Eso-terik bedeutet ja, sich nach innen zu richten. Einen "inner circle" zu bilden. Am Ende in eine völlige Privatsprachlichkeit (Idiosynkrasie) zu verfallen, also nicht mehr nach außen zu wirken und verstanden werden zu können oder zu wollen.Papaloooo hat geschrieben:(16 Apr 2021, 06:45)
Religiosität ist schlicht der Dogmatismus. Die Religion versteht sich als Vermittlerin zwischen dem niedrigen und höheren Selbst. Der direkte Kontakt, ohne den Vermittler sei Frevel.
Esoterik ist ein Konglomerat von allerlei irrsinnigen Vorstellungen, denen sich Menschen, denen der Halt fehlt, unterwerfen, oder zumindest daran orientieren.
Spiritualität ist die Reise nach innen, die letztlich nur mit der Abkehr von Regeln, die dafür von Außen vorgegeben wurden, gelingen kann.
Die meisten Religiösen sind hingegen betont exoterisch, wollen nach außen wirken, missionieren, wachsen, sich verbreiten, Sprache und damit Einfluss entwickeln.
Wenn für dich Spiritualität "die Reise nach innen"(etwa durch meditative Introspektion) statt nach außen ist, dann wäre ja gerade diese Reise im Extrem esoterisch, denn niemand kann damit mehr etwas anfangen außer du selbst, weil sich jegliche Begrifflichkeit auflöst damit.
Eigentlich ist Spiritualität aber eine Bewegung("Reise"), eine bewusste Entwicklung über sich hinaus(Transzendenz), eine Brückenbildung nach außen, zum "Ganzen" oder zum "Urspung" usw., was freilich nur als Einbildung, Vorstellung, metaphysische Spekulation gelingen kann. Spiritualitität ist das Mittel der Religion, kurz gesagt. Oder Religion ist Ergebnis von erfolgreicher, zu breiten Mode gewordenen, exoterischer, expressiver Spiritualtität, also ein metaphysisches, etabliertes, kollektives Begriffssystem, das über die Privatvorstellung hinausgewachsen ist, eine "geistige Kirche".