Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

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franzmannzini

Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von franzmannzini »

Sören74 hat geschrieben:(29 Nov 2021, 22:44)

Um nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen :), helfen Methoden der "schwarzen Pädagogik", Menschen zum Impfen zu bewegen? Ich erkenne an, dass es viele Menschen gibt, die einfache Lösungen wollen. Und viele Menschen glauben, eine Impfpflicht ist eine einfache Lösung. Ich sage aber auch jetzt schon voraus, wenn man in der Politik nur auf eine Impfpflicht setzt, und alles andere so belässt, dann werden wir mit der Impfquote kaum über 80% kommen (es ist ja auch fraglich, ob man die Impfpflicht bis runter auf 5 Jahre ziehen will). Denn eine Impfpflicht, ohne die Menschen zu überzeugen, wird zu Verhärtungen führen und dann nehmen viele Menschen einfach das Bußgeld in Kauf. Außerdem wird die Impfpflicht, das gehört auch zur Wahrheit dazu, nicht mehr in dieser 4.Welle helfen. Ganz generell, dieses Beschimpfen der Menschen, die sich bis jetzt nicht geimpft haben, muss auch unter ein bestimmtes Level gefahren werden, denn Menschen werden sich nicht impfen lassen, wenn man ihnen alles mögliche Schlimme an den Kopf wirft. Sowas widerspricht auch meiner Lebenserfahrung.
Wir haben jetzt die einmalige Möglichkeit an einem globalen Gesellschaftsexperiment teilzunehmen und dieses damit auch zu erfahren.
Somit werden wir sehen, welche Thesen, oder wissenschaftliche Erkenntnisse sich bewahrheiten und welche nicht.
Ich glaube (Aus Erfahrung weiß ich es auch), daß man mit Strafen, wozu auch die Ächtung (soziale Strafe) von Menschen gehört,
nicht bei jedem das gewünschte Verhalten erreichen kann, es kann im Gegenteil auch dazu führen,
daß Personen zum nichtgewünschten Verhalten motiviert werden, oder dieses gar noch verstärkt wird.
Jetzt muß man nur noch darüber nachdenken, ob uns diese Menschen dann egal sind.
Wie viele dürfen es sein ? :)
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Dark Angel
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Dark Angel »

Sören74 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 14:47)
War das nicht mal ein häufiger Vorwurf, dass die Expertengremien für die Regierungen stark Virologie- und Epidemiologie-lastig sind und andere Bereiche kaum zu Wort kommen?
Nein, der Vorwurf war, dass nur ein einziger Virologe zum Expertengremium gehört hat, die anderen hingegen Physiker u.ä. waren.
Und der konkrete Vorwurf ist, dass weder Soziologen, Psychologen noch Kinderäzte oder Aerosolmediziner zu Wort kommen.
Die letztgenannten firmieren unter "die Vielstimmigkeit der öffentlich vorgebrachten Einschätzungen
von Fakten und Prognosen"
- also Fachleute/Wissenschaftler die die "Dramatik der Situation nicht in ihrem vollen Ausmaß" nicht erkennen/erfassen können
Sören74 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 14:47)Viele Berufe tragen die nun über ein Jahr 7-8 Stunden täglich, insbesondere bei Kundenkontakt. Jetzt muss man nicht mehr damit kommen, dass das nach einer BG-Bestimmung nicht ideal ist. Das halte ich auch eher für das kleinere Problem.
Irrtum - für Berufsgruppen, die mit FFP2-Masken arbeiten (müssen), gelten die Regeln/Arbeitsschutzbestimmungen der DGUV für die Benutzung von Atemschutzgeräten sowie die verlinkten Regeln der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und die besagen ganz eindeutig:
"Ergibt sich dennoch aus der Gefährdungsbeurteilung, dass den Beschäftigen Atemschutz als Persönliche Schutzausrüstung, z. B. in Form von FFP2/FFP3-Masken, zur Verfügung gestellt werden muss, müssen Maßnahmen ergriffen werden um eine Überbeanspruchung des Trägers zu vermeiden.
Die Belastung beim Tragen von FFP-Masken entsteht durch den Atemwiderstand beim Ein- und Ausatmen, der zu einer erhöhten Atemarbeit und zu einer Beanspruchung der Atmung und des Herz-Kreislauf-Systems führt.
Als Anhaltswert wird hier für eine FFP2-Maske ohne Ausatemventil eine Tragedauer von 75 Minuten und eine Erholungsdauer von 30 Minuten angegeben.
Quelle


