Ehrfurcht vor Gott

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Kaukas
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Kaukas »

daimos hat geschrieben:Ich bezweifle, dass die Werte der deutschen Gesellschaft auf solche der Bibel beschränkt sind.
Ich auch. Davon war aber auch nicht die Rede.
daimos hat geschrieben:Erlaubt die Bibel einen schwulen Außenminister?
Erlaubt die Bibel eine geschiedene Bundeskanzlerin?
Erlaubt die Bibel einen medizinisch indizierten Schwangerschaftsabbruch?
Erlaubt die Bibel Transsexualität? Ich denke nicht.
Öhm, hier war nicht von Kirche, sondern christlichen Werten die Rede. Frei nach Beton: es kommt darauf an, was man daraus macht!
daimos hat geschrieben:Und doch ist all dies in Deutschland legal. Christliches Abendland?
Selbstverständlich legal, weil christliches Abendland. Unter der Sharia wären mache solcherart Dinge nicht so gern gesehen, wie sicher auch in manchen neokonservativen Kreisen. Gottseidank hat das aber überhaupt nichts mit christlichen Werten zu tun.
daimos hat geschrieben:Man sollte sich nicht zu wichtig nehmen bei nur noch 60% Christen in Deutschland.
Ich wüßte eigentlich nicht, welche Wert ich als Grundlage der deutschen Verfassung für wichtiger nehmen könnte.

btw, eine christliche Grundhaltung ist immer und in jedem Fall frei und angebotsorientiert. Jeder, der anderes predigt, verbindet damit Absichten.
adal
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von adal »

Cappucino hat geschrieben:Ist Bayern noch säkular?
nein. Die Machtübernahme duch die Pfaffen steht unmittelbar bevor.

Tiefer hängen: In Bayern wird die Ausgabe [des English-Lehrbuchs] anders aussehen und Jacobys religionskritischer Artikel fehlen. Das ist nicht unbedingt verkehrt. Aber brauchen Bayerns Schulbehörden wirklich Nachhilfe von Evangelikalen?
Zuletzt geändert von adal am Di 6. Jul 2010, 18:12, insgesamt 1-mal geändert.
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NMA
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von NMA »

El Gitarro hat geschrieben:Ihr werdet alle in der Hölle schmoren.

:D

Der Staat ist faktisch nicht neutral, ok. Aber was störts? Jeder kann hier jeder Religion nach- oder aus dem Weg gehen wie er will. Selbst Kreuze aus Klassenzimmern lassen sich heute ohne Weiteres verbannen, sollte man sich daran stören.

Gibt es ein wirkliches Problem oder geht es eher ums Prinzipienreiten?
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Kaukas
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Kaukas »

Killing Joke hat geschrieben:Gibt es ein wirkliches Problem oder geht es eher ums Prinzipienreiten?
Naja, das Kreuz ist evtl. nicht ein grundsätzliches Problem, das Kopftuch wurde aber offensiv vertreten dazu gemacht. Weder Kreuz noch Kopftuch sind das Problem, sondern die jeweiligen die Kirchen oder Religionsgemeinschaften Vertretenden.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von adal »

Killing Joke hat geschrieben:Gibt es ein wirkliches Problem oder geht es eher ums Prinzipienreiten?
Über den polemischen Text kann man auch aus sachlichen Gründen streiten. Der Eindruck, dass das bayerische Kultusministerium vor Evangelikalen einknickt, ist allerdings unschön. Diese Fanatiker haben sich aus der Bildungspolitik gefälligst herauszuhalten.
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Perdedor
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Perdedor »

usaTomorrow hat geschrieben: Kirchliche Kindergärten haben doch mit dem Staat nichts am Hut... :?:
Doch. Er bazahlt dafür.
"Der Staat zahlt für die Bereitstellung bestimmter Angebote, etwa Kindergärten oder kirchlicher Fachhochschulen (ca. 0,56 Mrd. €/Jahr), Zuschüsse."
http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenfinanzierung
"So übernehmen beispielsweise in Nordrhein-Westfalen die kirchlichen Träger 36% der nach Abzug der Elternbeiträge verbleibenden Gesamtbetriebskosten und 25 % der an den Durchschnittskosten orientierten Pauschalen für Investitionskosten."
http://www.humanistische-union.de/theme ... regierung/
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Doppelagent

Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Doppelagent »

pikant hat geschrieben:
die Kirche hat in Deutschland fast nichts mehr zu sagen und versinkt in den Skandalen
Ehrfurcht vor Gott muss man da nicht mehr haben
was hat den "die kirche" und ihre mitarbeiter mit ehrfurcht vor einem gott zu tun? :rolleyes:
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Pandora
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Pandora »

Doppelagent hat geschrieben:
was hat den "die kirche" und ihre mitarbeiter mit ehrfurcht vor einem gott zu tun? :rolleyes:
Genau - zumal gerade die wirklich bibeltreuen Evangelikalen die Kirche als Gesamtheit verurteilt und ablehnt.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Kaukas »

Pandora hat geschrieben:gerade die wirklich bibeltreuen Evangelikalen die Kirche als Gesamtheit verurteilt und ablehnt.
Welche Evangelikalen?
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Pandora »

Kaukas hat geschrieben:Welche Evangelikalen?
Bitte nicht festnageln - ich habe keine Ahnung welcher Richtung IDEA angehört - ich kenne bisher nur eine Richtung persönlich und das sind eben die, die kath. Kirche als verlogen und falsch ansieht.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Kaukas »

Sagt mir nichts, aber wenn die katholische Kirche (Ablaß etc.) nicht so wie dort vorgeworfen wäre, müßte es eigentlich keine Protestanten gegeben haben. Und davon gab es - neben Luther - noch jede Menge anderer.

Ich denke, man sollte die unterschiedlichen Kirchen raus halten. Kirchen sind Opfer und Täter, sie können nicht besser als die Menschen sein, die sie vertreten oder die sie ausmachen.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Pandora »

Ich hab mal gewikipediat http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikalismus

Da steht unter anderem:
Kirche und Konfession sind oft von untergeordneter Bedeutung. Die meisten Evangelikalen sehen sich als Teil der weltweiten Christenheit und fühlen sich ungeachtet ihrer Kirchen- oder Gemeindezugehörigkeit mit anderen Evangelikalen verbunden. Jedoch gibt es auch Richtungen, die die Ökumenische Bewegung ablehnen. Besonders katholische und orthodoxe Kirchen, aber auch der liberale Protestantismus werden von diesen als irrend abgelehnt. Nicht-evangelikale Christen werden von manchen Strömungen abwertend als „Namenschristen“ bezeichnet, die neu evangelisiert werden müssten.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Talyessin »

Cappucino hat geschrieben:
Das steht in der bayerischen Verfassung. In einem Lehrbuch wurde ein Artikel entfernt, der sich kritisch mit religiösen Fundamentalisten in den USA auseinandersetzt.

Wie weit darf die Religion das Handeln des Staates bestimmen. Ist Bayern noch säkular?

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 88,00.html
Im Sinne der Schule bzw. des Kultusministeriums war Bayern noch nie säkular. Böse Zungen behaupten, das der Preis für die Enteignung der Klöster unter Monteglass der ständige Einfluss auf die Schulen hat. Und daran hat sich wohl noch nichts verändert.
Ist trotzdem wieder mal ein typisches Beispiel, wo der Laptop und wo die Lederhose hängt......
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Papaloooo
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Papaloooo »

"Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt."
aleph hat geschrieben:(01 Jul 2010, 15:21)
Wie weit darf die Religion das Handeln des Staates bestimmen. Ist Bayern noch säkular?
Säkular ist ganz Deutschland nicht,
solange Bildungseinrichtungen in kirchlichen Händen sind.
Die können sich auf den Reliunterricht - wo er gewünscht wird - beschränken.

