"Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort?

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Was haltet Ihr vom "Interreligiösen Dialog"?

Der "Interreligiöse Dialog" ist sehr wichtig für das friedliche Zusammenleben mit anderen Menschen
7
58%
Die Anhänger einer Religion sollen sich vor allem mit sich selbst und ihrer Religion beschäftigen
1
8%
Der "Interreligiöse Dialog" ist nur eine Modeerscheinung
1
8%
Einen "Interreligiösen Dialog" kann es gar nicht geben
2
17%
Ich bin gegen "Interreligiösen Dialog", da er nur eine Form der Missionierung ist
0
Keine Stimmen
Egal - belanglos - keine Meinung - interessiert mich nicht
1
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 12
Kavenzmann

"Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort?

Beitrag von Kavenzmann »

Seit einigen Jahren, ausgelöst durch das Zweite Vatikanische Konzil, ist speziell bei Christen ein Wort geläufig geworden, mit dem man sich nicht nur innerchristlich (z.B. Katholiken und Protestanten) anzunähern versucht, sondern mit dem man auch auf die Angehörigen anderer Religionen zugeht (z.B. Juden oder Mohammedaner).

Die Bedingungen für einen "Interreligiösen Dialog" sind dabei weitgehend unreflektiert und unklar, die Positionspapiere sind zumeist wolkig und frömmelnd formuliert, ohne daß man Sinn und Zweck, Methode und Inhalt, Bedingungen und Grenzen klar zur Sprache bringt.
Interreligiöser Dialog ist ein vieldimensionales Begegnungs- und Austauschgeschehen zwischen Personen oder Gemeinschaften verschiedenen Glaubens. Die katholische Kirche hat erstmals auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) den Wert der anderen Religionen anerkannt und ausdrücklich zum Dialog und zur Zusammenarbeit mit allen Menschen guten Willens aufgefordert (Nostra aetate).

Dieser Dialog ist heute nicht nur angesichts des faktischen religiösen Pluralismus, der weltweiten Kommunikationsmöglichkeiten und der globalen Probleme notwendig, sondern auch zutiefst theologisch und ethisch gefordert, weil Gottes Geist auch in anderen Religionen wirksam (Ad gentes 4) und der Andersgläubige in seiner Würde als Person und als Geschöpf Gottes wahrzunehmen und zu respektieren ist.


http://www.bistum-hildesheim.de/bho/dcm ... ialog.html
Was heißt Christsein angesichts der Gegenwart von Menschen anderer Religionszugehörigkeit? Wie begegne ich ihnen? Wie kann ich Vorurteile abbauen? Und wie können wir uns gemeinsam für das Gemeinwohl aller Frankfurter Bürgerinnen und Bürger einsetzen? Pfarrerin Ilona Klemens ist Ansprechpartnerin für Fragen rund um den interreligiösen Dialog und das friedliche Zusammenleben in der multikulturellen und multireligiösen Stadt Frankfurt. Ziele ihrer Arbeit sind der Aufbau und die Pflege interreligiöser Netzwerke. Sie unterstützt Menschen bei ihrer Orientierung, Begegnung und Auseinandersetzung mit anderen Religionen.

http://www.frankfurt-evangelisch.de/Int ... ialog.html
Das Zentrum für interreligiösen Dialog verfolgt das Ziel, den Dialog der Religionsgemeinschaften und das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeiten und Kulturen in Berlin Moabit zu befördern.

Die Mitglieder des Vereins gehören in der Mehrheit unterschiedlichen Religions- und Glaubensgemeinschaften an und leben in Moabit.

Der Verein organisiert einen breiten interkulturellen und interreligiösen Dialog im Stadtteil, vermittelt Wissen über die verschiedenen (Welt)Religionen und ermöglicht das positive Erfahren von Vielfalt durch besseres Kennenlernen und gemeinsame Aktivitäten.

Im Jahr 2001 wurde das »Treffen der Religionsgemeinschaften«, ein Zusammenschluss christlicher und muslimischer Gemeinden aus Moabit, auf Initiative einer evangelischen, einer muslimischen und einer freikirchlichen Gemeinde unter Leitung des Quartiersmanagements Moabit West erstmalig einberufen. Seither fanden eine Reihe gegenseitiger Besuche, thematischer Diskussionen und gemeinsamer Aktivitäten statt.


http://www.zidberlin.de/seiten/wirueberuns.html


Welche Erfahrungen gibt es hier im Forum mit diesem Thema?
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nichtkorrekt
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von nichtkorrekt »

Ich denke von Seiten der Kirchen ist dieses Dialogangebot durchaus ernst gemeint, zumal der eigene Glaube immer beliebiger wird, zumindest was die EKD angeht.

Ich denke der Islam ist an einem Dialog nicht wirklich interessiert, nimmt das Angebot aber gerne an um die Islamisierung voranzutreiben.
Wer nicht AfD wählt, wählt Merkel.
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Sri Aurobindo
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Sri Aurobindo »

Der Hinduismus ist gelebter interreligiöser Dialog.
(Buddha und Jesus sind Inkarnationen Vishnus, wie Krshna auch)

Im Prinzip könnte man die Religionen auch allesamt in den Hinduismus integrieren.
Dann wären alle Probleme gelöst. :D
Kavenzmann

Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Kavenzmann »

Matthias Pochmann » Dienstag 30. Juli 2013, 09:43 hat geschrieben:Der Hinduismus ist gelebter interreligiöser Dialog.
(Buddha und Jesus sind Inkarnationen Vishnus, wie Krshna auch)
Und Mohammed, ebenso Rudolf Steiner, ich weiß :p
Matthias Pochmann » Dienstag 30. Juli 2013, 09:43 hat geschrieben:Im Prinzip könnte man die Religionen auch allesamt in den Hinduismus integrieren.
Dann wären alle Probleme gelöst. :D
Soso ;)
Und warum hat dann Siddhartha Gautama den Buddhismus erfunden?
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Sri Aurobindo
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Sri Aurobindo »

Kavenzmann » Di 30. Jul 2013, 09:48 hat geschrieben: Soso ;)
Und warum hat dann Siddhartha Gautama den Buddhismus erfunden?
Der Buddhismus wurde ja sogar aus dem Land vertrieben, weil er wichtige Grundsätze (vor allem den Gedanken an ein ewiges Selbst - Atman/Seele ) negierte und die Struktur der Gesellschaft gefährdete.

