Gedankenspiele

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Stoner

Re: Gedankenspiele

Beitrag von Stoner »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Aug 2019, 20:07)

Aber was, wenn Anweisungen Gefühle verletzen?
Das gefährdet in diesem Fall das Überleben weniger als wenn Gefühle notwendige Entscheidungen blockieren. Für Narzissmen ist das der falsche Moment, die sind ein Luxus des überfeinerten Lebens, kein Überlebensfaktor im Kampf ums konkret materielle Überleben.
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JJazzGold
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Re: Gedankenspiele

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Aug 2019, 20:07)

Aber was, wenn Anweisungen Gefühle verletzen?
Welche Gefühle würden verletzt werden?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Selina
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Re: Gedankenspiele

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Aug 2019, 19:59)

In dieser (akuten) Notsituation geht es in erster Linie darum, zu Überleben und überleben heißt in diesem Fall, einen geeigneten Lager-/Siedlungsplatz zu finden ==> der sich gut absichern und verteidigen lässt, der (möglichst unmitttelbaren) Zugang zu (trinkbaren) Wasser hat, es geht darum herauszufinden, welche Pflanzen, Früchte Wurzeln etc für die menschliche Ernährung nutzen lassen, aus denen sich ggf Saatgut gewinnen lässt etc.
Das wiederum bedeutet, es gibt zunächst mehr als genügend Arbeit für Biologen und Geologen. Da ist zunächst nicht Arbeitsteilung, sondern Spezialwissen gefragt.
Weiterhin müssen die Ressourcen des Schiffes geprüft werden, inwieweit sie für die Siedlungsgründung und - versorgung nutzbar sind, was sich für den Bau einfacher technischer Geräte etc nutzen lässt, erfordert wiederum Spezialwissen.
Die Bordklinik muss so lange, wie irgendmöglich funktionsfähig gehalten werden und das Ärzteteam muss ständig einsatzbereit sein.
Liegen grundlegende Erkenntnisse vor, heißt das, dass alle mit der Nahrungsbeschaffung, -lagerung und dem Bau von Wohnunterkünften beschäftigt sind und zwar unabhängig von jeglicher fachlichen Qualifikation.
All das funktioniert nur mittels Begehlsstruktur bzw strikter Einhaltung gegebener Anweisungen.
Mit einem demokratischen "Debattierclub" funktioniert das nicht - zu zeitaufwendig und damit zu ineffektiv.
Darüber hinaus sind die Crewmitglieder die Schiffshierarchie und Befehlsstrukturen gewöhnt, so sehr gewöhnt, dass sie (zunächst) gar nicht auf die Idee kommen werden, diese zu ändern.
Über eine "sinnvolle Arbeitsteilung" kann nachgedacht werden, wenn die notwendigsten Arbeiten und Aufgaben für die Grundsicherung abgeschlosssen sind.


Es geht in erster Linie darum, das Überleben der gesamten überlebenden Gruppe/Gemeinschaft zu sichern ==> Nahrungsbeschaffung, Wohnunterkünfte, Einführung von Landwirtschaft, Tetilherstellung, Keramikproduktion etc, heißt Arbeiten, die keiner der Crewmitglieder "am besten beherrscht", sondern die sich mühsam neu angeeignet werden müssen, weil die an Bord des Generationenschiffen nicht beötigt wurden.