"Ehrfurcht vor Gott", damit ist doch meist das strafende Göttliche gemeint.
Klar braucht eine Gesellschaft regeln.
Und archaische Gesellschaften, die noch kein Demokratieverständnis hatten,
wurden eben mittels göttlichen Vorschriften in Schach gehalten.

Dieses christliche Verständnis (welches sich ja auch in den meisten anderen Religionen wiederfindet),
das Göttliche fordere Ehrfurcht, oder diese Ehrfurcht wäre gottgefällig widerspricht doch fundamental dem Gottesbild bei dem Gott mit bedingungsloser Liebe gleichzusetzen sei.

In dem Wort "Ehrfurcht" steckt ja zugleich "ehren" und "fürchten".
Fürchten wohl dann, wenn nicht genügend geehrt wird.
Aber ab wann ist denn genügend geehrt?

Es ist ein archaisches Gottesbild die das eines narzisstischen despotischen Herrschers,
welcher seine Untertanen hinrichten lässt,
sollten diese nicht überzeugend genug huldigen.
Dem dient auch das Niederknien in den Kirchen.
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Billie Holiday
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Billie Holiday »

Ehrfurcht vor Gott ist eine Anmaßung für jeden Atheisten.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Adam Smith »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 May 2021, 19:13)

Ehrfurcht vor Gott ist eine Anmaßung für jeden Atheisten.
Die Christen haben wie die Kommunisten unter Stalin gefoltert. Wobei die Foltermethoden anders waren. Die Grausamkeit war aber ähnlich. Der Grund war ebenfalls der gleiche. Die Opfer sollten gestehen. Unter den Christen finden sich häufig Geistliche als Folteropfer. Bei den Kommunisten waren es fast ausschließlich überzeugte Kommunisten.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Billie Holiday »

Adam Smith hat geschrieben:(27 May 2021, 19:23)

Die Christen haben wie die Kommunisten unter Stalin gefoltert. Wobei die Foltermethoden anders waren. Die Grausamkeit war aber ähnlich. Der Grund war ebenfalls der gleiche. Die Opfer sollten gestehen. Unter den Christen finden sich häufig Geistliche als Folteropfer. Bei den Kommunisten waren es fast ausschließlich überzeugte Kommunisten.
Bin ganz froh, weder dem einen noch dem anderen Laden anzugehören.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Adam Smith »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 May 2021, 19:25)

Bin ganz froh, weder dem einen noch dem anderen Laden anzugehören.
Die Theorie erfordert in Bezug auf die Praxis halt diese Massnahmen.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Billie Holiday »

Adam Smith hat geschrieben:(27 May 2021, 19:42)

Die Theorie erfordert in Bezug auf die Praxis halt diese Massnahmen.
Ich genieße da die Gnade der späten Geburt im Westen durch eine Mutter der 68er. :cool:
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Adam Smith »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 May 2021, 19:44)

Ich genieße da die Gnade der späten Geburt im Westen durch eine Mutter der 68er. :cool:
Da 68er haben sich nie wirklich mit dem Stalinismus beschäftigt. Der war schlimmer als fast alle Horrorfilme. Extremismus der sich nicht umsetzen lässt, dürfte die Basis für solchen Horror sein.
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Alana4
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Alana4 »

Ich habe keine "Ehrfurcht vor Gott`.
Und meine Kinder würden weder von uns Eltern, noch von einer Bildungseinrichtung dazu erzogen. Sowas steht auch nicht im Schulgesetz hier. Aber selbst wenn..... Das hätte ich mir aber deutlich verbeten, dass irgendwer meine Kinder zur" Ehrfurcht"vor so einer ausgedachten Märchenfigur zu erziehen versucht hätte. Meine Kinder hatten auch kein Klassenzimmer betreten, in dem Kreuze an der Wand hängen.
Manchmal erschüttert mich die stellenweise extrem vorhandene mittelalterliche Rückständigkeit dieses Landes. Ehrfurcht vor Gott..... Ich finde das sehr sehr sehr rückständig. Ich kapiere das nicht.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Quatschki
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Quatschki »