Dennoch fand er später zurück und veränderte auch den Hinduismus tiefgreifend.

Der Hinduismus ist ein Schwamm - das macht ihn einerseits schwierig fassbar - aber letztlich gibt es kaum etwas, was nicht darin integriert werden kann.
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Joker
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Joker »

Matthias Pochmann » Di 30. Jul 2013, 09:58 hat geschrieben: Der Buddhismus wurde ja sogar aus dem Land vertrieben, weil er wichtige Grundsätze (vor allem den Gedanken an ein ewiges Selbst - Atman/Seele ) negierte und die Struktur der Gesellschaft gefährdete.

Dennoch fand er später zurück und veränderte auch den Hinduismus tiefgreifend.

Der Hinduismus ist ein Schwamm - das macht ihn einerseits schwierig fassbar - aber letztlich gibt es kaum etwas, was nicht darin integriert werden kann.
Gibt eine über tausendjährige Kriegerische Historie von Kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Hinduismus und Islam in Indien.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Kavenzmann »

Matthias Pochmann » Di 30. Jul 2013, 09:58 hat geschrieben:Der Hinduismus ist ein Schwamm - das macht ihn einerseits schwierig fassbar - aber letztlich gibt es kaum etwas, was nicht darin integriert werden kann.
Joker » Dienstag 30. Juli 2013, 11:18 hat geschrieben:Gibt eine über tausendjährige Kriegerische Historie von Kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Hinduismus und Islam in Indien.
Daran mußte ich auch denken. :(
Aber hier soll es ja um Bedingungen, Möglichkeiten, Sinn und Ziel von "Interreligiösem Dialog" gehen.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von aleph »

Interreligiösen "Dialog" sollte man lieber nicht machen, die Religiösen streiten sich sehr schnell und werden gewalttätig untereinander.

Das ist so wie mit bestimmten Personen in geschlossenen Anstalten: man darf niemals zwei Personen zusammenbringen, die sich selbst für Gott oder Jesus halten, denn dann gibt es Ärger.
Zuletzt geändert von aleph am Di 30. Jul 2013, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Keoma
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Keoma »

Kavenzmann » Di 30. Jul 2013, 11:22 hat geschrieben: Daran mußte ich auch denken. :(
Aber hier soll es ja um Bedingungen, Möglichkeiten, Sinn und Ziel von "Interreligiösem Dialog" gehen.
Sinn sehe ich jedenfalls keinen.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von aleph »

Matthias Pochmann » Di 30. Jul 2013, 09:43 hat geschrieben:Der Hinduismus ist gelebter interreligiöser Dialog.
(Buddha und Jesus sind Inkarnationen Vishnus, wie Krshna auch)

Im Prinzip könnte man die Religionen auch allesamt in den Hinduismus integrieren.
Dann wären alle Probleme gelöst. :D
Hat man ja auch in Islam und Christentum gemacht. Irgendwo eine Madonna in Mexiko beispielsweise war eine aztekische Göttin und der Marienkult geht auf die ägyptische Göttin Isis zurück. Buddhisten betreiben Ahnenverehrung, obwohl das deren Religion fundamental widerspricht. Nur das Judentum scheint gegen Synkretismus immun zu sein, allerdings ist das auch keine proselytische Religion. :thumbup:
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Joker »

Dionysos » Di 30. Jul 2013, 11:23 hat geschrieben:Interreligiösen "Dialog" sollte man lieber nicht machen, die Religiösen streiten sich sehr schnell und werden gewalttätig untereinander.

Das ist so wie mit bestimmten Personen in geschlossenen Anstalten: man darf niemals zwei Personen zusammenbringen, die sich selbst für Gott oder Jesus halten, denn dann gibt es Ärger.
Darum ,Die Religion muß sterben damit die Menschheit überleben kann.
Unsere Erde ist einfach nicht groß genug um all die Irren in verschiedenen Anstalten unterzubringen.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Kavenzmann »

Matthias Pochmann » Dienstag 30. Juli 2013, 09:43 hat geschrieben:Der Hinduismus ist gelebter interreligiöser Dialog.
Könntest Du das am Beispiel der anderen Weltreligionen explizieren? Wie der Hinduismus diesen Dialog führt? Und mit welchen Inhalten?
Im Prinzip könnte man die Religionen auch allesamt in den Hinduismus integrieren.
Wäre das Teil eines Dialogs oder sogar dessen mögliches Ergebnis?
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Belsazar »

Matthias Pochmann » Di 30. Jul 2013, 08:58 hat geschrieben: Der Buddhismus wurde ja sogar aus dem Land vertrieben, weil er wichtige Grundsätze (vor allem den Gedanken an ein ewiges Selbst - Atman/Seele ) negierte und die Struktur der Gesellschaft gefährdete.

Dennoch fand er später zurück und veränderte auch den Hinduismus tiefgreifend.

