Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

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Boraiel
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Boraiel »

Momentan ist keine Frau unter den Top 50 der Welt zu finden (http://2700chess.com/).Judit Polgar wäre mit ihrer besten jemals erreichten ELO-Zahl (2735) heute an 23. Stelle zu finden. Das wären aber auch noch knapp 150 Punkte hinter Carlsens Bester (2882). Allerdings ist Schach auch ein ziemlicher Männersport, es gibt nur wenige Frauen, die spielen. Bei uns im Verein mit ~ 60 Mitgliedern haben wir 2 Frauen bzw. Mädchen. An dieser geringer Anzahl könnte es auch einfach liegen.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Sibaliu
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Sibaliu »

Boraiel » Mi 15. Jul 2015, 11:18 hat geschrieben:Momentan ist keine Frau unter den Top 50 der Welt zu finden (http://2700chess.com/).Judit Polgar wäre mit ihrer besten jemals erreichten ELO-Zahl (2735) heute an 23. Stelle zu finden. Das wären aber auch noch knapp 150 Punkte hinter Carlsens Bester (2882). Allerdings ist Schach auch ein ziemlicher Männersport, es gibt nur wenige Frauen, die spielen. Bei uns im Verein mit ~ 60 Mitgliedern haben wir 2 Frauen bzw. Mädchen. An dieser geringer Anzahl könnte es auch einfach liegen.

Ja das stimmt, meine Schwester wollte in Schweden in einem Schachklub hat es wenige Monate dort ausgehalten, nicht weil die unfreundlich sind, sondern weil sie die einzige Frau war und von den meisten eher wie ein niedliches Kind behandelt wurde.
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Nathan
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Provokateur » Mi 15. Jul 2015, 11:12 hat geschrieben:Hunderennen ist für mich auch kein Sport. Sport ist immer eine Handlung, bei der Menschen etwas nach festgelegten Regeln tun, entweder um zu gewinnen oder um die eigene Fitness zu steigern. Wiki sieht das ähnlich:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sport



Hunderennen und Hahnenkämpfe dienen dem Wetten, sind also in erster Linie Glücksspiele wie Roulette.
Jetzt sei mal nicht päpstlicher als der Papst und vor allem wende nicht die sicher gültige deutsche Wiki-Defi auf Verhältnisse auf den Philippinen an. Nimm statt dessen folgendes zur wie ich weiß immer von dir geschätzten Gesichtsfelderweiterung zur Kenntnis:
Auf den Philippinen hat sich der 6.000 Jahre alte Sport des Hahnenkampfes zu einer legalen und vor allem Milliarden Dollar schweren Industrie entwickelt. Unter dem Namen Sabong finden die Kämpfe im ganzen Land in 2.500 eigens dafür errichteten Arenen statt—jedes Jahr sterben schätzungsweise 30 Millionen Gockel dadurch.

Vor ein paar Monaten hat VICE Australia die Kampfplätze und Brutstätten in Manila besucht. Dort trafen wir Züchter, Trainer und Philosophen, die alle ihren Teil dazu beitragen, dass Sabong eine der großen nationalen Leidenschaften der Philippinen bleibt.
--> http://www.vice.com/de/video/hahnenkaem ... ppinen-741

Meine schützende Hand reicht weit und wenn du User Sibeliu persönlich kennen würdest würdest du wohl sehr gerne selbst den weißen Ritter spielen...;-)
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Provokateur »

Ich bin nur skeptisch, etwas "Sport" zu nennen, wo man nicht selber schwitzt. Mit dem/der User/in selbst hat das nichts zu tun. Ich bin eben manchmal ein Korinthenkacker. :)
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Shlabotnik » Di 14. Jul 2015, 21:58 hat geschrieben:Natürlich kann das vorkommen, dass man mal einen mit 200 ELO Punkten mehr schlägt (sind auch nur Menschen, und Menschen machen nun mal Fehler), bloß eben recht selten. Das System baut ja auf der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf (Statistik, Normalverteilung usw.).