In der Stellungnahme des Ausschusses für Arbeitsmedizin zu Tragezeitbegrenzungen von FFP-2 Masken heißt es:

"Dabei ist zu betonen, dass unter Berücksichtigung der SARS-CoV-2 Arbeitsschutzregel und der SARS-CoV-2 Arbeitsschutzverordnung im Arbeits- und Gesundheitsschutz stets die Umsetzung des TOP-Prinzips gelten muss und alle technischen und organisatorischen Maßnahmen umgesetzt werden müssen, bevor FFP2-Masken als Schutzmaßnahme eingesetzt werden."

Und das heißt nichts anderes, als dass die Arbeitsschutzregeln der DGUV für Atemschutzgeräte einzuhalten sind. Also nix mit 7 bis 8 Stunden täglich.

Was die Wissenschaftler hier fordern ist nichts weniger als ein Verstoß gegen gesetzliche Bestimmungen (Arbeitsschutz), was eigentlich ein Armutszeugnis für die betreffenden Wissenschaftler ist.
Schlimmer noch, die Forderungen sind reiner Aktionismus, der sich um den Gesundheitsschutz der Menschen/Bürger einen Dreck schert, wenn die Regeln für die Tragedauer von FFP2-Masken nicht einmal ansatzweise Berücksichtigung finden.
Sören74 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 14:47)Da muss ich ehrlich sagen, diese Beschwerde von Seiten der Leopoldina finde ich etwas weltfremd. So nach dem Motto, wenn alle dasselbe sagen, gibt es die wenigste Verwirrung. Klar. Allerdings kann man nicht erwarten, dass in einer Demokratie alle dasselbe sagen werden. Da sollte die Leopoldina eher die Eigenschaften einer pluralistischen Gesellschaft zur Kenntnis nehmen und sich besser darauf einstellen.
Genau aus diesem Grund hat der Wissenschaftsrat ein Positionspapier zu den Leitlinien der Wissenschaftskommunikation erarbeitet, in dem dargelegt wird, wie wissenschftliche Kommunikation zu erfolgen hat.
In diesem Positionspapier wird dargelegt, dass es gerade die, von den Autoren der ad-hoc-Stellungnahme kritisierte, Vielstimmigkeit ist, die Wissenschaftskommunikation ausmacht.
Die ad-hoc-Stellungnahme richtet sich ja gerade gegen diese Vielstimmigkeit und beansprucht die Deutungshoheit bzw deren Autoren maßen sich an, im Besitz einer allgemeingültigen absoluten wahrheit zu sein.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Sören74 »

Dark Angel hat geschrieben:(30 Nov 2021, 17:04)
Als Anhaltswert wird hier für eine FFP2-Maske ohne Ausatemventil eine Tragedauer von 75 Minuten und eine Erholungsdauer von 30 Minuten angegeben.
Ja, ein Anhaltswert. Wir wissen doch alle, dass solche Anhaltswerte in Zeiten der Pandemie unter den Tisch fallen müssen. Sicher alles nicht optimal, aber eher ein kleines Opfer.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von NicMan »

Ich muss zugeben, dass mir das mit den FFP2 Masen schon ein wenig Sorgen bereitet. Meine Freundin ist ZFA und trägt die dauerhaft, teils über 8 Stunden ohne Pause. Der Stress auf der Arbeit lasse es nicht anders zu. Sie klagt aber immer mal wieder über Schmerzen in der Lunge und Kopfschmerzen. Ich habe ihr geraten, eine regelmäßige Maskenpause durchzusetzen. Alles andere sehe ich als Verstoß gegen den Arbeitsschutz. Dann müssen Patienten halt mal warten. Müssen wir schließlich alle.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von X3Q »