Du brauchst eben mal eine richtige Offenbarung

Davon abgesehen - mit ausreichender Benutzung des Kürzels OMG in den sozialen Medien kann man das Bildungsziel der bayrischen Verfassung als erfüllt ansehen.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(27 May 2021, 22:19)

Du brauchst eben mal eine richtige Offenbarung
Wenn sie "mächtig" ist könnte man durchaus beeindruckt sein. Wenn durch sie aber Werte des Gottes zutage treten, die einem schmecken, könnte sie aber auch zu einer ablehnenden Haltung führen.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Quatschki »

streicher hat geschrieben:(27 May 2021, 22:27)

Wenn sie "mächtig" ist könnte man durchaus beeindruckt sein. Wenn durch sie aber Werte des Gottes zutage treten, die einem schmecken, könnte sie aber auch zu einer ablehnenden Haltung führen.
Ich habe mal in Bayern, und zwar im Gasthof zur Post in Wallgau einen Schweinsbraten gegessen - das war eine Offenbarung!
Und zwar eine, wie sie dem Propheten Mohammed offenkundig nie zuteil wurde...
Und das ist, was die bayrische Verfassung meint!

So nützten sie sich, indem sie ihn ehrten und ehrten ihn, indem sie sich nützten, und hatten ihn Also verstanden.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(27 May 2021, 22:55)

Ich habe mal in Bayern, und zwar im Gasthof zur Post in Wallgau einen Schweinsbraten gegessen - das war eine Offenbarung!
Und zwar eine, wie sie dem Propheten Mohammed offenkundig nie zuteil wurde...
Und das ist, was die bayrische Verfassung meint!
Ein Genießer im Himmel der Bayern...

Ich meinte natürlich Werte, mit denen man nicht konform gehen kann - das Wörtchen "nicht" hatte ich vergessen.
Würde man sich von einer Macht distanzieren, die einem "gegenübersteht", aber deren Spielchen man - wegen seiner eigenen Werte - nicht gutheißen kann?
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Quatschki »

streicher hat geschrieben:(27 May 2021, 23:05)

Ein Genießer im Himmel der Bayern...

Ich meinte natürlich Werte, mit denen man nicht konform gehen kann - das Wörtchen "nicht" hatte ich vergessen.
Würde man sich von einer Macht distanzieren, die einem "gegenübersteht", aber deren Spielchen man - wegen seiner eigenen Werte - nicht gutheißen kann?
Natürlich. Allein schon die Anerkennung als "Allmächtigen" dürfte vielen schwer fallen,
selbst wenn er höchstselbst von der Wolke schauen und einen mit irgendwelchen Darth Vader Tricks würgen würde, bis man auf die Knie fällt.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(27 May 2021, 23:14)

Natürlich. Allein schon die Anerkennung als "Allmächtigen" dürfte vielen schwer fallen,
selbst wenn er höchstselbst von der Wolke schauen und einen mit irgendwelchen Darth Vader Tricks würgen würde, bis man auf die Knie fällt.
Es scheint mir glaubwürdiger, wenn man jemanden ehren kann, ohne dieselbe Größe fürchten zu müssen. Irgendwie ist mir der Begriff "Ehrfurcht" nicht gerade sympathisch.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Quatschki »

streicher hat geschrieben:(28 May 2021, 10:46)

Es scheint mir glaubwürdiger, wenn man jemanden ehren kann, ohne dieselbe Größe fürchten zu müssen. Irgendwie ist mir der Begriff "Ehrfurcht" nicht gerade sympathisch.
Ehrfurcht ist doch nur ein anderes Wort für Respekt.
Zum Beispiel Erfurcht vor den Kräften der Natur, wenn man im Hochgebirge unterwegs ist,
oder als Bauer mit seiner Ernte den Unbilden des Wetters ausgeliefert ist. Oder bei den Bergleuten. Oder auf See.
Und das sind genau die Bereiche, wo Religionen traditionell an stärksten sind.

