Christenverfolgung in Berlin

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Alexyessin
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Alexyessin »

Ob das jetzt Hetze ist, kann jeder für sich selbst entscheiden. Nur finde ich nichts aktuelles zu diesem Fall.

Und dann:

Wenn sie den Vers aufhängt, ist es ihr Recht. Wenn sie aufgrund des Verses ihre Gäste nicht bedienen würde ist es nicht mehr ihr Recht, dann liegt ein Unrecht vor.
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Ein Terraner
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Ein Terraner »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Sep 2020, 23:18)

Wenn sie den Vers aufhängt, ist es ihr Recht. Wenn sie aufgrund des Verses ihre Gäste nicht bedienen würde ist es nicht mehr ihr Recht, dann liegt ein Unrecht vor.
Beim ersten würde ich jetzt mal sagen das es auf das Wie ankommt, und zum zweiten Teil. Sie kann sich als Unternehmer nicht aussuchen mit wem sie ein Geschäft macht ?
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von PeterK »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Sep 2020, 22:56)
Das Gericht wird Urteilen was davon zu halten ist, ich halte es für öffentliche Hetze gegen Homosexuelle.
Ich halte es lediglich für bekloppt, sich derlei Blödsinn an die Wand zu hängen.
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Ein Terraner
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Ein Terraner »

PeterK hat geschrieben:(16 Sep 2020, 23:34)

Ich halte es lediglich für bekloppt, sich derlei Blödsinn an die Wand zu hängen.
Hetze ist immer bekloppt. :D
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naddy
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von naddy »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Sep 2020, 23:44)

Hetze ist immer bekloppt. :D
Damit kenne ich mich nicht so gut aus, muß mich also voll auf Expertenurteile verlassen.
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Alexyessin
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Alexyessin »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Sep 2020, 23:32)

Beim ersten würde ich jetzt mal sagen das es auf das Wie ankommt, und zum zweiten Teil. Sie kann sich als Unternehmer nicht aussuchen mit wem sie ein Geschäft macht ?
Wenn du als BVBler in die Bayernkneipe gehst und nicht bedient wirst, ist das dein Problem. Wenn dir aber gesagt wird, das du nicht bedient wirst weil du ein BVBler bist, dann ist Diskriminierung.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von BlueMonday »

Ist es nun nicht gerade das, was diese buntlaute, extrovertierte Homosexuellenszene von ihren Mitmenschen verlangt, dass man sie eben wenigstens erträgt("toleriert"), und notfalls wegschaut, wenn es einem nicht gefällt. Und dann schafft man es im Gegenzug nicht an so einem kleinen Lädchen vorbeizuschauen und es zu ertragen? Lächerlich.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Vongole »

BlueMonday hat geschrieben:(17 Sep 2020, 00:33)

Ist es nun nicht gerade das, was diese buntlaute, extrovertierte Homosexuellenszene von ihren Mitmenschen verlangt, dass man sie eben wenigstens erträgt("toleriert"), und notfalls wegschaut, wenn es einem nicht gefällt. Und dann schafft man es im Gegenzug nicht an so einem kleinen Lädchen vorbeizuschauen und es zu ertragen? Lächerlich.
Mir war bisher nicht bekannt, dass die Ermittlungen auf eine Anzeige der homosexuellen Comunity zurückzuführen ist. Ich habe lediglich gelesen, dass man sie aufgefordert hat, den Zettel aus dem Schaufenster zu nehmen, und sie außerdem
zum CSD-Gottesdienst einlud.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Ein Terraner »

Keinen_Faschismus!

Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Sep 2020, 23:18)
Wenn sie den Vers aufhängt, ist es ihr Recht.
Kommt darauf an.
Wenn sie es in ihrer privaten Wohnung macht wo es wirklich nur private Gäste sehen ist es wohl oder übel erlaubt.
Dann ist es übrigens leider auch erlaubt Hakenkreuze aufzuhängen.

Wenn es jedoch von außen einsehbar ist, sieht das schon wieder ganz anders aus:
https://m.tagesspiegel.de/berlin/nach-r ... 73046.html
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Alexyessin »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(17 Sep 2020, 04:28)

Kommt darauf an.
Wenn sie es in ihrer privaten Wohnung macht wo es wirklich nur private Gäste sehen ist es wohl oder übel erlaubt.
Dann ist es übrigens leider auch erlaubt Hakenkreuze aufzuhängen.