Richtig, es geht immer um höchste Effektivität und das beste Ergebnis und nichts ist ineffektiver als langes Palavern um Verfahrensweisen und langatmige Absprachen und zeitaufwendiges Anhören und Diskutieren von Meinungen.
Aus genau diesem Grunde sind Besatzungen von Schiffen mit strikter Befehlshierarchie auch so effektiv.
Genau darum gibt es Befehle/Anweisungn und keine Absprachen.
Dass diese Dinge zum Überleben der Reihe nach und zum Teil auch parallel alle zu verrichten sind, das ist doch klar. Logisch. Mir gings mehr um eine ethische oder philosophisch-soziale Frage (nur zu Spielzwecken): Und zwar verstehst du einfach die von mir erwähnten Absprachen (anstelle von Befehlen) falsch. Vielleicht kennst du auch sowas selbst nicht aus deinem Berufs- oder Studienleben. Das geht so: Hochintelligente Leute und auch solche mit der entsprechenden hohen emotionalen Intelligenz sprechen sich höchst effizient ab. Das hat nix mit Labern oder mit "Debattierclub" zu tun. Ganz und gar nicht. Das geht zügig und ist nur getragen vom jeweiligen Ziel (Behausung bauen, Nahrung beschaffen) und den Methoden der zu erledigenden Arbeiten. Diese Leute sind intelligent genug, dass sie immer sehr schnell auf den Punkt kommen bei den von mir gemeinten Absprachen. Da ist nix aufwändig. Und wie ich weiter oben schon sagte: Nach einer gewissen Zeit des Zusammenarbeitens funktionieren diese Absprachen ganz zügig und ohne Zeitverzug. Unterschied zum Befehl: Die Leute sind motivierter und besser in dem, was sie nun dringend zu tun haben. Weil es immer der auf dem Gebiet jeweils Klügste, Beste ist, der die Dinge erledigt. So etwas lässt sich blitzartig herausfinden bzw. ist das in so einer Crew auch bekannt, wer das jeweils ist auf welchem Gebiet. Und die anderen arbeiten dann jeweils mit demjenigen zusammen, der die höchste Kompetenz im Hausbau, in der Nahrungsbeschaffung etcpp. hat. Und wie ich auch schon mehrfach sagte: Einer hat natürlich den Hut auf dabei, das ist aber keiner, der Befehle erteilt, sondern einer, der alles bündelt und der Prioritäten setzt. Und von diesen "Chefs" gibt es dann in jeder arbeitsteiligen Gruppe einen. Aber alles keine "Oberbefehlshaber" oder dergleichen.
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Bremer
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Re: Gedankenspiele

Beitrag von Bremer »

Ich nehme an, der Threadersteller hat diese fiktive Story nur thematisiert, um den längst veralteten , autoritären Führungsstil zu propagieren.
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Dark Angel
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Re: Gedankenspiele

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(12 Aug 2019, 08:03)