Sören74 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 14:47)
Da muss ich ehrlich sagen, diese Beschwerde von Seiten der Leopoldina finde ich etwas weltfremd. So nach dem Motto, wenn alle dasselbe sagen, gibt es die wenigste Verwirrung. Klar. Allerdings kann man nicht erwarten, dass in einer Demokratie alle dasselbe sagen werden. Da sollte die Leopoldina eher die Eigenschaften einer pluralistischen Gesellschaft zur Kenntnis nehmen und sich besser darauf einstellen.
Wissenschaft ist keine demokratische Veranstaltung mit Mehrheitsbeschluss. Sollte langsam mal angekommen sein.

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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Vongole »

NicMan hat geschrieben:(30 Nov 2021, 18:23)

Ich muss zugeben, dass mir das mit den FFP2 Masen schon ein wenig Sorgen bereitet. Meine Freundin ist ZFA und trägt die dauerhaft, teils über 8 Stunden ohne Pause. Der Stress auf der Arbeit lasse es nicht anders zu. Sie klagt aber immer mal wieder über Schmerzen in der Lunge und Kopfschmerzen. Ich habe ihr geraten, eine regelmäßige Maskenpause durchzusetzen. Alles andere sehe ich als Verstoß gegen den Arbeitsschutz. Dann müssen Patienten halt mal warten. Müssen wir schließlich alle.
Das sollte in einer Zahnarzt-Praxis wirklich möglich und durchsetzbar sein, eigentlich in allen Praxen.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Sören74 »

X3Q hat geschrieben:(30 Nov 2021, 18:26)

Wissenschaft ist keine demokratische Veranstaltung mit Mehrheitsbeschluss. Sollte langsam mal angekommen sein.

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Wissenschaft trifft auch keine politischen Entscheidungen. Nur sollte die Wissenschaft wissen, wer die politischen Entscheidungen treffen muss und das es da auch einen gewissen Pluralismus in den Meinungen gibt.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Dark Angel »

Sören74 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 18:18)

Ja, ein Anhaltswert. Wir wissen doch alle, dass solche Anhaltswerte in Zeiten der Pandemie unter den Tisch fallen müssen. Sicher alles nicht optimal, aber eher ein kleines Opfer.
Aha - die Anhaltswerte dürfen "in Zeiten der Pandemie" unter den Tisch fallen, weil das Maske tragen dient ja (angeblich) dem Gesundheitsschutz. Dass die Tragezeitbeschränkungen ebenfalls was mit Gesundheitsschutz zu tun haben, blenden wir "in Zeiten der Pandemie" mal gekonnt aus - oder wie.
Der eine "Gesundheitsschutz" = Schutz vor Infektionen hat also Vorrang vor allegemeinen Gesundheitsschutz = ausreichende Sauerstoffversorgung und Belastung der Atmung und des Herz-Kreislauf-Systems.

In der Richtlinie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz steht eindeutig:

"... müssen Maßnahmen ergriffen werden um eine Überbeanspruchung des Trägers zu vermeiden.
Die Belastung beim Tragen von FFP-Masken entsteht durch den Atemwiderstand beim Ein- und Ausatmen, der zu einer erhöhten Atemarbeit und zu einer Beanspruchung der Atmung und des Herz-Kreislauf-Systems führt.


