeschlagen werden, oder aus anderen gesellschaftlichen Gründen Männer "wertvoller" sind als Frauen.

Das sind ganz reale Probleme von Frauen in anderen Kulturkreisen. Findest Du diese Probleme haben wir hier auch? Dann erläutere mal.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von naddy »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Dec 2019, 12:41)

Wenn das so stimmt, was der BGH geurteilt haben soll, dann empfinde ich das aber auch als falsch. .
Auch der BGH trifft gelegentlich Enscheidungen, bei denen einem die Haare zu Berge stehen. Beispielsweise bei dieser hier, wo der kuriose Begriff "Opferverhalten" sich strafmildernd auswirkt. Von "Opferverhalten" ist nach der Auffassung mancher Richter auch dann schon auszugehen, wenn eine Frau im Minirock nachts durch dunkle Straßen geht. Ein Fall, wo dieser Begriff analog zur Anwendung kam, wenn beispielsweise ein Ferrarifahrer nachts durch ein Problemviertel fährt, ist mir bisher nicht bekannt.

Noch eine kleine Anekdote aus dem richterlichen Kuriositätenkabinett: Mit dem Argument: "Im "...marokkanischen Kulturkreis“ sei eheliche Gewalt durchaus üblich"" wies eine Frankfurter Richterin eine vorzeitige Scheidung ab. :?: :D :mad:
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Diestel »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Dec 2019, 19:56)

Da Du keinem meiner Beträge ernsthaft zustimmst, ist das natürlich als ironischer Kommentar zu werten.

Du ignorierst dabei die vollkommen unterschiedlichen Bedingungen für Frauen in unterentwickelten Gesellschaften. Mein Beitrag hat einige der Kernthemen dazu aufgelistet.

In Deutschland werden keine Witwen verbrannt.
In Deutschland finden keine Ehrenmorde statt - jedenfalls nicht von den Leuten, die ich als "zum hiesigen Kulturkreis zugehörig" zählen würde.
In Deutschland gibt es auch keine massive Unterbewertung weiblicher Kinder, weil diese ja nur der späteren Familie des Mannes quasi als "Eigentum" zugeschlagen werden, oder aus anderen gesellschaftlichen Gründen Männer "wertvoller" sind als Frauen.

Das sind ganz reale Probleme von Frauen in anderen Kulturkreisen. Findest Du diese Probleme haben wir hier auch? Dann erläutere mal.
Willst du über Frauenprobleme in anderen Ländern diskutieren oder über den Fakt, dass in Deutschland jeden Tag eine Frau durch Misshandlungen durch ihren Partner oder Expartner stirbt? War dein Threadtitel nur ein Aufhänger?
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Adam Smith »

Diestel hat geschrieben:(08 Dec 2019, 20:03)

Willst du über Frauenprobleme in anderen Ländern diskutieren oder über den Fakt, dass in Deutschland jeden Tag eine Frau durch Misshandlungen durch ihren Partner oder Expartner stirbt? War dein Threadtitel nur ein Aufhänger?
Wer sind die Täter?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Misterfritz »

Adam Smith hat geschrieben:(08 Dec 2019, 20:05)

Wer sind die Täter?
Steht doch da: Partner oder Expartner.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Skeptiker »

Diestel hat geschrieben:(08 Dec 2019, 20:03)
Willst du über Frauenprobleme in anderen Ländern diskutieren oder über den Fakt, dass in Deutschland jeden Tag eine Frau durch Misshandlungen durch ihren Partner oder Expartner stirbt? War dein Threadtitel nur ein Aufhänger?
Ich habe schon im Eingangsbeitrag erklärt, dass Frauen deutlich häufiger Opfer partnerschaftlicher Gewalt werden. Das ist bekannt. Ich habe diesen Thread angestoßen, weil ich wissen wollte ob wir in Deutschland tatsächlich gehäuft Femizide haben - und damit ist eben nicht "nur" das Töten von Frauen gemeint, sondern die Tatsache, dass die Weiblichkeit des Opfers (im Kontext der jeweiligen Gesellschaft) Auslöser für das Verbrechen ist.