Ich hab auch schon mal remis gegen einen gespielt, der mal (sogar 2 X) remis gegen Kasparov gespielt hat (Ex-Landesmeister von Lettland). Aber auch das ist im Rahmen der Statistik halt drin. Lettische Schachschule, das hat schon was. Aber mir passiert es auch manchmal, dass ich gegen jemand mit 200 Punkten weniger verliere, das ist halt die andere Seite.

S.
So ist es. Vor allem ist es doch überraschend wie oft die "Schachblindheit" manchmal noch zuschlägt,
nach dem Motto, "man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht", obwohl man schon zig tausend Partien
gespielt hat.
Ich spiele auch oft gegen jemand der mindestens 300 Punkte vor mir liegt.
Zu 80% verliere ich, aber es hat mich auch weiter gebracht.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Sibaliu » Mi 15. Jul 2015, 09:26 hat geschrieben:

Ich weiss nicht ob es Frauen gibt die jemals Weltmeister werden können, aber schlechter spielen sie nicht. Vielleicht hast du recht, wenn du meinst das es am Training liegt. Meine Jugend verbrachte ich auf den Philippines und habe dort in der High School als Mädchen auch die Jungs aus den höheren Klassen im Schach geschlagen. Meine Schwester war in Pandan Libertad sogar Schulmeisterin im Schach.
Meine Schwester war also noch besser als ich. Schach gehört neben Basketball, Hahnenkampf und Volleyball zu den Lieblingssportarten auf den Philippines und es gibt wohl kaum ein Filipino der kein Schach spielt.
Obwohl ich glaube das Frauen in vielen Bereichen ehrgeiziger als Männer sind, so ist es wohl nicht am Zeitaufwendigen Schachspiel. Weder ich noch meine Schwester die selbst heute noch Schachverrückt ist, spielen regelmässig, Familie, Haus, Tiere, Garten, Arbeit, das alles behindert eine erfolgreiche Schachkarriere auf internationalen Packett, dazu kommt, das es keine Sponsoren gibt die eine weibliche Schachspielerin fördern wird.
Nein, natürlich spielen sie nicht schlechter. Ich meinte aber eine Ebene die
für jeden "normalen Menschen" eine ist, die man sich schlecht vorstellen kann.
Vielleicht hat es Kramnik mit seiner "biologischen Uhr" ja auch so gemeint, dass bei Frauen
irgendwann die Prioritäten andere sind, heisst irgenwann werden andere Dinge wichtiger und
Männer halten mit ihrem "schachverrücktsein" länger durch (Ehrgeiz) -wer weiss.

Hort z.B. hat schon gegen 10 Leute gleichzeitig "blind" gespielt. Das sind Dinge die aushalb des
Vorstellungsvermögen liegen, aber auch das ist eine spezielle Begabung.
Stimmt mit Phillipinos spiele ich auch recht häufig. Schach wird nahezu überall häufig gespielt,
ausser Afrika, Südamerika und China/Japan sind anteilmäßig stark unterrepräsentiert.
Die Meisten gibt es wohl in Indien und das eher aus Tradition und nicht nur wegen Anand.
Zuletzt geändert von Zvi Back am Mi 15. Jul 2015, 13:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Zvi Back »

Provokateur » Mi 15. Jul 2015, 12:32 hat geschrieben:Ich bin nur skeptisch, etwas "Sport" zu nennen, wo man nicht selber schwitzt. Mit dem/der User/in selbst hat das nichts zu tun. Ich bin eben manchmal ein Korinthenkacker. :)
Es ist schwierig einem Nichtschachspieler das zu erklären.
Nach einer extrem spannenden, schwierigen Partie, bin ich viel "breiter", als würde
ich in der gleichen Zeit, meinetwegen Rad fahren.
Das ist so.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Provokateur »