Eine erhöhte Atemarbeit und damit eine Belastung des Herz-Kreislauf-Systems nennst du ein eher kleines Opfer?
Na vielen Dank auch!
Das erkläre mal den vielen Menschen, die an Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, an Koronaren Herzerkrankungen leiden, die mehrere Stent- oder Bypass-Op hinter sich haben etc pp :mad:
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von relativ »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Dec 2021, 13:19)

Aha - die Anhaltswerte dürfen "in Zeiten der Pandemie" unter den Tisch fallen, weil das Maske tragen dient ja (angeblich) dem Gesundheitsschutz. Dass die Tragezeitbeschränkungen ebenfalls was mit Gesundheitsschutz zu tun haben, blenden wir "in Zeiten der Pandemie" mal gekonnt aus - oder wie.
Der eine "Gesundheitsschutz" = Schutz vor Infektionen hat also Vorrang vor allegemeinen Gesundheitsschutz = ausreichende Sauerstoffversorgung und Belastung der Atmung und des Herz-Kreislauf-Systems.

In der Richtlinie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz steht eindeutig:

"... müssen Maßnahmen ergriffen werden um eine Überbeanspruchung des Trägers zu vermeiden.
Die Belastung beim Tragen von FFP-Masken entsteht durch den Atemwiderstand beim Ein- und Ausatmen, der zu einer erhöhten Atemarbeit und zu einer Beanspruchung der Atmung und des Herz-Kreislauf-Systems führt.


Eine erhöhte Atemarbeit und damit eine Belastung des Herz-Kreislauf-Systems nennst du ein eher kleines Opfer?
Na vielen Dank auch!
Das erkläre mal den vielen Menschen, die an Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, an Koronaren Herzerkrankungen leiden, die mehrere Stent- oder Bypass-Op hinter sich haben etc pp :mad:
Trotzdem kommt man um eine Abwägung der Mittel /Notwenigkeiten und negativen Effekte nicht drumherum, das kannst man drehen und wenden wie man will, letztendlich braucht es eine Entscheidung.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Sören74 »

Dark Angel hat geschrieben:(01 Dec 2021, 13:19)

Aha - die Anhaltswerte dürfen "in Zeiten der Pandemie" unter den Tisch fallen, weil das Maske tragen dient ja (angeblich) dem Gesundheitsschutz.
Ich bin schon der Meinung, wenn eine Notlage so wie jetzt besteht, dann haben Anhaltswerte nicht unbedingt die höchste Priorität.
Dark Angel hat geschrieben: Dass die Tragezeitbeschränkungen ebenfalls was mit Gesundheitsschutz zu tun haben, blenden wir "in Zeiten der Pandemie" mal gekonnt aus - oder wie.
Der eine "Gesundheitsschutz" = Schutz vor Infektionen hat also Vorrang vor allegemeinen Gesundheitsschutz = ausreichende Sauerstoffversorgung und Belastung der Atmung und des Herz-Kreislauf-Systems.
Natürlich haben die Tragezeitbeschränkungen auch mit Gesundheitsschutz zu tun. Wenn ich allerdings abwägen muss, dann ist mir im Zweifel der Schutz vor Aerosolübertragungen von Corona-Viren dann doch wichtiger, als zu langes Tragen von FFP2-Masken.
Dark Angel hat geschrieben: Eine erhöhte Atemarbeit und damit eine Belastung des Herz-Kreislauf-Systems nennst du ein eher kleines Opfer?
Verglichen mit einer Corona-Infektion mit einem schweren Verlauf hin bis zur Herzmuskel-Entzündungen, Angriff innerer Organe und Intubation bis hin zum Tod? Ja.
Dark Angel hat geschrieben:Das erkläre mal den vielen Menschen, die an Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, an Koronaren Herzerkrankungen leiden, die mehrere Stent- oder Bypass-Op hinter sich haben etc pp :mad:
Ausnahmetatbestände bzgl. Tragen einer FFP2-Maske waren schon immer möglich und sollten auch entsprechend genutzt werden.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Dark Angel »

Sören74 hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:23)