Ich finde es eben anrüchig klassische Femizide, nämlich gesellschaftlich bedingte Frauenmorde, mit vollkommen anderen Effekten zu vermengen, um daraus politisch Kapital zu schlagen. Es gibt hier keinen systematisierten Frauenmord. Es gibt aber sehr wohl, wie überall auf der Welt, deutlich mehr Morde die von Männern ausgehen. Männer neigen deutlich stärker zu Gewaltstraftaten. Da dieses in jeder Gesellschaft so ist, scheinen die Gründe dafür nicht gesellschaftlicher, sondern primär biologisch (ggf. hormonell) bedingt zu sein - mit Ausnahme z.B. von "Ehrstraftaten", die tatsächlich wieder gesellschaftlich bedingt sind.

Wenn nun also so häufig Frauen von Männern in der Partnerschaft getötet werden, dann wäre meine Frage ersteinmal: Aus gesellschaftlichen Gründen (klassischer Femizit) oder als typische Gewaltstraftat (gehäuft durch Männer, aber grundsätzlich von beiderlei Geschlecht)? Das wiederum böte die Chance der Ursache beizukommen.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

naddy hat geschrieben:(08 Dec 2019, 19:59)

Auch der BGH trifft gelegentlich Enscheidungen, bei denen einem die Haare zu Berge stehen. Beispielsweise bei dieser hier, wo der kuriose Begriff "Opferverhalten" sich strafmildernd auswirkt. Von "Opferverhalten" ist nach der Auffassung mancher Richter auch dann schon auszugehen, wenn eine Frau im Minirock nachts durch dunkle Straßen geht. Ein Fall, wo dieser Begriff analog zur Anwendung kam, wenn beispielsweise ein Ferrarifahrer nachts durch ein Problemviertel fährt, ist mir bisher nicht bekannt.

:
Das wäre jetzt ein Beispiel dafür, dass wir in einer patriarchalischen Gesellschaft leben in der Frauen selbst noch in der Rechtsprechung benachteiligt werden. Das sieht der Threaderöffner sicher anders.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Tom Bombadil »

Von "Minirock" ist in dem Urteil aber nicht die Rede:
1. Bleibt das Opfer einer Vergewaltigung, dass sich dem Angeklagten am Vortrag sexuell genähert und mit dem Täter einvernehmlichen Geschlechtsverkehr hatte, nach einer Party freiwillig mit dem alkoholisierten Angeklagten allein, obwohl er sich ihr gegen ihren Willen sexuell zu nähern versuchte, ist dies strafmildernd zugunsten des Angeklagten zu berücksichtigen.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(08 Dec 2019, 21:56)
Das wäre jetzt ein Beispiel dafür, dass wir in einer patriarchalischen Gesellschaft leben in der Frauen selbst noch in der Rechtsprechung benachteiligt werden. Das sieht der Threaderöffner sicher anders.
Ich halte das schlicht für ein Fehlurteil. Wenn das Opfer deutlich zu verstehen gegeben hat, dass kein Geschlechtsverkehr gewünscht war, dann hat der Täter eben aufzuhören. Selbst der GV am Vortag und die 1:1 Situation ändert daran nichts. Es mag ja leichtfertig gewesen sein, aber ich halte es für das falsche Signal Tätern einen Rabatt zu geben, wenn das Opfer nur besonders dämlich war.

Soll ich daraus nun ableiten, dass wir in einer patriarchalen Gesellschaft leben? Das wäre wohl etwas wenig um eine solch generelle Aussage zu tätigen. Ich denke eher, dass wir in der Justiz einen grundsätzlichen Hang zu milden Urteilen haben. Warum, das habe ich schon im Strang für Kuscheljustiz erläutert. Dieses Urteil reiht sich da mE nur ein. Es werden ja nicht nur Männer mit Milde behandelt, das dürfte für Frauen ebenso zutreffen, oder hast du andere Hinweise?
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Dec 2019, 22:25)