Das war nicht auf Schach bezogen, sondern auf Hahnenkämpfe. Etwas ot.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Provokateur » Mi 15. Jul 2015, 13:32 hat geschrieben:Ich bin nur skeptisch, etwas "Sport" zu nennen, wo man nicht selber schwitzt. Mit dem/der User/in selbst hat das nichts zu tun. Ich bin eben manchmal ein Korinthenkacker. :)
Kenn ich, kann ich auch :-)
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Zvi Back » Mi 15. Jul 2015, 13:52 hat geschrieben:
Nein, natürlich spielen sie nicht schlechter. Ich meinte aber eine Ebene die
für jeden "normalen Menschen" eine ist, die man sich schlecht vorstellen kann.
Vielleicht hat es Kramnik mit seiner "biologischen Uhr" ja auch so gemeint, dass bei Frauen
irgendwann die Prioritäten andere sind
, heisst irgenwann werden andere Dinge wichtiger und
Männer halten mit ihrem "schachverrücktsein" länger durch (Ehrgeiz) -wer weiss.

...
Na gut. Es ist in Foren ein weit verbreiteter Kampfsport, jemand, der aus einer hoffnungslosen Position zurückrudert dafür auch noch öffentlich zu verachten. Das ist in meinen Augen ein unwürdiges, kindisches Verhalten, dessen ich mich nicht schuldig machen will. Ich finde es sehr gut, wenn du diesen Schritt, der einfach zu weit nach vorne gewagt war, nun wieder zurückgehst. Das ist in meinen Augen kein Zeichen von Schwäche sondern von Stärke. Kramnik hat das zwar schon so gemeint, wie es vorher deutlich wurde aber man muss sich diese Meinung nicht unreflektiert zu eigen machen.

Also herrscht Konsens darüber, dass zumindest wir (du und ich) deine Eröffnungsfrage wie folgt beantworten:

"Prinzipiell ja."

Möglicherweise haben Frauen zu wenig Lust auf Schwanzvergleiche dieser zeitraubenden Art, was mich wegen, ähm, fehlender Voraussetzung auch nicht weiter wundern würde, aber das sind dann schon Ausführungsbestimmungen, die grundsätzlich erst mal nicht interessieren.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Sibaliu »

Nathan » Mi 15. Jul 2015, 16:11 hat geschrieben:
Na gut. Es ist in Foren ein weit verbreiteter Kampfsport, jemand, der aus einer hoffnungslosen Position zurückrudert dafür auch noch öffentlich zu verachten. Das ist in meinen Augen ein unwürdiges, kindisches Verhalten, dessen ich mich nicht schuldig machen will. Ich finde es sehr gut, wenn du diesen Schritt, der einfach zu weit nach vorne gewagt war, nun wieder zurückgehst. Das ist in meinen Augen kein Zeichen von Schwäche sondern von Stärke. Kramnik hat das zwar schon so gemeint, wie es vorher deutlich wurde aber man muss sich diese Meinung nicht unreflektiert zu eigen machen.

Also herrscht Konsens darüber, dass zumindest wir (du und ich) deine Eröffnungsfrage wie folgt beantworten:

"Prinzipiell ja."

Möglicherweise haben Frauen zu wenig Lust auf Schwanzvergleiche dieser zeitraubenden Art, was mich wegen, ähm, fehlender Voraussetzung auch nicht weiter wundern würde, aber das sind dann schon Ausführungsbestimmungen, die grundsätzlich erst mal nicht interessieren.
Das sehe ich auch so, es ist oft nicht einfach sein eigenes Ego zu überwinden, und zu sagen hmmm, ja da habe ich mich doch nicht richtig verhalten oder ja da lag ich falsch zu sagen.

Übrigens schön dich wieder zu lesen Nathan, wie immer bringt mich deine Ausdrucksweise und Formulierung zum schmunzeln. ;)
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Sibaliu »

Zvi Back » Mi 15. Jul 2015, 13:56 hat geschrieben:
Es ist schwierig einem Nichtschachspieler das zu erklären.
Nach einer extrem spannenden, schwierigen Partie, bin ich viel "breiter", als würde
ich in der gleichen Zeit, meinetwegen Rad fahren.
Das ist so.