Während in kontrollierter städtischer Umgebung, am Industriearbeitsplatz oder im Homeoffice wenig Göttliches zu finden ist.
Allenfalls der Teufel steckt dort manchmal im Detail.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Antonius »

Quatschki hat geschrieben:(28 May 2021, 15:35)
Ehrfurcht ist doch nur ein anderes Wort für Respekt.
Zum Beispiel Erfurcht vor den Kräften der Natur, wenn man im Hochgebirge unterwegs ist,
oder als Bauer mit seiner Ernte den Unbilden des Wetters ausgeliefert ist. Oder bei den Bergleuten. Oder auf See.
Und das sind genau die Bereiche, wo Religionen traditionell an stärksten sind.

Während in kontrollierter städtischer Umgebung, am Industriearbeitsplatz oder im Homeoffice wenig Göttliches zu finden ist.
Allenfalls der Teufel steckt dort manchmal im Detail.
So ist es. Sehr gut beschrieben.
Auch Deinem ironischen Nachsatz kann man zustimmen.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Alana4 »

Quatschki hat geschrieben:(28 May 2021, 15:35)

Ehrfurcht ist doch nur ein anderes Wort für Respekt.
Zum Beispiel Erfurcht vor den Kräften der Natur, wenn man im Hochgebirge unterwegs ist,
oder als Bauer mit seiner Ernte den Unbilden des Wetters ausgeliefert ist. Oder bei den Bergleuten. Oder auf See.
Und das sind genau die Bereiche, wo Religionen traditionell an stärksten sind.

Während in kontrollierter städtischer Umgebung, am Industriearbeitsplatz oder im Homeoffice wenig Göttliches zu finden ist.
Allenfalls der Teufel steckt dort manchmal im Detail.
"Respekt" vor den Kräften der Natur....aber klar doch! Nur diesen komischen "Gott" vermag ich da nirgends zu verorten. Ich weiß, warum der wind weht, warum es regnet oder schneit, weiß um das Entstehen von Gewittern und Tornados.......was hat der Märchenonkel damit zu tun? Und nein, Ehrfurcht (oder "Respekt") vor der Natur ist nicht gleich mit "Ehrfurcht vor Gott". Ganz und gar nicht! Ich habe auch keine Ehrfurcht vor Gläubigen. Nicht einmal Respekt, zumindest nicht wegen Ihres Glaubens. In ihrer Person haben sie dann andere Eigenschaften, für die ich sie respektiere (gleichwohl kann ich sie bzw. ihren Glauben akzeptieren, sofern sie mich davon verschonen).
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Quatschki »

Manche kommen eben nicht klar damit, dass alle Zufallsereignisse von der Krankheitsansteckung über den Blitzeinschlag bis hin zum Ball, der auf die Fahrbahn rollt, wirklich zufällig sind.
Somit ist Religion quasi die größte aller Verschwörungstheorien
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von BlueMonday »

Die Atheisten sind schon eigenartig. Wenn man "Natur" oder "Kraft" sagt, glauben sie ohne jeden Zweifel und sofort. Sagt man zu der derselben Sache "Gott" oder "Urgrund", laufen sie fort :)

Wenn man es mal grundsätzlich, also sprachkritisch im Sinne Mauthners angeht, dann besteht immer einer unüberwindbare Differenz zwischen Wort(Lautfolge) bzw. Begriff(mentale Entsprechung) einerseits und dem "eigentlich" und vermeintlich Bezeichneten und Umgriffenen. Signifikant vs. Signifikat. Das Signafikat ist das "Unsagbare"(Stirner), Wittgensteins "Wovon nicht sprechen kann" und deshalb darüber schweigen muss. Das, was jenseits der Sprache liegt und von Begriffen und Begriffssystemen gewissermaßen nur von außen ummantelt, eben umgriffen wird. Was man dann recht hilflos "Gott", "Natur", "Kraft", "Urgrund", "Zufall" etc. nennt.