Ich halte das schlicht für ein Fehlurteil.
Das steht nicht zur Debatte. Sondern die Tatsache warum in diesem Fall mildernde Umstände gegeben wurden. Und die Begründung würde offengelegt. Und sie gilt wohl. Und laut naddy in analogen Fällen mit anderen Straftaten nicht.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(08 Dec 2019, 22:32)
Das steht nicht zur Debatte. Sondern die Tatsache warum in diesem Fall mildernde Umstände gegeben wurden. Und die Begründung würde offengelegt. Und sie gilt wohl. Und laut naddy in analogen Fällen mit anderen Straftaten nicht.
Und genau das bestreite ich. Mildernde Umstände werden meiner Einschätzung nach viel zu viele eingeräumt - durchgängig. Davon, dass sie bei anderen Straftaten so nicht gewährt werden, kann absolut keine Rede sein. In welcher Welt lebst du? Es werden mE die absurdesten mildernden Umstände gewährt, z.B. kultureller Rabatt bei der Tötung von Frauen. Aber der wird Menschen aus hiesiger Sozialisation eben NICHT (!) gewährt. Frage Dich mal warum, wenn dieses eine Urteil dich zu so generellen Urteilen über unsere ach so "patriarchalische" Gesellschaft kommen lässt.
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Progressiver
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Progressiver »

Wenn eine Frau getötet wurde, dann ist es schon zu spät.

Bei uns auf der Schwäbischen Alb hat vor ein paar Wochen ein Mann seine Noch-Ehefrau getötet, nachdem sie ihm verkündet hatte, dass sie sich scheiden lassen wolle. In Südamerika würde das als "Mord aus Leidenschaft" durchgehen und zu mildernden Umständen führen. Aber auch, wenn ein deutscher Mann seine Frau als Privatbesitz versteht und, wenn sie ihn verlässt, sie in einem Akt der Selbstjustiz tötet, ist das ächtenswert. Und Mord ist da ja nur die letzte Eskalationsstufe. Die Frauenhäuser in Deutschland sind ja voll mit Frauen, die von ihren deutschen Lebenspartnern verprügelt oder vergewaltigt wurden und werden. Gewalt gegen Frauen ist kein Ausländerproblem. Es betrifft auch nicht nur die untersten sozialen Schichten. So etwas habe ich schon vor zwanzig Jahren an einer deutschen Uni gelernt. Das Sprechen über diese Zustände sollte nicht tabuisiert werden. Die Taten sollten aber nicht bagatellisiert oder verniedlicht werden.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Skeptiker »

Progressiver hat geschrieben:(08 Dec 2019, 23:20)
Wenn eine Frau getötet wurde, dann ist es schon zu spät.

Bei uns auf der Schwäbischen Alb hat vor ein paar Wochen ein Mann seine Noch-Ehefrau getötet, nachdem sie ihm verkündet hatte, dass sie sich scheiden lassen wolle. In Südamerika würde das als "Mord aus Leidenschaft" durchgehen und zu mildernden Umständen führen. Aber auch, wenn ein deutscher Mann seine Frau als Privatbesitz versteht und, wenn sie ihn verlässt, sie in einem Akt der Selbstjustiz tötet, ist das ächtenswert. Und Mord ist da ja nur die letzte Eskalationsstufe. Die Frauenhäuser in Deutschland sind ja voll mit Frauen, die von ihren deutschen Lebenspartnern verprügelt oder vergewaltigt wurden und werden. Gewalt gegen Frauen ist kein Ausländerproblem. Es betrifft auch nicht nur die untersten sozialen Schichten. So etwas habe ich schon vor zwanzig Jahren an einer deutschen Uni gelernt. Das Sprechen über diese Zustände sollte nicht tabuisiert werden. Die Taten sollten aber nicht bagatellisiert oder verniedlicht werden.
Ist das so? Gerade heute hat Adam Smith das hier gepostet:
Adam Smith hat geschrieben:(08 Dec 2019, 18:19)
2/3 aller Frauen in deutschen Frauenhäuser sollen muslimischen Glaubens sein.

https://www-tichyseinblick-de.cdn.amppr ... -frauen%2F
Alles braune Propaganda?

Hier nochmal in Detail die exakte Aussage:
Tatsächlich stammen laut ARD-Panorama vom Januar dieses Jahres 68 Prozent der Frauen in Frauenhäusern nicht aus Deutschland. Zahlen zum religiösen Hintergrund gibt es noch keine, aber es dürfte sich hier überwiegend um Frauen aus islamischen Familien handeln.
Zur Einordnung: Wir haben ca. 12% Ausländeranteil und ca. 5.7% Anteil Muslime in Deutschland. 68% sind eine GIGANTISCHE Überrepräsentanz dieser Gruppe in den Frauenhäusern.