Dass diese Dinge zum Überleben der Reihe nach und zum Teil auch parallel alle zu verrichten sind, das ist doch klar. Logisch. Mir gings mehr um eine ethische oder philosophisch-soziale Frage (nur zu Spielzwecken): Und zwar verstehst du einfach die von mir erwähnten Absprachen (anstelle von Befehlen) falsch. Vielleicht kennst du auch sowas selbst nicht aus deinem Berufs- oder Studienleben. Das geht so: Hochintelligente Leute und auch solche mit der entsprechenden hohen emotionalen Intelligenz sprechen sich höchst effizient ab. Das hat nix mit Labern oder mit "Debattierclub" zu tun. Ganz und gar nicht. Das geht zügig und ist nur getragen vom jeweiligen Ziel (Behausung bauen, Nahrung beschaffen) und den Methoden der zu erledigenden Arbeiten. Diese Leute sind intelligent genug, dass sie immer sehr schnell auf den Punkt kommen bei den von mir gemeinten Absprachen. Da ist nix aufwändig. Und wie ich weiter oben schon sagte: Nach einer gewissen Zeit des Zusammenarbeitens funktionieren diese Absprachen ganz zügig und ohne Zeitverzug. Unterschied zum Befehl: Die Leute sind motivierter und besser in dem, was sie nun dringend zu tun haben. Weil es immer der auf dem Gebiet jeweils Klügste, Beste ist, der die Dinge erledigt. So etwas lässt sich blitzartig herausfinden bzw. ist das in so einer Crew auch bekannt, wer das jeweils ist auf welchem Gebiet. Und die anderen arbeiten dann jeweils mit demjenigen zusammen, der die höchste Kompetenz im Hausbau, in der Nahrungsbeschaffung etcpp. hat. Und wie ich auch schon mehrfach sagte: Einer hat natürlich den Hut auf dabei, das ist aber keiner, der Befehle erteilt, sondern einer, der alles bündelt und der Prioritäten setzt. Und von diesen "Chefs" gibt es dann in jeder arbeitsteiligen Gruppe einen. Aber alles keine "Oberbefehlshaber" oder dergleichen.
Wie und mit welchen Methoden gearbeitet wird, klären die einzelnen Teams. Dafür gibt es Briefings/Dienstbesprechungen.
Es sind immer noch 500+ Menschen, mit den unterschiedlichsten Qualifikationen, die zwar für die Forschungsmission(en) im Raum/Raumschiff erforderlich sind, die aber in der Situation auf dem Planeten wenig hilfreich sind.
Die gesamte Crew steht vor vollkommen neuen Herausforderungen, mit denen sich die Menschen erst einmal auseinander setzen und mit/in denen sie sich zurecht finden muss. Da ist nichts mit "immer sehr schnell auf den Punkt kommen" und mit Absprachen.
Was die Einführung von Landwirtschaft zur dauerhaften Versorgung mit Nahrungsmitteln angeht, gibt es keinen "Klügsten, Besten", das ist für alle Neuland. Bis zur ersten Aussaat und Ernte liegt die "Hauptlast" auf Botanikern und die geben Anweisung, welche Pflanzen, Früchte etc gesammelt bzw genutzt werden können.
Da ist in der ersten Zeit auch nicht viel mit Arbeitsteilung.
In den ersten Wochen, Monaten liegt die absolute Priorität auf Nahrungsbeschaffung und Wohnunterkunft und zwar für alle - unabhängig von der jeweiligen Qualifikation.
Wie das Zusammenleben außerhalb der "Dienstpläne" organisiert wird, ist wieder ein ganz anderes Thema. Hier wird es selbstverständlich Absprachen, Diskussionen etc geben, weil in diesem Bereich keine Befehlshierarchie zum Tragen kommt bzw notwendig ist.
Aufgrund der äußeren Zwänge - dauerhafte Siedlung, Gründung einer funktionierenden, auf Expansion ausgerichteten Gesellschaft - werden sich auch andere/neue ethisch-moralische Normen und Regeln entwickeln.
Einige habe ich genannt z.B. Reproduktion, deutlich über Erhaltungsniveau.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Selina
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Re: Gedankenspiele

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2019, 11:00)

Wie und mit welchen Methoden gearbeitet wird, klären die einzelnen Teams. Dafür gibt es Briefings/Dienstbesprechungen.
Es sind immer noch 500+ Menschen, mit den unterschiedlichsten Qualifikationen, die zwar für die Forschungsmission(en) im Raum/Raumschiff erforderlich sind, die aber in der Situation auf dem Planeten wenig hilfreich sind.
Die gesamte Crew steht vor vollkommen neuen Herausforderungen, mit denen sich die Menschen erst einmal auseinander setzen und mit/in denen sie sich zurecht finden muss. Da ist nichts mit "immer sehr schnell auf den Punkt kommen" und mit Absprachen.
Was die Einführung von Landwirtschaft zur dauerhaften Versorgung mit Nahrungsmitteln angeht, gibt es keinen "Klügsten, Besten", das ist für alle Neuland. Bis zur ersten Aussaat und Ernte liegt die "Hauptlast" auf Botanikern und die geben Anweisung, welche Pflanzen, Früchte etc gesammelt bzw genutzt werden können.
Da ist in der ersten Zeit auch nicht viel mit Arbeitsteilung.
In den ersten Wochen, Monaten liegt die absolute Priorität auf Nahrungsbeschaffung und Wohnunterkunft und zwar für alle - unabhängig von der jeweiligen Qualifikation.
Wie das Zusammenleben außerhalb der "Dienstpläne" organisiert wird, ist wieder ein ganz anderes Thema. Hier wird es selbstverständlich Absprachen, Diskussionen etc geben, weil in diesem Bereich keine Befehlshierarchie zum Tragen kommt bzw notwendig ist.
Aufgrund der äußeren Zwänge - dauerhafte Siedlung, Gründung einer funktionierenden, auf Expansion ausgerichteten Gesellschaft - werden sich auch andere/neue ethisch-moralische Normen und Regeln entwickeln.
Einige habe ich genannt z.B. Reproduktion, deutlich über Erhaltungsniveau.
Na ja, damit hast du es immer noch nicht ganz getroffen, was ich mit "Absprache" meine. Das ist nichts, was du in irgendeinen Freizeitbereich "außerhalb der Dienstpläne" verdammen solltest. Nein, damit sind sämtliche lebensrettenden Aktivitäten gemeint, die sofort und gleich einzuleiten sind. Ich nenne mal die Duden-Synonyme für "Absprache". Vielleicht wirds da deutlicher, was ich meine.

