Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

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Keoma
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:08)

Der User Stoner hat bereits am Anfang dieses Stranges eine juristische Ausführung in die Diskussion gebracht, die viele auftretende Fragen beanwortet:
Als ob das Juristische ein Rolle spielen würde.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Keoma hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:09)

Als ob das Juristische ein Rolle spielen würde.
Wenn das Juristische keine Rolle spielt, brauchen wir auch nicht über die Verletzung von Menschenrechten sprechen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:12)

Wenn das Juristische keine Rolle spielt, brauchen wir auch nicht über die Verletzung von Menschenrechten sprechen.
Warum nicht?
Nur weil sich der Gesetzgeber dafür entschieden hat, einem Grundrecht gegen ein anderes den Vorzug zu geben, kann man ja anderer Meinung sein.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Keoma hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:14)

Warum nicht?
Nur weil sich der Gesetzgeber dafür entschieden hat, einem Grundrecht gegen ein anderes den Vorzug zu geben, kann man ja anderer Meinung sein.
Ja. Und warum der Gesetzgeber sich so entschieden hat, kann man dort nachlesen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:22)

Ja. Und warum der Gesetzgeber sich so entschieden hat, kann man dort nachlesen.
Weil Deutschland bei seiner Vergangenheit nicht viel anderes übrig geblieben ist.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Keoma hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:26)

Weil Deutschland bei seiner Vergangenheit nicht viel anderes übrig geblieben ist.
Jeder Rechtsstaat erlaubt männliche Beschneidungen. Das hat nur wenig mit der deutschen Vergangenheit zu tun.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Teeernte hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:38)

Hach - es geht ja "NUR" um das Kindeswohl...... was auf dem Gottesaltar VERHEIZT wird.
Wie willst du dich zukünftig in dieser Sache engagieren?
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:06)

Aber wenn es der Gerechtigkeit dient.... :cool:
Sicher, da ist dann alles erlaubt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Teeernte »

Mythos: Es tut dem Baby gar nicht weh.
Realitätscheck: Falsch. 1997, führten Kanadische Ärzte eine Studie aus, um zu sehen, welche Art von Betäubung den Schmerz der Beschneidung am effektivsten reduziert. Wie bei jeder anderen Studie, brauchten sie eine Kontrollgruppe von Jungen, die keine Narkose erhielten. Die Ärzte stellten schnell fest, dass die Babys, die ohne Betäubung beschnitten wurden derart große Schmerzen hatten, dass es unethisch wäre die Studie fortzuführen. Selbst das beste allgemein verfügbare Betäubungsverfahren, das in der Studie untersucht wurde, des Penisrückennervblocks, verringerte den Schmerz der Babys nur teilweise. [und die Schmerzen nach der Operation für die gesamte Abheilungszeit überhaupt nicht] Einige der Babes in der Studie hatten solche extreme Schmerzen, dass sie zu würgen begannen, eines erlitt sogar einen Anfall
http://www.cirp.org/library/pain/lander/

Infos immer GERN - von mir ->> in DEUTSCH. (Anfrage Sprache)
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von conscience »

Keoma hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:26)

Weil Deutschland bei seiner Vergangenheit nicht viel anderes übrig geblieben ist.
Und da ist sie wieder, die Nazi-Keule :D
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Antonius »

Teeernte hat geschrieben:(28 Apr 2021, 12:15)

http://www.cirp.org/library/pain/lander/
Infos immer GERN - von mir ->> in DEUTSCH. (Anfrage Sprache)
Danke für diese ausführliche Information.

Wir hatten bereits hier vor einigen Jahren über dieses Thema diskutiert.
Damals hatte ich argumentiert, daß es im Judentum eine ernsthafte Debatte darüber gibt, die Brit Milah ( בְּרִית מִילָה ) durch die Brit Shalom ( ברית שלום) zu ersetzen.
Man hatte offenbar schon damals erkannt, daß das Beschneidungsritual weder eine hinreichende noch eine notwendige Bedingung für das Dasein im Judentum ist.