Ich bin schon der Meinung, wenn eine Notlage so wie jetzt besteht, dann haben Anhaltswerte nicht unbedingt die höchste Priorität.
Der Gesundheitsschutz muss höchste Priorität haben, aber es darf keinen Gesundheitsschutz 1. Klasse (Corona) und 2. Klasse (Erkrnakungen des Herz-Kreislauf-Systems, Atemfunktion) geben.
Die Anhaltswerte dienen dem Gesundheitsschutz und sind entsprechend einzuhalten - Ende!
Sören74 hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:23)
Natürlich haben die Tragezeitbeschränkungen auch mit Gesundheitsschutz zu tun. Wenn ich allerdings abwägen muss, dann ist mir im Zweifel der Schutz vor Aerosolübertragungen von Corona-Viren dann doch wichtiger, als zu langes Tragen von FFP2-Masken.
Da darf es keinen Zweifel geben, weil der Schutz vor Aerosolübertragung eben NICHT wichtiger ist als der Schutz vor einem Kreislaufversagen/-kollaps bzw Sauerstoffminderversorgung.


Verglichen mit einer Corona-Infektion mit einem schweren Verlauf hin bis zur Herzmuskel-Entzündungen, Angriff innerer Organe und Intubation bis hin zum Tod? Ja.[/quote]
Es geht gerade NICHT um irgendwelche Herzmuskelentzündungen, zu denen es bei zu langem Maske-Tragen gar nicht kommt, sondern um akutes Kreislaufversagen - bei dem es um Minuten geht - welches durch zu langes Masketragen bei einem Menschen mit Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems/KHK, sehr wohl kommen kann.
Sören74 hat geschrieben:(01 Dec 2021, 15:23)
Ausnahmetatbestände bzgl. Tragen einer FFP2-Maske waren schon immer möglich und sollten auch entsprechend genutzt werden.
Es geht nicht um Ausnahmen, sondern um Regeln bzw die Regel.
Und genau die (die Regeln beim Einsatz von Atemschutzgeräten und dazu zählt die FFP2-Maske im Gegensatz zur medizinischen Maske) werden mit der FFP-2-Maskenpflicht ausgehebelt bzw missachtet, wenn die Tragezeitregelungen umgangen werden.
Es werden, mit dem Vorwand des Infektionsschutzes, ganz bewusst Gesundheitsgefährdungen billigend in Kauf genommen.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Dark Angel »

relativ hat geschrieben:(01 Dec 2021, 13:28)

Trotzdem kommt man um eine Abwägung der Mittel /Notwenigkeiten und negativen Effekte nicht drumherum, das kannst man drehen und wenden wie man will, letztendlich braucht es eine Entscheidung.
Eben Abwägen der Mittel, Verhältnismäßigkeiten, die mit einer FFP2-Maskenpflicht nicht mehr gegeben ist, mit einer allgemeinen Maskenpflicht - also medizinischen Masken - aber schon.
In der Realität ist ja durchaus so, dass medizinische Masken akzeptiert werden, auch wenn "die Politik" FFP2-Maskenpflicht durchsetzen wollte. Hat nicht funktioniert und wird es auch nicht.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Sören74 »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Dec 2021, 15:10)

Der Gesundheitsschutz muss höchste Priorität haben, aber es darf keinen Gesundheitsschutz 1. Klasse (Corona) und 2. Klasse (Erkrnakungen des Herz-Kreislauf-Systems, Atemfunktion) geben.
Die Anhaltswerte dienen dem Gesundheitsschutz und sind entsprechend einzuhalten - Ende!
Okay, wir kommen in den Punkt nicht zu einer übereinstimmenden Ansicht. Auch nicht schlimm. Ich würde trotzdem empfehlen bei Äußerungen wie diesen...
Dark Angel hat geschrieben:Da darf es keinen Zweifel geben, weil der Schutz vor Aerosolübertragung eben NICHT wichtiger ist als der Schutz vor einem Kreislaufversagen/-kollaps bzw Sauerstoffminderversorgung.
...vielleicht doch nochmal zu reflektieren, ob die Gleichsetzung von zu langem Tragen von FFP2-Masken mit Kreislaufkollaps oder Sauerstoffminderversorgung wirklich zutreffend ist.
Dark Angel hat geschrieben:Es geht nicht um Ausnahmen, sondern um Regeln bzw die Regel.
Es geht nicht um Regeln, sondern um Anhaltswerte. Die durchgehende maximale Tragedauer von 75 Minuten ist keine Regel, und ich finde es nicht hilfreich in so einer Diskussion das als Regel zu verkaufen.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Sören74 »