Der Hinduismus ist ein Schwamm - das macht ihn einerseits schwierig fassbar - aber letztlich gibt es kaum etwas, was nicht darin integriert werden kann.
Buddha lehrte also, dass es kein ewiges Selbst gibt, oder keine Seele, und dieser Gedanke gefielt sicher vielen nicht.
Das Selbst ist demnach auf bedingte Entstehung zurückzuführen, die Ursache davon ist also Bewusstsein, aber auch Bewusstsein ist nicht die erste Ursache sondern hat seine Ursachen.
Bewusstsein hat also eine Ursache: Gestaltungen, und Gestaltungen haben eine Ursache: Unwissenheit.
Das sind natürlich revolutionäre Aussagen die alles was die Hindus behaupteten auf den Kopf stellten. Es gibt also gar kein unsterbliches Selbst das immer weiter wandert, sondern das Selbst entsteht einfach spontan durch irgendwelche Ursachen.
Damit hat er also hindustische Konzepte durchschaut und brauchte nicht mal einen Gott dazu, um zu sehen, dass das auf Sand gebaut ist.
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Sri Aurobindo
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Sri Aurobindo »

Kavenzmann » Di 30. Jul 2013, 11:37 hat geschrieben: Könntest Du das am Beispiel der anderen Weltreligionen explizieren? Wie der Hinduismus diesen Dialog führt? Und mit welchen Inhalten?
Das Besondere des Hinduismus ist seine integrative Kraft.

Die Welt ist vielfältig - die Perspektiven der Menschen auf die Welt und Gott sind vielfältig.
Alle Menschen erfahren trotz ihrer Unterschiede dennoch immer die gleiche Welt.

Diese Wahrheit verinnerlicht der Hinduismus und versucht aus allen diesen Perspektiven eine Essenz herauszuarbeiten und in ein Ganzes zu integrieren.

Genauer kann ich auf Deine Frage nicht antworten - ist nicht mein Fachgebiet
(ich interessiere mich für Philosophie und weniger für Tradition, Rituale oder "Religion")
(ich würde mir sonst Kompetenz anmaßen - und ich bin selbstkritisch genug, um nicht dem Dunning-Kruger-Effekt zu erliegen :) )
Wäre das Teil eines Dialogs oder sogar dessen mögliches Ergebnis?
Ein bisschen war es auch Provokation - kennst mich doch inzwischen etwas.
;)
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Sri Aurobindo »

Joker » Di 30. Jul 2013, 11:18 hat geschrieben: Gibt eine über tausendjährige Kriegerische Historie von Kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Hinduismus und Islam in Indien.
Das waren vor allem auch Kriege um Territorium.

Zumindest leben Hindus, Christen, Buddhisten, Atheisten oder Moslems (...) in Indien Millionenfach als direkte Nachbarn - und das die meiste Zeit über in Frieden.

Und natürlich diskutiert man auch die eigenen religiösen Vorstellungen.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Platon »

Ich denke man sollte vom interreligiösen Dialog nicht zu viel erwarten. Es ist von vorne herein sinnlos Glaubengrundsätze zu diskutieren, weil das keinen Dialog sondern nur Monologe zur Folge hat. Das gilt teilweise auch für die Beziehungen der Religionen untereinander. Im Islam ist vom Koran vorgegeben wie das Christentum und das Judentum zu sehen ist, was diese aber natürlich als Inkorporationsstrategie verstehen und daher gereizt reagieren dürften, wenn da einer vom "Propheten Jesus" anfängt zu erzählen.
Ähnliches gilt auch für die Baha'i die in ihrer Religion von zyklischen Offenbarungen ausgehen und wenn die Hindus so loslegen wie Matthias Pochmann und von der integrativen Kraft des Hinduismus sprechen wird das natürlich auch nichts.

Am interessantesten scheint mir der Dialog zwischen Christentum und Judentum. Weil da einiges möglich ist und sich nach der langen Geschichte von Antijudaismus und Antisemitismus und natürlich nach dem Holocaust einiges getan hat. z.B. in Hinsicht auf die Substitutionstheologie Was dann von jüdischer Seite durchaus wahrgenommen wurde.

Bekannt ist ein Text von jüdischen Persönlichkeiten: Dabru Emet
http://en.wikipedia.org/wiki/Dabru_Emet
http://www.jcrelations.net/Dabru_Emet__ ... 0.html?L=2

Sehr interessant.
Zuletzt geändert von Platon am Di 30. Jul 2013, 12:55, insgesamt 1-mal geändert.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Joker »

Matthias Pochmann » Di 30. Jul 2013, 12:31 hat geschrieben: Das waren vor allem auch Kriege um Territorium.

Zumindest leben Hindus, Christen, Buddhisten, Atheisten oder Moslems (...) in Indien Millionenfach als direkte Nachbarn - und das die meiste Zeit über in Frieden.

Und natürlich diskutiert man auch die eigenen religiösen Vorstellungen.
Das Christentum spielt in Indien so gut wie keine Rolle und der Dialog zwischen Hinduismus und Islam beschränkt sich hauptsächlich darauf das man sich gegenseitig die Schädel einschlägt.
Und da ist auch eher eine Eskalation zu beobachten .
Kavenzmann

Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Kavenzmann »

Matthias Pochmann » Dienstag 30. Juli 2013, 12:31 hat geschrieben:natürlich diskutiert man auch die eigenen religiösen Vorstellungen.
Ob das "natürlich" (i.S.v. "selbstverständlich") ist, müßte man noch sehen. ;)

Immerhin gehst Du hier auf die Personen ein, die Gläubigen. Denn in der Antwort zuvor waren wir ja noch bei den Systemen. Aber eine Ideologie (Hinduismus usw.) kann nicht diskutieren, das machen die sie auslegenden und auslebenden Individuen.

Gewisse Zweifel habe ich da, kann das jedoch nicht von meinen eigenen Erfahrungen her extrapolieren; "diskutieren" Christen mit Juden, Katholiken mit Baptisten, Shintoisten mit Neuheiden usw. wirklich ihre Religionen?
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Keoma
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Keoma »

Im Prinzip sind sich zumindest die drei monotheistischen in drei Punkten unter gegenseitigem Eiergeschaukle schnell einig:

Wir machen unseren eigenen Kram, der geht andere nichts an.