Im übrigen, das Christentum, das bekanntlich aus dem Judentum hervorgegangen ist, schöpfte seine Kraft von Beginn an aus einem reformatorischen Ansatz,
beispielsweise gab es
- keine Ess- und Trinkgebote,
- keine Bekleidungsvorschriften,
- keine Körperverletzungsvorschriften (Beschneidung),
- kein Bilderverbot, etc.
Das sollten wir in diesem Zusammenhang immer im Gedächnis behalten.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Teeernte »

Antonius hat geschrieben:(28 Apr 2021, 13:18)

Danke für diese ausführliche Information.

Wir hatten bereits hier vor einigen Jahren über dieses Thema diskutiert.
Damals hatte ich argumentiert, daß es im Judentum eine ernsthafte Debatte darüber gibt, die Brit Milah ( בְּרִית מִילָה ) durch die Brit Shalom ( ברית שלום) zu ersetzen.
Man hatte offenbar schon damals erkannt, daß das Beschneidungsritual weder eine hinreichende noch eine notwendige Bedingung für das Dasein im Judentum ist.

Im übrigen, das Christentum, das bekanntlich aus dem Judentum hervorgegangen ist, schöpfte seine Kraft von Beginn an aus einem reformatorischen Ansatz,
beispielsweise gab es
- keine Ess- und Trinkgebote,
- keine Bekleidungsvorschriften,
- keine Körperverletzungsvorschriften (Beschneidung),
- kein Bilderverbot, etc.
Das sollten wir in diesem Zusammenhang immer im Gedächnis behalten.
Ich möchte ungern auf Sinn //Ritual//falsche Tradition eingehen. Die Juden haben unter dem Christentum seit Jahrhunderten zu leiden.
Ein Beispiel... https://de.wikipedia.org/wiki/Anderl_von_Rinn

Ja natürlich MUSS sich jede NEUE Religion "verbessern" gegenüber dem Vorgänger, ...ob Billiger (Monotheismus)..einfacher...oder wie bei Muslimen - an das Leben der Wüste//Nomaden// als Singsang in Fersen.

Wir wollen heut miteinander zusammen leben - und einheitliche Rechte, Gesetze gemeinsam leben.

Ironie dringend : AN (Für Mitleser die EINFACHE AUSSAGE BEVORZUGEN)
Aber ich "mag" den Rassismus gegen DEUTSCHE .... die guuuute alte Nazikeule , die Unterstellungen - ......DER HASS gegen andere Auffassungen.
AHHH....Ja DIE DÜRFEN DAS.... ...nicht dass andere davon abgestossen werden - von solchen "Religiösen"/Politischen Agitatoren. (Krieg verloren EFFEKT)
IRONIE AUS.(Für Mitleser die EINFACHE AUSSAGE BEVORZUGEN)

Es wird sich bald ->> mit "geschlossenen" Religionen - die per GEBURT die Zugehörigkeit festlegen mag. >> MEINE ANSICHT.

Das hier ... ist doch nur ein lauwarmer Abklatsch von Gefälligkeitsgutachten für ALT HERREN VEREINE. MEINE ANSICHT.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Teeernte: Ich habe keine Ahnung, was dieses zusammenhangslose Gebrabbel soll.

Eventuell erklärt du es mal.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Teeernte »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2021, 13:54)

Teeernte: Ich habe keine Ahnung, was dieses zusammenhangslose Gebrabbel soll.

Eventuell erklärt du es mal.
Ich hatte die Kommunikation mit Dir eingestellt - auch wenn der Beitrag gelöscht ist - hab ich da keine Änderung...
NEIN - Meine gläubige מִשְׁפָּחָה frag ich da nicht zum übersetzen....nur für Dich.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2021, 11:40)

Jeder Rechtsstaat erlaubt männliche Beschneidungen. Das hat nur wenig mit der deutschen Vergangenheit zu tun.
Ist irgendwie eh ein Wahnsinn, da werden Kinderrechtskonventionen in die Verfassung reklamiert, aber bei der Religion hört es auf.
Wobei die Beschneidung meist nicht explizit verboten ist.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(28 Apr 2021, 14:26)