Synonyme zu Absprache:

Abkommen, Abmachung, Pakt, Übereinkommen, Übereinkunft, Verabredung, Vereinbarung; (bildungssprachlich) Arrangement; (umgangssprachlich) Deal; (veraltend) Abrede


https://www.duden.de/rechtschreibung/Absprache

Das sind schon ernstzunehmende kurze Abmachungen, Übereinkommen, was jetzt als nächstes jeweils zu tun ist, wer das tut und mit wem zusammen er das tut. Da wird nix befohlen und angewiesen. Und die Absprachen dauern wegen der hohen Kompetenz der Leute auch nicht lange. Nix Laberei, nix "Diskutierclub". Das Ganze beruht auf einem Grundvertrauen, das die Leute aus dieser Crew und auch die anderen alle gegenseitig und zueinander haben. Sie kennen untereinander ihre Fähigkeiten bzw. lernen sie erst noch kennen im täglichen gemeinsamen Überlebenskampf. Sie wissen voneinander sehr genau, dass genügend Fachleute anwesend sind, die die jeweiligen konkreten Schritte nach kurzer Überlegung und Absprache gehen werden.

Das sind alles mündige erwachsene Leute. Die brauchen kein Kommando und keine Befehlsgewalt. Für dieses Absprache-geführte Zusammenwirken gibt es unzählige Beispiele aus dem Alltag, wo man sieht, wie gut das funktioniert. Einer gibt zwar jeweils den Ton an, setzt Prämissen und Prioritäten. Das ist jedoch keiner, der Befehle gibt oder ein Kommando führt. Schau dir Bergsteiger-Teams, Survival- oder Trekking-Gruppen an oder besagte Kosmonauten-Teams, dort haben Absprachen unter gleichberechtigten intelligenten und versierten Teilnehmern den Vorrang vor irgendwelchen paramilitärischen Aktionen mit Befehls- und Kommando-Gewalten.
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Dark Angel
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Re: Gedankenspiele

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(12 Aug 2019, 18:03)

Na ja, damit hast du es immer noch nicht ganz getroffen, was ich mit "Absprache" meine. Das ist nichts, was du in irgendeinen Freizeitbereich "außerhalb der Dienstpläne" verdammen solltest. Nein, damit sind sämtliche lebensrettenden Aktivitäten gemeint, die sofort und gleich einzuleiten sind. Ich nenne mal die Duden-Synonyme für "Absprache". Vielleicht wirds da deutlicher, was ich meine.