Blasphemie sollte streng bestraft werden, und was Blasphemie ist, bestimmen wir.

Wir mögen keine Schwulen.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Sri Aurobindo »

Joker » Di 30. Jul 2013, 13:10 hat geschrieben: Das Christentum spielt in Indien so gut wie keine Rolle und der Dialog zwischen Hinduismus und Islam beschränkt sich hauptsächlich darauf das man sich gegenseitig die Schädel einschlägt.
Und da ist auch eher eine Eskalation zu beobachten .
so ein Quatsch ... natürlich spielt das Christentum in Indien eine Rolle.
(in einigen Regionen sogar eine sehr wichtige)
http://de.wikipedia.org/wiki/Christentum_in_Indien
Laut der Volkszählung 2001 leben in Indien 24 Millionen Christen. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von 2,3 Prozent. Damit ist das Christentum nach dem Hinduismus und Islam die drittgrößte Religion in Indien. Die christliche Bevölkerung ist dabei ungleichmäßig über die Fläche Indiens verteilt: Christliche Konzentrationen finden sich vor allem in Südindien (Kerala, Tamil Nadu, Goa), wo die Christen eine zahlenmäßig starke Minderheit bilden, sowie im Nordosten, der in Teilen eine christliche Bevölkerungsmehrheit aufweist.
und
"der Dialog zwischen Hinduismus und Islam beschränkt sich hauptsächlich darauf das man sich gegenseitig die Schädel einschlägt"

Wie viele Mrd Menschen leben und lebten dort friedlich nebeneinander?
Wie häufig kam es zu Problemen?
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von relativ »

Matthias Pochmann » Di 30. Jul 2013, 08:58 hat geschrieben: Der Buddhismus wurde ja sogar aus dem Land vertrieben, weil er wichtige Grundsätze (vor allem den Gedanken an ein ewiges Selbst - Atman/Seele ) negierte und die Struktur der Gesellschaft gefährdete.

Dennoch fand er später zurück und veränderte auch den Hinduismus tiefgreifend.

Der Hinduismus ist ein Schwamm - das macht ihn einerseits schwierig fassbar - aber letztlich gibt es kaum etwas, was nicht darin integriert werden kann.
Der gelebte Hinduismus Beispiel Indien, ist für mich bestimmt keine gute orientierung für eine weltumfassende Religion..
Eine Religion, die so ein menschenverachtendes System wie die der Kastengesellschaft beinhaltet, ist für mich nicht akzeptabel.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Sri Aurobindo »

Kavenzmann » Di 30. Jul 2013, 13:12 hat geschrieben: Ob das "natürlich" (i.S.v. "selbstverständlich") ist, müßte man noch sehen. ;)

Immerhin gehst Du hier auf die Personen ein, die Gläubigen. Denn in der Antwort zuvor waren wir ja noch bei den Systemen. Aber eine Ideologie (Hinduismus usw.) kann nicht diskutieren, das machen die sie auslegenden und auslebenden Individuen.

Gewisse Zweifel habe ich da, kann das jedoch nicht von meinen eigenen Erfahrungen her extrapolieren; "diskutieren" Christen mit Juden, Katholiken mit Baptisten, Shintoisten mit Neuheiden usw. wirklich ihre Religionen?
Ich habe das in Indien mehrfach erlebt. Man kommt dort recht schnell ins Gespräch und erfährt, woran andere glauben. Der Hinduismus ist selbst schon keine einheitliche Religion - er umfasst vielmehr sehr verschiedene eigenständige "Religionen". Verschiedene Götter repräsentieren verschiedene Aspekte - und darüber wird natürlich häufig diskutiert.

Einer unserer Rikshafahrer (Moslem) hat uns seinen Freund, einen Atheisten vorgestellt - dieser hatte wiederum viele buddhistische Freunde und hat uns eine buddhistische Anlage (Varanasi) vorgestellt. Es wird über Religion diskutiert - man kennt die Vorstellungen des anderen. Der integrative Rahmen ist dabei der Hinduismus, der sich dadurch auszeichnet, dass er sich nicht abgrenzt, sondern integriert und alles aufsaugt, was eingepasst werden kann.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Joker »

Matthias Pochmann » Di 30. Jul 2013, 13:37 hat geschrieben: so ein Quatsch ... natürlich spielt das Christentum in Indien eine Rolle.
(in einigen Regionen sogar eine sehr wichtige)
http://de.wikipedia.org/wiki/Christentum_in_Indien


und
"der Dialog zwischen Hinduismus und Islam beschränkt sich hauptsächlich darauf das man sich gegenseitig die Schädel einschlägt"

Wie viele Mrd Menschen leben und lebten dort friedlich nebeneinander?
Wie häufig kam es zu Problemen?
2,3% der Bevölkerung sind "keine Rolle" .

Und der Konflikt zwischen Islam und Hinduismus ist Jahrtausende alt und noch längst nicht ausgefochten.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Sri Aurobindo »

relativ » Di 30. Jul 2013, 13:49 hat geschrieben: Der gelebte Hinduismus Beispiel Indien, ist für mich bestimmt keine gute orientierung für eine weltumfassende Religion..
Eine Religion, die so ein menschenverachtendes System wie die der Kastengesellschaft beinhaltet, ist für mich nicht akzeptabel.
Das ist aber auch nur ein Mangel an Verständnis des Hinduismus - pauschale Aussagen über den Hinduismus sind immer falsch!
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Sri Aurobindo »

Joker » Di 30. Jul 2013, 13:52 hat geschrieben: 2,3% der Bevölkerung sind "keine Rolle" .
noch mehr Quatsch.