Ist irgendwie eh ein Wahnsinn, da werden Kinderrechtskonventionen in die Verfassung reklamiert, aber bei der Religion hört es auf.
Wobei die Beschneidung meist nicht explizit verboten ist.
Ja das Kindeswohl ist immer ein gern wahrgenommenes Argument, wer wünscht Kindern nicht das Beste, aber ein Abwägung findet diesbezüglich natürlich auch ausserhalb der Religion statt, wie aktuell z.B. in der Corona Krise bei den Impfprios und Schulschließungen ect. geschehen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Keoma hat geschrieben:(28 Apr 2021, 14:26)

Ist irgendwie eh ein Wahnsinn, da werden Kinderrechtskonventionen in die Verfassung reklamiert, aber bei der Religion hört es auf.
Wobei die Beschneidung meist nicht explizit verboten ist.
In den meisten Ländern sind Beschneidungen auch aus ästhetischen/kosmetischen Gründen erlaubt. In den USA ist es sogar Routine.

Und wenn man es aus ästhetischen Gründen erlaubt, gibt es keinen Grund, es nicht auch aus religiösen Gründen zu erlauben. Deine Vermutung, dass die Religion einen Sonderstatus hat, verläuft ins Leere.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Teeernte hat geschrieben:(28 Apr 2021, 14:03)

NEIN - Meine gläubige מִשְׁפָּחָה frag ich da nicht zum übersetzen....nur für Dich.
Ich verstehe nicht, was du mir sagen willst.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2021, 15:51)

In den meisten Ländern sind Beschneidungen auch aus ästhetischen/kosmetischen Gründen erlaubt. In den USA ist es sogar Routine.

Und wenn man es aus ästhetischen Gründen erlaubt, gibt es keinen Grund, es nicht auch aus religiösen Gründen zu erlauben. Deine Vermutung, dass die Religion einen Sonderstatus hat, verläuft ins Leere.
Also, aus ästhetischen Gründen einem kleinen Buben die Vorhaut wegzuschneiden, ist ja noch schräger, als aus religiösen.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Teeernte »

Keoma hat geschrieben:(28 Apr 2021, 16:02)

Also, aus ästhetischen Gründen einem kleinen Buben die Vorhaut wegzuschneiden, ist ja noch schräger, als aus religiösen.
Am "Aussehen" scheints in den prüden US. ja nicht zu liegen...

(Die ärztlichen Gefälligkeitsgutachten der Szene fallen grad auch eins nach dem anderen)
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Findulin »

conscience hat geschrieben:(28 Apr 2021, 13:06)

Und da ist sie wieder, die Nazi-Keule :D
Angenommen, ich finde Aussagen von jüdischen Repräsentanten, die das Thema ebenfalls in einen Zusammenhang mit der "jüngeren deutschen Geschichte" bringen.

Ist das dann auch eine Nazi-Keule?
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Keoma hat geschrieben:(28 Apr 2021, 16:02)

Also, aus ästhetischen Gründen einem kleinen Buben die Vorhaut wegzuschneiden, ist ja noch schräger, als aus religiösen.
Da bin ich anderer Meinung. Aus meiner persönlichen Erfahrung bringt es mehr Vorteile als Nachteile. Wenn es unter klinischen Bedingungen gemacht wird, ist die Wahrscheinlichkeit auf Komplikationen verschwindend gering.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Mi 28. Apr 2021, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Teeernte hat geschrieben:(28 Apr 2021, 16:09)

Am "Aussehen" scheints in den prüden US. ja nicht zu liegen...
Welche Gründe haben denn US-Amerikaner ihre Jungen beschneiden zu lassen?

In den USA sind übrigens 70% der Jungen beschnitten.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Keoma »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2021, 17:03)

Da bin ich anderer Meinung. Aus meiner persönlichen Erfahrung bringt es mehr Vorteile als Nachteile. Wenn es unter klinischen Bedingungen gemacht wird, ist die Wahrscheinlichkeit auf Komplikationen verschwindend gering.
Nun, da man sich bei uns regelmäßig waschen kann, wüsste ich kein Vorteile.
Aber das mit der Ästhetik bei kleinen Buben könntest du noch erklären.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

Keoma hat geschrieben:(28 Apr 2021, 19:04)

Nun, da man sich bei uns regelmäßig waschen kann, wüsste ich kein Vorteile.
Aber das mit der Ästhetik bei kleinen Buben könntest du noch erklären.
Eine sehr mißverständliche, unangenehm berührende Äußerung. Für wen sollen kleine Jungs denn ansehnlich sein? Eltern lieben ihre Kinder meistens so, wie sie geschlüpft sind.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Progressiver »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2021, 17:05)

Welche Gründe haben denn US-Amerikaner ihre Jungen beschneiden zu lassen?