Synonyme zu Absprache:

Abkommen, Abmachung, Pakt, Übereinkommen, Übereinkunft, Verabredung, Vereinbarung; (bildungssprachlich) Arrangement; (umgangssprachlich) Deal; (veraltend) Abrede


https://www.duden.de/rechtschreibung/Absprache
Sorry Selina, aber ich weiß, was Absprachen sind!
Was DU scheinbar immer noch nicht begriffen hast, ist die Tatsache, dass an Bord eines Raumschiffes/einer Raumstation (wie übrigens auf jedem Schiff) eine Befehlsstruktur herrscht und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern ==> siehe Star Trek.
Die Crew ist diese Befehlsstruktur gewöhnt und arbeitet auch bei der Schadenskontrolle/Schadensanalyse auf dieser Basis.
Nachdem festgestellt wurde, dass eine Instandsetzung des Raumschiffes nicht möglich ist, werden solche Strukturen, die der Crew "in Fleisch und Blut übergegangen sind" nicht ad hoc aufgegeben, sondern beibehalten.
Da das Raumschiff kontrolliert notgelandet wurde, besteht zunächst keine Notwendigkeit für "lebensrettenden Aktivitäten". Da müssen auch keine "Absprachen" getroffen werden, weil immer noch ein Ärzteteam und eine (noch) funktionierende Bordklinik zur Verfügung steht.
Wobei "lebensrettenden Aktivitäten" angesichts einer unbekannten Umwelt, mit unbekannter Flora und Fauna - damit verbunden mit unbekannten Gefahren/Auswirkungen auf den menschlichen Organismus - diese Aktivitäten i.d.R. erfolglos verlaufen werden, zumindest so lange, bis die entsprechenden Analysen durchgeführt und ggf Gegenmittel entwickelt wurden.
Auch dafür bedarf es keiner "Absprachen", weil die Spezialisten auch ohne diese wissen, was zu tun ist und entsprechend handeln. Die kennen das Prozedere.

Was unmittelbar erfolgen muss, sind Maßnahmen zur Sicherung des Überlebens. Die Aufgabenverteilung an die Spezialisten erfolgt in einer Dienstbesprechung mit den jeweils leitenden Offizieren.
Selina hat geschrieben:(12 Aug 2019, 18:03)Das sind schon ernstzunehmende kurze Abmachungen, Übereinkommen, was jetzt als nächstes jeweils zu tun ist, wer das tut und mit wem zusammen er das tut. Da wird nix befohlen und angewiesen.

Doch genau DAS passiert, es wird angewiesen/befohlen und zwar den Leitern der jeweiligen Teams über die Teamleiter, welche bereits aufgrund vorgegebener Forschungsmissionen bereits (an Bord) vorhanden sind.
Da sind als erstes Wissenschaftler (Biologen, Geologen, Meteorologen) mit ihren Teams gefragt, die wissen was zu tun ist und müssen nicht erst beratschlagen und schon gar nicht "ausknobeln" wer mit wem zusammen arbeitet.
Die müssen auch nicht erst beratschlagen, was als nächstes zu tun ist, weil die Prioritäten bereits festtehen und die heißen "Überleben sichern"

Selina hat geschrieben:(12 Aug 2019, 18:03)
Und die Absprachen dauern wegen der hohen Kompetenz der Leute auch nicht lange. Nix Laberei, nix "Diskutierclub". Das Ganze beruht auf einem Grundvertrauen, das die Leute aus dieser Crew und auch die anderen alle gegenseitig und zueinander haben. Sie kennen untereinander ihre Fähigkeiten bzw. lernen sie erst noch kennen im täglichen gemeinsamen Überlebenskampf. Sie wissen voneinander sehr genau, dass genügend Fachleute anwesend sind, die die jeweiligen konkreten Schritte nach kurzer Überlegung und Absprache gehen werden.
Die Raumschiffcrew besteht bei der Notlandung aus 1500 Personen, die kennen sich NICHT untereinander und da gibt es auch KEIN "gegenseitiges" Grundvertrauen und auch KEIN Grundvertrauen "zueinander".
Ein Grundvertrauen besteht - wenn überhaupt - zu den Brückenoffizieren und dass diese auch die richtigen Entscheidungen treffen.
1500 Personen können sich gar nicht kennen und auch die jeweiligen Fähigkeiten sind nur denen bekannt, die unmittelbar zusammen arbeiten.
Und auch die 500 Personen, die die ersten Tage, Wochen überleben, kennen sich NICHT untereinander.
Die begegnen sich evtl nach Wochen auf einer Veranstaltung nach Dienst zum ersten Mal.