Wenn man fragt, warum es regnet, dann kann eine Antwort ja nie vollständig ausfallen, sondern wird früher oder später abbrechen, also den "eigentlichen" Urgrund für das Regnen unerklärt, unbegründet belassen. Andererseits wäre ein langer oder gar "infiniter Regress"(Zurückschreiten der Begründungskette) die Folge, den man aber als finites, endliches Wesen nicht leisten kann und er würde sich ja wie gesagt auch nur auf der sprachlogischen Ebene abspielen und die wesentliche Erkenntnisgrenze nicht überspringen können. Was jenseits der Sprache liegt, darüber kann man rätseln, staunen, mutmaßen, es "erfürchten" oder davon schweigen... Wobei es ja auch gehaltvolles Schweigen geben kann.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von firlefanz11 »

Quatschki hat geschrieben:(27 May 2021, 23:14)
selbst wenn er höchstselbst von der Wolke schauen und einen mit irgendwelchen Darth Vader Tricks würgen würde, bis man auf die Knie fällt.
NEIN Jesus! ICH bin Dein Vater...! *röchel*
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von firlefanz11 »

schelm hat geschrieben:(01 Jul 2010, 17:11)

Wenn ich mich recht entsinne, dann war es Käptn Kirk der fragte : " Wozu braucht Gott ein Raumschiff ? "
LANDRU! LANDRU!
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von firlefanz11 »

Ich würd ja hier ien Bild vom neuen "Gott" posten aber ich will nicht spoilern...
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(28 May 2021, 15:35)

Ehrfurcht ist doch nur ein anderes Wort für Respekt.
Vielleicht wird es manchmal synonym verwendet. Ich halte es allerdings nicht für deckungsgleich. Respekt kann man, finde ich, auch vor jemanden haben, der auf Augenhöhe ist, oder nicht einmal auf Augenhöhe. Es kann auch eine Verbindung mit Wertschätzung haben. Ehrfurcht hat man eher vor einer "Kraft", die man eigentlich nicht bändigen kann oder der man sich anpassen muss, wenn sie entfesselt wird.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Papaloooo »

Alana4 hat geschrieben:(29 May 2021, 18:41)Und nein, Ehrfurcht (oder "Respekt") vor der Natur ist nicht gleich mit "Ehrfurcht vor Gott". Ganz und gar nicht!
Dennoch hatte Quatschki aus meiner Sicht da recht:
Die Darstellung "Respekt vor der Natur" beim Atheisten/Agnostiker,
kommt dem "Ehrfurcht vor Gott" des Gläubigen am nächsten.
Denn beides fordert dazu auf, mit dem was die Natur (für Gläubige was Gott) hervorgebracht hat,
verantwortungsvoll umzugehen.
Der Gläubige handelt da nur nach dem Zuckerbrot-und-Peitschen-Prinzip:
Er erhofft sich eine jenseitige Belohnung, oder fürchtet eine jenseitige Bestrafung.
Der Atheist/Agnostiker tut es selbstlos/altruistisch.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von discipula »

pikant hat geschrieben:(06 Jul 2010, 08:29)

Gottesbezug gehoert aus den Verfassungen raus
Staat sollte neutral sein gegenueber den Religionen
Ein Gottesbezug bezieht sich auf Gott, nicht auf eine bestimmte Religion. die Atheisten können ja gedanklich ein anderes Wort nehmen, zB "Natur" oder "ultimative Realität". kommt auf dasselbe raus.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von discipula »

Amun Ra hat geschrieben:(06 Jul 2010, 09:37)
Der deutsche Staat ist alles andere als neutral.
Staaten sollen nicht neutral sein, sondern klare - hoffentlich menschenfreundliche - Werte haben und wenn nötig auch durchsetzen.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Billie Holiday »

Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 07:03)