In einer Gesellschaft geht es nicht darum, wie groß eine Gruppe ist, wenn man deren Einfluss bemisst.
Wie groß ist die Gruppe der Milliardäre in Deutschland? Wie groß ist deren Einfluss? Wie stark prägen sie die Entwicklung dieses Landes?
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Kavenzmann »

Matthias Pochmann » Dienstag 30. Juli 2013, 13:50 hat geschrieben:Ich habe das in Indien mehrfach erlebt. Man kommt dort recht schnell ins Gespräch und erfährt, woran andere glauben. Der Hinduismus ist selbst schon keine einheitliche Religion - er umfasst vielmehr sehr verschiedene eigenständige "Religionen". Verschiedene Götter repräsentieren verschiedene Aspekte - und darüber wird natürlich häufig diskutiert.
Polytheisten sind da wohl eh lockerer im Gespräch, die alten Römer waren da ja auch für alles offen ;)

Und wenn eine Religion nicht missioniert, dann ist sie wohl auch entspannter. :cool:
Eventuell könnte man hier für Christentum und Islam also schon einmal eine Erschwerniszulage festhalten...

Bleibt aber offen: Sinn? Zweck? Ziel?
Alles nur Neugier? "Wie macht Ihr das denn eigentlich?"
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Sri Aurobindo »

Kavenzmann » Di 30. Jul 2013, 15:01 hat geschrieben: Polytheisten sind da wohl eh lockerer im Gespräch, die alten Römer waren da ja auch für alles offen ;)
Polytheismus ist auch nicht völlig zutreffend, besonders wenn es um hinduistische Philosophie geht.
Aurobindos Monismus ist ein Beispiel dafür - hier gibt es letztlich nur ein Absolutes - das Brahman.
(also auch keinen Dualismus)
Die vielen indischen Gottheiten (Vishnu, Shiva, Brahma, Kali usw.) werden dabei nur am Rande erwähnt.
Bleibt aber offen: Sinn? Zweck? Ziel?
Alles nur Neugier? "Wie macht Ihr das denn eigentlich?"
Ich habe das nicht untersucht, sondern lediglich beobachtet und geschlussfolgert.

Ich denke schon, dass vor allem Neugier vorantreibt. Man kommt aber auch über Feste und ähnliches ins Gespräch.
Man kennt sich, weiß über die Bräuche anderer Bescheid. Und es gibt auch harte Diskussion - z.B. wenn Politik Religion tangiert.

Ich würde als Ziel der Integration die Weiterentwicklung des Hinduismus nennen.
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Di 30. Jul 2013, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Jekyll »

Dionysos » Di 30. Jul 2013, 10:27 hat geschrieben:Hat man ja auch in Islam und Christentum gemacht. Irgendwo eine Madonna in Mexiko beispielsweise war eine aztekische Göttin und der Marienkult geht auf die ägyptische Göttin Isis zurück. Buddhisten betreiben Ahnenverehrung, obwohl das deren Religion fundamental widerspricht. Nur das Judentum scheint gegen Synkretismus immun zu sein
Halte ich für eine gewagte These. Das Judentum ist sicher nicht aus dem Nichts entstanden, sondern es war im alten Orient wohl allen möglichen Einflüssen ausgesetzt, angefangen von den alten Sumerern bis hin zu den Iranern. Gut möglich, dass das Judentum selbst letztlich ein Sammelsurium uralter Religionen und Kulten ist und uns jetzt nur deshalb als kompakt und eigenständig erscheint, weil die ursprünglichen "Ideengeber" in grauer Vorzeit längst aufgehört haben zu existieren.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Kavenzmann

Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Kavenzmann »

Kavenzmann » Di 30. Jul 2013, 15:01 hat geschrieben: Polytheisten sind da wohl eh lockerer im Gespräch, die alten Römer waren da ja auch für alles offen ;)
Matthias Pochmann » Dienstag 30. Juli 2013, 17:36 hat geschrieben: Polytheismus ist auch nicht völlig zutreffend, besonders wenn es um hinduistische Philosophie geht.
Aurobindos Monismus ist ein Beispiel dafür - hier gibt es letztlich nur ein Absolutes - das Brahman.
(also auch keinen Dualismus)
Die vielen indischen Gottheiten (Vishnu, Shiva, Brahma, Kali usw.) werden dabei nur am Rande erwähnt.
Ich habe die religionswissenschaftliche Begrifflichkeit verwendet, da wird der Hinduismus als "polytheistisch" angesehen.
Hat für mich (als Religionswissenschaftler) keine Wertung.
Aus mohammedanischer Sicht ist das Christentum ja auch "polytheistisch" ;)
Katholisch vier Götter, evangelisch drei... - ist aber ein Nebenaspekt.

Kavenzmann » Di 30. Jul 2013, 15:01 hat geschrieben:Bleibt aber offen: Sinn? Zweck? Ziel?
Alles nur Neugier? "Wie macht Ihr das denn eigentlich?"
Matthias Pochmann » Dienstag 30. Juli 2013, 17:36 hat geschrieben:Ich habe das nicht untersucht, sondern lediglich beobachtet und geschlussfolgert.

Ich denke schon, dass vor allem Neugier vorantreibt. Man kommt aber auch über Feste und ähnliches ins Gespräch.
Man kennt sich, weiß über die Bräuche anderer Bescheid.
Damit habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Einfach fragen. Oft geht der Einstieg über das Essen und Speiseregeln.
Matthias Pochmann » Dienstag 30. Juli 2013, 17:36 hat geschrieben:Und es gibt auch harte Diskussion - z.B. wenn Politik Religion tangiert.
Da mache ich immer einen harten Schnitt, wenn mich nur die Religion interessiert. ;) Das geht, sogar mit Christen oder Mohammedanern.
Matthias Pochmann » Dienstag 30. Juli 2013, 17:36 hat geschrieben:Ich würde als Ziel der Integration die Weiterentwicklung des Hinduismus nennen.
Auf synkretistischer Basis? Wie das Christentum? (Okay, das war jetzt böse, aber Spaß muß sein...)
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von aleph »