Ojaaa, vor allem wenn man 2 Partien spielt und vielleicht 2 - 3 Stunden hintereinander.

Ein Denkmarathon verbracht auch jede Menge Kalorien nicht umsonst habe ich danach immer ein wenig Hunger und erhole mich
dann durch Spazierengehen oder im Garten.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Sibaliu » Do 16. Jul 2015, 11:18 hat geschrieben:

Ojaaa, vor allem wenn man 2 Partien spielt und vielleicht 2 - 3 Stunden hintereinander.

Ein Denkmarathon verbracht auch jede Menge Kalorien nicht umsonst habe ich danach immer ein wenig Hunger und erhole mich
dann durch Spazierengehen oder im Garten.
Schach hat viel mit Sex gemeinsam, beides ist furchtbar anstrengend, man macht sich gegenseitig völlig fertig, der Bock springt, es wird rochiert, die Beweglichkeit der Dame kann alles entscheiden und erst wenn der König fällt ist das Spiel zu Ende.
Nicht umsonst habe ich danach immer ein wenig Hunger und erhole mich dann durch Spazierengehen oder im Garten :D
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Sibaliu »

Nathan » Do 16. Jul 2015, 17:02 hat geschrieben:
Schach hat viel mit Sex gemeinsam, beides ist furchtbar anstrengend, man macht sich gegenseitig völlig fertig, der Bock springt, es wird rochiert, die Beweglichkeit der Dame kann alles entscheiden und erst wenn der König fällt ist das Spiel zu Ende.
Nicht umsonst habe ich danach immer ein wenig Hunger und erhole mich dann durch Spazierengehen oder im Garten :D

:s ojeee Nathan, loko loko ? :D

wobei das mit der Beweglichkeit der Dame und fallenden König passt irgendwie
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Sibaliu » Fr 17. Jul 2015, 12:10 hat geschrieben:

:s ojeee Nathan, loko loko ? :D

wobei das mit der Beweglichkeit der Dame und fallenden König passt irgendwie
Kleine Provokationen gehören zum Schach- und Liebesspiel gleichermaßen... ;)
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Brainiac »

Zvi Back » Mi 15. Jul 2015, 13:56 hat geschrieben: Es ist schwierig einem Nichtschachspieler das zu erklären.
Nach einer extrem spannenden, schwierigen Partie, bin ich viel "breiter", als würde
ich in der gleichen Zeit, meinetwegen Rad fahren.
Das ist so.
Ich habe schon mal eine Partie verloren, weil mich mein eigenes Bauchknurren (vor Hunger ;) ) so irritiert hat, dass ich dachte, das sei im ganzen Turniersaal zu hören. :D
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Shlabotnik »

Boraiel » Mi 15. Jul 2015, 10:18 hat geschrieben:Momentan ist keine Frau unter den Top 50 der Welt zu finden (http://2700chess.com/).Judit Polgar wäre mit ihrer besten jemals erreichten ELO-Zahl (2735) heute an 23. Stelle zu finden. Das wären aber auch noch knapp 150 Punkte hinter Carlsens Bester (2882). Allerdings ist Schach auch ein ziemlicher Männersport, es gibt nur wenige Frauen, die spielen. Bei uns im Verein mit ~ 60 Mitgliedern haben wir 2 Frauen bzw. Mädchen. An dieser geringer Anzahl könnte es auch einfach liegen.
Ja, ich denke auch, dass der Hauptgrund darin liegt, dass einfach sehr wenige Frauen Turnierschach spielen. Wenn sie denn mal spielen (was aber selten ist!), ist ihre Stärke-Verteilung durchaus mit derjenigen der Männer vergleichbar.