Aber natüüüürlich kann man das alles erklären:
Für ARD-Panorama ist die hohe Zahl ausländischer Frauen nicht etwa ursächlich an den Männern dieser Frauen festzumachen, nein, das Magazin macht hier tatsächlich die Frauen ein zweites Mal zu Opfern, wenn sie argumentiert, diese Frauen wären nur so oft in Frauenhäusern, weil sie anders als ihre deutschen Leidensgenossinnen weniger oft bei Verwandten unterkommen oder sich ein Hotelzimmer leisten könnten. Das mag ja stimmen, aber das muss man sich trotzdem vorstellen: Eine Armee deutscher geschlagener Frauen mit der Kreditkarte an der Hotelrezeption – so kann wohl nur argumentieren, wer seinen Anstand oder Verstand an der Garderobe abgegeben hat. Es ist ganz einfach: Nur und ausschließlich dann, wenn umfangreich und ungeschönt berichtet wird, kann diesen Frauen in Zukunft geholfen werden. Wer hier politisch korrekt agiert und absichtsvoll ganze Tätergruppen, kulturelle und religiöse Hintergründe ausblendet, der prügelt letztlich neben den Männern mit auf ‚ihre’ Frauen ein.
Okay. Sind Linke nicht so selbstverliebt in ihre faktenbasierte Analytik? Gibt es für diese Aussage dass deutsche Frauen woanders unterkommen irgendwelche Belege? Hat das ein Reporter recherchiert? ICH WETTE NICHT. Das wird einfach als infame Unterstellung in den Raum geworfen um einer Volksgruppe einen moralischen Persilschein zu verpassen. Damit schützt man Täter, indem man die Ursachenfindung sabotiert. Wer leichtfertig Täter unterstützt, der wird zum Mittäter - jeder der das nicht vorbehaltlos bekämpft.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Dec 2019, 23:58)
Alles braune Propaganda?
Leicht braun dürfte es sein, aber eines es sicher: Es lohnt sich immer die Original-Quellen zu suchen.

Selten so etwas unseriöses gelesen.

Fangen wir mal an:
Seit 2012 ist die Zahl der muslimischen Frauen in Frauenhäusern eklatant angestiegen von unter der Hälfte auf fast zwei Drittel.
Wo ist die Quelle für diese sagen wir mal "Feststellung" des braunen Blättchens ?

Ach ja ich hab sie, und jetzt wird es lustig:
Tatsächlich stammen laut ARD-Panorama vom Januar dieses Jahres 68 Prozent der Frauen in Frauenhäusern nicht aus Deutschland. Zahlen zum religiösen Hintergrund gibt es noch keine, aber es dürfte sich hier überwiegend um Frauen aus islamischen Familien handeln. Das BKA erfasste zuletzt 139.000 Delikte häuslicher Gewalt. 32 Prozent der Täter seien keine deutschen Staatsangehörigen, die Zahl deutschen Täter mit Migrationshintergrund wurde ebenfalls nicht erfasst. Panorama eröffnete genannten Bericht über Frauenhäuser mit dem Fall der Deutschen „Anna Becker*“ (*der Name wurde von der Redaktion geändert).
Sind heute laut Panorama fast zwei Drittel der Frauen in Frauenhäusern solche mit Migrationshintergrund, waren es 2012, als die Bundesregierung das eingangs erwähnte Gutachten in Auftrag gab, etwas weniger als die Hälfte.
Auf diesen "roten Faden" muss man erst mal kommen :D