Die Vorstellungen, die Du hier vorbringst funktionieren bei 20 bis 30, evtl noch bei 50 Personen, aber mehr bei 500 und mehr.
Selina hat geschrieben:(12 Aug 2019, 18:03)Das sind alles mündige erwachsene Leute. Die brauchen kein Kommando und keine Befehlsgewalt. Für dieses Absprache-geführte Zusammenwirken gibt es unzählige Beispiele aus dem Alltag, wo man sieht, wie gut das funktioniert. Einer gibt zwar jeweils den Ton an, setzt Prämissen und Prioritäten. Das ist jedoch keiner, der Befehle gibt oder ein Kommando führt. Schau dir Bergsteiger-Teams, Survival- oder Trekking-Gruppen an oder besagte Kosmonauten-Teams, dort haben Absprachen unter gleichberechtigten intelligenten und versierten Teilnehmern den Vorrang vor irgendwelchen paramilitärischen Aktionen mit Befehls- und Kommando-Gewalten.
Sorry Selina, aber Deine Vorstellungen sind mehr als naiv!
Welche "unzählige Beispiele aus dem Alltag" gibt es denn, wo 500 und mehr Personen (der verschiedensten Fachrichtungen) ohne Anweisung, nur mittels Absprachen und Übereinkünften erfolgreich zusammen arbeiten?
Nenne doch mal einige, wo das angeblich funktioniert!

Du liegst falsch, wenn Du meinst, dass die, von Dir genannten, Teams OHNE Anweisungen eines Teamleiters auskämen, dass deren Missionen nur mittels "gleichberechtigter Absprachen" funktionieren würden, ganz zu schweigen von Astronauten.
Jedes - ausnahmslos jedes - Raumschiff hatte und hat einen Kommandanten!
Ganz abgesehen davon, dass die von Dir genannten Teams nie mehr als 10 bis 20 Personen umfassen.
Im beschriebenen Szenario handelt es sich jedoch um das Vielfache der Personenzahl.
Jeder der auch nur über ein kleines bisschen Menschenkenntnis verfügt, schreibt hier im Thread, dass Befehl- oder Entscheidungsstrukturen bei einer Gruppengröße von 500 (und mehr) Personen unumgänglich - ja zwingend notwendig - sind.
Nur Du beharrst auf der naiven, von einem idealisierten Menschenbild getragenen Vorstellung, existenzielle Fragen/Fragen des Überlebens von 500 (und mehr) Personen könnten basisdemokratisch gelöst werden.
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Selina
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Re: Gedankenspiele

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2019, 20:31)