S.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Brainiac »

Shlabotnik » Mo 20. Jul 2015, 19:17 hat geschrieben:
Ja, ich denke auch, dass der Hauptgrund darin liegt, dass einfach sehr wenige Frauen Turnierschach spielen. Wenn sie denn mal spielen (was aber selten ist!), ist ihre Stärke-Verteilung durchaus mit derjenigen der Männer vergleichbar.

S.
So habe ich das noch nie betrachtet. Hast du Daten dazu oder ist das eher deine Erinnerung?

Ich habe mir jetzt mal spaßeshalber alle Spieler vom Deutschen Schachbund heruntergeladen und auf die mit ELO (-> Turnierspieler/innen) gefiltert. Im Ergebnis liegt der Mittelwert für Männer bei 1968 und für Frauen bei 1849. Das bestatigt deine Aussage nicht gerade. :|
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Shlabotnik »

Brainiac » Di 21. Jul 2015, 12:08 hat geschrieben: So habe ich das noch nie betrachtet. Hast du Daten dazu oder ist das eher deine Erinnerung?

Ich habe mir jetzt mal spaßeshalber alle Spieler vom Deutschen Schachbund heruntergeladen und auf die mit ELO (-> Turnierspieler/innen) gefiltert. Im Ergebnis liegt der Mittelwert für Männer bei 1968 und für Frauen bei 1849. Das bestatigt deine Aussage nicht gerade. :|
Ja ok. Danke für die Nachforschungen. So gesehen gibt es einen Unterschied, allerdings ist der nun auch nicht gerade riesengroß (gut 100 Punkte... naja).

Übrigens noch etwas: früher gab es eine Einstiegs-ELO erst ab 2000, erst später gab es diese Grenze nicht mehr (seitdem gibt es auch 1900 und darunter). Ich kenne auch jemanden mit >2000 ELO und ca. 1600-1700 DWZ. Also da gibt es schon einige Verzerrungen.

S.
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Nathan »

Shlabotnik » Mi 22. Jul 2015, 21:52 hat geschrieben:
Ja ok. Danke für die Nachforschungen. So gesehen gibt es einen Unterschied, allerdings ist der nun auch nicht gerade riesengroß (gut 100 Punkte... naja).

Übrigens noch etwas: früher gab es eine Einstiegs-ELO erst ab 2000, erst später gab es diese Grenze nicht mehr (seitdem gibt es auch 1900 und darunter). Ich kenne auch jemanden mit >2000 ELO und ca. 1600-1700 DWZ. Also da gibt es schon einige Verzerrungen.

S.
In der Tat. Mit dieser Feststellung scheint wohl der mit diesem Strang beabsichtigte frauenfeindliche Übergriff von Rechts fürs Erste abgewendet zu sein.

Sozusagen ein heilloser Sieg... :D
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Brainiac »

Shlabotnik » Mi 22. Jul 2015, 21:52 hat geschrieben:
Ja ok. Danke für die Nachforschungen. So gesehen gibt es einen Unterschied, allerdings ist der nun auch nicht gerade riesengroß (gut 100 Punkte... naja).

Übrigens noch etwas: früher gab es eine Einstiegs-ELO erst ab 2000, erst später gab es diese Grenze nicht mehr (seitdem gibt es auch 1900 und darunter). Ich kenne auch jemanden mit >2000 ELO und ca. 1600-1700 DWZ. Also da gibt es schon einige Verzerrungen.

S.
Bei der DWZ ist der Unterschied etwa gleich wie bei der ELO, 120 Punkte (wenn man die ohne ELO dazu nimmt, noch viel mehr). Statistisch gesehen bedeutet das: Wenn A eine 120 Punkte bessere DWZ hat als B, holt er/sie aus 10 Partien gegen B 6,5-7 Punkte. Das ist nicht riesengroß, so ganz wenig ist es aber auch nicht.