In den USA sind übrigens 70% der Jungen beschnitten.
Die Idee kam wohl von Leuten wie einem gewissen Herrn Kellog. Ja genau. Das ist der Erfinder der Cornflakes. Da er als sehr religiöser Christ es möglichst verhindern wollte, dass die Jungs masturbieren, trat er dafür ein, dass sich auch christliche Jungen beschneiden ließen. Mit "ästhetischen" oder "hygienischen" Gründen hat das Ganze aber nichts zu tun. Wozu gibt es schließlich heutzutage Duschgel und fließendes Wasser? Und die Natur ist so beschaffen, dass sie nichts zu viel oder zu wenig erschafft. Es muss also einen evolutionären Sinn machen, dass der Mann von Natur aus mit einer Vorhaut ausgestattet ist. Die Gründe sind also im Irrationalen zu suchen für den Sinn einer Vorhautbeschneidung.

Im Übrigen habe ich mir sagen lassen, dass auch beschnittene Männer anscheinend noch fähig sind, zu masturbieren. Insofern ist auch dieses "Argument" zur Verhinderung von Masturbation irrational.

Ich selbst hatte als Kind eine sogenannte Vorhautverengung. Da musste ich dann auch zum Arzt oder in eine Klinik. Mir wurde dann wohl irgendwie die Vorhaut eingeritzt, so dass die Öffnung größer wurde. Aber gleich die ganze Vorhaut wegzuschneiden bei einer Vorhautverengung ist ebenfalls medizinisch nicht nötig.

Wer also meint, sich aus irrationalen Gründen unters Messer legen lassen zu müssen oder dies mit seinen Söhnen anzustellen, der soll dies auch so benennen. So viel Ehrlichkeit muss sein. Wer dagegen mit "ästhetischen" oder "hygienischen" Gründen daherkommt, der versucht nur im Nachhinein, dem Ganzen einen rationalen Anstrich zu verpassen. Diesen gibt es aber nicht. Aus rationalen oder medizinischen Gründen ist so etwas in den allermeisten Fällen nicht nötig.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

Was genau ist an Masturbation eigentlich so schlimm? Was haben Gläubige für ein Problem mit der Selbstliebe?
Ist doch eine entspannende Angelegenheit, wenn man alleinstehend ist, der Partner nicht da ist oder nicht mag.
Woher kommt diese Verteufelung eines normalen Vorganges?
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von denkmal »

Billie Holiday hat geschrieben:(02 May 2021, 10:29)

Was genau ist an Masturbation eigentlich so schlimm? Was haben Gläubige für ein Problem mit der Selbstliebe?
Ist doch eine entspannende Angelegenheit, wenn man alleinstehend ist, der Partner nicht da ist oder nicht mag.
Woher kommt diese Verteufelung eines normalen Vorganges?
An und für sich ist Masturbation ok. ;)
Die Beweggründe ideologischer Missionare liegen im Dunkeln. Meist hat das etwas mit Macht zu tun.
Vielleicht wollte man kein "Volk von Wichsern" sein?
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von denkmal »

Progressiver hat geschrieben:(02 May 2021, 10:13)