Dark Angel hat geschrieben:(02 Dec 2021, 15:15)

Eben Abwägen der Mittel, Verhältnismäßigkeiten, die mit einer FFP2-Maskenpflicht nicht mehr gegeben ist, mit einer allgemeinen Maskenpflicht - also medizinischen Masken - aber schon.
Da kommst Du eben beim Abwägen der Mittel zu völlig anderen Ergebnissen als ich beispielsweise. Das will ich aber auch nicht mehr weiter ausdiskutieren, zumal das Hauptthema hier auch ein anderes ist.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Dark Angel »

Sören74 hat geschrieben:(02 Dec 2021, 15:30)
...vielleicht doch nochmal zu reflektieren, ob die Gleichsetzung von zu langem Tragen von FFP2-Masken mit Kreislaufkollaps oder Sauerstoffminderversorgung wirklich zutreffend ist.
Das Aufzeigen von Ursache = zu langes Tragen einer FFP2-Maske und die Wirkung = Kreislaufkollaps ist keine Gleichsetzung.
Und dass zu langes Tragen einer FFP2-Maske bei Menschen mit KHK zu Kreislaufversagen führen kann, ist zutreffend.
Bei Menschen mit schwerem Asthma oder COPD übrigens auch.
Die Tragedauerbeschränkung auf 75 Min. mit anschließender 30 minütigen Tragepause hat einen Grund, nämlich den, Gesundheitsschäden - egal welcher Art - zu vermeiden.
Übrigens - hast du schon mal gesehen, wie das Herz eines Menschen mit KHK oder Bluthochdruck aussieht?
Ich schon!

Sören74 hat geschrieben:(02 Dec 2021, 15:30)Es geht nicht um Regeln, sondern um Anhaltswerte. Die durchgehende maximale Tragedauer von 75 Minuten ist keine Regel, und ich finde es nicht hilfreich in so einer Diskussion das als Regel zu verkaufen.
Ich empfehle dir, die Ausführungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz mal sehr genau durchzulesen, bevor du hier von Anhaltaswerten/Empfehlungen schwatzt.
In diesen Ausführungen wird kein Konjunktiv (können ...) verwendet, sondern der Imperativ (ist zu ...) und damit sind es Regeln. Das einzige Zugeständnis in diesen Regeln, ist ein Abweichen von festen Tragezeiten/Tragezeitregelungen, was allerdings nicht bedeutet, dass die FFP2-Maske dauerhaft über mehrere Stunden getragen werden darf.
In der Stellungnahme des Ausschusses für Arbeitsmedizin heißt es:

"Dabei ist zu betonen, dass unter Berücksichtigung der SARS-CoV-2 Arbeitsschutzregel und der SARS-CoV-2 Arbeitsschutzverordnung im Arbeits- und Gesundheitsschutz stets die Umsetzung des TOP-Prinzips gelten muss und alle technischen und organisatorischen Maßnahmen umgesetzt werden müssen, bevor FFP2-Masken als Schutzmaßnahme eingesetzt werden."

Dort wird ganz eindeutig von Regeln für den Arbeits- und Gesundheitsschutz gesprochen, die einzuhalten sind, bevor überhaupt FFP2-Masken eingesetzt werden dürfen.
Regeln, die am Arbeitsplatz gelten bzw zu gelten haben, gelten gleichermaßen im öffentlichen Leben.