Wenn es jedoch von außen einsehbar ist, sieht das schon wieder ganz anders aus:
https://m.tagesspiegel.de/berlin/nach-r ... 73046.html
Hakenkreuz ist eine ganz andere Hausnummer.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Sep 2020, 06:45)
Hakenkreuz ist eine ganz andere Hausnummer.
Ist beides eine Straftat.
Das eine ist 86/86a das andere ist 130.
Beides bedeutet bis zu fünf Jahre Gefängnis, ist also durchaus vergleichbar!
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Alexyessin
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Alexyessin »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(17 Sep 2020, 07:58)

Ist beides eine Straftat.
Wenn überhaupt das Aufhängen von Bibelzitaten eine Straftat ist - dann vergleichst du hier Kieselsteine mit Stahlbeton.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Laertes »

Fliege hat geschrieben:(16 Sep 2020, 23:11)

Wichtig wäre, dass sich Juden, Christen und Mohammedaner aus freien Stücken von Passagen ihrer 'heiligen' Schriften distanzieren, die grundgesetzwidrig sind (und hoffentlich, trotz allem, was in Deutschland passiert, grundgesetzwidrig bleiben).
Warum sollte das Gedankengut jahrtausendealter Religionen grundgesetzkonform sein? Es ist in Deutschland erlaubt, an beliebig grundgesetzwidrige Gedankengebäude zu glauben, bzw. ihnen im privaten Kreis zuzustimmen. Verboten ist allein grundgesetz- oder rechtswidriges Verhalten (wozu auch öffentliche Rede und öffentliches Zurschaustellen gehören kann).

Aber natürlich steht es jedem frei, sich im Stillen die Todesstrafe für Kinderschänder zu wünschen oder dafür zu beten, dass Gott alle Homosexuellen vom Erdenrund tilgt, bevor er sie ins Fegefeuer steckt. Ich würde mich seelisch nicht so beschmutzen wollen, aber das muss ja jeder selber wissen, wieviel Hass er im Herzen tragen will.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Strangequark
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Strangequark »

Laertes hat geschrieben:(17 Sep 2020, 08:21)

Warum sollte das Gedankengut jahrtausendealter Religionen grundgesetzkonform sein?
Weil für manche Menschen diese Jahrtausend alte Texte mehr Bedeutung haben könnten als das Grundgesetz. Die Welt hat sich seit dem weiter gedreht und vieles passt einfach nicht mehr in unsere Zeit. Man hat ja schon mal nachgebessert, ich denke es wird langsam Zeit für das "Neuste Testament" ;)
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Fliege
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Fliege »

Laertes hat geschrieben:(17 Sep 2020, 08:21)

Warum sollte das Gedankengut jahrtausendealter Religionen grundgesetzkonform sein? Es ist in Deutschland erlaubt, an beliebig grundgesetzwidrige Gedankengebäude zu glauben, bzw. ihnen im privaten Kreis zuzustimmen. Verboten ist allein grundgesetz- oder rechtswidriges Verhalten (wozu auch öffentliche Rede und öffentliches Zurschaustellen gehören kann).

Aber natürlich steht es jedem frei, sich im Stillen die Todesstrafe für Kinderschänder zu wünschen oder dafür zu beten, dass Gott alle Homosexuellen vom Erdenrund tilgt, bevor er sie ins Fegefeuer steckt. Ich würde mich seelisch nicht so beschmutzen wollen, aber das muss ja jeder selber wissen, wieviel Hass er im Herzen tragen will.
Der Staat des Grundgesetzes könnte auf die Idee kommen, mit diesem oder jenem religiösen Bekenntnis nicht mehr zu kooperieren, schon gar nicht bevorzugt zu kooperieren. Im übrigen sollten sich Religionsgruppen vor Augen führen, auch solche mit diversen Privilegien, die schließlich nicht für die Ewigkeit gemacht sind, was im Vereinsrecht geregelt ist, nämlich dass Vereine, deren Vereinsziele oder Vereinstätigkeiten der verfassungsmäßige Ordnung oder den Strafgesetzen zuwiderlaufen, verboten werden können.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Laertes
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Laertes »

Fliege hat geschrieben:(17 Sep 2020, 20:11)
Der Staat des Grundgesetzes könnte auf die Idee kommen, mit diesem oder jenem religiösen Bekenntnis, nicht mehr zu kooperieren, schon gar nicht bevorzugt zu kooperieren. Im übrigen sollten sich Religionsgruppen vor Augen führen, auch solche mit diversen Privilegien, die schließlich nicht für die Ewigkeit gemacht sind, was im Vereinsrecht geregelt ist, nämlich dass Vereine, deren Vereinsziele oder Vereinstätigkeiten gegen die der verfassungsmäßige Ordnung oder den Strafgesetzen zuwiderlaufen, verboten werden können.
Ich denke, jeden dieser Punkte würde ich generell begrüßen. Die Verflechtung der großen christlichen Konfessionen mit dem Staat ist eine der Traditionen, auf die ich gern verzichten kann.
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naddy
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von naddy »