... Wer dagegen mit "ästhetischen" oder "hygienischen" Gründen daherkommt, der versucht nur im Nachhinein, dem Ganzen einen rationalen Anstrich zu verpassen. Diesen gibt es aber nicht. Aus rationalen oder medizinischen Gründen ist so etwas in den allermeisten Fällen nicht nötig.
Das sind wohl ähnliche "ästhetische" oder "hygienische" Gründe, wenn man sich die Brüste, Lippen, den Po aufpimpen lässt. In wenigen Fällen mag es eine medizinische (psychologische) Begründung geben. Meist ist es falsch verstandene Eitelkeit meine Meinung nach. Man will jemandem gefallen, ob man es selbst mag oder nicht, dann redet man sich das halt ein.
Ich selbst bin auch nicht der Schönste, aber mein Kompromiss zwischen Anstrengung und Hinnahme ist auf einem guten Zufriedensheitslevel. Meine Frau liebt mich so wie ich bin und ich liebe meine Frau, weil sie nicht nur schön, sondern auch klug und warmherzig ist. Sie ist sogar die schönste Frau der Welt.
Das erinnert mich an das Buch "Feuerfreund" von Erica Lilleg, das ich in meier Jugend einmal las. Er suchte seine Mutter und konnte sie nur als die schönste Frau der Welt beschreiben. Als man sie dann endlich fand, waren die Menschen entäuscht - weil jeder eben nur ein subjektives Bild von Schönheit hat.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(02 May 2021, 10:29)

Was genau ist an Masturbation eigentlich so schlimm? Was haben Gläubige für ein Problem mit der Selbstliebe?
Ist doch eine entspannende Angelegenheit, wenn man alleinstehend ist, der Partner nicht da ist oder nicht mag.
Woher kommt diese Verteufelung eines normalen Vorganges?
Kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich schaue mir sowas gerne mal an. Man ist ja neugierig.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Liegestuhl hat geschrieben:(03 May 2021, 09:54)

Ich schaue mir sowas gerne mal an. Man ist ja neugierig.
Leute wenn sie mastubieren?
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von X3Q »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(03 May 2021, 11:32)

Leute wenn sie mastubieren?
Tu nicht so scheinheilig ...

—X
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von TheManFromDownUnder »

X3Q hat geschrieben:(03 May 2021, 11:34)

Tu nicht so scheinheilig ...

—X
:D :D :D Ich frage lediglich gerne!
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(03 May 2021, 11:32)

Leute wenn sie mastubieren?
Hauptsächlich Damen. Es gibt da einige werbefinanzierte Videosammlungen im Internet, die da einen hochinteressanten Einblick gewähren.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Liegestuhl hat geschrieben:(03 May 2021, 11:37)

Hauptsächlich Damen. Es gibt da einige werbefinanzierte Videosammlungen im Internet, die da einen hochinteressanten Einblick gewähren.
Allerdings aber Links wuerden gegen die Forenetikette und Regeln verstossen :cool: ;)
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(03 May 2021, 11:42)

Allerdings aber Links wuerden gegen die Forenetikette und Regeln verstossen :cool: ;)
Das Politikforum braucht endlich einen onlyfans-Bereich.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Liegestuhl hat geschrieben:(03 May 2021, 11:45)

Das Politikforum braucht endlich einen onlyfans-Bereich.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Zahnderschreit »

denkmal hat geschrieben:(03 May 2021, 09:42)

Das sind wohl ähnliche "ästhetische" oder "hygienische" Gründe, wenn man sich die Brüste, Lippen, den Po aufpimpen lässt.
Das wird allerdings wohl weniger bei Säuglingen als an sich selbst gemacht.
Billie Holiday hat geschrieben:(27 Apr 2021, 18:26)

Eine Verstümmelung, mit der die Männer mehrheitlich gut leben.

Warum freust du dich nicht einfach, dass du intakt bist und läßt die Religiösen rumschnippeln?
An sich selbst oder auf Verlangen können die das gerne machen,
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Liegestuhl
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Zahnderschreit hat geschrieben:(03 May 2021, 13:39)
An sich selbst oder auf Verlangen können die das gerne machen,
Falsch. Der Rechtsstaat und das Gesetz sind auf ihrer Seite.