Und ich finde es nicht hilfreich, wenn du Schäden für die Gesundheit, durch dauerhaftes Tragen von FFP2-Masken marginalisierst bzw bagatellisierst.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Dark Angel »

Sören74 hat geschrieben:(02 Dec 2021, 15:31)

Da kommst Du eben beim Abwägen der Mittel zu völlig anderen Ergebnissen als ich beispielsweise. Das will ich aber auch nicht mehr weiter ausdiskutieren, zumal das Hauptthema hier auch ein anderes ist.
Das Hauptthema ist "Schwarze Pädagogik" und da fällt die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken durchaus mit rein, auch dann, wenn diese Pflicht relativiert wurde.
Pflicht und/oder Zwang sind Bestandteil schwarzer Pädagogik, genau wie die Bestrafung bei Verstoß oder Zuwiderhandlung.
Gilt übrigens auch für die Ausgrenzung Ungeimpfter von der Teilnahme am öffentlichen Leben.
Damit wird keine höhere Impfquote erreicht, eher das genaue Gegenteil.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von Sören74 »

Dark Angel hat geschrieben:(06 Dec 2021, 15:03)

Das Aufzeigen von Ursache = zu langes Tragen einer FFP2-Maske und die Wirkung = Kreislaufkollaps ist keine Gleichsetzung.
Und dass zu langes Tragen einer FFP2-Maske bei Menschen mit KHK zu Kreislaufversagen führen kann, ist zutreffend.
Bei Menschen mit schwerem Asthma oder COPD übrigens auch.
Die Tragedauerbeschränkung auf 75 Min. mit anschließender 30 minütigen Tragepause hat einen Grund, nämlich den, Gesundheitsschäden - egal welcher Art - zu vermeiden.
Übrigens - hast du schon mal gesehen, wie das Herz eines Menschen mit KHK oder Bluthochdruck aussieht?
Ich schon!
Es macht wenig Sinn, nach dem Motto zu argumentieren, "Ereignis A ist möglich". Ja, zwei Stunden Sitzen kann wenn es blöd läuft zu einer Thrombose führen. Aber sonderlich wahrscheinlich ist es nicht. Auf die Pandemie zurückkommend, es macht einfach Sinn, bei jeder politischen Entscheidung von Maßnahmen und Regeln verschiedene Risiken abzuwägen. Auch welche Risiken beim Tragen von PPF-Masken über 6-8 Stunden im Beruf. Aber genauso das zu vergleichen, welchen Nutzen wir durch die Unterdrückung von Corona-Infektionen und schweren Fällen haben. Davon mal abgesehen, Menschen mit schweren Asthma oder COPD wären sowieso vom langen Tragen von FFP2-Masken befreit.

Ich will mich nicht ständig wiederholen und ehrlich gesagt langweilen mich solche Diskussionen, wo beide Seiten immer dasselbe sagen. Deshalb schreibe ich es nochmal hier hin und dann ist für mich auch gut, ich sehe mehr Nutzen beim Langeinsatz von FFP2-Masken als Schäden. Nimm es zur Kenntnis, oder lass es einfach.
Dark Angel hat geschrieben: Und ich finde es nicht hilfreich, wenn du Schäden für die Gesundheit, durch dauerhaftes Tragen von FFP2-Masken marginalisierst bzw bagatellisierst.
Ich marginalisiere keine Schäden, sondern ich vergleiche Schäden. Wenn Du beim Vergleich der verschiedenen Schäden zu anderen Ergebnissen kommst, kann ich das zwar nicht nachvollziehen, aber ich nehme es zur Kenntnis.
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Re: Schwarze Pädagogik, um Menschen zum Impfen aufzufordern?

Beitrag von FFFuchs »

Sören74 hat geschrieben:(19 Nov 2021, 10:45)

Was denkt ihr darüber? Es soll in dem Strang nicht explizit um den sogenannten Impfdruck durch Maßnahmen gehen, sondern um die öffentliche Ansprache.
Ich finde, es müsste eher eine Belohnung geben, als irgendeine Form von implizitem Zwang oder Druck.
Zum Beispiel könnte jeder Mensch 100€ erhalten, der sich impfen lässt.

Dafür müsste die Krankenkasse aufkommen. Letztlich würde sie davon profitieren, denn die Kosten für eine intensivmedizinische Behandlung sind viel höher und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Geimpfter mit Covid auf der Intensivstation landet ist äußerst gering.
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