Hier noch ein wunderschöner Artikel zu der nun vor der Schließung stehenden Kita. Ein Artikel der TAZ aus deren Gründungszeit. Schön den nun aus der Retrospektive zu lesen:
http://www.taz.de/!5159922/…
Die unsachliche Diskussion, die darüber entbrannte, ist beispielhaft für ganz Deutschland. Denn beim Thema Islam verlieren Kritiker nicht selten eine gewisse Grundhöflichkeit, Differenzierungen werden gemieden. Den moderaten Islam gebe es nicht, heißt es dann gerne.
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Ja, die bösen Kritiker. Kennen wir ja …
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Haberl ist Deutsche, sie wuchs in Berlin auf. Die Biologin konvertierte zum Islam, trägt ein Kopftuch. Die Medien meidet sie weitestgehend. Zu schlecht seien die bisherigen Erfahrungen mit Journalisten gewesen, sagt sie. Außerdem wolle sie die Kita schützen, und erlaubt deswegen auch nicht, dass man mit den Kindern, Eltern oder der Erzieherin redet.
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Macht Sinn. Ich würde die Kita auch vor allzu viel Neugierde schützen.
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Deren Eltern kommen aus der Türkei, Ägypten, Syrien und dem Libanon. Der arabische Arab-Nil-Rhein-Verein, 1998 gegründet, hatte als Träger im vergangenen Jahr sein Konzept geändert, um die Auflagen des Jugendamtes zu erfüllen. Mit einem pädagogischen Programm, das von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet wird, soll neben der Ausübung der eigenen Religion besonders die Integration der Kinder gefördert werden. Die Kinder werden nicht nach Geschlechtern getrennt, kein Mädchen trägt eine Burka, die Jungs verprügeln niemanden. Islamisch, das bedeutet hier nicht den Koran studieren - islamisch bedeutet im "Al Nur", dass die Schützlinge neben Märchen der Brüder Grimm auch Prophetengeschichten über Mohammed lauschen.
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Eine Elterninitiative von Türken, Ägyptern, Syrern und Libanesen. Und klar, es geht um Integration! Wer wollte schon was anderes behaupten …
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Fördert dies nicht eher die Isolation statt die Integration? Ach ja, stöhnt Haberl, "die Parallelgesellschaft gibt es ja schon und wir versuchen, die etwas aufzulockern. Wir möchten unsere Kinder auf ein gleichberechtigtes Leben in einer multikulturellen Gesellschaft vorbereiten." Aber die Mehrheitsgesellschaft mache ihnen dieses Vorhaben nicht immer leicht.
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Die Mainzer SPD, die Grünen und der Stadtelternausschuss standen dem Projekt positiv gegenüber. Karsten Lange, Vorsitzender der CDU Neustadt, hatte sich bei der Bekämpfung der Einrichtung besonders hervorgetan. Den wissenschaftlichen Beirat bezeichnet der Christdemokrat als "unglaublichen Etikettenschwindel": "Der besteht nur aus erklärten Befürwortern der Islam-Kita. Gegner oder unvoreingenommene Wissenschaftler sind im Beirat nicht willkommen." In einer Pressemitteilung betonte er: "Mainzer Islamisten wollen ihre Kinder in Eigenregie erziehen."
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Das war vor 10 Jahren! Die Erkenntnis ist also nicht wirklich neu. Auch nicht die realitätsverweigernde Haltung den Kritikern gegenüber.
Zu den Auflagen des Jugendamts gehörten auch feste Kontakte zu nichtmuslimischen Kindertagesstätten und die Distanzierung von extremistischen Tendenzen. Der Verein bekennt sich zum Rechtsstaat, zur Demokratie und der hiesigen Werteordnung. Ganz unpolitisch geht es dann aber doch nicht zu: Ein Link auf der Vereinshomepage führte einst auf die Internetseite eines umstrittenen islamischen Rechtsgelehrten, der angeblich Selbstmordattentate billigt und die Beschneidung von Mädchen unterstützt. Nachdem sich die Gegner in ihren Befürchtungen über die Gründung einer frühkindlichen islamistischen Kaderschmiede bestätigt sahen, wurden alle Verweise auf andere Homepages gestrichen. Auf dem Internetportal muslim-markt.de ist die Stelle für eine Erzieherin ausgeschrieben. "Über das Portal wird - direkt oder indirekt - antizionistische und antiisraelische Propaganda verbreitet" - zu lesen im Verfassungsschutzbericht 2005. Und unter dem Stichwort "Gaza" konnte im Februar eine Bildergalerie mit Fotos von Kindern, die durch israelische Bombenangriffe getötet wurden, durchgeklickt werden. Haberl weiß, dass man sich mit solchen Aktionen nicht vertrauenswürdig macht, "aber wir mussten angesichts dieser Ungerechtigkeiten reagieren", sagt sie.
Wie geschrieben, vor 10 Jahren!
Es geht noch weiter, aber das kann ja jeder selber lesen. Vollkommen aktuell, weil so immernoch alle Bedenken plattgemacht werden. Zehn Jahre lang wurden nun in Deutschland Kinder von Islamisten indoktriniert. Es kann einfach nicht wahr sein, dass eine liberale moderne Gesellschaft sich so von Steinzeitideologen am Nasenring durch die Manege führen lässt.