Skylla hat geschrieben:
Wenn wir jetzt also von biologisch deteminierten geschlechtstypischen Verhaltensweisen bei Männern und Frauen ausgehen, kann ich deine Forderung nach Wehrpflicht für Frauen nur schlecht nachvollziehen, da ja Frau die Kinder bekommt und Mann beschützt.
Was denn nun?
Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach.
Ich werde aber dennoch ausführlicher darauf eingehen.
Die einfache Antwort :
In Andromaches posting, dem ich zugestimmt habe wird nicht dem reinen Biologismus das Wort geredet.
Andromache kritisierte lediglich die totale Ablehnung biologischer Einflüße in der GM-Ideologie.
Die ausführlichere Antwort :
Ich halte die Ausrichtung des männlichen "Beschützerinstinkts" auf Frauen für eine neuzeitliche Erfindung.
Nach meiner Ansicht ist sowohl der männliche, als auch der weibliche Beschützerinstinkt ursprünglich auf Kinder gerichtet,
und wurde später dahingehend pervertiert, als es für Frauen gesellschaftlich "in" wurde, sich wie Kinder zu gebärden.
Eine fragwürdige Entwicklung in den Gesellschaften des 18. und 19. Jahrhunderts begann es auch als männliches Statussymbol anzusehen, daß die eigene Frau immer weniger zu tun hatte.
Nur den statushöchsten Männchen konnte es gelingen, sich so ein Luxusgeschöpf zu Hause zu halten, da sie kaum ihre ganze Zeit für ihren eigenen Broterwerb aufbringen mußten, geschweige denn es notwendig hatten, daß die Frau das tun mußte.
Wie üblich in solchen Fällen, pflanzte sich dieses Statussymbol in untere Schichten fort, je mehr der Wohlstand zunahm (wie auch bei Autos, Mobiltelefonen e.t.c).
Der Höhepunkt dieser Entwicklung waren wohl die 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
Auch heute noch läßt sich oft beobachten, daß die erfolgreichsten Männchen (Schauspieler, Industriebosse, Popstars e.t.c) es sich leisten und leisten können, die nutzlosesten Weibchen auszuhalten.
Das gleiche gilt für die zweite Seite. Der Muttermythos ist ebenfalls geschichtlich eine relativ junge Erfindung.
Die aufgeklärte und gemäßigte Feminstin Elisabeth Badinter hat das eindrucksvoll untersucht :
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89lisa ... utterliebe
Zuguterletzt meine persönliche Meinung :
Ich gehöre nicht zu den dummen Männern, denen ihre falschverstandene "Männlichkeit" befiehlt sich für irgendwelche Menschen (und hier vor allem Frauen) aufzuopfern.
Den Spruch "Ich würde für dich sterben" halte ich für einen der dümmsten Sprüche überhaupt, die in die Romantik Eingang gefunden haben.
Ich lebe primär, um mich selbst glücklich zu machen, soferne ich daß nicht auf dem Rücken meiner Partnerin oder meiner Kinder tue.
Diese ebenso.
Eine weibliche Meme, die sich beim geringsten Anzeichen von physischer oder psychischer Gefahr hinter mir versteckt, könnte ich nicht im Geringsten achten.
Ich bevorzuge eine Partnerin, mit der ich gemeinsam das Leben meistere, und nicht ein weiteres Kind.
Dafür ist mir mein Leben zu schade.
Das erklärt dann auch meine Einstellung zur beiderseitigen Wehrpflicht als erstem Schritt zum Ein-Armee-Planeten.