Man siehe hier, die nächste "journalistische" Perle:
Für ARD-Panorama ist die hohe Zahl ausländischer Frauen nicht etwa ursächlich an den Männern dieser Frauen festzumachen, nein, das Magazin macht hier tatsächlich die Frauen ein zweites Mal zu Opfern, wenn sie argumentiert, diese Frauen wären nur so oft in Frauenhäusern, weil sie anders als ihre deutschen Leidensgenossinnen weniger oft bei Verwandten unterkommen oder sich ein Hotelzimmer leisten könnten. Das mag ja stimmen, aber das muss man sich trotzdem vorstellen: Eine Armee deutscher geschlagener Frauen mit der Kreditkarte an der Hotelrezeption – so kann wohl nur argumentieren, wer seinen Anstand oder Verstand an der Garderobe abgegeben hat.
Überhaupt nicht plump ist die Taktik erstmal etwas als niederträchtig zu erklären und dann aber zu gestehen dass es gar nicht so absurd ist:
Für ARD-Panorama ist die hohe Zahl ausländischer Frauen nicht etwa ursächlich an den Männern dieser Frauen festzumachen, nein, das Magazin macht hier tatsächlich die Frauen ein zweites Mal zu Opfern, wenn sie argumentiert, diese Frauen wären nur so oft in Frauenhäusern, weil sie anders als ihre deutschen Leidensgenossinnen weniger oft bei Verwandten unterkommen oder sich ein Hotelzimmer leisten könnten. Das mag ja stimmen,.....
:D

Komplett offenbart der "Journalist" dann seinen Zustand im letzen Satz:
Eine Armee deutscher geschlagener Frauen mit der Kreditkarte an der Hotelrezeption – so kann wohl nur argumentieren, wer seinen Anstand oder Verstand an der Garderobe abgegeben hat.
Eine Frau die alleine ,und dann auch noch mit KREDITKARTE ( sowas haben Frauen doch gar nicht), in ein Hotel eincheckt :eek: SODOM UND GOMORRA !!!

Fazit: Leute fallt doch auf solche dämlichen Scheiß-Blogs rein.

Oder aber: Wenn angebräunte Rentner mit einem Geschlechtsrollenbild von 1960 was im I-Net "publizieren": Augen auf ;)
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von naddy »

Schnitter hat geschrieben:(09 Dec 2019, 00:41)

Fazit: Leute fallt doch auf solche dämlichen Scheiß-Blogs rein.

Oder aber: Wenn angebräunte Rentner mit einem Geschlechtsrollenbild von 1960 was im I-Net "publizieren": Augen auf ;)
Solche Sätze sind allerdings auch nicht gerade ein Beweis für eine nüchterne und faktenbasierte Sichtweise.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
Adam Smith
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Adam Smith »

Schnitter hat geschrieben:(09 Dec 2019, 00:41)

Leicht braun dürfte es sein, aber eines es sicher: Es lohnt sich immer die Original-Quellen zu suchen.

Selten so etwas unseriöses gelesen.
68% der Frauen in deutschen Frauenhäuser sind nichtdeutsche Frauen. Japanerinnen?

Es müssen Orte extremer Gewalt sein. Wäre es anders müsste Deutschland Menschen gewalttätig machen. Dann gäbe es hier aber deutlich mehr Gewalt als woanders.

Die Details der Foltermethoden sind kaum zu ertragen. Die Intensität und Kreativität der sexuellen Gewalt seien auffällig, so Chynoweth. Männer und Frauen werden gezwungen, andere zu vergewaltigen, Penisse werden abgeschnitten, Frauen werden so lange misshandelt und vergewaltigt, bis sie verbluten und sterben. Jungen müssen ihre Schwestern vergewaltigen. "Wenn mir das vorher jemand erzählt hätte, hätte ich das nie geglaubt. Das glaubt man erst, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat", berichtet ein Überlebender aus Gambia
https://de.qantara.de/inhalt/sexuelle-g ... ngspolitik

Auch das könnte unseriös sein. Wer weiß das schon.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Diestel »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Dec 2019, 23:58)

Okay. Sind Linke nicht so selbstverliebt in ihre faktenbasierte Analytik? Gibt es für diese Aussage dass deutsche Frauen woanders unterkommen irgendwelche Belege? Hat das ein Reporter recherchiert? ICH WETTE NICHT. Das wird einfach als infame Unterstellung in den Raum geworfen um einer Volksgruppe einen moralischen Persilschein zu verpassen. Damit schützt man Täter, indem man die Ursachenfindung sabotiert. Wer leichtfertig Täter unterstützt, der wird zum Mittäter - jeder der das nicht vorbehaltlos bekämpft.
So wird es sein. Das linke, selbstverliebte ARD-Magazin recherchiert nicht, sondern agiert mit haltlosen Unterstellungen, während ein angebräunter Tichy-Schmierfink und ehemaliger Türsteher faktenbasiert argumentiert. :D
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Adam Smith »