Jekyll » Di 30. Jul 2013, 18:05 hat geschrieben:Halte ich für eine gewagte These. Das Judentum ist sicher nicht aus dem Nichts entstanden, sondern es war im alten Orient wohl allen möglichen Einflüssen ausgesetzt, angefangen von den alten Sumerern bis hin zu den Iranern. Gut möglich, dass das Judentum selbst letztlich ein Sammelsurium uralter Religionen und Kulten ist und uns jetzt nur deshalb als kompakt und eigenständig erscheint, weil die ursprünglichen "Ideengeber" in grauer Vorzeit längst aufgehört haben zu existieren.
Mit Synkretismus ist was anderes gemeint. Dass jede Religion ihre vielen Ströme hat, aus der sie entsteht, wird nicht angezweifelt. Das Judentum, wie wir es kennen, gibt es ca. seit 500 v.Chr., ist nach der babylonischen Gefangenschaft entstanden. Synkretismus ist die Aufnahme von anderen Religionsvorstellungen, wenn sich eine Religion ausbreitet und Anhänger bei anderen Völkern findet. So wurde auch die Ahnenverehrung inkorporiert, als sich der Buddhismus in Ostasien ausbreitete. Beim Judentum gibt es das nicht. Obwohl hierzulande schon seit 1500 Jahren Juden leben, haben christliche Vorstellungen keinen Einfluss auf das Judentum gehabt. Umgekehrt hat das Christentum Weihnachten und andere ursprünglich heidnische Sitten inkorporiert ;)
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von aleph »

Kavenzmann » Di 30. Jul 2013, 18:10 hat geschrieben: Ich habe die religionswissenschaftliche Begrifflichkeit verwendet, da wird der Hinduismus als "polytheistisch" angesehen.
Hat für mich (als Religionswissenschaftler) keine Wertung.
Aus mohammedanischer Sicht ist das Christentum ja auch "polytheistisch" ;)
Katholisch vier Götter, evangelisch drei... - ist aber ein Nebenaspekt.


Damit habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Einfach fragen. Oft geht der Einstieg über das Essen und Speiseregeln.

Da mache ich immer einen harten Schnitt, wenn mich nur die Religion interessiert. ;) Das geht, sogar mit Christen oder Mohammedanern.

Auf synkretistischer Basis? Wie das Christentum? (Okay, das war jetzt böse, aber Spaß muß sein...)
Zum Beispiel ist Buddha ein Avatar von Vishnu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Vishnu#Die ... avatara.29
1.Matsya – Fisch, zieht in der großen Flut die Arche
2.Kurma – Schildkröte, trägt den Berg Mandara beim Quirlen des Milchozeans auf seinem Panzer
3.Varaha – Rieseneber, rettet die Erde in Gestalt der Göttin Bhudevi aus dem Urozean
4.Narasimha – Mann mit Löwenkopf, tötet den Dämon Hiranyaksha
5.Vamana – Zwerg, wächst zum Riesen heran und misst mit drei Schritten die Welt aus
6.Parashurama – „Rama mit der Axt“, Vishnu in Menschengestalt als Rächer eines Brahmanenmordes
7.Rama – der Held des Epos Ramayana, nicht mit der 6. Inkarnation identisch
8.Krishna – „der Schwarze“, Verkünder der Bhagavad Gita
9.Buddha – manchmal auch „Balarama“, der Bruder Krishnas
10.Kalki – zukünftige Inkarnation Vishnus als Reiter auf dem Pferd, der den Dharma wiederherstellt[6]
Die Nummer 10 erinnert an die Offenbarung der Bibel :eek:
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Kavenzmann »

Dionysos » Mittwoch 31. Juli 2013, 10:34 hat geschrieben:Dass jede Religion ihre vielen Ströme hat, aus der sie entsteht, wird nicht angezweifelt.
Das Judentum, wie wir es kennen, gibt es ca. seit 500 v.Chr., ist nach der babylonischen Gefangenschaft entstanden.
Über den Zusatz "wie wir es kennen" sollten wir an anderer Stelle noch einmal reden ;)
Dionysos » Mittwoch 31. Juli 2013, 10:34 hat geschrieben:Synkretismus ist die Aufnahme von anderen Religionsvorstellungen, wenn sich eine Religion ausbreitet und Anhänger bei anderen Völkern findet. So wurde auch die Ahnenverehrung inkorporiert, als sich der Buddhismus in Ostasien ausbreitete. Beim Judentum gibt es das nicht. Obwohl hierzulande schon seit 1500 Jahren Juden leben, haben christliche Vorstellungen keinen Einfluss auf das Judentum gehabt. Umgekehrt hat das Christentum Weihnachten und andere ursprünglich heidnische Sitten inkorporiert ;)
Das Christentum ist eigentlich ein klassisches Beispiel einer synkretistischen Religion.
Deswegen war es ja so erfolgreich: ein Bauchladen, für jeden ist etwas dabei.
Die Römer haben das klug genutzt. Karl-Heinz Deschner hat deftig darüber geschrieben.

http://redir.ec/Christentum-Staatsreligion
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeittafel_ ... ristentums
http://de.wikipedia.org/wiki/Toleranzedikt
http://de.wikipedia.org/wiki/Cunctos_populos
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von aleph »

Kavenzmann » Sa 3. Aug 2013, 15:35 hat geschrieben: Über den Zusatz "wie wir es kennen" sollten wir an anderer Stelle noch einmal reden ;)

Das Christentum ist eigentlich ein klassisches Beispiel einer synkretistischen Religion.
Deswegen war es ja so erfolgreich: ein Bauchladen, für jeden ist etwas dabei.
Die Römer haben das klug genutzt. Karl-Heinz Deschner hat deftig darüber geschrieben.

http://redir.ec/Christentum-Staatsreligion
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeittafel_ ... ristentums
http://de.wikipedia.org/wiki/Toleranzedikt
http://de.wikipedia.org/wiki/Cunctos_populos
das stimmt. keine Religion bezieht sich so stark auf eine andere Religion und teilt deren heiligen Schriften. :thumbup:
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Shlabotnik »

Ich denke, dass es erst mal wichtig ist, verträglich miteinander auszukommen. Das kann ich auch dann, wenn mein Gegenüber eine andere Religion als ich hat. Man muss nicht erst die Religionen ausdiskutieren (funktioniert ohnehin nicht) oder gar angleichen (geht erst recht nicht), bevor man miteinander auskommen kann.