Dennoch hatte Quatschki aus meiner Sicht da recht:
Die Darstellung "Respekt vor der Natur" beim Atheisten/Agnostiker,
kommt dem "Ehrfurcht vor Gott" des Gläubigen am nächsten.
Denn beides fordert dazu auf, mit dem was die Natur (für Gläubige was Gott) hervorgebracht hat,
verantwortungsvoll umzugehen.
Der Gläubige handelt da nur nach dem Zuckerbrot-und-Peitschen-Prinzip:
Er erhofft sich eine jenseitige Belohnung, oder fürchtet eine jenseitige Bestrafung.
Der Atheist/Agnostiker tut es selbstlos/altruistisch.
Zu wissen, dass das Wetter auf dem Meer oder im Gebirge schnell wechseln kann und ich mich daher nicht auf den jetzigen Sonnenschein bei Windstille verlassen kann und daher mich vorbereiten muß, ist aber keinem Glauben an ein höheres Wesen geschuldet, sondern dem Wissen um Physik, Wetterbedingungen etc. Dieser „Respekt“ beruht auf Wissen. Glaube an unsichtbare Freunde eher nicht.

Der Atheist benötigt auch keine Belohnungsversprechen. Der Gedanke, die Ewigkeit zusammen im Himmel mit anderen Guten zu verbringen, kann auch abschrecken.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Papaloooo »

Billie Holiday hat geschrieben:(01 Jun 2021, 07:36)
Der Atheist benötigt auch keine Belohnungsversprechen. Der Gedanke, die Ewigkeit zusammen im Himmel mit anderen Guten zu verbringen, kann auch abschrecken.
Bei dir verstehe ich manchmal nicht, ob deine Statements als Korrektur meines Statements zu verstehen sind, oder als Ergänzung, denn das ist es ja, was ich da mit gesagt habe.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 07:03)


Er erhofft sich eine jenseitige Belohnung, oder fürchtet eine jenseitige Bestrafung.
Der Atheist/Agnostiker tut es selbstlos/altruistisch.
Ja, da müsste man sich nun die Frage stellen ob es sowas wie Altruismus tatsächlich gibt. Das würde ja bedeuten, dass man selbst aus seinem Handeln keinen Nutzen zieht. Nicht mal den Nutzen der sich auf das eigene Wohlbefinden ergibt, weil eben die eigenen Werte mit dem Handeln übereinstimmen. Logischerweise müsste also altruistisches Handeln gefühlsneutral sein oder sogar ein schlechtes Gefühl hervorrufen. Aber selbst dann müsste man sich fragen, warum man etwas tut, woraus man tatsächlich keinen Nutzen zu haben scheint. Und wenn man nunmal lange genug sucht, dann wird man hier letztendlich auch fündig. Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht für einen selbst.
Interessanter in diesem Zusammenhang finde ich daher die Ansätze aus der Motivationstheorie. Ist nun jemand eher extrinsisch motiviert, braucht für sein Handeln also einen externen Anreiz (Belohnung/Strafe) und damit eine externe Bestätigung um ein bestimmtes Verhalten zu zeigen oder ist jemand intrinsisch motiviert, handelt also kongruent zu seinen Werten ohne dass es eines externen Anreizes braucht.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Billie Holiday »

Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 08:40)

Bei dir verstehe ich manchmal nicht, ob deine Statements als Korrektur meines Statements zu verstehen sind, oder als Ergänzung, denn das ist es ja, was ich da mit gesagt habe.
Ich stimme dir zu. :cool:
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Papaloooo »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Jun 2021, 10:26)