Ich würde daraus jetzt aber auch keinen prinzipiellen Unterschied herleiten. Es kann alle möglichen Gründe haben. Und bei angenommener gleicher Varianz könnten, gleich viele Schachspielerinnen wie Schachspieler vorausgesetzt, die Ausschläge nach oben irgendwann auch mal höher ausfallen, trotz niedrigerem Erwartungswert. Man müsste dem mal tiefer nachgehen, dafür interessiert mich das Thema aber nicht genug. Ich würde mich über mehr Schachspielerinnen, last not least mehr starke Schachspielerinnen, jedenfalls freuen. Um so mehr, als der aktiven Vereinsspieler ja immer weniger werden.

BTW, in Deutschland war damals die ELO-Untergrenze 2200 (nicht 2000). Das habe ich leider nie ganz hingekriegt. :mad:
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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von NMA »

Nathan » Mo 13. Jul 2015, 14:42 hat geschrieben:
tja, das ist ein altes Dilemma, übrigens auch wegen des Artikel 3, Absatz 3 GG



Damals, in den späten 40ern war man in diesem Punkt noch nicht so weit. Auch auf diesen Absatz unseres GG wirft der Holocaust seinen langen Schatten. Da ging es noch nicht darum, den Rassebegriff insgesamt abzulehnen, sondern nur die qualitative Wertung zwischen verschiedenen angenommenen Rassen. Der Artikel steht ganz vorne auf der Liste der Änderungswünsche. Weil aber jeder weiß, was darunter zu verstehen ist, bleibt der Leidensdruck noch auf einem geringen Level. Ich bin aber sicher, dass die fällige Änderung eines nicht allzu fernen Tages mit >90% Zustimmung kommen wird.
Ich möchte den Ausflug in die themenfremde Rassismusdiskussion jetzt nicht gleich löschen, aber doch bitten, zum eigentlichen Thema zurückzukehren,danke![MOD]
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https://pulseofeurope.eu/de/

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Re: Wird es je eine Schachweltmeisterin geben?

Beitrag von Shlabotnik »

Brainiac » Do 23. Jul 2015, 13:33 hat geschrieben: Bei der DWZ ist der Unterschied etwa gleich wie bei der ELO, 120 Punkte (wenn man die ohne ELO dazu nimmt, noch viel mehr). Statistisch gesehen bedeutet das: Wenn A eine 120 Punkte bessere DWZ hat als B, holt er/sie aus 10 Partien gegen B 6,5-7 Punkte. Das ist nicht riesengroß, so ganz wenig ist es aber auch nicht.

Ich würde daraus jetzt aber auch keinen prinzipiellen Unterschied herleiten. Es kann alle möglichen Gründe haben. Und bei angenommener gleicher Varianz könnten, gleich viele Schachspielerinnen wie Schachspieler vorausgesetzt, die Ausschläge nach oben irgendwann auch mal höher ausfallen, trotz niedrigerem Erwartungswert. Man müsste dem mal tiefer nachgehen, dafür interessiert mich das Thema aber nicht genug. Ich würde mich über mehr Schachspielerinnen, last not least mehr starke Schachspielerinnen, jedenfalls freuen. Um so mehr, als der aktiven Vereinsspieler ja immer weniger werden.

BTW, in Deutschland war damals die ELO-Untergrenze 2200 (nicht 2000). Das habe ich leider nie ganz hingekriegt. :mad:
Ja ok, ich gebe ja zu, dass es einen gewissen ELO/DWZ Unterschied zu geben scheint, was den Durchschnitt angeht.
Das könnte z.B. damit zusammenhängen, dass einer größeren Anzahl Frauen der Ehrgeiz zum Aufstieg fehlt, und sie eher als Männer "nur zum Spaß spielen". Ich denke mal, Männer wollen nicht nur spielen, sondern eben auch gewinnen.

S.

@Peter54: was willst du eigentlich aussagen? Habe ich nicht verstanden. Es gibt hier keinen Grund, so zynisch zu sein. Schreib doch einfach, was du denkst.
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