Umgekehrt gibt es aber auch Fälle, bei denen man mit Menschen derselben Religion nicht auskommt z.B. aus Antipathie. Manche Menschen sind einem sympathisch (können der eigenen oder einer fremden Religion angehören) und andere wiederum nicht (wie zuvor: können der eigenen...).

Ich denke: gibt es ein gemeinsames Interesse, kann das Zusammenwirken gut funktionieren. Hat natürlich jeder sein eigenes (verschiedenes) Ziel im Kopf, wird es eher nicht so gut gehen. Sympathie und gemeinsames Interesse sind nicht von der Religion abhängig.

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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Jekyll »

Dionysos » Mi 31. Jul 2013, 09:34 hat geschrieben:Mit Synkretismus ist was anderes gemeint. [...] Synkretismus ist die Aufnahme von anderen Religionsvorstellungen, wenn sich eine Religion ausbreitet und Anhänger bei anderen Völkern findet.
...was eben auch in der Entstehungszeit einer Religion stattgefunden haben kann! Darüber hinaus beschreibt Synkretismus einfach einen allgemeinen Prozess der Vermischung von religiösen (oder philosophischen) Inhalten, und nicht eine ganz bestimmte, spezielle Art der Vermischung, wie du sie beschreibst (etwa durch Expansion mit neuer Anhängerschaft).

Wikipedia:
Synkretismus ist die Vermischung religiöser Ideen oder Philosophien zu einem neuen System oder Weltbild. Voraussetzung ist, dass diese Ideen oder Philosophien sich zuvor als inhaltlich voneinander unterschieden abgegrenzt haben und dass sie als religiös-philosophische Teilaspekte auf einen Absolutheitsanspruch verzichten. Synkretismus nimmt vielmehr die Aspekte unterschiedlicher Religionen mehr oder weniger bewusst auf und formt sie zu etwas Neuem.
http://de.wikipedia.org/wiki/Synkretismus

Wissen.de
Verschmelzung verschiedener Religionen und Kulte, ursprünglich besonders orientalischer mit griechischen und römischen im Zeitalter des Hellenismus; in der Neuzeit auch die Vermischung christlicher Traditionen z. B. mit indigenen Glaubensvorstellungen.
http://www.wissen.de/lexikon/synkretismus-religion
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
gingerfox

Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von gingerfox »

Shlabotnik » Mo 5. Aug 2013, 22:45 hat geschrieben:Ich denke, dass es erst mal wichtig ist, verträglich miteinander auszukommen. Das kann ich auch dann, wenn mein Gegenüber eine andere Religion als ich hat. Man muss nicht erst die Religionen ausdiskutieren (funktioniert ohnehin nicht) oder gar angleichen (geht erst recht nicht), bevor man miteinander auskommen kann.

Umgekehrt gibt es aber auch Fälle, bei denen man mit Menschen derselben Religion nicht auskommt z.B. aus Antipathie. Manche Menschen sind einem sympathisch (können der eigenen oder einer fremden Religion angehören) und andere wiederum nicht (wie zuvor: können der eigenen...).

Ich denke: gibt es ein gemeinsames Interesse, kann das Zusammenwirken gut funktionieren. Hat natürlich jeder sein eigenes (verschiedenes) Ziel im Kopf, wird es eher nicht so gut gehen. Sympathie und gemeinsames Interesse sind nicht von der Religion abhängig.

J.S.
Das trifft genau ins Schwarze, finde ich. Ich kann keinen Sinn darin erkennen, unterschiedliche Religionen auszudiskutieren. Das kommt mir vor wie die Diskussion zwischen Rauchern und Nichtrauchern oder Fleischessern und Veggies.
Kavenzmann

Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Kavenzmann »

gingerfox » Dienstag 6. August 2013, 07:18 hat geschrieben:Das trifft genau ins Schwarze, finde ich. Ich kann keinen Sinn darin erkennen, unterschiedliche Religionen auszudiskutieren.
Das kommt mir vor wie die Diskussion zwischen Rauchern und Nichtrauchern oder Fleischessern und Veggies.
Es würde reichen, wenn die, die es wirklich interessiert sind, sich höflich und freundlich austauschen.
Sich das vom Andersgläubigen erklären lassen, was die Anderen wie oder warum machen/glauben. Ohne es zu werten.

Ein solcher Ansatz kommt in der Praxis leider eher selten vor.
Was vorherrscht ist die Mission und das Rechthabenwollen.
Mit Katholiken <=> Protestanten fängt es doch schon an.
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von firlefanz11 »

Und warum hat dann Siddhartha Gautama den Buddhismus erfunden?
*schweizerdialektaufsetz* Werrr hats errfunden?!

Aber mal ernsthaft: "erfunden" ist ja wohl in diesem Zusammenhang nicht so ganz die korrekte Wortwahl, oder?