Sorry Selina, aber ich weiß, was Absprachen sind!
Was DU scheinbar immer noch nicht begriffen hast, ist die Tatsache, dass an Bord eines Raumschiffes/einer Raumstation (wie übrigens auf jedem Schiff) eine Befehlsstruktur herrscht und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern ==> siehe Star Trek.
Die Crew ist diese Befehlsstruktur gewöhnt und arbeitet auch bei der Schadenskontrolle/Schadensanalyse auf dieser Basis.
Nachdem festgestellt wurde, dass eine Instandsetzung des Raumschiffes nicht möglich ist, werden solche Strukturen, die der Crew "in Fleisch und Blut übergegangen sind" nicht ad hoc aufgegeben, sondern beibehalten.
Da das Raumschiff kontrolliert notgelandet wurde, besteht zunächst keine Notwendigkeit für "lebensrettenden Aktivitäten". Da müssen auch keine "Absprachen" getroffen werden, weil immer noch ein Ärzteteam und eine (noch) funktionierende Bordklinik zur Verfügung steht.
Wobei "lebensrettenden Aktivitäten" angesichts einer unbekannten Umwelt, mit unbekannter Flora und Fauna - damit verbunden mit unbekannten Gefahren/Auswirkungen auf den menschlichen Organismus - diese Aktivitäten i.d.R. erfolglos verlaufen werden, zumindest so lange, bis die entsprechenden Analysen durchgeführt und ggf Gegenmittel entwickelt wurden.
Auch dafür bedarf es keiner "Absprachen", weil die Spezialisten auch ohne diese wissen, was zu tun ist und entsprechend handeln. Die kennen das Prozedere.

Was unmittelbar erfolgen muss, sind Maßnahmen zur Sicherung des Überlebens. Die Aufgabenverteilung an die Spezialisten erfolgt in einer Dienstbesprechung mit den jeweils leitenden Offizieren.


Doch genau DAS passiert, es wird angewiesen/befohlen und zwar den Leitern der jeweiligen Teams über die Teamleiter, welche bereits aufgrund vorgegebener Forschungsmissionen bereits (an Bord) vorhanden sind.
Da sind als erstes Wissenschaftler (Biologen, Geologen, Meteorologen) mit ihren Teams gefragt, die wissen was zu tun ist und müssen nicht erst beratschlagen und schon gar nicht "ausknobeln" wer mit wem zusammen arbeitet.
Die müssen auch nicht erst beratschlagen, was als nächstes zu tun ist, weil die Prioritäten bereits festtehen und die heißen "Überleben sichern"



Die Raumschiffcrew besteht bei der Notlandung aus 1500 Personen, die kennen sich NICHT untereinander und da gibt es auch KEIN "gegenseitiges" Grundvertrauen und auch KEIN Grundvertrauen "zueinander".
Ein Grundvertrauen besteht - wenn überhaupt - zu den Brückenoffizieren und dass diese auch die richtigen Entscheidungen treffen.
1500 Personen können sich gar nicht kennen und auch die jeweiligen Fähigkeiten sind nur denen bekannt, die unmittelbar zusammen arbeiten.
Und auch die 500 Personen, die die ersten Tage, Wochen überleben, kennen sich NICHT untereinander.
Die begegnen sich evtl nach Wochen auf einer Veranstaltung nach Dienst zum ersten Mal.

Die Vorstellungen, die Du hier vorbringst funktionieren bei 20 bis 30, evtl noch bei 50 Personen, aber mehr bei 500 und mehr.


Sorry Selina, aber Deine Vorstellungen sind mehr als naiv!
Welche "unzählige Beispiele aus dem Alltag" gibt es denn, wo 500 und mehr Personen (der verschiedensten Fachrichtungen) ohne Anweisung, nur mittels Absprachen und Übereinkünften erfolgreich zusammen arbeiten?
Nenne doch mal einige, wo das angeblich funktioniert!