BlueMonday hat geschrieben:(17 Sep 2020, 00:33)

Ist es nun nicht gerade das, was diese buntlaute, extrovertierte Homosexuellenszene von ihren Mitmenschen verlangt, dass man sie eben wenigstens erträgt("toleriert"), und notfalls wegschaut, wenn es einem nicht gefällt. Und dann schafft man es im Gegenzug nicht an so einem kleinen Lädchen vorbeizuschauen und es zu ertragen? Lächerlich.
Das liegt daran, daß diverse Gruppierungen noch nicht gelernt haben, zwischen Toleranz, Akzeptanz und Privilegierung zu unterscheiden.

Ich hab' damals Wowereit nach seinem: "Ich bin schwul. Und das ist gut so!" eine Mail geschrieben:
naddy hat geschrieben:"Das ist nicht gut so, das ist sch...egal. Denn sie wurden höchstwahrscheinlich nicht wegen Ihrer sexuellen Präferenzen gewählt, sondern um Politik zu machen. Oder sind Sie eventuell auch an meinen sexuellen Vorlieben interessiert?".
Leider wurde ich - wieder mal - keiner Antwort gewürdigt. Dabei hätte ich so gerne mit ihm über das Thema diskutiert. :)
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Skeptiker

Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Skeptiker »

naddy hat geschrieben:(17 Sep 2020, 20:30)
...
Leider wurde ich - wieder mal - keiner Antwort gewürdigt. Dabei hätte ich so gerne mit ihm über das Thema diskutiert. :)
Macht ja nichts. Wir hören dir gerne zu :thumbup:
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Antonius
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Antonius »

Laertes hat geschrieben:(17 Sep 2020, 20:16)
Ich denke, jeden dieser Punkte würde ich generell begrüßen. Die Verflechtung der großen christlichen Konfessionen mit dem Staat ist eine der Traditionen, auf die ich gern verzichten kann.
Das mag ja sein.
Ich jedoch würde nicht gern auf "Verflechtung der großen christlichen Konfessionen mit dem Staat" verzichten,
denn das wäre ein Verzicht auf einen bedeutenden Teil unserer politischen und kulturellen Geschichte.
Zuletzt geändert von Antonius am Do 17. Sep 2020, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von sünnerklaas »

Leute - das ist ein Artikel auf kath net. Kath net hat offiziell nichts mit der katholischen Kirche zu tun, sondern ist eine private Initiative. Das Portal hat einen fragwürdigen Ruf. Und das schon seit gut 20 Jahren.
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Laertes
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Laertes »

Antonius hat geschrieben:(17 Sep 2020, 20:44)

Das mag ja sein.
Ich jedoch würde nicht gern auf "Verflechtung der großen christlichen Konfessionen mit dem Staat" verzichten,
denn das wäre ein Verzicht auf einen bedeutenden Teil unserer politischen und kulturellen Geschichte.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass es sich rückwirkend auf unsere politische und kulturelle Geschichte auswirkt, wenn Kirchenbedienstete nicht mehr vom Geld aller Steuerzahler bezahlt werden. Allenfalls würden die Kirchen eine geringere Rolle in der zukünftigen Geschichte spielen. Gehört thematisch aber wohl ins Religionsforum.
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Senexx

Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Senexx »

Antonius hat geschrieben:(17 Sep 2020, 20:44)

Das mag ja sein.
Ich jedoch würde nicht gern auf "Verflechtung der großen christlichen Konfessionen mit dem Staat" verzichten,
denn das wäre ein Verzicht auf einen bedeutenden Teil unserer politischen und kulturellen Geschichte.
So ist es. Und es gilt, unser kulturelles Erbe zu verteidigen.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von sünnerklaas »

Laertes hat geschrieben:(17 Sep 2020, 20:54)

Ich kann mir schwer vorstellen, dass es sich rückwirkend auf unsere politische und kulturelle Geschichte auswirkt, wenn Kirchenbedienstete nicht mehr vom Geld aller Steuerzahler bezahlt werden. Allenfalls würden die Kirchen eine geringere Rolle in der zukünftigen Geschichte spielen. Gehört thematisch aber wohl ins Religionsforum.
Die Ablösung des Vertragswerkes aus dem Reichsdeputationshauptschluss von 1804 dürfte extrem teuer werden. Die Verträge sind immer noch gültig. Selbst die DDR hat das nicht angetastet.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von sünnerklaas »

