Ja, es ist schon eine schlimme Zeit für die Dampfloks dieser Welt
Selbst der Artikel, der Dampflok zu diesem Thread veranlasst hat, ist von einer Frau geschrieben. Die Partei, die für das gute deutsche Familienbild stehen will, die AFD - geführt von einer Frau. Und nun kriegen wir auch in England eine Frau als Kanzlerin - und zwar nicht bei den sowieso "enteierten" Linken, sondern bei den Torys. Schlimm, schlimm....vielleicht ist die Frage falsch und müsste "warum haben Männer keine Eier" heißen?
Um die Antwort zu geben, natürlich nicht, denn es gibt genug Männer, die einfach respektable Männer sind.
Ich denke, dass die Ansicht, welches Verhalten das richtige ist, sehr zeit- und personenabhängig ist. Noch vor gut 50 Jahren wurde ein Mann, der den Kinderwagen schob als Lusche belächelt. Wer es sich nicht "leisten" konnte, dass seine Frau zuhause blieb, war ebenso wenig angesehen. Nicht umsonst durfte der Mann bis in die 70iger Jahre hinein seiner Frau den Arbeitsplatz kündigen. Diese Einstellung wird selbst Dampflok nicht mehr wollen - passt sie doch nicht zu seinen Ansichten über sofortige Unterhaltsstreichung bei Scheidungen (wird nicht gehen, ohne Berufsausbildung und steten Kontakt zur Berufswelt) und Wechselmodellen für Kinderbetreuung (was voraussetzt, dass ein Vater etwa mehr über Kinderversorgung weiß als in einer halben Stunde vor dem Zubettgehen und einem Fussballspiel am Wochenende zu erlernen ist).
Je weiter ein Mann in seinen Idealvorstellungen in einem Männerbild festhängt, dass ihn qua Geschlecht zum Bestimmer macht, umso mehr wird er partnerschaftliche Verhaltensweisen als "Enteierung" empfinden. Die Bandbreite ist groß. Mir gefällt die wimpernklimpernde "Stups", die Männer 50igerjahremäßig hintenrum manipuliert auch nicht - und trotzdem gibt es sie (kann ja kaum anders sein bei ca 40 Millionen weiblichen Wesen). Der "Schluck-Wasser-in-der-Kurve" Mann liegt mir auch nicht, ebenso wenig der testosterondampfende Macho. Auch die wird es beide geben (40 Millionen männliche Wesen. (Und gut- den letzten Typ vielleicht eher bei den Rechten
). Fragt sich nur, wie repräsentativ die sind.
Eine interessante Diskussion hätte es sein können, wenn du
deine Beschreibung eines enteierten (linken) Mannes mal dargelegt hättest.
Ich mach das mal für mich in Kurzform: Ein enteierter Mann ist einer, der unbedingt in seiner Männergruppe mitschwimmen muss, ein Mann, der die goldene Büroregel "§1 Der Chef hat immer Recht. §2 und wenn er nicht Recht hat, tritt automatisch §1 in Kraft" verinnerlicht hat. Im Privatleben ist es wichtig, was "die Anderen" sagen, also "Macho" wenn alle so sind, frauenrechtsbegeistert, wenn die Umgebung dies bevorzugt, Maskulist, wenn seine Kumpels dieser Überzeugung frönen. Mit rechts und links hat das allerdings nichts zu tun.
Maria