Du liegst falsch, wenn Du meinst, dass die, von Dir genannten, Teams OHNE Anweisungen eines Teamleiters auskämen, dass deren Missionen nur mittels "gleichberechtigter Absprachen" funktionieren würden, ganz zu schweigen von Astronauten.
Jedes - ausnahmslos jedes - Raumschiff hatte und hat einen Kommandanten!
Ganz abgesehen davon, dass die von Dir genannten Teams nie mehr als 10 bis 20 Personen umfassen.
Im beschriebenen Szenario handelt es sich jedoch um das Vielfache der Personenzahl.
Jeder der auch nur über ein kleines bisschen Menschenkenntnis verfügt, schreibt hier im Thread, dass Befehl- oder Entscheidungsstrukturen bei einer Gruppengröße von 500 (und mehr) Personen unumgänglich - ja zwingend notwendig - sind.
Nur Du beharrst auf der naiven, von einem idealisierten Menschenbild getragenen Vorstellung, existenzielle Fragen/Fragen des Überlebens von 500 (und mehr) Personen könnten basisdemokratisch gelöst werden.
Nein, ich hab mehrfach geschrieben, dass es natürlich in den einzelnen Teams Leute gibt, die den Hut aufhaben, die die "Chefs" sind. Diese bündeln die Vorschläge und setzen Prioritäten. Da musst du dann schon richtig zitieren. Die Leute, von denen ich rede, sind keine Befehlshaber, sondern hochintelligente Spezialisten, die aber genau wissen, dass ihre Vorstellungen nur im Team aufgehen. Aber so, wie alle Diskussionen mit dir laufen, so läuft auch dein "Gedankenspiel" wieder: Du bist im Grunde nicht an anderen Meinungen und Ideen interessiert. Einzig und alleine deine festgemauerten unflexiblen Vorstellungen zählen. In deinem Kopf ist das Spiel längst fertig. Das ist nicht kreativ. Das ist langweilig. Du genügst dir selbst und brauchst keine Mitspieler. Ok, dann spiel mal schön alleine weiter.
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Re: Gedankenspiele

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(12 Aug 2019, 22:27)

Nein, ich hab mehrfach geschrieben, dass es natürlich in den einzelnen Teams Leute gibt, die den Hut aufhaben, die die "Chefs" sind. Diese bündeln die Vorschläge und setzen Prioritäten. Da musst du dann schon richtig zitieren. Die Leute, von denen ich rede, sind keine Befehlshaber, sondern hochintelligente Spezialisten, die aber genau wissen, dass ihre Vorstellungen nur im Team aufgehen. Aber so, wie alle Diskussionen mit dir laufen, so läuft auch dein "Gedankenspiel" wieder: Du bist im Grunde nicht an anderen Meinungen und Ideen interessiert. Einzig und alleine deine festgemauerten unflexiblen Vorstellungen zählen. In deinem Kopf ist das Spiel längst fertig. Das ist nicht kreativ. Das ist langweilig. Du genügst dir selbst und brauchst keine Mitspieler. Ok, dann spiel mal schön alleine weiter.
Die "Leute, die in den Teams den Hut auf haben" nennen sich auf einem Schiff bzw Raumschiff Offizier und die "bündeln keine Vorschläge", sondern geben Befehle/Anweisungen.
Die Leute von denen Du redest, SIND auf einem Raumschiff Befehlshaber UND Spezialisten.
Vorschläge werden auf Dienstbesprechungen gemacht, wenn Erkenntnisse und Ergebnisse vorliegen.
Unserin Vongole hat schon vor mehreren Seiten geraten, sich doch bitte mal mit einer Schiffshierarchie vertraut bzw über eine Schiffshierarchie kundig zu machen. Ich habe mehrfach Bezug auf Star Trek "The next Generation" und Star Trek "Voyager" und die dort herschenden Strukturen genommen.
Auch in einem Gedankenspiel, wie eine solche Crew ihr Überleben und die Besiedlung eines Planeten organisiert, können derartige Strukturen nicht einfach ausgeblendet bzw negiert werden.

Die Eingangsfragen lauteten:
... unter welchen Voraussetzungen und Bedingungen könnte eine dauerhafte Besiedlung in Angriff genommen werden und letztendlich gelingen?
Auf welchem Entwicklungsstand würde sich eine solche Gesellschaft etablieren und welche normativen Rahmenbedingungen wären notwendig?


Und sorry, etwas Bezug zu tatsächlich herrschenden Strukturen auf vergleichbaren "Einrichtungen" (Schiffen) sollten die Überlegungen schon haben.
Und NEIN das Spiel ist in meinem Kopf NICHT fertig!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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