Antonius hat geschrieben:(17 Sep 2020, 20:44)

Das mag ja sein.
Ich jedoch würde nicht gern auf "Verflechtung der großen christlichen Konfessionen mit dem Staat" verzichten,
denn das wäre ein Verzicht auf einen bedeutenden Teil unserer politischen und kulturellen Geschichte.
Die Kirchen bieten eine ganze Menge für das Geld, was sie kosten. Sie sind ja nicht allein ein religiöse und moralische Instanz. Sie sind wichtige Moderatoren, sind Orte, an denen politischer Diskurs gepflegt wird - und natürlich auch ein wichtiger kultureller Ort. Und unter Kultur verstehe ich eben auch den Ort, an dem bildende Künste und Musik ihren Platz haben.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Ein Terraner »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Sep 2020, 22:15)

Die Kirchen bieten eine ganze Menge für das Geld, was sie kosten.
Oh wirklich, erzähl mal.
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Laertes
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Laertes »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Sep 2020, 22:15)

Die Kirchen bieten eine ganze Menge für das Geld, was sie kosten.
Das will ich gar nicht bestreiten. Aber Steuergeld sollte der (indirekten) Kontrolle durch die Wahlberechtigten bzw. durch staatliche Aufsichtsbehörden unterliegen. Ich meine mich zu erinnern, dass es für die nächsten Dekaden einen zweistelligen Milliardenbetrag p. a. kosten würde, aus den Verträgen mit der Kirche rauszukommen.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Fliege »

Laertes hat geschrieben:(17 Sep 2020, 22:24)

Ich meine mich zu erinnern, dass es für die nächsten Dekaden einen zweistelligen Milliardenbetrag p. a. kosten würde, aus den Verträgen mit der Kirche rauszukommen.
Dir Briten haben (in anderer Angelegenheit) gezeigt, um was es geht: so schnell wir möglich kündigen.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von naddy »

Antonius hat geschrieben:(17 Sep 2020, 20:44)

Das mag ja sein.
Ich jedoch würde nicht gern auf "Verflechtung der großen christlichen Konfessionen mit dem Staat" verzichten, denn das wäre ein Verzicht auf einen bedeutenden Teil unserer politischen und kulturellen Geschichte.
Auf jeden Fall. Wer denkt nicht gerne an Zwangsmissionierung, Inquisition und Hexenverfolgung zurück?
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Ein Terraner »

Laertes hat geschrieben:(17 Sep 2020, 22:24)

Das will ich gar nicht bestreiten. Aber Steuergeld sollte der (indirekten) Kontrolle durch die Wahlberechtigten bzw. durch staatliche Aufsichtsbehörden unterliegen. Ich meine mich zu erinnern, dass es für die nächsten Dekaden einen zweistelligen Milliardenbetrag p. a. kosten würde, aus den Verträgen mit der Kirche rauszukommen.
Einfach nicht mehr Zahlen, die haben genug Geld bekommen.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von sünnerklaas »

Laertes hat geschrieben:(17 Sep 2020, 22:24)

Das will ich gar nicht bestreiten. Aber Steuergeld sollte der (indirekten) Kontrolle durch die Wahlberechtigten bzw. durch staatliche Aufsichtsbehörden unterliegen.
Selbst da müssten Teile des Vertragswerkes zum Reichsdeputationshauptschluss sowie diverse Konkordate nachverhandelt werden.

Ich meine mich zu erinnern, dass es für die nächsten Dekaden einen zweistelligen Milliardenbetrag p. a. kosten würde, aus den Verträgen mit der Kirche rauszukommen.
Pro Jahr... Man kann getrost davon ausgehen, dass insgesamt ein Billionenbetrag gezahlt werden müsste - und zwar binnen kürzester Zeit.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Misterfritz »

Ein Terraner hat geschrieben:(17 Sep 2020, 22:34)

Einfach nicht mehr Zahlen, die haben genug Geld bekommen.
Würdest Du das bei Verträgen, für Du die Verantwortung trägst, auch so machen?
Das Problem ist ja, dass die Kirchen den Staat in diesem Fall verklagen könnten - und wahrscheinlich Recht bekommen würden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von sünnerklaas »

Ein Terraner hat geschrieben:(17 Sep 2020, 22:34)

Einfach nicht mehr Zahlen, die haben genug Geld bekommen.
Das wird niemand machen. Dazu ist der Heilige Stuhl als diplomatische Instanz viel zu wichtig.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Ein Terraner »