Das kann man gut finden. Man kann es schlecht finden. Fakt ist, dass Beschneidungen in Deutschland und in allen anderen Ländern erlaubt sind.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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JosefG
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von JosefG »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2021, 17:03)

Aus meiner persönlichen Erfahrung bringt es mehr Vorteile als Nachteile.
Vor sehr vielen Jahren, als ich noch den "Spiegel" las, hat dort mal einer was von "Strapazen des Analverkehrs"
geschrieben und von einer dabei bestehenden Verletzungsgefahr, wenn die Vorhaut noch dran ist.
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Progressiver
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Progressiver »

denkmal hat geschrieben:(03 May 2021, 09:42)

Das sind wohl ähnliche "ästhetische" oder "hygienische" Gründe, wenn man sich die Brüste, Lippen, den Po aufpimpen lässt. In wenigen Fällen mag es eine medizinische (psychologische) Begründung geben. Meist ist es falsch verstandene Eitelkeit meine Meinung nach. Man will jemandem gefallen, ob man es selbst mag oder nicht, dann redet man sich das halt ein.
Ich tippe eher auf archaische Initiationsriten. Die gibt es aber auch in anderen Teilen der Welt.

Im Amazonasgebiet gibt es Indianer, die lassen ihre Kinder an der Schwelle zur Adoleszenz in die Bauten von Feuerameisen greifen. Das tut unheimlich weh. Aber sie versuchen dann, den Schmerz durch tanzen wegzukriegen. Nur durch dieses Aushalten von Schmerzen ist man bei diesen Stämmen reif genug, um als erwachsenes Stammesmitglied zu gelten. Bei vielen Straßengangs wiederum versuchen die anderen Mitglieder einen Neuzugang krankenhausreif zu prügeln, um zu testen, ob er fähig ist, Schmerzen auszuhalten. Und letztendlich gibt es überall auf der Welt die Möglichkeit, sich tätowieren zu lassen. So mancher, der sich mit traditionellen Methoden tätowieren lässt, uriniert sich vor Schmerzen in die Hose.

All diesen Praktiken ist es gemeinsam, dass es sich um archaische Initiationsrituale handelt. Wenn sich jemand beschneiden lässt, dann erkennen die anderen Mitglieder dieser Gemeinschaft ihn als ihresgleichen an und umgekehrt. Der Unterschied ist nur: Wenn jemand hierzulande seine noch nicht volljährigen Kinder dazu bringt, in Bauten von Feuerameisen zu greifen oder sie zwingen will, den Schmerz des Tätowierens auszuhalten, so wird das als Körperverletzung angesehen. Wenn jemand seine Kinder verprügelt -oder die Kinder sich gegenseitig-, weil er meint, sie dadurch abhärten zu müssen, dann geht das schon in Richtung Kindesmisshandlung. Wenn jemand aber seine Kinder aus nichtmedizinischen Gründen beschneiden lässt, um sie zu "richtigen" Männern bzw. Mitgliedern der eigenen Religionsgemeinschaft zu machen, dann ist das erlaubt.

Hier zeigt sich doch, dass die deutsche Gesetzgebung nicht auf einer rationalen und aufgeklärten Grundlage steht.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Findulin »

Alexyessin hat geschrieben:(28 Apr 2021, 08:45)

Im Jahr 2012 haben wir hier diese Diskussion auch geführt und manch Parallelen sind zu erkennen. Jetzt war ich selbst kritisch eingestellt was die Thematik bei Beschneidung von Kindern angeht. Es kam dann zu einer Entscheidung unserer Mandatsträger die 434 zu 100 und 46 Enthaltungen das Gesetz http://www.bmjv.de/SiteGlobals/Forms/Su ... submit.y=0

Und somit ist für mich persönlich die Geschichte gegessen.
Ich glaube, bundesverfassungsgerichtlich hat das noch keiner überprüfen lassen. Bis dahin ist es so gesehen rechtlich noch nicht zur Gänze gegessen, wenn man in dem Bild bleiben will.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von olli »

Andere Länder, andere Sitten. So ist es auch mit den Religionen. Wenn die meinen sie müssten ihre Genitalien verstümmeln dann ist das so. Weshalb man sich darüber als Unbetroffener überhaupt aufregt ist Banane. Das müssen die Betroffenen für sich selbst klären.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

olli hat geschrieben:(09 May 2021, 00:09)

Andere Länder, andere Sitten. So ist es auch mit den Religionen. Wenn die meinen sie müssten ihre Genitalien verstümmeln dann ist das so. Weshalb man sich darüber als Unbetroffener überhaupt aufregt ist Banane. Das müssen die Betroffenen für sich selbst klären.
Die meinen nicht, sie müßten ihre eigenen Genitalien beschneiden, sondern die anderer Menschen, die noch nicht in der Lage sind, dem zuzustimmen. Wüßte nicht, wie das Baby sich argumentativ mit seinen Eltern auseinandersetzen könnte.