Ich würde mal sagen theoretisch wäre dieser Dialog ne feine Sache. Aber da so ziemlich jede Weltreligion für sich den Anspruch erhebt die einzig Wahre zu sein, und andersgläubigen ihre Wahrheit aufzudrängen wird wenig bis nichts bei raus kommen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Katenberg »

Matthias Pochmann » Di 30. Jul 2013, 08:43 hat geschrieben:Der Hinduismus ist gelebter interreligiöser Dialog.
(Buddha und Jesus sind Inkarnationen Vishnus, wie Krshna auch)

Im Prinzip könnte man die Religionen auch allesamt in den Hinduismus integrieren.
Dann wären alle Probleme gelöst. :D
Nein, mit letzterem sind die Römer ja gescheitert. Du kannst monotheistische Religionen nicht in eine polytheistische Religion integrieren.
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Kavenzmann »

Katenberg » Dienstag 6. August 2013, 11:54 hat geschrieben:
Nein, mit letzterem sind die Römer ja gescheitert. Du kannst monotheistische Religionen nicht in eine polytheistische Religion integrieren.
Klingt logisch :cool:

Umgekehrt soll das auch zu Problemen führen, die sich dann irgendwann problematisch auswirken.
Gerade das Christentum (in Lateinamerika oder Afrika z.B.) kämpft dann mit Einflüssen von "volksfromm" übernommenen Kulten (Vodoo bis Animismus).
Wobei dann natürlich Ostern und Weihnachten als ursprünglich heidnische Kulte wirklich perfekt integriert wurden... ;)
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Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Antonius »

Kavenzmann » Di 6. Aug 2013, 09:43 hat geschrieben: Es würde reichen, wenn die, die es wirklich interessiert sind, sich höflich und freundlich austauschen.
Sich das vom Andersgläubigen erklären lassen, was die Anderen wie oder warum machen/glauben. Ohne es zu werten.

Ein solcher Ansatz kommt in der Praxis leider eher selten vor.
Was vorherrscht ist die Mission und das Rechthabenwollen.
Mit Katholiken <=> Protestanten fängt es doch schon an.
Im ersten Moment möchte man zustimmen.

Aber, aus meiner Sicht, sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Christlichen Konfessionen gering.
Alle christlichen Konfessionen folgen den gleichen Grundwahrheiten.
Diese sind:
- die Hl. Dreifaltigkeit,
- die Gottessohnschaft Jesu Christi,
- die Unverletztheit des Kanons der Evangelien.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Daylight

Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von Daylight »

Ich habe freilich keine Erfahrungen mit diesem Thema, wie die Frage des Eingangsbeitrags lautete, doch ich habe eine bescheidene Meinung dazu: wenn Menschen unterschiedlicher Ansichten (das kann auch ein relgiöser Glaube sein) aufeinander positiv zugehen wollen, indem sie beginnen, zunächst einmal miteinander zu sprechen und auszutauschen, ist das stets allemale besser, als sich voneinander abzugrenzen und zu schweigen.
obk
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Registriert: Mo 15. Okt 2012, 16:23

Re: "Interreligiöser Dialog" - Weg zum Frieden oder Modewort

Beitrag von obk »

Hallo

Ich denke, das Abstimmungsergebnis spricht (bis jetzt) für sich: Interreligiöser Dialog ist wichtig. Grundvoraussetzung dafür: Den anderen nicht von etwas überzeugen wollen, sondern zuhören und den anderen kennen lernen wollen. Das muss von allen Seiten gewährleistet sein.

Für D-Land ist das - aus meiner Sicht - hauptsächlich derzeit der Dialog zwischen Christen und (türkischen) Muslimen. Das ist natürlich nicht die Welt... klar... aber es ist der Ansatz/Beitrag, den wir gut liefern können. In dem Bereich habe ich (reichlich) Erfahrung und weiß, dass es gelingen kann. Man kann sogar Überraschungen erleben: Viele Gemeinsamkeiten (Abraham) und Ähnlichkeiten und oftmals auch die gleichen Probleme im Alltag was die Glaubensgestaltung angeht. Und dabei bin ich sogar noch einer, der gemeinsame "interreligiöse Feiern" (z.B. gemeinsame Gebete) ablehne. Dazu sind wir dann doch zu unterschiedlich.

Klar kann man jetzt gleich irgendwelche grundsätzlichen Probleme anführen (die mag es geben); Frage ist aber erst einmal: Will man es überhaupt? Und wenn ja: Wo fängt man an? Mein Rat: Einfach mal schauen, wer vor Ort lebt und dort beginnen. Erste Überraschung bei uns: Die Muslime, die wir angesprochen haben und die vor Jahren zum ersten Gespräch kamen, waren uns allesamt gut bekannt.

Übrigens... aus meiner Sicht ist es egeal, ob es sich bei den türkischen Muslimen um DITIB-Moscheen handelt oder um freie (meist türk. Kulturvereine). Ich habe bei beiden Offenheit erlebt und keiner hat mich bis jetzt versucht zu überzeugen, dass der Islam die bessere Religion sei. Wir versuchen es auch nicht umgekehrt.

Und es bleibt nicht beim Gespräch. Bei uns waren lohnenswerte Aktionen:

- Gegenseitige Besuche in kath. und evang. Kirche, Gebetsraum, Moschee
- Gemeinsamer Besuch in Synagoge (da müssen wir leider weiter weg)
- Gemeinsame Aktion gegen rechte Gewalt (Baum planzen gemeinsam mit Stadt)
- Sich einladen bei größeren Festzeiten (Advent, Weihnachten, Ramadan)
- Öffentlicher Vortrag zu einem gemeinsamen Thema ("Schuld und Vergebung")
- Gemeinsames Kochen der Frauen aus Gemeinden und Moschee
- ...

Highlight für mich: Gemeinsame Studienreise durch Türkei; spez. um Christen und Muslime vor Ort kennen zu lernen und mit ihnen das Gespräch zu suchen. Manches war schwierig, manches war überraschend... fast alles war jedoch höchst lehrreich und spannend.

MfG
Zuletzt geändert von obk am Mo 4. Nov 2013, 07:19, insgesamt 4-mal geändert.
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