Diestel hat geschrieben:(09 Dec 2019, 07:01)

So wird es sein. Das linke, selbstverliebte ARD-Magazin recherchiert nicht, sondern agiert mit haltlosen Unterstellungen, während ein angebräunter Tichy-Schmierfink und ehemaliger Türsteher faktenbasiert argumentiert. :D
Hier mal die Fakten.
Vor allem Frauen, die nicht aus Deutschland stammen, fehlen diese Optionen oft. Sie nehmen Frauenhäuser überproportional häufig in Anspruch. Von den acht Frauen im Haus von Rita Schön sind sechs nicht in Deutschland geboren. Das entspricht in etwa dem bundesweiten Schnitt von 68 Prozent.
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv ... us180.html

Wer sind die Täter?
Das ist Kapitalismus:

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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Diestel »

Adam Smith hat geschrieben:(09 Dec 2019, 07:24)

Hier mal die Fakten.



https://daserste.ndr.de/panorama/archiv ... us180.html

Wer sind die Täter?
„ Häusliche Gewalt kommt in allen Bevölkerungsschichten, Nationalitäten und Religionen vor. Die Leiterin des Berliner Frauenhauses, in dem Katharina lebt, erzählt von einem Angebot für Paare, die Beratung nach häuslicher Gewalt suchen. Dieses Programm fand in einem wohlsituierten Bezirk in Berlin statt. "Da hatten wir lange Wartelisten, und das waren nur Leute aus dem Mittelstand", sagt sie.

Zurzeit sind im Berliner Frauenhaus etwa 60 bis 80 Prozent Frauen, die aus dem Ausland kommen. Das hat auch damit zu tun, dass deutsche Frauen, die geschlagen oder misshandelt werden, sich oft andere Möglichkeiten suchen als das Frauenhaus: Sie ziehen erstmal zu Freundinnen oder Verwandten. Manchmal nehmen sich Frauen ein Hotelzimmer, nur um ihrem gewalttätigen Mann zu entkommen. Eine Möglichkeit, die mittellose Frauen schlicht aus finanziellen Gründen nicht haben.“
https://www.google.de/amp/s/www.tagessc ... 3~amp.html

Möchtest du jetzt nur die Zahlen der Leiterin des Frauenhauses akzeptieren und dich an ihnen hochziehen aber die Gründe, die sie ebenfalls genannt hat, ignorieren oder anzweifeln? Dann leb halt weiter in deiner Filterblase und such dir nur das aus, was dir gefällt. Gottseidank gibt es ja Tichy, der dich bestätigt.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Adam Smith »

Diestel hat geschrieben:(09 Dec 2019, 07:43)
Möchtest du jetzt nur die Zahlen der Leiterin des Frauenhauses akzeptieren und dich an ihnen hochziehen aber die Gründe, die sie ebenfalls genannt hat, ignorieren oder anzweifeln? Dann leb halt weiter in deiner Filterblase und such dir nur das aus, was dir gefällt. Gottseidank gibt es ja Tichy, der dich bestätigt.
68% aller Frauen in deutschen Frauenhäusern sind Nichtdeutsche. Des Weiteren gibt es bezogen auf einzelne Länder grosse Unterschiede in Bezug auf die Gewalt.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Diestel »

Adam Smith hat geschrieben:(09 Dec 2019, 07:46)

68% aller Frauen in deutschen Frauenhäusern sind Nichtdeutsche. Des Weiteren gibt es bezogen auf einzelne Länder grosse Unterschiede in Bezug auf die Gewalt.
Ja, und dafür gibt es Gründe, die so eine linke, selbstverliebte Leiterin eines Frauenhauses genannt hat und die selbstredend nichts als haltlose Unterstellungen sind.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Billie Holiday »

Woher weiß man, dass deutsche Frauen massenhaft bei Freundinnen oder im Hotel unterkommen?
Melden die sich bei Fernsehsendern, fragen Journalisten in den Hotels rum oder klingeln sie bei Bürgerinnen und fragen, wer denn gerade so weshalb zu Besuch ist?
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Diestel »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Dec 2019, 07:56)