Aber alles gut, es gibt mehrheitlich kein Leid daraus und da finde ich auch, sollen die doch machen. :thumbup:

Da man seltenst betroffen ist davon, was außerhalb der eigenen Grenzen so passiert, sollte man sich als Unbetroffener ganz raushalten aus allem? Wozu gegen weibliche Verstümmelung agieren, Kinderarbeit oder Kinderehen kritisieren oder gegen die Todesstrafe oder archaische Körperstrafen argumentieren, geht uns nichts an und betrifft uns nicht.... :?:
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 May 2021, 09:15)

Die meinen nicht, sie müßten ihre eigenen Genitalien beschneiden, sondern die anderer Menschen, die noch nicht in der Lage sind, dem zuzustimmen. Wüßte nicht, wie das Baby sich argumentativ mit seinen Eltern auseinandersetzen könnte.
Die Eltern entscheiden über das Wohl des Kindes. Das ist mir generell lieber, als das der Staat entscheidet, was gut für die Kinder ist.

Und wenn die Eltern entscheiden, dass es ist für das zukünftige Leben des Jünglings wichtig ist, ein voll anerkanntes Mitglied einer Gemeinschaft zu werden, dann ist das für mich in Ordnung.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

olli hat geschrieben:(09 May 2021, 00:09)

Andere Länder, andere Sitten. So ist es auch mit den Religionen. Wenn die meinen sie müssten ihre Genitalien verstümmeln dann ist das so. Weshalb man sich darüber als Unbetroffener überhaupt aufregt ist Banane. Das müssen die Betroffenen für sich selbst klären.
Was würde wohl passieren, wenn Ägypten plötzlich das Taufen von Kindern verbieten würde und sich als Grund, diverse Risiken herbeikonstruiert, die man als Durchschnitts-Christ nicht versteht?
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 May 2021, 09:42)

Die Eltern entscheiden über das Wohl des Kindes. Das ist mir generell lieber, als das der Staat entscheidet, was gut für die Kinder ist.

Und wenn die Eltern entscheiden, dass es ist für das zukünftige Leben des Jünglings wichtig ist, ein voll anerkanntes Mitglied einer Gemeinschaft zu werden, dann ist das für mich in Ordnung.
Da würde ich Einschränkungen machen. Ich finde es völlig ok, dass der Staat die Ehe mit 13jährigen verbietet, auch wenn die eigenen Eltern der Meinung sind, das ist fürs Töchterchen gut und richtig.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 May 2021, 09:45)

Da würde ich Einschränkungen machen. Ich finde es völlig ok, dass der Staat die Ehe mit 13jährigen verbietet, auch wenn die eigenen Eltern der Meinung sind, das ist fürs Töchterchen gut und richtig.
Ja, aber das ist ohnehin von gesetzeswegen verboten.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 May 2021, 09:48)

Ja, aber das ist ohnehin von gesetzeswegen verboten.
Dort hat der Staat sich auch über Elternwille hinweggesetzt, weil er das Wohl des Kindes in Gefahr sieht.
In manchen Fällen nimmt er den Eltern die Allmacht, sonst hätten wir hier mehr kindliche Ehefrauen oder verstümmelte Mädchen.
Dass bei der männlichen Beschneidung der Staat nicht gegen an geht, spricht ja auch für die Harmlosigkeit dieses Aktes.
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Re: Religiöse Vorhautbeschneidung in der Kritik

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 May 2021, 09:54)

Dort hat der Staat sich auch über Elternwille hinweggesetzt, weil er das Wohl des Kindes in Gefahr sieht.
In manchen Fällen nimmt er den Eltern die Allmacht, sonst hätten wir hier mehr kindliche Ehefrauen oder verstümmelte Mädchen.
Dass bei der männlichen Beschneidung der Staat nicht gegen an geht, spricht ja auch für die Harmlosigkeit dieses Aktes.
Da gehe ich mit dir Paroli.
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