Antonius » Di 14. Mai 2013, 11:46 hat geschrieben:Bemerkenswert ist die Chronologie zwischen den Festepaaren des jüdischen Pessach und Schawuot und dem des christlichen Osterfestes und Pfingsten.
Bemerkenswert finde ich, dass dich das überrascht. Die Christen tun seit Bestehen nichts anderes, als Kultur zu verdrängen. Wenn Verbote nicht wirken, versucht man die Festtage und Anlässe für die eigene Sache zu vereinnahmen. Auf die Art, wird jede bestehende Kultur irgendwann ersetzt. Und welche Kultur herrschte zur Zeit, als die ersten Christen ihre Sache verfochten?
Es ist also nicht bemerkenswert und auch kein Zufall!
Später dann, als die Christen weiter nach Norden zogen, tauchten sie ihr Idol in Bleiche, um ihn den hiesigen Bleichgesichtern schmackhaft zu machen. In Asien machten sie es ähnlich. Die Darstellungen passten sich der jeweiligen Kundschaft an. Und genauso verhält es sich mit den Festen und Bräuchen. Wann immer die Heiden ihre Traditionen auspackten, musste man reagieren. Entweder man verbot solche Aktivitäten einfach oder ersetzte sie. Den Kompromiss musste die Sekte gelegentlich machen. Und wäre das Beschneiden nicht ausgerechtet das Symbol für den Bund zwischen Abraham und Götze Jahwe, hätten die Christen auch diese Unsitte übernommen. Aber so ganz unblutig und fleischlos ist die christliche Symbolik ja auch nicht.
Was mich in letzter Zeit in dem Zusammenhang besonders verärgert hat, war z.b. Manfred Lütz, der am 29.05, 2014 zum Thema Uli Hoeneß bei Illner war.
Da sagte er sinngemäß, dass die Christen erst die Barmherzigkeit erfunden haben (Minute 36:45). Damit wischte er mehrere tausende Jahre Philosophie und Humanismus der alten Griechen praktisch weg. Scherbengerichte sind älter als die Christenheit. Es wurde eben nicht immer nur draufgehauen. Und es gab sehr wohl auch Gnade und Barmherzigkeit bei den römischen Gladiatoren. Daumen rauf oder runter, gab es auch bei denen, lange vor den Christen. Selbst das Kolosseum ist weit älter als die Christenheit. Lütz ist also dumm wie Brot, wenn er sowas behauptet.
Fast genauso schlimm war seine Ansicht zum Thema moralische Autorität, als er Zweifel darüber äußerte, ob es angebracht sei, Boris Becker zu ethischen Fragen in eine Talkshow einzuladen. Ja, der Ansicht kann man schon sein. Nur wen sonst sollte man zu solchen Fragen in Talkshows einladen? Nachdem die RKK sich selbst mit dem Missbrauchsskandal bloßstellte, nachdem die RKK mit Massengräbern in Verbindung gebracht wird in denen Kinder verscharrt wurden, gibt es doch keinen mehr, der sich selbst als ethische oder moralische Autorität bezeichnen kann. Da ist Boris Becker so gut wie jeder Andere.
Und auch damit, blendet Lütz die Wahrheit aus und vereinnahmt für die Christensekte alle Ethik, Moral und menschlichen Regungen. Becker ist zumindest nicht dafür bekannt, Hexen zu jagen, Ungläubige zu foltern oder Kinder zu misshandeln. Aber Christen ticken so. Weil sie immer und überall nur daran denken, sich positiv darzustellen. Das ist ihnen so zu eigen geworden, dass sie es nicht mehr abstellen können. Wer hat denn Kinder misshandelt und missbraucht und das ganze dann noch vertuscht?! Aber Lütz ist ja auch ein Spinner. Theologe und Psychologe in einer Person. Der muss ja irre sein. Und den Eindruck hinterlässt er auch.