Woher weiß man, dass deutsche Frauen massenhaft bei Freundinnen oder im Hotel unterkommen?
Melden die sich bei Fernsehsendern, fragen Journalisten in den Hotels rum oder klingeln sie bei Bürgerinnen und fragen, wer denn gerade so weshalb zu Besuch ist?
Ich nehme an, das ergibt sich aus den Aussagen der betroffenen Frauen, die ihre Prügelknaben anzeigen.
Gegenfrage:Woher weiß ein ehemaliger Türsteher, dass es nicht so ist?
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Billie Holiday »

Diestel hat geschrieben:(09 Dec 2019, 08:01)

Ich nehme an, das ergibt sich aus den Aussagen der betroffenen Frauen, die ihre Prügelknaben anzeigen.
Gegenfrage:Woher weiß ein ehemaliger Türsteher, dass es nicht so ist?
Keine Ahnung, ich frag nur.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Dec 2019, 07:56)

Woher weiß man, dass deutsche Frauen massenhaft bei Freundinnen oder im Hotel unterkommen?
Wo würdest du denn hingehen? Zur Familie oder zur Freundin oder in ein Frauenhaus? Hotel dürfte auf Dauer ziemlich teuer werden, wenn es nicht die allerletzte Absteige ist.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Dec 2019, 08:34)

Wo würdest du denn hingehen? Zur Familie oder zur Freundin oder in ein Frauenhaus? Hotel dürfte auf Dauer ziemlich teuer werden, wenn es nicht die allerletzte Absteige ist.
Mir ging es um die Zahl. Es muß ja Erhebungen darüber geben.

Persönlich brauchst du mich sowas nicht zu fragen, ich gebe mich nicht mit Schlägern ab, so sexy können die garnicht sein. Mein Selbstwertgefühl verbietet es mir, mich mit Asis abzugeben, egal, wie die aussehen oder ob die Kohle haben. Gern gebe ich zu, dass ich in diesem Land und in dieser Kultur in heutiger Zeit auch jede Möglichkeit dazu habe, wählerisch zu sein oder glücklich alleine zu leben. Das nur so nebenbei....
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich finde es logisch, dass eine Frau zuerst zur Familie oder zu einer Freundin geht, ist beides nicht möglich, kann Hotel oder Pension eine Lösung sein, wenn genug Geld da ist, das Frauenhaus wäre für mich nur die allerletzte Möglichkeit.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Dec 2019, 08:55)

Ich finde es logisch, dass eine Frau zuerst zur Familie oder zu einer Freundin geht, ist beides nicht möglich, kann Hotel oder Pension eine Lösung sein, wenn genug Geld da ist, das Frauenhaus wäre für mich nur die allerletzte Möglichkeit.
Natürlich ist es logisch, wenn man den familiären Rückhalt hat und/oder einen guten Freundeskreis.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Skeptiker »

Schnitter hat geschrieben:(09 Dec 2019, 00:41)

Leicht braun dürfte es sein, aber eines es sicher: Es lohnt sich immer die Original-Quellen zu suchen.

Selten so etwas unseriöses gelesen.

Fangen wir mal an:

Wo ist die Quelle für diese sagen wir mal "Feststellung" des braunen Blättchens ?

Ach ja ich hab sie, und jetzt wird es lustig:

Auf diesen "roten Faden" muss man erst mal kommen :D

Man siehe hier, die nächste "journalistische" Perle:

Überhaupt nicht plump ist die Taktik erstmal etwas als niederträchtig zu erklären und dann aber zu gestehen dass es gar nicht so absurd ist:

:D

Komplett offenbart der "Journalist" dann seinen Zustand im letzen Satz:

Eine Frau die alleine ,und dann auch noch mit KREDITKARTE ( sowas haben Frauen doch gar nicht), in ein Hotel eincheckt :eek: SODOM UND GOMORRA !!!

Fazit: Leute fallt doch auf solche dämlichen Scheiß-Blogs rein.

Oder aber: Wenn angebräunte Rentner mit einem Geschlechtsrollenbild von 1960 was im I-Net "publizieren": Augen auf ;)
Schnitter, aus welchem Grund genau zitierst Du Passagen, die ich ebenfalls schon zitiert habe? Weil Du nicht verstanden hast was ich damit sage? Was du schreibst ist eine ziemliche Offenbarung - aber keine charmante für dich.