Misterfritz hat geschrieben:(17 Sep 2020, 22:44)

Würdest Du das bei Verträgen, für Du die Verantwortung trägst, auch so machen?
Das Problem ist ja, dass die Kirchen den Staat in diesem Fall verklagen könnten - und wahrscheinlich Recht bekommen würden.
Wir reden hier über einen Vertrag den Hitler geschlossen hat, mein Verantwortungsgefühl hält sich da in Grenzen. Und sollen sie doch den Staat verklagen, den Vergleich möchte ich sehen, auf den Cent aufgeschlüsselt was an die Kirchen geflossen ist.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Ein Terraner »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Sep 2020, 22:37)

Pro Jahr... Man kann getrost davon ausgehen, dass insgesamt ein Billionenbetrag gezahlt werden müsste - und zwar binnen kürzester Zeit.
Quatsch, die Kirche verlangt so weit ich weiß ca. 200 Milliarden und das vollkommen ohne Grundlage. Aktuell fließen so ca. 20 Milliarden pro Jahr über den Staat in die Kirchen.
Zuletzt geändert von Ein Terraner am Do 17. Sep 2020, 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von naddy »

Ein Terraner hat geschrieben:(17 Sep 2020, 22:52)

Wir reden hier über einen Vertrag den Hitler geschlossen hat, mein Verantwortungsgefühl hält sich da in Grenzen.
Das war dieser hier.

Viel besser gefällt mir aber schon immer der "Pachtzins", der laufend an die Kirchen als Entschädigung für durch die Säkularisation verlorengegangenen Güter gezahlt wird. Welche diese getreu ihrem himmlischen Wahlspruch "Mein Reich ist nicht von dieser Welt!" über die Jahrhunderte angehäuft haben.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Ein Terraner »

naddy hat geschrieben:(17 Sep 2020, 23:04)

Das war dieser hier.

Viel besser gefällt mir aber schon immer der "Pachtzins", der laufend an die Kirchen als Entschädigung für durch die Säkularisation verlorengegangenen Güter gezahlt wird. Welche diese getreu ihrem himmlischen Wahlspruch "Mein Reich ist nicht von dieser Welt!" über die Jahrhunderte angehäuft haben.
Ich würde es schon begrüßen wenn die Absetzbarkeit der Kirchensteuer wegfallen würde und die Kirchen Steuern zahlen müssten, das wären schon mal ein paar Milliarden weniger.
https://stop-kirchensubventionen.de/#Ueberblick
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Laertes »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Sep 2020, 22:49)
wenn man Religionsfreiheit als Konzept annimmt, dann muss man es aushalten, dass Menschen offen ihren Glauben leben und verkünden. Ich kenne keinen linken Spinner, der es nicht genauso machen würde. :p
Die Ironie, dass viele aktuelle 'linke' Bewegungen dem Jainismus näher stehen als dem Marxismus, wissen ihre jakobinischen Anhänger leider selten zu schätzen. Aber irgendwie ist das doch halber Kram, Missionar für eine Ersatzreligion zu sein.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von Antonius »

Senexx hat geschrieben:(17 Sep 2020, 20:56)
So ist es. Und es gilt, unser kulturelles Erbe zu verteidigen.
Das ist offensichtlich.
Der Altphilologe Manfred Fuhrmann (*) hat es in folgender Weise formuliert:
  • "Mancher scheint nichts mehr von unserer Herkunft aus Jerusalem, Athen und Rom zu wissen; (...)
    als ob Europa keine Vergangenheit hätte, als ob es mittellos und ohne Erbe dastünde.(...)
    Allerdings pflegt, wie sich durch Beispiele aus der Geschichte belegen lässt, derjenige, der keine Vergangenheit hat, auch keine Zukunft zu haben."

(*) Manfred Fuhrmann: Bildung - Europas kulturelle Identität. Reclam, Stuttgart 2002.
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Re: Christenverfolgung in Berlin

Beitrag von GottlosGlücklich »

Liberty hat geschrieben:(16 Sep 2020, 02:45)

http://www.kath.net/news/72842

Ist es im sozialistisch regierten Berlin wieder soweit, dass man als Christ seinen Glauben nicht mehr offen leben kann?
Wenn das mit Menschenverachtung und Volksverhetzung einhergeht, nicht. Und das ist auch gut so. Das Gesetz steht nun mal über der Religion. Sonst hätten wir noch Inquisition und Scheiterhaufen, statt einen Rechtsstaat.
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