Ja, da müsste man sich nun die Frage stellen ob es sowas wie Altruismus tatsächlich gibt. Das würde ja bedeuten, dass man selbst aus seinem Handeln keinen Nutzen zieht. Nicht mal den Nutzen der sich auf das eigene Wohlbefinden ergibt, weil eben die eigenen Werte mit dem Handeln übereinstimmen. Logischerweise müsste also altruistisches Handeln gefühlsneutral sein oder sogar ein schlechtes Gefühl hervorrufen. Aber selbst dann müsste man sich fragen, warum man etwas tut, woraus man tatsächlich keinen Nutzen zu haben scheint. Und wenn man nunmal lange genug sucht, dann wird man hier letztendlich auch fündig. Hinter jedem Verhalten steht eine positive Absicht für einen selbst.
Interessanter in diesem Zusammenhang finde ich daher die Ansätze aus der Motivationstheorie. Ist nun jemand eher extrinsisch motiviert, braucht für sein Handeln also einen externen Anreiz (Belohnung/Strafe) und damit eine externe Bestätigung um ein bestimmtes Verhalten zu zeigen oder ist jemand intrinsisch motiviert, handelt also kongruent zu seinen Werten ohne dass es eines externen Anreizes braucht.
Wieso?
Wenn ich abends ein Picknick auf einer Bank am Waldrand einnehme,
wo ich normal nie hinkomme,
und weiß, dass da niemand mehr vorbeikommt.
Dennoch werfe ich mein Butterbrotpapier und die PET-Flasche nicht hinter mich in den Wald,
dann ist das Altruismus:
- Ich habe selbst nichts davon, trage mein Zeug sogar wieder mit.
- Ich weiß, dass mich niemand sieht, also auch nicht bestraft.
- Ich komme da nicht wieder vorbei, also würde das weggeworfene Zeug nur andere stören.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von PeterK »

Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:41)
dann ist das Altruismus:
- Ich habe selbst nichts davon, trage mein Zeug sogar wieder mit.
- Ich weiß, dass mich niemand sieht, also auch nicht bestraft.
- Ich komme da nicht wieder vorbei, also würde das weggeworfene Zeug nur andere stören.
Warum tust Du es? Vermutlich, weil Du es für richtig hältst und Dich besser fühlst, wenn Du das aus Deiner Sicht Richtige tust.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:41)


- Ich habe selbst nichts davon, trage mein Zeug sogar wieder mit.
- Ich weiß, dass mich niemand sieht, also auch nicht bestraft.
- Ich komme da nicht wieder vorbei, also würde das weggeworfene Zeug nur andere stören.
Warum machst du das dann?
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Papaloooo »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:48)

Warum machst du das dann?
Weil ich nicht will, dass die Natur verschandelt wird.
Ich brauch dazu aber keine jenseitige Bestrafungs-Instanz.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Papaloooo »

PeterK hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:47)

Warum tust Du es? Vermutlich, weil Du es für richtig hältst und Dich besser fühlst, wenn Du das aus Deiner Sicht Richtige tust.
Genau.
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:51)

Weil ich nicht will, dass die Natur verschandelt wird.
Ich brauch dazu aber keine jenseitige Bestrafungs-Instanz.
Wie würdest du dich nun fühlen, wenn du dein Zeug einfach wegschmeißen würdest. Was würde das mit dir machen?
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Re: Ehrfurcht vor Gott

Beitrag von Papaloooo »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Jun 2021, 11:54)

Wie würdest du dich nun fühlen, wenn du dein Zeug einfach wegschmeißen würdest. Was würde das mit dir machen?
Das ist es ja, worauf ich hinauswill.
Ein gewisser Altruismus liegt evolutionär in uns.
Man tut etwas, ohne einen Nutzen davon zu haben.
Man tut etwas rein aus der Intension heraus,
dass es damit anderen, oder der Natur besser geht.
Es ist ein gewisser Kodex, den uns die Natur mitgegeben hat,
und der übrigens auch bei höheren Tieren zu beobachten ist.

Klar kann man nun wieder sagen,
dass das letztlich durch unser Belohnungszentrum gesteuert wurde.
Aber ist das denn in der Sache relevant?
Meine Saug- und Putzroboter agieren ja auch altruistisch,
dienstbeflissen fahren sie ab einer vorgegebenen Uhrzeit durch vorgegebene Räume,
putzen und saugen.
Was haben sie selbst davon?
Es ist ihr inneres Programm ähnlich auch wie in höheren Lebewesen,
nur sind es bei höheren Lebewesen wesentlich komplexere Prozesse.
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