Du machst den KLASSISCHE linken Fehler. Passt eine Aussage nicht in die Weltsicht, dann reicht eine plumpe Behauptung um die Fakten auszublenden.

Nur um dir das mal zu verdeutlich: 100 deutsche Frauen und 6 ausländische Frauen, DAS entspräche dem Mengenverhältnis in Deutschland. Der Istzustand sind 100 deutsche Frauen und ca. 200 ausländische Frauen. Das ist ein Faktor von 33 bei den ausländischen Frauen.

Wie komplett behämmert muss man eigentlich sein um ein solche eklatantes Mengenverhältnis zu ignorieren, nur weil ein linkes Fernsehmagazin plumpe Ausreden dafür präsentiert? Zeige mir doch wo diese Aussagen überprüft wurden, du wirst da nichts finden. Aber Alphasören gibt die Sprachregelung vor und alle Schäflein trotten hinterher.

Und wenn dann eine Alice Schwarzer gegen muslimische Fehlentwicklungen anrennt, dann ist sie "islamophob". Du liebe Scheiße, die Leute sollten mal lieber ergründen wer hier Angst vor den Realitäten hat. Es ist widerwärtig Straftaten gegen Frauen zu ignorieren oder umzudeuten, nur damit man sei eigenes Weltbild nicht hinterfragen muss.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Billie Holiday »

Den (ausländischen) Frauen tut man mit dieser Haltung jedenfalls keinen Gefallen.
Wer von den Guten beschützt/verteidigt wird, muß sich ja zwangsweise im Recht fühlen.
Zuletzt geändert von Billie Holiday am Mo 9. Dez 2019, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Femizid in Deutschland: Echtes Problem oder feministischer Strohmann?

Beitrag von Stoner »

Skeptiker hat geschrieben:(08 Dec 2019, 10:39)

Ein Artikel im Spiegel, welcher ursprünglich von Bento stammt, hat mich eben stutzig gemacht.

https://www.bento.de/politik/noch-17-fe ... 8#refsponi

Es geht dabei um das Phänomen des "Femizids", als Wort wohl aus dem englischen "femicide" mit Bezug auf "homicide" stammend, welcher den Mord an Frauen AUFGRUND IHRES GESCHLECHTES beschreibt.

Mir war nicht klar, dass es ein solches Problem in Deutschland gibt, aber man macht es wohl an den unterschiedlichen Ursachen für Tötungen in Deutschland fest. Frauen werden, wie überall auf der Welt, deutlich häufiger Todesopfer partnerschaftlicher Gewalt. Das ist natürlich zu verurteilen - keine Frage.

Was mich allerdings stutzig macht ist, dass unter geschlechtsspezifischer Tötung typischerweise Phänomene gemeint sind, die nicht in erster Linie partnerschaftliche Gewalt sind, sondern kulturell manifestierte Gewalt gegen Frauen, wie Witwenverbrennungen, Ehrenmorde oder auch Tötung von Mädchen oder weiblichen Föten aufgrund der Wahrnehmung von Mädchen als Belastung (mit kulturellem Hindergrund) , darstellt.

Ist es tatsächlich so, dass diese og. Phänomene derart zugenommen haben, dass wir sie in Deutschland stärker wahrnehmen sollten? Oder ist es so, dass hier Aktivisten weltweit vorhandene Unterschiede bei Tötungsursachen verwenden um sich als Frauen in entwickelten Gesellschaften, auf eine Stufe mit Frauen zu stellen, die in unterentwickelten Gesellschaften tatsächlich ernsthafte Gewalt aufgrund ihres Geschlechtes erleiden?

PS: Wie weltweit üblich, sind auch in Deutschland die Zahlen der männlichen Opfer von Mord und Totschlag deutlich größer, nur die Gründe sind andere - das nur als Info am Rande.
Femizid ist das, was in Indien stattfindet. Dort sterben jährlich etwa 2 Mio. Frauen (ab dem Säuglingsalter gerechnet) an den Folgen von Vernachlässigung und/oder indirekter oder direkter Gewalt nach der Geburt (also keine Abtreibungen weiblicher Föten eingerechnet). Dort ist der Begriff berechtigt.
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